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Von Finnland lernen?! Nach - Perspektive 21

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[ aila-leena matthies ]<br />

merhin, dass sehr viele Faktoren der<br />

Gesellschaftsgestaltung vom politischen<br />

Willen gelenkt und geändert werden<br />

können. Wenn Europa ein Profil als<br />

Qualitätsregion in der globalen Arbeitsteilung<br />

erreichen und behalten soll,<br />

sollte die einseitige Suche nach möglichst<br />

kostengünstigen Wirtschaftsstandorten<br />

nicht mehr das dominierende<br />

Prinzip sein. Gefragt werden muss, wie<br />

und wo hochqualifizierte Arbeitskräfte<br />

ausgebildet und behalten werden<br />

können. Wenn Frauen in Europa zunehmend<br />

die Bildungschancen wahrnehmen<br />

und Studienplätze an den Universitäten<br />

belegen und gleichzeitig die<br />

Geburtenraten bedrohlich sinken, muss<br />

in der „Dauerfrage“ der Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf noch einmal<br />

ernsthaft nach praktikablen Lösungen<br />

gesucht werden. Und diese Lösungen<br />

46 perspektive<strong>21</strong><br />

gibt es – das zeigen transnationale Vergleiche.<br />

Welche Familienmodelle sollen generell<br />

in Europa etabliert werden?<br />

Inwieweit sind pluralistische Lebensentwürfe<br />

für beide Geschlechter erreichbar<br />

und um welchen Preis? In<br />

diesem Punkt scheinen die Interessen<br />

der globalisierten Marktwirtschaft und<br />

der modernen Familiengestaltung völlig<br />

auseinander zu klaffen. Familienfreundliche<br />

Arbeitsmarktpolitik und<br />

arbeitsmarktfreundliche Familienpolitik<br />

sind nicht miteinander zu verwechseln,<br />

auch wenn sie auf Dauer zu einander<br />

finden müssen. Ziel muss es<br />

sein, dass Eltern unabhängig vom biologischen<br />

Geschlecht sowohl am Leben<br />

und am Heranwachsen ihrer Kinder<br />

teilhaben können, als auch, dass<br />

sie sich beruflich entfalten können. ■<br />

PROF. DR. AILA-LEENA MATTHIES<br />

ist Professorin für Soziale Arbeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH).<br />

Sie arbeitet unter anderem an vergleichenden Studien über soziale<br />

Dienstleistungen, bürgerschaftliches Engagement und soziale Ausgrenzung.<br />

Eine längere Verion dieses Aufsatzes ist erschienen in:<br />

„Zeit für Familien“. Beiträge zur Vereinbarkeit von Familien- und<br />

Erwerbsalltag aus familienpolitischer Sicht. Eidgenössische<br />

Koordinationskommission für Familienfragen EKFF. Bern 2004, Seite 91-107

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