NRW KULTURsekretariat_Bericht 2009-2010
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Transfer France – <strong>NRW</strong><br />
Das internationale Künstler- und Kunstaustauschprogramm<br />
Für uns französische Künstler ist es immer noch sehr schwer,<br />
im Ausland auszustellen und sich in einem anderen Land<br />
einen Namen zu machen. Hierfür ist ‚Transfer‘ ein gutes<br />
Sprungbrett. Zu sehen, was im Nachbarland passiert, so nah<br />
und dennoch so anders, ist für mich extrem interessant.<br />
Cécile Desvignes, Transfer-Künstlerin<br />
Transfer France – <strong>NRW</strong>: ein mehrjähriger Prozess<br />
Die bereits für den vorangegangenen ‚Transfer Türkiye – <strong>NRW</strong><br />
2005 – 2007‘ eingeführten Modifikationen hatten sich bewährt<br />
und wurden weiterentwickelt. Mit einer gezielten Recherche<br />
und der Partnersuche im Gastland begann 2008 der ‚Transfer<br />
France – <strong>NRW</strong>‘. Eine binationale Fachjury wählte im Mai <strong>2009</strong><br />
aus einer Vielzahl von Expertenvorschlägen jeweils sieben<br />
Künstlerinnen und Künstler aus beiden Ländern aus.<br />
Motiv: Freya Hattenberger ‚Herbes-à-Chats / Katzengras‘<br />
Seit 1990 betreibt das <strong>NRW</strong> <strong>KULTURsekretariat</strong> mit dem<br />
‚Transfer‘ ein mehrjähriges internationales Künstler- und Kunstaustauschprogramm<br />
mit wechselnden Partnerländern und Institutionen.<br />
Der achte ‚Transfer‘ widmet sich seit 2008 dem Gastland<br />
Frankreich – zunächst unter der Schirmherrschaft von<br />
<strong>NRW</strong>-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, die ab Sommer <strong>2010</strong><br />
Ute Schäfer, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Kultur und<br />
Sport des Landes <strong>NRW</strong>, übernahm. Auch der ‚Transfer<br />
France – <strong>NRW</strong> 2008 – <strong>2010</strong>‘, dessen Anfänge überdies Teil des<br />
länderübergreifenden Kulturprogramms ,ARTENTION! – eine<br />
Kultursaison des Landes Nordrhein-Westfalen in Frankreich<br />
2008 / <strong>2009</strong>‘ waren, zielt auf die Förderung international agierender<br />
Künstler und die Annäherung unterschiedlicher Kunstszenen.<br />
Gemeinsam setzen die vielen Beteiligten einen intensiven<br />
und dauerhaften transkulturellen Dialog in Gang, der an vielen<br />
Stellen über zeitliche und räumliche Grenzen hinausgeht.<br />
Ende September und Anfang Oktober <strong>2009</strong> wurden alle Künstler,<br />
Kuratoren und Koordinatoren in die beteiligten Städte in<br />
Frankreich und in <strong>NRW</strong> eingeladen. Hier konnten sich die Akteure<br />
untereinander kennenlernen und in den Partnerinstitutionen<br />
auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Überdies<br />
nutzten die Künstler diese Gelegenheit, um für die direkt anschließenden<br />
Aufenthalte im jeweiligen Gastland erste Kontakte<br />
zu den lokalen Kunstszenen zu knüpfen.<br />
Während sich die deutschen Künstler im November und Dezember<br />
<strong>2009</strong> in Nantes, Dijon und Tourcoing bzw. Lille aufhielten,<br />
gastierten die französischen Künstler im Februar und März<br />
<strong>2010</strong> in Dortmund, Mönchengladbach und Mülheim an der<br />
Ruhr. Das Künstlerdorf Schöppingen ermöglichte allen beteiligten<br />
Künstlern einen zusätzlichen Aufenthalt im Januar <strong>2010</strong>.<br />
Nach den anregenden und ereignisreichen Residenzen folgten<br />
im April und Mai <strong>2010</strong> zur Ausstellungsvorbereitung mehrere<br />
Reisen der Kuratoren in die Ateliers, Studios und Galerien der<br />
ausgewählten Künstler in beiden Ländern. Mit den Ausstellungseröffnungen<br />
ab November <strong>2010</strong> in Mülheim an der Ruhr,<br />
Mönchengladbach und Dortmund ging dieser ‚Transfer‘ in seine<br />
letzte Phase. Drei eigenständig kuratierte Ausstellungen im<br />
Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr (21. November <strong>2010</strong> –<br />
9. Januar 2011), Museum Abteiberg in Mönchengladbach<br />
(21. November <strong>2010</strong> – 20. Februar 2011) und Museum Ostwall<br />
im Dortmunder U (27. November <strong>2010</strong> – 23. Januar 2011)<br />
lenken über das Jahresende hinaus den Blick auf bedeutende<br />
Entwicklungen der Gegenwartskunst in beiden Ländern.<br />
Vermittlung: Rahmenprogramm, Journal<br />
Wieder gab es ein mehrsprachiges Journal, das anstelle eines<br />
klassisch gestalteten Kunstkatalogs den mehrjährigen Prozesscharakter<br />
dokumentiert und – auch dank der Medienpartnerschaft<br />
mit der WAZ-Gruppe – durch eine großformatige Zeitungsbeilage<br />
in der WAZ begleitet wurde. Ein Rahmenprogramm<br />
mit Künstlergesprächen, Präsentationen und Performances<br />
während der Aufenthalte und Ausstellungen bot Kuratoren,<br />
Künstlern und einem kunstinteressierten Publikum viele hervorragende<br />
Möglichkeiten zum intensiven Austausch.<br />
Ausblick 2011: Ausstellungen und Transfer Korea – <strong>NRW</strong><br />
Während 2011 die sechs Ausstellungen des achten Transfers in<br />
<strong>NRW</strong> noch andauern und im Musée des Beaux-Arts de Nantes<br />
(21. Januar 2011 – 6. März 2011), im Frac Bourgogne, Dijon<br />
(1. März 2011 – 31. März 2011) und im MUba Eugène Leroy,<br />
Tourcoing (5. Mai 2011 – 12. September 2011) erst 2011 eröffnen,<br />
hat die Recherche für die nachfolgende Ausgabe längst<br />
Elsa Tomkowiak, Installation im Schwimmbad am Berliner Platz, Mönchengladbach, ab November <strong>2010</strong> / Foto: Sebastian Mölleken<br />
begonnen. Der neunte ‚Transfer‘ wird von 2011 – 2013 wieder<br />
die europäischen Grenzen hinter sich lassen und mit Südkorea<br />
erstmals ein asiatisches Land in den Blick nehmen.<br />
Die am Transfer France – <strong>NRW</strong> beteiligten KünstlerInnen<br />
Ivan Bazak (Kiew, Köln), Julien Bismuth (New York), Cécile<br />
Desvignes (Nantes), Dominique Ghesquière (Paris), Freya<br />
Hattenberger (Köln), Christian Jendreiko (Düsseldorf), Karolin<br />
Meunier (Berlin), Thomas Mohren (Aachen), Régis Perray<br />
(Nantes), Antoine Petitprez (Lille), Roseline Rannoch (Berlin),<br />
Mathilde Rosier (Berlin, Bourgogne), Jürgen Stollhans (Köln),<br />
Elsa Tomkowiak (Nantes).<br />
Die am Transfer France – <strong>NRW</strong> beteiligten Institutionen<br />
In Frankreich: Frac Bourgogne, Dijon // Musée des Beaux-Arts<br />
de Nantes // MUba Eugène Leroy, Tourcoing ; in Nordrhein-<br />
Westfalen: Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr // Museum Ostwall<br />
im Dortmunder U // Museum Abteiberg, Mönchengladbach.<br />
Weitere Partner sind das Künstlerdorf Schöppingen und<br />
das Kunsthaus Essen; als Medienpartner unterstützen die WAZ<br />
Mediengruppe in Essen und coolibri.<br />
Jury<br />
Dr. Christian Esch (Vorsitz / <strong>NRW</strong> <strong>KULTURsekretariat</strong>) //<br />
Evelyne-Dorothée Allemand & Yannick Courbes (MUba<br />
Eugène Leroy, Tourcoing) // Blandine Chavanne & Alice<br />
Fleury (Musée des Beaux-Arts de Nantes) // Eva González-<br />
Sancho (Frac Bourgogne, Dijon) // Nadia Ismail (Kunstmuseum<br />
Mülheim an der Ruhr) // Susanne Titz & Kathleen<br />
Rahn (Museum Abteiberg, Mönchengladbach) // Prof. Dr.<br />
Kurt Wettengl (Museum Ostwall im Dortmunder U).<br />
Beteiligte Mitgliedsstädte<br />
Dortmund, Essen, Mönchengladbach, Mülheim an der Ruhr<br />
Kennzahlen Transfer France – <strong>NRW</strong> <strong>2009</strong><br />
Sekretariatsmittel: 130.853,24 Euro<br />
Anzahl geförderter Künstler: 14<br />
Anzahl beteiligter Experten und Institutionen: ca. 90<br />
Kennzahlen Transfer France – <strong>NRW</strong> <strong>2010</strong><br />
Sekretariatsmittel: 200.201,69 Euro<br />
Anzahl geförderte Künstler: 14<br />
Anzahl beteiligter Experten und Institutionen: ca. 90<br />
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