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Aktuell Obwalden | KW 40 | 6. Oktober 2022

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AKTUELL<br />

INFORMIERT<br />

Geologische Probleme: Der Stollen wird massiv teurer<br />

Dass der ursprüngliche Gesamtkredit von<br />

115 Millionen Franken für das Projekt Hochwassersicherheit<br />

Sarneraatal nicht ausreicht,<br />

zeichnete sich bereits vor über zwei<br />

Jahren ab. Damals sprach man von knapp<br />

30 Millionen Franken Mehrkosten. Vergangene<br />

Woche nun legte die Regierung<br />

neue Zahlen vor. Und die haben es in sich.<br />

Der Zusatzkredit, über den das Parlament<br />

Ende <strong>Oktober</strong> entscheidet, beträgt happige<br />

64,1 Millionen Franken. Gegenüber dem<br />

ursprünglichen Gesamtkredit ist dies ein<br />

Preisaufschlag von mehr als 55 Prozent.<br />

Grund sind laut Mitteilung des Kantons<br />

«weitere erhebliche geologische Schwierigkeiten»,<br />

die «trotz Sondierbohrungen nicht<br />

prognostiziert» waren. Und weiter: «Der höhere<br />

Anfall von Bergwasser, die markant höheren<br />

Druckfestigkeiten des Gebirges und<br />

die grössere Anzahl von Störzonen mit entsprechender<br />

Notwendigkeit, teurere Sicherungsmassnahmen<br />

anzuwenden, stellen<br />

die Hauptabweichungen dar.»<br />

Haupttreiber für den Kostenanstieg ist<br />

also der Stollen samt Ein- und Auslaufbauwerk.<br />

Doch auch die Massnahmen entlang<br />

der Sarneraa werden teurer als angenommen<br />

(siehe Überblick unten). Weil sich der<br />

Bund an diesem Jahrhundertprojekt mit<br />

dem maximalen Beitrag von 65 Prozent beteiligt<br />

und auch die Einwohnergemeinden<br />

einen Beitrag leisten, betragen die effektiven<br />

Mehrkosten für den Kanton «nur» 13,5<br />

Millionen Franken, wie Baudirektor Josef<br />

Hess auf Anfrage erklärt. Finanziert wird<br />

der Hochwasserschutz bekanntlich durch<br />

eine Zwecksteuer. Um die Mehrkosten<br />

stemmen zu können, wird diese Zwecksteuer<br />

nun vier Jahre länger erhoben als<br />

geplant (16 statt 12 Jahre). «Die Zwecksteuer<br />

bringt uns jährlich rund 3,5 Millionen<br />

Franken», so Hess. Mit vier zusätzlichen<br />

Jahren komme man etwa auf die nun anfallenden<br />

Mehrkosten von 13,5 Millionen<br />

Franken. Angepasst wurde auch der Zeitplan.<br />

War ursprünglich von einem Stollendurchschlag<br />

noch in diesem <strong>Oktober</strong> die<br />

Rede, rechnet Josef Hess nun mit einem<br />

Durchschlag «frühestens im Januar».<br />

Im Obwaldner Kantonsrat werden die<br />

Mehrkosten gewiss einige Sorgenfalten verursachen,<br />

doch Opposition ist kaum zu erwarten.<br />

Wie verschiedene Parteienvertreter<br />

gegenüber dem SRF-Regionaljournal Zentralschweiz<br />

sagten, sei dies eine Kröte, die<br />

man wohl oder übel schlucken müsse. (ve)<br />

Die grössten Preissteigerungen im Überblick<br />

= alter Preis in Millionen CHF = neuer Preis in Millionen CHF<br />

Stollen<br />

69<br />

102,1<br />

Einlauf-<br />

Bauwerk<br />

5,5 Auslauf- 7,5 Sarneraa 10,9<br />

10,8 Bauwerk<br />

16,9<br />

18,5

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