Untersuchung über das Vorkommen von Drüsen sowie Zahl und Verteilung ihrer Mündungen an der menschlichen Plica vocalis
Dissertation
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E. W. Grundmann: Drüsen auf der Plica vocalis
Nach dem FRÄNKEL sich in einer letzten Erwiderung nochmals
verteidigt hatte, schwieg sein Gegner. KANTHACK hat erst im
Februar 1890 wieder über dieses Thema geschrieben und ohne Erwähnung
des Streites seine alte Meinung vertreten, während
FRÄNKEL 1890 der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte
in Heidelberg Abbildungen von Schnitten durch Sängerknötchen
mit drüsigem Inhalt vorführte. 1894 schließlich hat FRÄNKEL
auf den ersten Seiten des von ihm begründeten Archivs für Laryngologie
dem strittigen Thema die ausführlichste Darstellung
gewidmet. Er führte nochmals an, dass aller Streit über Drüsen
am Stimmbande auf mangelnde terminologische Übereinstimmung
zurückgeht. Nach seinen Untersuchungen bleibe der freie Rand
der Stimmbänder drüsenlos: nach oben ein 1,8 mm breiter Streifen,
nach unten an der Pars sesamoidea bis 1 mm, an der Pars
libera 1,5 bis 1,2 mm. Eine von ihm ziemlich regelmäßig am
hinteren Ende der Pars libera gefundene Drüse reiche jedoch
bis 1 mm und darunter an den freien Rand von unten heran (in
einem Falle sogar 0,6 bis 0,7 mm) und münde in die leistentragende
Gegend. Zusammenfassend bezifferte er die Breite der
drüsenfreien Zone mit 1 bis 1,5 mm nach unten und 1,8 bis 2,5
mm nach oben. Innerhalb dieses Streifens münde die oben genannte
besonders kantennahe Drüse.
P. HEYMANN (1890 - 1898), der laut FRÄNKEL (1894) ohne jede
Verbindung mit ihm gearbeitet hat, kam im wesentlichen zu den
gleichen Ergebnissen. Die Drüsen münden nach seinen Angaben
meist ziemlich genau an der Grenze zwischen Platten- und Zylinderepithel,
oben nie im Papillarbereich und unten selten.
Die besonders kantennahe Drüse FRÄNKEL's hielt P. HEYMANN
nicht für ein so regelmäßiges Vorkommnis.
Obwohl durch COYNE, FRÄNKEL und P. HEYMANN über die Drüsen
in der Stimmfalte hätte Klarheit herrschen müssen, berichtete
EICHLER (1897), dass noch nicht alle überzeugt seien. Das Vorkommen
von Drüsen im „wahren Stimmbande“ sei jedenfalls selten,
und deshalb hielte er es für angebracht, „einen weiteren
Fall von Drüse im wahren Stimmbande mitzutheilen“. Seine Abbildungen
sind unzuverlässig: auf der 120-fach vergrößerten