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STARK!STROM #29

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Strom-Gerechtigkeit

grim Justice

Was lange währt…

Seit gut einem Jahrzehnt pflügen Grim Justice unermüdlich durch den heimischen Underground.

Anlässlich des bevorstehenden Releases der nach wie vor schicksalhaften Nummer drei „Justice In The Night“

bat Stark!Strom Sängerin/Gitarristin Michela Vignoli und Gitarristen Thomas Strohmayer vors Mikro,

um über Werdegang, die neue Scheibe, aber auch Geheimes, Kurioses und davon ausgehend persönliche

Vorlieben zu plaudern.

© Verena Ettl-Weber

Wie wurde die Idee geboren, Grim Justice zu gründen?

Michi: Es muss irgendwann gegen Ende 2010 gewesen

sein. Wir hatten gerade eine Albumproduktion mit

der Band Oedenberg hinter uns, bei der Thomas und

ich bereits zusammengearbeitet haben. Ich hatte

damals den Traum, eine eigene Band zu gründen

und die Vision, Musik à la Dio zu machen - oldschool

Heavy Metal mit hartem, melodischem Gesang. Im

Vorgängerprojekt habe ich es bereits zu schätzen

gelernt, mit Thomas zusammenzuarbeiten. Ich bewunderte

seinen Songwritingstil, und als ich alte

Probeaufnahmen von ihm hörte, war mir klar, dass er

mit an Bord kommen musste. Ich erinnere mich noch

genau, als ich ihn in unserem alten Proberaum in den

Stadtbahnbögen in Wien nervös darauf ansprach.

Natürlich war ich dann auch sehr froh, als er meinem

Vorschlag einer Bandneugründung zustimmte.

Was bedeutet es für dich, Michi, eine Metalband, wie es so

schön heißt, „female zu fronten“?

M: Als wir die Band gründeten, waren meine Vorbilder

hauptsächlich männliche Sänger, wie eben Dio, Bruce

Dickinson oder Ian Gillian. Allerdings fand ich, dass

diese Art zu singen sehr wohl zu einer Frauenstimme

passt, und ich wollte mich da einreihen. Auch

wenn es immer wieder Frauen gab und gibt, die im

Heavy-Bereich laut und dirty singen, so wollte ich

ein Gegengewicht schaffen zu den nach meinem

Empfinden überwiegend soulig, poppig und insgesamt

eher „lieblich“ singenden Frauen. Ich denke, das

ist mir - zumindest im Kleinen - gelungen. Wie mir

unlängst eine liebe Freundin sagte: „Eine Stimme wie

eine Atombombe“ - und was gibt es Besseres, als diese

auf einer Bühne zum Besten zu geben?

und somit auch schon fester Bestandteil unseres

charakteristischen Sounds.

Zum anderen war für uns beim jetzigen Album der

Recording Prozess viel routinierter, da wir das bereits

zweimal gemacht und uns die gemeinsamen Bandjahre

musikalisch und freundschaftlich zusammengeschweißt

hatten. Es hat sich aber auch einiges verändert:

So ziemlich bei uns allen kamen individuell persönliche

Umstände oder Situationen auf, die das Musikmachen in

der Band, die seit der Gründung ein reines Hobbyprojekt

ist, zum Teil erschwerten. Irgendwann war klar, dass

wenn wir den hohen Anspruch an unsere Musik und

unsere Gesundheit erhalten möchten, wir einen Gang

runterschalten müssen. Deswegen beschlossen wir, uns

diesmal für die Albumproduktion mehr Zeit zu lassen.

M: Das Album ist für uns in der Tat ein Meilenstein,

da es den Übergang in eine neue musikalische Ära

markiert. Es ist etwas Besonderes, da wir darauf sowohl

Lieder aus unserer Gründungszeit als auch neue,

sehr persönliche Songs verewigt haben. Die Nummer

„When Night Falls“ ist tatsächlich die erste Nummer,

die Thomas und ich gemeinsam geschrieben haben.

Und nachdem sie viele Jahre verstaubte, sind wir nun

sehr froh, dass wir sie wieder aktiviert und für euch

aufzeichnen konnten. Der titelgebende Song hingegen

ist eine brandneue Wahnsinnsnummer aus der

Feder von Thomas. Darin rechnen wir mit all den

ausbeuterischen und toxischen Individuen unserer

Gesellschaft ab, die sich nicht scheuen, über Leichen

zu gehen, um ihrer Gier und Privilegien zu frönen.

Als Vorgeschmack releasen wir - passend zu Halloween -

T: Ja, mehr Zeit trifft es. Wir hatten zudem wegen der einen Track aus dem Album, der auch ein wiederkehrendes

Ihr habt bereits zwei Alben in Eigenregie produziert und

Lockdowns und Verkehrsbeschränkungen nur spärliche

Thema in unserer Musik behandelt: Monster

Thomas: Oldschool Heavy Metal traf genau meinen veröffentlicht, das erste 2015 (Grim Justice), das zweite

Möglichkeiten, zum Homerecording-Studio zu und Dämonen, die durch die Nacht zum Leben erweckt

Nerv, da der Ursprung, Gitarre zu lernen wegen der

2018 (The Return of the Flame). Nun folgt das dritte

kommen. Aber dadurch hatte ich, im Gegensatz zu werden. Die Single „Curse Of The Moon“ und ein dazu

Rockbands der späten 60er und 70er, die ich mit 13, 14 Studioalbum und euer erstes Single Release. Was hat sich

den anderen Alben, keine Musik vor Ort improvisiert.

passender schauriger Videoclip erscheinen demnächst

ständig rauf und runter hörte und dabei Luftgitarre für euch seit der Produktion des ersten Albums verändert?

Es war genug Zeit, jedes Solo, jedes Overdub, jede auf allen gängigen Streaming Plattformen und auf

spielte, entstand. Heep, Queen usw. Und es war an

Harmonie daheim fertig zu komponieren und ich bin unserem YouTube-Kanal. Bleibt gespannt und folgt

der Zeit, weg zu kommen von reinen Coverbands hin M: Zum einen die Bandbesetzung - bei den Aufnahmen

echt zufrieden, was dabei entstanden ist. Im Übrigen uns - wir freuen uns wahnsinnig auf den Release und

zu einer Band mit eigenem Songmaterial, das ich

des ersten Albums war Bassist Gernot noch

ist auch dieses Album in Eigenregie entstanden. euren Support!

ja schon hatte, aber das zu Oedenberg nicht passte. nicht bei uns. Er ist kurz vor Fertigstellung des ersten

Es war also gut, dass Michi mich zuerst bei Oedenberg Albums zu uns gestoßen, deswegen ist er immerhin

Zum neuen Album: Das dritte Studioalbum ist ja ein wichtiger

Wir danken für das Gespräch und wünschen viel Glück!

ersetzte und wir schließlich schicksalhaft doch wieder

auf dem Albumcover vertreten („A schene Leich“).

Meilenstein. Was bedeutet die Scheibe für euch und

zusammengeführt wurden (lacht)!

Schlagzeuger Ernst war bereits im Jahr 2013 bei uns

was wollt ihr mit „Justice In The Night“ aussagen?

www.grim-justice.at

Claudia

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