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Erfolg Magazin Ausgabe 06-2022

Der alte neue Meister – HEINER LAUTERBACH im Interview Die ersten vier Sekunden – Buchauszug von Jordan Belfort ADELE: Vom Trennungsschmerz in den Musik-Olymp – Michael Jagersbacher HARRY STYLES: Ein singender Dandy mit einer Prise Einhornstaub Menschen lieben Geschichten Schwarze Schafe lassen sich aussortieren Masters of Scale – Buchauszug von Reid Hoffmann Das Geheimnis erfolgreicher Rhetorik – Michael Ehlers Der perfekte Rahmen – Hermann Scherer Auf leisen Socken zum Erfolg Du wirst niemals ankommen – Benjamin Berg »Mich macht Geld glücklich, weil mich Freiheit glücklich macht« – Dr. Dr. Rainer Zitelmann Geboren für die Chefetage? – Buchauszug von Eva Asselmann NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt BEST OF WEB: Schauen Sie doch mal online rein ERFOLG Magazin Top Experten ERFOLG Magazin Brand Ambassadors

Der alte neue Meister – HEINER LAUTERBACH im Interview
Die ersten vier Sekunden – Buchauszug von Jordan Belfort
ADELE: Vom Trennungsschmerz in den Musik-Olymp – Michael Jagersbacher
HARRY STYLES: Ein singender Dandy mit einer Prise Einhornstaub
Menschen lieben Geschichten
Schwarze Schafe lassen sich aussortieren
Masters of Scale – Buchauszug von Reid Hoffmann
Das Geheimnis erfolgreicher Rhetorik – Michael Ehlers
Der perfekte Rahmen – Hermann Scherer
Auf leisen Socken zum Erfolg
Du wirst niemals ankommen – Benjamin Berg
»Mich macht Geld glücklich, weil mich Freiheit glücklich macht« – Dr. Dr. Rainer Zitelmann
Geboren für die Chefetage? – Buchauszug von Eva Asselmann
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<strong>Erfolg</strong><br />

Im Interview verrät Schauspiel-<br />

Legende Heiner Lauterbach, wie<br />

er heute über seine ersten Jobs<br />

denkt, ob Fehler ein Muss sind<br />

und warum er mit fast 70 noch<br />

mal ein Unternehmen gegründet hat.<br />

Herr Lauterbach, Sie haben nach einer<br />

Ausbildung zum Installateur mit der<br />

Schauspielerei angefangen. Das war damals<br />

nicht so normal wie vielleicht<br />

heute. Wie kam dieser Wechsel?<br />

Das ging ziemlich parallel. Ich bin auf die<br />

Schauspielschule gegangen, wo ich am<br />

Wochenende und abends gefordert<br />

wurde. Ich habe das parallel zu meiner<br />

Lehre gemacht. Ich habe schon mit elf<br />

Jahren im Internat in Form von Schüleraufführungen<br />

Laienspiel betrieben und<br />

wollte damals schon Schauspieler<br />

werden.<br />

Und familiär wurde das mitgetragen?<br />

Mein Vater wollte natürlich, dass ich die<br />

Firma übernehme (Lauterbachs Vater betrieb<br />

mit seinem Bruder eine Installateurfirma,<br />

Anm. d. Red.) und dann fängt man<br />

das zumindest an und versucht das. Aber<br />

ich habe ziemlich schnell gemerkt, dass<br />

ich kein Kaufmann bin und habe dann die<br />

Schauspielerei weiterverfolgt.<br />

Ihre ersten Rollen waren spannend. War<br />

das damals aus der Ungeduld geboren,<br />

den Fuß in die Tür zu bekommen?<br />

Welche Rollen meinen Sie?<br />

Die berühmten Erotikfilme.<br />

Die sind für Sie spannend? Interessant.<br />

Ich hatte jedenfalls zuvor schon Theater<br />

gespielt, synchronisiert und alles Mögliche<br />

gemacht. Wenn man jung ist, ist man<br />

wild, zügellos und klar, man muss irgendwie<br />

sein Geld verdienen. Und wie sagte<br />

der Pate so schön theatralisch: »Wie ein<br />

Mann sein Geld verdient, geht keinen etwas<br />

an.« In meinem ersten großen<br />

»Stern«-Interview habe ich das mal, nicht<br />

ahnend, dass das immer wieder angesprochen<br />

wird, thematisiert. Dabei hatte ich<br />

meist die Rollen bekommen, die was zu<br />

spielen, sprich zu reden, hatten, die anderen<br />

mussten, oder durften, wie man will,<br />

nur bumsen. Ich war mehr der Verklemmte,<br />

der kein Mädchen kriegt, der<br />

Introvertierte, der längere Texte bekam,<br />

weil ich’s eben konnte. Insofern musste<br />

ich mich kaum ausziehen. In cirka 20 Filmen<br />

danach habe ich mich deutlicher<br />

ausgezogen.<br />

einem Schauspieler, der Großes vorhat,<br />

dazu raten, ganz genau aufzupassen,<br />

welche Rolle man annimmt. Wie war<br />

das bei Ihnen?<br />

Es ist in der Tat so, dass sich das ein bisschen<br />

verändert hat. Es gab damals zwar<br />

auch ein paar Streber, die kein Interview<br />

unterhalb des »Stern«-Niveaus gegeben<br />

haben, aber alles in allem haben wir das<br />

schon lockerer gesehen als heute. Heute<br />

beobachte ich die jungen Kollegen, wie sie<br />

telefonieren, wie vernetzt sie sind und wie<br />

strukturiert sie ihre Karrieren aufbauen.<br />

Ich habe ja teilweise Filme angenommen,<br />

»Ich habe schon<br />

mit elf Jahren im<br />

Internat in Form<br />

von Schüleraufführungen<br />

Laienspiel<br />

betrieben<br />

und wollte damals<br />

schon Schauspieler<br />

werden.«<br />

ohne das Buch vorher gelesen zu haben.<br />

Wenn da stand, dass der Film in Thailand<br />

gedreht wird, war ich dabei. Im Flieger<br />

habe ich dann meine Kollegen gefragt,<br />

worum es darin geht. Günther Maria Halmer<br />

war mal einer diesen Kollegen. Der<br />

sagte dann: »Ehrlich gesagt wollte ich<br />

dich das auch gerade fragen.« Er wollte<br />

wohl auch mal nach Thailand. Wir haben<br />

das lockerer gesehen damals.<br />

Sie haben mal in einem Interview gesagt,<br />

es gebe Leute, die Glück haben,<br />

und es gebe Leute, die Pech haben.<br />

Glauben Sie, dass es Stellschrauben<br />

gibt, mit denen man sowohl das eine als<br />

auch das andere beeinflussen kann?<br />

So intelligente Sachen habe ich schon gesagt?<br />

Ich habe es in einem meiner Bücher<br />

mal formuliert: Das Leben kann man mit<br />

einem Marathonlauf vergleichen. Wir alle<br />

müssen diesen Lauf beginnen, wir fangen<br />

ihn an mit der Geburt. Wir starten dabei<br />

mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen.<br />

Manche laufen in tollen Nike Schuhen<br />

los, bei schönem Wetter und auf<br />

ebener Strecke. Andere müssen bei Regen<br />

anfangen, barfuß und bergauf. Das heißt<br />

aber nicht, dass der mit den Nikes vor<br />

dem anderen ankommt. Der sieht vielleicht<br />

ein schönes Restaurant, haut sich<br />

die Wampe voll und hat dann Seitenstechen,<br />

und der andere überholt ihn peu à<br />

peu. Das ist alles möglich. Der mit den<br />

Nikes hat natürlich einen wesentlich besseren<br />

Start gehabt, der hat Glück gehabt.<br />

Aber im Laufe dieses Laufes, sprich des<br />

Lebens, ist alles möglich. Das wollen wir<br />

ja auch auf unserer Internetplattform<br />

»Meet your Master« vermitteln. Man<br />

kann alles lernen im Leben, alles erreichen.<br />

Alles ist möglich. Das ist unsere<br />

Botschaft.<br />

Sie haben eine Professur an der Medienhochschule.<br />

Diese Wissensvermittlung<br />

scheint Ihnen offensichtlich<br />

richtig am Herzen zu liegen. Wann<br />

fing das an?<br />

Ich bin ja auch Regisseur hin und wieder,<br />

und wenn man diese Tendenz hat, ist<br />

Bilder: Jens Hartmann<br />

Im Anschluss sind Sie einer der bedeutendsten<br />

Schauspieler der jüngeren<br />

deutschen Geschichte geworden und<br />

mit Preisen überhäuft worden. Ich<br />

kann mir vorstellen, dass viele Agenten<br />

Im Bayerischen Hof in München trafen sich<br />

Verleger Julien Backhaus und Schauspieler<br />

Heiner Lauterbach.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>06</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

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