9. August 2022
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<strong>9.</strong> <strong>August</strong> <strong>2022</strong> Quartier 7<br />
ZUR PERSON<br />
Beat Bracher, geboren am 4.<br />
September 1954, wuchs im<br />
Luzerner Seetal auf. Nach dem<br />
Gymnasium besuchte er die<br />
Schule für Gestaltung. Seit 40<br />
Jahren arbeitet er als freischaffender<br />
Künstler. Zudem unterrichtete<br />
er während 17 Jahren<br />
figürliches Zeichnen an der<br />
Gestaltungsschule Farbmühle<br />
Luzern. Beat Bracher ist verheiratet<br />
und wohnt in Bümpliz.<br />
Beat Bracher (l.) und Peter Kovatsch malen zwar die gleichen Sujets, die fertigen Bilder unterscheiden sich aber.<br />
ZUR PERSON<br />
Peter Kovatsch wurde am 12.<br />
Juni 1957 geboren und wuchs in<br />
Bümpliz auf. Am Höheren<br />
Lehramt in Bern liess er sich zum<br />
Zeichenlehrer ausbilden.<br />
Während mehreren Jahren<br />
dozierte er an verschiedenen<br />
Institutionen der Lehrer/<br />
innen-Ausbildung und die letzten<br />
20 Jahre war er als Lehrer für<br />
Bildnerisches Gestalten am<br />
Gymnasium Thun tätig. Parallel zu<br />
seiner Lehrtätigkeit betrieb er<br />
immer ein Malatelier. Peter<br />
Kovatsch ist verheiratet, hat zwei<br />
erwachsene Kinder und wohnt in<br />
Bümpliz.<br />
eine einmalige Gelegenheit, den<br />
Berner Stadtteil VI gründlich kennen<br />
und schätzen zu lernen.<br />
«Mich faszinieren die Bümplizer<br />
Hochhäuser, ich gehe kaum an einem<br />
Hochhaus vorbei, ohne es zu<br />
fotografieren», schwärmt er. «Wir<br />
malten beispielsweise ein Hochhaus<br />
im Tscharnergut, wie eine<br />
Skulptur hob es sich aus der Grün-<br />
fläche empor», setzt Peter Kovatsch<br />
begeistert noch eine Superlative<br />
oben drauf.<br />
Nur positive Begegnungen<br />
Behördliche Genehmigungen für<br />
ihr Tun brauchten die Künstler<br />
keine. Nur bei den Standorten<br />
Weyermannshaus-Bad und Friedhof<br />
kündigten sie ihre Präsenz<br />
vorher an. «Wir hatten nur erfreuliche<br />
Begegnungen mit Passantinnen<br />
und Passanten», erzählt Beat<br />
Bracher. «Da stehen manchmal<br />
ganze Schulklassen bei uns, keine<br />
einzige schnöde oder abschätzige<br />
Bemerkung – im Gegenteil, sie<br />
sind beeindruckt und loben unser<br />
Talent!»<br />
Der Wettergott war den beiden<br />
Kunstmalern bisher hold. Bloss<br />
einmal brachen sie die Übung ab<br />
– bei schönstem Wetter. «Wir malten<br />
im Weyerli auf einem Hügel<br />
hinter dem Sprungbrett. Starke<br />
Bise kam auf, unten erquickten<br />
sich die Badegäste. Wir waren<br />
sommerlich leicht bekleidet, nach<br />
zwei Stunden waren wir dermassen<br />
durchfroren, dass wir es vorzogen,<br />
unsere Arbeit vorläufig zu<br />
beenden. Beim Becken war die<br />
Temperatur angenehm warm, wir<br />
hatten auf dem Hügel wohl ein<br />
Mikro-Mikro-Klima», lacht Peter<br />
Kovatsch.<br />
Ein Sujet – zwei Interpreten<br />
Die beiden Künstler malen an einem<br />
Standort stets das gleiche Sujet.<br />
Wodurch unterscheiden sich<br />
dann die Gemälde? «Manchmal<br />
unterscheiden wir uns in der<br />
Komposition», antwortet Beat Bracher.<br />
«Der eine zieht die Szene etwas<br />
näher ran als der andere. Ich<br />
male generell etwas freier, während<br />
Peter gegenständlicher das<br />
Detail pflegt.» Für ein Bild wenden<br />
Bracher und Kovatsch zwischen<br />
sechs und acht Stunden auf, so benötigen<br />
sie etwa zwei Tage an einem<br />
Standort für ein Gemälde.<br />
«Im Atelier wird nichts mehr<br />
nachkorrigiert – vor Ort, dann fertig»,<br />
sagt Beat Bracher bestimmt.<br />
An der Ausstellung vom 27. <strong>August</strong><br />
bis 10. September werden je<br />
Künstler etwa 20 Bilder präsentiert.<br />
Personen finden sich auf den Bildern<br />
nur spärlich. Es sei ausserordentlich<br />
schwierig, beispielsweise<br />
im Weyerli das Badevolk repräsentativ<br />
und kenntlich darzustellen.<br />
Einzig bei Peter Kovatsch werden<br />
beim Standort Europaplatz<br />
auf seinem Bild zwei zufällig in<br />
der Ferne kurz anwesende Personen<br />
auszumachen sein. «Wir setzen<br />
einfach den Moment um, wie<br />
wir ihn wahrnehmen», sagen beide<br />
unisono.<br />
Beat Bracher ist froh, dass es den<br />
von Visarte Bern initiierten Kunstraum<br />
STALL5 an der Glockenstrasse<br />
gibt. Kunst sei ein nicht wegzudenkender<br />
Bestandteil der Gesellschaft,<br />
auch wenn das viele nicht<br />
wahrhaben wollten, ist er überzeugt.<br />
Deshalb hofft er, dass diese<br />
Galerie nicht nur temporär betrieben<br />
wird. Für Peter Kovatsch ist<br />
die Plein Air-Malerei eine spannende<br />
Tätigkeit. «Man beschäftigt<br />
sich mit der Atmosphäre des Augenblicks,<br />
des Orts und des<br />
Lichts», resümiert er. Ob sie das<br />
Projekt im nächsten Jahr wiederholen<br />
werden, wissen die beiden<br />
heute noch nicht. Peter Widmer<br />
AUSSTELLUNG VON<br />
BEAT BRACHER UND<br />
PETER KOVATSCH:<br />
27. <strong>August</strong><br />
bis 10. September <strong>2022</strong>;<br />
Vernissage: 27.8.22, 17 bis 20 Uhr<br />
STALL5 Kunstraum Visarte Bern<br />
Glockenstrasse 5<br />
3018 Bern<br />
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