Untersuchung über das Vorkommen von Drüsen sowie Zahl und Verteilung ihrer Mündungen an der menschlichen Plica vocalis
Dissertation
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E. W. Grundmann: Drüsen auf der Plica vocalis
fen erst ein Stück nach vorn, um dann zu münden. Die Drüsen
mit ihren Ausführungsgängen erscheinen also um die Mitte der
Stimmfalte zentriert.
4. Erörterung der Befunde
Die Frage, ob die Plica vocalis überhaupt Drüsen enthält,
beantwortet sich aus den vorliegenden Untersuchungen im Sinne
COYNE's, FRÄNKEL's, P. HEYMANN's und anderer eindeutig positiv.
Darüber hinaus stellte ich fest, dass auch im freien Rand,
in der äußersten scharfen Kante, sowohl Drüsen als auch deren
Ausführungsgänge vorkommen - also auch im Papillar- oder Leistenbereich.
Wie die Lagepläne der Mündungen (s. Faltblatt) zeigen, kommen
die Ausmündungen auf dem freien Rand nicht nur dort vor,
wo FRÄNKEL seine besonders kantennahe Drüse angegeben hat.
Aus diesen Tatsachen ziehe ich den Schluss, dass der allgemeinen
gelehrte Satz, die Drüsen der Taschenfalten und des
Ventriculus laryngis würden die drüsenlosen Stimmfalten befeuchten,
in seiner Ausschließlichkeit aufgegeben werden muss;
vielmehr hat der Gedanke COYNE's Berechtigung, dass die Stimmfalten
durch ihre eigenen Drüsen angefeuchtet werden.
Es ist bei dem nach oben gerichteten Flimmerstrom unwahrscheinlich,
dass das Sekret der supraglottischen Drüsen auf
die Stimmfalten hinab gelangt. Ein Beträufeln (MERKEL), also
ein freies Herabtropfen ist schlechterdings unmöglich, denn es
wäre nur von den Kanten der Taschenfalten her denkbar, während
für die Hauptmasse der Drüsen im Ventrikel diese Möglichkeit
nicht in Betracht kommt. Eine funktionelle Untersuchung der
Sekretströmung und -verteilung könnte mehr Licht in diese Dinge
bringen.
Als zweite Schlussfolgerung ergibt sich aus den vorliegenden
Untersuchungen, dass von den anatomischen Voraussetzungen
her die Entstehung der Retentionszysten von Drüsen an den