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Hamas verspricht Rache für Fahndungs- erfolg der israelischen Armee

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Die JüDische Zeitung<br />

Wochenzeitschrift <strong>der</strong> jüdischen Orthodoxie <strong>der</strong> Schweiz - Nr. 41 7. Cheschwan 5771 /15. Oktober 2010, 21. Jahrgang<br />

Netanjahu:<br />

Siedlungsstopp <strong>für</strong> Anerkennung<br />

Israels als „jüdischer Staat“<br />

Palästinenser lehnen umgehend ab<br />

In einer Rede vor <strong>der</strong> Knesset hat Premierminister<br />

Benjamin Netanjahu an die<br />

Öffentlichkeit gebracht, worüber in den<br />

vergangenen Wochen verhandelt worden war.<br />

Israel schlägt vor, dass die Palästinenser explizit<br />

das Existenzrecht Israels als „jüdischen<br />

Staat“ anerkennen, und da<strong>für</strong> würde Israels<br />

das Bauoratorium in <strong>der</strong> Westbank um zwei<br />

Monate verlängern. So sollte den unterbrochenen<br />

Friedensgesprächen noch etwas Zeit<br />

verschafft werden.<br />

Sprecher <strong>der</strong> Palästinenser haben umgehend<br />

erklärt, dass von ihrer Seite kein solcher Schritt<br />

zu erwarten sei, im Gegenteil: Es handle sich<br />

um eine neue Bedingung, die Israel jetzt<br />

Ü b e r 1 5 0 › 0 0 0<br />

Mischnajot wurden<br />

von Zehntausenden Kin<strong>der</strong>n<br />

beim Avot Ubanim-<br />

Lernen in ganz Israel<br />

„leIjluj Neschama“ <strong>für</strong><br />

Rebbezin Lea Auerbach<br />

a“h gelernt, <strong>der</strong> Frau von<br />

Rabbi Esriel Auerbach<br />

schlit“a und Tochter von<br />

Rav J.S. Eljaschiv schlit“a.<br />

Die Organisation „Avot<br />

Ubanim“ wurde seinerzeit<br />

mit <strong>der</strong> Unterstützung von<br />

Rav Auberbach schlit“a<br />

gegründet. Als Zeichen<br />

<strong>der</strong> Dankbarkeit beschloss<br />

man, nach dem Tod seiner<br />

Frau, die Mischnajot zu<br />

lernen. In <strong>der</strong> „Michajil el<br />

Chajil Jeschiwa“ von Avot<br />

Ubanim lernten dieses Jahr<br />

am Mozae Jom Kippur<br />

übrigens 17›553 Kin<strong>der</strong><br />

mit ihren Vätern.<br />

plötzlich stelle, und sie seien nicht bereit,<br />

diese zu erfüllen.<br />

Zudem wurden Stimmen aus dem arabischen<br />

Lager laut, dass mit <strong>der</strong> Anerkennung Israels<br />

als „jüdischem Staat“ <strong>der</strong> Anspruch <strong>der</strong><br />

Palästinenser auf Rückkehr gefährdet wäre.<br />

Netanjahu hatte in seiner Rede betont, dass <strong>der</strong><br />

Vorschlag Israels nur klarstellen wolle, dass<br />

Israel das Heimatland des jüdischen Volkes<br />

sei. Da die arabischen Staaten das bis jetzt<br />

nicht akzeptiert hätten – und diese Weigerung<br />

die Grundlage <strong>für</strong> alle bisherigen Kriege und<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzungen gewesen sei – würde<br />

eine solche Erklärung <strong>der</strong> Palästinenser – in<br />

arabischer Sprache – neues Vertrauen <strong>der</strong><br />

AZA<br />

8002 Zürich<br />

Priorität<br />

PP / JOURNAL<br />

CH-8002 Zürich<br />

<strong>israelischen</strong> Bevölkerung in ihre Nachbarn<br />

schaffen und es Netanjahu ermöglichen,<br />

seiner Regierung ein erneutes Moratorium<br />

vorzuschlagen.<br />

Schon zuvor hatte die Arabische Liga den Entscheid<br />

von Abbas unterstützt, die Gespräche<br />

zu unterbrechen. Sie kündigte am Freitag an,<br />

dass sie Mahmoud Abbas ihre Unterstützung<br />

gebe, wenn er die Friedensgespräche mit Israel<br />

abbreche, weil es sich geweigert habe, das<br />

Baumoratorium weiterzuführen.<br />

Die Arabische Liga traf sich in Libyen, um<br />

die Friedensgespräche zu besprechen, die<br />

anfangs September begonnen hatten und<br />

seit Israels Entscheid, das Moratorium nicht


Die JüDische Zeitung<br />

zu verlängern, blockiert waren. Vertreter <strong>der</strong><br />

Arabischen Liga betonten, dass sie hofften,<br />

dass die USA massiven Druck auf Israel ausüben<br />

werde, sich mit einer Wie<strong>der</strong>aufnahme<br />

des Moratoriums einverstanden zu erklären.<br />

Die arabischen Län<strong>der</strong> wollten den USA einen<br />

Monat Zeit geben, um einen Kompromiss<br />

zu fi nden, <strong>der</strong> die Friedensgespräche wie<strong>der</strong><br />

in Gang setzen könnte. An<strong>der</strong>e Vorschläge<br />

waren, dass Abbas zu indirekten Verhandlungen<br />

zurückkehre, um einen gänzlichen<br />

Zusammenbruch <strong>der</strong> Friedensgespräche zu<br />

vermeiden.<br />

Der Vorsitzende <strong>der</strong> Arabischen Liga, Amr<br />

Moussa, erklärte, dass Israels „negative Haltung“<br />

<strong>für</strong> den Unterbruch <strong>der</strong> Verhandlungen<br />

verantwortlich sei. Die arabischen Staaten<br />

hätten nicht die Absicht, Abbas zu sagen,<br />

was er tun solle.<br />

Obwohl <strong>der</strong> israelische Botschafter in den<br />

USA, Michael Oren, <strong>der</strong> erste israelische<br />

Vertreter war, <strong>der</strong> einräumte, dass Washington<br />

Jerusalem Zusicherungen angeboten hatte,<br />

um das Moratorium weiterzuführen, betonte<br />

Premierminister Netanjahu, dass die Schuld<br />

<strong>für</strong> das einstweilige Scheitern <strong>der</strong> Gespräche<br />

bei <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite zu fi nden sei.<br />

„Wir haben den Wunsch <strong>der</strong> amerikanischen<br />

Regierung und <strong>der</strong> internationalen Gemeinschaft<br />

erfüllt und haben dem Moratorium<br />

zugestimmt, damit die Friedensgespräche<br />

2<br />

beginnen können“, sagte Netanjahu. „Die<br />

Palästinenser haben daraufhin mehr als neun<br />

Monate gewartet und nichts getan, als immer<br />

neue For<strong>der</strong>ungen zu stellen. Und kaum hatten<br />

die Gespräche begonnen, stellten sie die<br />

Vorbedingung, dass das Moratorium weitergeführt<br />

werden müsse, obwohl sie versprochen<br />

hatten, dass es keine Vorbedingungen geben<br />

würde.“<br />

Der Premierminister sagte weiter, dass „wir<br />

sehr hoffen, dass die Palästinenser zu den<br />

Friedensgesprächen zurückkehren werden.“<br />

, ebenso wie seine Regierung sich an ihre<br />

Verpflichtung bezüglich des Siedlungs-<br />

Moratoriums gehalten habe.<br />

Anscheinend ist Netanjahu zur Ansicht<br />

gelangt, dass auch er gewisse Bedingungen<br />

stellen kann, wenn von ihm erneut Flexibilität<br />

verlangt wird. Darum präsentierte er die<br />

For<strong>der</strong>ung nach einer Anerkennung Israels<br />

als jüdischen Staat.<br />

Abbas ist inzwischen zu seiner alten Gewohnheit<br />

zurückgekehrt und drohte wie<strong>der</strong>holt mit<br />

seinem Rücktritt, falls Israel seine For<strong>der</strong>ungen<br />

nicht erfülle.<br />

Die palästinensische Behörde werde keine<br />

teilweise Einfrierung des Baus in den Siedlungen<br />

<strong>für</strong> lediglich einen o<strong>der</strong> zwei Monate<br />

akzeptieren, sagte <strong>der</strong> palästinensische Unterhändler<br />

Saeb Erekat zum Nachrichtenkanal<br />

Al-Arabiya. Die PA werde nur einen totalen<br />

Baustopp in <strong>der</strong> ganzen Westbank während<br />

<strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> Verhandlungen akzeptieren.<br />

Erekat fügte hinzu, dass die palästinensische<br />

Seite möglicherweise entscheiden werde, ob<br />

sie sich um eine internationale Anerkennung<br />

eines palästinensischen Staates bemühen<br />

solle, falls ein palästinensischer Staat innerhalb<br />

<strong>der</strong> 1967er Grenzen von Israel nicht<br />

anerkannt werde.<br />

Israelische Regierungsbeamte bezeichneten<br />

am Samstagabend die palästinensischen<br />

Drohungen als lächerlich, die USA o<strong>der</strong> den<br />

Uno-Sicherheitsrat dazu zu bringen, einen<br />

unabhängigen palästinensischen Staat innerhalb<br />

<strong>der</strong> vor-1967er Grenzen zu anerkennen,<br />

falls die Friedensgespräche scheitern. Solche<br />

Behauptungen seien „unrealistisch“ und eine<br />

„Illusion“.<br />

Der Beschluss <strong>der</strong> Aussenminister <strong>der</strong> Arabischen<br />

Liga, den USA noch einen Monat Zeit<br />

<strong>für</strong> die Suche nach einer Lösung zu geben,<br />

ist vor dem Hintergrund <strong>der</strong> bevorstehenden,<br />

amerikanischen Wahlen vom 2. November zu<br />

sehen. Die Araber hoffen offensichtlich, dass<br />

Präsident Barack Obama – <strong>der</strong> Gefahr läuft,<br />

seine Mehrheit im amerikanischen Parlament<br />

zu verlieren – alles daran setzen werde, um<br />

Israel zu Konzessionen zu zwingen, um so<br />

wenigstens in <strong>der</strong> Aussenpolitik einen Erfolg<br />

verzeichnen zu können.<br />

Palästinensische Vertreter waren zufrieden<br />

mit dem Entscheid <strong>der</strong> Arabischen Liga. Nabil<br />

Abu Rudaineh, ein Sprecher <strong>der</strong> PA-Führung,<br />

drückte seine Hoffnung aus, dass die 30 Tage<br />

Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

<strong>der</strong> amerikanischen Regierung genügend<br />

Zeit geben werden, um <strong>für</strong> das Problem des<br />

Siedlungsbaus eine Lösung zu fi nden. Falls es<br />

den Amerikanern aber nicht gelingen werde,<br />

die israelische Regierung zu überzeugen, das<br />

Moratorium zu verlängern, werde die Liga in<br />

einem Monat wie<strong>der</strong>um zusammenkommen,<br />

um über die Zukunft des Friedensprozesses<br />

zu beraten.<br />

Ein palästinensischer Beamter in Ramallah<br />

sagte, dass die Arabische Liga den Gedanken<br />

von Abbas unterstützt habe, von den USA o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Uno eine Anerkennung eines palästinensischen<br />

Staates innerhalb <strong>der</strong> Grenzen vom<br />

4. Juni 1967 zu for<strong>der</strong>n, falls die Gespräche<br />

scheitern. „Die palästinensische Führung<br />

wird <strong>der</strong> amerikanischen Regierung noch eine<br />

Chance geben, die Krise des Siedlungsbaus zu<br />

lösen“, sagte er. „Falls ihre Anstrengungen in<br />

den nächsten 30 Tagen keine Früchte tragen,<br />

werden wir die Amerikaner und die Uno (bezüglich<br />

eines eigenen Staates) ansprechen.“<br />

Die arabischen Minister verlangten auch, dass<br />

am Ende <strong>der</strong> Verhandlungen ein unabhängiger,<br />

palästinensischer Staat mit Ostjerusalem als<br />

Hauptstadt gegründet sein müsse.<br />

Der palästinensische Hauptunterhändler in<br />

den Friedensgesprächen, Saeb Erekat, will den<br />

Druck auf Israel beibehalten. „Die israelische<br />

Regierung hat die Wahl zwischen Frieden<br />

und Siedlungen, und sie hat die Siedlungen<br />

gewählt“, sagte Erekat. „Israel allein trägt die<br />

Verantwortung da<strong>für</strong>.“<br />

Die <strong>Hamas</strong> bezeichnete den Entscheid <strong>der</strong><br />

arabischen Aussenminister als „Zeitvergeudung“.<br />

In einer Erklärung <strong>der</strong> in Syrien<br />

basierten Führung <strong>der</strong> Gruppe hiess es, dass<br />

die Palästinenser alle Verhandlungen beenden<br />

und zum bewaffneten Kampf zurückkehren<br />

sollten. Die <strong>Hamas</strong> for<strong>der</strong>te die Palästinenser<br />

auf, sich auf die Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> inneren<br />

Einheit zu konzentrieren.<br />

Syrien lehnte jeglichen Versuch ab, zu den<br />

Gesprächen zurückzukehren. „Ich kann<br />

überhaupt keinen Nutzen in diesen Treffen<br />

sehen“, sagte <strong>der</strong> syrische Aussenminister<br />

Walid Muallem, <strong>der</strong> dem Treffen in Libyen<br />

deshalb fernblieb und stattdessen Syriens<br />

Botschafter entsandte.<br />

Der Libanon boykottierte die Gespräche wegen<br />

eines Streits mit Libyen gänzlich.<br />

JTA<br />

Die JüDische Zeitung<br />

Herausgeber: Verein Die Jüdische Zeitung<br />

brandschenkesteig 14, 8002 Zürich<br />

Administration: Telefon 044 201 4617, Fax 044 201 4626<br />

E-mail: djz.bloch@gmail.com<br />

www.diejuedischezeitung.ch / www.d-j-z.ch<br />

Redaktion: Josua bloch, Nosson Rothschild<br />

Jahresabonnement: Schweiz Fr. 148.--, Ausland Fr. 209.-- inkl.LP<br />

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Inserate: Tarif auf Anfrage erhältlich<br />

Druck/Expedition: Ropress, 8048 Zürich<br />

Die Jüdische Zeitung übernimmt keine Verantwortung <strong>für</strong> das Kaschrus von<br />

Produkten und Dienstleistungen, <strong>für</strong> welche in <strong>der</strong> Zeitung inseriert wird.


Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

s c h n a p p s c h u s s<br />

Der militärische Flügel <strong>der</strong> <strong>Hamas</strong> drohte<br />

am Freitag mit <strong>Rache</strong> <strong>für</strong> das Eingreifen <strong>der</strong><br />

<strong>israelischen</strong> <strong>Armee</strong> in Chewron, bei dem<br />

ein ranghoher <strong>Hamas</strong> -Funktionär und ein<br />

weiterer <strong>Hamas</strong>-Aktivist in <strong>der</strong> Stadt getötet<br />

wurde. Beide waren wegen eines tödlichen<br />

Terroranschlags auf Israelis gesucht worden.<br />

„Diese feige Aktion macht eine Reaktion auf<br />

angemessene Weise, Ort und Zeit notwendig“,<br />

sagte ein Sprecher <strong>der</strong> Izzadin al-Kassam-<br />

Brigaden.<br />

Der ranghohe, getötete <strong>Hamas</strong>-Aktivist war<br />

<strong>der</strong> 33jährige Nashaath al-Karmi, <strong>der</strong> ursprünglich<br />

aus <strong>der</strong> Westbankstadt Tulkarem<br />

stammte. Er war im August 2009 aus einem<br />

3<br />

Chawrusse-Tumult in <strong>der</strong> Jeschiwat Mir, Jerusaelm<br />

<strong>israelischen</strong> Gefängnis freigelassen worden,<br />

wo er wegen terroristischen Aktivitäten inhaftiert<br />

gewesen war, und kehrte bald zu seiner<br />

Tätigkeit bei den al-Kassam- Brigaden zurück.<br />

Der zweite, getötete Palästinenser, <strong>der</strong> 24jährige<br />

Mamoun Natsha, war ein <strong>Hamas</strong>-Aktivist<br />

niedrigen Ranges<br />

a u s C h e w r o n ,<br />

<strong>der</strong> im Jahr 2008<br />

während einigen<br />

Monaten in Israel<br />

inhaftiert gewesen<br />

war.<br />

Die <strong>Hamas</strong>- Führung<br />

nahm die Gelegenheit<br />

des An-<br />

schlags vom Freitag<br />

dazu wahr, die<br />

Chancen <strong>für</strong> <strong>erfolg</strong>reicheFriedensgespräche<br />

lächerlich<br />

zu machen. „Das<br />

Verbrechen in Chewron<br />

von diesem<br />

Die JüDische Zeitung<br />

<strong>Hamas</strong> <strong>verspricht</strong> <strong>Rache</strong> <strong>für</strong> <strong>Fahndungs</strong><strong>erfolg</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>israelischen</strong> <strong>Armee</strong><br />

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zuerich@raiffeisen.ch | www.raiffeisen.ch/zuerich<br />

Morgen ist ein Schlag ins Gesicht <strong>für</strong> all<br />

diejenigen, die noch auf ihre Beziehungen<br />

mit <strong>der</strong> Besatzungsmacht setzen und mit ihr<br />

weiterhin Verhandlungen führen“, sagte <strong>der</strong><br />

<strong>Hamas</strong>-Sprecher Abu Obeida.<br />

JTA<br />

Lokal,<br />

fair und<br />

solide<br />

Foto: Yehuda Boltshauser/Kuvien Images


Die JüDische Zeitung<br />

4<br />

Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010


Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

5<br />

Loyalitäts-Eid <strong>für</strong> nichtjüdische<br />

Einwan<strong>der</strong>er<br />

Kabinett genehmigt Vorschlag, Barak lehnt ihn ab<br />

Der vorgeschlagene Loyalitäts-Eid am Sonntag<br />

ist ein grosser Schritt näher zur Verabschiedung<br />

als Gesetz, nachdem er im Kabinett mit<br />

22 zu 8 Stimmen angenommen worden war.<br />

Ehud Barak von <strong>der</strong> Arbeiterpartei und die<br />

Minister seiner Partei und die Likudminister<br />

Benny Begin, Dan Meridor und Michael Eitan<br />

stimmten gegen den Antrag.<br />

Das geplante Gesetz würde von Personen, die<br />

israelische Bürger werden wollen, erfor<strong>der</strong>n,<br />

einen Eid abzulegen, in dem sie ihre Loyalität<br />

gegenüber dem „Staat Israel als jüdischem<br />

und demokratischem Staat“ geloben.<br />

Das Gesetz wird keinen Einfluss auf ausländische<br />

Bürger haben, die um eine Staatbürgerschaft<br />

auf Basis des Rückkehrergesetzes<br />

ersuchen, das Juden und ihren Nachkommen<br />

Das Büro des sefardischen Oberrabbiners,<br />

Rabbi Schlomo Mosche Amar,<br />

gab eine Mitteilung heraus, laut <strong>der</strong> „<strong>der</strong> Rav<br />

die Übertritte, die im Militär vorgenommen<br />

wurden, niemals kontrolliert o<strong>der</strong> bestätigt<br />

hat“. Letztens gab es Mitteilungen, die den<br />

Anschein erweckten, als hätte das Oberrabbinat<br />

Gijurim bestätigt, die bei <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

durch unqualifizierte „Dajanim“ durchgeführt<br />

wurden, ohne dass diese die Mizwot auf sich<br />

nahmen. Am letzten Donnerstag unterzeichneten<br />

die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Badaz Eda Charedit<br />

gemeinsam mit Raw Wosner einen scharfen<br />

Brief gegen die Militär-Übertritte. Raw<br />

Eljaschiv unterschrieb ebenfalls einen Brief<br />

gegen diese Gijurim.<br />

Die Organisation „Dor Jescharim“,<br />

die genetische Untersuchungen<br />

durchführt, um bei Schidduchim genetische<br />

Krankheiten zu vermeiden, ist vor allem auf<br />

die Gesellschaft europäischen Ursprungs<br />

abgestimmt, bei <strong>der</strong> die meisten genetischen<br />

Krankheiten wie etwa Cystische Fibrose<br />

und Tay-Sachs auftreten. Infolge des Fortschritts<br />

bei medizinischen Diagnosen und<br />

<strong>der</strong> Erkennung genetischer Krankheiten, die<br />

in den an<strong>der</strong>en, jüdischen Gruppen gehäuft<br />

auftreten, entstand die Notwendigkeit, ein<br />

ähnliches System <strong>für</strong> die Juden aus Nordafrika<br />

und dem Nahen Osten Juden zu gründen. Erst<br />

I s r a e l a k t u e l l<br />

die Staatsbürgerschaft gewährt.<br />

Der Führer <strong>der</strong> Partei „Israel Unser Heim“,<br />

Minister Avigdor Lieberman, hatte gegenüber<br />

seinen Wählern vor zwei Jahren gelobt, dass<br />

er einen Loyalitäts-Eid einführen werde.<br />

Der nächste Schritt im legislativen Prozess<br />

ist eine Abstimmung in <strong>der</strong> Knesset. Das<br />

Kabinett lehnte zwei Zusatzanträge ab, einen<br />

von Barak, <strong>der</strong> for<strong>der</strong>te, dass <strong>der</strong> Loyalitäts-<br />

Eid auf die Unabhängigkeitserklärung des<br />

Landes Bezug nehmen solle, die Araber und<br />

Israeli auf die gleiche Basis stellt. Der an<strong>der</strong>e<br />

Zusatzantrag, <strong>der</strong> von Justizminister Yaakov<br />

Neeman unterbreitet wurde, hätte das Gesetz<br />

sowohl <strong>für</strong> Juden als auch <strong>für</strong> Nichtjuden<br />

anwendbar gemacht.<br />

Premierminister Benjamin Netanjahu sagte:<br />

kürzlich erkannte eine Forschergruppe unter<br />

<strong>der</strong> Leitung von Prof. Ehud Birk, dem Leiter<br />

des genetischen Instituts im Medizinischen<br />

Zentrum Soroka und vom Nationalen Institut<br />

<strong>für</strong> Biotechnologie <strong>der</strong> Universität Ben Gurjon,<br />

zwei Mutationen. Eine tritt bei einem<br />

grossen Teil <strong>der</strong> Bevölkerung auf und eine<br />

weitere, die zu schweren genetischen Problemen<br />

führen kann, bei Juden marokkanischer<br />

Abstammung. Wegen dieses hohen Prozentsatzes<br />

wird das Gesundheitsministerium als<br />

Teil einer genetischen Untersuchung einen<br />

beson<strong>der</strong>en Bluttest finanzieren.<br />

Die Nationale Versicherung will<br />

Kin<strong>der</strong>zulagen <strong>für</strong> Familien kürzen, die ihre<br />

Kin<strong>der</strong> nicht ordnungsgemäss impfen lassen.<br />

Zu diesen gehören zahlreiche, charedische<br />

Familien, die aus ideologischen Gründen nicht<br />

alle Impfungen durchführen. Eine Gruppe von<br />

etwa zehn beduinischen und moslemischen<br />

Frauen reichte beim Obersten Gericht eine<br />

Klage ein, um dieses Vorhaben zu blockieren.<br />

Dieses sieht vor, dass ein Kind, das nicht<br />

gemäss Gesundheitsplan geimpft wird, bis<br />

zu 60% weniger Kin<strong>der</strong>zulagen erhalten soll.<br />

In <strong>der</strong> Petition hiess es, dass diese Vorschrift<br />

hauptsächlich Tausende beduinische Kin<strong>der</strong><br />

betreffen werde, die in Negev Siedlungen<br />

leben und die vorgeschriebenen Impfungen<br />

mangels Kliniken nicht erhalten.<br />

Die JüDische Zeitung<br />

„Der Staat Israel ist <strong>der</strong> nationale Staat des<br />

jüdischen Volkes und gleichzeitig ein demokratischer<br />

Staat <strong>für</strong> all seine Bürger. Juden<br />

und Nichtjuden geniessen Gleichberechtigung<br />

und volle Rechte. Lei<strong>der</strong> gibt es heute viele<br />

Leute, die nicht nur die einzigartige Beziehung<br />

des jüdischen Volkes zu seinem Heimatland<br />

zu verwischen versuchen, son<strong>der</strong>n auch die<br />

Beziehung des jüdischen Volkes zu seinem<br />

Staat.“<br />

„Es gibt im Nahen Osten keine an<strong>der</strong>e Demokratie<br />

und es gibt keinen an<strong>der</strong>en jüdischen<br />

Staat in <strong>der</strong> Welt. Die Kombination dieser<br />

zwei wichtigen Werte bedeutet die Grundlage<br />

unseres nationalen Lebens, und je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sich<br />

uns anschliessen will, muss das anerkennen.“<br />

JTA<br />

Der Vorsitzende des Knesset<br />

Finanzkomitees, Raw Mosche Gafni<br />

(Foto), gab bei einer Komiteesitzung bekannt,<br />

dass er eine „echte Regierungskrise“<br />

hervor rufen werde, falls diese nicht sofort<br />

aktiv werde, um <strong>für</strong> die in <strong>der</strong> charedischen<br />

Gesellschaft herrschende Wohnungsnot eine<br />

Lösung zu finden. Gafni erklärte zu Beginn<br />

<strong>der</strong> Sitzung, dass die Regierung verpflichtet<br />

sei, dringend <strong>für</strong> einen allgemeinen Preisrückgang<br />

bei Wohnungen zu sorgen, und<br />

die Bedingungen <strong>für</strong> den Wohnungskauf zu<br />

erleichtern. Dies sei ein Teil des Koalitionsabkommens<br />

zwischen dem Likud und dem<br />

Torajudentum. Falls <strong>der</strong> Likud es nicht <strong>für</strong><br />

nötig erachte, Abmachungen einzuhalten,<br />

würde er gezwungen sein, diesen durch eine<br />

Koalitionskrise daran zu „erinnern“.


Die JüDische Zeitung<br />

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7. - 14. Cheschwan<br />

15. - 22. Oktober<br />

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Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

Fr. Schab. So. Mo-Fr. So.-Do. Fr.<br />

Eing/ Mincha Schach. Mincha Ausg. Schach. Schach. Mincha Maariv Eing./ Mincha<br />

Lichtz. Lichtz.<br />

Agudas Achim 18.18 18.30 8.30 17.35 19.25 800/30 6.55 18.00 19.15 18.06 18.20<br />

18.38 8.45 18.15 900/30 7.18 18.30 21.30 18.26<br />

usw. 800/30 22.00/30<br />

IRG Zürich 18.20 18.20 7.30 18.00 19.25 7.00 7.00 18.10 1915/2000 18.10 18.10<br />

8.30 8.00 7.23 21.45<br />

Machsike Hadass ZH 18.18 18.40 9.00 18.10 19.25 8.00 7.00 18.35 19.15 18.06 18.30<br />

ICZ 18.20 18.20 9.00 18.20 19.25 8.45 7.00 18.15 18.10 18.10<br />

bels 18.21 18.41 9.00 18.42 19.52 21.30 18.08 18.28<br />

brunau 18.18 18.35 9.15 18.15 19.25 8.00 7.00 21.15 18.06 18.25<br />

Chabad 18.23 18.23 9.30 18.05 19.25 8.15 7.00 20.30 18.10 18.10<br />

Esra Chabad 18.30 9.30 19.25 18.15<br />

Gur 18.18 18.20 8.00 18.00 19.25 8.00 7.00 21.30 18.06 18.10<br />

Jeschiwa LeZe’irim 18.00 8.00 19.25 7.40 7.40 15.00 21.30 17.50<br />

Mendel-Heim 18.20 9.30 19.25 18.10<br />

Sichroin Moische 18.18 18.30 9.00 17.55 19.25 21.45 18.06<br />

Sikna 18.20 18.20 9.00 18.40 19.25 8.00 7.00 18.10 18.10<br />

Wollishofen 18.20 18.20 8.45 18.10 19.25 8.00 6.55 18.15 18.10 18.10<br />

Isr. Kultusgem. baden 18.20 18.30 9.30 19.18 18.08 18.30<br />

IRG basel 18.20 18.20 8.30 17.00 19.23 730/830 6.50 18.20 19.45 18.10 18.10<br />

IGb basel 18.15 18.15 8.30 18.43 19.23 7.45 6.55 18.15 18.00 18.00<br />

Machsike Hadass GE¨ 18.35 18.35 9.00 18.20 19.42 8.00 7.05 18.35 18.50 18.22 18.20<br />

Margoa Lengnau 18.20 8.30 19.25 18.10<br />

JG Luzern 18.25 18.25 8.30 16.50 19.24 7.45 7.21 18.20 18.10 18.10<br />

Fr.<br />

,ca<br />

So.<br />

Mo.<br />

Di.<br />

Mi.<br />

Do.<br />

Fr.<br />

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MedikaMenten-GeMach Benötigen Sie dringend ein Medikament<br />

und die Apotheke ist geschlossen? Sie können bei uns zu je<strong>der</strong> tages- und<br />

nachtzeit Schabbes und Jomtow Medikamente ausleihen.<br />

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Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

DIe JüDIsche FamIlIe<br />

Wir wünschen cuy kzn<br />

zur Geburt von:<br />

� Yael Feige, Tochter von Eli und Michi<br />

Zoladz, Zürich (Enkelin von Paul und<br />

Perl Zoladz, Zürich, und Joel und Ruth<br />

Dauber, Wien).<br />

� Nechumele, Tochter von Boruch und<br />

Sarah Kolman-Orzel, Jeruscholajim (Enkelin<br />

von Herrn und Frau R.M. Kolman,<br />

Zürich und Herrn und Frau Awrohom<br />

Orzel, Basel/Jeruscholajim, Urenkelin von<br />

Frau M. Dzialoszynski, Jeruscholajim).<br />

� Aviva, Tochter von Yecheskel und<br />

Shoshana Finkelstein, Lakewood, (Enkelin<br />

von Jankel und <strong>Rache</strong>l Finkelstein-<br />

Orzel, Toronto).<br />

� Sohn von Moische Yizchok und Mirjam<br />

Apfeldorfer-Kernberg, Jeruscholaim.<br />

zur Barmizwo von:<br />

� Ahroin Dovid, Sohn von Leisi und Chani<br />

Scheiner-Erlanger, Zürich, Parschas<br />

Wajero, 23. Oktober, Synagoge Agudas<br />

Achim, Erikastrasse 8, Zürich.<br />

� Yishai, Sohn von Micha and Nichy<br />

Rabinowitsch, Lakewoood, NJ (Enkel<br />

von Kurt and Liliane Rabinowitsch, Zürich)<br />

Parshas Wajero, 23. Oktober, Lakewood,<br />

zur Verlobung von:<br />

� Jossi Czitron, Zürich, mit Chani<br />

Freudenberger, London.<br />

� Arie Tiefenbrunner, Antwerpen, mit<br />

Reisi Sieradzki, Antwerpen (Enkelin<br />

von Salomon und Rebecca Goldschmidt,<br />

Basel).<br />

Letzte Familien-Meldungen<br />

bis Mittwoch 21 Uhr<br />

Tel. 044 201 46 17 Fax 044 201 46 26<br />

mail: djz.bloch@gmail.com<br />

terminzentrale<br />

<strong>für</strong> Anlässe u. Simches:<br />

Frau M. Zonszajn<br />

tel. 044 463 44 46<br />

sonn@sunrise.ch<br />

7<br />

Wir freuen uns, Ihnen<br />

mitzuteilen, dass wir eine<br />

Hochzeitsliste<br />

<strong>für</strong><br />

Miron kof<br />

und<br />

<strong>Rache</strong>l erlanger<br />

führen.<br />

Wir sind auch telefonisch <strong>für</strong> Sie da!<br />

duvet-Porzellan discount<br />

Tel. 044 451 10 16, duvetdisco@aol.com<br />

Die JüDische Zeitung<br />

Jüdische Schule<br />

Zürich<br />

Für unsere oberstufe, geteilte<br />

Klasse, suchen wir eine<br />

Englischlehrerin.<br />

Unterrichtstage: Sonntag und<br />

Donnerstag.<br />

Interessenten melden sich unter<br />

Tel. 044 202 00 25, o<strong>der</strong> per<br />

e-mail jsz@econophone.ch<br />

Neuer „Benscher“ -<br />

Gemach in Zürich<br />

Planen Sie demnächst eine<br />

Simche? Wir freuen uns, <strong>für</strong> Ihre<br />

Gäste Birkas hamosoin - Benscher<br />

,nab hukgk Frau Gutglück v“g zur<br />

Benützung auszuleihen.<br />

Abzuholen bei:<br />

Fam J. Beck 044 462 36 08<br />

Fam. B. Rosengarten<br />

044 242 37 40


Die JüDische Zeitung<br />

DIe JüDIsche GemeInDe<br />

Zürich. Aguda Mädchen. Aguda findet<br />

wegen Winterzeit nun jeweils von 15:00 -<br />

16:30 Uhr statt. Alle Kin<strong>der</strong> sollen bitte nur<br />

den Hintereingang benützen.<br />

Zürich. Kolel. Mit Verstärkung von<br />

einigen neuen Awreichim hat im Koilel<br />

<strong>der</strong> Winterseman begonnen. Als Auftakt<br />

wird Rabb.Ch.M.Levy schlito - Sonntag,<br />

9.Cheschwon um 12.30 - Diwrei Chisuk<br />

zu uns sprechen. Der Koilel befindet sich<br />

in dem Beis Hamidrosch <strong>der</strong> IRG, die neu<br />

umgebauten Räumlichkeiten sind ideal und<br />

regen zum Lernen an. Das Lernen in diesem<br />

verlängerten Seman (Schaltjahr) wird geteilt.<br />

Während den ersten Monaten wid <strong>der</strong> Injon<br />

von Ribis vervollständigt und wie<strong>der</strong>holt.<br />

Danach beginnt man mit ‚Issur Weheter‘<br />

(Hilchois Bossor Becholow). Nachmittags<br />

im Sei<strong>der</strong> Bekius wird jeden Tag ein Omud<br />

in Masseches Sukko (3.Perek) durchgenommen,<br />

nach Abschluss folgt täglich ein Omud<br />

in Masseches Chulin (1.Perek). Geleitet wird<br />

das Lernen von unserem Rosch Hakoilel,<br />

Horaw Naftoli Gut schlito, mit Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Mithelfer. Auf diesem Wege bedankt<br />

sich <strong>der</strong> Koilel bei dem Beis Hamidrosch/<br />

Anwandstr. <strong>für</strong> ihre freundliche Aufnahme<br />

während vorigen Semans.<br />

Auf Besuch in Zürich! Songs of<br />

the Heart Konzert & Kumsitz mit Naomi<br />

Knobel Lie<strong>der</strong> – Komponistin & Musikerin<br />

aus Erez Jisroel. Diesen Mozei Schabbes<br />

16. Okt, Parschas Lech Lecho findet einen<br />

inspirierenden, freudigen und humorvollen<br />

Abend mit Singen, Tanzen und erheben<strong>der</strong>,<br />

warmer Stimmung, begleitet bei einer herrlichen<br />

Diashow statt!!An <strong>der</strong> Töpferstr. 20 (Etz<br />

Chaim) um 20.45. (Kosten 10.-)<br />

Zürich. TTV. Geschichtsschiur von Chaim<br />

Grünfeld <strong>für</strong> Damen und Herren (getrennte<br />

Sitzplätze). Wie<strong>der</strong>beginn am Sonntag,17.<br />

Oktober 2010 um 10.45 Uhr. Achtung neuer<br />

Ort: Kantine IRG Brandschenkesteig (Eingang<br />

beim Parkplatz). Thema: Verfassung des<br />

Talmud Bawli. Informationen: 076 585 73 50<br />

Zürich. Gescher Ex-Sem-Mädchen.<br />

Wir freuen uns Euch alle diesen<br />

Sonntag, den 17. Oktober um 19.30 Uhr zu<br />

einem spannenden Schiur einzuladen. Versammlungsraum<br />

<strong>der</strong> JSZ, Schöntalstr.<br />

Zürich. Damenshiur. Ab nächstem<br />

Montag, 18. Oktober beginnt wie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

beliebte Schiur von Raw A. A. Rabinowitsch.<br />

Jeweils um 11.15 Uhr bei Lea Levin, Gerhardstr.<br />

3.<br />

Zürich. Chevras Noschim. Nächsten<br />

Montagabend, den 18. Okt./10. Cheschwan<br />

fängt ij“H <strong>der</strong> Haftoro-Schiur von Frau H.<br />

Weisz wie<strong>der</strong> an. Der Schiur findet in <strong>der</strong><br />

Kantine Brandschenkesteig um 19.45 Uhr<br />

8<br />

Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

IRG: Neuer Koilel Erew<br />

Am Montagabend hat im Beis Hamedresch "Beis Joel" <strong>der</strong> IRGZ die P'sicho des neuen<br />

Koilel Erew stattgefunden. Rabbiner Chaim Moische Levy schlito und <strong>der</strong> Rosch Koilel<br />

Rabbiner Wie<strong>der</strong> schlito betonten in eindrücklichen Worte an die zahlreichen Anwesenden,<br />

wie wichtig das Lernen<br />

in einer Chabure ist, da<br />

Eindruck und Wirkung<br />

viel Grösser ist durch das<br />

Lernen innerhalb eines<br />

gemeinsamen Rahmens.<br />

Die Idee des Koilel Erew<br />

ist es, Jung und Alt zum<br />

gemeinsamen Lernen zu<br />

motivieren, was nicht nur<br />

jedem Einzelnen in seinen<br />

Limudim zu Gute kommen<br />

wird, son<strong>der</strong>n auch<br />

den Koil Hatoiro in <strong>der</strong><br />

ganzen Stadt verstärken<br />

wird. Weitere Teilnehmer<br />

sind je<strong>der</strong>zeit herzlich<br />

willkommen und bei Bedarf können auch Chawruses organisiert werden.<br />

statt. Neue Teilnehmerinnen sind herzlich<br />

willkommen. Bitte nehmen Sie ein T‘nach mit.<br />

Zürich. Tehillimshiur.Tehillim Shiur<br />

for Women: Tuesday, 19 October, 20:15 by<br />

Rappoport, Rieterstrasse 37. Guests always<br />

welcome!<br />

Zürich. Frauen und Mädchen:<br />

Worldwide Event for the Yarzeit of <strong>Rache</strong>l<br />

Imeinu “Connecting to the Secret of <strong>Rache</strong>l<br />

Imeinu’s Voice” with Shiurim by: Rebbitzen<br />

Tehila Jaeger & Rebbitzen Tziporah Heller,<br />

with a special message from: Sara Yocheved<br />

Rigler. When: Tuesday, October 19, Location:<br />

Etz Chaim Hall, Töpferstrasse 18, Time:<br />

20.00, Admission fee: SFr. 10.- (all proceeds<br />

to Aniyei Eretz Yisrael)<br />

Zürich. Hugo Mendelheim. Im Bericht<br />

<strong>der</strong> Hugo Mendel : „Die hohen Feiertage<br />

am Zürichberg“, Seite 12, in Nr. 40, wurden<br />

die Nachnamen im Bericht lei<strong>der</strong> ausgelassen.<br />

Es sollte richtigerweise heissen : „Am Chol<br />

Hamoed Sukkot hatten wir eine musikalische<br />

Unterhaltung mit Jehudo Arje Wolgelernter<br />

als Sänger, Menachem Brandeis am Keyboard<br />

und Zvi Hirsch Zagalski, aus Stuttgart, mit<br />

<strong>der</strong> Violine. „<br />

Basel. Aguda Frauen. Mittwoch 12.<br />

Cheschwan, 20. Oktober wird Raw Sny<strong>der</strong>s<br />

Shlite über Rochel Imenu zu uns sprechen.<br />

Im Thannereck um 20:15 Uhr.<br />

Israel Medical Association<br />

(Schweiz): Gerne laden wir Mitglie<strong>der</strong><br />

und Gäste zu einem Vortrag mit Diskussion<br />

und kleinem Apéro ein. Thema: Das medizinethische<br />

Weltbild eines jüdischen Arztes im<br />

Mittelalter - Itzchak ben Schlomo Ha’Israeli<br />

(ca. 830 - ca. 930) war ein jüdischer Arzt im<br />

goldenen Zeitalter des Islams, <strong>der</strong> bis zur


Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

Der Londoner Ruv, Rav Efraim Padwa<br />

shlita weilte in Zürich anlässlich einer<br />

Simche in <strong>der</strong> Familie (Bar Mitzwah<br />

seines Enkels, Sohn von Rav Hersch<br />

Meilech Padwa-Breisch). Am Donnerstagabend<br />

hat er vor einem unberufen<br />

prall gefüllten Bes Medresch in <strong>der</strong><br />

Erikastrasse einen Schiur beHaloche<br />

ubeAgode gehalten.<br />

Renaissance als eine <strong>der</strong> grössten medizinischen<br />

Autoritäten galt. Er verfasste u.a. eine<br />

medizin-ethische Schrift „Musar Harofim“<br />

(Verhaltensregeln <strong>für</strong> Ärzte). Anhand von Beispielen<br />

wird das medizinische Weltbild seiner<br />

Zeit gezeigt, wobei viele seiner Aussagen auch<br />

nach über tausend Jahren noch äusserst aktuell<br />

sind. Redner: Dr. med. Peter Joel Hurwitz<br />

Ort:Haus <strong>der</strong> jüdischen Jugend (NOAM)<br />

Grütlistrasse 67 8002 Zürich Zeit:Sonntag,<br />

den 17. Oktober 2010, 19 Uhr<br />

Basel. Schomre Thora. Oberrabbiner<br />

Gilles Bernheim kommt nach Basel. Anlässlich<br />

ihres 115-jährigen Bestehens wird die<br />

Schomre Thora Basel s.G.w. am Sonntag, 7.<br />

9<br />

November 2010 um 18.00 Uhr einen grossen<br />

Festanlass im Stadtcasino Basel durchführen.<br />

Es ist uns gelungen, Frankreichs Oberrabbiner<br />

Gilles Bernheim als Festredner zu gewinnen.<br />

Für Unterhaltung sorgen zwei Künstler des<br />

Teatro Dimitri. - Der Eintritt beträgt CHF<br />

Die JüDische Zeitung<br />

Am vergangenen Sonntag<br />

fand in <strong>der</strong> IRG Zürich ein<br />

feierlicher Chinuch Sefer<br />

Tora statt. Fam. A. Green<br />

liess das neue Sefer leIluj<br />

Nischmas Herrn und Frau<br />

Seliger-Emanuel sl. schreiben<br />

und konnten dieses nun unter<br />

grosser Beteiligung in die Synagoge<br />

<strong>der</strong> IRG einbringen.<br />

Foto: Uri Neufeld<br />

40.-- pro Person, <strong>für</strong> Schüler und Studenten<br />

CHF 25.-- (inkl. Cocktailapéro). Es besteht die<br />

Möglichkeit, getrennt zu sitzen. Anmeldung<br />

bis spätestens 28. Oktober 2010 bei: Dr. Alain<br />

Nordmann e-mail anordmann@gmx.net o<strong>der</strong><br />

Fax 061 261 97 95


Die JüDische Zeitung<br />

Rabbi Jehuda<br />

Hachassid<br />

Führer des Klall Jisrael<br />

Niftar am 6. Cheschwan<br />

5461(1701)<br />

Sein Schüler, Raw Natan Nate Mannheim,<br />

<strong>der</strong> Aw Bet Din von Hageni und Verfasser des<br />

‚Me’orot Natan’, schreibt über seinen Lehrer:<br />

„Er war ein Zadik, die Stütze <strong>der</strong> Welt, <strong>der</strong><br />

Erste in je<strong>der</strong> heiligen Angelegenheit, gefüllt<br />

vom Geist <strong>der</strong> Chochma, ein wahrer Engel<br />

G“ttes…“<br />

Rabbi Jehuda Hachassid war als riesiger<br />

Talmid Chacham bekannt und als eine sehr<br />

einflussreiche Persönlichkeit. Während dem<br />

grössten Teil seines Lebens beschäftigte er<br />

sich mit Tora und Awoda. Als er ungefähr<br />

sechzig Jahre alt war, verliess er seine Stadt<br />

Schidlitz in Polen und machte sich auf den<br />

Weg nach Jeruschalajim. Sei Ziel war, in <strong>der</strong><br />

Nähe des heiligsten Platzes auf <strong>der</strong> Erde, an<br />

dem die Schechina ruht, zu wohnen und die<br />

Erlösung von Jisrael näher zu bringen. Er gab<br />

jedem <strong>der</strong> Interesse hatte, die Möglichkeit,<br />

sich ihm anzuschliessen, und sagte, dass dieser<br />

ausgewählte Zeitpunkt eine ‚Eit Razon’ sei.<br />

Er machte aber allen klar, dass es unmöglich<br />

ist, den heiligen Berg zu besteigen, wenn man<br />

zuvor nicht eine vollständige Teschuwa gemacht<br />

und sich mit guten Taten beschäftigt hat.<br />

Rabbi Jehuda verliess Schidlitz im Frühling<br />

des Jahrs 5459 (1699) mit weiteren dreissig<br />

Familien. Sie fuhren zusammen durch Ungarn,<br />

Deutschland und Italien, auf ihrem Weg nach<br />

Erez Jisrael. An jedem<br />

Ort, den sie erreichten,<br />

hielt Rabbi Jehuda gewaltige<br />

Draschot über<br />

Tora und Jir’at Schamajim<br />

und so geschah<br />

es, dass sich noch viele<br />

Familien ihm anschlossen.<br />

Am Ende zählte<br />

seine Gruppe 1500<br />

Personen, wie Raw<br />

Natan Nate, <strong>der</strong> auch<br />

seine Rabbiner- Stelle<br />

verliess und mit ihm<br />

zusammen nach Erez<br />

Jisrael auswan<strong>der</strong>te,<br />

schreibt: „Es war eine<br />

grosse und aussergewöhnlich<br />

erhabene Gesellschaft,<br />

Zaddikim,<br />

je<strong>der</strong> Jere Schamajim,<br />

die Ältesten <strong>der</strong> Familien und die Häupter <strong>der</strong><br />

Jeschiwot schlossen sich ihm an.“<br />

Bis zu jenem Zeitpunkt hatte es noch nie eine<br />

solch grosse Gruppe gegeben, die zusammen<br />

nach Erez Jisrael auswan<strong>der</strong>te. Es war das<br />

erste Mal in <strong>der</strong> Geschichte von Klall Jisrael.<br />

Die grösste Massen- Alija hatte aus den drei-<br />

10<br />

hun<strong>der</strong>t französischen<br />

Rabanim bestanden,<br />

die sich zusammen mit<br />

Rabbi Jehonatan Kohen<br />

von Lunil, vierhun<strong>der</strong>t<br />

Jahre vor Rabbi Jehuda<br />

Hachassid, im Jahr<br />

4970 (1210) nach Erez<br />

Jisrael begeben hatte.<br />

Rabbi Jehuda kam auf<br />

seinem Weg in <strong>der</strong> Stadt<br />

Altona in Deutschland<br />

vorbei und traf dort den<br />

‚Chacham Zwi’. Als<br />

er im Bet Haknesset<br />

seine Drascha zu Ende<br />

sprach, nahm Rabbi<br />

Jehuda eine Sefer Tora,<br />

und begab sich auch<br />

in die Esrat Naschim,<br />

um zu den Frauen zu<br />

sprechen. Nachdem das<br />

Reden vor Frauen aber<br />

sehr ungewohnt war, protestierte <strong>der</strong> Chacham<br />

Zwi dagegen, und von dann an sprach Rabbi<br />

Jehuda Hachassid nicht mehr vor Frauen.<br />

Als sie an einem bestimmten Punkt ankamen,<br />

teilte sich die Gruppe<br />

in zwei. Ein Talmid<br />

Chacham, <strong>der</strong> unter<br />

dem Namen ‚Chajim<br />

Malach’ bekannt war,<br />

nahm ca. fünfhun<strong>der</strong>t<br />

Leute mit sich, und<br />

schlug den Weg nach<br />

Erez Jisrael durch Istanbulein.<br />

Rabbi Jehuda<br />

Hachassid selbst<br />

ging mit dem restlichen<br />

Teil durch Italien. Die<br />

Beschwerden <strong>der</strong> Reise<br />

waren sehr gross,<br />

soowhl auf dem Land,<br />

als auch auf dem Schiff.<br />

Das ist auch daraus ersichtlich,<br />

dass während<br />

<strong>der</strong> Reise, fünfhun<strong>der</strong>t<br />

(!) Menschen ihr Leben<br />

verloren. Trotz alldem verzagten diese<br />

erhabene Menschen aber nicht und liessen<br />

sich davon nicht beeinflussen. Nach Rosch<br />

Haschana des Jahrs 5461 (1701), nachdem<br />

sie eineinhalb Jahre auf <strong>der</strong> Reise waren,<br />

erreichte die ganze Gruppe die Küste von<br />

Erez Jisrael und am dritten Cheschwan trafen<br />

Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

.rtc rat ohase<br />

sie in Jeruschalajim ein.<br />

Die Rabanim <strong>der</strong> Stadt<br />

empfingen sie. Im Sefer<br />

‚Me’orot Natan’ wird<br />

es beschrieben: „Als<br />

wir zu den Vororten von<br />

Jeruschalajim kamen,<br />

zitterten alle Bewohner<br />

und Gelehrte. Alle dortigen<br />

Rabanim freuten<br />

sich über den aussergewöhnlichen<br />

Anblick<br />

einer so grossen Gruppe<br />

von angesehenen<br />

Talmide Chachamim,<br />

die so plötzlich angekommen<br />

ist. Alle<br />

freuten sich und tanzten<br />

ihnen entgegen.“<br />

Während alle damit<br />

beschäftigt waren, sich<br />

während den ersten<br />

paar Tagen etwas auszuruhen<br />

und einen geeigneten Wohnplatz zu<br />

finden, widmete sich Raw Jehuda Hachassid<br />

dem Finden eines geeigneten Bet Haknesset<br />

mit einem Hof im jüdischen Viertel und<br />

um den Erwerb dieser Stätte. Am Freitag,<br />

nachdem er in Jeruschalajim angekommen<br />

war, hatte er schon einen unterschriebenen<br />

Vertrag <strong>für</strong> den Erwerb des Grundstück in<br />

<strong>der</strong> Hand,, das nachher unter dem Namen<br />

‚Churwat Rabbi Jehuda Hachassid’ bekannt<br />

wurde. Dazu gehörte auch noch ein grosses<br />

Stück Land, auf dem zweiundvierzig Zimmer<br />

zum Wohnen gebaut werden konnten. Diese<br />

Häuser wurden von den Araber nspäter ‚Dir<br />

al Aschkenas’ genannt.<br />

Beim Eintritt des Schabat fühlte sich Rabbi<br />

Jehuda Hachassid dann aber plötzlich nicht<br />

gut und brach auf seinem Bett zusammen. Er<br />

war nur noch teilweise bei Bewusstsein und<br />

wie<strong>der</strong>holte verschiedene Psukim <strong>der</strong> Tora.<br />

Man brachte schnell den frommen, sefardischen<br />

Doktor, Rabbi Refael Mordechai Malchi<br />

zu ihm, <strong>der</strong> aber sagte, dass momentan nichts<br />

getan werden kann, und bis Mozo’ei Schabat<br />

gewartet werden müsse. Wie durch ein<br />

Wun<strong>der</strong> erwachte Rabbi Jehuda am Schabat-<br />

Morgen wie<strong>der</strong> und fühlte sich besser, und so<br />

beteiligte er sich am Gebet <strong>der</strong> Gemeinde. Als<br />

er aber nach dem Dawenen zurück nachhause<br />

kehrte, brach er noch einmal zusammen und<br />

fiel in einen tiefen Schlaf. Am darauffolgenden<br />

Montag verliess die Neschama seinen Körper.


Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

Alle Jehudim von Jeruschalajim<br />

nahmen an<br />

seiner Lewaja teil. Er<br />

wurde in einer grossen<br />

Höhle, am Hang des Har<br />

Hasetim, begraben, in<br />

<strong>der</strong> Nähe des Grabs von<br />

Secharja Hanawi. Im gleichen<br />

Jahr starben auch<br />

seine Frau und sein Sohn.<br />

Im Sefer ‚Toldot Chachme<br />

Jeruschalajim’ steht<br />

über diese Höhle, Folgende:<br />

„Es ist eine Überlieferung<br />

von den Ältesten<br />

von Jeruschalajim, dass<br />

dort die Gebeine von<br />

Rabbi Jehuda Hachassid<br />

und verschiedene, ausgewählte<br />

Talmidim von ihm<br />

begraben wurden. Die<br />

Höhle ist etwas Aussergewöhnliches.<br />

Sie wurde<br />

in den Felsen gehackt und<br />

in ihren Wänden befinden<br />

sich geschlossene Löcher.<br />

Insgesamt gibt es dort<br />

sechzig solcher Löcher,<br />

die verschlossen sind.<br />

Alle heiligen Chachamim, die an diesem heiligen<br />

Ort begraben sind, sind Bne Aschkenas.“<br />

Nach dem Sechstagekrieg wurde diese Höhle<br />

durch Raw Jisrael Gellis entdeckt.<br />

Natürlich freuten sich die Siskinds, als sie<br />

hörten, dass ein „Masal Tow“ unterwegs war.<br />

Sie waren von wun<strong>der</strong>barer Freude erfüllt.<br />

Diese Gefühle hielten jedoch nur kurz an.<br />

Einen Moment waren sie oben auf Wolke<br />

sieben und zehn Minuten später total verzweifelt.<br />

Die Welt ist manchmal ein bewegter<br />

Ort, doch nicht einmal in ihren schlimmsten<br />

Albträumen hätten sie sich vorstellen können,<br />

was sie bald hören würden.<br />

Sie betraten die Praxis des Arztes mit grossen<br />

Hoffnungen und guter Laune, mit den<br />

Bil<strong>der</strong> des Ultraschalls in <strong>der</strong> Hand. Er war<br />

ihr Familiendoktor und sie vertrauten ihm<br />

gänzlich. Er war nett und mitfühlend und<br />

hatte jahrzehntelange Erfahrung.<br />

Sie schauten arglos zu, wie er die Bil<strong>der</strong> studierte.<br />

Sein Gesicht war eine Maske, die Lippen<br />

eine dünne Linie. Plötzlich ahnte Chaim<br />

Siskind, dass etwas Schlimmes geschehen<br />

würde. Er wollte aus dem Zimmer rennen,<br />

fühlte, dass die Wände über ihm zusammenstürzen<br />

würden. Er begann zu schwitzen.<br />

Warum sagte <strong>der</strong> Arzt nichts? Warum hatte<br />

er ihnen nicht wie sonst gesagt, dass alles in<br />

Ordnung war? Sicher, weil das nicht <strong>der</strong> Fall<br />

war. Ihre Welt war dabei, zusammenzustürzen.<br />

„Herr und Frau Siskind, ich will dass Sie<br />

11<br />

Viele befassten sich mit <strong>der</strong> Frage, die bis<br />

heute noch nicht geklärt wurde, ob Rabbi<br />

Jehuda Hachassid irgendeine Beziehung mit<br />

den Anhängern von ‚Schabtai Zwi’ hatte.<br />

Das Zwillingswun<strong>der</strong><br />

diesen Ultraschall einem Experten zeigen.<br />

Ich will Ihnen nicht meine eigene Meinung<br />

sagen, <strong>für</strong> den Fall, dass ich falsch liege. Ich<br />

werde Ihnen jedoch sagen, dass Ihr Zustand<br />

nicht so ist, wie er sein sollte. Ich bin fast<br />

sicher, dass etwas nicht in Ordnung ist, und<br />

ich ziehe es vor, zu hören, was die Experten<br />

zu sagen haben.“<br />

„Wen schlagen Sie vor?“ fragte Chaim.<br />

„In diesem Fall empfehle ich Dr. Ehud Shapiro,<br />

einen <strong>der</strong> besten Spezialisten des Landes.“<br />

Chaim und seine Frau verliessen die Praxis<br />

mit schwerem Herzen. Sie hatten Angst davor,<br />

was sie hören würden, etwas das so schlimm<br />

war, dass ihr Arzt es ihnen nicht hatte selber<br />

sagen wollen.<br />

Der Spezialist sass an seinem Pult und studierte<br />

die Bil<strong>der</strong> mit grösster Konzentration.<br />

Endlich lehnte er sich zurück, drückte seine<br />

Finger aneinan<strong>der</strong> und schaute auf: „Zwillinge“,<br />

sagte er, „ja, Zwillinge. Doch ich<br />

be<strong>für</strong>chte, es liegen Komplikationen vor.<br />

Ernsthafte Komplikationen.“<br />

Er erklärte dann, dass er klar den Umriss<br />

zweier Babies sah, doch das eines von ihnen<br />

nicht so lag, wie es sollte und deshalb in<br />

grosser Gefahr war. Das Baby war nicht in<br />

<strong>der</strong> richtigen Position, um die Nahrung zu<br />

Die JüDische Zeitung<br />

Bekannt ist aber, dass<br />

<strong>der</strong> oben erwähnte<br />

‚Chajim Malach’ später<br />

einer <strong>der</strong> Anhänger<br />

jener Gruppe wurde,<br />

und auch einen grossen<br />

Teil seiner Gruppe<br />

in diese Richtung<br />

beeinflussen konnte.<br />

Speziell nach dem Tod<br />

seines Lehrers hatte er<br />

dabei Erfolg.<br />

Raw Jakow Emden,<br />

<strong>der</strong> mit all seinen<br />

Kräften gegen diese<br />

‚Dornen im heiligen<br />

Weinberg’ kämpfte,<br />

kämpfte nicht gegen<br />

Rabbi Jehuda Hachassid.<br />

Er schreibt über<br />

ihn: „Raw Jehuda<br />

Hachassid hatte wahrscheinlich<br />

gute Absichten.<br />

Denn er tat<br />

Gutes und rüttelte das<br />

Volk zur Teschuwa<br />

auf, speziell durch<br />

die vielen Tränen die<br />

er vergoss. Dennoch<br />

kann vom En<strong>der</strong>gebnis seiner Gruppe erkannt<br />

werden, dass sie es nicht ‚Leschem Schamajim’<br />

taten und sie aus diesem Grund keinen<br />

Bestand hatte.“<br />

erhalten, die es benötigte, und es bestanden<br />

auch an<strong>der</strong>e Anzeichen, dass es sich nicht so<br />

entwickelte, wie es sollte.<br />

Die Regale voller dicker Bücher mit komplizierten<br />

medizinischen Ausdrücken im<br />

Zimmer verliehen seinen Worten zusätzliche<br />

Bedeutung. Es war deutlich, so sagte er, dass<br />

ein Baby keine Nahrung erhielt und das würde<br />

auch die Entwicklung des an<strong>der</strong>en Babys beeinflussen.<br />

Die Situation war nicht einzigartig<br />

und hatte sogar einen medizinischen Namen.<br />

In diesem Fall war eines <strong>der</strong> Babies in einer<br />

Lage, aus <strong>der</strong> es sich höchstwahrscheinlich<br />

nicht befreien können würde und es erhielt<br />

nicht, was es benötigte. Dass es schon jetzt<br />

Probleme mit <strong>der</strong> Entwicklung hatte, deutete<br />

nicht auf eine gesunde, normale Geburt hin<br />

und ausserdem könnte das kranke Baby seinem<br />

gesunden Zwilling schaden.<br />

Die Situation war entmutigend. Es war still im<br />

Zimmer, während das Ehepaar versuchte, das<br />

Gehörte zu verdauen. Endlich sagte Chaim:<br />

„Dr. Shapiro“, fragte er mit leiser Stimme,<br />

„wie viele Chancen haben unsere Babies,<br />

diese Welt gesund zu betreten?“<br />

Shapiro dachte einen Moment lang nach.<br />

Es war klar, dass er nur sehr ungerne ein<br />

solches Urteil fällte, doch Chaim wartete auf


Die JüDische Zeitung<br />

eine Antwort. „Null Prozent“ sagte er dann.<br />

„Null Prozent. Es besteht keine Chance, dass<br />

sie das gesund überstehen werden. Es tut mir<br />

leid, doch es ist besser, wenn Sie die Wahrheit<br />

kennen. Wenn es an mir läge, so … doch<br />

ich glaube nicht, dass Sie meine Meinung<br />

wissen wollen.“<br />

Sie zweifelten nicht an <strong>der</strong> Meinung des Spezialisten,<br />

doch in solchen Fällen will man immer<br />

eine zweite Meinung hören. Der nächste Arzt<br />

hatte einen fast so guten Ruf wie Dr. Shapiro.<br />

Auch er studierte das Ultraschallbild und<br />

sagte genau das Gleiche. Ernsthaftes Problem,<br />

nichts, das man tun<br />

kann. Das Baby war<br />

in einer schlechten Position.<br />

Konnte es sich<br />

zurückbewegen? Sehr<br />

unwahrscheinlich.<br />

Überlebenschance?<br />

Ein halbes Prozent.<br />

Vielleicht.<br />

Sie dankten dem<br />

Mann und stolperten<br />

aus dem Zimmer, sie<br />

wussten nicht, was<br />

sie als Nächstes tun<br />

sollten.¨<br />

Die Zukunft sah sehr<br />

schwarz aus. Doch was<br />

tut ein Jerej Schamajim<br />

(f’ttes<strong>für</strong>chtiger<br />

Mensch), wenn er<br />

vor einem Problem<br />

steht? Er wendet sich<br />

an einen Gadol. Zwar<br />

kannten sich die Ärzte<br />

im medizinischen Bereich aus, doch nur weil<br />

sie die Situation sehr schwarz sahen, bedeutete<br />

das nicht, dass dies auch Haschems Plan war.<br />

Die Siskinds wussten, dass es an<strong>der</strong>e gelehrte<br />

Menschen gab, die alles an<strong>der</strong>s ansahen. Die<br />

nächste Station war also Bne Brak.<br />

Sie vereinbarten ein Treffen mit einem<br />

wohlbekannten Gadol in Bne Brak. Sie<br />

fuhren durch die Strassen, in denen viele<br />

Torah-Grössen wohnten, manche waren <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit bekannt, an<strong>der</strong>e nicht.<br />

Der Klang von Torah konnte aus einigen<br />

Fenstern gehört werden, als die Siskinds sich<br />

dem Haus eines <strong>der</strong> grössten Gelehrten <strong>der</strong><br />

Stadt näherten. Sie erzählten ihm ihre Ärzte.<br />

Der Raw hörte sorgfältig zu, strich sich über<br />

seinen Bart und sass lange in Gedanken<br />

versunken da. Sie fühlten sich in seiner Anwesenheit<br />

beruhigt.<br />

Endlich sprach <strong>der</strong> Raw und Chaim Siskind<br />

wusste sofort, dass sie etwas hören würden,<br />

das im Wi<strong>der</strong>spruch zum Urteil <strong>der</strong> Ärzte<br />

stand. „Ober dus is gurnischt; alle die Sachen<br />

senen Dworim betejlim. Gesunte Kin<strong>der</strong> mit a<br />

gesunte Mamme - es ist nichts, bedeutungslose<br />

Worte. Gesunde Kin<strong>der</strong> mit einer gesunden<br />

Mutter.“<br />

Chaim konnte nicht glauben, was er hörte. Wie<br />

12<br />

konnte das sein? Er hatte gehofft, tröstende<br />

Worte zu hören, Worte, die ihm Kraft geben<br />

würden, die Probleme zu ertragen. Vielleicht<br />

Worte, die Hoffnung verleihen würden, dass<br />

die Babies schlussendlich gesund sein würden.<br />

Doch <strong>der</strong> Raw hatte viel mehr versprochen,<br />

er hatte zugesagt, dass sie vollständig gesund<br />

sein würden! Er stellte zögernd seine Frage<br />

noch einmal und <strong>der</strong> Raw wie<strong>der</strong>holte, dass<br />

alles in Ordnung sein würde, und dass sie sich<br />

keine Sorgen machen mussten.<br />

Sie verliessen das Haus des Raws mit viel<br />

leichterem Herzen. Der Raw hatte sie beruhigt,<br />

er hatte etwas gesehen, dass niemand an<strong>der</strong>er<br />

gesehen hatte. Chaim glaubte nicht, dass <strong>der</strong><br />

Raw den Ärzten mit so viel Überzeugung<br />

wi<strong>der</strong>sprochen hätte, wenn er nicht einen sehr<br />

guten Grund gehabt hätte.<br />

Chaim Siskind stand schon immer in sehr<br />

enger Beziehung zu einem an<strong>der</strong>en Gadol,<br />

Raw Zwi Meir Silberberg, und beschloss, auch<br />

ihm das Bild zu zeigen. Der Raw schaute sich<br />

die Bil<strong>der</strong> an und versicherte dann auch, dass<br />

sie sich keine Sorgen machen mussten. Er war<br />

<strong>der</strong> Meinung, dass sie keine Spezialisten mehr<br />

besuchen sollten. Er schickte Chaim jedoch<br />

zu einem Rebbe in Jerusalem, <strong>der</strong> <strong>für</strong> seine<br />

medizinischen Kenntnisse bekannt war.<br />

Erneut stand Chaim vor einem <strong>der</strong> grössten<br />

Zaddikim <strong>der</strong> Generation und wie<strong>der</strong>holte<br />

seine Geschichte. Und wie<strong>der</strong> beruhigte ihn<br />

<strong>der</strong> Zaddik und erklärte, dass sie sich nicht<br />

sorgen mussten.<br />

„Raw Zwi Meir denkt nicht, dass wir mehr<br />

Untersuchungen durchführen sollen“, sagte<br />

er zum Rebbe. „Ich stimme dem zu“, sagte<br />

<strong>der</strong> Rebbe, „doch ihr sollt einen weiteren Test<br />

durchführen, wenn die Babies in <strong>der</strong> fünfzehnten<br />

Woche sind, dann werden wir sehen.“<br />

Da er sah, dass Chaim immer noch sehr verunsichert<br />

aussah, bemerkte <strong>der</strong> Rebbe, „Wus<br />

Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

weissen sei wegen Ubarim - was wissen sie<br />

über ungeborene Kin<strong>der</strong>?“<br />

Die Siskinds beschlossen, dem Rat <strong>der</strong> Gedolim<br />

zu folgen. Die Zeit bis zur fünfzehnten<br />

Woche verging aber in einem Nebel von Dawenen<br />

und Angespanntheit. Chaim gab viel<br />

Zedaka, viel mehr als sie sich leisten konnten,<br />

er versuchte S’chujot zu sammeln. Es war ein<br />

sehr schwieriger Abschnitt in ihrem Leben.<br />

Schliesslich waren die Siskinds wie<strong>der</strong> am<br />

selben Ort, an dem alles begonnen hatte. Sie<br />

überreichten die neuen Ultraschall-Bil<strong>der</strong><br />

demselben Spezialisten, <strong>der</strong> ihnen gesagt hatte,<br />

ihre Babies hatten<br />

keine Überlebenschance.<br />

Er schaute<br />

sich die Bil<strong>der</strong> genau<br />

an und sagte kein<br />

Wort. Gerade als<br />

Chaim vor lauter<br />

Nervosität etwas sagen<br />

wollte, sagte <strong>der</strong><br />

Professor ein Wort<br />

und wie<strong>der</strong>holte es<br />

dann: „Unglaublich!<br />

Ich habe noch nie so<br />

etwas gesehen. Es<br />

sieht so aus, also ob<br />

Ihre Zwillinge beide<br />

nun in <strong>der</strong> bestmöglichsten<br />

Position<br />

sind – entgegen allen<br />

Erwartungen und<br />

dem besten, medizinischen<br />

Wissen. Es<br />

sind keine Aufzeichnungen<br />

bekannt,<br />

dass ein ungeborenes Kind das je gemacht<br />

hat. Ein solches junges Baby kann sich nicht<br />

selber bewegen. Das ist ein Wun<strong>der</strong>! Doch“<br />

sagte er weiter, „nach all meinen Jahren als<br />

medizinischer Spezialist sollte ich mich nicht<br />

mehr über die Macht von Gebeten wun<strong>der</strong>n.“<br />

Und einige Monate später wurden zwei gesunde<br />

Zwillinge geboren, eine Bestätigung<br />

da<strong>für</strong>, welchen beson<strong>der</strong>en Einblick Haschem<br />

einigen Menschen in je<strong>der</strong> Generation gibt.<br />

Und weil Raw Meir Zwi Silberberg <strong>der</strong> Familie<br />

gesagt hat, dass sie diese wun<strong>der</strong>bare<br />

Geschichte mit <strong>der</strong> jüdischen Öffentlichkeit<br />

teilen müssen, habe ich sie hier erzählt.<br />

vbch sxj okug<br />

Vermittlung<br />

L’Chajim, Hilfe <strong>für</strong> Schiduchim<br />

079 385 85 62 079 791 64 62<br />

Briefe/Medikamente n. E.Israel 044 461 5935<br />

Chasdei Noemi<br />

461 1435<br />

044 201 7992 / 044<br />

Chawerim-Hilfe 079 467 88 46<br />

Dor Yeshorim 044 451 15 59<br />

Hazolo (Notruf) 044 202 30 60<br />

Jad sch.Chesed (allg.Hilfe) 044 463 47 11/463 36 04<br />

Mahlzeitendienst 044 281 00 83/463 75 28<br />

Preiswerte Simches 044 463 01 35/241 94 67


Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

Vor einigen Jahren hat Abba mir ein Velo<br />

gekauft, ich habe es immer noch. Die Farbe<br />

ist nicht mehr so wun<strong>der</strong>schön und an einigen<br />

Orten hat es einige Beulen und Kratzer, doch<br />

es ist immer noch ein tolles Velo.<br />

In <strong>der</strong> Altstadt von Zfat, wo ich wohne, gibt<br />

es nicht viele Orte, an denen man Velo fahren<br />

kann. Überall sind Treppen - Zfat wurde<br />

nämlich auf einem Berg gebaut. Doch das<br />

bedeutet auch, dass es einige steile Hänge<br />

gibt und Jochaj, Netanel und ich lieben es,<br />

den Berg hinunterzurasen, bis es uns den<br />

Atem verschlägt. Es ist recht anstrengend,<br />

13<br />

Josef Chaims Velotour<br />

Für DIe kInDer<br />

wie<strong>der</strong> hinauf zu fahren, doch es lohnt sich.<br />

Ima sorgt sich immer, wenn wir Velo fahren<br />

gehen, doch wir sind schon zehn Jahre alt und<br />

sehr vernünftig, wenigstens meistens.<br />

Im Winter wird es sehr früh dunkel und es<br />

gibt fast keine Zeit zum draussen spielen,<br />

wenn wir aus <strong>der</strong> Talmud Torah heimkommen.<br />

Die JüDische Zeitung<br />

Eines Tages kamen wir nach einem langen<br />

Tag nach Hause und wollten unbedingt den<br />

Berg hinauf, um mit unseren Velos hinunter<br />

zu rasen. Ich rannte ins Haus, warf meine<br />

Tasche in eine Ecke und lief wie<strong>der</strong> hinaus,<br />

um mein Velo zu holen.<br />

„Josef Chaim, du kannst jetzt nicht Velo<br />

fahren gehen“, rief Ima mir nach. „Schau die<br />

Wolken an! Es wird bald regnen und du wirst<br />

durchnässt werden.“<br />

„Ima, es wird in Ordnung sein. Wir werden<br />

zuhause sein, bevor es zu regnen beginnt,<br />

sorg dich nicht.“


Die JüDische Zeitung<br />

Fortsetzung <strong>der</strong> Gründe<br />

<strong>für</strong> Verbote <strong>der</strong> Rabanan<br />

'Mimzo Chefzecha’<br />

5) d) Die Chachamim haben<br />

auch Taten verboten, die im<br />

Passuk ‚Mimzo Chefzecha<br />

wedaber Dawar’ enthalten<br />

sind. So haben Chasal verboten,<br />

am Schabat im eigenen<br />

Grundstück spazieren zu<br />

gehen o<strong>der</strong> auch nur über<br />

den Besitz zu sprechen. Es<br />

ist verboten, mit dem Partner<br />

zu besprechen, was an einem<br />

kommenden Tag gekauft<br />

o<strong>der</strong> verkauft wird, o<strong>der</strong><br />

wie ein Haus gebaut wird,<br />

o<strong>der</strong> mit welcher Ware er an<br />

einen bestimmten Ort gehen<br />

wird, um sie zu verkaufen etc. Das wird im<br />

29. Kapitel ausführlicher besprochen werden.<br />

Etwas, das verdächtig aussieht<br />

6) e) Taten die wegen ‚Mar’it Ha’ajim’ verboten<br />

wurden.<br />

Sind einem Menschen zum Beispiel, Klei<strong>der</strong><br />

ins Wasser gefallen, dann ist es ihm untersagt,<br />

diese zum Trocknen aufzuhängen, sogar dann,<br />

wenn er es bei sich zuhause macht. Wenn<br />

jemand, die Klei<strong>der</strong> sieht, könnte er meinen,<br />

dass er sein Kleid am Schabat gewaschen<br />

und es dann zum Trocknen aufgehängt hat.<br />

„Hm, ich weiss nicht“, Ima war wirklich<br />

unsicher.<br />

„Bitte Ima“, bat ich, „wir haben heute viel<br />

gelernt und nun brauche ich ein wenig Bewegung,<br />

um mich zu erfrischen und morgen<br />

mehr zu lernen.“<br />

Ich dachte, dass es klappen werde - und ich<br />

hatte Recht. Ima liess mich gehen unter <strong>der</strong><br />

Bedingung, dass ich sofort nach Hause komme,<br />

wenn es regnet.<br />

Ich holte Jochaj und Netanel ab und wir machten<br />

uns auf den Weg. Es waren einige Wolken<br />

am Himmel zu sehen, doch wir rechneten uns<br />

aus, dass wir genügend Zeit hatten, um einmal<br />

den Berg hinunter zu fahren und wie<strong>der</strong> nach<br />

Hause zu kommen, bevor es begann zu regnen,<br />

falls überhaupt.<br />

Wir fühlten die ersten Tropfen, als wir vor<br />

dem grossen Hang standen, dem Abschnitt,<br />

<strong>der</strong> am meisten Spass macht.<br />

„Oh nein“, stöhnte ich, „ist das Regen?“<br />

„Es ist ok“, sagte Jochaj, „es sind nur einige<br />

Tropfen. Es wird bald wie<strong>der</strong> aufhören, du<br />

wirst schon sehen.“<br />

„Ja, nichts, wegen dem man sich sorgen muss“,<br />

stimmte auch Natanel zu. „Ein Regentropfen<br />

hat noch nie jemandem geschadet, sagt meine<br />

Mutter immer.“<br />

„Ich wünschte, auch meine Ima würde das<br />

sagen“, sagte ich. Doch es waren wirklich<br />

,ca ,ufkv<br />

14<br />

Man darf auch<br />

nicht Kamele zusammenbinden<br />

und sie auf dieser<br />

Weise führen,<br />

denn es sieht<br />

dann so aus, als<br />

ob man sie zum<br />

Marktplatz führen<br />

und zum Verkauf<br />

anbieten will.<br />

Unnötige Mühe<br />

7) f) Taten die<br />

wegen einer unnötigen<br />

Mühe o<strong>der</strong><br />

als Mühe <strong>für</strong> den<br />

Wochentag, verboten<br />

wurden.<br />

Selbst wenn es<br />

beispielsweise<br />

schon Wasser in einer Vase hat, in <strong>der</strong> sich<br />

Blumen befi nden, ist es verboten, dort weiteres<br />

Wasser hinein zu giessen.<br />

Es ist auch verboten, eine Vorratskammer von<br />

Getreide auszuräumen.<br />

So wurde auch verboten, Geschirr abzuwaschen,<br />

das nicht <strong>für</strong> Schabat benötigt wird.<br />

Am Schabat Wein <strong>für</strong> Moza’ei Schabat zu<br />

bringen, ist ebenfalls verboten.<br />

NACH RAW J. J. NEUWIRTH t”yhka<br />

Das Ausführen einer Arbeit durch<br />

einen Nichtjehudi<br />

8) g) Taten, die von den Chachamim verboten<br />

nur einige Tropfen und <strong>der</strong> Hang versprach<br />

so viel Spass. Also begannen wir hinunter zu<br />

fahren. Wir schnallten unsere Helme fest an<br />

und blieben nahe am Rand <strong>der</strong> Strasse, mit<br />

unseren Händen auf den Bremsen.<br />

Und dann kam <strong>der</strong> Regen. Es war echter<br />

Regen, nicht nur einige Tropfen. Hätten wir<br />

nicht Haschems Versprechen gehabt, so hätte<br />

ich gedacht, das wäre die zweite Mabul! Es<br />

waren keine Tropfen, es war als ob jemand<br />

aus dem Himmel den Gartenschlauch auf uns<br />

richtete. Wir hätten wahrscheinlich anhalten<br />

und schauen sollen, ob wir irgendeinen trockenen<br />

Platz fi nden konnten, doch wir fuhren<br />

so schnell, dass wir nicht anhalten konnten.<br />

Als wir mit lautem Jubeln in eine Kurve<br />

fuhren, rutschte ich plötzlich auf <strong>der</strong> nassen<br />

Strasse aus und bevor ich es wusste, lag ich<br />

auf <strong>der</strong> nassen Strasse unter dem Velo.<br />

Ich versuchte, aufzustehen, doch mein Bein<br />

gab unter mir nach. Jochaj und Natanel sahen,<br />

was geschehen war und kamen zurück. Sie<br />

halfen mir, bis an den Rand <strong>der</strong> Strasse zu<br />

humpeln. Es regnete immer noch wie aus<br />

Kübeln.<br />

„Ich glaube nicht, dass ich gehen kann“, sagte<br />

ich und stöhnte, als ich versuchte etwas Gewicht<br />

auf mein Bein zu verlagern. „Wir werden<br />

hier warten müssen, bis jemand uns holt.“<br />

„Aber wir werden ertrinken, wenn wir hier<br />

Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

wurden, damit <strong>der</strong> Schabat in den Augen des<br />

Menschen nicht leicht genommen wird und er<br />

dazu kommt, sie selbst auszuführen.<br />

Die Chachamim haben deshalb verboten, einem<br />

Nichtjehudi zu sagen, dass er eine Arbeit<br />

<strong>für</strong> einen Jehudi ausführen soll.<br />

Mukza<br />

Es ist verboten, bestimmte Gegenstände zu<br />

bewegen, wie es während <strong>der</strong> Woche getan<br />

wird, weil sonst <strong>der</strong> Schabat wie ein Wochentag<br />

angesehen wird. Man würde am Schabat<br />

nicht geruht und den Grund nicht beachtet<br />

haben, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Tora <strong>für</strong> den Schabat angegeben<br />

wurde: „Damit ruhen soll…“<br />

Dazu kommt, dass man durch das Tragen von<br />

Geräten, die <strong>für</strong> verbotene Arbeiten benützt<br />

werden können, dazu kommen könnte, sich<br />

mit ihnen zu beschäftigen und dann mit ihnen<br />

eine Melacha auszuführen. (Wie schon oben<br />

im 4. Abschnitt erwähnt.)<br />

Werktagsarbeiten<br />

9) h) Taten die von Chasal verboten wurden,<br />

weil sie Werktags- Arbeiten sind.<br />

Es ist so zum Beispiel verboten, am Schabat<br />

etwas abzumessen, weil das eine Werktagsarbeit<br />

ist (Details dazu im Kapitel 29 34-44).<br />

Früchte, die in einem Hof verstreut liegen,<br />

in dem sie nicht gewachsen sind, dürfen<br />

nicht mit einem Korb eingesammelt werden,<br />

weil das eine Werktags-Arbeit ist. Man kann<br />

jedoch jeweils ein wenig zusammennehmen<br />

und sie essen.<br />

draussen bleiben“, sagte Natanel. „Wir müssen<br />

irgendwo einen Unterschlupf fi nden.“<br />

Wir schauten uns um und wirklich wir sahen<br />

eine Art Höhle, wo <strong>der</strong> Berg über <strong>der</strong> Strasse<br />

vorsprang. Ich humpelte hinein, wenigstens<br />

war es trocken drinnen. Doch wir waren alle<br />

bis auf die Haut durchnässt und es wurde nun<br />

auch kalt und dunkel.<br />

„Was sollen wir machen?“ weinte ich. „Wir<br />

können nicht mehr lange warten, sonst wird<br />

meine Ima wütend sein.“<br />

Gerade als ich wie<strong>der</strong> still war, hörten wir<br />

ein seltsames Geräusch aus <strong>der</strong> Höhle, ein<br />

schwaches, fl atterndes Geräusch.<br />

„Schhh!“ sagte Jochaj und legte seinen Finger<br />

an seine Lippen. Wir waren alle still und<br />

dann hörten wir es nochmals – fl atter, fl atter,<br />

sehr schwach.<br />

„Vielleicht ist es eine Fle<strong>der</strong>maus“, sagte ich<br />

hoffnungsvoll, „das wäre ein Spass.“<br />

„Lass uns sehen, ob wir es fi nden können“,<br />

schlug Natanel vor. Wir schauten in alle dunklen<br />

Ecken <strong>der</strong> Höhle. Dort in <strong>der</strong> hintersten<br />

Ecke kauerte eine kleine graue Taube und<br />

versuchte warm und trocken zu bleiben. Sie<br />

versuchte mit ihren Flügeln zu schlagen um<br />

zu fl iegen, doch sie schaffte es nicht.<br />

„Schaut, ich glaube, ihr Flügel ist gebrochen“,<br />

sagte ich, als ich mich neben sie auf den Boden<br />

setzte, um sie zu untersuchen.


Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

15<br />

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Die JüDische Zeitung<br />

Ahawat Haschem leicht gemacht<br />

Oft hört man, dass über jemanden gesagt<br />

wird: „Diese Person ist ein grosser ‚Ba’al<br />

Chessed’!“ Es ist eine <strong>der</strong> drei Eigenschaften<br />

von Awraham Awinu und die Mischna nennt<br />

einen Menschen, <strong>der</strong> Gemilut Chassadim<br />

ausübt, „einen Schüler von Awraham Awinu“!<br />

Es ist bekannt, wie die Tora sich über den<br />

Chessed von Awraham Awinu ausdrückt, und<br />

wir kennen verschiedene Midraschim, die von<br />

seinen grossen Taten berichten.<br />

Kann man einen Jehudi, <strong>der</strong> sich in dieser<br />

Eigenschaft auszeichnet - wenn auch nur<br />

in dieser einen Eigenschaft - mit unserem<br />

Stammvater Awraham Awinu vergleichen?<br />

Wahrscheinlich nicht. Denn Awraham hatte<br />

die höchstmögliche Stufe <strong>der</strong> „Middat Hachessed“<br />

erreicht.<br />

Parschat Lech Lecha beginnt mit <strong>der</strong> ersten<br />

<strong>der</strong> zehn Prüfungen, die Awraham bestehen<br />

musste. Awraham bestand alle zehn; Haschem<br />

wusste das schon von Anfang an. Im Sefer<br />

„Ikarim“ steht, dass Awraham Awinu durch<br />

die zehn Prüfungen den Namen ‚Ohew –<br />

Freund’ erhielt. Bei den zehn Prüfungen wurde<br />

die Liebe, die Awraham Awinu <strong>für</strong> seinen<br />

Schöpfer empfand, offenbar. Er erfüllte die<br />

Befehle von Haschem nicht einfach, weil sie<br />

ihm aufgetragen worden waren, son<strong>der</strong>n er<br />

tat alles mit grösster Freude und aus Liebe<br />

zu Haschem.<br />

Wie kann ein Mensch eine solche Liebe zu<br />

Haschem erarbeiten? Konnte dies nur Awraham<br />

Awinu?<br />

Raw Simche Sissel von Kelm erklärt, wie<br />

ein Mensch Liebe zu Haschem erreichen<br />

„Das arme Ding! Was können wir tun, um ihr<br />

zu helfen?“ fragte Jochaj. „Wir können sie<br />

nicht hierlassen, sie wird sterben ohne Essen.“<br />

Plötzlich hatte ich die Idee. „Ich weiss was!“<br />

rief ich. Ich weiss Abba ist nicht immer von<br />

meinen Ideen begeistert, doch meine Freunde<br />

schätzen sie normalerweise sehr. Und dieses<br />

Mal war es eine sehr gute Idee.<br />

„Nehmen wir sie mit nach Hause“, sagte ich.<br />

„Ich kann sie in meinen Rucksack legen, dort<br />

hat sie es warm und trocken und dann werden<br />

wir uns um sie kümmern, bis ihr Flügel<br />

geheilt ist.“<br />

„Doch wie werden wir nach Hause gehen?“<br />

fragte Natanel. „Du kannst nicht gehen, weisst<br />

du noch?“<br />

Ich hatte schon fast vergessen, dass ich mein<br />

Bein verletzt hatte. Ich stand auf und versuchte,<br />

zu gehen, und sah, dass es nicht mehr<br />

so schmerzte. Ich hatte ein aufgeschlagenes<br />

Knie und meine Hose war zerrissen, was Ima<br />

nicht sehr freuen würde, doch sonst ging es<br />

mir nicht schlecht.<br />

Wir warteten ein wenig, bis die Sintflut zu<br />

einem Nieseln geworden war und machten<br />

uns dann auf den Heimweg. Wir legten die<br />

Taube in meinen Rucksack. Ich fand ein altes<br />

kann und wie einfach es sein kann, wenn<br />

sich ein Mensch nur die Mühe nimmt. In <strong>der</strong><br />

Natur können wir erkennen, dass nicht je<strong>der</strong><br />

Gegenstand die gleiche Anziehungskraft hat.<br />

Ein Stein fällt viel schneller zu Boden als<br />

etwas Asche. Je grösser <strong>der</strong> Stein ist, desto<br />

intensiver ist auch die Anziehungskraft. Was<br />

ist <strong>der</strong> Grund und worin besteht <strong>der</strong> Unterschied?<br />

Der Grundsatz ist, je mehr „irdisches<br />

Material“ ein Gegenstand enthält und je kompakter<br />

das Material ist, desto grösser ist die<br />

Anziehungskraft. Warum ist das so?<br />

Er erklärt, dass zwei Gegenstände, die sich<br />

ähnlich sind, sich anziehen. Je mehr Ähnlichkeit<br />

vorhanden ist, desto mehr ziehen sie<br />

sich an. Die Erde, die aus irdischem Material<br />

besteht, zieht deshalb Dinge an, die aus<br />

demselben Material bestehen. Und je mehr<br />

ein Gegenstand aus diesem Material besteht,<br />

desto mehr wird er von <strong>der</strong> Welt angezogen.<br />

Dasselbe kann auch in zwischenmenschlichen<br />

Verhältnissen erkannt werden. Je mehr<br />

Gemeinsames man hat, desto eher fühlt man<br />

sich von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Person angezogen.<br />

Deshalb kann man auch sehen, dass zwei<br />

Handtuch darin (ich weiss nicht mehr woher)<br />

und machte ihr ein weiches Bett. Ich hob sie<br />

sanft auf und hielt ihre Flügel fest, damit sie<br />

diese nicht bewegte. Dann setzte ich sie auf<br />

das Handtuch und schloss den Rucksack,<br />

damit sie es warm und trocken hat.<br />

Wir mussten langsam gehen, weil es steil<br />

hinauf ging und es war sehr dunkel, nass und<br />

kalt. Ausserdem schmerzte mein Bein und ich<br />

konnte nicht auf dem Velo fahren. Endlich war<br />

ich zuhause und dort stand Ima im Türrahmen<br />

und schaute gespannt auf die Strasse.<br />

„Da sind sie“, rief sie erleichtert. „Ich habe mir<br />

solche Sorgen gemacht. Was ist geschehen?“<br />

„Nichts wirklich. Ich bin von meinem Velo<br />

gefallen, doch ich bin wirklich in Ordnung.<br />

Und Ima, wir haben eine verletzte Taube<br />

nach Hause gebracht“, sagte ich begeisterte,<br />

als sie mich durch die Tür schob und ging,<br />

um trockene Klei<strong>der</strong> zu holen. Ich hoffte sie<br />

würde sich nicht so aufregen, wenn sie wusste,<br />

dass ich eine Mizwa getan hatte. Doch mein<br />

Plan ging nicht auf.<br />

„Ist es nicht genug, dass du verletzt nach<br />

Hause kommst? Musst du mir auch noch eine<br />

verletzte Taube mitbringen?“ reklamierte Ima.<br />

„Wann wirst du beginnen, auf mich zu hören,<br />

Bürger eines Landes, die an ihrem Wohnort<br />

keine Beziehung zueinan<strong>der</strong> hatten, sich im<br />

Ausland plötzlich miteinan<strong>der</strong> verbunden<br />

fühlen. Denn in <strong>der</strong> Gesellschaft von an<strong>der</strong>en<br />

Menschen spüren sie ihre gemeinsamen Eigenschaften,<br />

die von <strong>der</strong> Mentalität in ihrem<br />

Land geprägt sind.<br />

Eltern haben zu ihrem Kind eine starke Beziehung,<br />

denn ein Kind hat viele Ähnlichkeiten<br />

mit ihnen. Es entstand durch sie und erbte<br />

viele Eigenschaften von ihnen.<br />

Und wenn wir so von Eltern sprechen, dann<br />

wird es nicht schwer sein, die Beziehung zwischen<br />

uns und unserem Vater im Himmel zu<br />

beschreiben. Denn wenn ein Mensch mit seinem<br />

Vater, <strong>der</strong> die Erschaffung seines Kindes<br />

nur mitverursacht hat, so viele Ähnlichkeiten<br />

hat, dann wird die Ähnlichkeit zu Haschem,<br />

Der den Menschen wirklich erschaffen hat,<br />

ihn ständig von Neuem erschafft und ernährt<br />

und ihm Leben gibt, noch viel grösser sein!<br />

Demnach machte es Haschem einem Menschen<br />

einfach, eine Liebe zwischen dem<br />

Menschen und Seinem Schöpfer aufzubauen!<br />

‚Ani Ledodi – Wedodi li!’ Die Liebe ist dann<br />

nicht nur einseitig, son<strong>der</strong>n auch Haschem<br />

wird die Liebe zum Menschen zeigen!<br />

Wenn wir jetzt zu Awraham Awinu zurückkehren,<br />

dann erkennen wir, dass er seine Ähnlichkeiten<br />

mit Haschem vollständig ausarbeitete.<br />

Er vervollständigte sich in <strong>der</strong> Eigenschaft von<br />

Chessed und glich sich dabei seinem Schöpfer<br />

an. Seine Liebe zu Haschem konnte deshalb<br />

weitgehend und intensiv sein, denn er besass<br />

auch viel Ähnlichkeit mit Haschem! Ch.B.<br />

Josef Chaim? Habe ich dir nicht gesagt, du<br />

sollst nach Hause kommen, sobald es beginnt<br />

zu regnen?“<br />

Ich antwortete nichts. Ich wusste, dass sie<br />

recht hatte, beson<strong>der</strong>s als ich am nächsten<br />

Morgen mit einer schlimmen Erkältung aufwachte.<br />

Am nächsten Tag blieben also zwei<br />

erbärmlich aussehende Kreaturen zuhause,<br />

ich und die Taube. Ima hatte sich schliesslich<br />

doch erbarmt und hatte sie in eine warme<br />

Ecke in <strong>der</strong> Waschküche gelegt, wo sie sich<br />

erholen durfte.<br />

Sowohl mein Knie als auch meine Erkältung<br />

waren bald besser, während ich von meinen<br />

zerrissenen Hosen nicht dasselbe sagen<br />

konnte. Die Taube blieb einige Wochen bei<br />

uns, wir gaben ihr kleine Stücke Brot, die<br />

wir in Milch aufweichten. Danach wurde<br />

sie unruhig und begann herum zu hüpfen.<br />

Wir brachten sie ins Tierheim neben unserer<br />

Schule, wo sie sich gut einlebte. Ihr Flügel<br />

heilte, doch sie konnte nie wie<strong>der</strong> richtig<br />

fliegen. Sie flatterte und hüpfte immer zum<br />

Zaun, wenn ich sie besuchen ging. Und ihr<br />

Name? „Mabul“, um mich zu erinnern, dass<br />

Haschem mir sogar in <strong>der</strong> Mitte eines Sturms<br />

eine Mizwa geschickt hatte.


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Nr. 41, 7. Cheschwan 5771 / 15. Oktober 2010<br />

Ein Midrosch zur Haftoro<br />

Nach dem Sieg gegen die vier Könige versammelten sich alle Völker bei Awrohom<br />

und krönten ihn einstimmig zum König. Sie bauten ihm eine grosse Bühne und<br />

sagten ihm: „Du bist unser König!“ Da sagte HKB“H: Seht was <strong>der</strong> Unteschied<br />

ist zwischen Jisroel und den an<strong>der</strong>en Völkern. Denn nach dem bekannten Wun<strong>der</strong>,<br />

das Awrohom wi<strong>der</strong>fahren ist, dass die Völker und Könige ihm untergeben<br />

wurden, kam er hierher. „Die Völker sahen es und <strong>für</strong>chteten sich“ vor dem G“tt<br />

von Awrohom „die Ecken <strong>der</strong> Welt zitterten“ den sie erschraken zu hören „sie<br />

näherten sich und kamen“ alle vor Awrohom… So wäre es eigentlich richtig gewesen,<br />

dass sie ihre Götzen verabscheuten und sich mit Haschem, dem G“tt von<br />

Awrohom verbunden hätten. Doch sie bevorzugten die Wahl ihrer Nichtigkeiten.

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