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Hygiene Report 5/2022

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

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ISSN 1618-2456<br />

Internationale Fachzeitschriften<br />

5·22<br />

Qualitätsmanagement in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

Themen<br />

Reinigung · Messe drinktec · Luft-/Wasserhygiene · Baumaßnahmen · Berufskleidung


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5·22<br />

<strong>Report</strong><br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

4<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

44<br />

45<br />

Schwerpunkt: Reinigung<br />

Professionelle Reinigung und Desinfektion<br />

– das A & O für die Betriebshygiene<br />

Wissenschaft<br />

Mit mehr Wasser im Teig Acrylamidgehalt<br />

in Backwarenspezialitäten verringern<br />

Fremdkörper in Lebensmitteln optisch per „MultiCheck“ erkennen<br />

FEI: Mit UV-C-Wendelreaktor Most und Wein schonend entkeimen<br />

Aspergillus-Surrogate für UV-basierte Entkeimungsmethoden identifiziert<br />

VDMA: neuer Testkeim für hygienische Abfüllung<br />

Messe Drinktec<br />

Impulsgeber für 700 (<strong>Hygiene</strong>-)Innovationen<br />

Bakterien und Keime mittels UV-Licht desinfizieren<br />

<strong>Hygiene</strong>orientierte Baumaßnahmen<br />

EST-Schnelllauftor sichert <strong>Hygiene</strong> und verhindert Wärmeverluste<br />

Interview<br />

Dr. Andreas Daxenberger, Auditor beim TÜV Süd: „Das <strong>Hygiene</strong>management<br />

als integralen Bestandteil der Unternehmensführung sehen“<br />

Aktuelles<br />

Frist abgelaufen: Titanoxid E171 in Lebensmitteln nun verboten<br />

Rückstände von Desinfektionsmitteln in Schlagsahne<br />

News kompakt<br />

Praxis<br />

Mit Speisesäuren und Oxidationsmitteln<br />

Haltbarkeit von Obst und Gemüse verlängern<br />

Sicherheit wächst durch Sichtbarkeit<br />

Hygienische Doppelschraubenspindelpumpe<br />

befördert Desinfektionsgel ins Tanklager<br />

Mit Profi-Mischern Dosierungsfehler bei salzig-würzigen Stoffen verhindern<br />

Mit akustischen Sensoren Glasbruch in Produktions- und Abfülllinien erkennen<br />

<strong>Hygiene</strong> bei Papiersäcken erste Wahl<br />

Trinkwasserhygiene<br />

Auch der Wassergehalt muss auf die Zutatenliste<br />

Lufthygiene<br />

Wunderlack sorgt für hygienisch saubere Luft<br />

Berufskleidung<br />

Antimikrobielle Textilien dank AGXX-Technologie<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

Reinigung zur Prophylaxe und Bekämpfung ein unabdingbares Muss<br />

Fachforen/Messen<br />

Cleanzone: Innovationsshow der Reinheitstechnik<br />

Irradiation Days: Kobalt-60-Mangel gefährdet die Strahlensterilisation<br />

Produkte & Partner<br />

Hygienische Verpackungslösungen<br />

In Folie und Vakuumbeutel halal und koscher verpackt<br />

SKF: R1U-Wellendichtringe für Lebensmittelkontakt<br />

<strong>Hygiene</strong>-Dosierventil für Trinkwasseranwendungen<br />

Veranstaltungen<br />

Food Fraud im Betrieb bekämpfen<br />

Sauberkeit im industriellen Maßstab<br />

Horst Buchmann<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Was der kommende Winter bringen<br />

wird? Blackouts und Betriebsstillstände,<br />

Backstraßen ohne Wärme und Fleischkühlräume<br />

ohne Strom, Rohstoffmangel<br />

und leere Supermarktregale? Wer<br />

weiß, was Putins Krieg in der Ukraine<br />

und die daraus resultierende Energiekrise<br />

noch alles an Spuren hinterlässt.<br />

Obendrauf kommt das Problem des<br />

Fachkräftemangels. Laut Arbeitgebervereinigung<br />

Nahrung und Genuss<br />

(ANG) müssen Unternehmen der Ernährungsbranche<br />

inzwischen 183 Tage<br />

(plus 17,3 Prozent im Vergleich zu<br />

2021), also durchschnittlich ein halbes<br />

Jahr, einplanen, um eine offene Stelle<br />

neu besetzen zu können. Auch die Zahl<br />

der Lehrlinge sank von 2021 auf <strong>2022</strong><br />

um 4,7 Prozent auf nun 27 908. Als<br />

Teil einer Lösung fordert die ANG eine<br />

unbürokratische und zielgerichtete Zuwanderungspolitik.<br />

Vielleicht wären ja<br />

auch Geflüchtete aus der Ukraine ein<br />

potenzielles und hilfreiches Arbeitskräfte-<br />

und Nachwuchsreservoir?<br />

Steht zu hoffen, dass die befürchtete<br />

nächste Corona-Welle nicht noch größere<br />

personelle Lücken in den Betrieben<br />

reißt. Deshalb mein Rat: Vernachlässigen<br />

Sie nicht die Maßnahmen der<br />

Personalhygiene. Sie können zwar (leider)<br />

nicht vor den Launen eines Diktators<br />

schützen, aber Ihre Mitarbeiter vor<br />

Viren und Bakterien – und Ihre Kunden<br />

vor kontaminierten Lebensmitteln.<br />

Kommen Sie gut durch den Winter!<br />

Ihr<br />

3


schwerpunkt<br />

5·22<br />

Professionelle Reinigung und Desinfektion<br />

– das A & O für die Betriebshygiene<br />

Mit praxiserprobten Mitteln und Maschinen Keimen und Bakterien den Kampf ansagen<br />

Für alle Verantwortlichen und Beschäftigten in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist es eine Binsenweisheit: Ohne<br />

professionelle Reinigung keine <strong>Hygiene</strong>. Und nur so sind die strengen Vorgaben der EU für die Produktion von Fleisch- und<br />

Backwaren, Yoghurt oder Bier einzuhalten, Kontrollen der Überwachungsbehörden ohne Beanstandungen zu überstehen<br />

und Nahrungsmittel ohne Gefährdung der Verbraucher herzustellen. Wer Keimen und Bakterien in seinem Unternehmen<br />

den Kampf ansagt, braucht Unterstützung mit hochwertiger und praxiserprobter Ausrüstung. Dazu zählen effektive Reinigungs-<br />

und Desinfektionsmittel ebenso wie moderne Geräte von der Scheuersaugmaschine über den Dampfreiniger bis zum<br />

Wischmop. Wir haben namhafte Hersteller zu ihrem Produktsortiment und ihren Neuheiten im Herbst <strong>2022</strong> befragt und<br />

geben Ihnen im Folgenden eine Übersicht über diesen für die Betriebshygiene so wichtigen Markt.<br />

Beam<br />

Voll digital. Voll einfach. Und<br />

noch effizienter als bisher. So<br />

präsentiert sich die neue Generation<br />

der Dampfsaugsysteme<br />

der beam GmbH (Altenstadt)<br />

für Top-<strong>Hygiene</strong> in der Lebensmittelindustrie.<br />

Als weltweit<br />

erster Hersteller bietet man die<br />

High-End-Geräte der Blue-<br />

Evolution-Reihe jetzt auch mit<br />

integriertem Touchscreen an.<br />

Das digitale Dampfsaugsystem Blue<br />

Evolution sorgt für <strong>Hygiene</strong> z.B. in<br />

Bäckereien. Foto: Ingo Jensen/beam<br />

Die digitalen Versionen des Blue<br />

Evolution S+ und XL+ lassen<br />

sich damit so einfach bedienen<br />

wie nie. Die Anwender können<br />

direkt am sechs Zoll großen<br />

Touchdisplay in sechs Sprachen<br />

Voreinstellungen speichern und<br />

sich in der animierten Menüführung<br />

Tipps zur perfekten<br />

Reinigung holen. Der digitale<br />

Blue Evolution meldet sich auch<br />

plakativ übers Display, wenn<br />

die Schale des Wasserfilters<br />

geleert oder Frischwasser für<br />

die Dampferzeugung aufgefüllt<br />

werden muss. Die Geräte der<br />

Blue-Evolution-Serie sind nach<br />

dem strengen HACCP-Standard<br />

zertifiziert und überzeugen auch<br />

beim 4-Felder-Test.<br />

Die Dampfsaugsysteme wirken<br />

zweifach effektiv gegen Keime<br />

sowie Bakterien: Einmal direkt<br />

bei der Oberflächenbehandlung<br />

mit bis zu 180 °C heißem<br />

Trockendampf und zusätzlich<br />

über eine UVC-Lichtbestrahlung<br />

im Wasserfilter. Sie sorgen<br />

für eine Keimreduzierung von<br />

2,89 log-Stufen. Zudem sind die<br />

neuen Geräte der Digitalgeneration<br />

mit einem WLAN-Modul<br />

ausgestattet und somit für den<br />

Remote-Service vorbereitet. Der<br />

Blue Evolution S+ schafft jetzt<br />

3500 Watt Leistung und arbeitet<br />

wie die Kraftstrom-Variante Blue<br />

Evolution XL+ (7200 Watt) mit<br />

einem Druck von bis zu 10 bar.<br />

So lösen die beiden Geräte<br />

selbst hartnäckigste Verschmutzungen<br />

rückstandslos. Für<br />

effiziente Maschinenreinigung<br />

bietet beam zudem den Blue<br />

Evolution XXL mit 18 Kilowatt<br />

Leistung, 10,0 bar Druck sowie<br />

einem Minimum an Feuchtigkeit<br />

an, sodass Kugellager, Umlenkrollen<br />

und Kettenantriebe<br />

geschont werden.<br />

Ebenfalls neu im Sortiment von<br />

beam ist der „Steam Hero“ mit<br />

8 l großem Schmutzwasser- und<br />

3,8 l Frischwassertank, Leistung<br />

von 3400 Watt, bis zu 10 bar<br />

Druck und Temperatur bis zu<br />

180 °C. Er verzichtet auf UVC-<br />

Filter für die Luftreinigung und<br />

gilt als professioneller Dampfsauger<br />

für Einsteiger.<br />

www.beam.de<br />

Buzil<br />

Buzil (Memmingen) produziert<br />

mit über 100 Jahren Erfahrung<br />

Reinigungslösungen und Pflegeprodukte<br />

für viele Bereiche und<br />

seit mehr als 25 Jahren auch<br />

nachhaltig – mit der Produktlinie<br />

„Planta“. In der professionellen<br />

Reinigung zählen<br />

Küchen- und Lebensmitteleinrichtungen<br />

zu den anspruchsvollsten<br />

Aufgaben. Das breite<br />

Sortiment der Allgäuer, um hier<br />

allen Anforderungen gerecht zu<br />

werden, ist HACCP-konform.<br />

Zu den speziell dafür entwickelten<br />

Produkten gehören<br />

neben dem Geräteentkalker<br />

Buz Calc Ex G 437 für die<br />

Bistro G 435 ist ein Küchen-Inten sivreiniger<br />

für Gastronomie und Lebensmittelbetriebe.<br />

Foto: Buzil<br />

ideale Entfernung von Kalkablagerungen<br />

z.B. der Edelstahlreiniger<br />

Buz Metasoft G 507,<br />

die dickflüssige Scheuermilch<br />

Buz Polish G 508 und die<br />

Metallpolitur Metapol G 505 zur<br />

Bearbeitung von hartnäckigen<br />

Verschmutzungen. Der hochalkalische<br />

Grill- und Backofenreiniger<br />

Buz Grillmaster G 575 und<br />

die Ready-to-use Variante G<br />

576 lösen laut Hersteller jedes<br />

Schmutzproblem, selbst starke<br />

Fett-, Öl-, Eiweißverkrustungen<br />

sowie Grill-, Back- und Brat-<br />

4 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

schwerpunkt<br />

rückstände. Mit dem neutralen Handgeschirrspülmittel<br />

Buz Dish Fix G 530 und<br />

der ökologischen Variante Planta Aloe<br />

P 314 geht die Handgeschirrwäsche<br />

schneller und einfacher. Für Gläser- und<br />

Geschirrspülmaschinen<br />

sind<br />

die flüssigen<br />

Reiniger Vamat<br />

GF DW 25 und<br />

Vamat GH DW<br />

30 neben dem<br />

sauren Klarspüler<br />

Vamat KS DW<br />

40 im Sortiment,<br />

für alle weiteren<br />

Reinigungsorte<br />

und Verschmutzungsarten<br />

der<br />

Küchenintensivreiniger Bistro G 435 und<br />

der phosphatfreie Küchen-Industriereiniger<br />

Indumaster Intensive IR 44.<br />

Damit bietet Buzil Rundumlösungen<br />

für alle Arten von Verschmutzungsproblemen<br />

im Küchen- und Lebensmittelbereich<br />

sowie einen Service vor Ort,<br />

Hilfestellungen wie z.B. anwendungstechnische<br />

Beratungen und Online-<br />

Services als auf die Kunden zugeschnittene<br />

Gesamtpakete.<br />

www.buzil.com<br />

Franz Mensch<br />

Egal ob Reinigungsmittel, Papiertücher<br />

oder der passende Schutzhandschuh:<br />

Die Franz Mensch GmbH (Buchloe) hat<br />

in über 50 Jahren als <strong>Hygiene</strong>-Profi unter<br />

der Marke „Hygoclean“ ein umfangreiches<br />

Reinigungssortiment aufgebaut.<br />

Ein Tuch oder ein Handschuh in zwei<br />

Farben? Bei Franz Mensch sind es vier<br />

Farben (bei Einwegkleidung bis zu neun)<br />

in mehreren Größen und Abpackungen.<br />

Das Familienunternehmen hat stets rund<br />

4000 Produkte sofort lieferbar.<br />

Ein Mittel für gründliche Reinigungsergebnisse:<br />

Die Reinigungstücher Hygotex<br />

sind aus hochwertigem Rohmaterial aus<br />

reinen Viskosefasern hergestellt. Viskose<br />

hat extreme Saugkraft und kann viel<br />

Feuchtigkeit aufnehmen und zwischenspeichern.<br />

Verschmutzungen sind so<br />

schnell und gründlich beseitigt. Die Reinigungstücher<br />

werden in Europa hergestellt<br />

und haben eine stoffähnliche Qualität,<br />

sind strapazierfähig und weich wie<br />

Baumwolle. Auch hohe Temperaturen<br />

halten sie sehr gut aus. Hygotex-Tücher<br />

werden gerne als Polier- oder Putztücher<br />

zum Reinigen von Lebensmittelauslagen,<br />

Maschinenteilen oder Arbeitsflächen eingesetzt.<br />

Speziell<br />

für Lebensmittelbereiche<br />

gibt<br />

es sie auch in<br />

Blau, was sich<br />

optisch sehr<br />

gut von den<br />

Nahrungsmitteln<br />

und der<br />

Arbeitsumgebung<br />

abhebt.<br />

Vom Reinigungsmittel bis zum Hygotex-Tuch aus Viskose:<br />

das Hygoclean-Sortiment. Foto: Franz Mensch<br />

Eine ökonomische<br />

„Baukas<br />

ten-Lösung” ist das Reinigungssystem<br />

Hygowipe, das aus einem Spendereimer,<br />

einem PET-Tuch und einem Verschlussdeckel<br />

besteht. Egal ob Desinfektion oder<br />

Reinigung: Der Eimer kann individuell<br />

mit der eigenen Lösung befüllt und das<br />

Tuch darin getränkt werden. Anwender<br />

haben so volle Flexibilität. Das PET-Tuch<br />

saugt das Reinigungs- bzw. Desinfektionsmittel<br />

auf und ist sofort einsatzbereit.<br />

Das Hygowipe-Tuch ist eine Rolle aus<br />

reinem PET-Vliesstoff. Es ist lösungsmittelbeständig,<br />

saugstark, fusselfrei, reißfest<br />

und gibt während der Reinigung die<br />

Lösung fast vollständig und gleichmäßig<br />

an die Fläche ab. Man spricht hier auch<br />

von Adsorptionsverhalten. Je besser die<br />

Flüssigkeit an die Fläche abgegeben<br />

wird, desto besser ist die Desinfektionswirkung.<br />

So schafft ein Hygowipe-Tuch<br />

eine höhere Reichweite als vergleichbare<br />

Tücher und reduziert den Verbrauch an<br />

Reinigungsmitteln deutlich.<br />

Eine Verschlusskappe mit extra breitem<br />

Rand ergänzt das System und sorgt für<br />

luftdichten Abschluss des Eimers. Getränkte<br />

Tücher können ca. vier Wochen<br />

lang verwendet werden – tägliches Benetzen<br />

entfällt. Zur Auswahl stehen fünf<br />

Farben, die zur optischen Kennzeichnung<br />

unterschiedlicher Anwendungsbereiche<br />

eingesetzt werden können.<br />

Hygowipe ist ein hocheffizientes System<br />

für die Flächendesinfektion und -reinigung<br />

in hygienesensiblen Bereichen wie<br />

lebensmittelverarbeitenden Betrieben,<br />

Gastronomie oder Laboren.<br />

www.franz-mensch.de<br />

23. + 24. 11. <strong>2022</strong><br />

Frankfurt am Main<br />

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Sensible Lebensmittel schützen.<br />

Von Hygienic Design bis Reinraum.<br />

Die Hersteller haben die Lösungen.<br />

cleanzone.messefrankfurt.com<br />

10<br />

years<br />

5


schwerpunkt<br />

5·22<br />

Hako<br />

Seit über 70 Jahren steht die<br />

Hako GmbH (Bad Oldeslohe)<br />

als Maschinen hersteller und<br />

Lösungsanbieter für Reinigungs-<br />

und Wasserstrahltechnik<br />

für Qualität und Innovation.<br />

Auf der Messe Interclean <strong>2022</strong><br />

in Amsterdam hat man nun<br />

drei neue, zukunftsweisende<br />

Modelle an professionellen Reinigungsmaschinen<br />

vorgestellt.<br />

Der Scrubmaster B5 ORB<br />

(Prototyp) ist eine Walk-behind-<br />

Scheuersaugmaschine, deren<br />

Einsatz sich schon auf Flächen<br />

von bis zu 400 qm lohnt –<br />

durch erhöhte Reinigungsqualität<br />

in viel kürzerer Zeit. Mit<br />

neuartiger Reinigungstechnologie,<br />

leichter Bedien-/Manövrierbarkeit<br />

(Leergewicht: 20,5 kg),<br />

kompakter Bauweise, Flächenleistung<br />

von bis zu 1300 qm/h<br />

und 43 cm Arbeitsbreite ist er<br />

das neue Einsteigermodell für<br />

die Flächenreinigung.<br />

Der neue Scrubmaster B75 i ist<br />

die nächste Generation autonomer<br />

Scheuersaugmaschinen. Foto: Hako.<br />

Der neue Scrubmaster B25<br />

(Prototyp) ist eine Walk-behind-<br />

Scheuersaugmaschine, die<br />

auf kleinen Flächen von bis zu<br />

1000 qm für beste Reinigungsergebnisse<br />

sorgt. Ausgestattet<br />

mit einem Tellerbürstendeck-<br />

Reinigungssystem für Bürsten<br />

und Pads kann bei diversen<br />

Bodenbeschaffenheiten und<br />

Verschmutzungsgraden schnell<br />

gründlich gereinigt<br />

werden.<br />

Das Bedienfeld<br />

mit intuitiven<br />

Bedienelementen<br />

erleichtert die<br />

Anwendung und<br />

verkürzt die Anlernzeit<br />

für neue<br />

Bediener.<br />

Aufgrund des<br />

steigenden<br />

Fachkräftemangels<br />

gehen immer<br />

mehr Unternehmen dazu über,<br />

autonome Reinigungsmaschinen<br />

einzusetzen. Mit dem<br />

Scrubmaster B75 i präsentiert<br />

Hako bereits die nächste Generation<br />

autonomer Scheuersaugmaschinen<br />

als Prototyp. Sein<br />

3D-Kamerasystem und zertifizierte<br />

LiDAR-Sensoren ermöglichen<br />

die effiziente und sichere<br />

Navigation, das exakte Abfahren<br />

definierter Flächen erreicht eine<br />

Reinigungsabdeckung von bis<br />

zu 99 %. Die Maschine mit je<br />

75 Litern Frisch- und Schmutzwassertank,<br />

einer Flächenleistung<br />

von bis zu 2340 qm/h und<br />

bis zu drei Stunden Batterielaufzeit<br />

lässt sich bei Bedarf auch<br />

im manuellen Modus nutzen.<br />

www.hako.com<br />

Hollu<br />

Hohe Qualitätsstandards im<br />

Lebensmittelbetrieb hängen<br />

davon ab, dass alle Prozesse –<br />

auch Reinigung und <strong>Hygiene</strong> –<br />

reibungslos ablaufen. Die hollu<br />

Systemhygiene GmbH (Zirl/Österreich)<br />

hat als digitale Unterstützung<br />

dafür den Prozessmanager<br />

NOA in Verbindung mit<br />

der App NOAguide entwickelt.<br />

Der digitale Prozessmanager<br />

NOA erleichtert laut Hersteller<br />

die Umsetzung aller Prozesse<br />

im Betrieb und sorgt für optimalen<br />

Workflow. So lassen sich<br />

mit NOA tägliche Aufgaben mit<br />

konkreten Anleitungen für jeden<br />

Mitarbeiter genau festlegen, alle<br />

relevanten Abläufe definieren<br />

Die App NOAguide bindet direkt an den digitalen Prozessmanager<br />

NOA an, der den Workflow des ganzen<br />

Reinigungsalltags im Betrieb optimiert. Foto: Hollu<br />

und dokumentieren – auch<br />

in mehreren Sprachen. Dies<br />

gewährleistet Rechtskonformität<br />

bei behördlichen Kontrollen,<br />

Audits etc. Komplexe Vorgänge<br />

lassen sich über die Softwarelösung<br />

NOA digital abbilden und<br />

zentral steuern.<br />

Über die dazugehörige<br />

App<br />

NOAguide werden<br />

Mitarbeiter bei der<br />

Umsetzung der<br />

täglichen Aufgaben<br />

digital unterstützt.<br />

Sobald einzelne<br />

Arbeitsschritte<br />

erledigt sind, ist<br />

der neue Status<br />

am zentralen<br />

Dashboard in der<br />

NOA-Software<br />

ersichtlich. So sind alle Beteiligten<br />

stets in Echtzeit auf dem<br />

gleichen Wissensstand.<br />

NOA soll helfen, alle Betriebsprozesse<br />

zu digitalisieren,<br />

woraus effizientere Abläufe,<br />

Zeit- und Kosteneinsparungen<br />

resultieren. Die Skalierung bis<br />

ins Detail – je Person und Tätigkeit<br />

– ermöglicht exakte, transparente<br />

Planung. Stets aktuelle<br />

Daten liefern einen Überblick<br />

über den Ist-Stand und die<br />

Basis für die Weiterentwicklung<br />

und Optimierung der Produktionslinien.<br />

„NOA ist die optimale<br />

digitale Unterstützung, um das<br />

Unternehmen zentral zu steuern“,<br />

sagt hollu-Geschäftsführer<br />

Simon Meinschad. Die App ist<br />

zum Download verfügbar für iOS<br />

im App Store und für Android<br />

im Google Play Store.<br />

www.noa.online<br />

Kärcher<br />

In hygienesensiblen Bereichen,<br />

etwa bei der Reinigung in der<br />

Lebensmittelindustrie, sind<br />

Heißwasser-Hochdruckreiniger<br />

wegen ihrer keimreduzierenden<br />

Wirkung von großem Vorteil.<br />

Die Wirksamkeit der Geräte der<br />

Alfred Kärcher GmbH & Co. KG<br />

(Winnenden) zur Bekämpfung<br />

von Viren wurde jetzt von einem<br />

unabhängigen Labor zertifiziert.<br />

Der Einsatz von Hochdruckreinigern<br />

bietet die Möglichkeit,<br />

einen hohen <strong>Hygiene</strong>standard<br />

zu erreichen. Mit ihnen können<br />

In <strong>Hygiene</strong>-Bereichen der Lebens mit tel in dus trie<br />

sind Heißwasser-Hochdruckreiniger dank ihrer keimreduzierenden<br />

Wirkung von Vorteil. Foto: Kärcher<br />

Stellen erreicht werden, die<br />

manuell schwer zugänglich sind<br />

– und sie helfen bei Reinigung<br />

und Desinfektion großer Flächen<br />

wie Decken, Wänden und<br />

Böden. Die Verwendung von<br />

Reinigungs- und Desinfektionsmitteln<br />

spielt bei Reinigungsprozessen<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Aber auch heißes Wasser leistet<br />

einen Beitrag zur Bekämpfung<br />

von Krankheitserregern. So hat<br />

die Wassertemperatur beim<br />

Einsatz von Hochdruckreinigern<br />

große Auswirkungen auf die<br />

Reduzierung der Keime, Virenund<br />

Bakterienkolonien: Durch<br />

Kombination von Hochdruck<br />

und bis zu 85 °C heißem Wasser<br />

wird eine wesentliche Verringerung<br />

der Verkeimung erzielt.<br />

6 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

schwerpunkt<br />

Oft ist diese ohne Desinfektionsmittel<br />

erzielte Keimreduktion<br />

ausreichend, um den <strong>Hygiene</strong>ansprüchen<br />

zu genügen.<br />

Im Rahmen eines quantitativen<br />

Suspensionstest wurde<br />

in einem unabhängigen Labor<br />

die Virusreduktionsleis tung von<br />

Kärcher-Hochdruckreinigern<br />

mit Heißwasserfunktion bei unterschiedlichen<br />

Temperaturen<br />

auf verschiedene Testviren<br />

überprüft. Ergebnis: Bereits ab<br />

einer Wassertemperatur von<br />

65 °C – beim Auftreffen auf die<br />

kontaminierte Oberfläche – und<br />

einer Kontaktzeit von unter einer<br />

Minute können behüllte Viren,<br />

wie Corona, Grippe, HIV, Ebola<br />

und Hanta effektiv reduziert<br />

werden. Unbehüllte Adenoviren<br />

werden ab 75 °C und einer<br />

Kontaktzeit von weniger als fünf<br />

Minuten wirksam bekämpft.<br />

Damit ist die desinfizierende<br />

Wirkung nachgewiesen und<br />

die Geräte sind nach dem vom<br />

Robert Koch-Institut definierten<br />

Wirkungsbereich als „begrenzt<br />

viruzid PLUS“ klassifiziert. Diese<br />

Bezeichnung gilt für Produkte,<br />

die alle behüllten Viren sowie<br />

die unbehüllten Adeno-, Rotaund<br />

Norovirus inaktivieren<br />

können. Also die Viren, die besonders<br />

häufig für Krankheitsausbrüche<br />

verantwortlich sind.<br />

Besonders geeignet sind beheizte<br />

Hochdruckreiniger damit<br />

laut Kärcher in Bereichen, wo<br />

höchste <strong>Hygiene</strong> gefordert ist<br />

und Mikroorganismen und<br />

Verkeimung bei der Reinigung<br />

ins Visier genommen werden.<br />

Dies gilt v.a. für die Lebensmittelbranche<br />

– vom handwerklichen<br />

Metzgereibetrieb bis zur<br />

industriellen Großverarbeitung.<br />

www.kaercher.com<br />

Kimberly-Clark Professional<br />

Kimberly-Clark Professional<br />

(Koblenz-Rheinhafen) hat kürzlich<br />

seine innovative kontaktlose<br />

„ICON“-Waschraum-Spenderkollektion<br />

in Deutschland<br />

und Österreich auf den Markt<br />

gebracht. Diese optimiert in<br />

Einrichtungen am Arbeitsplatz<br />

und öffentlichen Waschräumen<br />

Doppelte Sensortechnologie: der<br />

berührungslose Handtuchspender der<br />

neuen ICON-Kollektion. Foto: KCP<br />

die <strong>Hygiene</strong> und umfasst drei<br />

Systemlösun gen für Handtücher,<br />

Toilettenpapier und Hautpflegeprodukte<br />

einschließlich<br />

Seife und Desinfektionsmittel.<br />

Die ICON-Kollektion verfügt<br />

über ein leistungsstarkes, berührungsloses<br />

Spendersys tem<br />

mit durchdachtem Design und<br />

verborgenem Handtuchmodus.<br />

So werden Berührungspunkte<br />

minimiert, um Kreuzkontaminationsrisiken<br />

zu verringern. Die<br />

Kollektion besitzt eine doppelte<br />

Sensortechnologie, die sogar<br />

angerissene Blätter erkennt<br />

und ein neues Blatt ausgibt,<br />

bevor es zu Problemen kommt.<br />

Sie verfügt zudem über ein<br />

leicht ablesbares, intuitives<br />

Bedienfeld, das eine geringere<br />

Einarbeitung in die Bedienung<br />

erfordert, und gut sichtbare Beleuchtungs-<br />

und Wartungshinweise,<br />

die den Bedarf an neuen<br />

Rollen anzeigen und Unklarheiten<br />

über erforderliche Wartungsarbeiten<br />

verringern. Die<br />

patentierte Direktantriebstechnologie<br />

sorgt für Effizienz, längere<br />

Batterielebensdauer und<br />

geringere Geräuschentwicklung<br />

mit 85 % leiserer Abgabe –<br />

das ICON-Handtuchsystem ist<br />

damit laut Hersteller der leiseste<br />

elektronische Spender auf dem<br />

Markt. Die Handtuchrollen<br />

haben einen kunststofffreien<br />

Rollenkern, der ein vollständiges<br />

Recycling in einem einzigen<br />

Abfallkreislauf ermöglicht. Das<br />

System verspricht minimalen<br />

Wartungsaufwand mit 99,99 %<br />

störungsfreier Leistung und<br />

einem Batteriesatz, der bis<br />

zu fünf Jahre hält und bis zu<br />

150.000 Ausgaben ermöglicht.<br />

Teil der ICON-Kollektion sind<br />

edle Frontblenden, die der <strong>Hygiene</strong><br />

Design-Akzente verleihen.<br />

Durch optisch ansprechende<br />

Elemente passen die in verschiedenen<br />

Farben erhältlichen<br />

Blenden zu jeder Umgebung<br />

und werten so die Räumlichkeiten<br />

auf. Zu den erhältlichen<br />

Designs gehören Marmor,<br />

Kirschblüte, Ebenholz mit<br />

Holzmaserung sowie schwarzes,<br />

silbernes und weißes Mosaik.<br />

Fließend feinfühlig.<br />

dichtungsfreie Konstruktion<br />

(messstoffberührende Teile)<br />

Verwendung von FDA-/lebensmittelzugelassenen<br />

Materialien<br />

Installation in Rohrleitungen ab DN 40<br />

Individuelle Oberflächen können<br />

auch für Branding und Werbung<br />

eingesetzt werden.<br />

www.kcprofessional.de<br />

KITZINGER<br />

Die KITZINGER Maschinenbau<br />

GmbH (Flensburg-Handewitt)<br />

hat sich auf den Bau von<br />

Waschanlagen aller Art, z.B.<br />

für Körbe, Kisten, Paletten<br />

sowie Wagen, Dosen oder<br />

Flaschen, spezialisiert. Passend<br />

zu dieser Vielfalt der zu<br />

reinigenden Produkte ist die<br />

Bandbreite der Firmen aus der<br />

Lebensmittelbranche, aus der<br />

die Kunden v.a. stammen – so<br />

etwa Bäckereien, Fleischverarbeitungs-<br />

und Feinkostunternehmen,<br />

Getränkebetriebe,<br />

Gemüsehändler/-produzenten,<br />

Großhandelsbetriebe, Verteilerzentren<br />

und Dienstleister.<br />

KITZINGER-Waschanlagen werden<br />

anwenderbezogen entwi-<br />

verschleißfreies, induktives Messverfahren<br />

keine Beeinflussung der Messgenauigkeit<br />

durch Ablagerungen<br />

JUMO tecLine Ci<br />

Induktiver Leitfähigkeitsund<br />

Temperatursensor<br />

www.jumo.net<br />

Besuchen Sie uns in Halle 4A, Stand 445.<br />

7


schwerpunkt<br />

5·22<br />

Maßanfertigung: eine „contino D2“-Dosenwaschanlage.<br />

ckelt und konfiguriert, erprobte<br />

und bewährte Module zu effizienten<br />

und bedarfsgerechten<br />

Anlagen kombiniert. Dies bietet<br />

den Nutzern die Möglichkeit,<br />

zu einem angemessenem Preis<br />

eine gut funktionierende, zuverlässige<br />

Lösung zu bekommen.<br />

Die grundsätzlich doppelwandige<br />

Fertigung der Maschinen<br />

reduziert den Heizenergiebedarf<br />

erheblich. Mehrtanktechnik vermindert<br />

den Frischwasser- und<br />

Chemiebedarf, moderne IE3-<br />

Motoren, z.T. ausgestattet mit<br />

Frequenz umrichtern, reduzieren<br />

nachhaltig den elektrischen<br />

Energieverbrauch.<br />

Laut Firmenchef Manfred Kitzinger<br />

hat sein Unternehmen in<br />

30 Jahren Erfahrung von mehr<br />

als 2000 Maschineninstallationen<br />

gesammelt – genug,<br />

um auch für schwierige oder<br />

außergewöhnliche Aufgabenstellungen<br />

eine Lösung<br />

bieten zu können. Das<br />

umfangreiche Lieferprogramm<br />

deckt alle<br />

Bedürfnisse ab, egal<br />

ob es sich um Maschinen<br />

zur Reinigung von<br />

Kisten, Fleischformen,<br />

Paletten, Paloxen,<br />

Dosen, Meng- oder<br />

Rauchwagen handelt.<br />

www.kitzinger-gmbh.de<br />

Leifheit<br />

Viren und Bakterien<br />

entfernen: Das gelingt<br />

nach Mitteilung der<br />

Leifheit AG (Nassau)<br />

besonders gründlich<br />

mit dem Dampfreiniger<br />

CleanTenso Power. Er<br />

beseitigt Schmutz und Keime<br />

zuverlässig und schnell ganz<br />

ohne Chemie, sondern nur mit<br />

heißem Wasserdampf. Sechs<br />

Düsen verteilen den Dampf<br />

gleichmäßig über die gesamte<br />

Bodenfläche und entfernen dort<br />

99,99 % der Viren und Bakterien<br />

(getestet am modifizierten<br />

Vacciniavirus Ankara sowie am<br />

E.coli-Bakterium).<br />

Der Dampfreiniger überzeugt<br />

laut Hersteller durch extra lange<br />

Lebensdauer dank Antikalk-<br />

Technologie und steht aufgrund<br />

der kurzen Aufheizzeit von<br />

weniger als 30 Sekunden sehr<br />

schnell zur Verfügung. Mithilfe<br />

seiner stufenlosen Dampfeinstellung<br />

punktet das Gerät<br />

mit optimaler Feuchtigkeit auf<br />

verschiedenen Bodenbelägen<br />

wie Stein, Fliesen Laminat, PVC<br />

oder versiegelten Böden. Selbst<br />

für Teppiche ist der Dampfreiniger<br />

einsetzbar:<br />

Mithilfe seines<br />

Teppichgleiters<br />

lassen sich<br />

empfindliche<br />

Textilbeläge dieser<br />

Art ganz einfach<br />

auffrischen.<br />

Sauberer Boden ohne<br />

Chemie: der CleanTenso<br />

Power. Foto: Leifheit<br />

Foto: KITZINGER<br />

Der abnehmbare<br />

XXL-Wassertank<br />

des Dampfmops<br />

mit 680 ml Fassungsvermögen<br />

lässt sich leicht<br />

befüllen bzw.<br />

nachfüllen und<br />

ermöglicht eine<br />

50 Minuten lange<br />

Nutzungsdauer.<br />

Eingesetzt<br />

auf Fliesen- oder Steinböden,<br />

beseitigt das Reinigungsgerät<br />

auch starke Verschmutzungen.<br />

Sein Microfaser-Wischpad sorgt<br />

dabei für überdurchschnittlich<br />

hohe Schmutzaufnahme.<br />

www.leifheit.com<br />

Mit magnetischer Front: die Desinfektionsmittelspender<br />

der Serie<br />

„Praesidio“. Foto: Ophardt<br />

OPHARDT<br />

Die inhabergeführte Unternehmensgruppe<br />

OPHARDT <strong>Hygiene</strong><br />

(Issum) entwickelt, fertigt<br />

und vertreibt ein komplettes<br />

Produktportfolio funktionaler<br />

Spendersysteme und Komplettlösungen<br />

zur Umsetzung<br />

höchster <strong>Hygiene</strong>standards.<br />

Die Seifen-, Papierhandtuchspender,<br />

Abfalleimer & Co.<br />

der SanTRAL Plus-Serie sind<br />

aus Edelstahl gefertigt und für<br />

stark frequentierte Bereiche<br />

konzipiert. Sowohl die Standardfarben<br />

Steel Touch (Edelstahl),<br />

Arctic White (weiß) und Midnight<br />

(schwarz) als auch die<br />

Premium-Finishes Copper Rose<br />

(kupfer), Slate Grey (anthrazit)<br />

und Oslo Blue (blau) lassen<br />

Freiraum bei der ästhetischen<br />

Gestaltung der Waschräume.<br />

Die Spender haben ein offenes<br />

Nachfüllsystem, wodurch jedes<br />

Füllgut von jedem Lieferanten<br />

genutzt werden kann.<br />

Obendrein können sich die<br />

Spender bei Bedarf mit einem<br />

Facility-Management-Programm<br />

verbinden: In Echtzeit senden<br />

sie Infos über Füllstand und<br />

Batterielevel an eine Software.<br />

Muss ein Spender aufgefüllt<br />

werden, werden Anwender per<br />

Push-Nachricht informiert. Ist<br />

der Spender wieder befüllt,<br />

wird sie automatisch als erledigt<br />

deklariert. Dadurch kann<br />

bedarfsorientierter gearbeitet<br />

und signifikante Kostenvorteile<br />

ausgeschöpft werden.<br />

Um <strong>Hygiene</strong> und Werbemaßnahmen<br />

zu verbinden, gibt es<br />

den PRAESIDIO-Desinfektionsspender<br />

jetzt mit einer magnetischen<br />

Front. Mithilfe der<br />

dazugehörigen magnetischen<br />

Folien kann das Design des<br />

Spenders leicht geändert und<br />

er in Sekunden zum Eyecatcher<br />

gemacht werden. Mit robustem<br />

Standfuß eignet er sich bestens<br />

für Eingangsbereiche.<br />

Ob im Gesundheitswesen oder<br />

im Gebäudemanagement: die<br />

Monitoring-Software „Kanary“<br />

sendet vollautomatisch Informationen<br />

zur Händehygiene<br />

und Spenderinfrastruktur. So<br />

gibt es direktes Feedback zur<br />

Händehygiene, wodurch das<br />

Erreichen von <strong>Hygiene</strong>-Zielen<br />

gefördert wird, und dank der<br />

Übersendung von Füllstand<br />

und Batterielevel lassen sich<br />

Aufgaben effizienter planen,<br />

leere Spender vermeiden und<br />

mit effizientem Personaleinsatz<br />

Einsparpotenziale ausschöpfen.<br />

www.ophardt.com<br />

PHT Group<br />

Die PHT Group (Standorte:<br />

Bad Tölz, Beckum, Österreich,<br />

Südafrika) steht als Partner<br />

für <strong>Hygiene</strong> und Technologie<br />

Unternehmen aus der Lebensmittelbranche,<br />

der Getränkeindustrie,<br />

Pharmazie und Kosmetikindustrie<br />

zur Seite. Jedem<br />

Kunden bietet man persönliche<br />

Betreuung durch den Außendienst<br />

für ein individuelles<br />

<strong>Hygiene</strong>konzept mit Produkten<br />

aus den Bereichen Sozialraumeinrichtungen,<br />

Personalhygie ne,<br />

Betriebsreinigung, automatisier-<br />

8 www.hygiene-report-magazin.de


100 % HYGIENE – AUCH BEI DER<br />

UNTERHALTSREINIGUNG.<br />

Reinigungsprozesse in der Lebensmittelindustrie sind besonders<br />

anspruchsvoll: Hohe <strong>Hygiene</strong>standards bei kurzen Standzeiten<br />

und der Vermeidung von Kreuzkontaminationen. Der perfekte<br />

Einsatz für unsere neuen IVM-Sauger mit PTFE-Filter und den<br />

speziellen Food-Zubehören! kaercher.de/industrielle-absaugtechnik


schwerpunkt<br />

5·22<br />

te Anwendungen und Reinigungsmaschinen.<br />

Sehr erfahren<br />

ist PHT auch bei Reinigungsoptimierungen<br />

von Fördertechnik<br />

und Zerlegebändern.<br />

Ideal für Lebensmittelbetriebe: die <strong>Hygiene</strong>schleuse<br />

vor dem Eingang zur Produktion. Foto: PHT<br />

Für die Schaumreinigung<br />

empfiehlt PHT Satelliten mit<br />

der NEXT Technologie, mit<br />

der bis zu drei Chemikalien in<br />

bestimmter Reihenfolge über<br />

einen Ausgang verwendet werden<br />

können. Das ist patentiert<br />

möglich ohne Umsteckarbeiten<br />

mit nur einem Bedienhebel. Für<br />

eine effiziente Reinigung wird<br />

der Wasserverbrauch so gering<br />

wie möglich gehalten. Außerdem<br />

im Fokus sind Düsensysteme<br />

für Spezialanwendungen,<br />

manuelle Lösungen für die<br />

Vorreinigung und Produkte im<br />

Bereich der Saug-Schrubb-<br />

Automatik. Zudem arbeitet die<br />

PHT Group getreu dem Motto<br />

„Führend durch Innovation“<br />

an Produktneuheiten wie der<br />

Vibrationstrocknung.<br />

Einen detaillierten Überblick<br />

über die Produktvielfalt erhalten<br />

Interessierte über den virtuellen<br />

Highlight-Showroom der<br />

PHT Group, der eine digitale<br />

Alternative zum klassischen<br />

Messestand darstellt. Besucht<br />

werden kann er über<br />

ein Videotelefonat mit einem<br />

Außendienstmitarbeiter oder bei<br />

einem Kundenbesuch über eine<br />

VR-Brille. Alternativ dazu kann<br />

sich der Besucher mithilfe von<br />

Audiodateien auch allein durch<br />

den Showroom bewegen. Das<br />

partnerschaftliche Verhältnis<br />

von PHT und seinem Service-<br />

Team zu den Kunden erstreckt<br />

sich von der Beratung über die<br />

Montage und Installation bis zur<br />

Wartung der Anlagen.<br />

www.pht.group<br />

SC Johnson Professional<br />

Richtiges Händewaschen ist<br />

eine der wichtigsten Maßnahmen<br />

bei der Bekämpfung<br />

von Infektionen – auch und<br />

insbesondere am Arbeitsplatz.<br />

Dafür bietet SC Johnson Professional<br />

(Krefeld) Hautschutz-,<br />

Reinigungs-, Pflege-, <strong>Hygiene</strong>-<br />

Produkte und -Lösungen für<br />

Anwender in Industrie, Waschraum<br />

und Gesundheitswesen.<br />

Laut Bundeszentrale<br />

für gesundheitliche<br />

Aufklärung<br />

sollten Hände<br />

vor jedem Kontakt<br />

mit Nahrungsmitteln,<br />

nach dem<br />

Toilettenbesuch,<br />

nach dem Naseputzen,<br />

Niesen<br />

oder Husten, vor<br />

und nach dem Kontakt mit Erkrankten,<br />

nach dem Kontakt mit<br />

Tieren und immer, wenn man<br />

nach Hause kommt, gewaschen<br />

werden. 20 bis 30 Sekunden<br />

dauert idealerweise die gründliche<br />

Handreinigung, auch<br />

schwer zugängliche Stellen wie<br />

Daumen, Fingerkuppen und<br />

Fingerzwischenräumen sollten<br />

gewaschen werden. Wichtig<br />

ist, einen milden Reiniger zu<br />

verwenden und die Hände<br />

gründlich abzutrocknen.<br />

„OxyBAC“ von SC Johnson Professional<br />

ist ein antimikrobieller<br />

cremiger Schaumhandreiniger<br />

mit breitem Wirkspektrum. Die<br />

patentierte Biozid-Technologie<br />

beseitigt bis zu 99,999 %<br />

vieler häufig vorkommender<br />

Bakterien und 99,99 % vieler<br />

häufig vorkommender Hefen<br />

und Viren. Der reichhaltige<br />

cremige Schaum reinigt laut<br />

Hersteller effektiv, hinterlässt ein<br />

angenehmes Hautgefühl und<br />

Der Schaumhandreiniger OxyBAC<br />

und das Schaum-Handdesinfektionsmittel<br />

InstantFOAM. Foto: SCJP<br />

lässt sich leicht abspülen. Das<br />

Produkt kann in allen Lebensmittelbereichen<br />

eingesetzt<br />

werden, wo fettige Hände an<br />

der Tagesordnung sind.<br />

Beim beruflichen Umgang<br />

mit Lebensmitteln ist auch<br />

das regelmäßige Desinfizieren<br />

der Hände empfehlenswert.<br />

„InstantFOAM COMPLETE“<br />

ist das weltweit erste Schaum-<br />

Handdesinfektionsmittel auf<br />

Alkoholbasis mit erwiesener vollständig<br />

viruzider Wirkung. Die<br />

hocheffektive Formel beseitigt<br />

nachweislich 99,999 % vieler<br />

weitverbreiteter Keime und ist<br />

bakterizid, fungizid, viruzid,<br />

levurozid und mykobakterizid.<br />

Um die Schaumprodukte<br />

einfach und flexibel nutzen<br />

zu können, bietet SC Johnson<br />

freistehende Spendersäulen an,<br />

die für Räume geeignet sind, wo<br />

keine Wandmontage möglich<br />

oder erwünscht ist.<br />

www.scjp.com<br />

Tork<br />

Die <strong>Hygiene</strong>vorgaben in der<br />

Lebensmittelverarbeitung sind<br />

streng. 82 % der Produktionsleiter<br />

gaben in einer aktuellen<br />

Umfrage an, bereits Produktionsverzögerungen<br />

wegen<br />

Nichteinhaltung von <strong>Hygiene</strong>vorschriften<br />

erlebt zu haben.<br />

Tork, führende <strong>Hygiene</strong>marke<br />

der Essity Professional <strong>Hygiene</strong><br />

Germany GmbH (Mannheim),<br />

reagiert darauf mit der Einführung<br />

neuer Waschstation-Spender<br />

für die Lebensmittelindustrie,<br />

um <strong>Hygiene</strong>praktiken im<br />

Arbeitsalltag, Produktivität und<br />

Nachhaltigkeit zu stärken.<br />

Die Vorteile des HACCP International<br />

zertifizierten Tork-Waschstation-Spenders<br />

sind eine hohe<br />

Kapazität für Nachfüllungen, so<br />

dass Papierhandtücher nicht<br />

ausgehen, praktische Einzeltuchentnahme,<br />

so dass die Mitarbeiter<br />

nur berühren, was sie<br />

verbrauchen, und innovatives<br />

Design, das Wasseransammlungen<br />

und somit bakterielles<br />

Wachstum verhindert. Er erlaubt<br />

größere Wartungsintervalle für<br />

den Austausch von Rollen, ist<br />

wasserbeständig, hält hohen<br />

Temperaturen stand und steht<br />

dank FSC-zertifizierter Nachfüllpackungen<br />

für Nachhaltigkeit.<br />

Für bessere <strong>Hygiene</strong>praxis: die neuen<br />

Waschstation-Spender. Foto: Tork<br />

Apropos: Auf der Messe Interclean<br />

wurden Torks „Extra-<br />

Starke Reinigungstücher 99 %<br />

biobasiert“ als Gesamtsieger<br />

und als Sieger der Kategorie<br />

„Nachhaltigkeit & Umwelt“ mit<br />

dem Amsterdam Innovation<br />

Award <strong>2022</strong> ausgezeichnet. Sie<br />

bestehen zu 99 % aus pflanzlichen<br />

Fasern aus nachhaltiger<br />

Beschaffung und wurden vom<br />

TÜV Austria als OK biobased<br />

zertifiziert. Ihre Verpackung<br />

besteht aus 100 % recycelten<br />

Fasern und aus mindestens<br />

30 % recyceltem Kunststoff.<br />

Die Tücher sind neben dem W8<br />

Small Pack-Format auch für das<br />

W4-Spendersystem erhältlich.<br />

www.tork.de<br />

10 www.hygiene-report-magazin.de


High Performance Böden<br />

für die Lebensmittelindustrie<br />

ASR A1.5/1.2<br />

R9 – R13<br />

Maximal belastbar und dauerhaft hygienisch<br />

Remmers Bodenbeschichtungen für die Lebensmittelindustrie<br />

Die High Performance Böden von Remmers bieten maximale <strong>Hygiene</strong> und einen sicheren Tritt für viele Bereiche der<br />

Lebensmittelindustrie. Durch das umfangreiche Portfolio aus PU-Beton- und Epoxy-Systemen sowie die umfangreichen Beratungskompetenzen<br />

ist Remmers ein starker Partner in der Sanierung und im Neubau von Bodenbeschichtungen für die<br />

Lebensmittelindustrie.


Hier erfahren Sie mehr<br />

zu den leistungsfähigen<br />

Bodensystemen für die<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Beschichtungen für starke<br />

und moderate Belastungen<br />

Perfekt eingestellt für jeden Bereich der Lebensmittelindustie<br />

Remmers PU-Beton-Systeme<br />

Die PU-Beton-Systeme von Remmers sind extrem widerstandsfähige<br />

Böden für alle Bereiche, in denen der Boden<br />

enormen thermischen, chemischen und mechanischen Belastungen<br />

ausgesetzt wird. Dank der Flexibilität und Vielfalt<br />

dieser Systeme können unterschiedlichste Anforderungen<br />

in lebensmittelverarbeitenden Industrien bedient werden.<br />

Die Oberflächen können z. B. durch das Einstreumaterial<br />

rutschhemmend strukturiert werden, sodass der Boden<br />

den Anforderungen der jeweiligen Arbeitsstättenrichtlinie<br />

entspricht.<br />

Remmers Epoxy-Systeme<br />

Bereiche wie Flure, Labore, Verpackungsläger oder z. T.<br />

Bereiche der Konfektionierung benötigen häufig ebenfalls<br />

einen Bodenbelag, der für die Verwendung in der Lebensmittelindustrie<br />

geprüft und zertifiziert ist. Hier bewähren<br />

sich seit Jahren Produkte und Systeme auf Epoxidharzbasis.<br />

Mit der Kombination aus speziellen Bindemitteln<br />

und abgestimmten Füllstoffen lassen sich wirtschaftliche<br />

Systeme passend für die unterschiedlichen Anwendungsgebiete<br />

realisieren.<br />

Remmers GmbH • Bernhard-Remmers-Straße 13 • 49624 Löningen • Tel.: +49 (0) 54 32 / 83 - 0<br />

remmers.com


november<br />

wissenschaft<br />

Mit mehr Wasser im Teig Acrylamid-Gehalt<br />

in Backwarenspezialitäten minimieren<br />

IGF-Forschungsprojekt soll Produktionsprozesse und Gesundheitsschutz verbessern<br />

Vor 20 Jahren wurde Acrylamid erstmalig in Lebensmitteln nachgewiesen. Seitdem ist dank intensiver Forschung sehr viel<br />

passiert, um die beim Braten, Backen oder Rösten von Lebensmitteln entstehende Prozesskontaminante, deren genotoxische<br />

und kanzerogene Wirkung in Tierversuchen nachgewiesen ist, auf ein Minimum zu reduzieren: Interdisziplinär und<br />

branchenübergreifend wurden Minimierungsansätze erarbeitet und den Herstellern aus Industrie und Handwerk ein Bündel<br />

an Maßnahmen an die Hand gegeben, so dass der Acrylamid-Gehalt von Lebensmitteln in breitem Umfang gesenkt werden<br />

konnte. Ein drei Jahre dauerndes Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) soll den gesundheitlichen Verbraucherschutz<br />

weiter verbessern: Ein Forschungsteam soll Strategien für technologische und materialangepasste Prozessoptimierungen<br />

zur gezielten Minimierung des Acrylamid-Gehalts in Backwarenspezialitäten mit pflanzlichen Spezialzutaten<br />

entwickeln. Dabei setzen die Experten u.a. auf erhöhte Wasserverfügbarkeit in Teigen während des Backprozesses.<br />

Acrylamid ist eine Prozesskontaminante,<br />

die bei der trockenen<br />

Erhitzung von kohlenhydratreichen,<br />

v.a. von stärkehaltigen<br />

Lebensmitteln entsteht. Der<br />

Hauptbildungsweg von Acrylamid<br />

wird mit der Reaktion der<br />

Aminosäure Asparagin und<br />

reduzierenden Zuckern, wie<br />

z.B. Glucose oder Fructose,<br />

beschrieben. Begünstigend für<br />

diese Reaktion sind Temperaturen<br />

über 120 Grad Celsius<br />

und ein geringer Wassergehalt<br />

bei der Herstellung.<br />

Bei den Versuchen, den Acrylamid-Gehalt<br />

von Lebensmitteln<br />

zu senken, standen bei Backwaren<br />

bislang v.a. klassische<br />

Brote aus Getreide im Fokus der<br />

Maßnahmen – weniger solche<br />

mit Spezialzutaten wie Kartoffeln,<br />

Karotten, Oliven, Röstzwiebeln<br />

oder grünem Gemüse<br />

wie Grünkohl oder Brokkoli.<br />

Doch gerade diese veredelten<br />

Produkte erfreuen sich zunehmender<br />

Beliebtheit – und v.a.<br />

diese Spezialzutaten können die<br />

Acrylamid-Bildung begünstigen.<br />

Besonders Kartoffeln weisen<br />

hohe Gehalte an Asparagin,<br />

Glukose und Fruktose auf; andere<br />

Spezialzutaten wie Oliven<br />

können über Glycerolpräkursoren<br />

zur Bildung von Acrylamid<br />

beitragen. So zeigte sich<br />

in Vorversuchen, dass bei den<br />

mit Spezialzutaten veredelten<br />

Broten die in der EU geltenden<br />

Richtwerte für Acrylamid deutlich<br />

überschritten werden.<br />

Ciabatta mit Olive ist beliebt, im Backprozess kann aber<br />

leicht Acrylamid entstehen. Foto: FEI/HLPhoto<br />

Große wie kleine Bäckereien<br />

stehen vor der Herausforderung,<br />

für ein breites Produktportfolio<br />

von Spezialitäten wie<br />

Kartoffelbrot oder Oliven-Focaccia<br />

festgelegte Acrylamid-Richtwerte<br />

einhalten zu müssen.<br />

Aktuell werden rund 100.000<br />

Tonnen mit Spezialzutaten<br />

veredelte Backwaren produziert<br />

– mit steigender Tendenz. Sie<br />

haben hohe wirtschaftliche Bedeutung<br />

und bieten v.a. kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen<br />

(KMU) die Möglichkeit<br />

der Marktpositionierung.<br />

Hier setzt das Projekt der IGF<br />

an: Ziel des Forschungsteams<br />

der Universität Hohenheim und<br />

des Instituts für Lebensmittelund<br />

Umweltforschung<br />

(ILU)<br />

in Bad Belzig<br />

ist es, zunächst<br />

die Bildung von<br />

Acrylamid unter<br />

Anwesenheit<br />

verschiedener<br />

pflanzlicher<br />

Spezialzutaten<br />

in einer Modellkruste<br />

aufzuklären.<br />

Diese<br />

Erkenntnisse<br />

sollen Basis für materialangepasste<br />

Prozessoptimierungen<br />

bilden, die in technologische<br />

Maßnahmen zur Minimierung<br />

von Acrylamid für verschiedene<br />

Backwarenspezialitäten münden.<br />

Man setzt dabei u.a. auf<br />

erhöhte Wasserverfügbarkeit in<br />

Teigen im Backprozess.<br />

Im Rahmen ihrer Untersuchungen<br />

werden die Wissenschaftler<br />

von 15 Unternehmen<br />

beraten; darunter allein acht<br />

kleine und mittelständische.<br />

Insbesondere für KMU – die die<br />

Backbranche besonders durch<br />

zahlreiche Handwerksbetriebe<br />

prägen – sind die aus dem<br />

Projekt resultierenden Minimierungsstrategien<br />

für Acrylamid<br />

von hoher Relevanz, da sie<br />

nicht über die notwendigen<br />

apparativen und personellen<br />

Ressourcen für die Durchführung<br />

derartiger Untersuchungen<br />

verfügen. Auch Backzutatenhersteller,<br />

Getreidemühlen,<br />

Verarbeiter von Spezialzutaten<br />

und nicht zuletzt die ganze<br />

Backwarenbranche sollen von<br />

den Erkenntnissen profitieren.<br />

Informationen zum IGF-Projekt<br />

AiF 22209 BG „Technologische<br />

Minimierungsstrategien von<br />

Acrylamid in Backwaren mit<br />

pflanzlichen Spezialzutaten“<br />

unter: https://www.fei-bonn.de/<br />

gefoerderte-projekte/projektdatenbank/aif-22209-bg.projekt<br />

Forschungskreis der<br />

Ernährungsindustrie e.V. (FEI)<br />

Godesberger Allee 125<br />

D-53175 Bonn<br />

www.fei-bonn.de<br />

13


wissenschaft<br />

5·22<br />

Projekt PROTAX: Qualitativ hochwertiges Brot gesucht – ohne Gluten!<br />

Da immer mehr Menschen das Klebereiweiß<br />

Gluten meiden wollen oder müssen,<br />

steigt der Bedarf an qualitativ hochwertigen,<br />

aber glutenfreien Lebensmitteln des<br />

täglichen Bedarfs, insbesondere Brot. Wie<br />

kann es gelingen, ein absolut glutenfreies<br />

Brot zu backen, das vom Geschmack und<br />

der Textur her den gewohnten Produkten<br />

entspricht? Dieser Frage geht das Kooperationsprojekt<br />

PROTAX mit Beteiligung der<br />

Universität Hohenheim nach.<br />

Derzeit können glutenfreie Brote meist<br />

nicht mit herkömmlichen konkurrieren.<br />

Denn Gluten bildet bei der Teigzubereitung<br />

mit Wasser ein Netzwerk, das dem<br />

Brot Struktur und Stabilität verleiht, indem<br />

es Wasser bindet und entstehende Gase<br />

auffängt – das Brot wird luftig und hat eine<br />

elastische Krume. Zwar gibt es bereits einige<br />

Ansätze zur Verbesserung glutenfreier<br />

Brote, wie die Verwendung verschiedener<br />

Zusatzstoffe und Enzyme oder die Sauerteiggärung.<br />

Aber die vollständige Nachbildung<br />

des Glutennetzwerkes gelang bislang<br />

nicht. Die am besten mit Weizenbrot<br />

vergleichbare Qualität wird mit Roggenmehl<br />

erzielt. Verantwortlich dafür ist nicht<br />

nur das ebenfalls enthaltene Gluten: V.a.<br />

Arabinoxylane (AX) können das Gluten-<br />

Netzwerk bis zu<br />

einem gewissen<br />

Grad ersetzen.<br />

Diese Kohlenhydrate<br />

verleihen als<br />

Gerüstsubstanz<br />

pflanzlichen Zellwänden<br />

Stabilität<br />

und könnten aus<br />

Roggenkleie, einem<br />

Abfallprodukt der<br />

Lebensmittelindustrie,<br />

gewonnen werden. Erste Versuche im<br />

Pilotmaßstab verliefen vielversprechend.<br />

Foto: Uni Hohenheim/Dorothee Barsch<br />

In den AX sehen die Forschenden um<br />

Prof. Dr.-Ing. Mario Jekle vom Fachgebiet<br />

Pflanzliche Lebensmittel an der Uni Hohenheim<br />

ein großes Potenzial. Sie könnten<br />

als natürliche Backhilfsmittel glutenfreien<br />

Mehlen zugesetzt werden. Allerdings erreichen<br />

solche reinen Kohlenhydrat-Netzwerke<br />

nicht die Qualität der aus Gluten gebildeten.<br />

Der neue Ansatz in dem Projekt:<br />

Mithilfe spezieller Enzyme sollen Proteine<br />

und Arabinoxylane verknüpft werden. Ein<br />

Vorgang, der im Roggenmehl<br />

bei der Sauerteigführung auf<br />

natürliche Weise durch pflanzeneigene<br />

Enzyme vonstatten<br />

gehen könnte.<br />

Das durch diese neuarti ge<br />

Vernetzung gebildete Pro te in-<br />

AX-Netzwerk könnte ähnliche<br />

Eigenschaften wie Gluten<br />

aufweisen und so Backeigenschaften,<br />

Struktur, Textur<br />

und Geschmack der Produkte deutlich<br />

verbessern. Dabei sehen die Forscher v.a.<br />

in Hafer, Mais und Reis vielversprechende<br />

Rohstoffe. Denn sie weisen hohen Gehalt<br />

und hohe Qualität der genannten Komponenten<br />

auf. Und das Wissen könnte später<br />

auf weitere Lebensmittelsysteme, etwa<br />

Fleischersatz, übertragen werden.<br />

www.uni-hohenheim.de<br />

Fremdkörper in Lebensmitteln optisch per „MultiCheck“ erkennen<br />

Fremdkörper bei der Produktion<br />

von Lebensmitteln erkennen<br />

– das kann der „MultiCheck“.<br />

Dieses optische System haben<br />

die CLK GmbH (Altenberge)<br />

und Prof. Dr. Jürgen te Vrugt<br />

vom Fachbereich Elektrotechnik<br />

und Informatik an<br />

der FH Münster<br />

entwickelt und sind<br />

für dieses Verfahren<br />

mit dem Innovationspreis<br />

Münsterland<br />

in der Rubrik<br />

„Wissenschaft trifft<br />

Wirtschaft“ ausgezeichnet<br />

worden.<br />

Der MultiCheck<br />

wird innerhalb einer<br />

Mehrkopfwaage verbaut.<br />

Im Gegensatz zu Röntgenund<br />

Metalldetektionsverfahren<br />

erkennt er Verunreinigungen<br />

anhand der Farbe, wenn sich<br />

der Fremdkörper farblich vom<br />

Produkt und dem Hintergrund<br />

abhebt. Das System braucht<br />

keinen eigenen Platz in der<br />

Prozesskette, sondern wird in<br />

bestehende Mehrkopfwaagen<br />

integriert.<br />

Prof. Dr. Jürgen te Vrugt (l.), Dr. Carsten Cruse und<br />

Laudator Dr. Christian Brandt (r.) von der Provinzial<br />

Versicherung. Foto: Münsterland e.V./Anja Tiwisina<br />

Laut CLK GmbH, Spezialist für<br />

industrielle Bildverarbeitung,<br />

decken Kameras alle Abwurfpositionen<br />

ab. Mehrfache Auf-<br />

nahmen eines Abwurfs stellen<br />

sicher, dass kein Fremdkörper<br />

aus Kunststoff oder anderen<br />

Materialien durch das Produkt<br />

verdeckt wird. So sichert der<br />

Einsatz des Systems Warenqualität<br />

und -sicherheit – 24/7.<br />

Hochleistungskameras in der Mehrkopfwaage<br />

erfassen den gesamten Produktstrom zur<br />

Kontrolle auf Fremdkörper. Foto: CLK<br />

Die Erkennungsrate beträgt<br />

laut CLK nahezu 100 %. Der<br />

MultiCheck ist vielseitig einsetzbar,<br />

einfach nachrüstbar in<br />

unterschiedlichen Mehrkopfwaagen.<br />

Es gibt keine Probleme<br />

bei Produktänderungen, die<br />

Archivierung der Ergebnisse<br />

erfolgt in einer Datenbank. Die<br />

Schutzklasse ist geeignet für<br />

die Lebensmittelindustrie; ein<br />

automatisches Selbstdiagnosesystem<br />

ist integriert.<br />

Per Fernwartung kann<br />

das System auch extern<br />

kontrolliert und gesteuert<br />

werden.<br />

te Vrugt und die CLK erhielten<br />

bereits im Mai den<br />

renommierten Seifriz-Preis<br />

für innovative Produkte,<br />

die durch Kooperationen<br />

zwischen Handwerksbetrieben<br />

und Hochschulen<br />

zur Marktreife gebracht wurden.<br />

www.fh-muenster.de<br />

www.clkgmbh.de<br />

14 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

wissenschaft<br />

FEI: Mit UV-C-Wendelreaktor Most und Wein schonend entkeimen<br />

Beim Innovationstag Mittelstand<br />

des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Klimaschutz<br />

(BMWK) in Berlin-Pankow hat<br />

der Forschungskreis der Ernährungsindustrie<br />

(FEI) die Anwendung<br />

einer Technologie für die<br />

mittelständische Weinwirtschaft<br />

präsentiert, die im Rahmen<br />

von Vorhaben der Industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung (IGF)<br />

entwickelt wurde: eine UV-C-<br />

Anlage zur schonenden Entkeimung<br />

von Most und Wein.<br />

Unter dem Claim „Den Herausforderungen<br />

des Klimawandels<br />

begegnen – und ressourceneffizient<br />

gute Weine produzieren“<br />

wurden die Ergebnisse zweier<br />

IGF-Projekte („UV-C-Behandlung<br />

von Most und Wein zur<br />

Inaktivierung von Mikroorganismen“<br />

und Einsatz der UV-C-<br />

Technologie zur Stabilisierung<br />

von Wein) vorgestellt. Svetlana<br />

Cvetkova und Prof. Dr. Dominik<br />

Durner vom Institut für Weinbau<br />

und Oenologie des Dienstleistungszentrums<br />

Ländlicher<br />

Raum (DLR) Rheinpfalz in Neustadt/Weinstraße<br />

demonstrierten<br />

die UV-Technologie anhand<br />

einer aufgebauten Anlage und<br />

gaben Einblick in einen Wendelreaktor,<br />

in dem durch<br />

ultraviolettes Licht Mikroorganismen<br />

in Most<br />

und Wein reduziert<br />

werden können.<br />

In den Projektergebnissen<br />

heißt es u.a.,<br />

dass das Risiko von<br />

Ausschussmengen<br />

durch deren gezielte<br />

Inaktivierung gesenkt<br />

werden könne. Zudem<br />

könnten die Grenzwerte<br />

von SO 2<br />

auch in<br />

schwierigen Jahrgängen<br />

eingehalten werden. Durch<br />

den Einsatz der UV-C-Technologie<br />

entfallen zudem Kosten<br />

durch Flash-Pasteurisierung.<br />

In den Projekten wurden<br />

praktikable Wege gezeigt, die<br />

UV-C-Wirkung durch verfahrenstechnische<br />

Maßnahmen<br />

zu steigern. Hierfür wird die<br />

Flüssigkeit in dünnen Filmen<br />

behandelt, d.h. in Dünnfilmreaktoren,<br />

oder in Rohren, in<br />

Svetlana Cvetkova und Prof. Dr. Dominik Durner<br />

vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum<br />

stellen die UV-Technologie vor. Foto: FEI<br />

denen ein intensives Mischen<br />

der Flüssigkeit erfolgt (Wendelreaktoren,<br />

Turbulenzreaktoren).<br />

Solche UV-C-Reaktoren werden<br />

im Durchflussverfahren betrieben<br />

und können einfach in den<br />

Prozessablauf integriert werden.<br />

Die Anlagentechnik ist einfach,<br />

robust und benötigt wenig Platz.<br />

Die keimabtötende Wirkung der<br />

UV-C-Technologie ist bekannt,<br />

wurde erprobt und wird z.B.<br />

im Bereich der Trinkwasseraufbereitung<br />

bereits kommerziell<br />

genutzt. Daneben ist die<br />

Anwendung dieser Technologie<br />

bei Obst und Gemüse sowie bei<br />

Hartkäsen zugelassen; außerdem<br />

ist die bei der Entkeimung<br />

von Luft durch UV-C-Licht<br />

auftretende indirekte Einwirkung<br />

auf Lebensmittel erlaubt.<br />

Dies gilt als vielversprechende<br />

Zukunftstechnologie für die<br />

deutsche Weinwirtschaft, die<br />

mit rund 20.000 Weinbaubetrieben<br />

und ca. 89.000 Beschäftigten<br />

zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen<br />

der deutschen<br />

Lebensmittelindustrie zählt und<br />

einen Jahresumsatz in Höhe<br />

von gut 3 Mrd. Euro erzielt.<br />

www.fei-bonn.de<br />

Studium „Food Safety“:<br />

Online-Infotag am 18.11.<br />

Mit einem Klick erhalten Studieninteressierte<br />

beim „Studieninfotag<br />

digital“ der Hochschule<br />

Geisenheim am 18. November<br />

zwischen 16 und 19 Uhr Einblicke<br />

in das Studienangebot<br />

vor: Die Studiengänge Lebensmittellogistik<br />

und -management<br />

sowie Internationale Weinwirtschaft<br />

bietet die Hochschule als<br />

klassische Bachelorstudiengänge<br />

an – Lebensmittelsicherheit,<br />

Gartenbau, Getränketechnologie,<br />

Landschaftsarchitektur<br />

sowie Weinbau und Oenologie<br />

sowohl in der klassischen als<br />

auch in einer dualen Variante.<br />

Info, Programm, Schnuppervorlesungen<br />

unter: www.hs-geisenheim.de/studieninfotag-digital<br />

„Hygienic Study Award“ 2023 ausgeschrieben<br />

Fraunhofer IVV, EHEDG und VDMA suchen besondere Forschungsarbeiten<br />

Im Verbund der weltweiten „Hygienic Engineering<br />

Community“ leisten Wissenschaft und Forschung<br />

einen wichtigen Beitrag für die stetige<br />

Weiterentwicklung auf dem Gebiet der hygienegerechten<br />

Verarbeitung. Mit dem „Hygienic Study<br />

Award“ werden seit 2009 junge Forschende<br />

für herausragende, innovative Arbeiten auf dem<br />

Gebiet Hygienic Engineering & Design gewürdigt.<br />

Nun werden Diplom-, Bachelor-, Master-,<br />

Doktorarbeiten oder Studien für die nächste<br />

Preisvergabe (1000, 500, 250 Eu ro) gesucht.<br />

Die Teilnahme ist kostenfrei; die Einreichungsfrist<br />

endet am 28. Februar 2023.<br />

Der Hygienic Study Award ist eine Auszeichnung<br />

des Fraunhofer IVV, der EHEDG und der<br />

Gesellschaft zur Förderung des Maschinenbaus,<br />

ein Tochterunternehmen des VDMA.<br />

Eingereichte Arbeiten sollten nicht älter als zwei<br />

Jahre sein und werden von einer internationalen<br />

Jury nach Komplexität, Innovationsgrad,<br />

Durchführbarkeit, Methodik, wissenschaftlichem<br />

Ansatz, Verständlichkeit und Layout<br />

bewertet. Mögliche Themenbereiche:<br />

• hygienische Gestaltung von Maschinen und<br />

Anlagen<br />

• optimale Nutzung von Materialien und Materialoberflächen<br />

unter hygienischen Aspekten<br />

• Bereiche der Verschmutzung und Reinigung<br />

von lebensmittelbedingten Materialien, Materialien<br />

mit Lebensmittelkontakt, maßgeschneiderte<br />

Oberflächen, Bindung von Mikrobenarten<br />

Das Bewerbungsformular findet sich unter:<br />

https://www.ivv.fraunhofer.de/content/dam/ivv/<br />

de/documents/info/hsa_form_<strong>2022</strong>.pdf<br />

15


wissenschaft<br />

5·22<br />

M.Sc.-Ing. Semra Gueler-Kul und Dipl. Biol. Joachim Wunderlich<br />

Aspergillus-Surrogate für UV-basierte<br />

Entkeimungsmethoden identifiziert<br />

Fraunhofer IVV empfiehlt Stämme für mikrobiologische Validierung von Blitzlicht/UVC-Strahlern<br />

Die Dekontamination von Oberflächen mit UV-basierten Entkeimungsmethoden ist gerade in der Lebensmittelindustrie eine<br />

wichtige und verbreitete Möglichkeit, um ohne nasschemische Substanzen zu arbeiten. Um die Entkeimungseffizienz solcher<br />

Verfahren zu quantifizieren, sind mikrobiologische Validierungen und geeignete Testmikroorganismen nötig. Die „Identifizierung<br />

geeigneter Surrogate für Aspergillus-Spezies zur mikrobiologischen Validierung UV-basierter Entkeimung“ war das<br />

Ziel eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />

(AIF) geförderten Forschungsprojekts am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV (Freising),<br />

das kürzlich erfolgreich beendet wurde. Zwei geeignete Ersatz-Stämme für Wirksamkeitstests von Xenon-Blitzlicht<br />

bzw. von UV-Mittel- und -Niederdruckstrahlern wurden in umfangreichen Studien erprobt und für die Praxis empfohlen.<br />

Um die Sicherheit und die<br />

Qualität mikrobiell verderblicher<br />

Lebensmittel aufrecht zu<br />

erhalten, werden produktspezifische<br />

Entkeimungsverfahren<br />

angewendet. Dadurch werden<br />

die pathogenen und verderbenden<br />

Mikroorganismen in<br />

den Lebensmitteln inaktiviert<br />

und somit die Haltbarkeit der<br />

Produkte verlängert.<br />

Um diesen Zustand zu erhalten<br />

und die mikrobiogische Stabilität<br />

zu gewährleisten, ist eine<br />

kontaminationsfreie Weiterverarbeitung<br />

und Lagerung der Produkte<br />

essentiell. Hierbei spielt<br />

eine keimfreie bzw. keimarme<br />

Abfüllung und Verpackung eine<br />

wesentliche Rolle. Nur dadurch<br />

können die gewünschten Qualitäts-<br />

und Sicherheitsmerkmale<br />

der Produkte für einen angemessenen<br />

Zeitraum gewährleistet<br />

werden.<br />

Zur Inaktivierung der pathogenen<br />

Mikroorganismen und<br />

Verderbserreger werden die<br />

Packmittel einem Entkeimungsprozess<br />

unterzogen. Dazu<br />

können chemische (z.B. Wasserstoffperoxid,<br />

Peressigsäure)<br />

bzw. physikalische Verfahren<br />

(z.B. UV-Bestrahlung, thermische<br />

Behandlung) verwendet<br />

werden. UV-Niederdruckstrahler,<br />

UV-Mitteldruckstrahler und<br />

Xenon Blitzlicht sind einige<br />

etablierte UV-basierte Entkeimungsmethoden,<br />

die effektiv,<br />

kostengünstig und einfach<br />

zu handhaben sind und für<br />

die Packmittelentkeimung in<br />

Lebensmittel-, Pharma- sowie<br />

Kosmetikindustrie weit verbreitet<br />

eingesetzt werden.<br />

Entkeimungsgrad abhängig<br />

von diversen Faktoren<br />

Der gewünschte Entkeimungsgrad<br />

ist abhängig von diversen<br />

Faktoren. Dazu zählen u. a.<br />

die Zusammensetzung sowie<br />

Oberflächen und Verpackungen werden v.a. in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie<br />

zur Entkeimung mit UV-Licht behandelt. Foto: Fraunhofer IVV<br />

mikrobiologische Stabilität des<br />

Produkts, der pH-Wert und a w<br />

-<br />

Wert, die Lagertemperatur, d.h.<br />

Kühllagerung oder Lagerung bei<br />

Raumtemperatur, die angestrebte<br />

Haltbarkeitsdauer und<br />

die Entkeimungsmethode des<br />

Produkts (Sterilisation, Pasteurisation)<br />

sowie die Konservierungsstoffe.<br />

Entsprechend diesen Eigenschaften<br />

steht für die<br />

Lebensmittelabfüllanlagen<br />

ein vom Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) erstelltes <strong>Hygiene</strong>klassen-Konzept<br />

(Hygienische<br />

Abfüllmaschinen für flüssige<br />

und pastöse Nahrungsmittel –<br />

Kategorisierung und typische<br />

Anwendungsfelder, Nr. 2/2000,<br />

3. Auflage 2016; VDMA, Frankfurt<br />

am Main, Deutschland) zur<br />

Verfügung, das die Anlagen in<br />

„hygienische Abfüllmaschinen<br />

von Klasse I bis V“ einordnet.<br />

Dabei stellen die Abfüllmaschinen<br />

der Klasse IV und Klasse V<br />

(aseptische Abfüllmaschinen)<br />

die höchsten <strong>Hygiene</strong>anforderungen.<br />

Zur Verifizierung der festgelegten<br />

Anforderungen an den<br />

Wirkungsgrad der Entkeimungsvorrichtungen<br />

werden mikrobiologische<br />

Validierungen in Form<br />

von Challenge-Tests (Belastungstests)<br />

empfohlen. Die<br />

VDMA Fachverbandschriften<br />

16 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

wissenschaft<br />

(Fachverband Nahrungsmittelmaschinen<br />

und Verpackungsmaschinen,<br />

FS Nr. 6/2008;<br />

Nr. 8/2014; Nr. 10/2016; Nr.<br />

11/2016; Nr. 12/2007; Nr.<br />

14/2006) besitzen mangels<br />

gesetzlicher Vorschriften dabei<br />

normativen Charakter und sind<br />

anerkannte Richtlinien für die<br />

Durchführung mikrobiologischer<br />

Validierungen in Deutschland<br />

sowie europaweit und werden<br />

auch in einschlägigen VDI-Blättern<br />

(VDI 4066 Blatt 1; VDI MT<br />

4066 Blatt 2; VDI 4066 Blatt<br />

3; VDI 4066 Blatt 4; VDI 4066<br />

Blatt 5) zitiert.<br />

Bisheriger Testkeim auf<br />

Risikogruppe 2 hochgestuft<br />

Zur Überprüfung der unterschiedlichen<br />

Entkeimungsmethoden<br />

werden verschiedene<br />

Testorganismen verwendet. Für<br />

die Validierung der UV-basierten<br />

Entkeimungsmethoden wird<br />

in mehreren VDMA-Fachverbandschriften<br />

(Fachverband<br />

Nahrungsmittelmaschinen und<br />

Verpackungsmaschinen, FS<br />

Nr. 6/2008; Nr. 8/2014; Nr.<br />

10/2016) Aspergillus brasiliensis<br />

DSM 1988 (Konidiosporen)<br />

als Testorganismus empfohlen.<br />

Dieser Testkeim ist in Deutschland<br />

und Europa sowie in vielen<br />

anderen Ländern anerkannt<br />

und weit verbreitet. Allerdings<br />

wurde Aspergillus brasiliensis<br />

DSM 1988 und einige weitere<br />

Aspergillus Species im Jahr<br />

VDMA: neuer Testkeim für hygienische Abfüllung<br />

Aspergillus carbonarius DSM 872 bei UV-Entkeimungsanlagen bevorzugt<br />

Der VDMA Fachverband Nahrungsmittelmaschinen<br />

und Verpackungsmaschinen spezifiziert<br />

in seinen Fachverbandsschriften Sporen<br />

von Aspergillus niger DSM 1957 oder Aspergillus<br />

brasiliensis DSM 1988 als Testkeim für<br />

die Überprüfung der Entkeimungsleistung von<br />

UV-basierten Entkeimungsvorrichtungen in<br />

Abfüllmaschinen der VDMA-<strong>Hygiene</strong>klassen III<br />

und IV. 2016 wurden u.a. die oben genannten<br />

Stämme in „TRBA 460“ (Technische Regeln für<br />

biologische Arbeitsstoffe) in Risikogruppe 2 eingestuft.<br />

Damit ist ihr Einsatz zur Überprüfung<br />

der Entkeimungsleistung von Abfüllmaschinen<br />

im Geltungsbereich der TRBA 460 außerhalb<br />

sogenannter S2-Labore nicht mehr möglich.<br />

2016 in den „Technischen<br />

Regeln für biologische Arbeitsstoffe;<br />

TRBA 460“ von Risikogruppe<br />

1 in die Risikogruppe 2<br />

hochgestuft.<br />

Diese rechtsverbindliche Hochstufung<br />

hat zur Folge, dass<br />

dieser Schimmelpilz nur in Laboratorien<br />

gehandhabt werden<br />

darf, die nach dem Infektionsschutzgesetz<br />

und der Tierseuchenverordnung<br />

für den Umgang<br />

mit Mikroorganismen der<br />

Risikogruppe 2 zugelassen sind.<br />

Dies macht die Validierung von<br />

UV-basierten Entkeimungsverfahren<br />

außerhalb zugelassener<br />

Laboratorien, insbesondere an<br />

kommerziellen Abfüllanlagen,<br />

praktisch unmöglich. Für deutsche<br />

Mitarbeiter ist der Umgang<br />

mit diesem Mikroorganismus<br />

außerhalb zugelassener Laboratorien<br />

im Ausland ebenfalls<br />

nicht erlaubt. Eine Einstufung<br />

in die Risikostufe 2 kann auch<br />

für weitere europäische Länder<br />

erwartet werden.<br />

Aus den genannten Gründen<br />

sollten im Rahmen des IGF-<br />

Projekts „Surrogat“ geeignete<br />

Ersatzkeime für Aspergillus<br />

brasiliensis DSM 1988 gefunden<br />

werden, die für die mikrobiologischen<br />

Validierungen der<br />

UV-basierten Entkeimungssystemen<br />

auch in Feldversuchen<br />

verwendet werden können.<br />

Im AIF-Forschungsprojekt „SURROGATE“<br />

(AiF-Nr.: 20924 N/1, vgl. nebenstehender Text)<br />

wurden daraufhin am Fraunhofer IVV Untersuchungen<br />

bzgl. möglicher Ersatzkeime durchgeführt,<br />

die in Bezug auf UV-Entkeimungsvorrichtungen<br />

eine vergleichbare Abtötungskinetik wie<br />

Sporen von Aspergillus brasiliensis aufweisen.<br />

Auf Grundlage der Untersuchungen wird der<br />

VDMA künftig in seiner Veröffentlichungsreihe<br />

„Fachverbandsschriften Nahrungsmittelmaschinen<br />

und Verpackungsmaschinen“ Aspergillus<br />

carbonarius DSM 872 als bevorzugten Testkeim<br />

für die Überprüfung der Entkeimungsleistung<br />

von UV-Entkeimungsanlagen spezifizieren.<br />

www.vdma.org<br />

In diesem Zusammenhang<br />

wurden umfangreiche Literaturrecherchen<br />

und anschließende<br />

Resistenzscreening-Studien<br />

durchgeführt, um eine Auswahl<br />

potentiell geeigneter Kandidaten<br />

zu ermitteln.<br />

Praxisrelevante Aspekte<br />

wissenschaftlich untersucht<br />

Darüber hinaus wurden folgende<br />

praxisrelevanten Aspekte<br />

wissenschaftlich untersucht und<br />

bewertet:<br />

l Lagerfähigkeit der Surrogate<br />

in Suspension und als Bioindikatoren<br />

vor und nach den<br />

Entkeimungsprozessen<br />

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17<br />

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wissenschaft<br />

5·22<br />

Abbildung 1: Vergleich der durch GInaFiT ermittelten Inaktivierungskinetiken<br />

von Penicillium rubens DSM 848 und Aspergillus brasiliensis DSM 1988,<br />

Entkeimung mit Xenon-Blitzlicht (Fa. Claranor SA); Reflektor: 07-0-21-02;<br />

2500 V, 1 Blitz.<br />

l Veränderung der Resistenz<br />

während der Lagerdauer<br />

l Optimale Verkeimungsmethoden<br />

für Oberflächen (Sprühverkeimung,<br />

Punktverkeimung)<br />

l Einfluss des Trägermaterials<br />

(Aluminium, Glas, Kunststoff)<br />

Die Untersuchungen mit Xenon-Blitzlicht<br />

zeigten, dass der<br />

Stamm Penicillium rubens DSM<br />

848 (früher Penicillium chrysogenum)<br />

sehr ähnliche Resistenzeigenschaften<br />

wie Aspergillus<br />

brasiliensis DSM 1988 aufweist.<br />

In der Abbildung 1 sind die<br />

durch das Excel Add-In GInaFiT<br />

gefitteten Inaktivierungskurven<br />

von Aspergillus brasiliensis DSM<br />

1988 und Penicillium rubens<br />

DSM 848 dargestellt; sie folgen<br />

einer Double-Weibull Verteilung<br />

(Coroller, L., Leguerinel, I.,<br />

Mettler, E., Savy, N., Mafart, P.,<br />

2006: General model, based<br />

on two mixed weibull distributions<br />

of bacterial resistance,<br />

for describing various shapes<br />

of inactivation curves. Applied<br />

Environmental Microbiology,<br />

72(10), 6493–6502).<br />

Die Untersuchungen mit dem<br />

Mitteldruckstrahler haben den<br />

Stamm Aspergillus carbonarius<br />

DSM 872 als möglichen Surro-<br />

gatkeim hervorgehoben. Allerdings<br />

zeigte der Keim zunächst<br />

erheblich höhere Resistenzen<br />

gegenüber UV-Strahlung als<br />

Aspergillus brasiliensis DSM<br />

1988.<br />

Zur Anpassung der UV-Resistenz<br />

wurden verschiedene<br />

Methoden untersucht. Die<br />

Verwendung von DMSO (Dimethylsulfoxid)<br />

als Inhibitor der<br />

Melaninsynthese erwies sich<br />

als wirksam und führte zu einer<br />

Verringerung der Resistenz von<br />

Aspergillus carbonarius DSM<br />

872 gegenüber UV-Strahlung<br />

(Carley, H.E., Watson, R.D.,<br />

Huber, D.M., 1967: Inhibition<br />

of pigmentation in Aspergillus<br />

niger by dimethylsulfoxide,<br />

Canadian Journal of Botany,<br />

45(8), 1451–1453).<br />

Dabei wurde ersichtlich, dass<br />

die UV-Resistenz der Sporen<br />

mit zunehmender DMSO-<br />

Konzentration im Sporulationsmedium<br />

stark abnimmt.<br />

Resistenzuntersuchungen mit<br />

verschiedenen DMSO Konzentrationen<br />

zeigten, dass sich<br />

die Inaktivierungskinetik von<br />

Aspergillus carbonarius DSM<br />

872 Sporen durch den Zusatz<br />

von 0,8 mg DMSO pro g Sporulationsmedium,<br />

der Absterbekinetik<br />

von Aspergillus brasiliensis<br />

DSM 1988 angleicht.<br />

Abbildung 2: Vergleich der durch GInaFiT ermittelten Inaktivierungskinetiken<br />

von Aspergillus carbonarius DSM 872 angezüchtet mit 0,8 mg/g DMSO und<br />

Aspergillus brasiliensis DSM 1988; Entkeimung mit UV-Mitteldruckstrahler<br />

(Fa. Dr. Hönle): LAMP-HOZ 200 D24 U330 E3S1 mit elliptischem Reflektor;<br />

Leistung 53,5 %; Abstand 10 cm.<br />

Grafiken: Fraunhofer IVV<br />

Die Abbildung 2 zeigt den<br />

Vergleich der durch GInaFiT<br />

gefitteten Inaktivierungskurven<br />

von Aspergillus brasiliensis DSM<br />

1988 und Aspergillus carbonarius<br />

DSM 872, der mit 0,8 mg/g<br />

DMSO in Sporulationsmedium<br />

angezüchtet wurde.<br />

Weitere Untersuchungen zur<br />

Ermittlung der geeigneten<br />

DMSO Konzentration für die<br />

Niederdruckstrahler zeigten<br />

eine gute Übereinstimmung mit<br />

der Inaktivierungskinetik von<br />

Aspergillus brasiliensis DSM<br />

1988 bei Konzentrationen von<br />

1,0 mg/g bis 1,4 mg/g DMSO im<br />

Sporulationsmedium von Aspergillus<br />

carbonarius DSM 872.<br />

Stämme mit geeigneten<br />

Eigenschaften ermittelt<br />

In den durchgeführten Studien<br />

haben sich folgende Stämme<br />

durch geeignete Resistenz, einfache<br />

Kultivierung und Handhabung<br />

sowie stabiles Lagerverhalten<br />

ausgezeichnet:<br />

l Penicillium rubens DSM 848<br />

für Xenon-Blitzlicht<br />

l Aspergillus carbonarius DSM<br />

872 (angezüchtet mit DMSO)<br />

für UV-Mitteldruckstrahler und<br />

UV-Niederdruckstrahler<br />

Diese Surrogate für Aspergillus<br />

brasiliensis DSM 1988 können<br />

künftig zur Wirksamkeitsprüfung<br />

UV-basierter Entkeimungsverfahren<br />

eingesetzt werden.<br />

Auf Basis der im Fraunhofer IVV<br />

identifizierten Surrogate und<br />

der langjährigen Erfahrung<br />

in der mikrobiologischen<br />

Validierung von Entkeimungstechnologien<br />

werden<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

VDMA-Arbeitskreis „Schnittstellenproblematik<br />

bei Aseptikanlagen“<br />

in der näheren Zukunft<br />

mehrere VDMA-Fachverbandsschriften<br />

überarbeitet.<br />

Kontaktadresse der Autoren:<br />

Joachim Wunderlich<br />

Abteilungsleitung Qualitätserhalt<br />

Lebensmittel<br />

Fraunhofer-Institut für<br />

Verfahrenstechnik und Verpackung<br />

IVV<br />

Giggenhauser Straße 35<br />

D-85354 Freising<br />

Telefon: +49 8161 491-624<br />

E-Mail: joachim.wunderlich@<br />

ivv.fraunhofer.de<br />

www.ivv.fraunhofer.de<br />

18 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

messe drinktec<br />

Impulsgeber für 700 (<strong>Hygiene</strong>-)Innovationen<br />

drinktec: von Technologien zur Inline-Reinigungssensorik bis zu Druckmessumformern<br />

Mit 1002 Ausstellern und rund 50.000 Fachbesuchern aus über 169 Ländern feierte die drinktec in München<br />

nach der Corona-Pandemie ein glänzendes Comeback als Weltleitmesse für die Getränke- und Liquid-Food-Industrie.<br />

Zufriedenes Fazit von Richard Clemens, Geschäftsführer VDMA Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen:<br />

„Die Branche hat geradezu sehnsüchtig auf die drinktec gewartet.“ Vor allem ihre Internationalität<br />

habe alle Teilnehmer begeistert. Die Aussteller präsentierten auf diesem globalen Wirtschaftsgipfel mehr als<br />

700 Neuheiten und Lösungen in Bereichen von Fertigung über digitale Transformation und Nachhaltigkeit bis<br />

Lieferkette, ebenso zahlreiche Innovationen im <strong>Hygiene</strong>bereich. Nach unseren Berichten in Ausgabe 04/22 folgt<br />

hier ein Blick auf weitere Aussteller und ihre Produkte. Die nächste drinktec findet im Herbst 2025 statt.<br />

Projekt SensoRein<br />

Reinigungsprozesse in der<br />

Lebensmittelindustrie haben<br />

das Ziel, die Produktionsanlagen<br />

nachhaltig von Produktrückständen<br />

zu säubern.<br />

Den bislang begrenzten Blick<br />

in geschlossene Systeme,<br />

wie Rohrleitungssysteme und<br />

Behälter, sollen Inline-Reinigungssensoren<br />

ermöglichen<br />

und den Weg zu einer ressourcenschonenderen<br />

und dennoch<br />

sicheren Reinigung ebnen.<br />

Im Rahmen des vom BMEL<br />

geförderten Forschungsprojekts<br />

SensoRein wurde die Entwicklung<br />

von drei innovativen Sensortechnologien<br />

vorangetrieben<br />

und auf der drinktec vorgestellt:<br />

u Der Dickenscherschwinger<br />

des Fraunhofer Instituts IVV<br />

(Dresden) zielt auf das Monitoring<br />

des Verschmutzungsgrads<br />

und der Identifikation des<br />

Endpunkts des Reinigungsprozesses.<br />

Das robuste Messsignal<br />

lässt sich auf unterschiedliche<br />

Stoffmatrizes kalibrieren. Ein industrietauglicher<br />

Prototyp wurde<br />

entwickelt, dessen Erprobung in<br />

Pilotanlagen geplant ist.<br />

u Mit der Fluoreszenzsonde<br />

des Fraunhofer IPM (Freiburg)<br />

lassen sich produktunabhängig<br />

Abreinigungsprozesse und deren<br />

Endpunkt überwachen. Die<br />

kompakte Bauweise der Sonde<br />

ermöglicht den direkten Einbau<br />

in kritischen Anlagenteilen. Mit<br />

einer UV-Quelle und Auswerteeinheit<br />

lassen sich mehrere<br />

Messstellen überwachen. Auch<br />

der Prototyp dieses Sensors<br />

wird in Pilotanlagen erprobt.<br />

u Die laserinduzierte Plasmaspektroskopie<br />

(LIBS) des Fraunhofer<br />

IFAM (Bremen) überträgt<br />

ein in der technischen Oberflächenreinigung<br />

bewährtes Messprinzip<br />

auf flüssige Medien. Der<br />

Vorteil ist, dass sich so kleinste<br />

Mengen an Rückständen in<br />

Reinigungsmedien nachweisen<br />

lassen. Im Projekt konnte die<br />

Machbarkeit der Anwendung in<br />

flüssigen Medien gezeigt werden<br />

und typische Rezepturbestandteile<br />

von Nahrungsmitteln<br />

in geringen Konzentrationen<br />

in Wasser detektiert werden.<br />

Weitere Entwicklungsarbeiten<br />

zielen auf die Reduktion der<br />

Nachweisgrenze sowie die<br />

Verifikation des Messprinzips<br />

in CIP-Anlagen. Testreihen an<br />

der Technikumsanlage der TU<br />

Braunschweig sind geplant.<br />

Der Blick ins geschlossene<br />

Produktionssystem ist im Fall<br />

dieser drei Sensorprinzipien mit<br />

dem Einbau von Messstellen<br />

verbunden. An deren Oberflächen<br />

werden unterschiedliche<br />

Anforderungen gestellt. Z.B. soll<br />

beim Dickenscherschwinger das<br />

Verschmutzungs- und Abreinigungsverhalten<br />

dem der Apparate<br />

bzw. Rohrwandung (i.d.R.<br />

Edelstahl) entsprechen. Das<br />

Fraunhofer IST (Braunschweig)<br />

hat für alle Sensorprinzipiengeeignete<br />

Beschichtungen entwickelt,<br />

die den Anforderungen an<br />

Beständigkeit und Lebensmittelkonformität<br />

genügen.<br />

www.tu-braunschweig.de/sensorein<br />

JUMO<br />

JUMO (Fulda), Hersteller für<br />

industrielle Sensor- und Automatisierungstechnik,<br />

präsentierte<br />

den nach hygieni schen<br />

Anforderungen auf Präzisionsmessung<br />

und Langlebigkeit<br />

konstruierten Druckmessumformer<br />

TAROS S46 H. Seine<br />

hohe Schutzart und das voll<br />

verschweißte, kompakte Design<br />

ermöglichen rückstandslose<br />

Reinigungsvorgänge und hohe<br />

Temperaturverträglichkeit für<br />

SIP-/CIP-Prozesse. Aktive Temperaturkompensation<br />

sorgt für<br />

präzise Druckmessungen und<br />

erhöhte Prozesssicherheit.<br />

Der TAROS S46 H eignet sich<br />

laut Hersteller bestens für die<br />

Lebensmittel-/Getränkeindustrie,<br />

CIP- und SIP-Anwendungen,<br />

Sterilisatoren und<br />

Autoklaven sowie hygienische<br />

Druckmess einsätze. Schutzarten<br />

von IP65 bis zu IP69<br />

ermöglichen den Einsatz unabhängig<br />

von den Umgebungsbedingungen.<br />

Die Verwendung<br />

FDA-konformer Materialien und<br />

hygienischer Prozessanschlüsse<br />

(Clamp, VARIVENT, JUMO<br />

PEKA) garantieren Sicherheit<br />

und gute Reinigbarkeit.<br />

Der hygienische Druckmessumformer<br />

TAROS S46 H arbeitet besonders<br />

präzise und langlebig. Foto: JUMO<br />

Die Messbereiche liegen beim<br />

TAROS S46 H zwischen 0 bis<br />

100 bar. Für spezielle Anwendungen<br />

gibt es eine autoklavierbare<br />

Version. Die Messstofftemperatur<br />

kann zwischen<br />

-40 °C und +125 °C liegen, für<br />

maximal eine Stunde pro Tag<br />

sogar 140 °C (ideal für CIP- und<br />

SIP-Anwendungen). Linearität<br />

und Langzeitstabilität liegen bei<br />

sehr niedrigen 0,1 %.<br />

www.jumo.net<br />

www.drinktec.com/de/<br />

19


messe drinktec<br />

5·22<br />

Löhrke-„BlueDIS“ und<br />

mobile <strong>Hygiene</strong>center<br />

Innovationen aus dem Bereich<br />

Prozess- und <strong>Hygiene</strong>technologie<br />

präsentierte die Jürgen<br />

Löhrke GmbH (Lübeck) in München.<br />

Gegen Mikroorganismen<br />

im Wasser der Produktion empfiehlt<br />

man eine Trink-, Brauchund<br />

Prozesswasseraufbereitung<br />

mit Chlordioxid in Löhrke-Aufbereitungsanlagen<br />

und<br />

Sys temlösungen<br />

wie<br />

den<br />

CDES<br />

BlueDIS (Foto) zur Chlordioxiderzeugung<br />

mit Salzsäure zur<br />

effektiven Desinfektion.<br />

Für optimierte Anlagen- und<br />

Füllerhygiene bietet man übergreifende<br />

Systeme, von der konventionellen<br />

Schaumreinigung<br />

bis zur präventiven Sprühdesinfektion.<br />

Essentiell dafür: ein<br />

<strong>Hygiene</strong>center und ein Düsensystem<br />

für Rinser, Füller und<br />

Verschließer, evtl. ergänzt durch<br />

manuelle Schaumsatelliten.<br />

Als mobiles <strong>Hygiene</strong>center für<br />

zuverlässige, zeitsparende Reinigungsabläufe<br />

in der Getränkeproduktion<br />

ist „FlexiClean“ im<br />

Sortiment. Es erzeugt für jeden<br />

Reinigungsschritt das benötigte<br />

Reinigungsmedium und dosiert<br />

dieses volumenproportional.<br />

Das <strong>Hygiene</strong>center ist ideal für<br />

kleine Füller oder zur Verbesserung<br />

der Transporthygiene,<br />

auch Bodenreinigungen oder<br />

Open Plant Cleaning sind kein<br />

Problem. „FlexiClean“ ist mit<br />

oder ohne Steuerung verfügbar<br />

und kann mittels Optionen<br />

passgenau auf jede Anwendung<br />

konfiguriert werden.<br />

www.loehrke.com<br />

Bakterien und Keime mittels UV-Licht eliminieren<br />

Lyras präsentierte Raslysations-Technologie für undurchsichtige Flüssigkeiten<br />

Das dänische Unternehmen<br />

Lyras A/S (Aalborg) hat auf der<br />

drinktec in München eine neue<br />

Technologie zur Aufbereitung<br />

und Haltbarmachung von flüssigen<br />

Lebensmitteln präsentiert:<br />

die Raslysation. Dabei handelt<br />

es sich laut Firmenangaben<br />

um eine effiziente und kostenspa<br />

rende Technologie zur<br />

Pasteurisierung, die Bakterien<br />

und Keime in undurchsichtigen<br />

Flüssigkeiten mittels UV-Licht<br />

eliminiert und so erhebliche<br />

wirtschaftliche, nachhaltige und<br />

geschmackliche Vorteile für<br />

Hersteller mit sich bringt.<br />

Schonender UV-Licht-Einsatz<br />

Die Technologie nutzt UV-Licht<br />

zur Inaktivierung von Mikroorganismen<br />

und spart laut Lyras<br />

im Vergleich zur traditionellen<br />

Pasteurisierung 60 bis 90 %<br />

an Energie und 60 bis 80 %<br />

des Wasserverbrauchs. Dies<br />

ergebe sich daraus, dass kein<br />

Erhitzen und Abkühlen des<br />

Produkts erfolgt. So ermögliche<br />

die Raslysation eine mikrobielle<br />

Kontrolle einer Vielzahl<br />

von Bakterien, Sporen, Hefen<br />

und Schimmelpilzen – zum<br />

Bruchteil der Kosten einer<br />

hitzebasierten Pasteurisierung<br />

und ohne Veränderungen der<br />

organoleptischen, chemischen<br />

oder sensorischen Werte.<br />

Zudem bewahre das Verfahren<br />

durch schonenden Behandlungsprozess<br />

die natürlichen<br />

Nährstoffe, die Struktur und den<br />

Geschmack der behandelten<br />

flüssigen Lebensmittel.<br />

Das System der Raslysation bietet<br />

nach Angaben der Entwickler<br />

ausreichend Kapazität, um<br />

große Mengen an Flüssigkeiten<br />

zu verarbeiten. Dazu verwendet<br />

es konzentriertes UV-Licht in<br />

einer bestimmten Wellenlänge.<br />

Die Flüssigkeit wird dabei<br />

in einem kontrollierten Fluss<br />

durch Spulen geleitet, wodurch<br />

sichergestellt wird, dass das gesamte<br />

Flüssigkeitsvolumen dem<br />

UV-Licht ausgesetzt wird. So<br />

werden Bakterien und Sporen<br />

effektiv inaktiviert, während der<br />

Saft, die Limonade, der Eistee,<br />

das Bier oder weitere pflanzliche<br />

Getränke ihre Struktur und<br />

ihren Geschmack behalten.<br />

CEO Rasmus Mortensen mit einer<br />

Raslysations-Maschine. Foto: Lyras<br />

Die Technologie ist laut Lyras<br />

bereits in Unternehmen auf<br />

mehreren Kontinenten erfolgreich<br />

implementiert. Derzeit<br />

arbeitet man daran, sie auch in<br />

der Bierherstellung einsetzen zu<br />

können. „Unsere Mission ist es,<br />

die Lebensmittel industrie darin<br />

zu unterstützen, unnötige Energieausgaben<br />

und CO 2<br />

-Emissionen<br />

zu reduzieren. Wir sind<br />

überzeugt, dass sich unsere<br />

Technologie weltweit positiv auf<br />

das Klima und die Lebensmittelsicherheit<br />

auswirken wird“, sagt<br />

Rasmus Mortensen, Gründer<br />

und CEO von Lyras.<br />

Lyras hat 2021 den renommierten<br />

Preis „EY Entrepreneur<br />

of The Year“ in der Kategorie<br />

„Social Entrepreneurship – Future<br />

Impact“ gewonnen. Dieser<br />

wird von Ernst & Young (EY)<br />

an Unternehmen verliehen, die<br />

Lösungen für einige der größten<br />

und dringendsten Herausforderungen<br />

der heutigen Welt entwickeln.<br />

Darüber hinaus hat das<br />

dänische Unternehmen zahlreiche<br />

weitere Preise erhalten,<br />

wie etwa den Klima Boost 2020,<br />

der das nachhaltigste Scale-up<br />

auszeichnet, oder den Climate<br />

Launchpad, eine Auszeichnung<br />

für grüne Geschäftsideen.<br />

Anfang <strong>2022</strong> hat das preisgekrönte<br />

australische Lebensmittel-<br />

und Getränkeunternehmen<br />

Beston Global Food Company<br />

Lyras ausgewählt, um die nachhaltige<br />

Technologie zur Herstellung<br />

des wertvollen Milchprodukts<br />

Lactoferrin sowie weitere,<br />

ähnliche Produkte in Australien<br />

bereitzustellen. Lactoferrin wird<br />

u.a. für die Herstellung von<br />

Babynahrung eingesetzt.<br />

Wortdefinition „Raslysation“<br />

Das Wort Pasteurisierung geht<br />

auf den Erfinder Louis Pasteur<br />

zurück, der eine Methode zur<br />

Inaktivierung von Bakterien und<br />

Sporen in der Milch erfand, z.B.<br />

durch Erhitzen und Abkühlen.<br />

Die Technologie von Lyras zur<br />

Inaktivierung von Bakterien und<br />

Sporen mithilfe von UV-Licht<br />

wurde zunächst als Kaltpasteurisierung<br />

bezeichnet. Da sich<br />

die Begriffe „kalt“ und „Pasteurisierung“<br />

jedoch widersprechen,<br />

wurde die Technologie<br />

stattdessen „Raslysation“ genannt.<br />

Das Wort setzt sich aus<br />

den drei ersten Buchstaben des<br />

Namens Rasmus Mortensen,<br />

dem Erfinder der Technik, und<br />

dem Wort „lys“, dem dänischen<br />

Wort für Licht, zusammen.<br />

Lyras A/S<br />

Lyngvel 3<br />

DK-9000 Aalborg<br />

https://lyras.com/<br />

20 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

hygieneorientierte baumassnahmen<br />

EST-Schnelllauftor sichert <strong>Hygiene</strong> und verhindert Wärmeverluste<br />

ALIGA-TOR GmbH: Baureihe mit Edelstahlkomponenten speziell für den TK-Lebensmittelbereich<br />

Konstante Kühlketten sind für<br />

frische und gekühlte Lebensmittel<br />

entscheidend, um die<br />

Haltbarkeit der Produkte nicht<br />

zu gefährden. Durchgänge<br />

zwischen den einzelnen Produktions-<br />

und Warenbereichen<br />

sollten daher so konzipiert sein,<br />

dass sie nicht warmen Einflüssen<br />

ausgesetzt sind. Ansonsten<br />

bilden sich Wärmebrücken, die<br />

ausgeglichen werden müssen.<br />

Dennoch finden sich in<br />

vielen Betrieben herkömmliche,<br />

schwergängige Schiebetüren<br />

oder Tore mit festem Torblatt zur<br />

Abgrenzung von Kühlbereichen,<br />

die eher langsam öffnen. Nicht<br />

so das robuste und hygienische<br />

Energiespartor „EST“ der Aliga-<br />

Tor GmbH (Melle): Das vertikale<br />

Schnelllauftor für den Tiefkühlbereich<br />

mit Komponenten aus<br />

Edelstahl kann auf der Warmwie<br />

auch auf der Kaltseite bei<br />

bis zu -30 °C montiert und<br />

betrieben werden. Es wurde im<br />

Oktober auf der Messe Chillventa<br />

in Nürnberg vorgestellt.<br />

Die selbsttragende Konstruktion sorgt<br />

dafür, dass sich das EST-Tor unabhängig<br />

von den Wandverhältnissen<br />

installieren lässt. Die Komponenten<br />

sind dabei u.a. aus robustem, hygienischem<br />

Edelstahl. Foto: Aliga-Tor<br />

Seine selbsttragende Kons truktion<br />

sorgt dafür, dass sich das<br />

Tor völlig unabhängig von den<br />

Wandverhältnissen installieren<br />

lässt. Mit einer Öffnungsgeschwindigkeit<br />

von bis zu 2,5 m<br />

pro Sekunde gehört es laut<br />

Hersteller zu den schnellsten<br />

Torsystemen am Markt und<br />

reguliert die Öffnungshöhe<br />

automatisch entsprechend der<br />

Stapler- und Warenmaße.<br />

Um einerseits ein Anfrieren von<br />

Torkomponenten zu verhindern<br />

und andererseits das<br />

zusätzliche, ressourcenreiche<br />

Beheizen von Bauteilen zu minimieren,<br />

verfügt das EST-System<br />

über mehrere, sich selbst<br />

versorgende Heizkreise. So<br />

erfolgt die generelle Beheizung<br />

über die Abwärme des Antriebs.<br />

Zusätzlich ist eine sehr kleine,<br />

effiziente Heizung integriert, die<br />

außerhalb des Betriebs eine<br />

Temperatur von 2 °C garantiert.<br />

Zusätzlich sorgen Dämmschichten<br />

dafür, dass Kälte und<br />

Wärme nicht entweichen. Das<br />

Öffnen und Schließen erfolgt<br />

automatisch innerhalb weniger<br />

Sekunden und passt sich der<br />

notwendigen Durchgangshöhe<br />

an. Zusätzlich lassen sich über<br />

ein Display am Torrahmen Offenhaltezeiten<br />

einstellen sowie<br />

die Impuls- und Automatikfunktionen<br />

regulieren.<br />

Bereits heute nutzt das Unternehmen<br />

„Nordfrost“ an seinem<br />

Standort in Herne 30 EST-Tore<br />

als Schleusentore zwischen<br />

Laderampe und Lager. Damit<br />

Kühltransporter bei konstanter<br />

Temperatur be- und entladen<br />

werden können, öffnen diese<br />

nur wenn sichergestellt ist,<br />

dass die Ladebrücke in<br />

Position gefahren ist.<br />

ALIGA-TOR GmbH<br />

Im Gewerbepark 7<br />

D-49326 Melle<br />

www.aliga-tor.de<br />

Remmers: Pandemie-Pause für Schutz- und <strong>Hygiene</strong>-Innovationen genutzt<br />

In der Corona-Pandemie hat Spezialanbieter<br />

Remmers (Löningen) viele Produkte<br />

für die Abdichtung, Bodensanierung oder<br />

Schutzbeschichtung in Gebäuden der<br />

Lebensmittelindustrie und anderen Gewerken<br />

neu entwickelt bzw. überarbeitet und<br />

nun auf Messen vorgestellt. Eine Auswahl:<br />

Innovative Verbundabdichtung<br />

Die 3in1-Lösung MB FL 2K vereint die drei<br />

Anwendungen Abdichten, Fliesen kleben<br />

und Verfugen in einem Produkt, das zudem<br />

farblich variiert werden kann.<br />

Bodenrenovierung mit WP Flow<br />

Das selbstverlaufende Ausgleichsmasse<br />

WP Flow eignet sich für die Bodenrenovierung<br />

und -abdichtung im Innenbereich.<br />

Ab 10 mm Trockenschichtdicke ist die<br />

schnell erhärtende und verschleißfeste<br />

Beschichtung wasserdicht.<br />

Aqua-Lack mit Korrosionsschutz<br />

Der Allroundlack Aqua ML-69/sm Multi-<br />

Lack 3in1 eignet sich für den Beschichtungsaufbau<br />

auf Metallen, Kunststoffen<br />

und nicht/begrenzt maßhaltigen Holzbauteilen<br />

im Innen- und Außenbereich.<br />

Schutzbeschichtungen<br />

Vielfältige farbliche Gestaltungsmöglichkeiten<br />

bieten die wasserbasierten Bodenbeschichtungssysteme<br />

von Remmers.<br />

Die wasserdampfdiffusionsfähige Grundierung<br />

Epoxy BS 2000 eignet sich für<br />

viele Untergründe und bildet die Basis für<br />

den Systemaufbau. Als Versiegelung steht<br />

Epoxy BS 3000 in einer seidenglänzenden<br />

und in einer matten Variante z.B. für<br />

Aufenthalts- und Geschäftsräume zur Verfügung.<br />

Es ist hochabriebfest, chemisch<br />

belastbar und lässt sich auch mit einem<br />

Heißwasserhochdruckgerät reinigen. Die<br />

Beschichtung kann besonders rutschhemmend<br />

ausgerüstet werden. Die farbige<br />

rissüberbrückende Schutzbeschichtung<br />

Epoxy Universal dient zugleich als Korrosionsschutz<br />

für Stahlbetonbehälter und<br />

verfügt über alle relevanten Zulassungen<br />

z.B. zur Chemikalienbeständigkeit, zur<br />

Brandklasse sowie bzgl. Bauaufsicht.<br />

Wärmedämmung/Schimmelsanierung<br />

Die Schimmelsanierplatte Power Protect<br />

[eco] verbessert das Raumklima, indem<br />

sie die Wandoberfläche dämmt und<br />

deren Feuchtigkeit kontinuierlich ableitet.<br />

Gegenüber herkömmlichen Sanier- und<br />

Wärmedämmplatten punktet sie durch<br />

nachhaltige Rohstoffe und Emissionsarmut:<br />

Sie besteht aus mineralischem Perlit<br />

und Cellulose auf Altpapierbasis.<br />

www.remmers.com<br />

21


interview<br />

5·22<br />

„Das <strong>Hygiene</strong>management als integralen<br />

Bestandteil der Unternehmensführung sehen“<br />

Dr. Andreas Daxenberger (TÜV SÜD) über Audits, Safety-Standards und Nachhaltigkeit<br />

Hohe Standards im Bereich <strong>Hygiene</strong> und „Food Safety“ sind immer nur so gut wie ihre Einhaltung und Überprüfbarkeit.<br />

Als Auditor für Lebensmittelbetriebe rät Dr. Andreas Daxenberger von der TÜV SÜD Management Service GmbH (München)<br />

deshalb, das <strong>Hygiene</strong>management nicht als notwendiges Übel, sondern als integralen Bestandteil der Unternehmensführung<br />

zu betrachten. Im Interview verrät er, wie Prüfungen im Alltag verlaufen, warum das Thema Nachhaltigkeit bei den<br />

Verbrauchern immer wichtiger wird und was neue Zertifizierungsstandards mit einer Tempo-30-Zone gemeinsam haben.<br />

Redaktion <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: An<br />

perfekter <strong>Hygiene</strong> führt in modernen<br />

Betrieben der Lebensmittelbranche<br />

kein Weg vorbei.<br />

Wie und wann hat der TÜV SÜD<br />

diesen speziellen Markt für sich<br />

erschlossen?<br />

Dr. Andreas Daxenberger: Manche<br />

erinnern sich noch an die<br />

BSE-Krise aus dem Jahr 2000<br />

mit an „Rinderwahnsinn“ (BSE)<br />

erkrankten Tieren. Ursache<br />

waren ungeeignete Rohstoffe<br />

und unsichere Herstellungsverfahren<br />

bei Futtermitteln.<br />

Als Konsequenz wurde das<br />

„<strong>Hygiene</strong>paket“ sowie die EU-<br />

Basisverordnung zu Lebensmittelrecht<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

verabschiedet.<br />

Um Vertrauen bei Verbrauchern<br />

zurückzugewinnen, setzte die<br />

Branche auch auf privatwirtschaftliche<br />

Zertifizierungsprogramme<br />

für die Lebensmittelund<br />

Futtermittelsicherheit.<br />

TÜV SÜD hat in diesem Zuge<br />

ein Serviceportfolio aufgebaut,<br />

das sowohl diese neuen Zertifizierungsprogramme<br />

wie QS<br />

und IFS als auch kundenindividuelle,<br />

interne Auditleistungen<br />

umfasst.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Wie breit sind<br />

Sie heute aufgestellt, was bieten<br />

Sie an, um Unternehmen als<br />

Dienstleister in diesem schwierigen<br />

Bereich zu unterstützen?<br />

Dr. Andreas Daxenberger<br />

Auditor und Geschäftsfeldentwicklung<br />

Food, TÜV SÜD Management<br />

Service GmbH<br />

Dr. Andreas Daxenberger: Im<br />

Bereich Zertifizierung bietet<br />

TÜV SÜD alle gängigen<br />

Standards in der Lebensmittel-<br />

und Futtermittelwirtschaft<br />

an. Unsere Validierungs- und<br />

Verifizierungs-Services reichen<br />

von Lieferantenaudits, <strong>Hygiene</strong>audits<br />

und Prozessanalysen<br />

bis hin zu internen Prüfungen<br />

von <strong>Hygiene</strong>- oder Qualitätsfleischprogrammen.<br />

Aber aufgepasst: Kunden, für<br />

die wir interne Audits umsetzen,<br />

können wir keine akkreditierten<br />

Zertifizierungsleistungen anbieten,<br />

da die Unabhängigkeit<br />

als Prüforganisation gewahrt<br />

bleiben muss.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Wie sieht der<br />

Alltag eines Auditors im Bereich<br />

<strong>Hygiene</strong> aus?<br />

Dr. Andreas Daxenberger:<br />

Abhängig vom Prüfauftrag,<br />

also standard- oder kundenspezifischen<br />

Vorgaben, ist der<br />

Auditor im Schnitt 60 Prozent<br />

seiner Arbeitszeit beim Kunden<br />

vor Ort, um zu auditieren.<br />

In der restlichen Zeit werden<br />

Dokumente erstellt (z.B. Prüfberichte),<br />

Audits geplant und<br />

es wird mit Kunden korrespondiert.<br />

Während der Audits und<br />

Prüfungen vor Ort werden die<br />

<strong>Hygiene</strong> und die Abläufe in Augenschein<br />

genommen. Anhand<br />

konkreter Produktstichproben<br />

werden dabei Spezifikationen,<br />

Rezepturen, Etiketten, Produktionsaufzeichnungen,<br />

die<br />

Überwachung von Erhitzungsschritten<br />

und die Rückverfolgbarkeit<br />

geprüft.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Was sind<br />

Ihrer Erfahrung nach die<br />

größten Probleme im heutigen<br />

<strong>Hygiene</strong>management in Betrieben<br />

der Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie?<br />

Dr. Andreas Daxenberger: Auch<br />

wenn sich der Wortlaut der<br />

Lebensmittelhygieneverordnung<br />

nicht ändert, so ändern sich<br />

doch die Erwartungen an die<br />

Umsetzung der „Guten <strong>Hygiene</strong>praxis“.<br />

Allein schon bei der<br />

Anforderung „Wände und Böden<br />

müssen sauber, in gutem<br />

Zustand und leicht zu reinigen<br />

sein“ gibt es im Audit manchmal<br />

Überraschungen, was alles<br />

beanstandet werden muss. Im<br />

Grunde geht es darum, in der<br />

Lebensmittelherstellung und<br />

-Verarbeitung genauso sauber<br />

zu arbeiten, wie man es Zuhause<br />

oder bei einem Restaurantbesuch<br />

gerne hätte.<br />

Zudem macht sich der Fachund<br />

Arbeitskräftemangel auch<br />

in der Lebensmittelwirtschaft<br />

immer mehr bemerkbar. Häufiger<br />

Wechsel und eine dünne<br />

Personaldecke erschweren die<br />

Umsetzung des <strong>Hygiene</strong>managements.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Welche Tipps<br />

würden Sie geben, um dies im<br />

Arbeitsalltag zu lösen?<br />

Dr. Andreas Daxenberger: Das<br />

<strong>Hygiene</strong>management muss – in<br />

der Industrie wie in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

– als<br />

Teil des betrieblichen Risikomanagements<br />

gesehen werden.<br />

<strong>Hygiene</strong>verstöße bleiben nicht<br />

lange unentdeckt und eine<br />

nachträgliche Korrektur ist<br />

meist erheblich teurer als eine<br />

vorsorgliche Vermeidung. Die<br />

<strong>Hygiene</strong>maßnahmen – also<br />

Zeitaufwand und Investitionen<br />

in Anlagen und Geräte – sollten<br />

sauber budgetiert und zeitlich<br />

22 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

interview<br />

geplant werden. Dann sind sie<br />

kein notwendiges Übel, sondern<br />

integraler Bestandteil der Unternehmensführung.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Auf welche<br />

wichtigen künftigen Entwicklungen<br />

bzw. (gesetzlichen)<br />

Neuerungen sollten sich die<br />

Unternehmen im Lebensmittelbereich<br />

einstellen?<br />

Dr. Andreas Daxenberger:<br />

Heutzutage wird die Umsetzung<br />

der <strong>Hygiene</strong>vorgaben in der<br />

gesamten Lebensmittelbranche<br />

nicht mehr hinterfragt, sondern<br />

als selbstverständlich vorausgesetzt.<br />

Die Zertifizierungsstandards<br />

sind so hoch entwickelt,<br />

dass keine wesentlichen Erneuerungen<br />

dazu erwartet werden.<br />

Eine immer größere Bedeutung<br />

spielt aktuell die Nachhaltigkeit.<br />

Auch wenn darunter viele<br />

Themengebiete wie Klimagase,<br />

Arbeitsbedingungen und Müllvermeidung<br />

einfließen, so ist<br />

dennoch klar: Kunden und Verbraucher<br />

verlangen zunehmend<br />

umweltschonende Prozesse bei<br />

der Herstellung von Lebensmitteln<br />

und mehr Transparenz<br />

darüber. Auch hier gibt es<br />

immer Marktbeteiligte, die<br />

Anforderungen besonders gut<br />

umsetzen und das als Wettbewerbsvorteil<br />

nutzen. Wir stehen<br />

heute beim Thema Nachhaltigkeit<br />

dort, wo wir im Gebiet Food<br />

Safety im Jahre 2002 standen.<br />

Wobei die heutige Aufgabe um<br />

Dimensionen größer und sogar<br />

noch wichtiger erscheint.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Lassen sich<br />

hohe Vorgaben von Personalhygiene<br />

bis Desinfektion überhaupt<br />

100-prozentig umsetzen<br />

oder steht da der „menschliche<br />

Faktor“ dazwischen?<br />

Dr. Andreas Daxenberger: Wo<br />

Menschen (und auch Maschinen)<br />

arbeiten, passieren<br />

Fehler. Entscheidend ist, in den<br />

Abläufen und dem Arbeitsum-<br />

in unserem Sinne. Uns wäre es<br />

am liebsten, es gäbe zu jedem<br />

Thema nur wenige allgemein<br />

anerkannte Standards.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Könnten Sie<br />

dazu einige Beispiele nennen?<br />

Dr. Andreas Daxenberger:<br />

Standards, die es in der Praxis<br />

nicht mehr gibt, möchten wir<br />

hier nicht konkret benennen. So<br />

gibt es beispielsweise zum Allergenmanagement<br />

verschiedene<br />

Zertifizierungsstandards, die<br />

allenfalls punktuell angewendet<br />

werden. Inhaltlich sind diese<br />

zum Teil in den umfassenden<br />

Lebensmittelauditor Dr. Andreas Daxenberger beim Audit des Fruchtverarbeiters<br />

Ernteband in Winnenden.<br />

Foto: Alex Dietrich<br />

feld Rahmenbedingungen zu<br />

schaffen, die Fehler über das<br />

tolerierbare Maß hinaus vermeiden.<br />

In einer Prozess-Analyse<br />

muss erfasst werden, welche<br />

Fehler praktisch ausgeschlossen<br />

sein müssen (z.B. Prüfung<br />

der Erhitzungstemperatur vergessen),<br />

und welche in geringem,<br />

bewertbarem Maß toleriert<br />

werden können (z.B. Punktzahl<br />

im wöchentlichem Reinigungs-<br />

Monitoring). Sollte das <strong>Hygiene</strong>-<br />

Management wirklich einmal zu<br />

100 Prozent funktionieren, dann<br />

ist es anstrengend genug, das<br />

Level zu halten. Und außerdem<br />

kann man sich dann überlegen,<br />

wie man vielleicht auch<br />

mit weniger Aufwand zum Ziel<br />

gelangen kann.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Nehmen Sie<br />

auch gelegentlich Rückmeldungen<br />

von den Betrieben<br />

in Ihr Service- und Dienstleistungs<br />

angebot auf?<br />

Dr. Andreas Daxenberger: In der<br />

Branche entstehen fortlaufend<br />

neue Standards. Nicht alle davon<br />

setzen sich auf lange Sicht<br />

durch. Hierzu sind wir auf Feedback<br />

unserer Kunden angewiesen,<br />

welche Initiativen wirklich<br />

allgemein – und nicht nur von<br />

einzelnen Branchenbeteiligten<br />

– anerkannt werden. Eine<br />

fortlaufende Diversifizierung<br />

der Standards liegt auch nicht<br />

Food Safety Standards (z.B.<br />

IFS) abgedeckt. Und spezielle<br />

Anforderungen können auch<br />

in individuellen Kunden-Lieferantenbeziehungen<br />

vereinbart<br />

werden.<br />

Zum Thema Nachhaltigkeit<br />

können wir noch nicht absehen,<br />

welche Standards sich auf lange<br />

Sicht durchsetzen werden. Je<br />

größer die Interessengruppe<br />

ist, die einen Standard fordert,<br />

desto umfassender wird er sich<br />

durchsetzen. In Deutschland ist<br />

der International Food Standard<br />

(IFS) ein Musterbeispiel dafür.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Manche Unternehmen<br />

fühlen sich durch Auflagen<br />

zur „Food Safety“ gegängelt<br />

und teils überfordert. Sehen<br />

Sie auch positive Tendenzen<br />

und (Produkt-)Neuheiten, die<br />

ihnen Mut machen?<br />

Dr. Andreas Daxenberger: Auf<br />

den ersten Blick erscheinen<br />

manche Anforderungen aus<br />

den Zertifizierungsstandards als<br />

Gängelung. Bei genauerer Betrachtung<br />

wird bewusst, dass es<br />

sich um Vorsorgemechanismen<br />

zur Fehlervermeidung handelt.<br />

Und hier sehen wir klar, dass<br />

immer mehr Unternehmen sehr<br />

gewissenhaft mit den Anforderungen<br />

umgehen. Das ist in<br />

etwa so, als ob im Straßenverkehr<br />

auf einmal eine Tempo-30-<br />

Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

auftaucht. Das mag jeder von<br />

uns gelegentlich als Gängelung<br />

auffassen – letztlich erhöht es<br />

die Sicherheit für uns alle.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Mit welchen<br />

neuen Angeboten von TÜV SÜD<br />

im Bereich <strong>Hygiene</strong> können<br />

industrielle Kunden in Zukunft<br />

rechnen?<br />

Dr. Andreas Daxenberger: Das<br />

Thema Food Safety ist fachlich<br />

auf höchstem Stand. Im<br />

Zertifizierungsbereich bauen<br />

wir unser Portfolio besonders<br />

in den Standards zur Nachhaltigkeit<br />

aus. Mit Hilfe unserer<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten im<br />

Qualitätsmanagement vertiefen<br />

wir unsere Leistungen in maßgeschneiderten<br />

Validierungsund<br />

Verifizierungs-Audits. Für<br />

große Industrieunternehmen<br />

ist beispielsweise unsere von<br />

außen stammende Prozess-<br />

Perspektive interessant. Die<br />

viel größere Zahl von kleineren<br />

Unternehmen können wir in der<br />

wirtschaftlich effizienten und<br />

kostensparenden Umsetzung<br />

von QM-Anforderungen unterstützen.<br />

TÜV SÜD Management<br />

Service GmbH<br />

Ridlerstraße 57<br />

D-80339 München<br />

www.tuvsud.com/lebensmittel<br />

23


aktuelles<br />

5·22<br />

QS aktualisiert Leitfaden<br />

für die Betriebshygiene<br />

Die QS Qualität und Sicherheit<br />

GmbH (Bonn) hat eine aktualisierte<br />

Version ihres 37-seitigen<br />

Leitfadens „Landwirtschaft<br />

Schweinehaltung“ vorgelegt. Im<br />

Kriterium 3.6.2 Betriebshygiene<br />

ist u.a. definiert, dass Betriebe<br />

über befestigte Einrichtungen<br />

zum Verladen der Tiere sowie<br />

be festigte Standflächen für<br />

Transportfahrzeuge (= befestigte<br />

Einrichtung zur Reinigung und<br />

Desinfektion) verfügen müssen.<br />

Erläutert wird z.B., wann/warum<br />

sie vorhanden sein müssen.<br />

Download unter:<br />

www.q-s.de<br />

Frist abgelaufen: Titandioxid E 171<br />

in Lebensmitteln nun verboten<br />

Bei der jüngsten Risikobewertung<br />

des Stoffes Titandioxid<br />

konnte eine erbgutschädigende<br />

Wirkung nicht ausgeschlossen<br />

werden. Titandioxid wurde<br />

daraufhin die Zulassung als<br />

Lebensmittelzusatzstoff E 171<br />

EU-weit entzogen. Seit dem<br />

8. August <strong>2022</strong> dürfen Lebensmittel,<br />

die E 171 enthalten,<br />

nicht mehr in den Verkehr<br />

gebracht werden. Das teilte das<br />

Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL) in Berlin mit.<br />

Titandioxid wurde bislang u.a.<br />

als weißes Farbpigment und als<br />

Trägerstoff für andere Farbpigmente<br />

eingesetzt. So wurde es<br />

z.B. in Süßwaren, Überzügen<br />

und Dragees verwendet.<br />

Im Mai 2021 kam die Europäische<br />

Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

(EFSA) jedoch zum<br />

Ergebnis, dass die Verwendung<br />

als Lebensmittelzusatzstoff<br />

nicht mehr länger als sicher<br />

angesehen werden könne. Eine<br />

erbgutschädigende Wirkung<br />

(Genotoxizität) sei nicht ausgeschlossen.<br />

Die EU-Kommission<br />

hat daraufhin die Zulassung<br />

der Verwendung von E 171 in<br />

Lebensmitteln mit einstimmiger<br />

Billigung der EU-Mitgliedstaaten<br />

aufgehoben. Mit Inkrafttreten<br />

der Verordnung (EU) <strong>2022</strong>/63<br />

zum 7. Februar <strong>2022</strong> ist Titandioxid<br />

als Lebensmittelzusatzstoff<br />

E 171 nicht mehr zugelassen.<br />

Bis zum 7. August durften<br />

Lebensmittel, die gemäß den<br />

vor dem 7. Februar geltenden<br />

Vorschriften hergestellt wurden,<br />

noch in den Verkehr gebracht<br />

werden. Nach diesem Zeitpunkt<br />

dürfen sie bis zu ihrem Mindesthaltbarkeits-<br />

oder Verbrauchsdatum<br />

auf dem Markt bleiben.<br />

www.bvl.bund.de<br />

Ulrich Krauss führt<br />

Verband „Spectaris“<br />

Spectaris, der Deutsche Industrieverband<br />

für Optik, Photonik,<br />

Analysen- und Medizintechnik,<br />

hat einen neuen Vorsitzenden:<br />

Ulrich Krauss (l.), CEO der Analytik<br />

Jena, wurde in Berlin mit<br />

deutlicher Stimmenmehrheit<br />

zum Nachfolger von Josef May<br />

(r.) gewählt, der die Geschicke<br />

des Verbandes 15 Jahre lang<br />

leitete. Er setzte sich gegen<br />

André Schulte, Geschäftsführer<br />

der Weinmann Medical<br />

Technology, durch. Neuer stv.<br />

Vorsitzenden ist Dr. Bernhard<br />

Ohnesorge, Geschäftsführer der<br />

Carl Zeiss Jena GmbH.<br />

www.spectaris.de<br />

Weniger Zucker und Salz: „Nutri-Score“-Modifizierungen beschlossen<br />

Der Nutri-Score – die fünfstufige<br />

Farb-Buchstabenkombination<br />

als erweiterte Lebensmittelkennzeichnung<br />

– ist seit November<br />

2020 auf immer mehr Lebensmitteln<br />

zu finden. Die Kennzeichnung<br />

soll den Nährwert<br />

innerhalb einer Produktkategorie<br />

schnell und einfach vergleichbar<br />

machen. Nun wurden<br />

vom zuständigen Lenkungsausschuss<br />

erste Modifizierungen<br />

des zugrundeliegenden Algorithmus<br />

beschlossen, um Aussagekraft<br />

und Differenzierbarkeit<br />

in den Kategorien „allgemeine<br />

Lebensmittel“ (z.B. Fisch- und<br />

Meeresfrüchte, Zerealien, Fertigprodukte,<br />

Brotwaren, Fleisch,<br />

Fleischerzeugnisse) und „Fette<br />

und Öle“ zu verbessern.<br />

u Die Gehalte von Zucker und<br />

Salz werden stärker gewichtet.<br />

Stark zuckerhaltige oder salzige<br />

Produkte werden so in besserer<br />

Übereinstimmung mit den<br />

Ernährungsrichtlinien bewertet,<br />

die eine Einschränkung ihres<br />

Verzehrs<br />

empfehlen.<br />

u Über<br />

eine Anpassung<br />

der Ballaststoff-Komponente<br />

können Vollkornprodukte, die<br />

reich an Ballaststoffen sind,<br />

besser von raffinierten Alternativen<br />

unterschieden werden.<br />

Dies betrifft v.a. Brote und<br />

Brotwaren.<br />

u Öle mit einem günstigen<br />

Nährwertprofil und einem<br />

geringen Anteil an gesättigten<br />

Fettsäuren, wie z.B. Oliven-,<br />

Raps- und Walnussöl, können<br />

günstigere Bewertungen<br />

erzielen.<br />

u Mit zusätzlichen<br />

Regelungen<br />

für Fleisch<br />

und Fleischprodukte<br />

werden<br />

Produkte dieser<br />

Kategorie in besserer Übereinstimmung<br />

mit Ernährungsempfehlungen<br />

bewertet, die ihren<br />

begrenzten Verzehr vorsehen.<br />

u Aus den Anpassungen ergibt<br />

sich zudem eine differenziertere<br />

Bewertung von Fisch und Meeresfrüchten<br />

sowie gesüßten und<br />

ungesüßten Milchprodukten.<br />

Grundlage für die Änderungen<br />

sind Empfehlungen eines<br />

wissenschaftlichen Gremiums,<br />

in dem unabhängige Experten<br />

den Nutri-Score seit Februar<br />

2021 evaluieren. Anspruch ist,<br />

seine Aussagekraft zu verbessern<br />

und so Verbraucher noch<br />

zielgenauer bei der Lebensmittelauswahl<br />

zu unterstützen.<br />

Ergebnisse der Evaluation des<br />

Nutri-Score für die Kategorie<br />

„Getränke“ sowie für die sogenannte<br />

„Obst- und Gemüsekomponente“<br />

werden folgen.<br />

www.bzfe.de<br />

24 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

aktuelles<br />

WWW.<br />

Web-TIPP<br />

www.deutsche-lebensmittelbuch-kommission.de<br />

Die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission<br />

(DLMBK)<br />

will für Klarheit und Wahrheit<br />

bei Inhalten von Lebensmitteln<br />

sorgen. Sie setzt sich aus<br />

32 Mitgliedern zusammen, je<br />

acht Experten aus Verbraucherschaft,<br />

Lebensmittelüberwachung,<br />

Wirtschaft und<br />

Wissenschaft. In acht Fachausschüssen<br />

erstellen bzw. ändern<br />

sie die (derzeit 23) Leitsätze<br />

für Lebensmittel – von Brot<br />

über Fleischerzeugnisse bis zu<br />

Weinähnlichen Getränken. Auf<br />

der Webseite finden sich alle<br />

Leitsätze zum Download, außerdem<br />

Infos zur Geschichte, zu<br />

Zielen, Sitzungsterminen und<br />

Mitgliedern der DLMBK.<br />

Rückstände von Desinfektionsmitteln in Schlagsahne<br />

Eisbecher oder auch Obstkuchen<br />

werden gerne mit Sahne<br />

garniert. Dazu wird in der Gastronomie<br />

häufig Sahne aus Sahneautomaten<br />

verwendet. Diese<br />

müssen regelmäßig gereinigt,<br />

desinfiziert und anschließend<br />

mit heißem Wasser nachgespült<br />

werden. Vernachlässigt man<br />

diesen letzten Schritt, können<br />

Rückstände von Reinigungsund<br />

Desinfektionsmitteln in die<br />

Sahne übergehen. Bei aktuellen<br />

Untersuchungen wurden in jeder<br />

fünften Probe Schlagsahne<br />

solche Rückstände oberhalb der<br />

rechtlich festgelegten Höchstgehalte<br />

gefunden, wie das Bundesamt<br />

für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL) in Berlin mitteilt.<br />

Schlagsahne aus Sahneautomaten<br />

ist anfällig für mikrobio-<br />

logische Verunreinigungen. Der<br />

gründlichen Reinigung kommt<br />

daher besondere Bedeutung zu.<br />

Die verwendeten Reinigungsund<br />

Desinfektionsmittel enthalten<br />

häufig die oberflächenaktiven<br />

Stoffe Benzalkoniumchlorid<br />

(BAC) und Didecyldimethylammoniumchlorid<br />

(DDAC). Um<br />

ihren Übergang in die Sahne zu<br />

verhindern, müssen die Maschinen<br />

nach Reinigung/Desinfektion<br />

gründlich mit heißem Wasser<br />

nachgespült werden.<br />

2021 wurden im Rahmen des<br />

Bundesweiten Überwachungsplans<br />

299 Proben Schlagsahne<br />

aus Sahneauto ma ten auf Rückstände<br />

von BAC und DDAC untersucht.<br />

43 Pro ben (14,4 %)<br />

wiesen Werte oberhalb des<br />

Rückstandshöchstgehalts für<br />

BAC auf, elf Proben (3,7 %)<br />

UV-C-Strahlung ist ein besonders<br />

kurzwelliges, für uns nicht<br />

mehr sichtbares Licht. Es tritt<br />

natürlicherweise auf der Erde<br />

nicht auf, deswegen gibt es<br />

auch keinen Organismus, der<br />

dagegen Schutzmaßnahmen<br />

entwickelt hätte. Weil sich mithilfe<br />

von UV-C-Strahlung auch<br />

Coronaviren besonders wirksam<br />

außer Gefecht setzen lassen,<br />

setzten viele Betriebe diese<br />

Technik in der Pandemie ein.<br />

Aber auch uns Menschen droüberschritten<br />

den rechtlich<br />

festgelegten Rückstandshöchstgehalt<br />

für DDAC und zehn<br />

Proben (3,3 %) lagen über<br />

den Höchstgehalten für beide<br />

Stoffe (jeweils 0,1 mg/kg). Teils<br />

wurden die Höchstgehalte für<br />

BAC bzw. DDAC um mehr als<br />

das Zehnfache überschritten.<br />

Deshalb konnte bei sechs<br />

Proben eine akute Gesundheitsgefährdung<br />

bei Verzehr nicht<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Die aktuellen Untersuchungen<br />

bestätigen die Ergebnisse der<br />

Betriebskontrollen von 2019.<br />

Damals wurde in 751 der 1818<br />

kontrollierten Betriebe (41,3 %)<br />

das Nachspülen mit heißem<br />

Trinkwasser nach der Desinfektion<br />

nicht durchgeführt.<br />

www.bvl.bund.de<br />

BGN: Vorsicht bei Reinigung/Desinfektion mit UV-C<br />

Zur schnellen Desinfektion von<br />

Oberflächen und Luftströmen<br />

sowie zur Reinigung z.B. von<br />

Küchenwrasen setzen – verstärkt<br />

in der Coronapandemie<br />

– viele Betriebe auf UV-C-Strahlung.<br />

Die Berufsgenossenschaft<br />

Nahrungsmittel und Gastgewerbe<br />

(BGN) rät zur Vorsicht: „Die<br />

chemiefreie Technik ist hilfreich,<br />

aber nicht ohne Risiko.“<br />

hen durch die UV-C-Strahlung<br />

gesundheitliche Schäden,<br />

insbesondere an Augen und<br />

Haut. Deswegen dürfen Personen<br />

mit der Strahlung nicht in<br />

Kontakt kommen. Dabei helfen<br />

undurchsichtige Abdeckungen,<br />

lichtschluckende Kleidung und<br />

Laborbrillen (nach EN 166).<br />

Relativ unkritisch ist laut BGN<br />

der Umgang mit Strahlern, die<br />

fest und von außen unsichtbar<br />

in geschlossenen Geräten<br />

verbaut sind, beispielsweise<br />

Luftentkeimer, die mit UV-C-<br />

Strahlung arbeiten. Das gilt aber<br />

nur, solange diese Geräte nicht<br />

von Unbefugten während des<br />

Betriebs geöffnet werden.<br />

Im Zuge der Pandemie kamen<br />

aber auch offene Anwendungen<br />

auf den Markt, etwa handgeführte<br />

offene Strahler zur Desinfektion<br />

von Oberflächen, offene<br />

Anlagen zur Desinfektion der<br />

Raumluft und selbstfahrende<br />

Roboter, die in Abwesenheit von<br />

Personen Luft und Oberflächen<br />

desinfizieren. Zudem kommen<br />

UV-C-Strahler in Hygie nebereichen<br />

zur Desinfektion von<br />

Luft und Oberflächen (z.B. von<br />

Transportbändern) zum Einsatz.<br />

Was bei der Erstellung einer<br />

Gefährdungsbeurteilung für den<br />

Umgang mit UV-C-Strahlung<br />

zu beachten ist, erläutert eine<br />

aktuelle Broschüre der Deutschen<br />

Gesetzlichen Unfallversicherung.<br />

Die „Handlungshilfe<br />

zur Gefährdungsbeurteilung<br />

von UV-C-Geräten zur Luft- und<br />

Oberflächendesinfektion an<br />

Arbeitsplätzen“ ist verfügbar als<br />

Download unter:<br />

www.dguv.de<br />

(Webcode p022074)<br />

www.bgn.de<br />

Flyer gibt Durchblick:<br />

richtig kennzeichnen<br />

Für Durchblick im Dschungel<br />

der Lebensmittelkennzeichnung<br />

sorgt Karikaturist Nik Ebert in<br />

einem Flyer der Bundesanstalt<br />

für Ernährung mit 15 Ka ri katuren<br />

– kurz, knapp, humorvoll.<br />

Für die Infos auf dem Etikett<br />

gibt es klare Regeln: Sieben<br />

Angaben müssen auf jeder Fertigpackung<br />

stehen. Allergene<br />

Zutaten müssen im Zutatenverzeichnis<br />

besonders hervorgehoben<br />

werden. Auch für freiwillige<br />

Kennzeichnungshinweise gibt<br />

es eindeutige Vorschriften, z.B.<br />

für die Werbung mit „Bio“, den<br />

Nutri-Score oder mit gesundheitsbezogenen<br />

Angaben. Der<br />

kostenlose Flyer ist gut zur<br />

Weitergabe an Verbraucher<br />

sowie Lernende geeignet, hat<br />

die Bestell-Nr. 0391 und kann<br />

bezogen werden über:<br />

www.ble-medienservice.de<br />

25


aktuelles<br />

5·22<br />

News kompakt<br />

Neues Antibiotikum gegen resistente Keime entdeckt<br />

Ein Forschungsteam unter Beteiligung der Universität Basel hat<br />

mittels eines computerbasierten Screenings ein neues Antibiotikum<br />

Dynobactin entdeckt und sein Wirkprinzip entschlüsselt. Es tötet<br />

gram-negative Bakterien, zu denen viele resistente Keime gehören.<br />

Das Team vom Biozentrum der Universität Basel hatte zuvor das<br />

Wirkprinzip des Peptidantibiotikums Darobactin entschlüsselt. Viele<br />

Bakterien stellen selbst antibiotisch wirkende Peptide her, um sich<br />

gegenseitig zu bekämpfen. Die Gene für solche Peptidantibiotika<br />

besitzen ein klares Erkennungszeichen. Nach diesem Merkmal hat<br />

der Rechner das Erbgut von Bakterien, die solche Peptide produzieren,<br />

systematisch durchforstet. Dabei sind die Forschenden auf<br />

Dynobactin gestoßen. Es blockiert das bakterielle Membranprotein<br />

BamA, welches beim Aufbau und der Erneuerung der äußeren<br />

Schutzhülle der Keime eine wichtige Rolle spielt. Die Bakterien<br />

sterben. Auf molekularer Ebene interagiert Dynobactin anders mit<br />

BamA als Darobactin. Indem man bestimmte Eigenschaften der<br />

beiden kombiniert, ließen sich die potenziellen Wirkstoffe weiter<br />

verbessern und optimieren.<br />

www.unibas.ch<br />

Mit Metallen gegen Pilzinfektionen<br />

Eine Studie unter Leitung von Forschenden der Universität Bern<br />

und der University of Queensland (Australien) hat gezeigt, dass<br />

chemische Verbindungen mit speziellen Metallen hocheffektiv<br />

gegen Pilzinfektionen sind. In der neuen Studie konzentrierten<br />

sich die Forschenden auf Metallverbindungen, die eine Aktivität<br />

gegen Pilzinfektionen zeigten. So wurden 21 hochaktive Metallverbindungen<br />

gegen verschiedene resistente Pilzstränge getestet.<br />

Diese enthalten die Metalle Kobalt, Nickel, Rhodium, Palladium,<br />

Silber, Europium, Iridium, Platin, Molybdän und Gold. Die aktivsten<br />

Verbindungen wurden in einem Modellorganismus, den<br />

Larven der Wachsmotte, getestet. Dabei konnten die Forschenden<br />

beobachten, dass nur eine der elf getesteten Metallverbindungen<br />

Anzeichen von Toxizität zeigte. Im nächsten Schritt wurden einige<br />

Metallverbindungen in einem Infektionsmodell getestet, wobei eine<br />

Verbindung effektiv die Pilzinfektion in Larven reduzieren konnte.<br />

Metallverbindungen sind in der Medizin nicht neu. Trotzdem ist es<br />

noch ein weiter Weg, bis neue antimikrobielle metallhaltige Medikamente<br />

zugelassen werden könnten.<br />

www.unibe.ch<br />

Faserbasierter Sensor für die bedarfsorientierte Reinigung<br />

geschlossener Lebensmittelsysteme<br />

In der Nahrungsmittelindustrie werden geschlossene Produktionsanlagen<br />

nach streng definierten Vorgaben gereinigt – oftmals<br />

unter Einsatz großer Mengen an Chemikalien. Ein am Fraunhofer<br />

IPM entwickelter faser-optischer Fluoreszenz-Sensor misst Ablagerungen<br />

minimal-invasiv und ermöglicht eine bedarfsorientierte<br />

Steuerung von Reinigungsprozessen. Der Sensor besteht aus einer<br />

optischen Faser, die in eine Edelstahl-Hülse eingebettet ist. Das<br />

Faserende wird direkt in die Wand eines Lebensmitteltanks oder<br />

lebensmittelführenden Rohrs integriert. Alle weiteren Hardware-<br />

Komponenten befinden sich außerhalb der Anlage und sind über<br />

die Faser mit der Produktionsanlage verbunden. Mit der Zeit lagern<br />

sich Moleküle auf Sensorspitze und Behälterwand an. Bei der Messung<br />

wird die Fluoreszenz des abgelagerten organischen Materials<br />

über die Sensorfaser mit UV-Licht angeregt. Die Fluoreszenzemission<br />

wird über dieselbe Faser zu einem Detektor rückgeführt und<br />

ausgewertet. Auf Basis der Werte kann der Reinigungsprozess ausgelöst<br />

und in Echtzeit angepasst werden. www.ipm.fraunhofer.de<br />

Recyclingfähige Lebensmittelverpackungen:<br />

Qualitätskontrolle von Nanobeschichtungen<br />

Im Forschungsprojekt RE-USE arbeiten vier Fraunhofer-Institute an<br />

neuen Verpackungskonzepten, die ohne Materialverbundsysteme<br />

funktionieren und eine deutlich höhere Recyclingquote erreichen.<br />

In vielen Fällen lässt sich die Barrierefunktion durch ultradünne<br />

Beschichtungen, z.B. aus Aluminium- oder Siliziumoxid, erzielen.<br />

Am Fraunhofer IPM wird ein optisches Messsystem entwickelt, mit<br />

dem sich die Qualität dieser Barriereschichten in der Produktionslinie<br />

prüfen lässt. Das Messsystem soll eine Regelung des Beschichtungsprozesses<br />

und damit eine durchgehende Qualitätskontrolle<br />

ermöglichen. Dazu nutzen die Forschenden die charakteristischen<br />

spektralen Eigenschaften der Beschichtungen im Infrarotbereich.<br />

Infrarot-Strahlung eines Quantenkaskadenlasers sieht unter streifen<br />

dem Einfall die Barriereschicht, d.h. sowohl die spektrale Signatur<br />

der Schicht als auch des Substrats sind erkennbar. Aus diesen<br />

Merkmalen lassen sich Rückschlüsse über Dicke und chemische<br />

Zusammensetzung der Schicht ziehen. www.ipm.fraunhofer.de<br />

Alkenylbenzole in Lebensmitteln:<br />

Wie groß ist das gesundheitliche Risiko?<br />

Alkenylbenzole kommen als sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe unter<br />

anderem in bestimmten Kräutern und Gewürzen wie Basilikum,<br />

Fenchel und Petersilie vor. Die Alkenylbenzole Estragol, Methyleugenol<br />

und Safrol weisen in Tierstudien erbgutverändernde und<br />

krebserzeugende Eigenschaften auf und dürfen Lebensmitteln<br />

nicht zur Aromatisierung zugesetzt werden. Da sie aber von Natur<br />

aus in bestimmten Aromen und Lebensmittelzutaten mit Aromaeigenschaften<br />

vorkommen, gelten für sie Höchstmengen in gewissen<br />

Lebensmitteln. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)<br />

hat den aktuellen Wissensstand zum Vorkommen und zur Toxizität<br />

verschiedener Alkenylbenzole in Lebensmitteln zusammengefasst<br />

und kommt zu dem Schluss, dass es derzeit nicht möglich ist, das<br />

gesundheitliche Risiko durch alkenylbenzolhaltige Lebensmittel abschließend<br />

zu bewerten. Insbesondere für die noch unzureichend<br />

untersuchten Alkenylbenzole wie Elemicin, Myristicin oder Apiol besteht<br />

Forschungsbedarf mit Blick auf ihre gesundheitsschädlichen<br />

Eigenschaften.<br />

www.bfr.bund.de<br />

26 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

praxis<br />

Mit Speisesäuren und Oxidationsmitteln<br />

Haltbarkeit von Obst und Gemüse verlängern<br />

SaveFoods: Grüne Alternative zu Bioziden stärkt <strong>Hygiene</strong> und verhindert Kontamination<br />

Ob Zitrusfrüchte, Mangos, Avocados, Bananen, Spargel oder Erdbeeren: Um die Haltbarkeit von Obst und Gemüse zu<br />

verlängern und gleichzeitig die Kontamination mit Krankheitserregern zu verhindern, hat das US-Unternehmen Save Foods<br />

(Miami), das seit Mai 2021 an der an der Hightech-Börse Nasdaq gelistet ist, ein umweltfreundliches und kostengünstiges<br />

Verfahren entwickelt. Die Früchte werden mit einer Mischung aus Speisesäuren und Oxidationsmitteln behandelt und<br />

halten sich laut Firmenangaben im Kühlregal 13 Tage lang bei 4 °C und dann zwei Tage im Supermarktregal. Dank des<br />

ökologisch nachhaltigen Frischhalteverfahrens erhielt man <strong>2022</strong> die Zertifizierung für den amerikanischen Bio-Markt.<br />

„Die Lebensmittelsicherheit von<br />

frischem Obst und Gemüse<br />

betrifft nicht nur die Gesundheit<br />

der Verbraucher, sondern gleichermaßen<br />

auch die Erzeuger“,<br />

erklärt Dan Sztybel, CEO der<br />

israelischen Tochtergesellschaft<br />

von Save Foods. In den letzten<br />

Jahrzehnten habe<br />

das Bewusstsein<br />

für eine gesunde<br />

Lebensweise und<br />

Ernährung erheblich<br />

zugenommen.<br />

Doch mit zunehmendem<br />

Verzehr<br />

von Frischprodukten<br />

sei auch die<br />

Zahl der damit verbundenen<br />

lebensmittelbedingten<br />

Krankheitsrisiken<br />

gestiegen, denn kontaminiertes<br />

bzw. falsch behandeltes<br />

Obst oder Gemüse könne zu<br />

ernsthaften Gesundheitsrisiken<br />

führen. Der Obst- und Gemüseindustrie<br />

können wiederum<br />

durch im Schadensfall erlittenen<br />

Vertrauensverlust Umsätze im<br />

hohen Bereich verloren gehen.<br />

Hohe Standards erfüllen<br />

„Das A und O bei der Produktion<br />

ist es, das Risiko eines<br />

Schädlingsbefalls von Frischprodukten<br />

zu verringern“, sagt<br />

Sztybel. International gültige<br />

Good Agricultural Practices<br />

(GAP) definieren dabei die<br />

Standards des Handels, die in<br />

Bezug auf Qualität, Lebensmittelsicherheit<br />

und Umwelt<br />

zu erfüllen sind. Dabei handelt<br />

es sich um Praktiken, die die<br />

Sicherheit von Frischprodukten<br />

Die aufgesprühte Mischung aus Fruchtsäuren und<br />

Oxidationsmitteln wirkt u.a. bei Mandarinen …<br />

über den ganzen Lebenszyklus<br />

hinweg – von der Aussaat über<br />

die Ernte bis hin zum Verzehr –<br />

gewährleisten. Die GAPs sind so<br />

individuell wie die Betriebe und<br />

deren Erzeugnisse und müssen<br />

auf den jeweiligen Anbau und<br />

die Bewirtschaftungspraktiken<br />

zugeschnitten sein.<br />

Die gute Herstellungspraxis<br />

(GMP) führt die gute Praxis<br />

landwirtschaftlicher Erzeugung<br />

(GAP) weiter. GMP fokussiert<br />

sich auf Handel und Umschlag<br />

sowie Lagerung und Transport<br />

der fertigen Produkte. Unter die<br />

GMPs fallen Aspekte wie die hygienische<br />

Gestaltung aller Anlagen,<br />

die mit dem Produkt in Berührung<br />

kommen. Hinzu kommt<br />

die Überwachung der Gesundheit<br />

und <strong>Hygiene</strong> der Mitarbeiter<br />

und die Temperaturkontrolle bei<br />

… und bei Erdbeeren, wie Vergleichsbilder und<br />

Hersteller-Statistiken belegen. Fotos: SaveFoods<br />

leicht verderblichen Produkten.<br />

Übergeordnetes Ziel ist die<br />

Minimierung und Kontrolle der<br />

Kontaminationsrisiken, die nach<br />

der Ernte und bei der Verpackung<br />

auftreten.<br />

Im Kampf gegen schädliche<br />

Mikroben gehören zum<br />

GMP-Portfolio allerdings auch<br />

desinfizierende Wasch- oder<br />

Tauchverfahren, bei denen<br />

Chlor oder andere Desinfektionsmittel<br />

eingesetzt werden.<br />

Dagegen arbeitet Save Foods<br />

mit natürlichen Fruchtsäuremixturen<br />

und Oxidationsmitteln,<br />

die besonders gesundheits- und<br />

umweltverträglich sind.<br />

Erfolgreich gegen Schimmel<br />

Save Foods erprobt in Pilotprojekten<br />

die Wirksamkeit seiner<br />

Maßnahmen. Jüngst gab man<br />

die Kooperation<br />

mit einem globalen<br />

Exporteur von Blaubeeren<br />

in Südafrika<br />

bekannt. Dieser<br />

testete die Öko-<br />

Pflanzenschutzlösung<br />

während<br />

der Anbausaison<br />

2021-<strong>2022</strong> und<br />

demonstrierte<br />

erfolgreich die vollständige<br />

Milderung<br />

von Schimmel nach<br />

sieben Wochen (bei 0 °C) und<br />

die Verlängerung der Haltbarkeit<br />

der Blaubeeren um eine weitere<br />

Woche (bei 6-8 °C). Das entspricht<br />

einem Zuwachs von 8 %<br />

Früchten, die erhalten werden<br />

konnten. Die Technologie von<br />

Save Foods als grüne Alternative<br />

zur Behandlung mit Bioziden ist<br />

durch neun Patente geschützt.<br />

Save Foods Inc.<br />

730 NW 107 Avenue<br />

Miami, Florida, 33172, USA<br />

https://savefoods.co<br />

27


praxis<br />

5·22<br />

Jan Martijn<br />

Sicherheit wächst durch Sichtbarkeit<br />

Clean is Changing, Teil 3: Gute Reinigung und Kommunikation vermitteln Vertrauen<br />

Aufgrund des in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Reinigungsbedarfs – der sich im Zuge der COVID-19-Pandemie<br />

nochmals massiv erhöhte – rücken die verschiedenen Aspekte der Reinigung zunehmend ins öffentliche Bewusstsein. Während<br />

sich die ersten beiden Beiträge der Expertenserie „Clean is Changing“ (<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong> 03 und 04/22) mit dem neuen<br />

Umfang der Reinigung sowie diversen Technologien beschäftigten, dreht sich im dritten Teil alles um Transparenz. Denn<br />

wo Sauberkeit früher ein sprichwörtliches Schattendasein fristete, gilt laut Produktmanager Jan Martijn vom Reinigungsgerätehersteller<br />

Nilfisk (Bellenberg) heute oftmals der Grundsatz: Sicherheit durch Sichtbarkeit. Es gilt, Kunden, Besuchern<br />

und Mitarbeitern eines Betriebes durch sichtbare Reinigung und transparente Kommunikation Vertrauen zu vermitteln.<br />

Um dieses Grundvertrauen in<br />

<strong>Hygiene</strong>- und Sicherheitskonzepte<br />

eines Unternehmens zu<br />

sichern und zu stärken, sind aktiv<br />

gezeigte und kommunizierte<br />

Reinigungsmaßnahmen also<br />

entscheidend. Gleichzeitig gilt<br />

es, das richtige Verhältnis von<br />

höherem Reinigungsstandard<br />

und Nichtbeeinträchtigung der<br />

Kunden zu finden. Schließlich<br />

soll sichtbare und transparente<br />

Reinigung zu einem positiven<br />

Sicherheitsempfinden führen<br />

und nicht die Risikosensibilität<br />

der Kunden und Gäste<br />

verstärken. Damit dies gelingt,<br />

können verschiedene Methoden<br />

implementiert sowie innovative<br />

Technik eingesetzt werden.<br />

Umfragen belegen Wandel<br />

Wie stark sich das öffentliche<br />

Bedürfnis nach sichtbarer<br />

Reinigung in den vergangenen<br />

Monaten erhöhte, lässt sich an<br />

Umfragen zum Thema erkennen.<br />

Noch 2019 gaben in einer<br />

von Nilfisk in Auftrag gegebenen<br />

Studie lediglich Befragte aus<br />

Hongkong an, dass sichtbare<br />

Maßnahmen für sie besondere<br />

Relevanz hätten – was sich mit<br />

deren Erfahrungen aus dem<br />

SARS-Ausbruch von 2002 bis<br />

2004 erklären lässt.<br />

Jan Martijn<br />

Produktmanagement bei der<br />

Nilfisk GmbH in Bellenberg<br />

Als Deloitte Consulting 2020<br />

eine Umfrage zum Zusammenhang<br />

von Sicherheit und<br />

Sauberkeit in Konsumgüterbranchen<br />

durchführte, stellte<br />

sich die Situation jedoch schon<br />

deutlich anders dar: So gaben<br />

etwa 62 Prozent der befragten<br />

Verbraucher an, dass Oberflächen<br />

nach jeder Interaktion<br />

gereinigt werden sollten, und<br />

ganze 84 Prozent legten Wert<br />

auf Zertifizierungen durch<br />

anerkannte Stellen. Von den befragten<br />

Mitarbeitern wünschten<br />

sich wiederum 73 Prozent, die<br />

Reinigung in Aktion sehen zu<br />

können.<br />

Auch wenn diese Zahlen in<br />

Teilen dem unmittelbaren Eindruck<br />

der COVID-19-Pandemie<br />

geschuldet sein mögen – nach<br />

Einschätzung der Experten von<br />

Nilfisk werden die gestiegenen<br />

Ansprüche an transparente<br />

<strong>Hygiene</strong>konzepte auch in Zukunft<br />

äußerst relevant bleiben.<br />

Die Frage, mit welchen Maßnahmen<br />

und Geräten optimale<br />

Ergebnisse erreicht werden<br />

können, lässt sich allerdings<br />

nicht allgemeingültig beantworten.<br />

Zwar sind einige Konzepte<br />

und Grundsätze universell anwendbar,<br />

je nach Branche und<br />

Organisation kann sich deren<br />

konkrete Implementierung aber<br />

stark unterscheiden.<br />

Im Folgenden soll deshalb an<br />

drei unterschiedlichen Beispielen<br />

das Spektrum der Möglichkeiten<br />

sowie die Fülle an<br />

technischen Optionen veranschaulicht<br />

werden.<br />

Leise Technik und<br />

aktive Kommunikation<br />

Im Hotelgewerbe waren Sauberkeit<br />

und <strong>Hygiene</strong> schon<br />

immer entscheidende Faktoren<br />

für den Geschäftserfolg und<br />

trugen direkt zur Markenwahrnehmung<br />

bei. Um ein positives<br />

Image zu pflegen und schlechte<br />

Bewertungen auf einschlägigen<br />

Online-Portalen zu vermeiden,<br />

gilt es also, häufig, gründlich<br />

und sichtbar zu reinigen. So<br />

ist in öffentlich zugänglichen<br />

Bereichen wie Lobby, Aufzügen,<br />

Sanitärraumen oder Restaurants<br />

die Transparenz das A und O.<br />

Indem das (durch externe Stellen<br />

zertifizierte) <strong>Hygiene</strong>konzept<br />

des Hauses durch Aushänge,<br />

Info-Mailings oder das Personal<br />

aktiv an die Gäste kommuniziert<br />

wird, kann Sauberkeit zum zentralen<br />

Bestandteil der Markenbotschaft<br />

werden.<br />

Detaillierte Reinigungsprotokolle,<br />

wie sie beispielsweise<br />

die Fleet-Management-Lösung<br />

„Connectivity App“ von Nilfisk<br />

liefern wird, vertiefen die<br />

Informationsdichte bei Bedarf<br />

zusätzlich. Auch auf den Zimmern<br />

sorgt gelebte Transparenz<br />

für ein positives Sicherheitsgefühl.<br />

Im Zuge dessen sollte<br />

dem Gast durch verschiedene<br />

(Kommunikations)-Maßnahmen<br />

gezeigt werden, dass sein<br />

Zimmer intensiv gereinigt<br />

wurde – vor allem, da dies in<br />

seiner Abwesenheit stattfindet.<br />

Beispielgebend für zukunftsweisende<br />

Gast- und Kommunikationskonzepte<br />

ist das Marriott<br />

28 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

praxis<br />

International. Die Hotelkette<br />

veröffentlichte eine detaillierte<br />

Videobotschaft des Executive<br />

Chairman and Chairman of the<br />

Board, Bill Marriott. In seinem<br />

„Commitment to Cleanliness“<br />

erläutert der CEO die vielfältigen<br />

Reinigungsmaßnahmen, welche<br />

in den Häusern die Sicherheit<br />

der Gäste gewährleisten.<br />

grierte Programme zur Information<br />

und Aufklärung initiiert.<br />

Dazu gehören beispielsweise<br />

der Flughafen Toronto Pearson<br />

mit seiner umfassenden Kampagne<br />

„Gesunder Flughafen“<br />

sowie Fluggesellschaften wie<br />

Cathay Pacific („Cathay Care“-<br />

Programm oder Alaska Airlines<br />

(„Next-Level Care“-Initiative).<br />

trieren, etwa die Desinfektion<br />

von Sanitärbereichen. Da beide<br />

Scheuersaugmaschinen nach<br />

strengen Sicherheitsstandards<br />

für autonome Reinigungsgeräte<br />

zertifiziert sind, können sie<br />

bedenkenlos auch bei großem<br />

Passagieraufkommen eingesetzt<br />

werden. Technologiegestützte<br />

Reinigung wird so unmittelbar<br />

farben gehalten sind, oder von<br />

batteriebetriebenen Maschinen<br />

verstärken den Schutzaspekt<br />

zusätzlich. Mitarbeiter und Besucher<br />

können so direkt sehen,<br />

dass <strong>Hygiene</strong> und Sicherheit<br />

höchste Priorität haben. Wird<br />

ein solches Reinigungsprogramm<br />

aktiv nach außen kommuniziert,<br />

kann es sich zudem<br />

Bei aller Sichtbarkeit darf die<br />

Reinigung aber nicht störend für<br />

Gäste und Mitarbeiter werden,<br />

weswegen leise Reinigungsgeräte<br />

entscheidend sind.<br />

Mit gerade einmal 66 Dezibel<br />

verbindet etwa die Nilfisk SC250<br />

eine außergewöhnlich geringe<br />

Arbeitslautstärke mit hoher<br />

Leistung und Flexibilität. Die<br />

kompakte Scheuersaugmaschine<br />

erreicht auch enge, schwer<br />

zugängliche Bereiche und<br />

entfernt dabei selbst groben<br />

Schmutz wie Essensreste.<br />

Wo hingegen eine trockene<br />

Bodenreinigung erfolgen soll,<br />

bietet sich der Einsatz des<br />

batteriebetriebenen Saugers<br />

Nilfisk VP600 Battery an. Bis zu<br />

einer Stunde kann das mobile,<br />

leistungsfähige Gerät unterbrechungsfrei<br />

genutzt werden.<br />

Dabei erzeugt der Sauger einen<br />

sehr geringen Geräuschpegel<br />

von lediglich 60 Dezibel. Da<br />

sowohl der VP600 Battery als<br />

auch die SC250 die baugleiche<br />

Lithium-Ionen-Batterie verwenden,<br />

lässt sich zudem unkompliziert<br />

sicherstellen, dass<br />

jederzeit eine geladene Batterie<br />

zur Verfügung steht und alle<br />

Geräte einsatzbereit sind.<br />

Effizienz und Sichtbarkeit<br />

durch autonome Reinigung<br />

In Flughafengebäuden treffen<br />

tagtäglich unzählige Menschen<br />

aus aller Welt aufeinander,<br />

weswegen <strong>Hygiene</strong> hier einen<br />

besonders hohen Stellenwert<br />

genießt. Betreibergesellschaften<br />

und Airlines haben deshalb in<br />

jüngster Vergangenheit inte-<br />

Sichtbar, leise, gründlich: Autonom arbeitende Reinigungsgeräte (im Bild die Scheuersaugmaschine LIBERTY SC60<br />

von Nilfisk in einem Lebensmittelmarkt) können Tag und Nacht in Produktions- und Lagerbereichen im Einsatz sein,<br />

was für Sauberkeit und Sicherheit sorgt und Personal-Arbeitszeit und Reinigungsmittel spart.<br />

Fotos: Nilfisk<br />

Die Reinigung der weitläufigen<br />

Flächen gründlich, regelmäßig<br />

und doch effizient umzusetzen,<br />

ist demnach eine ernstzunehmende<br />

Herausforderung – insbesondere,<br />

wenn diese für die<br />

Passagiere sichtbar stattfinden<br />

soll. Neben einer umfassenden<br />

Kommunikationsstrategie können<br />

hier auch innovative Reinigungslösungen<br />

entscheidend<br />

zum Erfolg des Reinigungskonzepts<br />

beitragen.<br />

Mit den autonomen Scheuersaugmaschinen<br />

Liberty SC50<br />

und Liberty SC60 setzt Nilfisk<br />

etwa auf modernste Robotertechnologie,<br />

um wirtschaftliche<br />

und sichere Bodenreinigung<br />

ohne weiteren Personalaufwand<br />

zu ermöglichen. Auch bei häufigen<br />

Durchgängen auf großen<br />

Flächen arbeiten sie äußerst<br />

gründlich, zuverlässig und<br />

effizient. Das Personal hat somit<br />

mehr Zeit, sich auf anspruchsvollere<br />

Aufgaben zu konzen-<br />

wahrnehmbar, ohne den Flughafenbetrieb<br />

zu stören.<br />

Sauberkeit und Sicherheit<br />

als Markenbotschaft<br />

Sichtbare, effiziente und zuverlässige<br />

Bodenreinigung ist<br />

selbstverständlich nicht nur mit<br />

autonomen Reinigungsgeräten<br />

möglich. In der Lebensmittelindustrie<br />

bieten sich hierfür etwa<br />

leistungsstarke und flexibel<br />

einsetzbare Nachgänger-Scheuersaugmaschinen<br />

wie die Nilfisk<br />

SC401 oder SC500 an. Sie<br />

liefern mit geringem Aufwand<br />

Top-Ergebnisse und können<br />

aufgrund ihrer Wendigkeit und<br />

simplen Handhabung auch<br />

während der Arbeitszeit sicher<br />

eingesetzt werden. Aufgrund<br />

bester Trocknungsergebnisse<br />

entsteht durch diese Maßnahme<br />

zudem keine Rutschgefahr.<br />

Der Einsatz von Gewerbesaugern,<br />

deren Netzkabel in Signal-<br />

nahtlos in eine nachhaltige<br />

und verantwortungsbewusste<br />

Markenbotschaft einfügen. Für<br />

Unternehmen, die bereits stark<br />

ihre Nachhaltigkeits- und/oder<br />

CSR-Programme kommunizieren,<br />

wie der Getränkehersteller<br />

Carlsberg, trägt ein Reinigungsprogramm<br />

zur Wahrnehmung<br />

bei, dass sie Verantwortung für<br />

das Wohl ihrer Kunden und des<br />

Planeten übernehmen.<br />

Im vierten und letzten Teil der<br />

Expertenserie steht das Thema<br />

Nachhaltigkeit im Fokus. Es<br />

wird erläutert, wie sich die neuen<br />

Ansprüche an Umfang und<br />

Sichtbarkeit der Reinigung mit<br />

umweltverträglichen Prozessen<br />

in Einklang bringen lassen.<br />

Nilfisk GmbH<br />

Guido-Oberdorfer-Straße 2-10<br />

D-89287 Bellenberg<br />

www.nilfisk.de<br />

29


praxis<br />

5·22<br />

Hygienische Doppelschraubenspindelpumpe<br />

befördert Desinfektionsgel ins Tanklager<br />

Steinfels Swiss erneuerte die ATEX-konforme Produktion und setzt auf PDSP von LEWA<br />

Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln in die Höhe geschnellt – allein in Deutschland<br />

wurden laut Statistischem Bundesamt z.B. zwischen Januar und September 2020 80 Prozent mehr dieser <strong>Hygiene</strong>produkte<br />

produziert als im Vorjahreszeitraum. Aufgrund des weiterhin hohen Bedarfs traf Steinfels Swiss (Winterthur/Schweiz)<br />

als zertifizierte Produzentin von Hand- und Flächendesinfektionsmitteln die Entscheidung, eine bestehende Produktionsanlage<br />

im Werk in Winterthur unter ATEX-Bedingungen zu erneuern und für die Herstellung von Gelprodukten zu verwenden.<br />

Im Zuge dieser Maßnahmen wurde eine neue Pumpe angeschafft, die den automatisierten, prozesssicheren Transport des<br />

Fertig-Bulks vom Rührwerk in das Tanklager übernimmt. Von dort aus erfolgt die Abfüllung auf den diversen Abfülllinien.<br />

Die Wahl fiel auf eine Doppelschraubenspindelpumpe vom Typ PDSP der LEWA NIKKISO Switzerland AG. Die Pumpe kann<br />

mit hohen Drehzahlen betrieben werden und somit Medien mit der in der Gelproduktion benötigten Viskositätsbandbreite<br />

von 1 bis 6000 mPa problemlos fördern. Zudem ist aufgrund ihres Förderprinzips auch bei sich ändernden Fördermengen<br />

und Viskositäten eine beständig hohe und kontinuierliche Leistung gegeben. Die neue Schraubenspindelpumpe bei Steinfels<br />

Swiss stellt die ATEX-konforme Förderung von 15 m³/h Desinfektionsmittel bei 3 bar sicher.<br />

Steinfels Swiss, eine Division<br />

der Coop-Genossenschaft, ist<br />

in der Schweiz führend in der<br />

Entwicklung und Herstellung<br />

von nachhaltigen Produkten<br />

und Dienstleistungen für Reinigung,<br />

<strong>Hygiene</strong>, Körperpflege<br />

und Kosmetik. Nachdem auch<br />

die Nachfrage an Desinfektions-<br />

Gels auf dem Markt deutlich<br />

zugenommen hatte, beschloss<br />

das Unternehmen laut Technik-<br />

Leiter Beat Brogli, einen neuen<br />

Rührbehälter zur Herstellung<br />

von Gelprodukten zu konzipieren<br />

und ihn im Zuge der<br />

Umbaumaßnahmen in den<br />

Herstellprozess zu integrieren.<br />

Und um die Fertigprodukte<br />

dann automatisiert in das Tanklager<br />

zu pumpen, wurde die<br />

PDSP Doppelschraubenspindelpumpe<br />

der LEWA NIKKISO Switzerland<br />

AG angeschafft. „Früher<br />

erfolgte das Umpumpen bei<br />

vielen Produkten mit mobilen<br />

Pumpen und Schläuchen“, so<br />

Brogli. „Das neue Aggregat ist<br />

nun fest installiert und in den<br />

Reinigungsprozess integriert.“<br />

Das automatisierte Umpumpen<br />

des Fertig-Bulks ermöglicht einen<br />

sicheren, ATEX-konformen<br />

Prozess.<br />

Aggregat für Medien mit<br />

großer Viskositätsbandbreite<br />

Steinfels Swiss entschied<br />

sich für eine PDSP aufgrund<br />

ausführlicher Beratung sowie<br />

eines erfolgreichen Vorprojekts,<br />

bei dem bestehende Aggregate<br />

durch maßangefertigte Doppelschraubenspindelpumpen<br />

ausgetauscht wurden. Dank<br />

ihrer hohen Druckstabilität sind<br />

Aggregate dieses Typs bis<br />

16 bar bei Temperaturen bis<br />

136 °C einsetzbar und erreichen<br />

ein maximales Fördervolumen<br />

von 90 m³/h. Die<br />

Doppelschraubenspindelpumpen<br />

können mit sehr hohen<br />

Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln<br />

deutlich in die Höhe geschnellt.<br />

Fotos: Steinfels Swiss<br />

Drehzahlen von bis zu 3600 U/<br />

min betrieben werden. Dadurch<br />

sind sie besonders gut dafür<br />

geeignet, dünnflüssige bis hochviskose<br />

Fluide zu fördern und<br />

können auch als CIP-Pumpen<br />

für das zu fördernde Medium<br />

genutzt werden. „Sie lassen sich<br />

sehr gut für Anwendungen wie<br />

die Förderung von Gel-Fertigprodukten<br />

einsetzen, da sie die<br />

geforderte Viskositätsbandbreite<br />

von 1 bis 6000 mPa abdecken“,<br />

bestätigt Pietro Pettoruto,<br />

Managing Director der LEWA<br />

NIKKISO Switzerland AG.<br />

Für den zuverlässigen und<br />

effizienten Betrieb sind die<br />

Pumpen mit zwei präszisionsgefertigten<br />

Schraubenspindeln<br />

ausgestattet, die ein optimales<br />

Spiel gewährleisten. Da sich<br />

die Schrauben nicht berühren,<br />

sondern das Produkt durch die<br />

Schraubenwindung pulsationslos<br />

nach vorne gedrückt wird,<br />

eignet sich diese Serie außerdem<br />

besonders für sensible und<br />

scherempfindliche Medien.<br />

Jede Pumpengröße kann mit<br />

zwei unterschiedlichen Spindeln<br />

betrieben werden. Zu<br />

allen Baugrößen sind je zwei<br />

Spindeltypen lieferbar, die über<br />

eine spezifische Gewindesteigung<br />

verfügen. In der Gel-<br />

Anwendung bei Steinfels Swiss<br />

werden gehärtete Spindeln<br />

eingesetzt. Je nach Typ beträgt<br />

der freie Kugeldurchgang bis<br />

zu 30 mm und erlaubt, Medien<br />

30 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

praxis<br />

Steinfels Swiss erneuerte in Winterthur den<br />

gesamten ATEX-Produktionsbereich (oben). Die<br />

neue PDSP-Pumpe (unten) stellt den automatisierten,<br />

prozesssicheren Transport des Fertig-<br />

Bulks vom Rührwerk ins Tanklager sicher.<br />

mit großen Viskositätsunterschieden<br />

gleichermaßen gut zu<br />

fördern. „Schraubenspindelpumpen<br />

bieten den Vorteil eines<br />

linearen Fördermengenprinzips.<br />

Dadurch ist eine einfache und<br />

kostengünstige Mengen-Regelung<br />

über die Motorendrehzahl<br />

möglich sowie eine beständig<br />

hohe und kontinuierliche Förderleistung,<br />

auch wenn sich die<br />

Fördermengen und Viskositäten<br />

ändern“, erklärt Pettoruto.<br />

Anpassungsmöglichkeiten<br />

bei Dichtungsmaterialien<br />

Gegenüber Exzenterschneckenpumpen<br />

sind die Modelle recht<br />

kompakt gebaut und benötigen<br />

vor allem kein Elastomer als<br />

Stator. „Dadurch entfallen verschiedene<br />

Probleme wie Abrieb<br />

des Elastomers bei der Linienverpressung<br />

mit dem Rotor und<br />

ein aufwendiger Austausch oder<br />

Wechsel des Elastomers“, so<br />

Pettoruto. Zudem ist die PDSP<br />

selbstansaugend, so dass sie<br />

die Saugleitung der Pumpe<br />

selbstständig und ohne externe<br />

Hilfseinrichtungen<br />

entlüften kann. Die<br />

totraumarm konstruierten<br />

Aggregate sind aus<br />

hochwertigem Edelstahl<br />

gefertigt, wobei alle<br />

produktberührenden<br />

Teile standardmäßig<br />

eine Rauheit < 0,8 µm<br />

aufweisen und bis zu<br />

einem Wert von < 0,5<br />

µm poliert werden<br />

können. Getriebe,<br />

Grundplatte und Kupplungsschutz<br />

sind aus<br />

rostfreiem Edelstahl, so<br />

dass sich die Pumpen<br />

auch von außen gut<br />

reinigen lassen.<br />

Für die Wellendichtung<br />

kommen einfache oder<br />

doppelte Gleitringdichtungen<br />

aus SIC, Wolframkarbid-<br />

oder PTFE-<br />

Lippendichtungen zum<br />

Einsatz. Die O-Ringe<br />

sind aus FKM, EPDM,<br />

PTFE oder FFKM gefertigt. Da<br />

der Pumpendeckel einfach abgeschraubt<br />

werden kann, lassen<br />

sich die Anlagen zur Wartung<br />

unkompliziert öffnen.<br />

Für die Anwendung in der<br />

ATEX-Zone bei Steinfels Swiss<br />

wurde die Pumpe mit einer<br />

doppelten Gleitringdichtung und<br />

O-Ringen aus EPDM gemäß<br />

FDA und EG1935/2004 ausgestattet<br />

und die Grundplatte<br />

auf Kundenwunsch gefertigt.<br />

Nun transportiert das Aggregat<br />

zuverlässig bei 3 bar Gel-<br />

Desinfektionsmittel mit 15 m³/h.<br />

In den ersten sechs Monaten<br />

seit Erneuerung der ATEX-Produktion<br />

wurden dort rund 700 t<br />

Desinfektionsmittel hergestellt.<br />

Steinfels Swiss<br />

St. Gallerstrasse 180<br />

CH-8404 Winterthur<br />

www.steinfels-swiss.ch<br />

LEWA GmbH<br />

Ulmer Straße 10<br />

D-71229 Leonberg<br />

www.lewa.de<br />

Mit Profi-Mischern Dosierungsfehler<br />

bei salzig-würzigen Stoffe verhindern<br />

Lödige-Reihen KM und FKM mit <strong>Hygiene</strong>-Standards<br />

Die Mischung von jodierten<br />

und fluorierten Tafelsalzen,<br />

aber auch von Nitritpökelsalzen<br />

und anderen salzigwürzigen<br />

Grundstoffen für die<br />

Lebensmittelindustrie stellt<br />

komplexe Anforderungen an<br />

die eingesetzte Prozesstechnik.<br />

Mit anwendungsspezifisch<br />

ausgeführten Pflugschar-<br />

Mischern der Reihen KM<br />

und FKM von Lödige Process<br />

Technology (Paderborn) lassen<br />

sich diese laut Hersteller<br />

optimal erfüllen.<br />

Generell können entsprechende<br />

Mischprozesse<br />

kontinuierlich (im KM) oder<br />

im Batchbetrieb (im FKM)<br />

durchgeführt werden. Ein<br />

kontinuierlicher Prozess bietet<br />

dabei v.a. Vorteile für hohe<br />

Durchsätze von etwa 20 bis<br />

50 t/h und mehr, wie sie z.B.<br />

die Produktion<br />

von Jodsalz<br />

erfordert. Dabei<br />

wird Jod bzw.<br />

auch Fluor als<br />

flüssige Lösung<br />

zudosiert und<br />

mit dem Rohsalz<br />

vermischt.<br />

Für kleinere<br />

Durchsätze und<br />

für eine Zudosierung<br />

von<br />

pulverförmigen<br />

Zusatzstoffen<br />

ist hingegen<br />

das Mischen in<br />

einzelnen Chargen<br />

die bessere<br />

Wahl.<br />

Beide Verfahren gewährleisten<br />

eine hohe Mischgüte, wie sie<br />

in der Lebensmitteltechnik allgemein<br />

gefordert ist. So kann<br />

speziell in diesem Anwendungsbereich<br />

z.B. der Pökelsalzbestandteil<br />

Natriumnitrit<br />

bei zu hohen Dosierungen<br />

Gesundheitsrisiken bergen.<br />

Durch gleichbleibend exakte<br />

Zusammensetzung und gute<br />

Homogenität des Mischguts<br />

lassen sich die erforderlichen<br />

Qualitätsstandards laut Lödige<br />

aber jederzeit sicherstellen.<br />

Mit Mischern der Reihen KM (Bild) und FKM lassen<br />

sich jodierte und fluorierte Tafelsalze und andere<br />

salzig-würzige Grundstoffe mischen. Foto: Lödige<br />

Nicht zuletzt wirkt Kochsalz<br />

(NaCl) durch seine kristalline<br />

Struktur, v.a. im Langzeitbetrieb,<br />

abrasiv auf alle produktberührten<br />

Oberflächen.<br />

Auch muss auf mögliche<br />

Korrosion geachtet werden,<br />

die durch evtl. auftretende<br />

Luftfeuchtigkeit oder bei der<br />

Reinigung auftreten kann.<br />

Deshalb sind Lödige-Mischer<br />

für solche Anwendungen in<br />

besonders hochwertigen,<br />

chloridbeständigen Edelstählen<br />

(AISI 316Ti oder 316L)<br />

ausgeführt, die zudem den<br />

aktuellen hygienischen Anforderungen<br />

der Lebensmittelindustrie<br />

entsprechen. Die<br />

mechanisch besonders beanspruchten<br />

Mischwerkzeuge<br />

werden zudem mit einem<br />

Verschleißschutz versehen.<br />

www.loedige.de<br />

31


praxis<br />

5·22<br />

Mit akustischen Sensoren Glasbruch<br />

in Produktions- und Abfülllinien erkennen<br />

ds automation: SPS-Anbindung erlaubt automatisches Aussortieren beschädigter Ware<br />

Wo Lebensmittel oder Getränke in Behältnisse aus Glas wie Flaschen oder Konservengläser abgefüllt werden, kann es<br />

vorkommen, dass diese bersten. Die entstehenden Splitter verunreinigen z.T. andere Einheiten, die sich im unmittelbaren<br />

Umfeld befinden. Wird der Glasbruch nicht sofort erkannt, können betroffene Produkte in den Handel und schlimmstenfalls<br />

bis zum Endkunden gelangen. Spätestens dann sind aufwändige und teure Rückrufaktionen ganzer Chargen notwendig,<br />

die nicht nur den Kundenstamm verärgern, sondern auch die Reputation des Herstellers nachhaltig schädigen.<br />

Um diese Problematik gar nicht entstehen zu lassen, entwickelt die ds automation gmbh (Schwerin) spezielle akustische<br />

Sensoren. Diese lassen sich problemlos in bestehende Linien integrieren und erkennen Glasbruchvorfälle zuverlässig am<br />

Signalpegel und der Frequenzcharakteristik. Je nach Automationsgrad wird die Anlage daraufhin entweder zur manuellen<br />

Überprüfung angehalten oder betroffene Einheiten werden automatisch aus der Abfüllstrecke ausgeschleust. Die hierbei<br />

zum Einsatz kommenden Schallsensoren sind gemäß Schutzklasse IP67 staub- und wasserdicht sowie komplett aus Edelstahl<br />

gefertigt, sodass sie auch den hohen <strong>Hygiene</strong>anforderungen in der Lebensmittel- und Getränkeproduktion genügen.<br />

„Im Portal produktwarnung.<br />

eu gab es in den ersten sieben<br />

Monaten des Jahres <strong>2022</strong> im<br />

DACH-Gebiet bereits zwölf<br />

Einträge mit dem<br />

Stichwort ‚Glassplitter‘<br />

oder ‚Glasbruch‘“,<br />

berichtet<br />

Dipl.-Ing. Christian<br />

Schröder, Entwickler<br />

bei der ds automation<br />

gmbh. Im<br />

schlimmsten Fall,<br />

wenn ein Rückruf<br />

einzelne Verbraucher<br />

nicht rechtzeitig erreicht,<br />

ist deren Gesundheit in Gefahr.<br />

„Solche Vorfälle und die<br />

weitreichenden Auswirkungen<br />

kommen überhaupt erst zustande,<br />

weil es keine einheitliche<br />

Standardlösung zur Glasbrucherkennung<br />

in Lebensmittel-<br />

und Getränkeabfülllinien<br />

gibt“, weiß Schröder. Einige<br />

Betriebe nutzen etwa optische<br />

Erkennungssysteme, denen<br />

allerdings eine relativ komplexe<br />

und kostenintensive Messtechnik<br />

zugrunde liegt. Andere<br />

verlassen sich lediglich auf eine<br />

zeit- und personalaufwändige<br />

manuelle Überprüfung. Mit<br />

ihren Luftschallsensoren vom<br />

Typ dsound ® hat ds automation<br />

Bei den Sensoren zur Glasbrucherkennung handelt<br />

es sich um spezielle Mikrofone, die ihre Umgebung<br />

kontinuierlich überwachen.<br />

dagegen eine bereits seit rund<br />

zehn Jahren etablierte, effiziente<br />

Methode zur Erkennung von<br />

Glasbruch speziell auf die Bedürfnisse<br />

der Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie ausgelegt.<br />

QS via Luftschall<br />

„Bei den Sensoren zur Glasbrucherkennung<br />

handelt es sich<br />

um spezielle Mikrofone, die ihre<br />

Umgebung kontinuierlich überwachen“,<br />

erklärt Schröder. „Sie<br />

erkennen jegliche Abweichung<br />

von einer als Normalzustand definierten<br />

Geräuschsituation.“ Zu<br />

diesem Zweck werden im Vorfeld<br />

spezifische Triggerschwellen<br />

festgelegt, innerhalb derer<br />

sich die übliche Geräuschkulisse<br />

der Produktionslinie bewegt.<br />

Das bei einem Glasbruch<br />

entstehende Geräusch kann als<br />

Knall charakterisiert werden, der<br />

sehr breitbandig ist und über<br />

eine relativ hohe Signalamplitude<br />

verfügt. Diese überschreitet<br />

die eingestellte Schwelle und<br />

kann dementsprechend vom<br />

Sensor als Anomalie identifiziert<br />

werden.<br />

Eine große Herausforderung<br />

beim Erkennen von<br />

Glasbruchereignissen<br />

mithilfe von Luftschall<br />

liegt in der Schalldämpfung<br />

durch die Luft selbst<br />

und den Störgeräuschen<br />

der Produktionslinie. Die<br />

Luftdämpfung und damit<br />

die Fehleranfälligkeit sind<br />

jedoch geringer, je näher<br />

die Sensoren am zu messenden<br />

Schallereignis platziert werden.<br />

„In den meisten Produktionslinien<br />

gibt es bestimmte Punkte,<br />

an denen die Einheiten in der<br />

Regel bersten – z.B. während<br />

der Vereinzelungsvorgänge oder<br />

des Abfüllprozesses“, erläutert<br />

Schröder. Ein Bruch kann dort<br />

z.B. vorkommen, wenn einzelne<br />

Flaschen bzw. Gläser vorbeschädigt,<br />

falsch ausgerichtet<br />

oder die Füllmengen nicht<br />

korrekt eingestellt sind. „Dieses<br />

Wissen machen wir uns zunutze,<br />

indem wir die Schallsensoren<br />

dicht an den konkreten<br />

‚Problemstellen‘ installieren und<br />

Um Fehlalarme und unerkannte Vorfälle zu<br />

vermeiden, werden die Sensoren je nach<br />

Anwendung individuell konfiguriert.<br />

Störfaktoren eliminieren“, so<br />

Schröder weiter.<br />

Die Gefahr von Fehlalarmen<br />

steigt mit den üblicherweise<br />

relativ lauten Umgebungsge-<br />

32 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

praxis<br />

räuschen der Produktionslinien,<br />

deretwegen Mitarbeitende oftmals<br />

Gehörschutz tragen müssen.<br />

Dieses Problem umgehen<br />

die ds-Messtechnikspezialisten,<br />

indem sie nicht nur den Schallpegel<br />

messen, sondern eine<br />

Bandpassfilterung vornehmen.<br />

So kann das Messsignal z.B.<br />

auf das fürs menschliche Ohr<br />

kaum bzw. nicht wahrnehmbare<br />

Frequenzspektrum zwischen<br />

16 kHz und 32 kHz konzentriert<br />

Die akustischen Sensoren lassen sich problemlos<br />

in bestehende Linien integrieren und erkennen<br />

Glasbruchvorfälle zuverlässig am Signalpegel und<br />

der Frequenzcharakteristik. Fotos: ds automation<br />

werden. Dann lässt sich das<br />

durch Glasbruch ausgelöste<br />

Schallereignis sicher identifizieren<br />

und Schritte einleiten.<br />

Flexible Parametrierung<br />

„Um Fehlalarme und unerkannte<br />

Vorfälle zu vermeiden,<br />

konfigurieren wir die Sensoren<br />

stets individuell auf die Bedürfnisse<br />

der Anwendung hin“, so<br />

Schröder. „Eine platzende Bierflasche<br />

etwa, die unter Druck<br />

vorgespannt wird, erzeugt einen<br />

eher dumpfen Knall, während<br />

ein berstendes Konservenglas<br />

ein hochfrequentes Schallereignis<br />

hervorruft.“ Sinnvoll kann es<br />

sein, die Präzision der Messung<br />

zu steigern, indem sie auf den<br />

spezifischen Zeitraum eines zu<br />

erwartenden Bruchmoments<br />

eingeschränkt wird, z.B. wenn<br />

ein Greifer eine Einheit erfasst.<br />

Abhängig vom Automationsgrad<br />

der Abfülllinie lässt sich der<br />

Schallsensor zu diesem Zweck<br />

an die jeweilige Anlagensteuerung<br />

oder eine übergeordnete<br />

SPS anbinden. Identifiziert die<br />

integrierte Signalanalyse und<br />

-auswertung des Sensors ein<br />

Bruchereignis, wird gemäß den<br />

internen Produktionsabläufen<br />

etwa die Linie angehalten, um<br />

eine manuelle Überprüfung zu<br />

ermöglichen. Bei hochautomatisierten<br />

Syste men kann der<br />

Sensor auch veranlassen, dass<br />

die betroffenen Einheiten verzögerungsfrei<br />

ausgeschleust und<br />

je nach Produkttyp<br />

und Branche z. B.<br />

Reinigungs- oder<br />

notwendigen Vernichtungsprozessen<br />

zugeführt werden.<br />

Die jeweiligen Einstellungen<br />

können<br />

am werkseitig<br />

vorkonfigurierten<br />

Sensor mithilfe eines<br />

Displays sowie zwei<br />

Tasten vorgenommen<br />

werden. Zur<br />

Protokollierung oder<br />

zum Datenexport lässt sich<br />

dieser zudem über Standardschnittstellen<br />

an einen PC<br />

anschließen. Der Schallsensor<br />

selbst ist komplett aus einfach<br />

zu reinigendem Edelstahl gefertigt,<br />

sodass er auch aggressiven<br />

Reinigungsmitteln standhält.<br />

In Kombination mit einer magnetischen<br />

Anregeeinheit können<br />

dsound ® -Schallsensoren zudem<br />

genutzt werden, um Glasbehälter<br />

mit Metallverschlüssen<br />

wie Kronkorken auf Dichtigkeit<br />

zu überprüfen. Aufgrund der<br />

berührungslosen Messtechnik<br />

via Luftschall ist der Sensor<br />

wartungsfrei und lässt sich an<br />

neuen oder bestehenden Produktionslinien<br />

installieren.<br />

Infos: www.schallsensor.de<br />

ds automation gmbh<br />

Mettenheimerstraße 2<br />

D-19061 Schwerin<br />

www.dsautomation.de<br />

<strong>Hygiene</strong> bei Papiersäcken erste Wahl<br />

118 Mio. Stück bezog allein die Lebensmittelbranche<br />

Papiersäcke für Lebensmittel<br />

inklusive Milchpulver bilden<br />

nach einer Mitteilung der<br />

Gemeinschaft Papiersackindustrie<br />

e. V. (GemPSI,<br />

Wiesbaden) das drittgrößte<br />

Marktsegment der deutschen<br />

Papiersackindustrie. 2021<br />

wurden deutschlandweit rund<br />

118 Mio. Papiersäcke für Lebensmittel<br />

ausgeliefert. Wichtig<br />

sind den Kunden laut einer<br />

Umfrage v.a. ein guter <strong>Hygiene</strong>schutz,<br />

die Gewährleistung<br />

der Lebensmittelsicherheit<br />

und die Rückverfolgbarkeit.<br />

Ebenfalls legen sie bei der<br />

Verpackungswahl besonderen<br />

Wert auf zweckspezifische<br />

Sperrschichten, Sortenreinheit<br />

und Staubfreiheit.<br />

Aufgrund der<br />

hohen Anforderungen<br />

an<br />

die Papiersäcke<br />

durch die<br />

Lebens- und<br />

Futtermittelproduzenten<br />

sowie<br />

zunehmender<br />

gesetzlicher Vorgaben<br />

sind Hersteller<br />

veranlasst,<br />

immer weiter<br />

an Optimierungen<br />

zu arbeiten. Dadurch<br />

nehmen diese Segmente<br />

nach Angaben der Befragten<br />

immer mehr eine Vorreiterrolle<br />

in der Industrie ein, da<br />

die Innovationen für andere<br />

Märkte Vorteile bringen. In<br />

Zukunft erwarten die GemPSI-<br />

Mitglieder weiter ansteigende<br />

Anforderungen und Zertifizierungen,<br />

die in den nächsten<br />

fünf bis zehn Jahren gute<br />

Wachstumsmöglichkeiten<br />

bewirken könnten.<br />

Großes <strong>Hygiene</strong>-Angebot<br />

„Wir bieten ein umfassendes<br />

Angebot an hygienischen<br />

Verpackungen mit hohem<br />

Produktschutz“, betont<br />

GemPSI-Vorsitzender Alfred<br />

Rockenfeller. Trotz angespannter<br />

Versorgungslage,<br />

Pandemie-Auswirkungen und<br />

Krieg wolle man weiterhin<br />

flexibel agieren und pragmatische<br />

Lösungen entwickeln,<br />

die eine bedarfs- und<br />

fristgerechte Versorgung mit<br />

Papiersäcken gewährleisten.<br />

Anstieg bei Futter/Milchpulver<br />

Im ersten Quartal <strong>2022</strong> blieb<br />

die Nachfrage nach Papiersäcken<br />

für Lebensmittel (ohne<br />

Milchpulver) auf Vorjahresniveau<br />

(+0,4 Prozent), während<br />

sie für Milchpulversäcke<br />

deutlich stieg (+30,2 Prozent).<br />

In der zweiten Jahreshälfte<br />

erwartet die Mehrheit der<br />

befragten Betriebe eine stabile<br />

Papiersäcke für Lebensmittel sind hygienisch und<br />

das drittgrößte Marktsegment. Foto: GemPSI<br />

Entwicklung. 2021 gab es ein<br />

Wachstum bei Papiersäcken<br />

für Futtermittel – 58 Mio.<br />

wurden ausgeliefert, das sind<br />

7 Prozent des deutschen<br />

Marktes. Auch hier hielt <strong>2022</strong><br />

die positive Tendenz an: Im<br />

ersten Quartal wurden im Vergleich<br />

zum Vorjahreszeitraum<br />

3 Prozent mehr ausgeliefert.<br />

Insgesamt wurde von Januar<br />

bis März <strong>2022</strong> eine im Vorjahresvergleich<br />

um 4,8 Prozent<br />

gestiegene Nachfrage nach<br />

Papiersäcken verzeichnet.<br />

Weitere Infos zur Papiersackindustrie<br />

und ihr aktuelles<br />

Branchenbarometer inklusive<br />

Detailzahlen und Erklärungen<br />

unter: www.papiersack.de<br />

33


trinkwasserhygiene<br />

5·22<br />

Neue VDI-Richtlinien<br />

Trinkwasserhygiene<br />

Die Errichtung von Trinkwasser-Installationen<br />

erfordert<br />

geschultes Personal. Zwei neue<br />

VDI-Richtlinien (erhältlich beim<br />

Beuth-Verlag) erklären, worauf<br />

es bei Planung, Ausführung,<br />

Betrieb, Instandhaltung ankommt<br />

und wie man für diese<br />

Aufgaben qualifiziert sein muss.<br />

VDI 6023 Blatt 1 gibt Hinweise<br />

für die Planung, Errichtung,<br />

Inbetriebnahme, Nutzung, Betriebsweise<br />

und Instandhaltung<br />

aller Trinkwasser-Installationen.<br />

Die Gesamtverantwortung liegt<br />

beim Betreiber im Sinne der<br />

Trinkwasserverordnung.<br />

VDI-MT 6023 Blatt 4 definiert<br />

die Schulungskategorien A für<br />

verantwortlich Planende und B<br />

für Ausführende von Trinkwasser-Installationen.<br />

Neu ist Kategorie<br />

FM für Betreiberpersonal.<br />

Zudem wird Einweisung C für<br />

den Nutzer einer Trinkwasser-<br />

Installation bestimmt.<br />

Der VDI rät, die Inhalte der<br />

Richtlinienreihe VDI 6023 in<br />

einschlägige Studien- und<br />

Ausbildungspläne aufzunehmen.<br />

Da sich im Fachgebiet<br />

Trinkwasserhygiene regelmäßig<br />

neue Erkenntnisse ergeben,<br />

plädiert man für eine Wiederholung<br />

der Schulung nach fünf<br />

Jahren. Die Schulungen nach<br />

dieser Richtlinie vermitteln ein<br />

Basisverständnis der <strong>Hygiene</strong> in<br />

Trinkwasser-Installationen sowie<br />

konkrete, handlungsrelevante<br />

Hinweise für den sicheren<br />

Umgang mit Trinkwasser.<br />

www.vdi.de<br />

www.beuth.de<br />

Auch der Wassergehalt muss auf die Zutatenliste<br />

TÜV SÜD: Wichtiger Bestandteil der Lebensmittelanalytik und -kontrolle<br />

In der Zutatenliste von verarbeiteten Lebensmitteln müssen alle verwendeten Zutaten in<br />

absteigender Reihenfolge ihres Gewichtsanteiles im Endprodukt angegeben werden. Auch<br />

zugefügtes Trinkwasser gilt dabei als Zutat. Der TÜV SÜD informiert, warum Trinkwasser für<br />

die Lebensmittelqualität wichtig ist und wann es als Zutat aufgeführt werden muss.<br />

Wasser ist ein regulärer<br />

Bestandteil von unverarbeiteten<br />

Lebensmitteln wie Obst<br />

und Gemüse oder Fisch und<br />

Fleisch. Wenn bei verarbeiteten<br />

Lebensmitteln Trinkwasser als<br />

Zutat beigefügt wird, muss dies<br />

auf der Zutatenliste angegeben<br />

werden. Hier müssen alle Zutaten<br />

in absteigender Reihenfolge<br />

ihres Gewichtsanteiles im<br />

Endprodukt deklariert werden.<br />

Rechtlich ist zudem streng<br />

reglementiert, wozu und wieviel<br />

Wasser im Herstellungsprozess<br />

verwendet werden darf.<br />

Technologische und<br />

geschmackliche Bedeutung<br />

„Trinkwasser hat als fester Bestandteil<br />

in Rezepturen durchaus<br />

einen technologischen und<br />

geschmacklichen Sinn“, sagt<br />

Dr. Andreas Daxenberger, Lebensmittelexperte<br />

bei TÜV SÜD.<br />

„Viele Lebensmittel könnten<br />

ohne diesen wichtigen Verarbeitungsschritt<br />

nicht hergestellt<br />

werden, z.B. Wurst und Brot.“<br />

Lebensmittelkontrolleure<br />

nutzen den Wassergehalt eines<br />

Lebensmittels zur Beurteilung<br />

der Qualität. In den meisten<br />

Lebensmitteln ist ein zu hoher<br />

Gehalt an Wasser an einen<br />

zu geringen Gehalt an erwünschtem<br />

Protein und Fett<br />

gekoppelt und bedeutet meist,<br />

dass das Lebensmittel nicht den<br />

gesetzlichen Bestimmungen<br />

entspricht. Der Wassergehalt<br />

und seine Deklaration sind<br />

deshalb immer ein wichtiger<br />

Bestandteil der Lebensmittelanalytik<br />

und -kontrolle.<br />

Wichtig für Festigkeit<br />

und Haltbarkeit<br />

Der Wassergehalt hat wichtige<br />

Funktionen für Festigkeit,<br />

Geschmack oder die Haltbarkeit<br />

eines Produktes. Das Hinzufügen<br />

von Trinkwasser bei der<br />

Verarbeitung von tierischen<br />

Lebensmitteln ist beispielsweise<br />

ein wichtiger Teil der traditionellen<br />

Herstellung von Wurstwaren.<br />

In einigen Rezepturen<br />

müssen technologisch notwendige<br />

Salze unter Zugabe von Eis<br />

eingesetzt werden. Nur so können<br />

die Strukturen des Fleischeiweißes<br />

sich beim Erhitzen so<br />

verändern, dass am Ende eine<br />

schnittfeste Wurst vorliegt.<br />

Die Leitsätze des Deutschen<br />

Lebensmittelbuches für Fleisch<br />

und Fleischerzeugnisse legen<br />

fest, wieviel und in welcher<br />

Form Wasser maximal enthalten<br />

sein bzw. hinzugegeben werden<br />

darf. Während der Produktion<br />

kann sich der Wasseranteil<br />

eines Lebensmittels verändern:<br />

Bei luftgereiften oder luftgetrockneten<br />

Fleischerzeugnissen<br />

sinkt er um cirka 3 %. Der<br />

frische Brotteig eines Bäckers<br />

hat sortenabhängig etwa 70 %<br />

Wassergehalt, das gebackene<br />

Brot nur noch cirka 40 %.<br />

Deklarationsgrundsätze<br />

der LMIV mit Ausnahmen<br />

Die Lebensmittelinformationsverordnung<br />

legt im Grundsatz<br />

für alle Lebensmittel fest,<br />

dass Wasseranteile von unter<br />

5 % am Gesamtgewicht des<br />

Endproduktes nicht deklariert<br />

werden müssen. Aber es gibt<br />

einige Ausnahmen: So muss<br />

bei Fleisch oder Fleischzubereitungen,<br />

unverarbeitetem Fisch<br />

und unverarbeiteten Muscheln<br />

jeglicher Wasserzusatz deklariert<br />

werden.<br />

Verwendet der Hersteller<br />

zusammengesetzte Zutaten,<br />

kommt es auf deren Mengenanteil<br />

im Endprodukt an. Macht er<br />

mehr als 2 % des Gesamtproduktes<br />

aus, müssen die Einzelzutaten<br />

der zusammengesetzten<br />

Zutat, und damit auch Wasser,<br />

in der Zutatenliste aufgeführt<br />

werden. Bei manchen Lebensmitteln<br />

ist der Mengenanteil an<br />

Wasser zudem vorauszusetzen.<br />

So muss bei einem „Wassereis“<br />

das Wasser als Zutat zwar<br />

angegeben werden. Spezielle<br />

Mengenregeln sind aber nicht<br />

einzuhalten.<br />

Besonderheit<br />

bei „Light“-Produkten<br />

Bei im Brennwert- oder Fettgehalt<br />

reduzierten Produkten kann<br />

der Wassergehalt höher sein<br />

als bei vergleichbaren Produkten<br />

der üblichen Art. Hier<br />

ist der höhere Wassergehalt ein<br />

gewünschtes Merkmal der Rezeptur.<br />

Bei diesen Erzeugnissen<br />

muss die Art der besonderen<br />

Reduktion am Etikett angegeben<br />

werden. So kann sich der<br />

Verbraucher gezielt das gewünschte<br />

Produkt aussuchen.<br />

TÜV SÜD AG<br />

Westendstraße 199<br />

D-80686 München<br />

www.tuvsud.com<br />

34 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

lufthygiene<br />

Wunderlack sorgt für hygienisch saubere Luft<br />

Rheinpuls Health Care: „Pure Air“ mit Photokatalyse-Technik in Unternehmensräumen<br />

Die Rheinpuls Health Care GmbH, ein Unternehmen für <strong>Hygiene</strong>maßnahmen mit Sitz in Monheim, sorgt mit „Pure Air“<br />

für saubere Luft in Innenräumen von Unternehmen: Wie Geschäftsführer Sven Klee erklärt, handelt es sich dabei um eine<br />

Photokatalyse-Technologie, die keinerlei Wartung bedarf und keinen Strom benötigt. „Pure Air“ sei vergleichbar mit einem<br />

farb- und geruchslosen Lack, den man auf Oberflächen aufbringt und der die Luft reinigt. Die Technologie und das Produkt<br />

wurden laut Hersteller von führenden Laboren getestet; es nutzt ausschließlich Licht als Energiequelle.<br />

Sven Klee, Gründer von Rheinpuls,<br />

ist seit über 20 Jahren in<br />

der Gesundheitsbranche tätig.<br />

Als ehemaliger Geschäftsführer<br />

mehrerer Unternehmen in<br />

den Bereichen Gesundheit,<br />

Beratung, Fitness und Personaldienstleistung<br />

weiß er: „Alle<br />

Unternehmen wollen ihren<br />

Mitarbeitern eine hygienische<br />

Arbeitsumgebung bieten.<br />

Für saubere Luft zu sorgen,<br />

ist jedoch häufig mit hohen<br />

Kosten und großem Aufwand<br />

verbunden – deshalb verzichten<br />

zahlreiche Firmen auf entsprechende<br />

Bemühungen.“<br />

Mit Pure Air will er Abhilfe<br />

schaffen und schadstofffreie<br />

Atemluft in Innenräumen ohne<br />

Luftreinigungsgeräte und Folgekosten<br />

garantieren.<br />

Gleichzeitig kann<br />

Pure Air auch im<br />

Privatbereich eingesetzt<br />

werden –<br />

etwa um Allergene<br />

loszuwerden.“<br />

Pure Air basiert<br />

auf einer permanent<br />

und selbstständig<br />

wirkenden<br />

Beschichtung, die<br />

unter anderem<br />

Ultrafeinstaub,<br />

Feinstaub, Viren,<br />

Bakterien, Schimmel,<br />

Allergene und<br />

Gerüche neutralisiert. Da weder<br />

Strom noch Wartung nötig<br />

sind, sparen sich Unterneh-<br />

Geschäftsführer Sven Klee<br />

ist seit über 20 Jahren in der<br />

Gesundheitsbranche tätig.<br />

men damit erhebliche Kosten.<br />

Ferner rei nigt die Beschichtung<br />

24 Stunden pro Tag, sodass<br />

bestmögliche Sauberkeit stets<br />

gewährleistet ist.<br />

Beschichtung auf Fenster<br />

Die Mitarbeiter von Rheinpuls<br />

Health Care übernehmen alle<br />

notwendigen Maßnahmen, um<br />

die volle Wirkung von Pure Air<br />

zu entfalten. Hierfür tragen sie<br />

die Beschichtung nach gründlicher<br />

Vorreinigung auf die vorgesehenen<br />

Fensterflächen auf.<br />

Ohne zu Sichtbeeinträchtigung<br />

zu führen, zieht diese durch<br />

künstliches oder natürliches<br />

Licht Schadstoffe in der Luft<br />

von Innenräumen an. Mithilfe<br />

von kalter Oxidation werden<br />

unerwünschte<br />

Partikel rund um<br />

die Uhr zu H 2<br />

O<br />

und CO 2<br />

zersetzt.<br />

„Sowohl der TÜV<br />

SÜD als auch<br />

das Leibniz-<br />

Institut für<br />

Troposphärenforschung<br />

bestätigten<br />

die Effizienz<br />

von Pure Air.<br />

Wir haben mit<br />

dem Beschichtungssystem<br />

eine<br />

nachhaltige und<br />

kostengünstige<br />

Alternative zu teuren, wartungsintensiven<br />

Lüftungsanlagen<br />

geschaffen. Unser Ziel ist es,<br />

Mit einem Sprühgerät wird die Pure Air-Beschichtung auf Fensterflächen aufgetragen;<br />

anschließend zersetzt sie Schadstoffe mithilfe von kalter Oxidation<br />

und Sonnenlicht zu H 2<br />

O und CO 2<br />

.<br />

Fotos: Rheinpuls<br />

möglichst viele Unternehmen<br />

damit auszustatten – dadurch<br />

wollen wir einerseits ihre Ausgaben<br />

für <strong>Hygiene</strong>maßnahmen<br />

reduzieren und andererseits<br />

die Gesundheit ihrer Mitarbeiter<br />

schützen“, betont Sven Klee.<br />

Drei Kernprodukte<br />

Rheinpuls Health Care bietet<br />

<strong>Hygiene</strong>maßnahmen für Unternehmen<br />

wie Hotels, Arztpraxen<br />

und Supermärkte an. Mit drei<br />

Kernprodukten erreicht man<br />

einen Schutz gegen Viren und<br />

Bakterien, der über einfache<br />

Desinfektionen hinausgeht:<br />

Pure Air, selbst desinfizierende<br />

Folien für Oberflächen und<br />

mobile UVClean-Luftreiniger.<br />

„<strong>Hygiene</strong> neu gedacht“, lautet<br />

das Firmenmotto.<br />

Hintergrund: Aufgrund einer<br />

Schmierinfektion im Jahr 2017<br />

fiel das halbeTeams aus, der<br />

Standort musste mehrere Tage<br />

schließen. Schnell musste also<br />

eine Lösung her: Nach intensiver<br />

Recherche, ersten Entwürfen<br />

und mehreren Testphasen<br />

war die Idee einer selbstdesinfizierenden<br />

Beschichtung für<br />

Oberflächen einsatzbereit. Die<br />

für alle häufig genutzten Flächen<br />

in Unternehmen geeignete<br />

„You’re Protected“-Folie war<br />

geboren und sorgte für einen<br />

sichtbar höheren <strong>Hygiene</strong>standard.<br />

Kurz darauf zeigten mehrere<br />

Kunden großes Interesse<br />

an dem Produkt – man wurde<br />

sich der Notwendigkeit der Innovation<br />

bewusst und gründete<br />

Rheinpuls Health Care.<br />

Rheinpuls Health Care GmbH<br />

Lerchenweg 3<br />

D-40789 Monheim<br />

www.rheinpuls.de<br />

35


erufskleidung<br />

5·22<br />

Antimikrobielle Textilien dank AGXX-Technologie<br />

Heraeus Precious Metals: 99,9 % Keimzahlreduktion gemäß ISO-Normen<br />

Heraeus Precious Metals<br />

(Hanau), ein weltweit führender<br />

Anbieter von Edelmetallservices<br />

und -produkten, entwickelt<br />

und optimiert mit den Deutschen<br />

Ins ti tuten für Textil- und<br />

Faserforschung (DITF) die<br />

Einbindung des antimikrobiellen<br />

Wirkstoffs AGXX in Textilfasern,<br />

Beschichtungen und Ausrüstun<br />

gen für Gesundheitstextilien.<br />

Wirksamkeit trotz Waschen<br />

In vorangegangenen Versuchen<br />

wurde die Zugabe von<br />

AGXX-Partikeln in verschiedene<br />

Textilmaterialien wie Textilbeschichtungen,<br />

Lyocellfasern<br />

oder PA6-Materialien getestet.<br />

Die antimikrobielle Wirksamkeit<br />

von AGXX gegenüber Bakterien<br />

wurde gemäß den Anforderungen<br />

der ISO-Normen 22196<br />

und 20743 validiert. Die mit<br />

AGXX ausgestatteten Materialien<br />

zeigten dabei ausgezeichnete<br />

antibakterielle Wirksamkeit in<br />

Form einer Keimzahlreduktion<br />

von mehr als 3 Log-Stufen<br />

(entspricht einer Reduktion von<br />

über 99,9 %) im Vergleich zu<br />

AGXX-freien Materialien. Diese<br />

gute Wirksamkeit bleibt auch<br />

nach mehreren Waschzyklen erhalten.<br />

Zudem blieben die textilmechanischen<br />

Eigenschaften,<br />

wie Scheuerbeständigkeit oder<br />

Verhalten gegenüber Wasser<br />

oder Schmutz, durch die Zugabe<br />

der AGXX-Partikel weitestgehend<br />

unberührt.<br />

Nachdem die generelle Einarbeitbarkeit<br />

und Wirksamkeit<br />

von AGXX in Textilien bestätigt<br />

wurden, soll in einem nächsten<br />

Schritt die Einbringung in weitere<br />

Textilmaterialien erforscht<br />

und optimiert werden. In einem<br />

vom Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Klimaschutz<br />

geförderten dreijährigen Projekt<br />

arbeiten Heraeus Precious Metals<br />

und die Deutschen Institute<br />

für Textil- und Faserforschung<br />

an der Verarbeitung von AGXX<br />

in Gesundheitstextilien. Diese<br />

müssen aufgrund ihrer sensiblen<br />

Einsatzbereiche besonderen<br />

Anforderungen entsprechen<br />

und eine hohe Reinheit sowie<br />

mikrobiologische Qualität aufweisen.<br />

„Mithilfe verschiedener,<br />

umfangreicher Tests konnten<br />

wir bereits die Wirksamkeit von<br />

AGXX gegenüber mehr als 130<br />

Mikroorganismen auf verschiedenen<br />

Oberflächen nachweisen“,<br />

betont Martin Danz, Head<br />

of Antimicrobial Technologies<br />

bei Heraeus Precious Metals.<br />

Katalytische Reaktion<br />

AGXX basiert auf dem Wirkmechanismus<br />

einer katalytischen<br />

Reaktion, bei der der vorhandene<br />

Sauerstoff in Verbindung<br />

mit Wasser in Sauerstoffradikale<br />

(ROS) umgewandelt wird. Diese<br />

reagieren wiederum mit den<br />

Mikroorganismen, töten sie<br />

zuverlässig ab und verhindern<br />

somit die Bildung von Biofilmen.<br />

Die AGXX-Technologie vereint<br />

laut Heraeus fünf Vorteile in<br />

sich: Sie verfügt über eine<br />

Die AGXX-Partikel zeigen nachweislich<br />

eine antimikrobielle Wirksamkeit<br />

gemäß ISO-Normen. Foto: Heraeus<br />

Breitbandwirkung, hält lange<br />

an, da keine Metallionen abgegeben<br />

werden, basiert allein<br />

auf einer katalytischen Reaktion<br />

mit Wasser und Sauerstoff,<br />

verhindert so die Ausbildung<br />

von Resistenzen und bietet ein<br />

Anwendungsspektrum weit über<br />

Textilien hinaus. Aufgrund dieser<br />

positiven Eigenschaften ist<br />

AGXX für viele Anwendungsfälle<br />

geeignet – etwa Schutzmasken<br />

oder Sanitäreinrichtungen. Auch<br />

sorgt die Technologie z.B. für<br />

erhöhten Komfort bei Kleidung,<br />

indem sie unangenehmen<br />

Schweißgeruch vermeidet, oder<br />

für eine längere Anwendungsdauer<br />

von Textilfiltern.<br />

Heraeus GmbH & Co. KG<br />

Heraeusstraße 12 - 14<br />

D-63450 Hanau<br />

www.heraeus.com<br />

VTH: DIN EN ISO 20345 geändert<br />

Quelle: VTH<br />

Der für den jeweiligen Zweck<br />

im Arbeitsalltag beste Sicherheitsschuh<br />

ist nicht leicht zu<br />

finden. Und durch aktualisierte<br />

Regelwerke ergeben sich für<br />

Unternehmen große Herausforderungen.<br />

Sie müssen beim<br />

Einkauf von Schuhen stets aktuell<br />

gültige Normen und neue<br />

Leistungs-Klassifizierungen der<br />

Persönlichen Schutzausrüstungen<br />

(PSA) berücksichtigen<br />

und die betrieblichen Risikoanalysen<br />

und Beschaffungskriterien<br />

überprüfen und anpassen.<br />

Damit Betriebe nicht den<br />

Überblick verlieren, helfen die<br />

in der Fachgruppe PSA im<br />

Verband Technischer Handel<br />

(VTH, Düsseldorf) zusammengeschlossenen<br />

40 Händler mit<br />

500 Fachberatern vor Ort.<br />

Für Sicherheitsschuhe wurde<br />

im Juni <strong>2022</strong> die internationale<br />

Norm DIN EN ISO 20345 überarbeitet.<br />

Neuerungen in der ISO<br />

20345:<strong>2022</strong> betreffen z.B. den<br />

„Widerstand gegen Durchstich“<br />

und die Erweiterung um die<br />

Schutzklassen S6 und S7. Rund<br />

30 Änderungen/Ergänzungen<br />

wurden vorgenommen.<br />

www.vth-verband.de/fussschutz<br />

36 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

schädlingsbekämpfung<br />

Reinigung zur Prophylaxe und Bekämpfung ein unabdingbares Muss<br />

Lebensmittelabfälle für Schädlinge attraktiver als alle Köder – Duft- und Laufspuren geben Hinweise<br />

Eigentlich sollte in der Lebensmittelbranche<br />

bekannt sein,<br />

dass schlechte Reinigung<br />

nahezu alle Schädlinge uneingeschränkt<br />

begünstigt. Zumal<br />

viele der heutigen Prophylaxe-<br />

und Bekämpfungstechniken<br />

auf dem Köderverfahren<br />

basieren, bei dem man sich den<br />

Nahrungstrieb der Schädlinge<br />

zunutze macht. Wird nicht<br />

oder schlecht gereinigt, werden<br />

diese Köderverfahren in ihrer<br />

Effizienz massiv beeinträchtigt,<br />

wenn nicht sogar ausgehebelt.<br />

Denn für Experten steht längst<br />

fest: Frische Lebensmittelabfälle<br />

sind für Schädlinge in der Regel<br />

immer attraktiver als alle Ködersubstanzen<br />

zusammen.<br />

Vergessen bzw. übersehen wird<br />

bei der Reinigung im Zusammenhang<br />

mit Schädlingen aber<br />

vielfach, dass selbst Kleinstmengen<br />

an Verunreinigungen<br />

für Schädlinge unter Umständen<br />

eine Wochenration darstellen<br />

können. Vergessen bzw.<br />

übersehen wird vielfach auch,<br />

dass insbesondere organische<br />

Abfälle für uns Menschen<br />

mitunter bestialisch stinken, für<br />

Schädlinge aber ein Wohlgeruch<br />

und hoch attraktiv sind.<br />

Gibt es Indizien für einen<br />

schlechten Reinigungszustand?<br />

Nun soll es ja immer noch Mitarbeiter<br />

in Lebensmittelbetrieben<br />

geben, die die Notwendigkeit<br />

zur Reinigung nicht sehen<br />

und unhygienische Verhältnisse<br />

gerne einmal übersehen. Wenn<br />

allerdings zwei Insekten, nämlich<br />

die Essig- oder Obstfliege<br />

und die Schmetterlingsmücke<br />

auftreten, sollten selbst Reinigungsmuffel<br />

in Alarmbereitschaft<br />

versetzt werden.<br />

Denn beide Insekten haben<br />

eine Vorliebe für unhygienische<br />

Verhältnisse und sind ein<br />

sicheres Indiz für Reinigungsmängel.<br />

Bei welchen Schädlingen mit<br />

dem Reinigen mal abwarten?<br />

Schlechte Reinigung wird für<br />

eine erfolgreiche Schädlingsprophylaxe<br />

und -bekämpfung in<br />

Solche Laufspuren von Reismehlkäfern sind nur auf zugestaubten Flächen zu<br />

sehen, nicht auf gereinigten Oberflächen.<br />

Foto: Voigt<br />

der Regel immer kontraproduktiv<br />

sein. Aber es gibt Situationen,<br />

in denen es Sinn macht,<br />

mit der Reinigung erst einmal<br />

zu warten. Die Laufspuren von<br />

Käfern sieht man beispielsweise<br />

nur auf verstaubten Oberflächen.<br />

In gereinigtem Zustand<br />

sind diese Spuren nicht zu erkennen.<br />

Auch bei der Bekämp-<br />

fung von Ameisen im Innenbereich<br />

ist von einer gründlichen<br />

Reinigung erst einmal abzuraten.<br />

Denn Ameisen legen vom<br />

Nest zur Nahrungsquelle eine<br />

Duftspur, um die Artgenossen<br />

über Ort und Qualität der Nahrung<br />

zu informieren. Werden<br />

diese Duftspuren mittels Reinigung<br />

vernichtet, kann unter<br />

Umständen ein sonst hochwirksamer<br />

Ameisenköder zunichte<br />

gemacht werden.<br />

Ähnlich problematisch verhält<br />

es sich bei Ratten. Ein steriles<br />

Umfeld fordert ihr Immunsystem<br />

nicht ausreichend, während<br />

etwas Dreck es in Takt hält und<br />

dafür sorgt, dass weniger krankhafte<br />

Immunreaktionen auftreten.<br />

Denn krankhafte Immunreaktionen<br />

können bei Ratten u.a.<br />

zu Appetitlosigkeit führen, was<br />

negativ für das meist praktizierte<br />

Köderverfahren wäre.<br />

Praxis-Tipps und Infos kostenlos<br />

per E-Mail: mcpcc@t-online.de<br />

Sachverständigenbüro<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

Thomas F. Voigt<br />

Postfach 12 17<br />

D-69511 Laudenbach<br />

Fliegenlarven im Dry-Aged-Beef und Mäuse in Fleischereibetrieb<br />

Dry-Aged-Beef, also trocken gereiftes<br />

und oft am ganzen Rinderrücken<br />

und offen am Knochen<br />

abgehangenes Fleisch,<br />

zählt zu den Delikatessen im<br />

Grillsegment. Der Kilopreis liegt<br />

ggf. bei 40 Euro und mehr. Die<br />

Lebensmittelkontrolle des Ordnungsamtes<br />

der Stadt Frankfurt<br />

am Main hat dieses Produkt im<br />

Sommer in einer Metzgerei im<br />

Westen Frankfurts mehrfach<br />

unter die Lupe genommen und<br />

Schädlingsbefall entdeckt.<br />

Bei einem ersten Kontrollbesuch<br />

wurde augenscheinlich<br />

verdorbenes Dry-Aged-Roastbeef<br />

festgestellt. Der betroffene<br />

Rinderrücken erschien definitiv<br />

nicht zum Verzehr geeignet und<br />

wurde sichergestellt. Zusätzlich<br />

wurde wegen allgemein unhygienischer<br />

Zustände und Mäusebefalls<br />

die amtliche Schließung<br />

des Betriebes angeordnet.<br />

Nach Behebung der hygienischen<br />

Mängel und des Mäusebefalls<br />

durfte die Metzgerei<br />

wieder öffnen. Bei einer Nachkontrolle<br />

wurde jedoch beim<br />

Dry-Aged-Beef ein akuter Befall<br />

mit Fliegenlarven festgestellt.<br />

Insgesamt 39 Rinderrücken<br />

wurden sichergestellt und<br />

Proben genommen, die durch<br />

das Hessische Landeslabor<br />

untersucht wurden. Im Beisein<br />

des Inhabers wurden bei der<br />

nächsten Kontrolle zehn weitere<br />

Rinderrücken geöffnet und<br />

ein erhebliches Aufkommen<br />

Fliegenlarven festgestellt. 38<br />

ver bliebene und sichergestellte<br />

Rinderrücken – insgesamt rund<br />

800 kg Fleisch – wurden auf<br />

Kosten der Metzgerei entsorgt.<br />

Gegen den Betreiber wurde ein<br />

Ordnungswidrigkeitenverfahren<br />

eingeleitet. Eine Gefahr für<br />

Verbraucher bestand laut Stadt<br />

nicht; weitere engmaschige Betriebskontrollen<br />

sollen folgen.<br />

www.frankfurt.de<br />

37


fachforen / Messen<br />

5·22<br />

Innovationsshow für Reinheitstechnik<br />

Messe „Cleanzone“ am 23./24. November in Frankfurt<br />

Reinheit steht für Qualität. Die<br />

Fachmesse Cleanzone am<br />

23./24. November in Frankfurt/Main<br />

zeigt Innovationen<br />

und Lösungen, um den<br />

gesamten Produktionsprozess<br />

auf Reinheit zu optimieren.<br />

Mit ihrem interdisziplinären<br />

Ansatz richtet sich diese<br />

internationale Innovationsbühne<br />

für Reinraum- und<br />

Reinheitstechnik, <strong>Hygiene</strong><br />

und Kontaminationskontrolle<br />

sowohl an klassische wie an<br />

neue Anwendungsfelder.<br />

Etwa 80 Hersteller aus<br />

13 Län dern präsentieren in<br />

Halle 1.2 des Messegeländes<br />

Besuchern aus über Ländern<br />

ein Produktspektrum, das von<br />

Reinigung, Dekontamination,<br />

Handreinigungs-/<br />

Desinfektionssystemen<br />

über<br />

Schleusenysteme<br />

und Luftduschen<br />

bis zu<br />

Baukomponenten<br />

(Tür-/<br />

Torsysteme), Filtersystemen<br />

und Dienstleistungen reicht.<br />

Von <strong>Hygiene</strong> bis HACCP<br />

Im Produktbereich <strong>Hygiene</strong><br />

umfasst das Portfolio z.B.<br />

Dekontaminationstechnik,<br />

Sterilisations- und Autoklaventechnik,<br />

Dekontaminations-<br />

Dienstleistung, Reinigungsgeräte,<br />

Reinraum-Wartung,<br />

Desinfektionsmittel/-technik,<br />

Reinraumkleidung, Persönliche<br />

Schutzausrüstung (PSA),<br />

Luftkeimsammler, Mikrobiologie/Labortechnik,<br />

Reinigungsverfahren,<br />

Sterilverpackung,<br />

Krankenhaushygiene, Quarantäne,<br />

HACCP (Gefahrenanalyse<br />

und kritische Kontrollpunkte),<br />

In-Vitro-Technologie,<br />

Schädlingsmanagement,<br />

Hilfsmaterialien und Montagedienstleistungen.<br />

Top-Themen der Cleanzone,<br />

die 2020 coronabedingt digital<br />

stattfand, sind <strong>2022</strong> Nachhaltigkeit<br />

(z.B. Energieeffizienz),<br />

Lieferketten (sichere und<br />

nachhaltige Konzepte und<br />

Lösungen für die Logistik) und<br />

Automatisierung (smarte und<br />

digitale Prozesse).<br />

Fachkräfte im Fokus<br />

Die Messe richtet sich<br />

an technische Fach- und<br />

Führungskräfte u.a. aus der<br />

Lebensmitteltechnologie, der<br />

Pharmazeutischen Industrie,<br />

der Biotechnologie,<br />

der<br />

Chemischen<br />

Industrie/<br />

Analytik/<br />

Kosmetik,<br />

Healthcare,<br />

Oberflächen-<br />

und<br />

Kunststofftechnik.<br />

Und<br />

hier an<br />

Berufsfelder<br />

wie<br />

Produktionsleitung/Prozessmanagement,<br />

Produktions-/<br />

Verfahrenstechnik, Qualitätsmanagement,<br />

<strong>Hygiene</strong>-Management,<br />

Facility Management<br />

für Industrieanlagen,<br />

Gebäudeverantwortliche für<br />

smarte Infrastruktur und Gebäudeautomation,<br />

Geschäftsleitung,<br />

Einkauf und Fertigungsplanung/Architektur.<br />

Öffnungszeiten der Cleanzone:<br />

Mittwoch, 23. November,<br />

von 9-17 Uhr / Donnerstag,<br />

24. November, von 9-16 Uhr.<br />

Nähere Informationen, Ausstellerverzeichnis,<br />

virtueller<br />

Hallenplan und Ticketbuchung<br />

unter https://cleanzone.messefrankfurt.com<br />

Im Hamburger Volksparkstadion fand erstmals eine LabCon statt – mit intensiven<br />

Kontakten zwischen 450 Besuchern und 60 Ausstellern. Fotos: Omnilab<br />

Erfolgreiche Stadion-Labormesse<br />

Omnilab: 450 Gäste bei LabCon <strong>2022</strong> in Hamburg<br />

Die von Laborhändler und<br />

Service-Dienstleister Omnilab<br />

(Bremen) im Hamburger<br />

Volksparkstadion durchgeführte<br />

Labormesse LabCon <strong>2022</strong><br />

war aus Sicht von Besuchern,<br />

Ausstellern und Veranstaltern<br />

ein voller Erfolg. Wo sonst der<br />

HSV um den Aufstieg kämpft,<br />

präsentierten 60 Aussteller ihre<br />

Produkte aus den Bereichen<br />

Laborbedarf/-geräte, Chemikalien<br />

oder Chromatographie.<br />

Neben dem Stadionflair hatten<br />

die 450 Besucher auch die<br />

Möglichkeit, sich bei 14 Fachvorträgen<br />

weiterzubilden.<br />

Auf 1700 qm waren Produkte<br />

von etablierten Marken, Start-<br />

Ups und Newcomern live zu erleben<br />

– bis hin zu einem selbst<br />

fahrenden Roboter. Neben den<br />

Ausstellern waren Produktexperten<br />

von Omnilab vor Ort, bei<br />

denen jeder Besucher seine<br />

Fragen loswerden konnte, um<br />

die besten Lösungen zu finden.<br />

Nach dem Spiel ist vor dem<br />

Spiel: Nach dem Erfolg der<br />

LabCon <strong>2022</strong> in Hamburg soll<br />

das Format 2023 in anderen<br />

Städten fortgeführt werden.<br />

www.omnilab.de<br />

FEI-Lebensmittelforschung ist top<br />

Auf der Jahrestagung des Forschungskreises<br />

der Ernährungsindustrie<br />

e.V. (FEI) in Bonn<br />

präsentierte FEI-Geschäftsführer<br />

Dr. Volker Häusser für das Jahr<br />

2021 eine Förderbilanz auf Spitzenniveau:<br />

Der FEI koordinierte<br />

140 Projekte der Industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung (IGF),<br />

die mit einem Gesamtvolumen<br />

von 56,74 Mio. Euro gefördert<br />

wurden – ein neuer Rekord.<br />

Projekte sollen nah am Anwender<br />

sein und Entwicklungsimpulse<br />

geben, die für Unternehmen<br />

der Lebensmittelwirtschaft<br />

relevant sind; thematisch geht<br />

es zunehmend um die effizientere<br />

Nutzung von Ressourcen<br />

wie Rohstoffen oder Energie.<br />

„Mehrwert durch Kooperation“<br />

lautete auch das Motto der FEI-<br />

Tagung. Die Themen reichten<br />

vom Einsatz innovativer Verfahren<br />

in der Lebensmittelproduktion<br />

über neue Ansätze zum Partikeldesign<br />

bis zum Nachweis<br />

von Bacillus-cereus-Toxinen,<br />

von der Bedeutung sekundärer<br />

Pflanzeninhaltsstoffe über<br />

gesundheitsfördernde Wirkung<br />

von Pektinen bis zum Fehlaroma<br />

in Kakao und Schokolade.<br />

www.fei-bonn.de<br />

38 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

fachforen / Messen<br />

Aufbruchstimmung bei Industrietag<br />

44 Partnerfirmen der Highclean Group in Fulda<br />

Zwei Jahre lang konnte die<br />

Highclean Group (Düsseldorf)<br />

wegen der Coronavirus-Pandemie<br />

ihren von den Mitgliedern<br />

und Geschäftspartnern so positiv<br />

aufgenommenen Industrietag<br />

nicht veranstalten. Jetzt war es<br />

wieder so weit. Bei der zweiten<br />

Auflage in Fulda nutzte man<br />

das Format zur Stärkung des<br />

„Wir-Gefühls“ der Gruppe, aber<br />

auch der Lieferanten.<br />

Insgesamt 44 Industriepartner<br />

der Highclean Group stellten<br />

ihre Produkte und Lösungen<br />

vor. Für die HCG-Mitglieder eine<br />

willkommene Gelegenheit, Kontakte<br />

zu knüpfen und zu festigen,<br />

mit Partnern ins Gespräch<br />

zu kommen, sich zu informieren<br />

und auszutauschen.<br />

„Lassen Sie uns die Synergien,<br />

die die Highclean Group<br />

uns allen bietet, gemeinsam<br />

nutzen“, sagte Vorstandsvorsitzende<br />

Simone Bäumer bei ihrer<br />

Begrüßungsansprache vor rund<br />

300 geladenen Gästen. Sie wies<br />

auch auf die allgemein schwierigen<br />

wirtschaftlichen Bedingungen<br />

aller hin. Die Stärken<br />

der 20 Mitgliedsunternehmen<br />

seien die Partnerschaften und<br />

guten Kooperationen mit Lieferanten,<br />

um gerade auch Probleme<br />

zusammen anzugehen,<br />

wodurch es immer wieder zu<br />

tragfähigen Lösungen kommt.<br />

Auch die Warenverfügbarkeit für<br />

die gemeinsamen Endkunden<br />

machen die Gruppe zu einem<br />

starken, verlässlichen Partner.<br />

„Es ist das Gebot der Stunde,<br />

sich dieser Stärken zu besinnen<br />

und gemeinsam die Ärmel<br />

hochzukrempeln“, so Bäumer.<br />

Aktuell wurde eine Reihe von<br />

Maßnahmen eingeleitet, wie<br />

etwa die allen Mitgliedern zur<br />

Verfügung stehende neue ERP-<br />

Lösung sowie ein optimiertes<br />

Schulungsprogramm der<br />

Mitarbeiter für einen kundenorientierten<br />

Service. Der neue<br />

Webshop, den Mitglieder in<br />

ihren Internetauftritt integrieren<br />

können, bietet Kunden ein<br />

breiteres Portfolio und eine<br />

einfachere Bedienbarkeit, online<br />

wie auch offline. Der Webshop<br />

ist ab 2023 verfügbar. Zudem<br />

hat man die Kriterien der<br />

Zusammenarbeit neu definiert<br />

und festgeschrieben, um die<br />

Identität der Gruppe zu stärken.<br />

www.highclean-group.de<br />

Moderne Reinigungsmaschinen und Kontakt von Hersteller zu Anwender: ein<br />

lebendiger Eindruck vom 2. Industrietag in Fulda.<br />

Foto: Highclean<br />

Irradiation Days: Kobalt-60-Mangel<br />

gefährdet die Strahlensterilisation<br />

Mit den BGS Irradiation<br />

Service Days hat BGS Beta-<br />

Gamma-Service (Wiehl) zum<br />

zweiten Mal eine virtuelle<br />

Fachmesse zur Strahlensterilisation<br />

durchgeführt. Experten<br />

aus Wirtschaft, Forschung<br />

und Verbänden<br />

analysierten<br />

in Vorträgen,<br />

Diskussionsrunden<br />

und<br />

geführten<br />

virtuellen<br />

Touren<br />

aktuelle<br />

Trends und<br />

branchenspezifische<br />

Themen<br />

rund um<br />

den Einsatz<br />

von Betaund<br />

Gammastrahlen zur<br />

Sterilisation von Produkten.<br />

Die Diskussionsrunden<br />

standen im Zeichen der Versorgungssicherheit.<br />

Vertreter<br />

aus Industrie und Verbänden<br />

diskutierten über Rohstoffmangel,<br />

Lieferengpässe und<br />

hohe bürokratische Hürden<br />

beim Transport von Kobalt-<br />

60-Quellen. Die Experten von<br />

BVMed, Ypsomed und BGS<br />

stellten dabei fest, dass es<br />

zwar ausreichend Kobalt-60<br />

zum Betrieb von Gammabestrahlungsanlagen<br />

gebe, es<br />

jedoch aufgrund verschärfter<br />

Regularien für die Transportunternehmen<br />

derzeit nicht<br />

in Deutschland eingeführt<br />

werden könne. Diese Situation<br />

betreffe die komplette Branche<br />

in Deutschland und habe<br />

gleichzeitig Auswirkungen<br />

auf das gesamte europäische<br />

Ausland. Betreiber von Gammaanlagen<br />

stünden aufgrund<br />

fehlender Nachladungen ihrer<br />

Anlagen seit Monaten unter<br />

Druck. Mit Blick auf die Kobalt-60-Lieferungen<br />

herrschte<br />

Einigkeit, dass die Bürokratie<br />

ein Funktionieren der Lieferketten<br />

massiv behindere und<br />

es für Sterilisationsdienstleister<br />

immer schwieriger werde,<br />

operativ handlungsfähig zu<br />

bleiben. „Wenn die Politik<br />

Vorträge und Diskussionen zu Trends und Themen der<br />

Strahlensterilisation wurden live übertragen. Foto: BGS<br />

nicht bald aktiv wird, werden<br />

die fehlenden Nachladungen<br />

zu einem weiteren Kapazitätsverlust<br />

führen und die bereits<br />

angespannte Versorgung des<br />

Marktes in den kommenden<br />

Monaten noch verschlimmern“,<br />

so Thomas Oestereich,<br />

Vertriebsleiter bei BGS.<br />

Die angespannte Lage rund<br />

um Sterilisationskapazitäten<br />

spiegelte sich auch in einer<br />

Umfrage unter Teilnehmern<br />

der virtuellen Messe wieder.<br />

Befragt nach der größten Herausforderung<br />

bei der Sterilisation<br />

ihrer Produkte, nannten<br />

33 Pro zent die Verfügbarkeit<br />

von Sterilisationskapazitäten,<br />

dicht gefolgt von zu wenig<br />

Know-how über die Sterilisationsprozesse<br />

im eigenen<br />

Unternehmen (30 Prozent).<br />

Exklusive Whitepaper, PDFs<br />

und Videos zu allen zehn<br />

Vortragsthemen können nach<br />

Registrierung bis August 2023<br />

kostenfrei abgerufen auf der<br />

virtuellen Messeplattform:<br />

https://isd22.bgs.eu/<br />

39


produkte & partner<br />

5·22<br />

Hygienische Verpackungslösungen<br />

WERIT: von Palette H1 bis IBC NUTRiline aseptic<br />

Zur Messe FACHPACK in<br />

Nürnberg legte die WERIT<br />

Gruppe (Altenkirchen) ihren<br />

Fokus auf hygienische Lö sun -<br />

gen an Industrieverpackungen<br />

für die Lebensmittelindus trie<br />

und die Logistik.<br />

Neben <strong>Hygiene</strong> und schneller<br />

Reinigung überzeugt die GS1-<br />

zertifizierte <strong>Hygiene</strong>palette<br />

EURO H1 durch hohe Qualität<br />

und flächendeckende Tauschfähigkeit.<br />

In Kombination mit<br />

genormten Behältern, wie Euronorm-Stapelbehältern,<br />

entsteht<br />

eine Symbiose. Müssen<br />

Behälter auch besonders gut<br />

zu handhaben sein, werden<br />

bewährte Stapelkästen mit<br />

U-Rand in drei Grundgrößen<br />

und unterschiedlichen Höhen<br />

von WERIT eingesetzt.<br />

Patentiert: der NUTRilineaseptic für sterile<br />

Befüllung und Entleerung. Foto: WERIT<br />

Großbehälter „ready to fill“<br />

Im IBC-Bereich bietet man<br />

der Lebensmittel-/Getränke-/<br />

Aromen-verarbeitenden Industrie<br />

den NUTRiline aseptic<br />

als patentierte Großverpackung<br />

„ready-to-fill“ an. Er<br />

ermöglicht sterile Befüllung<br />

und Entleerung von niedrigen<br />

und hochviskosen, sensiblen<br />

Flüssigkeiten. Die Frische der<br />

Lebensmittel bleibt erhalten,<br />

die Haltbarkeit wird effizient<br />

verlängert. Der gängige Elpo-<br />

Anschluss ermöglicht neben<br />

Befüllung übers Ventil auch<br />

eine Befüllung von oben. Die<br />

AirAssist-Ausstattung ist ideal<br />

für hochviskose Produkte wie<br />

Fruchtpürees und ermöglicht<br />

nahezu restlose Entleerung.<br />

Kundenspezifische Lösungen<br />

Der Individualisierungsgrad<br />

der WERIT-Industrieverpackungen<br />

ist hoch: Kunden<br />

können z.B. zwischen 300,<br />

600, 800 und 1000 Liter IBC<br />

auf verschiedenen Palettenarten,<br />

mit und ohne Ventil<br />

und diversen Deckelgrößen<br />

wählen. Der kleine 300 Liter<br />

COMPACTline ergänzt die<br />

Produktfamilie als Alternative<br />

zum Fass und ist nun auch<br />

mit CDS und Micromatic-<br />

Entnahmesysteme erhältlich.<br />

Er ist leicht zu stapeln und<br />

sicher zu transportieren.<br />

Im Zeichen der<br />

Nachhaltigkeit bietet<br />

WERIT für den Handel<br />

sowie Pool- und<br />

Logistikdienstleistungen<br />

neben den<br />

<strong>Hygiene</strong>paletten die<br />

IKP-Paletten im Euround<br />

Industriemaß an.<br />

Die Kunststoffpaletten<br />

verfügen über ein<br />

geringes Eigengewicht<br />

und bieten zusätzliche<br />

Ausstattungsmodule.<br />

WERIT-Drehstapelbehälter<br />

können im<br />

befüllten Zustand gestapelt<br />

werden und sind sehr<br />

stabil; leer werden sie einfach<br />

ineinander genestet und sparen<br />

so 65 % Volumen.<br />

Das IBC-Rückholsystem via<br />

PACKONE-Ticket ermöglicht<br />

kostenlose Rücknahme aller<br />

gebrauchten und entleerten<br />

IBC, ungeachtet Bauart und<br />

Hersteller. Nach Rekonditionierung,<br />

Reinigung oder<br />

Austausch von Komponenten<br />

wird der IBC dem Wirtschaftskreislauf<br />

wieder zugeführt.<br />

www.werit.eu<br />

Das europäische Provisur Innovation Center als Testzentrum für industrielle<br />

Lebensmittelverarbeitung ist in Plailly bei Paris eröffnet worden. Foto: Provisur<br />

Testfeld Lebensmittelverarbeitung<br />

Provisur eröffnete ein Innovation Center (PIC) bei Paris<br />

Provisur Technologies, ein führender<br />

Hersteller von Maschinen<br />

für die industrielle Lebensmittelverarbeitung<br />

mit Hauptsitz<br />

in Chicago (Illinois/USA), bietet<br />

seinen europäischen Kunden<br />

jetzt noch mehr Service: Im<br />

Oktober öffnete das europäische<br />

Provisur Innovation Center (PIC)<br />

in Plailly/Frankreich, nahe des<br />

Flughafens Paris Charles de<br />

Gaulle, seine Türen.<br />

In dem neuen hochmodernen<br />

PIC erleben Kunden und<br />

Interessenten den Einsatz von<br />

Anlagen zur industriellen Lebensmittelverarbeitung<br />

führender<br />

Marken wie AM2C, Beehive,<br />

Cashin, Formax, Hoegger,<br />

Lutetia und Weiler. Unterschiedliche<br />

Anwendungsbereiche<br />

(Auftauen, Tumbeln, Pressen,<br />

Slicen, Wolfen & Mischen, Formen,<br />

Pasteurisieren, Separieren)<br />

kommen hier unter realen<br />

Produktionsbedingungen, also<br />

bei kontrollierten Raumtemperaturen,<br />

zum Einsatz und laden<br />

ein zum Testen und Entwickeln.<br />

Testen unter Realbedingungen<br />

Lebensmittelhersteller haben<br />

die Gelegenheit, neue Produkte<br />

unter Einsatz innovativster<br />

Verarbeitungstechnologien aus<br />

dem Portfolio von Provisur zu<br />

entwickeln. Dabei steht ihnen<br />

ein Expertenteam aus Lebensmitteltechnikern<br />

und Anwendungsingenieuren<br />

zur Seite.<br />

Zusätzlich bietet das PIC eine<br />

Restaurantküche zum Kochen<br />

oder Braten von Lebensmitteln<br />

sowie ein Labor, das Produktanalysen<br />

möglich macht.<br />

Clean-Label-Produkte im Fokus<br />

Darüber hinaus bietet das neue<br />

PIC eine optimale Umgebung<br />

für Werksabnahmen von<br />

Anlagen für Provisur Kunden<br />

(FAT Factory Acceptance Tests),<br />

Präsentationen von Innovationen<br />

aus dem Provisur-Portfolio<br />

sowie für interne und externe<br />

Anlagen- und Anwendungsschulungen.<br />

Besonderen Fokus<br />

richtet der Anlagenanbieter<br />

in Plailly auf die Entwicklung<br />

und Produktion von Clean-<br />

Label-Erzeugnissen. Auch das<br />

boomende Segment der alternativen<br />

Proteine wird einen besonderen<br />

Stellenwert einnehmen.<br />

Dies nimmt Provisur zum<br />

Anlass, seine Zusammenarbeit<br />

mit dem US-amerikanischen<br />

Lebensmittelkonzern Archer<br />

Daniels Midland (ADM), einem<br />

der größten Ernährungsunternehmen<br />

der Welt, auszudehnen.<br />

Der Konzern ist führend<br />

in der Entwicklung von maßgeschneiderten,<br />

proteinbetonten<br />

Rezepturen und verfügt über<br />

großes Wissen. Die Forschung<br />

und Entwicklung rund um diese<br />

Zukunftsthemen wird durch die<br />

Fachleute am PIC unterstützt.<br />

Provisur Technologies<br />

Z.A. du Pré de la Dame Jeanne<br />

F-60128 Plailly<br />

www.provisur.com<br />

40 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

produkte & partner<br />

In Folie und Vakuumbeutel halal und koscher verpackt<br />

allfo/allvac erfüllen in der Produktion muslimische und jüdische Speisevorschriften<br />

Die Verpackungslösungen von<br />

allfo und allvac (Waltenhofen/<br />

Bayern) wurden erstmals als<br />

halal und erneut als koscher<br />

zertifiziert. Sowohl die Folien<br />

von allvac als auch die Vakuumbeutel<br />

von allfo erfüllen<br />

in ihrer Herstellung die<br />

Speisevorschriften gläubiger<br />

Muslime und Juden.<br />

Das Halal-Audit erfolgte<br />

durch die Halal Quality<br />

Control Germany GmbH,<br />

die Koscher-Zertifizierung<br />

durch die Israelitische<br />

Kultusgemeinde München<br />

und Oberbayern.<br />

Damit die Folien von allvac und<br />

die Vakuumbeutel von allfo als<br />

halal gelten, darf in ihnen kein<br />

Alkohol enthalten sein oder<br />

an ihnen haften. Denn dessen<br />

Verzehr ist nach islamischen<br />

Vakuumbeutel von allfo sind halal & koscher,<br />

hier der recyclingfähige VAC 95+. Foto: allfo<br />

Speisevorschriften nicht erlaubt.<br />

So garantiert allvac z.B., dass<br />

der Alkohol, der als Reinigungsmittel<br />

an den Maschinen zur<br />

Folienproduktion eingesetzt<br />

wird, bei einer Maschinentemperatur<br />

von 250 °C vollständig<br />

und rückstandsfrei verdunstet.<br />

Für die Koscher-Zertifizierung<br />

dürfen für die Herstellung keine<br />

tierischen Stoffe als Roh- und<br />

Grundstoffe eingesetzt werden.<br />

Als europäischer Marktführer<br />

bietet allfo rund 200 Beutelvarianten<br />

in unterschiedlichen<br />

Formen, Größen und Materialstärken.<br />

Von Siegelrand-,<br />

Schrumpf- und Schlauchbeuteln<br />

über Koch- und Standbodenbeutel<br />

bis hin zu Mehrlagenbeutel<br />

reicht das Sortiment.<br />

Damit lassen sich u.a. Lebensmittel<br />

hygienisch verpacken.<br />

Folien-Spezialist allvac hat sein<br />

Know-how in der Produktion<br />

von tiefziehfähigen Barrierefolien<br />

auf Basis von Polyethylen<br />

(PE) und Polyamid (PA). Diese<br />

kommen v.a. beim Verpacken<br />

von Lebensmitteln zum Einsatz.<br />

allfo GmbH & Co. KG<br />

Dieselstraße 9<br />

D-87448 Waltenhofen<br />

www.allfo.de<br />

Steffen Hoßfeldt ist<br />

neuer COO bei JUMO<br />

Im Mai zogen sich Bernhard<br />

und Michael Juchheim aus der<br />

operativen Geschäftsführung<br />

der JUMO GmbH & Co. KG in<br />

Fulda zurück, um sich künftig<br />

auf ihre Gesellschafterrolle zu<br />

fokussieren. Zusätzlich zu Dimitrios<br />

Charisiadis (l.), der seit<br />

2020 JUMO-Geschäftsführer<br />

ist, wurde nun Steffen Hoßfeld<br />

(r.) zum neuen Geschäftsführer<br />

bestellt. Er ist als Chief Operating<br />

Officer für die Lenkung<br />

und Organisation der gesamten<br />

Betriebsprozesse verantwortlich.<br />

www.jumo.net<br />

Ganter: Design Award für T-Griffe<br />

Delta: Luft und Gebäude virenfrei<br />

Wo Lebensmittel produziert<br />

werden, gehört maximale<br />

<strong>Hygiene</strong> zu den Grundvoraussetzungen.<br />

Da bereits kleinste<br />

Schwachstellen zur Kontamination<br />

kompletter<br />

Produktionslinien<br />

führen können,<br />

hat die Otto Ganter<br />

GmbH (Furtwangen)<br />

eine ganze<br />

Produktfamilie an<br />

speziellen Normelementen<br />

entwickelt, die minimale<br />

Verschmutzungsneigung<br />

mit optimaler Reinigungsfähigkeit<br />

verbinden und den hohen<br />

Anforderungen des 3-A-Sanitary-Standards,<br />

der EHEDG sowie<br />

der DGUV-Test entsprechen.<br />

Jetzt dürfen die Schwarzwälder<br />

nochmals jubeln: Bei der<br />

Verleihung des German Design<br />

Awards <strong>2022</strong> sowie des iF<br />

Design Awards wurde von den<br />

Jurys das elegante und ergonomische<br />

Design ihrer T-Griffe<br />

GN 5063 aus nichtros tendem<br />

A4-Edelstahl ausgezeichnet.<br />

Mit den T-Griffen<br />

GN 5063 im Hygienic<br />

Design lassen<br />

sich z.B. Bauteile<br />

heben, bewegen<br />

und schalten oder<br />

mittels Gewinde<br />

spannen. Aufgrund des verwendeten<br />

robusten und chemikalienresistenten<br />

Werkstoffs<br />

können die T-Griffe außerdem in<br />

besonders aggressiven Umgebungen<br />

eingesetzt werden.<br />

Otto Ganter GmbH & Co. KG<br />

Triberger Straße 3<br />

D-78120 Furtwangen<br />

www.ganternorm.com<br />

Delta, ein weltweit führender<br />

Anbieter von Energie- und<br />

Wärmemanagementlösungen,<br />

hat auf der Messe Light +<br />

Building in Frankfurt hochmoderne<br />

Desinfektionsprodukte<br />

der Reihe U+ Care222 und<br />

integrierte<br />

Systeme<br />

zur Überwachung<br />

der Luftqualität<br />

in<br />

Innenräumen<br />

vorgestellt,<br />

die neue<br />

Maßstäbe für<br />

die Gebäudeeffizienz<br />

und die Gesundheit<br />

der Bewohner setzen sollen.<br />

Das U+ Far-UVC-Desinfektionsgerät<br />

wurde für die<br />

Sicherheit von Menschen und<br />

Gebäuden entwickelt. Die<br />

Care222 ® -Reihe ist laut Delta<br />

ideal für die Reinigung von<br />

Luft und Oberflächen und hat<br />

eine signifikante bakteriostatische<br />

Wirkung gegen infekti<br />

öse Viren wie Covid-19.<br />

Studien zeigen, dass Far-UVC-<br />

Licht mit 222<br />

nm die DNAund<br />

Proteinstruktur<br />

von<br />

Viren und<br />

Bakterien<br />

mit 99 %<br />

Wirksamkeit<br />

zerstört. Die<br />

Strahlung<br />

wird von der<br />

Hornschicht der Haut absorbiert,<br />

so dass sie die DNA der<br />

menschlichen Zellen nicht<br />

erreichen kann. Somit ist sie<br />

für Menschen unbedenklich.<br />

www.delta-emea.com<br />

41


produkte & partner<br />

5·22<br />

Trautmann ab 2023<br />

neuer Mulivac-CEO<br />

Nach fast 14-jähriger Tätigkeit<br />

scheidet Guido Spix (Foto o.)<br />

aus familiären<br />

Gründen zum<br />

31. Dezember<br />

<strong>2022</strong> als<br />

Geschäftsführender<br />

Direktor bei<br />

Verpackungslösungsspezialist<br />

MULTIVAC (Wolfertschwenden)<br />

aus. Chris tian Traumann (Foto<br />

l.), seit 2008 Geschäftsführungsmitglied,<br />

wird<br />

dem Unternehmen<br />

ab Januar<br />

2023 als CEO<br />

und Sprecher der Geschäftsführung<br />

vorstehen – mit den drei<br />

neuen Geschäftsführenden<br />

Direktoren Bernd Höpner<br />

(CTO), Dr. Christian Lau (COO)<br />

und Dr. Tobias Richter (CSO).<br />

www.multivac.com<br />

SKF: R1U-Wellendichtringe für Lebensmittelkontakt<br />

Rührwerke und Pumpen verarbeiten<br />

unterschiedlichste Medien<br />

in diversen Konsistenzen. Sie<br />

sind sehr oft abrasiv und greifen<br />

die eingesetzten Wellendichtringe<br />

stark an. Als Alternative<br />

zu Standardwerkstoffen bietet<br />

SKF Economos (Schweinfurt)<br />

Wellendichtringe aus H-ECO-<br />

PUR an. Sie eignen sich für<br />

anspruchsvolle Anwendungen<br />

auch in der Lebensmittelindustrie<br />

und verfügen über die für<br />

den Kontakt mit Lebensmitteln<br />

erforderlichen Konformitäten.<br />

Der neue Wellendichtring R1U<br />

ist laut Hersteller eine federlose<br />

Rotationslippendichtung mit<br />

vielen kons truktiven und werkstofftechnischen<br />

Vorteilen: Eine<br />

flexible reibungsarme Lippe gewährleistet<br />

auch bei Exzentrizität<br />

gute Spurlaufeigenschaften.<br />

Der vordere Teil der Dichtlippe<br />

gleicht potenziellen Verschleiß<br />

aus. Die massive statische<br />

Lippe verhindert ein Verdrehen<br />

im Gehäuse. R1U-Dichtungen<br />

erfordern keine offenen Einbauräume<br />

und lassen<br />

sich einfach<br />

in geschlossene<br />

Dichtungsnuten<br />

einsetzen.<br />

Sie sind für<br />

Geschwindigkeiten<br />

von bis<br />

zu 0,5 m/s<br />

und bis zu<br />

Wellendichtring<br />

R1U. Foto: SKF<br />

10 bar Druck<br />

geeignet.<br />

Der Wellendichtring ist aus H-<br />

ECOPUR gefertigt, ein mechanisch<br />

und chemisch äußerst<br />

widerstandsfähiger Polyurethanwerkstoff,<br />

der die strengen Anforderungen<br />

der EU-Richtlinie<br />

EC 1935/2004, EC 102011<br />

erfüllt und FDA-Konformität<br />

besitzt. Das Material zeichnet<br />

sich durch hohe Beständigkeit<br />

gegen Verschleiß, Abrieb, UV-<br />

Strahlung, Ozon, Hydrolyse aus.<br />

In der Variante blau sind die<br />

Wellendichtringe R1U von SKF<br />

Economos auch optisch für den<br />

Einsatz in der Lebensmittelindus<br />

trie optimiert. Für den<br />

Lebensmitteleinsatz und<br />

ebenfalls auf Basis des blauen<br />

Polyuret hanwerkstoffes ist das<br />

Profil R01-P: Die nach außen<br />

gezogene Dichtlippe wird hier<br />

mit der PU-Hülle durch einen<br />

integrierten Spannring im<br />

Einbauraum gehalten. Diese<br />

Lösung ist bereits aus PTFE-<br />

Dichtungslösungen bekannt.<br />

SKF GmbH<br />

Gunnar-Wester-Straße 12<br />

D-97421 Schweinfurt<br />

www.skf.com<br />

Nachhaltigkeits-Goldmedaille für Nilfisk<br />

Innovative <strong>Hygiene</strong>-Bausteine<br />

Die ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele<br />

von Reinigungsgerätespezialist<br />

Nilfisk (Bellenbereg)<br />

setzen Standards: Für sein<br />

ambitioniertes<br />

Handeln wurde<br />

das Unternehmen<br />

mit<br />

der EcoVadis-<br />

Goldmedaille<br />

ausgezeichnet.<br />

Damit<br />

gehört der<br />

Global Player<br />

zu den<br />

besten 5 Prozent aller von Eco-<br />

Vadis bewerteten Unternehmen<br />

weltweit – und zu den besten<br />

4 Prozent der Branche „Herstellung<br />

von Spezialmaschinen“.<br />

EcoVadis gilt als weltweit größter<br />

und zuverlässigster Anbieter von<br />

Nachhaltigkeitsbewertungen<br />

für Unternehmen. Das Rating<br />

umfasst 21 Indikatoren zu vier<br />

Hauptthemen: Umwelt, Arbeit<br />

und Menschenrechte, Ethik und<br />

nachhaltige<br />

Beschaffung.<br />

Bei<br />

der letzten<br />

Bewertung<br />

Ende 2021<br />

wurde Nilfisk<br />

noch mit<br />

„Silber“<br />

bewertet.<br />

Der Aufstieg<br />

in die Gold-Kategorie ist v.a. auf<br />

die intensivierten Umweltbemühungen<br />

(90 von 100 Punkten)<br />

zurückzuführen. Nilfisk ist<br />

An bieter professioneller Reinigungsgeräte<br />

und Dienstleis tungen<br />

in über 100 Ländern.<br />

www.nilfisk.com<br />

K+G Wetter: Reinigungsklappe und Ein-Hand-Ausbau<br />

Neben besten Rohstoffen,<br />

raffinierten Gewürzen und<br />

hochwertigen Verarbeitungsmaschinen<br />

ist für erstklassige<br />

Fleischwaren<br />

und pflanzliche<br />

Proteinprodukte<br />

die <strong>Hygiene</strong> eine<br />

unverzichtbare<br />

Zutat. K+G Wetter<br />

(Biedenkopf-<br />

Breidenstein)<br />

baut Kutter, Wölfe<br />

und Mischwölfe für Handwerk<br />

und Industrie und setzt auf<br />

innovative Ideen für Hygie ne,<br />

Sicherheit und Zeitersparnis<br />

bei jeder Reinigung.<br />

Beispiele: Bei den Kuttern der<br />

Hygienic-Secure-Baureihe<br />

lassen handpolierte, schräge<br />

Edelstahl-Flächen Reinigungs-<br />

Flüssigkeiten ohne Pfützenbildung<br />

ablaufen, große Klappen<br />

(Foto) erlauben bei den Vakuum-Kuttern<br />

einfachen Zugang<br />

zum Kesselraum mit<br />

der Reinigungslanze<br />

und zuverlässige<br />

optische <strong>Hygiene</strong>-<br />

Kontrolle. Bauteile<br />

wie Messerdeckelstreifen,<br />

Schüsselabstreifer<br />

oder<br />

Schüsselpilzauflage<br />

lassen sich zur Reinigung mit<br />

einem Handgriff entnehmen<br />

und wieder einbauen. Ebenso<br />

einfach werden Schneidsatz<br />

und die optional erhältliche<br />

Sortiereinrichtung bei K+G-<br />

Wetter-Wölfen zur hygienischen<br />

Reinigung ausgebaut.<br />

www.kgwetter.de<br />

42 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

produkte & partner<br />

<strong>Hygiene</strong>-Dosierventil für<br />

Trinkwasseranwendungen<br />

Um beste<br />

Trinkwasserqualität<br />

zu<br />

gewährleisten,<br />

müssen alle<br />

Materialien,<br />

die damit in<br />

Berührung<br />

kommen,<br />

hohe <strong>Hygiene</strong>vorgaben erfüllen.<br />

ProMinent (Heidelberg) hat ein<br />

neues Dosierventil entwickelt,<br />

das die Anforderungen der<br />

Trinkwasserverordnung § 17<br />

erfüllt und somit für den Einsatz<br />

in der Trinkwasserversorgung<br />

geeignet ist. Es erreicht die<br />

strengen Bewertungsgrundlagen<br />

des Umweltbundesamtes<br />

und ist zum Patent angemeldet.<br />

Einsetzbar ist es mit allen<br />

ProMinent Dosierpumpen und<br />

für alle gängigen Dosiermedien<br />

wie Phosphat, Silikat, Chlor, pH-<br />

Korrektur oder Flockungsmittel.<br />

www.prominent.com<br />

Ad Terram: Säen ohne Mikroplastik<br />

Das niederländische Biotechnologieunternehmen<br />

Ad Terram<br />

(Opmeer) erhält als erstes<br />

Unternehmen in der Landwirtschaftsbranche<br />

das flustix-Siegel<br />

„Produktinhalt<br />

ohne Mikroplastik“.<br />

Die Zertifizierung<br />

erfolgte nach<br />

flustix-Standards<br />

mit unabhängiger<br />

Analyse durch ein<br />

akkreditiertes Labor<br />

der Wessling Gruppe<br />

sowie anschließender<br />

Konformitätsbewertung<br />

und Zertifizierung durch DIN<br />

CERTCO (TÜV Rheinland).<br />

Ad Terram entwickelt mikroplastikfreie<br />

Lösungen für Saatgutbehandlungen.<br />

Zu diesen<br />

Lösungen gehören Biostimulanzien,<br />

die auf Saatgut oder<br />

Pflanzen aufgetragen werden,<br />

um das Wachstum natürlich<br />

zu stimulieren. Verteilt werden<br />

diese Substanzen als Pellets,<br />

in flüssiger oder<br />

in Pulver-Form<br />

– und zwar unabhängig<br />

zertifiziert<br />

mikroplas tikfrei.<br />

Laut Studien landen<br />

jährlich 13 256 t<br />

Plastik durch gezielten<br />

Einsatz von<br />

Kunststoffen auf<br />

landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen. Hinzu kommen<br />

rund 5800 t Plastikabfall, vieles<br />

davon aus Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln<br />

und Saatgut.<br />

AD Terram<br />

De Veken 106, 1716 KG<br />

NL-Opmeer<br />

www.ad-terram.nl<br />

Aus Schur Flexibles<br />

wird „adapa Group“<br />

Im Einklang mit dem Motto der<br />

Messe Fachpack <strong>2022</strong> „Zukunft<br />

durch Handeln“ hat Schur<br />

Flexibles (Wiener Neudorf,<br />

Österreich), Spezialanbieter für<br />

nachhaltige flexible Verpackungslösungen,<br />

seinen neuen<br />

Firmennamen bekannt gegeben:<br />

„adapa Group“. Er leitet<br />

sich von „adaptive packaging“<br />

ab und soll das Anpassen an<br />

Herausforderungen in einer sich<br />

konstant verändernden Welt<br />

unterstreichen. Die neue Strategie<br />

besteht aus Maßnahmen,<br />

die Nachhaltigkeit, organisches<br />

Wachstum, operative Exzellenz<br />

und Innovation/Digitalisierung<br />

anstreben. Die wachsende europäische<br />

Gruppe mit Hauptsitz<br />

in Österreich umfasst 2200<br />

Mitarbeiter und 22 Produktionsstandorte<br />

in elf Ländern.<br />

www.adapa-group.com<br />

Neuer MEWA-Katalog<br />

für Arbeitsschutz<br />

Hörmann übernimmt Grothaus Türen<br />

Europas führender Tor- und<br />

Türhersteller Hörmann (Steinhagen)<br />

hat den Pendeltürenher<br />

steller Grothaus (Melle)<br />

übernommen<br />

und sein Produktprogramm<br />

im Bereich der<br />

Objekttüren um<br />

hochwertige<br />

Pendeltüren<br />

und zugehörige<br />

Zargen ergänzt.<br />

Grothaus<br />

ist auf die<br />

Produktion von<br />

Pendeltüren aus PE, PVC, Holz<br />

und Edelstahl sowie der Zargen<br />

spezialisiert. Die Produkte<br />

kommen weltweit v.a. in der<br />

Lebensmittelindustrie, der<br />

Pharmabranche, in Supermärkten,<br />

Kühl- und Tiefkühlräumen,<br />

Pendeltüren für den Lebensmittelsektor.<br />

Foto: Grothaus<br />

Hotels und Produktionshallen<br />

zum Einsatz. Hörmann bietet<br />

seit vielen Jahren Schiebe- und<br />

Schnelllauftore an, die häufig in<br />

einem Objekt zusammen<br />

mit Pendeltüren<br />

eingesetzt werden.<br />

Nun kommen Kühlund<br />

Gefrierraumtüren<br />

u.a. für die<br />

Lebensmittelindustrie<br />

ins Portfolio.<br />

Die Grothaus-Geschäftsführung<br />

hat<br />

am 1. September<br />

Daniel Kurpiers übernommen,<br />

der seit vier Jahren<br />

bei Hörmann tätig ist.<br />

Hörmann KG<br />

Upheider Weg 94-98<br />

D-33803 Steinhagen<br />

www.hoermann.com<br />

Ishida: Thomas Latz<br />

betreut Industriekunden<br />

Der neue Markenkatalog für<br />

Arbeitsschutz von Betriebstextilien-Spezialist<br />

MEWA (Wiesbaden)<br />

ist da. Auf rund 316 Seiten<br />

finden Fach- und Führungskräfte<br />

über 10.000 Produkte wie<br />

Schutzausrüstung, Sicherheitsund<br />

Funktionsbekleidung.<br />

Das Angebot<br />

umfasst die<br />

fünf Kategorien<br />

„Sicherheitsschuhe“,<br />

„Arbeitshandschuhe“,<br />

„Bekleidung“,<br />

„Hautschutz und<br />

<strong>Hygiene</strong>“ sowie „Atem-, Augen,<br />

Gehör- und Kopfschutz“ und<br />

ist auch über den Onlineshop<br />

„buy4work.mewa.de“ erhältlich.<br />

www.mewa.de<br />

Im Vertrieb von Wiege- und<br />

Verpackungstechnologie-<br />

Anbieter Ishida (Schwäbisch<br />

Hall) ist Thomas<br />

Latz (Foto) neuer<br />

Key Account<br />

Manager für<br />

Deutschland und<br />

Österreich. Der<br />

Betriebswirt betreut Großkunden<br />

aus der Lebensmittelindustrie<br />

sowie den Bereichen<br />

Tiernahrung und Non-Food. Der<br />

37-jährige gebürtige Saarländer<br />

ist seit 2019 für Ishida tätig,<br />

zu letzt als Regional Sales Manager.<br />

Als Ansprechpartner für<br />

komplette Verpackungsanlagen<br />

und -linien unterstützt er künftig<br />

den Vertrieb der Unternehmenszentrale<br />

von Ishida Europe<br />

in Birmingham, England.<br />

www.ishida.de<br />

43


veranstaltungen<br />

5·22<br />

Messekalender<br />

14.-17. November:<br />

Medica – Fachmesse für Medizintechnik,<br />

Laborausstattung,<br />

Diagnostika, Düsseldorf<br />

22. - 24. November:<br />

Cleanexpo – Internationale<br />

Fachmesse für die Reinigungsindustrie,<br />

Krasnogorsk/Russland<br />

23.-24. November:<br />

Cleanzone – internationale<br />

Fachmesse für Reinraum- und<br />

Reinheitstechnik, <strong>Hygiene</strong> und<br />

Kontaminationskontrolle,<br />

Frankfurt am Main<br />

23.-25. November:<br />

Interclean – Fachmesse der<br />

globalen Reinigungsindustrie,<br />

Hangzhou/China, und als<br />

virtuelles Event unter:<br />

www.intercleanshow.com<br />

Food Fraud im Betrieb bekämpfen<br />

DLG: Sensorik gegen Lebensmittelkriminalität<br />

Fahndungsdruck und mediale<br />

Aufmerksamkeit sind oft<br />

minimal, wenn gefälschte oder<br />

gepanschte Lebensmittel kein<br />

Risiko für Verbraucher darstellen.<br />

Fehlen dann auch noch geeignete<br />

Labormethoden für den<br />

Nachweis der Verfälschung oder<br />

sind sie zu kostspielig, ist das<br />

Risiko der Enttarnung für Täter<br />

gering. Die finanziellen Verluste<br />

für Geschädigte können hingegen<br />

erheblich sein. Mit einem<br />

Seminar vermittelt die Deutsche<br />

Landwirtschafts Gesellschaft<br />

(DLG) am 24. November von<br />

10 bis 16 Uhr in Frankfurt,<br />

Eschborner Landstraße 122,<br />

wie Sensorik und Laboranalytik<br />

gemeinsam zur Enttarnung von<br />

Food Fraud beitragen können.<br />

ausgerichtete Sensorik kann<br />

laut DLG exzellente Dienste leisten,<br />

wenn sie der Laboranalytik<br />

vorgeschaltet wird. Tragende<br />

Säulen sind das Aufspüren<br />

von Abweichungen von einer<br />

sensorischen Referenz und das<br />

gezielte Steuern der Laboranalytik.<br />

Im Seminar wird der breite<br />

Einsatzbereich der Sensorik<br />

anhand realer aufgeklärter<br />

Food-Fraud-Fälle demonstriert.<br />

Im praktischen Teil werden<br />

Teilnehmer selbst zu Fahndern,<br />

die mit sensorischen Methoden<br />

reale Verfälschungen in Beispielprodukten<br />

aufspüren.<br />

Referenten sind Diplom-Biologin<br />

Dr. Sonja Schwarz und Food-<br />

Safety-Experte Andreas Müller.<br />

Grundlagen & Investition<br />

in Hygienic Design<br />

Die Hygienic Design Weihenstephan<br />

Akademie veranstaltet am<br />

11. November ein Online-Seminar<br />

„Hygienic Design kompakt“<br />

zu Grundlagen, Vorteilen und<br />

Umsetzung. Am 21. November<br />

findet in Freising ein Kurs „Hygienic<br />

Design Investitionsprojekte<br />

– Best Practice-Methoden<br />

bei Investitionsprojekten der<br />

Lebensmittelindustrie“ statt,<br />

das zeigt, wie hygienerelevante<br />

Maschinen- und Anlagenanforderungen<br />

systematisch ermittelt<br />

und bewertet werden. Vom<br />

22.-24. November vermittelt ein<br />

Grundkurs „Hygienic Design“ in<br />

Vorträgen und einem Workshop<br />

u.a. gesetzliche Anforderungen,<br />

Werkstoffe, Reinigung,<br />

Konstruktionsdetails und das<br />

Prozessumfeld für HD.<br />

30. November - 4. Dezember:<br />

FOOD & LIFE – Messe für<br />

Essen, Trinken & Genießen,<br />

München<br />

6.-8. Dezember:<br />

Health Ingredients/Food Ingredients<br />

Europe – Internationale<br />

Messe für Lebensmittel-Zusatzstoffe,<br />

Paris<br />

29. Januar - 1. Februar:<br />

ISM – weltweit größte Messe für<br />

Süßwaren und Snacks, Köln<br />

14.-16. Februar:<br />

Filtech – Internationale<br />

Fachmesse für Filtrations- und<br />

Separationstechnik, Köln<br />

14.-17. Februar:<br />

BioFach und Vivaness – Weltleitmesse<br />

für Bio-Lebensmittel<br />

in Verbund mit Internationaler<br />

Fachmesse für Naturkosmetik,<br />

Nürnberg<br />

Wegen möglicher Coronabedingter<br />

Absagen gilt für alle<br />

Termine: ohne Gewähr.<br />

Eine qualifizierte und auf<br />

Enttarnung von Fälschungen<br />

Deutscher Fleisch Kongress<br />

Branchentreff am 22./23. November in Mainz<br />

Unter dem Titel „Ausblick. Anspruch.<br />

Aufbruch: Wie sich die<br />

Branche ändern muss“ lädt die<br />

dfv Conference Group GmbH<br />

am 22./23. November zum<br />

Deutschen Fleisch<br />

Kongress <strong>2022</strong> in<br />

die Rheingoldhalle in<br />

Mainz ein.<br />

Top-Themen sind:<br />

u Konjunktur. Beschäftigung.<br />

Finanzmärkte:<br />

Die neuen<br />

Rahmenbedingungen<br />

u Hohe Wettbewerbsdynamik<br />

und steigender Margendruck:<br />

Was kommt auf die Industrie<br />

zu?<br />

u Haltungswechsel: Welche<br />

Rolle spielt die konventionelle<br />

Erzeugung zukünftig?<br />

Weitere Info & Anmeldung unter<br />

www.dlg-akademie.de<br />

u Herkunftskennzeichnung:<br />

Auch in der Gastronomie und<br />

Gemeinschaftsverpflegung?<br />

u Nachhaltige Landwirtschaft:<br />

Haben die Vorschläge der<br />

Borchert-Kommission<br />

noch eine Chance?<br />

u Alternative Proteine:<br />

Wie entwickeln<br />

sich die Sortimente<br />

weiter?<br />

Die Referenten<br />

kommen u.a. von<br />

Branchengrößen wie Tönnies,<br />

Vion, Metten und Edeka. Vier<br />

Dive-Sessions, ein Workshop<br />

und ein Winter-BBQ runden das<br />

Vortragsprogramm ab.<br />

Weitere Infos und Anmeldung:<br />

www.fleischkongress.de<br />

Nähere Infos unter www.x4com.<br />

de/hygienic_design_akademie<br />

Euroforum „Nahrungsergänzungsmittel“<br />

Am 24./25. November<br />

referieren bei der Euroforum-<br />

Jahrestagung „Nahrungsergänzungsmittel“<br />

hochrangige<br />

Digital-/Rechtsexperten im<br />

Veranstaltungscampus der<br />

Handelsblatt GmbH, Toulouser<br />

Allee 27, in Düsseldorf. Themen<br />

der Konferenz sind u.a.: Update<br />

Überwachung, Aktuelle Rechtsprechung<br />

und regulatorische<br />

Rahmenbedingungen, Digitale<br />

Transformation & Nahrungsergänzungsmittel,<br />

Nachhaltigkeit<br />

& Wissenschaft, Cross Border:<br />

Internationale Perspektiven,<br />

Bio-Nahrungsergänzungsmittel,<br />

Verpackung. Eine Teilnahme ist<br />

in Präsenz oder digital möglich.<br />

Weitere Info und Anmeldung:<br />

www.auroforum.de/nem<br />

44 www.hygiene-report-magazin.de


november<br />

veranstaltungen<br />

Sauberkeit im industriellen Maßstab<br />

Grundlagenseminar zur QS in der Bauteilreinigung<br />

Ziel der Qualitätssicherung in<br />

der industriellen Reinigung<br />

ist das Erfüllen der Anforderungen<br />

an die Sauberkeit der<br />

Bauteile aus den nachfolgenden<br />

Fertigungsprozessen.<br />

Um die Bauteilsauberkeit<br />

stabil und effizient zu sichern,<br />

sind abgestimmte Lösungen<br />

für den Reinigungsprozess<br />

und dessen Überwachung<br />

notwendig. Mit einem zweitägigen<br />

Grundlagenseminar<br />

„Qualitätssicherung in der<br />

Bauteilreinigung“ am 30. November/1.<br />

Dezember im Congressforum<br />

Frankenthal bietet<br />

der Fachverband industrielle<br />

Teilereinigung e.V. (FiT) eine<br />

Weiterbildungsmaßnahme an.<br />

Omnilab: Webinar zur<br />

Sicherheit im Laboralltag<br />

Laborhändler und Servicedienstleister<br />

Omnilab (Bremen)<br />

veranstaltet ein breites Programm<br />

kostenloser Webinare.<br />

In den 60-minütigen Online-<br />

Seminaren vermitteln Experten<br />

Know-how bequem via Computer<br />

oder Smartphone. Am<br />

Donnerstag, 17. November, ab<br />

10 Uhr steht das Thema „Safety<br />

Inside – Zusätzliche Sicherheit<br />

im Umgang mit Gefahrstoffen“<br />

im Fokus. Referentin Annett<br />

Schneider (Merck) zeigt die<br />

Herausforderungen im täglichen<br />

Umgang mit Gefahrstoffen und<br />

gibt Hinweise, um Abläufe im<br />

Hinblick auf die persönliche<br />

Sicherheit zu optimieren. Im Anschluss<br />

steht für Teilnehmer ein<br />

Zertifikat zum Download bereit.<br />

Weitere Info & Anmeldung unter<br />

www.omnilab.de<br />

Das Wissen für das Sichern<br />

einer stabilen Bauteilsauberkeit<br />

in Theorie und Praxis<br />

vermitteln erfahrene Anwendungstechniker<br />

mit je einem<br />

Vortragsteil am Vormittag und<br />

einem praktischen Teil am<br />

Nachmittag. Das Seminar<br />

bietet Grundlagenwissen,<br />

Richtlinien und Praxisberichte<br />

für Bauteilsauberkeit durch<br />

effiziente Qualitätskontrolle<br />

und optimierte Verfahren<br />

sowie Anlagentechnik.<br />

In sieben Praktika in kleinen<br />

Gruppen präsentieren erfahrene<br />

Applikationsingenieure<br />

bewährte Messgeräte und<br />

Messverfahren für das Überwachen<br />

des Reinigungsprozesses,<br />

die Wirkungsweisen<br />

von Reinigungsmechanismen<br />

und vermitteln Lösungsansätze<br />

sowie Richtlinien für deren<br />

praktische, effiziente Nutzung.<br />

Weitere Infos & Anmeldung:<br />

www.wissenstransfer.events<br />

Von Kontrollen bis Laboranalysen,<br />

von Tierhaltung/Transport<br />

und Futtermittelwirtschaft über<br />

Fleischwirtschaft bis zu Monitoring,<br />

Lebensmitteleinzelhandel<br />

und Tiergesundheit: Die QS-<br />

Akademie stellt<br />

mit Seminaren<br />

und Workshops<br />

umfassende<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung. Praxisnah und<br />

aktuell bietet das 360°-Wissensportal<br />

ein breit gefächertes<br />

Fortbildungsangebot – für alle<br />

Unternehmen der Lieferketten<br />

Obst und Gemüse sowie Fleisch<br />

und Fleischwaren.<br />

Das Programm ist vielfältig,<br />

wächst stetig und orientiert sich<br />

JUMO-Kurse zu Analysen,<br />

Messgeräten, SPS & Co.<br />

JUMO (Fulda), Hersteller für industrielle<br />

Sensor- und Automatisierungstechnik,<br />

bietet in seinem<br />

JUMO Campus kostenfreie<br />

Webinaren, E-Learnings und<br />

Fachbücher bis hin zu Seminaren<br />

und Exklusivschulungen<br />

unter dem Motto „Vom Praktiker<br />

für den Praktiker“ an. Aktuelle<br />

Termine: Seminar „Analysenmesstechnik<br />

für den Praktiker<br />

(15.11. Fulda); Seminar „JUMO<br />

AQUIS touch S/P – Modulare<br />

Mehrkanalmessgeräte für die<br />

Flüssigkeitsanalyse“ (16.11.<br />

Fulda); Seminar „Erweiterung<br />

von JUMO-Komponenten um<br />

eine SPS-Funktionalität“ (17.11.<br />

online); Seminar „Mess-, Regelund<br />

Automatisierungssystem –<br />

JUMO mTRON T und CODESYS<br />

V3.5“ (auf Anfrage).<br />

Weitere Termine & Anmeldung<br />

unter http://campus.jumo.info<br />

Lebensmittel-Fortbildung praxisnah<br />

QS-Seminare von Wasseranalyse bis Tiertransport<br />

dabei immer an aktuellen branchenspezifischen<br />

Themen. Im<br />

zweiten Halbjahr <strong>2022</strong> liegt der<br />

Fokus u.a. auf der Qualität von<br />

Wasser im Betrieb mit Schwerpunkt<br />

Probenahme. Darüber<br />

hinaus<br />

wird die<br />

Lebensmittelsicherheit<br />

von<br />

Obst und<br />

Gemüse während des Transports<br />

genauer beleuchtet.<br />

Weitere Schwerpunkte sind der<br />

Tierschutz bei der Schlachtung<br />

und der Umgang mit kranken<br />

und verletzten Tieren in der<br />

Landwirtschaft.<br />

Weitere Info & Anmeldung unter<br />

www.q-s-akademie.de<br />

IMPRESSUM<br />

ISSN: 1618-2456<br />

HYGIENE REPORT<br />

Verlag:<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Telefon: 09 11/20 18-0<br />

Telefax: 09 11/20 18-100<br />

Email: hygiene@harnisch.com<br />

www.harnisch.com<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Objektleitung:<br />

Armin König<br />

Telefon: 0911/20 18-230<br />

Publisher:<br />

Benno Keller<br />

Redaktionsteam:<br />

Horst Buchmann<br />

Grazyna Schatton<br />

Technische Leitung:<br />

Armin König (-230)<br />

Erscheinungsweise:<br />

5 x jährlich – Februar, April, Juli,<br />

September, November<br />

Abonnement:<br />

Marta Bletek-Gonzalez<br />

Bezugspreis:<br />

im Jahresabonnement<br />

Inland: EUR 30,- zzgl. MwSt.<br />

Ausland: EUR 35,-<br />

Druckauflage:<br />

18.000 Exemplare<br />

Druck:<br />

Herrmann GmbH Offsetdruckerei<br />

90513 Zirndorf<br />

Die in diesem Magazin enthaltenen Beiträge<br />

einschließlich der Abbildungen<br />

unterliegen dem Urheberrechtsgesetz.<br />

Eine Verwendung ohne Zustimmung des<br />

Verlages ist unzulässig und wird strafrechtlich<br />

verfolgt. Dieses gilt für jede<br />

erdenkliche Form der Vervielfältigung.<br />

Sonder- und Nachdrucke können gerne<br />

auf Anfrage bestellt werden. Artikel,<br />

die namentlich gekennzeichnet<br />

oder durch ein Kürzel einem Autor zuzuordnen<br />

sind, geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

können nicht zurückgeschickt werden.<br />

Wird ein Manuskript von der Redaktion<br />

angenommen, gehen Verlags- und Urheberrecht<br />

sowie sämtliche Rechte zur<br />

Veröffentlichung und Verbreitung auf<br />

den Verlag über. Die Redaktion übernimmt<br />

bezüglich in diesen Beiträgen<br />

dargelegter Sachverhalte keine Haftung.<br />

45


ISSN 1618-2456<br />

Internationale Fachzeitschriften<br />

Themen februar<br />

• Berufskleidung<br />

• Schädlingsbekämpfung<br />

• <strong>Hygiene</strong>orientierte Baumaßnahmen<br />

• Schnellmethoden<br />

1·23<br />

Die Veröffentlichungen des Dr. Harnisch Verlages<br />

behandeln vornehmlich ausgewählte Themen der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />

Sie sind als interdisziplinäre Ratgeber für die<br />

Führungskräfte der Industrie unentbehrlich. Der<br />

Schwerpunkt liegt dabei in der Herausgabe von<br />

internationalen Fachzeitschriften. Ein hochkarätig<br />

besetztes Autorenteam unterstützt dabei<br />

stets die Verlagsredaktion.<br />

ISSN 1618-2456

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