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TRENDYone | Das Magazin – Allgäu – September 2022

Besucherlenkung im Allgäu| Fleischlos durch die Grillsaison | Das Ehrenamt im Allgäu

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Lokales 7<br />

Mit dem Bus-Inklusive-Angebot dürfen seit Anfang Juli diesen<br />

Jahres Übernachtungsgäste kostenfrei den Oberstdorf<br />

ÖPNV im gesamten Gemeindegebiet benutzen<br />

bestehenden Parkleistsystemen,<br />

rund 15 Großparkplätzen, dem Bus-<br />

Inklusive-Angebot, der Zu-Fuß-Besucherlenkung<br />

und anvisierten Projekte<br />

wie vorgelagerten Großparkhäuser<br />

derzeit als Erfolgsmodell.<br />

Bürgermeister Klaus King sagt<br />

selbstkritisch: „Oberstdorf und das<br />

Kleinwalsertal sind die Top-Destinationen<br />

im Oberallgäu, die vorgelagerte<br />

Gemeinde Fischen und die Stadt<br />

Sonthofen aber sind die Leidtragenden.<br />

<strong>Das</strong> Verkehrsaufkommen dort<br />

spürbar zu senken, ist auch unsere<br />

Aufgabe.“<br />

Oberstdorf ist mit 2,7 Millionen Übernachtungen<br />

und 1,7 Millionen Tagesgästen<br />

der größte Fremdenverkehrsort<br />

in Deutschland. Derzeit verfügt<br />

die Gemeinde über 16.000 Betten.<br />

Schon vor Jahren versuchte die Gemeinde<br />

in Zusammenarbeit mit den<br />

Bergbahnen die bestehenden Großparkplätze<br />

in einem Parkleitsystem<br />

zu vernetzen. Wer von Norden über<br />

die B19 kommend Oberstdorf erreicht,<br />

wird am „Geiger-Kreisel“ über<br />

die freien Parkplatzkapazitäten im<br />

Ort und an den Bergbahnen des Nebelhorns,<br />

Fellhorn und Kleinwalsertal<br />

informiert. Diese Daten werden zudem<br />

dem Ausflugsticker Bayern zugespielt.<br />

Mit Hilfe von Algorithmen<br />

werden diese Daten angepasst, um<br />

über die Echtzeit hinaus Aussagen für<br />

die nahe Zukunft zu generieren.<br />

Damit die Gäste innerorts auf ihr Auto<br />

verzichten, gilt seit dem 1. Juli das<br />

Bus-Inklusive-Angebot. <strong>Das</strong> bedeutet<br />

für Übernachtunsgäste entfällt der<br />

Kauf eines Billets, der gesamte ÖPNV<br />

im Gemeindegebiet ist kostenlos und<br />

umfasst sogar Fahrten zur Söllereckbahn<br />

und Walserschanz.<br />

Mittelfristig wollen die Verantwortlichen<br />

das Bus-Inklusive-Angebot auf<br />

das Kleinwalsertal ausdehnen. Ein<br />

weiteres Besucherlenkungsinstrument<br />

sind die 22 neuen digitalen Hinweistafeln<br />

im Ortskern. Diese dienen<br />

der Zu-Fuß-Besucherlenkung und<br />

verfügen über ein E-Paper Display,<br />

einen Wegweiser und einen QR-Code<br />

mit weiterführenden Informationen.<br />

Die Infos sind immer tagesaktuell und<br />

umfassend. Gespeist werden die E-<br />

Paper-Panels mit einem Solarpanel.<br />

Für Bürgermeister Klaus King aber ist<br />

klar, dass eine wirkliche Reduzierung<br />

des Verkehrsaufkommens im Tal nur<br />

funktioniert, wenn weit vorgelagert<br />

Auffang-Parkplätze geschaffen werden,<br />

die die Besucher des <strong>Allgäu</strong>s<br />

ermutigen, dort auf Deutsche Bahn<br />

und ÖPNV umzusteigen. Zu diesem<br />

Zweck traf sich Klaus King mit der<br />

Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller<br />

und Kemptens Oberbürgermeister<br />

Thomas Kiechle. Bei der<br />

Unterredung wurde zum ersten Mal<br />

diskutiert, ob in der Nähe Kemptens<br />

ein Großparkplatz für bis zu 5.000<br />

Stellplätze errichtet werden kann.<br />

Dort könnten Besucher ihr Fahrzeug<br />

sicher für die Urlaubszeit unterbringen<br />

und sich ansonsten mit der Bahn<br />

oder Bus bewegen. Allerdings schätzt<br />

Bürgermeister King die Kosten eines<br />

solchen Projekts auf rund 200 Millionen<br />

Euro. „<strong>Das</strong> wäre ohne Zuschüsse<br />

von der Regierung von Schwaben und<br />

der Staatsregierung nicht zu stemmen.“<br />

So bleibt das Projekt vorerst<br />

eine Idee, wenngleich King von der<br />

Deutschen Bahn erfahren hat: „Bei<br />

täglich 80 Zustiegen würde die Bahn<br />

eine Haltestelle errichten.“<br />

In Oberstdorf setzt man darauf, zukünftig den Motorisierten<br />

Individualverkehr komplett aus dem Ortsinneren herauszuhalten

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