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BUCHVORSTELLUNG

BUCHVORSTELLUNG

„Zu Mensch“

WEIL ER MITFÜHLT …

WEIL ER KÄMPFT …

DU FEHLST!

Trauer ist ein übermächtiges Gefühl. Den

Schmerz in Worte zu fassen, fällt schwer.

Mitunter auch denen, die davon leben,

Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Im Jahr 2002 erscheint „Mensch“ von Herbert

Grönemeyer. Es ist eines der meistverkauften

Alben der deutschen Musikgeschichte.

Und es ist nicht „irgendein“ neues

Album des Sängers: Es ist ein emotionaler

Befreiungsschlag, in dem der Musiker sein privates

Schicksal verarbeitet – den Tod seines

Bruders und seiner Frau, die innerhalb einer

Woche beide an Krebs sterben. In diesem Jahr

feiert das Album sein 20-jähriges Jubiläum.

Ein Buch erzählt die Entstehungsgeschichte

dieses legendären Albums. Geschrieben hat

es die Schriftstellerin, Journalistin und Illustratorin

Arezu Weitholz. Sie lebt damals in London,

wohin sich der deutsche Superstar Ende

der 90er mit seiner Familie zurückgezogen

hat. Arezu begleitet als Textdramaturgin die

Entstehung von „Mensch“ und beobachtet aus

nächster Nähe, wie der Musiker sich die Musik

zurückerobert.

„Nach einem Jahr habe ich sehr zaghaft

erste Gehversuche unternommen. Die waren

mühsam. Die Musik war sehr traurig und sehr

1998 ist Grönemeyers Schicksalsjahr:

Am 1. November 1998 stirbt

Herbert Grönemeyers Bruder Wilhelm

an Leukämie. Der Sänger

hatte zuvor Knochenmark gespendet.

Obwohl die Therapie anzuschlagen

scheint, kann sie das

Leben des damals 44-Jährigen

nicht retten. Herbert Grönemeyer

engagiert sich seitdem regelmäßig

für die José Carreras Stiftung.

Wenige Tage nach Wilhelm verliert

Anna Grönemeyer ihren jahrelangen

Kampf gegen den Brustkrebs.

2002 widmet Herbert ihr den Song

„Der Weg“.

Fotos: Buchrepros © raufeld, H. Grönemeyer © privat, A. Weitholz © Axel Meintker

balladig. Ein Jahr später habe ich mit meinem

Koproduzenten Alex Silva in London einen

kleinen Raum gemietet. Da haben wir uns

14 Monate lang in sehr langsamen Schritten

vorgetastet, Takt für Takt. Oft haben wir auch

gar nichts gemacht, nur zusammengesessen

und geraucht und gequatscht. Letzten Sommer

merkte ich endlich: Es wird etwas luftiger,

so langsam kommt die Energie zurück, ich

kenne mich wieder aus, ich sehe eine Ecke

meiner alten Schatztruhe. Da habe ich zugepackt.

Es war wie nach Hause kommen“, sagt

Herbert Grönemeyer 2002 in einem Interview

mit dem „STERN“.

Mehr als zwei Jahrzehnte später begibt

sich Arezu Weitholz für ihr Buch „Zu Mensch“

auf Spurensuche und sammelt Erinnerungen

und Anekdoten, Zufälle und sonderbare Irrtümer,

fröhliche Umstände und nachdenkliche

Momente rund um die Entstehung des Albums

und die anschließende gefeierte Tournee. Es

ist das erste von Herbert Grönemeyer autorisierte

Buch überhaupt.

DIE AUTORIN

Arezu Weitholz erhält

2022 für ihr Buch „Beinahe

Alaska“ den Hans-

Fallada-Preis. Neben

ihrem Job als Journalistin

und Autorin arbeitet sie als

Textdramaturgin für Musiker

und Bands wie

Die Toten Hosen,

Udo Lindenberg,

Adel Tawil und

Herbert Grönemeyer.

Bei

einem Interview

1995 lernt Arezu

Weitholz Herbert

Grönemeyer kennen und

bittet ihn einige Jahre

später, das Textmanuskript

ihres ersten Romans zu

lesen. Kurz darauf dreht

der Musiker den Spieß um,

als es um die Texte seines

Albums geht. Seitdem

arbeitet sie mit ihm als

Co-Autorin und Text dramaturgin

zusammen.

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