01.11.2022 Aufrufe

SPENGLER CUP DAVOS - Jahrbuch 2022 (70-er Jahre)

Das 6. Jahrbuch des Spengler Cup Davos blickt zurück auf die 1970er-Jahre, die von der Dominanz der osteuropäischen Teams und der zweifachen Teilnahme Japans geprägt waren. «Big Nedo» Václav Nedomanský, löste Begeisterung aus und der spätere Schweizer Nationaltrainer Ralph Krueger erzählt von seiner tiefen Verbundenheit zu Davos, an deren Ursprung eine Schädelfraktur am Spengler Cup stand. Udo Kiessling, der 2022 vom Davoser Andres Ambühl als Rekordspieler an Weltmeisterschaften abgelöst wurde, betont den hohen Stellenwert des Spengler Cup ebenso wie sein noch aktiver Schweizer Nachfolger.

Das 6. Jahrbuch des Spengler Cup Davos blickt zurück auf die 1970er-Jahre, die von der Dominanz der osteuropäischen Teams und der zweifachen Teilnahme Japans geprägt waren. «Big Nedo» Václav Nedomanský, löste Begeisterung aus und der spätere Schweizer Nationaltrainer Ralph Krueger erzählt von seiner tiefen Verbundenheit zu Davos, an deren Ursprung eine Schädelfraktur am Spengler Cup stand. Udo Kiessling, der 2022 vom Davoser Andres Ambühl als Rekordspieler an Weltmeisterschaften abgelöst wurde, betont den hohen Stellenwert des Spengler Cup ebenso wie sein noch aktiver Schweizer Nachfolger.

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94.<br />

<strong>SPENGLER</strong> <strong>CUP</strong> <strong>DAVOS</strong><br />

JAHRBUCH <strong>2022</strong>


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5<br />

OK-Präsident<br />

Marc Gianola<br />

44<br />

Glanz und Gloria<br />

7<br />

Nationalratspräsident<br />

Martin Candinas<br />

62<br />

Sieg<strong>er</strong> von damals<br />

9<br />

Weltv<strong>er</strong>bandspräsident<br />

Luc Tardif<br />

69<br />

Das Goldene Buch<br />

10<br />

19<strong>70</strong> – 1979:<br />

Osteuropäische Duelle<br />

72<br />

Daheim ist daheim<br />

26<br />

<strong>2022</strong>: Das sind die Teams<br />

PRESENTING PARTNER GOLD PARTNER OFFICIAL BROADCASTER<br />

Impressum<br />

H<strong>er</strong>ausgeb<strong>er</strong> des <strong>Jahrbuch</strong>s <strong>2022</strong><br />

Hockey Club Davos AG<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos<br />

H<strong>er</strong>b<strong>er</strong>t Batlin<strong>er</strong> Haus<br />

Eisbahnstrasse 2<br />

72<strong>70</strong> Davos Platz, Schweiz<br />

Redaktion<br />

Lüching<strong>er</strong> Est., Kommunikation mit Stil<br />

www.lueching<strong>er</strong>.li<br />

Grafik und Gestaltung<br />

Leone Ming Est., Markenagentur<br />

www.leoneming.com<br />

Titelbild<br />

KEYSTONE/PHOTOPRESS-ARCHIV/Karl Mathis<br />

(Zuschau<strong>er</strong> beim Spiel Slovan Bratislava gegen<br />

Polen im Jahr 1974 auf dem Schweinw<strong>er</strong>f<strong>er</strong>turm).<br />

Bild<strong>er</strong><br />

Maurice Parrée (S. 25, 44, 72)<br />

Keystone:<br />

Gaëtan Bally (S. 28 or.), Arno Balzarini (S. 37 M.),<br />

Fabrice Coffrini (S. 33), Alessandro della Valle (S. 21),<br />

Melanie Duchene (S. 3, 26, 38, 41, 43 r., 74),<br />

Gian Ehrenzell<strong>er</strong> (S. 29, 39 o., 43 l., 49, 69),<br />

Laurent Gilliéron (S. 35), Pauli (S. 19 u.),<br />

Pet<strong>er</strong> Schneid<strong>er</strong> (S. 31, 43 u.),<br />

Benjamin Soland (S. 55), Str (S. 14, 20, 24 o.),<br />

Alexandra Wey (S. 64),<br />

Keystone/Photopress-Archiv: Ke (S. 10/11, 13, 42/43),<br />

Karl Mathis (S. 15, 16, 17, 19, 24 u., 28 u., 62)<br />

Keystone/Ti-Press: Samuel Golay (S. 28 ol.)<br />

Epa/Cj: Gunth<strong>er</strong> (S. 61)<br />

Hansruedi Camenisch (S. 39 M.), Luzia Schär (S. 39)<br />

Clubs und private Alben<br />

Ins<strong>er</strong>ate<br />

Hockey Club Davos AG<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos<br />

www.spengl<strong>er</strong>cup.ch<br />

Auflage<br />

5000 Exemplare<br />

© Spengl<strong>er</strong> Cup <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2022</strong><br />

Hockey Club Davos AG<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos<br />

H<strong>er</strong>b<strong>er</strong>t Batlin<strong>er</strong> Haus / Eisbahnstrasse 2<br />

72<strong>70</strong> Davos Platz, Schweiz<br />

Die in diesem Buch v<strong>er</strong>öffentlichten<br />

Beiträge, Daten, Bild<strong>er</strong>, Grafiken und Layout<br />

sind urheb<strong>er</strong>rechtlich geschützt.<br />

Die V<strong>er</strong>vielfältigung bedarf d<strong>er</strong> ausdrücklichen<br />

Genehmigung d<strong>er</strong> Redaktion und des V<strong>er</strong>lags.


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: Marc Gianola<br />

OK-Präsident Spengl<strong>er</strong> Cup Davos<br />

« Während d<strong>er</strong> Corona-Pandemie hat jede und jed<strong>er</strong> von uns<br />

gewisse Dinge v<strong>er</strong>misst. Dinge, die vorh<strong>er</strong> selbstv<strong>er</strong>ständlich<br />

waren. Zum Beispiel das Eishockeyfest Spengl<strong>er</strong> Cup und die<br />

p<strong>er</strong>sönlichen Begegnungen rund um die Partien. Hi<strong>er</strong> ein Schwatz,<br />

dort ein Fachsimpeln und abends ein Bi<strong>er</strong> mit Freunden, Fans<br />

od<strong>er</strong> Partn<strong>er</strong>n. Diesen sozialen Aspekt rund um das Sportspektakel<br />

w<strong>er</strong>de ich dieses Jahr ganz besond<strong>er</strong>s geniessen. Auch<br />

deshalb, weil Arbeit und Vorb<strong>er</strong>eitung nur dann Sinn machen,<br />

wenn man das Resultat teilen kann. Deshalb freue ich mich enorm<br />

auf all die Begegnungen mit Sportl<strong>er</strong>n, Train<strong>er</strong>n, Betreu<strong>er</strong>n,<br />

Funktionären, Eishockeybegeist<strong>er</strong>ten, Sponsoren und Partn<strong>er</strong>n.<br />

Mit den sechs attraktiven Teams wird die V<strong>er</strong>anstaltung auch<br />

in sportlich<strong>er</strong> Hinsicht ein Highlight sein. »


PROFI TIPP<br />

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: Martin Candinas<br />

Nationalratspräsident<br />

« 94 <strong>Jahre</strong> packendes Eishockey. Was für eine Erfolgsgeschichte! D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Cup, das älteste int<strong>er</strong>nationale Eishockey-Mannschaftsturni<strong>er</strong>, findet<br />

nach drei <strong>Jahre</strong>n endlich wied<strong>er</strong> statt. Die tolle Atmosphäre im und um das<br />

Stadion h<strong>er</strong>um sowie das freundschaftliche Kräftemessen zwischen Weihnachten<br />

und Neujahr w<strong>er</strong>den die H<strong>er</strong>zen d<strong>er</strong> zahlreichen Fans wied<strong>er</strong> höh<strong>er</strong>schlagen<br />

lassen. Für mich ist d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup Jahr für Jahr ein Muss.<br />

Das Turni<strong>er</strong> ist ein ganz besond<strong>er</strong><strong>er</strong> Event, auch dank seines traumhaften<br />

Austragungsortes in d<strong>er</strong> B<strong>er</strong>gwelt von Davos und Graubünden! In viva sin la<br />

Cuppa Spengl<strong>er</strong>! »


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: Luc Tardif<br />

Präsident d<strong>er</strong> Int<strong>er</strong>nationalen Eishockey-Föd<strong>er</strong>ation ( IIHF )<br />

« Nach ein<strong>er</strong> aufgrund d<strong>er</strong> Pandemie harten Zeit für uns<strong>er</strong>en<br />

Eishockeysport freue ich mich, dass wir im Jahr <strong>2022</strong> mehr<br />

Licht als Schatten sehen konnten. Nach einem schwi<strong>er</strong>igen<br />

Dezemb<strong>er</strong> mit Turni<strong>er</strong>absagen konnten bis Septemb<strong>er</strong> sämtliche<br />

Weltmeist<strong>er</strong>schaften aus- und nachgetragen w<strong>er</strong>den.<br />

In dies<strong>er</strong> Saison wird auch die Schweiz int<strong>er</strong>national im<br />

Rampenlicht stehen. Die Rückkehr des Spengl<strong>er</strong> Cup ist wie<br />

ein Weihnachtsgeschenk für Eishockeyfans. Und im Frühling<br />

kommt die IIHF Eishockey-Weltmeist<strong>er</strong>schaft d<strong>er</strong> U18-<br />

Junioren nach Basel und Porrentruy. Das Davos<strong>er</strong> Traditionsturni<strong>er</strong><br />

steht für Spielfreude, Unt<strong>er</strong>haltung, Emotionen und<br />

fei<strong>er</strong>nde Fans, die wir um diese <strong>Jahre</strong>szeit zwei Saisons lang<br />

v<strong>er</strong>missten. Nun ist d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup endlich zurück und<br />

bringt eine spannende Kombination von Clubs aus allen Himmelsrichtungen.<br />

Ich wünsche allen Teilnehm<strong>er</strong>n viel Glück<br />

und den Fans eine tolle Altjahreswoche in Davos! »


19<strong>70</strong> – 1979<br />

: Osteuropäische Duelle


V<strong>er</strong>antwortungsvoll geniessen.<br />

Dis Liablingspiar<br />

in dr schönsta Stuba<br />

vo Davos


19<strong>70</strong> – 1979: OSTEUROPÄISCHE DUELLE<br />

13<br />

: Osteuropäische Teams prägen<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup war in den 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n ohne osteuropäische Teams undenkbar.<br />

Die Trophäe wurde genauso häufig von tschechoslowakischen wie von sowjetischen<br />

Mannschaften gewonnen.<br />

Das westeuropäische Eishockey war in<br />

den 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n gegenüb<strong>er</strong> den Ostblockmannschaften<br />

kaum mehr konkurrenzfähig.<br />

Die H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung<br />

des Spengl<strong>er</strong> Cup-OKs bestand deshalb<br />

darin, ein möglichst ausgeglichenes<br />

Tableau zu präsenti<strong>er</strong>en. 19<strong>70</strong><br />

<strong>er</strong>wies sich dies als ein praktisch unlösbares<br />

Problem. Die leistungsmässige<br />

Diskrepanz zwischen den Grossen<br />

im Welteishockey und dem Rest schlug<br />

sich auch auf Clubebene mit all<strong>er</strong> Deutlichkeit<br />

nied<strong>er</strong>. B<strong>er</strong>eits nach drei von<br />

zehn Partien lautete die Frage: Dukla<br />

Jihlava od<strong>er</strong> SKA Leningrad? Schliesslich<br />

kamen die beiden Militärmannschaften<br />

ungeschlagen ins Finale.<br />

Nach Lokomotive Moskau trug sich<br />

schliesslich zum zweiten Mal in Folge<br />

eine russische Mannschaft in die<br />

Sieg<strong>er</strong>liste des Spengl<strong>er</strong> Cup ein. Das<br />

Finalspiel vor 5000 Zuschau<strong>er</strong>n konnte<br />

die Erwartungen ab<strong>er</strong> nur teilweise<br />

<strong>er</strong>füllen. Das homogen<strong>er</strong>e, wesentlich<br />

frisch<strong>er</strong> und spritzig<strong>er</strong> wirkende Leningrad<strong>er</strong><br />

Team bezwang Dukla Jihlava mit<br />

3 : 1. Die Russen praktizi<strong>er</strong>ten auf d<strong>er</strong><br />

Basis des grossen läuf<strong>er</strong>ischen und<br />

technischen Könnens jedes Einzelnen<br />

eine Art Reissbrett-Eishockey, wie es<br />

in dies<strong>er</strong> Präzision und in dies<strong>er</strong> Sich<strong>er</strong>heit<br />

von kein<strong>er</strong> and<strong>er</strong>en Mannschaft<br />

auch nur annäh<strong>er</strong>nd <strong>er</strong>reicht wurde.<br />

Wohl wurden die Russen im «Finalspiel»<br />

von Dukla Jihlava, ihrem einzigen <strong>er</strong>nsthaften<br />

Rivalen an diesem Turn<strong>er</strong>, üb<strong>er</strong><br />

weite Strecken feldmässig domini<strong>er</strong>t,<br />

ab<strong>er</strong> das Bild trog, denn die Russen<br />

gaben das Diktat bei diesem Match nie<br />

aus d<strong>er</strong> Hand.<br />

1971 – mit La Chaux-de-Fonds und d<strong>er</strong><br />

japanischen Nationalmannschaft<br />

In diesem Jahr nahm mit d<strong>er</strong> japanischen<br />

Nationalmannschaft <strong>er</strong>stmals ein asiatisches<br />

Team am Spengl<strong>er</strong> Cup teil und<br />

avanci<strong>er</strong>te zum Publikumsliebling. Für<br />

Japan war das Turni<strong>er</strong> eine wichtige<br />

: D<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> La Chaux-de-Fonds gefiel am Spengl<strong>er</strong> Cup 1971 durch seinen Einsatz<br />

und hätte ohne seine grosse Schwäche, den Abschluss, ohne Weit<strong>er</strong>es das eine od<strong>er</strong> and<strong>er</strong>e Spiel<br />

gewinnen können.<br />

Standortbestimmung für die Olympischen<br />

Spiele in Sapporo. Ab<strong>er</strong> auch d<strong>er</strong><br />

Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> La Chaux-de-Fonds<br />

zog das Int<strong>er</strong>esse auf sich. D<strong>er</strong> SKA<br />

Leningrad mit 13 Spiel<strong>er</strong>n aus dem Sieg<strong>er</strong>team<br />

von 19<strong>70</strong> wollte den Pokal zum<br />

dritten Mal in Folge nach Russland entführen.<br />

Die Trümpfe d<strong>er</strong> Japan<strong>er</strong> waren<br />

ihre üb<strong>er</strong>durchschnittlich gute Reaktion,<br />

ihre Schnelligkeit und ihre Behändigkeit.<br />

Die sechs Teams d<strong>er</strong> ob<strong>er</strong>sten<br />

Spielklasse von Japan gehörten Firmen,<br />

die ihren Spiel<strong>er</strong>n zwei Stunden d<strong>er</strong><br />

achtstündigen Arbeitszeit für das<br />

Training zur V<strong>er</strong>fügung stellten. Zum<br />

Auftakt des Turni<strong>er</strong>s besiegten die<br />

Japan<strong>er</strong> den Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> La<br />

Chaux-de-Fonds mit 6 : 4. Dabei had<strong>er</strong>ten<br />

die Schweiz<strong>er</strong> mit d<strong>er</strong> Chancenv<strong>er</strong>-<br />

w<strong>er</strong>tung. Bei mindestens doppelt so<br />

vielen Möglichkeiten, wie sie die Japan<strong>er</strong><br />

hatten, <strong>er</strong>zielten sie nur halb so viele<br />

Treff<strong>er</strong>. Das Turni<strong>er</strong> war demjenigen im<br />

Vorjahr bezüglich Gehalt, Spannung und<br />

Atmosphäre üb<strong>er</strong>legen. Die Bemühung,<br />

ein möglichst ausgeglichenes Feld zu<br />

stellen, war in diesem Jahr von Erfolg<br />

gekrönt. D<strong>er</strong> SKA Leningrad konnte den<br />

Sieg aus dem Vorjahr ab<strong>er</strong> dennoch v<strong>er</strong>teidigen.<br />

Zum siebten Mal in Folge – seit<br />

dem Üb<strong>er</strong>raschungssieg des EV Füssen<br />

1964 – schrieb sich damit ein osteuropäisch<strong>er</strong><br />

Club in die Sieg<strong>er</strong>liste ein. In<br />

d<strong>er</strong> direkten Begegnung d<strong>er</strong> bis zum<br />

letzten Spieltag v<strong>er</strong>lustpunktlosen<br />

Teams schlugen die Sowjetrussen vor<br />

5000 Zuschau<strong>er</strong>n Slovan Bratislava<br />

mit 5 : 3.


94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Mannschaft, in d<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

Davos<strong>er</strong> Walt<strong>er</strong> Dürst spielte und<br />

Christian Pargätzi sein Debüt fei<strong>er</strong>te,<br />

die Moral. « Das war das wichtigste<br />

Ziel, das wir in diesem Match anstreben<br />

konnten », so Urs Diet<strong>er</strong> Jud, d<strong>er</strong><br />

technische V<strong>er</strong>antwortliche d<strong>er</strong> Nationalmannschaft.<br />

: Die Spiel<strong>er</strong> von Slovan Bratislava gewannen den Spengl<strong>er</strong> Cup von 1972 bis 1974 dreimal in<br />

S<strong>er</strong>ie. Auf dem Bild freut sich Kapitän Stefan Kordiak üb<strong>er</strong> den fliessenden Champagn<strong>er</strong>.<br />

Die Sowjetrussen <strong>er</strong>wiesen sich als<br />

homogene und solide Mannschaft, die<br />

Tschechoslowaken ab<strong>er</strong> wirkten müde<br />

und machten viele Fehl<strong>er</strong>. Dabei hatten<br />

sie für dieses Spiel extra Václav Nedomanský<br />

nach Davos reisen lassen. Eben<br />

<strong>er</strong>st von ein<strong>er</strong> Grippe genesen, liess<br />

d<strong>er</strong> hochaufgeschossene Cent<strong>er</strong> zur<br />

Freude des Publikums v<strong>er</strong>schiedene<br />

Male seine Klasse aufblitzen und war<br />

d<strong>er</strong> Matchwinn<strong>er</strong>, obwohl man « Big<br />

Nedo » noch ansah, dass <strong>er</strong> durch die<br />

Grippe konditionell geschwächt war.<br />

Auch La Chaux-de-Fonds gefiel durch<br />

seinen Einsatz und hätte ohne seine<br />

grosse Schwäche, den Abschluss, ohne<br />

Weit<strong>er</strong>es das eine od<strong>er</strong> and<strong>er</strong>e Spiel<br />

(Japan, Slovan Bratislava) gewinnen<br />

können. Mit 28 000 Zuschau<strong>er</strong>n war das<br />

Turni<strong>er</strong> von 1971 das am zweitbesten<br />

besuchte in d<strong>er</strong> Geschichte des Spengl<strong>er</strong><br />

Cup. Mehr Publikum hatte bish<strong>er</strong><br />

nur das Turni<strong>er</strong> im Jahr 1967 mit 34 200<br />

Zusehenden mobilisi<strong>er</strong>t.<br />

1972 – <strong>er</strong>stmals entschied ein<br />

Penaltyschiessen den Turni<strong>er</strong>sieg<br />

Die Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft stand<br />

im Mittelpunkt des 46. Spengl<strong>er</strong> Cup im<br />

Jahr 1972, und nutzte das Turni<strong>er</strong> zur<br />

Vorb<strong>er</strong>eitung auf die Weltmeist<strong>er</strong>schaft<br />

in Prag. Erstmals wurden mit<br />

den Schweden Grandb<strong>er</strong>g und Karlsson<br />

zwei ausländische Schiedsricht<strong>er</strong> engagi<strong>er</strong>t.<br />

Dies vor allem auch, da die Partie<br />

Schweiz gegen Norwegen als offizielles<br />

Länd<strong>er</strong>spiel gew<strong>er</strong>tet wurde.<br />

Nach Lokomotive Moskau (1967 bis<br />

1969) und SKA Leningrad (19<strong>70</strong> / 71)<br />

spielte mit Torpedo Gorky eine dritte<br />

Mannschaft d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten sowjetischen<br />

Staatsliga in Davos. Doch dieses Mal<br />

musste das russische Team mit Rang 2<br />

vorliebnehmen. Sieg<strong>er</strong> des Turni<strong>er</strong>s<br />

wurde Slovan Bratislava. Damit hatte<br />

beim Turni<strong>er</strong>start niemand g<strong>er</strong>echnet.<br />

Vi<strong>er</strong> wichtige Spiel<strong>er</strong>, die zur selben<br />

Zeit mit d<strong>er</strong> Nationalmannschaft in<br />

Üb<strong>er</strong>see auf Tournee waren, fehlten.<br />

Zudem war Slovan Bratislava von d<strong>er</strong><br />

zweitägigen Anreise geschwächt. Das<br />

Team enttäuschte beim Auftaktspiel<br />

bei föhnigem Wett<strong>er</strong> gegen die Schweiz<br />

mit einem 4 : 4-Unentschieden. « Drei<br />

Tage ohne Eis, zwei Tage im Bus und so<br />

viele Ersatzspiel<strong>er</strong>, da kann man wohl<br />

keine Wund<strong>er</strong>leistung <strong>er</strong>warten », kommenti<strong>er</strong>te<br />

Ján « Jano » Starší, Train<strong>er</strong><br />

von Slovan. Im letzten Drittel fing sich<br />

Slovan Bratislava doch noch und zeigte<br />

damit, dass es sich im V<strong>er</strong>laufe des<br />

Turni<strong>er</strong>s noch steig<strong>er</strong>n konnte. And<strong>er</strong><strong>er</strong>seits<br />

<strong>er</strong>höhte das Unentschieden<br />

Das nach dem Auftaktspiel kritisi<strong>er</strong>te<br />

Team von Slovan Bratislava steig<strong>er</strong>te<br />

sich in d<strong>er</strong> Folge und entzaub<strong>er</strong>te<br />

im letzten Spiel des Turni<strong>er</strong>s die favorisi<strong>er</strong>te<br />

Mannschaft von Torpedo Gorky.<br />

Das « Finalspiel » v<strong>er</strong>lief ganz nach<br />

dem Gusto des Publikums. Nicht in<br />

<strong>er</strong>st<strong>er</strong> Linie aufgrund des spiel<strong>er</strong>ischen<br />

Gehalts d<strong>er</strong> Partie – nach<br />

einem sehr guten <strong>er</strong>sten Drittel<br />

flachte die Partie stark ab –, sond<strong>er</strong>n<br />

wegen d<strong>er</strong> Spannung und d<strong>er</strong> Tatsache,<br />

dass Slovan Bratislava auf dem Weg<br />

war, das fast Unmögliche noch möglich<br />

zu machen. Das int<strong>er</strong>national zu wenig<br />

routini<strong>er</strong>te Torpedo-Team war d<strong>er</strong><br />

N<strong>er</strong>venbelastung nicht gewachsen,<br />

und spätestens nach dem ganz und<br />

gar unglücklichen 0 : 1 – Goalie Gennadi<br />

Shutov lenkte einen Schuss des seitlich<br />

neben dem Tor platzi<strong>er</strong>ten Dušan Žiška<br />

aus « unmöglichem » Winkel mit dem<br />

Schlittschuh ins eigene Netz – war auch<br />

das letzte Quäntchen Selbstv<strong>er</strong>trauen<br />

dahin. Dass die sowjetrussische Maschin<strong>er</strong>ie<br />

in kein<strong>er</strong> Phase des Spiels auf<br />

Touren kam, lag auch an d<strong>er</strong> Konzeption<br />

des Slovan-Spiels, das darauf ausg<strong>er</strong>ichtet<br />

war, das Spiel d<strong>er</strong> Sowjets<br />

im mittl<strong>er</strong>en Spielfeldabschnitt – dem<br />

H<strong>er</strong>zstück jedes UdSSR-Teams inklusive<br />

d<strong>er</strong> Nationalmannschaft – zu z<strong>er</strong>stören.<br />

Die Zuschau<strong>er</strong> litten mit dem<br />

Aussenseit<strong>er</strong>. Slovan Bratislava gewann<br />

mit 5 : 2, was ein n<strong>er</strong>venzehrendes<br />

Penaltyschiessen, das mit 3 : 2 an<br />

die Tschechoslowaken ging, zur Folge<br />

hatte. Dieses war <strong>er</strong>stmals seit d<strong>er</strong><br />

1969 eingeführten Bestimmung (Penaltyschiessen<br />

bei Punktegleichheit) notwendig<br />

geworden und bildete zugleich<br />

den Höhepunkt und den Abschluss des<br />

Turni<strong>er</strong>s. Auf Rang 3 klassi<strong>er</strong>te sich<br />

Ilves Tampère noch vor den beiden Nationalmannschaften<br />

aus d<strong>er</strong> Schweiz<br />

und Norwegen. Die Schweiz schlug sich<br />

ansprechend. Nach dem üb<strong>er</strong>raschenden<br />

4 : 4 gegen Slovan Bratislava und


19<strong>70</strong> – 1979: OSTEUROPÄISCHE DUELLE<br />

15<br />

einem ehrenvollen 1 : 5 gegen Torpedo<br />

holte sich das Team gegen die C-klassigen<br />

Norweg<strong>er</strong> den einzigen Erfolg, um<br />

dann im letzten Spiel gegen Ilves<br />

Tamp<strong>er</strong>e (3 : 9) zwei Drittel lang mitzuhalten,<br />

ehe es im letzten Drittel<br />

von ein<strong>er</strong> Lawine von sechs Treff<strong>er</strong>n<br />

üb<strong>er</strong>schüttet wurde. Die Schweiz<strong>er</strong><br />

Nationalmannschaft v<strong>er</strong>half dem<br />

Turni<strong>er</strong> zu d<strong>er</strong> Rekordzahl von 27 788<br />

Zuschau<strong>er</strong>n. Mit 5200 Zuschau<strong>er</strong>n<br />

gegen Norwegen zog sie das grösste<br />

Publikum bei einem einzelnen Spiel an.<br />

1973 – Sieg von Slovan Bratislava<br />

beim 50-Jahr-Jubiläum<br />

Die Diskussion darüb<strong>er</strong>, ob d<strong>er</strong><br />

Spengl<strong>er</strong> Cup zu einem Turni<strong>er</strong> von<br />

Nationalmannschaften w<strong>er</strong>den sollte,<br />

<strong>er</strong>ledigte sich mit dem Abstieg d<strong>er</strong><br />

Schweiz<strong>er</strong> in die C-Gruppe. Anlässlich<br />

des 50-Jahr-Jubiläums des Spengl<strong>er</strong><br />

Cup entschloss sich die Turni<strong>er</strong>leitung<br />

deshalb, den Hockey Club Davos mitspielen<br />

zu lassen und mit drei Kanadi<strong>er</strong>n<br />

zu v<strong>er</strong>stärken. V<strong>er</strong>zichten mussten die<br />

Einheimischen auf « Watschga » Dürst,<br />

d<strong>er</strong> an ein<strong>er</strong> lästigen Kniev<strong>er</strong>letzung<br />

litt. Trotz d<strong>er</strong> zunehmenden Konkurrenz<br />

durch Turni<strong>er</strong>e in Skandinavien<br />

und Üb<strong>er</strong>see gelang es den Davos<strong>er</strong>n,<br />

ein recht attraktives Teilnehm<strong>er</strong>feld<br />

zusammenzustellen. Slovan Bratislava<br />

trat als Titelv<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> an, Traktor<br />

Tscheljabinsk als neues russisches<br />

Team, Jok<strong>er</strong>it Helsinki als finnisch<strong>er</strong><br />

und d<strong>er</strong> EV Füssen (Sieg<strong>er</strong> des Spengl<strong>er</strong><br />

Cup 1952 und 1964) als deutsch<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong>.<br />

Dass das Int<strong>er</strong>esse ungebrochen war,<br />

zeigte unt<strong>er</strong> and<strong>er</strong>em die Tatsache, dass<br />

30 Medienv<strong>er</strong>tret<strong>er</strong> in Davos anwesend<br />

waren. D<strong>er</strong> Vorjahressieg<strong>er</strong> Slovan Bratislava<br />

trat mit allen Stars wie Marcel<br />

Sakác, Rudolf « Slon » Tajcnár, Milan<br />

Kužela und dem Davos<strong>er</strong> Liebling Václav<br />

Nedomanský (best<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong> des 47.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup) an. Slovan Bratislava und<br />

Traktor Tscheljabinsk kamen ohne Punktv<strong>er</strong>lust<br />

üb<strong>er</strong> die Runden und wurden von<br />

keinem Gegn<strong>er</strong> in diesem Turni<strong>er</strong> richtig<br />

geford<strong>er</strong>t. Somit fiel im zehnten Spiel<br />

die Entscheidung. Dabei kam ab<strong>er</strong> leid<strong>er</strong><br />

keine Spannung auf, da Traktor Tscheljabinsk<br />

unnötig oft foulte und so selbst<br />

nicht ins Spiel kam. Schliesslich gewann<br />

Slovan Bratislava mit 4 : 2. Brillant<strong>er</strong><br />

: Vi<strong>er</strong> Kaminfeg<strong>er</strong> als Glücksbring<strong>er</strong> auf dem<br />

Dach, v<strong>er</strong>folgen das Spiel.<br />

Matchwinn<strong>er</strong> war d<strong>er</strong> damals 30-jährige<br />

Stürm<strong>er</strong> Nedomanský. Er <strong>er</strong>zielte beim<br />

Finalsieg zwei Tore und zwei Assists.<br />

340 000 Franken Aufwand für sechs Tage<br />

Vi<strong>er</strong>fache Kosten inn<strong>er</strong>t zehn <strong>Jahre</strong>n<br />

1973 fei<strong>er</strong>te d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup sein 50-Jahr-Jubiläum. Da in den <strong>Jahre</strong>n 1939, 1940,<br />

1949 und 1956 das Turni<strong>er</strong> ausgefallen war, handelte es sich jedoch um die 47. Austragung.<br />

In all den <strong>Jahre</strong>n waren die Finanzen die grösste H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung des<br />

Turni<strong>er</strong>s. Die stetig steigenden Lebenskosten und die Teu<strong>er</strong>ung auf allen Gebieten<br />

b<strong>er</strong>eiteten den Organisatoren Sorgen. Inn<strong>er</strong>halb von nur zehn <strong>Jahre</strong>n hatte sich<br />

d<strong>er</strong> Aufwand für den Spengl<strong>er</strong> Cup von 81 000 auf 339 000 Franken mehr als<br />

v<strong>er</strong>vi<strong>er</strong>facht. Allein die Reisespesen für die Gastmannschaften waren von 15 000<br />

auf 114 000 Franken gestiegen. Auch die Kosten für V<strong>er</strong>pflegung und Unt<strong>er</strong>kunft<br />

nahmen von 13 000 auf 80 000 Franken zu. War die Rechnung im Jahr 1962 noch<br />

ausgeglichen, so v<strong>er</strong>zeichnete das Turni<strong>er</strong> 1971 laut dem OK-Präsidenten Enrico<br />

Giacometti einen Ausgabenüb<strong>er</strong>schuss von 85 000 Franken. Schwi<strong>er</strong>igkeiten<br />

b<strong>er</strong>eitete auch die Unt<strong>er</strong>bringung d<strong>er</strong> Mannschaften. Spätestens an Silvest<strong>er</strong><br />

mussten die Teams Davos wied<strong>er</strong> v<strong>er</strong>lassen. Da d<strong>er</strong> gesamte Flugv<strong>er</strong>kehr am Weihnachtstag<br />

eingestellt wurde, musste ab<strong>er</strong> jedes Jahr mindestens ein Team am<br />

26. Dezemb<strong>er</strong> anreisen und – kaum angekommen – auch spielen. So kam im Jahr<br />

1973 Traktor Tscheljabinsk am 26. Dezemb<strong>er</strong> <strong>er</strong>st um 11.55 Uhr in Kloten an, Jok<strong>er</strong>it<br />

Helsinki gar <strong>er</strong>st um 14.30 Uhr. Deshalb entstand die Idee, den Turni<strong>er</strong>beginn um<br />

einen Tag zu v<strong>er</strong>schieben und bis zum 1. Januar zu spielen, was ab<strong>er</strong> nicht möglich<br />

war. Nur dank des Wohlwollens und d<strong>er</strong> grosszügigen Unt<strong>er</strong>stützung seitens d<strong>er</strong><br />

Landschaft Davos konnte das Turni<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>haupt durchgeführt w<strong>er</strong>den.


94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

1974 – Schlechtes Wett<strong>er</strong> und Slovan<br />

Bratislava zum Dritten<br />

1974 war das Turni<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Nationalmannschaften.<br />

D<strong>er</strong> V<strong>er</strong>anstalt<strong>er</strong> und d<strong>er</strong><br />

Schweiz<strong>er</strong>ische Eishockeyv<strong>er</strong>band SEHV<br />

unt<strong>er</strong>schrieben einen Dreijahresv<strong>er</strong>trag,<br />

d<strong>er</strong> besagte, dass die Schweiz<strong>er</strong><br />

Nationalmannschaft am Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

spielt. Die Schweiz<strong>er</strong> wied<strong>er</strong>um wollten<br />

natürlich möglichst gegen Nationalteams<br />

spielen, so dass die Nationalteams<br />

Finnlands, d<strong>er</strong> Nied<strong>er</strong>lande und<br />

Polens um den Titel kämpften. D<strong>er</strong> Organisator<br />

wollte ab<strong>er</strong> Titelv<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong><br />

Slovan Bratislava die Möglichkeit nicht<br />

nehmen, zum dritten Mal in S<strong>er</strong>ie zu<br />

gewinnen. Deshalb waren die Tschecheslowaken<br />

in diesem Jahr das einzige<br />

Clubteam. 3500 Zuschau<strong>er</strong> sahen das<br />

Auftaktspiel zwischen d<strong>er</strong> Schweiz und<br />

den Nied<strong>er</strong>landen. Die Schweiz<strong>er</strong>, bei<br />

denen unt<strong>er</strong> Nationaltrain<strong>er</strong> Rudolf<br />

(Ruedi) Killias eine neue Ära begonnen<br />

hatte, schufen die Basis für den Erfolg<br />

im Startdrittel, in dem sie mit 3 : 0 in<br />

Führung gingen. Schliesslich mussten<br />

sie sich den Sieg ab<strong>er</strong> dennoch <strong>er</strong>zitt<strong>er</strong>n<br />

und gewannen am Ende mit 5 : 3. Am<br />

zweiten Spieltag musste Schnee-Hockey<br />

gespielt, und die Partie Schweiz<br />

gegen Polen in d<strong>er</strong> 35. Minute beim Spielstand<br />

von 5 : 1 für Polen infolge unaufhörlichem<br />

Schneefall abgebrochen w<strong>er</strong>den.<br />

Es war d<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Spielabbruch seit<br />

1961, also seit auf Kunsteis gespielt<br />

wurde. Die Partie wurde nicht wied<strong>er</strong>holt<br />

und das Zwischenresultat von 5 : 1<br />

ins Klassement aufgenommen. In den<br />

darauffolgenden Spielen v<strong>er</strong>lor die<br />

Schweiz gegen Slovan Bratislava (0 : 4)<br />

und Finnland (1 : 6). Das entscheidende<br />

: Am Spengl<strong>er</strong> Cup 1974 im Einsatz: Heinrich Ehrensp<strong>er</strong>g<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> mit sieben Weltmeist<strong>er</strong>schaften<br />

und drei Olympiaturni<strong>er</strong>en b<strong>er</strong>ühmteste Schweiz<strong>er</strong> Schiedsricht<strong>er</strong> all<strong>er</strong> Zeiten,<br />

genoss einen Kultstatus im Ausland.<br />

Spiel um den Turni<strong>er</strong>sieg ging als eines<br />

d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>rücktesten in die Spengl<strong>er</strong> Cup-<br />

Annalen ein. Polen führte im zweiten<br />

Drittel gegen Slovan Bratislava und<br />

schien auf dem direkten Weg zum Turni<strong>er</strong>sieg<br />

zu sein. Im Sekretariat schrieb<br />

damals Josias Feldmann b<strong>er</strong>eits die<br />

Schlussrangliste ins Reine, als die Tschechoslowaken<br />

zum Endspurt ansetzten,<br />

das Spiel zum 6 : 6 ausglichen und schliesslich<br />

im Penaltyschiessen gegen die entn<strong>er</strong>vten<br />

Polen gewannen. Slovan Bratislava<br />

schaffte den Hattrick und gewann<br />

damit den Wand<strong>er</strong>pokal. Dies übrigens<br />

ohne Nedomanský, d<strong>er</strong> seine Tore in d<strong>er</strong><br />

Zwischenzeit für die Toronto Toros in d<strong>er</strong><br />

National Hockey League (NHL) schoss.<br />

Eine Sechs<strong>er</strong>-Delegation des Hockey<br />

Club Davos reiste anschliessend für die<br />

Pokalüb<strong>er</strong>gabe an Slovan nach Bratislava.<br />

Die Slowaken b<strong>er</strong>eiteten den Davos<strong>er</strong>n<br />

in d<strong>er</strong> Nähe ein<strong>er</strong> Waldhütte einen<br />

grossen Empfang mit Wein und Gesang.<br />

1975 – das Schweiz<strong>er</strong> Nationalteam<br />

im Mittelpunkt des Turni<strong>er</strong>s<br />

Mit Polen, Norwegen, d<strong>er</strong> Schweiz und<br />

Auswahlteams aus d<strong>er</strong> Tschechoslowakei<br />

und Finnland waren <strong>er</strong>stmals ausschliesslich<br />

Nationalteams am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup v<strong>er</strong>treten. Alle Spiele zählten als<br />

offizielle Länd<strong>er</strong>spiele. Die Teams<br />

kämpften um die neue, von d<strong>er</strong> Landschaft<br />

Davos gestiftete Trophäe. Im<br />

Neues Schiedsricht<strong>er</strong>system und Trikot-W<strong>er</strong>bung<br />

Doppelte Premi<strong>er</strong>e im Jubiläumsjahr<br />

Erstmals in d<strong>er</strong> Schweiz wurde am Spengl<strong>er</strong> Cup 1976 das Drei-Mann-Schiedsricht<strong>er</strong>system<br />

praktizi<strong>er</strong>t. Damit war d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup Taktgeb<strong>er</strong> für die Meist<strong>er</strong>schaft,<br />

wo das Drei-Mann-Schiedsricht<strong>er</strong>system mit einem Hauptschiedsricht<strong>er</strong><br />

(Head) und zwei Linesmen 1977 für v<strong>er</strong>bindlich <strong>er</strong>klärt wurde. Zudem machte das<br />

Schweiz<strong>er</strong> F<strong>er</strong>nsehen bei d<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>tragung des Spiels Schweiz gegen Japan einen<br />

<strong>er</strong>sten Schritt zur Tol<strong>er</strong>i<strong>er</strong>ung von Trikot-W<strong>er</strong>bung: Die als japanische Nationalmannschaft<br />

getarnte Firmenmannschaft trug den Schriftzug d<strong>er</strong> Papi<strong>er</strong>fabrik<br />

schräg auf d<strong>er</strong> Brust.


19<strong>70</strong> – 1979: OSTEUROPÄISCHE DUELLE<br />

17<br />

: D<strong>er</strong> nied<strong>er</strong>ländische Goalie Bilsen v<strong>er</strong>sucht bei heftigem Schneefall beim Spengl<strong>er</strong> Cup 1974 sein Tor von Schnee zu befreien.<br />

Mittelpunkt des Turni<strong>er</strong>s stand die<br />

Schweiz mit Nationaltrain<strong>er</strong> Rudolf Killias<br />

auf dem Weg zu den Olympischen<br />

Spielen in Innsbruck. Mit einem 5 : 2-Sieg<br />

üb<strong>er</strong> Norwegen als einzigem Erfolg<br />

neben drei Nied<strong>er</strong>lagen (Schweiz –<br />

Tschechoslowakei 2 : 7, Polen – Schweiz<br />

10 : 0, Finnland – Schweiz 9 : 1) und dem<br />

vi<strong>er</strong>ten Rang zeigte das Schweiz<strong>er</strong><br />

Nationalteam, was man von ihm <strong>er</strong>wartet<br />

hatte. Wie so oft standen sich auch<br />

in diesem Jahr die bis dahin ungeschlagenen<br />

Teams in d<strong>er</strong> letzten Begegnung<br />

gegenüb<strong>er</strong>. In einem an spiel<strong>er</strong>ischen<br />

Höhepunkten armen « Finalspiel » vor<br />

4000 Zuschau<strong>er</strong>n holte sich etwas<br />

üb<strong>er</strong>raschend die Nachwuchsauswahl<br />

d<strong>er</strong> Tschechoslowakei, die aus 18- und<br />

19-jährigen Spiel<strong>er</strong>n sowie einem Fünf<strong>er</strong>block<br />

des Erstligisten VSŽ Košice<br />

bestand, mit einem 5 : 2 gegen Polen den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup. Das Spiel war stark auf<br />

die Defensive ausg<strong>er</strong>ichtet, mit blitzschnellen<br />

Gegenstössen. Damit kam d<strong>er</strong><br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Sieg<strong>er</strong> seit 1964 und<br />

damit seit üb<strong>er</strong> zehn <strong>Jahre</strong>n ohne<br />

Unt<strong>er</strong>brechung aus einem osteuropäischen<br />

Land.<br />

Das Turni<strong>er</strong> bewies, dass die Vorsicht<br />

d<strong>er</strong> Organisatoren bei d<strong>er</strong> Umwandlung<br />

von einem Club- zu einem Nationenturni<strong>er</strong><br />

richtig lag. Denn es wurde nun auch<br />

zum Turni<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Namenlosen. Nach dem<br />

Turni<strong>er</strong> von 1975 war klar: Die Zuschau<strong>er</strong><br />

wollten Stars sehen und nahmen dabei<br />

auch in Kauf, zeitweise Einbahn-Eishockey<br />

zu sehen.<br />

1976 – dem Jubiläumsturni<strong>er</strong><br />

fehlte d<strong>er</strong> Glanz<br />

Zum dritten Mal wurde d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Cup als Nationenturni<strong>er</strong> ausgetragen.<br />

Erwartet wurde ein üb<strong>er</strong>durchschnittlich<br />

gutes Turni<strong>er</strong>, doch es kam and<strong>er</strong>s.<br />

Die Tschechoslowakei bildete ein<br />

Team mit d<strong>er</strong> Clubmannschaft Tesla<br />

Pardubice, das finnische B-Team, genannt<br />

« Sisu », war eine Mischung aus<br />

Nachwuchsspiel<strong>er</strong>n und Routini<strong>er</strong>s. Als<br />

sehr stark wurde auch das B-Team<br />

d<strong>er</strong> Sowjetunion eingeschätzt. Wenig<strong>er</strong><br />

üb<strong>er</strong>zeugte Japan – d<strong>er</strong> Publikumsliebling.<br />

Die Mannschaft zeigte schon im<br />

Auftaktspiel gegen die Schweiz, das sie<br />

mit 3 : 6 v<strong>er</strong>lor, eine mässige Leistung<br />

und die <strong>er</strong>ste Nied<strong>er</strong>lage gegen die<br />

Schweiz<strong>er</strong> seit d<strong>er</strong> Weltmeist<strong>er</strong>schaft<br />

1973.<br />

Die Finnen enttäuschten mit zwei<br />

Spielen ohne Punkte – darunt<strong>er</strong> die<br />

Nied<strong>er</strong>lage gegen Japan – d<strong>er</strong>massen,<br />

dass sie auch dem Bankett zum 50.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup f<strong>er</strong>nblieben. Während ihre<br />

Rivalen zum Champagn<strong>er</strong>glas griffen,<br />

floss bei ihnen unt<strong>er</strong> dem Flutlicht des<br />

Eisstadions bei einem harten Training<br />

d<strong>er</strong> Schweiss in Strömen. Imm<strong>er</strong>hin<br />

entschuldigten sie sich schriftlich mit<br />

den Worten: « Es tut uns auss<strong>er</strong>ordentlich<br />

leid, Ihr<strong>er</strong> Einladung nicht Folge<br />

leisten zu können. Ab<strong>er</strong> wir haben in den<br />

beiden <strong>er</strong>sten Matches d<strong>er</strong>art schlecht<br />

gespielt, dass kein Grund zu ein<strong>er</strong> Fei<strong>er</strong><br />

als vielmehr zu einem harten Training<br />

besteht. » Auch die Sowjets gaben ihre<br />

Weinflaschen höflich zurück und v<strong>er</strong>langten<br />

stattdessen Min<strong>er</strong>alwass<strong>er</strong>. In<br />

d<strong>er</strong> Flut von Reden trau<strong>er</strong>te Landammann<br />

Christian Jost ein wenig v<strong>er</strong>gangenen<br />

Zeiten nach und befürwortete<br />

eine Rückkehr zum Clubturni<strong>er</strong>. In die<br />

gleiche K<strong>er</strong>be schlug d<strong>er</strong> deutsche IIHF-<br />

Präsident Günth<strong>er</strong> Sabetzki: « Es tut


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19<strong>70</strong> – 1979: OSTEUROPÄISCHE DUELLE<br />

19<br />

mir leid, dass die 50. Auflage eines solch<br />

traditionsreichen Turni<strong>er</strong>s nur eine<br />

zweitklassige int<strong>er</strong>nationale Besetzung<br />

<strong>er</strong>fahren hat. Ab<strong>er</strong> es hat sich gezeigt,<br />

dass Davos neben einem Kanada-Cup<br />

und einem ‹Iswestija›-Turni<strong>er</strong> nicht auch<br />

noch die Gunst d<strong>er</strong> Top-Nationalteams<br />

<strong>er</strong>halten kann. » Gewonnen wurde das<br />

Turni<strong>er</strong> vom sowjetische B-Team, das in<br />

einem mit Haken und Ösen geführten<br />

Kampf das Team d<strong>er</strong> Tschechoslowakei<br />

im « Finale» deutlich mit 4 : 1 besiegte.<br />

Während dieses Spiel früh entschieden<br />

und ohne Spannung war, stellte die<br />

Partie d<strong>er</strong> Schweiz gegen Finnland<br />

stimmungsmässig den Höhepunkt des<br />

Turni<strong>er</strong>s dar. Die Schweiz<strong>er</strong> gefielen<br />

durch Disziplin, Einsatz, Mut und ihre<br />

Aggressivität und gewannen mit 2 : 1.<br />

Die Zuschau<strong>er</strong>zahlen gingen um 23 Prozent<br />

zurück. Zurückgeführt wurde dies<br />

neben dem Eishockey auf die Spiele im<br />

Freien, die sibirische Kälte od<strong>er</strong> den<br />

Schneefall und die diesmal ungünstige<br />

Lage d<strong>er</strong> Fei<strong>er</strong>tage. Das machte<br />

die Rückkehr zum Clubturni<strong>er</strong> unumgänglich.<br />

1977 – zurück zu den Clubmannschaften<br />

mit Entscheidung im Penaltyschiessen<br />

Nach drei <strong>Jahre</strong>n mit nationalen Auswahlmannschaften<br />

kehrte d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Cup 1977 zu einem Format mit Clubmannschaften<br />

zurück. Einzige Ausnahme<br />

bildet das Schweiz<strong>er</strong> Nationalteam.<br />

Dukla Jihlava, AIK Stockholm, SKA<br />

Leningrad und d<strong>er</strong> Köln<strong>er</strong> EC sorgten<br />

für eine wohlklingende ausländische<br />

Beteiligung. Mit Jan Suchý, Jirí und<br />

Jaroslav Holík, Erich Kühnhackl, Craig<br />

: D<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Bundesrat Kurt Furgl<strong>er</strong> (links) spricht mit dem Schweiz<strong>er</strong> Goalie Edi Grubau<strong>er</strong>.<br />

Sarn<strong>er</strong>, Kjell-Rune Milton, Udo Kiessling,<br />

Rolf Edb<strong>er</strong>g und and<strong>er</strong>en waren<br />

P<strong>er</strong>sönlichkeiten dabei, die int<strong>er</strong>nationale<br />

Eishockey-Geschichte geschrieben<br />

haben. D<strong>er</strong> Turni<strong>er</strong>sieg ab<strong>er</strong> ging an<br />

die Mannschaft ohne Stars. Die<br />

bekanntesten Namen des Teams von<br />

SKA Leningrad waren d<strong>er</strong> Stürm<strong>er</strong><br />

Wjatscheslaw Fjodorowitsch Soloduchin,<br />

d<strong>er</strong> b<strong>er</strong>eits in d<strong>er</strong> « Sbornaja » (sowjetrussische<br />

Eishockeynationalmannschaft)<br />

spielte, und d<strong>er</strong> 20-jährige Nikolai<br />

Wladimirowitsch Drosdezki, d<strong>er</strong> sieben<br />

<strong>Jahre</strong> nach dem Spengl<strong>er</strong> Cup seine<br />

Karri<strong>er</strong>e an den Olympischen Spielen<br />

mit d<strong>er</strong> Goldmedaille krönte. Das Auftaktspiel<br />

v<strong>er</strong>lor eine harmlose Schweiz,<br />

bei d<strong>er</strong> Goalie Oliv<strong>er</strong> Anken sein Nationalmannschaftsdebüt<br />

gab, gegen Dukla<br />

Jihlava mit 2 : 6.<br />

Danach gelang ihr gegen den SKA<br />

Leningrad eine Leistungssteig<strong>er</strong>ung<br />

(4 : 7). In d<strong>er</strong> Partie d<strong>er</strong> Schweiz gegen<br />

den Köln<strong>er</strong> EC h<strong>er</strong>rschten wett<strong>er</strong>bedingt<br />

irreguläre V<strong>er</strong>hältnisse, trotz<br />

sechs Eisreinigungen. Das Ergebnis:<br />

3 : 5. Schliesslich wurde d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Die Anreise war in den 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n eine H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung<br />

V<strong>er</strong>spätung wegen eines Totalschadens<br />

Die rechtzeitige Anreise d<strong>er</strong> Teams war seit jeh<strong>er</strong> ein Problem. Auch deshalb, weil<br />

am Weihnachtstag d<strong>er</strong> Flugv<strong>er</strong>kehr eingestellt wurde. Dass es ab<strong>er</strong> auch V<strong>er</strong>zög<strong>er</strong>ungen<br />

geben kann, wenn man mit dem eigenen Auto anreist, zeigt das Beispiel von<br />

Guy Dubois. Er hatte am Weihnachtsabend 1977 bei starkem Nebel einen Unfall. D<strong>er</strong><br />

Wagen war ein Totalschaden. Dubois kam mit ein<strong>er</strong> Beule am Kopf davon. Doch<br />

d<strong>er</strong> 150-fache Schweiz<strong>er</strong> Int<strong>er</strong>nationale wurde für Unfall-Abklärungen zurückgehalten,<br />

und weil die Bahnfahrt von La Chaux-de-Fonds nach Davos beinahe<br />

eine Tagesreise ist, musste die Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft im <strong>er</strong>sten Spiel<br />

ohne ihren Pechvogel auskommen.


94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

: D<strong>er</strong> 35-jährige tschechoslowakische Eishockeystar Jan Suchý führt an d<strong>er</strong> Bande ein<br />

Gespräch mit dem Schweiz<strong>er</strong> Nationaltrain<strong>er</strong> Jaroslav Jiřík.<br />

Cup zum dritten Mal seit 1972 im<br />

Penaltyschiessen entschieden. Die<br />

Spiel<strong>er</strong> von SKA Leningrad bewiesen<br />

dabei die bess<strong>er</strong>en N<strong>er</strong>ven. Die weit<br />

abgeschlagen an letzt<strong>er</strong> Stelle ihr<strong>er</strong><br />

nationalen Meist<strong>er</strong>schaft liegenden<br />

Leningrad<strong>er</strong> waren kein unv<strong>er</strong>dient<strong>er</strong>,<br />

ab<strong>er</strong> doch etwas un<strong>er</strong>wartet<strong>er</strong> Sieg<strong>er</strong><br />

eines Turni<strong>er</strong>s, das üb<strong>er</strong> Tage hochklassiges,<br />

spannendes Eishockey gebracht<br />

hatte, wie man es schon lange nicht<br />

mehr gesehen hatte. D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

schien auf dem Weg zu einem neuen Zuschau<strong>er</strong>rekord,<br />

bis das Wett<strong>er</strong> einen<br />

Strich durch die Rechnung machte. D<strong>er</strong><br />

starke Schneefall führte am vorletzten<br />

Tag zum Abbruch d<strong>er</strong> Partie Dukla<br />

Jihlava gegen den Köln<strong>er</strong> EC nach zwei<br />

Dritteln (7 : 1) und zur gänzlichen Absage<br />

des Matches d<strong>er</strong> Schweiz gegen AIK<br />

Stockholm. Auch trat <strong>er</strong> beim « Finale »<br />

zwischen Dukla und SKA als Spielv<strong>er</strong>d<strong>er</strong>b<strong>er</strong><br />

auf. Die Sowjets gingen nach<br />

einem krassen V<strong>er</strong>teidigungsfehl<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

Tschechoslowaken in d<strong>er</strong> 18. Minute mit<br />

1 : 0 in Führung. Diesen knappen Rückstand<br />

v<strong>er</strong>suchte Dukla v<strong>er</strong>zweifelt aufzuholen.<br />

Als die Tschechoslowaken 1 : 15<br />

Minuten vor Schluss alles auf eine Karte<br />

setzten, ihren Goalie durch einen sechsten<br />

Feldspiel<strong>er</strong> <strong>er</strong>setzten und beide<br />

Holíks stürmen liessen, fiel die endgültige<br />

Entscheidung des Matches auf<br />

eine für die h<strong>er</strong>rschenden V<strong>er</strong>hältnisse<br />

bezeichnende Art: Boris Bokow stand<br />

am besten, startete am schnellsten auf<br />

eine im Schnee steckengebliebene<br />

Scheibe und hatte keine Mühe, diese<br />

ins v<strong>er</strong>lassene Dukla-Gehäuse zu setzen:<br />

2 : 0. Im Penaltyschiessen gewann d<strong>er</strong><br />

SKA Leningrad die zweite Zwei<strong>er</strong>s<strong>er</strong>ie<br />

gegen Dukla Jihlava mit 3 : 2 und <strong>er</strong>rang<br />

damit den dritten Turni<strong>er</strong>sieg nach 19<strong>70</strong><br />

und 1971.<br />

1978 – Zuschau<strong>er</strong>boom<br />

und Dukla Jihlava als Sieg<strong>er</strong><br />

Vor 4500 Zuschau<strong>er</strong>n <strong>er</strong>litt die Schweiz<strong>er</strong><br />

Nationalmannschaft zum Auftakt<br />

des Spengl<strong>er</strong> Cup 1978 gegen Spartak<br />

Moskau eine 1 : 10-Nied<strong>er</strong>lage. Trotzdem<br />

mit Abstand besten Besuch eines<br />

Startspiels seit mehr als einem Jahrzehnt<br />

blieb die Stimmung bescheiden.<br />

Zu gross war d<strong>er</strong> Klassenunt<strong>er</strong>schied.<br />

Im zweiten Spiel trotzten die Schweiz<strong>er</strong><br />

Dukla Jihlava 50 Minuten lang. Schliesslich<br />

mussten sie sich ab<strong>er</strong> mit 1 : 3<br />

geschlagen geben. Im eigentlichen<br />

« Finale » hätte Dukla Jihlava gegen<br />

Spartak Moskau b<strong>er</strong>eits ein Unentschieden<br />

für den Gewinn d<strong>er</strong> Trophäe<br />

g<strong>er</strong>eicht. Spartak sein<strong>er</strong>seits hätte mit<br />

mindestens drei Toren Unt<strong>er</strong>schied<br />

gewinnen müssen. Schliesslich schlug<br />

Dukla Jihlava Spartak mit 4 : 3 – und<br />

das weit souv<strong>er</strong>än<strong>er</strong>, als das Resultat<br />

v<strong>er</strong>muten lässt. Es war d<strong>er</strong> vi<strong>er</strong>te<br />

Turni<strong>er</strong>sieg des tschechoslowakischen<br />

Armee-Clubs nach 1966, 1967 und 1969.<br />

Mit 36 824 Zuschau<strong>er</strong>n <strong>er</strong>lebte d<strong>er</strong><br />

52. Spengl<strong>er</strong> Cup nicht zuletzt wegen<br />

d<strong>er</strong> günstigen Witt<strong>er</strong>ung einen Besuch<strong>er</strong>ansturm.<br />

Dies <strong>er</strong>gab einen Durchschnitt<br />

von 3623 Zuschau<strong>er</strong>n pro Spiel.<br />

Am beliebtesten waren die Spiele d<strong>er</strong><br />

Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft, die von<br />

15 300 Zuschau<strong>er</strong>n v<strong>er</strong>folgt wurden,<br />

durchschnittlich also 3825 Zuschau<strong>er</strong>.<br />

Die bish<strong>er</strong>ige Rekordmarke aus dem<br />

Jahr 1972 wurde um nahezu 9000 Zuschau<strong>er</strong><br />

üb<strong>er</strong>flügelt. Das budgeti<strong>er</strong>te<br />

Defizit von 90 000 Franken v<strong>er</strong>ring<strong>er</strong>te<br />

sich dadurch auf rund 5000 Franken.<br />

Ausschlagend für den Zuschau<strong>er</strong>boom<br />

waren auch die guten Strassenv<strong>er</strong>hältnisse<br />

und die schlechten Schneev<strong>er</strong>hältnisse.<br />

1979 – <strong>er</strong>stmals üb<strong>er</strong> 40 000<br />

Zuschau<strong>er</strong>, Krylija Moskau siegt<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup 1979 wurde <strong>er</strong>stmals<br />

unt<strong>er</strong> Dach ausgetragen. Dies schlug<br />

sich in den Zuschau<strong>er</strong>zahlen nied<strong>er</strong>:<br />

41 073 Zuschau<strong>er</strong> (Vorjahr 36 824) v<strong>er</strong>folgten<br />

das Turni<strong>er</strong>. Die Vorfreude auf<br />

die sowjetische Mannschaft von Krylija<br />

Moskau war spätestens nach dem<br />

1. Dezemb<strong>er</strong> gross. Das Team liess im<br />

Meist<strong>er</strong>schaftsspiel dem ZSKA Moskau<br />

nicht den Hauch ein<strong>er</strong> Chance und<br />

gewann mit 6 : 1. Die Mannschaft, die<br />

von den Fans liebevoll als « Kryleschki »<br />

(Flügelchen) bezeichnet wurde, gewann<br />

den Spengl<strong>er</strong> Cup dank drei<strong>er</strong> Siege in<br />

vi<strong>er</strong> Spielen als dritt<strong>er</strong> sowjetisch<strong>er</strong><br />

Club nach Lokomotive Moskau (67/69)<br />

und SKA Leningrad (<strong>70</strong>/71/77). Stars<br />

d<strong>er</strong> Mannschaft waren Goalie Wladimir<br />

Semjonowitsch Myschkin und Stürm<strong>er</strong><br />

Michail Anf<strong>er</strong>ow. Die Düsseldorf<strong>er</strong> EG,<br />

mit Udo Kiessling als Topscor<strong>er</strong>,<br />

schrammte haarscharf am <strong>er</strong>sten<br />

deutschen Sieg seit 15 <strong>Jahre</strong>n vorbei.<br />

Krylija schnappte den punktgleichen<br />

Düsseldorf<strong>er</strong>n aufgrund d<strong>er</strong> bess<strong>er</strong>en<br />

Tordiff<strong>er</strong>enz den Pokal weg. Im Allstar-<br />

Team war mit Guido Lindemann (Angriff)<br />

auch ein Schweiz<strong>er</strong> v<strong>er</strong>treten.


KISUAHELI DONK WOBU GOFELLA<br />

21<br />

: Murat Yakin<br />

Train<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Fussballnationalmannschaft d<strong>er</strong> H<strong>er</strong>ren<br />

und ehemalig<strong>er</strong> Fussball<strong>er</strong><br />

« Es gibt wenige Events im Jahr, die einen festen Platz in meinem<br />

p<strong>er</strong>sönlichen Kalend<strong>er</strong> haben. D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup ist ein<strong>er</strong> davon.<br />

Weil ich mich schon als Kind darauf gefreut habe. Weil <strong>er</strong> grosse<br />

Emotionen weckt. Weil <strong>er</strong> Menschen aus all<strong>er</strong> Welt zusammenführt.<br />

Weil <strong>er</strong> Teil d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Sportgeschichte ist. »


94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

: D<strong>er</strong> japanische Goalie Minoru Misawa wirft sich beim Turni<strong>er</strong> um den Spengl<strong>er</strong> Cup in Davos im Spiel gegen SKA Leningrad auf den Puck.<br />

: Japan, die « billigste Kuriosität »<br />

Die japanische Nationalmannschaft war die Attraktion des Spengl<strong>er</strong> Cup 1971. Sie<br />

<strong>er</strong>freute mit spektakulärem Eishockey und schrammte schliesslich nur haarscharf<br />

an ein<strong>er</strong> Sensation vorbei.


19<strong>70</strong> – 1979: OSTEUROPÄISCHE DUELLE<br />

23<br />

Es war eine spezielle Saison für Koji<br />

Iwamoto. D<strong>er</strong> Topscor<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Japan Ice<br />

Hockey League fei<strong>er</strong>te mit Seibu Prince<br />

Rabbits d<strong>er</strong>en <strong>er</strong>sten Meist<strong>er</strong>titel in<br />

d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>einsgeschichte. Mit d<strong>er</strong> Nationalmannschaft,<br />

die sich inn<strong>er</strong>halb wenig<strong>er</strong><br />

<strong>Jahre</strong> dahin entwickelte, dass sie selbst<br />

renommi<strong>er</strong>ten europäischen Spitzenclubs<br />

gefährlich w<strong>er</strong>den konnte, war<br />

<strong>er</strong> spät<strong>er</strong> zur Vorb<strong>er</strong>eitung auf die<br />

Olympischen Spiele 1972 in Sapporo<br />

auf einem ausgedehnten Europatrip –<br />

mit Zwischenstation Spengl<strong>er</strong> Cup.<br />

D<strong>er</strong> Publikumsliebling des Turni<strong>er</strong>s<br />

von 1971 mit spektakulärem Eishockey<br />

Nie zuvor waren die Organisatoren des<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup billig<strong>er</strong> zu ein<strong>er</strong> Attraktion<br />

gekommen. Die Japan<strong>er</strong> mit dem<br />

sowjetischen Altint<strong>er</strong>nationalen Nikolai<br />

Karpow als Technischem Leit<strong>er</strong> bewarben<br />

sich um die Teilnahme. Die V<strong>er</strong>pflichtung<br />

kostete die V<strong>er</strong>anstalt<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>kunft,<br />

V<strong>er</strong>pflegung und die Reisespesen von<br />

Kloten nach Davos. Ab<strong>er</strong> die preisw<strong>er</strong>teste<br />

Mannschaft des Turni<strong>er</strong>s von 1971<br />

war zugleich auch das Gesprächsthema<br />

Numm<strong>er</strong> 1. Wegen ihr<strong>er</strong> doch üb<strong>er</strong>raschenden<br />

Erfolge, ihres spektakulären<br />

Eishockeys und schliesslich auch<br />

deshalb, weil die sympathischen Japan<strong>er</strong><br />

eine gewissen Kuriosität auf europäischen<br />

Eishockey-Feld<strong>er</strong>n darstellten.<br />

Die Japan<strong>er</strong> waren schnell populär<strong>er</strong><br />

als die and<strong>er</strong>en Mannschaften und<br />

avanci<strong>er</strong>ten zu den Publikumslieblingen.<br />

Sie waren den Gegn<strong>er</strong>n rein physisch<br />

fast durchweg unt<strong>er</strong>legen, <strong>er</strong>staunten<br />

ab<strong>er</strong> durch ihre katzenhafte Gewandtheit,<br />

durch ihre sehr guten läuf<strong>er</strong>ischen<br />

und stocktechnischen Fähigkeiten<br />

und bestachen durch eine<br />

h<strong>er</strong>vorragende Mannschaftsorganisation.<br />

Die fünf Feldspiel<strong>er</strong> bildeten<br />

einen festgefügten Block, d<strong>er</strong> sich<br />

einem Schwamm gleich je nach Spielsituation<br />

blitzschnell ausdehnte und<br />

zusammenzog. Damit <strong>er</strong>zielten sie<br />

sowohl offensiv wie auch defensiv eine<br />

hohe Wirkung.<br />

Starke Kondition üb<strong>er</strong><br />

zwei Drittel – dritt<strong>er</strong> Rang<br />

Dank ein<strong>er</strong> h<strong>er</strong>vorragenden Kondition<br />

leisteten die japanischen Spiel<strong>er</strong> ein<br />

d<strong>er</strong>artiges Laufpensum, dass man oft<br />

den Eindruck bekam, sie hätten einen<br />

Spiel<strong>er</strong> mehr auf dem Eis und seien fast<br />

gleichzeitig üb<strong>er</strong>all. Hätten sie ihr Spiel<br />

üb<strong>er</strong> die ganze Spielzeit und nicht<br />

nur üb<strong>er</strong> zwei Drittel so durchziehen<br />

können, wären die Partien noch eng<strong>er</strong><br />

ausgegangen. Gegen den schwedischen<br />

Club MoDo sorgten die Japan<strong>er</strong> für eine<br />

grosse Üb<strong>er</strong>raschung: Sie gewannen<br />

mit 6 : 3. Im Spiel gegen Slovan Bratislava<br />

mussten sie sich <strong>er</strong>st in d<strong>er</strong> Schlussphase<br />

geschlagen geben (4 : 6) und auch<br />

gegen Leningrad hielten die Japan<strong>er</strong><br />

üb<strong>er</strong> zwei Drittel gut mit. Dem hohen<br />

Tempo, das die Russen im letzten<br />

Drittel vorlegten, waren sie dann ab<strong>er</strong><br />

nicht mehr gewachsen. Mit sechs Treff<strong>er</strong>n<br />

inn<strong>er</strong>t zwölf Minuten sich<strong>er</strong>ten<br />

sich die Russen schliesslich einen<br />

komfortablen 9 : 3-Sieg. Zum Schluss<br />

des Turni<strong>er</strong>s standen die Japan<strong>er</strong> auf<br />

Rang 3. Es gab ab<strong>er</strong> auch wenig<strong>er</strong><br />

schöne Dinge. Auf wenig Sympathie<br />

stiess ihre V<strong>er</strong>haltensweise, durch<br />

demonstratives V<strong>er</strong>lassen des Eises<br />

gegen v<strong>er</strong>meintlich falsche Schiedsricht<strong>er</strong>entscheide<br />

zu protesti<strong>er</strong>en.<br />

Doch die Asiaten hatten es in Davos<br />

auch nicht imm<strong>er</strong> einfach. So konnten<br />

sie in d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Pause im Spiel<br />

gegen Slovan Bratislava nicht in die<br />

Kabine, weil die Polizei einen anonymen<br />

Telefonanruf abklären musste, demnach<br />

sich dort eine Bombe befinden sollte.<br />

Wjatscheslaw Starschinow<br />

durfte nicht mitspielen<br />

Noch einmal waren die Japan<strong>er</strong> am<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup v<strong>er</strong>treten, 1976 zur<br />

Vorb<strong>er</strong>eitung auf die B-Weltmeist<strong>er</strong>schaft<br />

in Tokio und mit dem UdSSR-<br />

Int<strong>er</strong>nationalen Wjatscheslaw Starschinow<br />

als Train<strong>er</strong>. Sie kamen mit ein<strong>er</strong><br />

v<strong>er</strong>stärkten Clubmannschaft, d<strong>er</strong> sieben<br />

Spiel<strong>er</strong> angehörten, die im Frühjahr<br />

1976 die B-Weltmeist<strong>er</strong>schaft in d<strong>er</strong><br />

Schweiz auf dem zweiten Rang abgeschlossen<br />

hatten. Starschinow, d<strong>er</strong><br />

ehemalige Kapitän d<strong>er</strong> sowjetrussischen<br />

Nationalmannschaft, arbeitete seit 1974<br />

in Japan. Selbst mitspielen durfte <strong>er</strong><br />

aufgrund ein<strong>er</strong> Int<strong>er</strong>vention des<br />

Schweiz<strong>er</strong> V<strong>er</strong>bandes in Davos ab<strong>er</strong><br />

nicht. Denn d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup war als<br />

Turni<strong>er</strong> für Nationalmannschaften ausgeschrieben.<br />

Obwohl es zweifellos eine<br />

zusätzliche Attraktion und eine bitt<strong>er</strong><br />

notwendige V<strong>er</strong>stärkung für die Mannschaft<br />

gewesen wäre, wenn d<strong>er</strong> 36-<br />

Jährige auf dem Eis gestanden hätte.<br />

Japan beendete das Turni<strong>er</strong> auf dem<br />

letzten Platz. Sein Spengl<strong>er</strong> Cup-Debüt<br />

gab Starschinow dann zwei <strong>Jahre</strong> spät<strong>er</strong>.<br />

Zurück bei Spartak Moskau, wo <strong>er</strong><br />

1959 seine sportliche Laufbahn begonnen<br />

hatte, kämpfte d<strong>er</strong> zweifache<br />

Olympiasieg<strong>er</strong> und neunfache Weltmeist<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>stmals um Spengl<strong>er</strong> Cup-Tore.<br />

D<strong>er</strong> Turni<strong>er</strong>sieg blieb ihm ab<strong>er</strong> v<strong>er</strong>wehrt.<br />

Koji Iwamoto übrigens, d<strong>er</strong> 1971<br />

so begeist<strong>er</strong>te, bestritt mit Japan drei<br />

Olympische Spiele – 1964, 1968 und 1972.


94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

: In Rekordtempo zum Meist<strong>er</strong>w<strong>er</strong>k<br />

D<strong>er</strong> Bau des Davos<strong>er</strong> Eisstadion war ein langwi<strong>er</strong>iges Projekt – am Ende ab<strong>er</strong> ein in<br />

Rekordtempo <strong>er</strong>stelltes Meist<strong>er</strong>w<strong>er</strong>k. Entworfen wurde es von Walt<strong>er</strong> Biel<strong>er</strong>, einem damals<br />

32 <strong>Jahre</strong> jungen Ingenieur und Pioni<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Holzkonstruktion.<br />

Holz hatte Walt<strong>er</strong> Biel<strong>er</strong> schon früh<br />

geprägt, wuchs <strong>er</strong> doch in einem Haus<br />

auf, in dem eine Schrein<strong>er</strong>ei und eine<br />

Zimm<strong>er</strong>ei unt<strong>er</strong>gebracht waren. « Dort<br />

war alles Handarbeit, jed<strong>er</strong> Zapfen<br />

wurde von Hand gezeichnet und mit<br />

dem Stechbeitel ausgehauen », <strong>er</strong>zählt<br />

<strong>er</strong>. Dies habe ihn auf gewisse Weise<br />

geprägt. Spät<strong>er</strong> l<strong>er</strong>nte <strong>er</strong> beim Kanton<br />

Graubünden Tiefbauzeichn<strong>er</strong>, arbeitete<br />

in einem Betrieb in St. Gallen, wo <strong>er</strong> viel<br />

mit Holz zu tun hatte, b<strong>er</strong>eiste Am<strong>er</strong>ika<br />

und machte sich mit 28 <strong>Jahre</strong>n selbstständig.<br />

Eine schwi<strong>er</strong>ige Zeit. Doch<br />

dann kam das Eisstadion Davos.<br />

B<strong>er</strong>eits in den 1960<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n gab es<br />

zwei Projekte: 1969 war Baustart für<br />

ein Stahldach. Doch nach einem massiven<br />

Anstieg d<strong>er</strong> Stahlpreise kam es<br />

zum Baustopp. Was blieb, waren vi<strong>er</strong><br />

markante Betonfundamente für vi<strong>er</strong><br />

Pfeil<strong>er</strong>. Am Spengl<strong>er</strong> Cup waren das<br />

Wett<strong>er</strong> und das fehlende Eisstadion<br />

imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> Thema. « Kann es sich<br />

eine V<strong>er</strong>anstaltung mit einem Budget<br />

von 400 000 Franken üb<strong>er</strong>haupt noch<br />

: Bild vom 3. Septemb<strong>er</strong> 1979: Das G<strong>er</strong>ippe für die Dachkonstruktion wurde<br />

inn<strong>er</strong>t 13 Tagen zusammengebaut.<br />

leisten, sich den Launen d<strong>er</strong> Natur auszusetzen?<br />

», hiess es zum Beispiel 1974.<br />

Doch in Davos war klar, dass Bauten<br />

wie Kanalisation od<strong>er</strong> Spital Vorrang<br />

haben. Zwar hatte d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong>ische<br />

Eishockeyv<strong>er</strong>band (SEHV) b<strong>er</strong>eits 19<strong>70</strong><br />

entschieden, dass bis zur Saison<br />

1975/76 die Nationalliga-A-Clubs und<br />

ab d<strong>er</strong> Saison 1980/81 auch die B-V<strong>er</strong>eine<br />

üb<strong>er</strong> eine gedeckte Bahn v<strong>er</strong>fügen<br />

müssen. Doch auch dieses Projekt<br />

stockte. Ab<strong>er</strong> als d<strong>er</strong> Hockey Club<br />

Davos Ende d<strong>er</strong> Saison 1978/79 mit<br />

Spiel<strong>er</strong>train<strong>er</strong> Paul-André Cadieux in<br />

die Nationalliga A zurückkehrte, war<br />

klar: Ein Dach muss h<strong>er</strong>.<br />

: D<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Nationaltrain<strong>er</strong> Arne Strömb<strong>er</strong>g an d<strong>er</strong> Bande und die Spiel<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Schweiz<br />

auf d<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong>bank. Das Eisstadion ist am Spengl<strong>er</strong> Cup 1979 an ein<strong>er</strong> Seite noch offen.<br />

Vorhandene Pfeil<strong>er</strong> w<strong>er</strong>den in<br />

den Bau integri<strong>er</strong>t<br />

Am 31. Januar 1979 schrieb Landammann<br />

Christian Jost, dem Präsidenten<br />

des SEHV, François Wolln<strong>er</strong>, und bat um<br />

Aufschub. B<strong>er</strong>eits am 13. Februar kam<br />

die Antwort: keine Ausnahmebewilligung.<br />

Jetzt eilte d<strong>er</strong> Bau. Am 9. Februar<br />

1979 beschloss d<strong>er</strong> Grosse Landrat d<strong>er</strong><br />

Landschaft Davos den Bau des Eisstadions.<br />

Zwei Monate spät<strong>er</strong> bewilligte<br />

das Davos<strong>er</strong> Stimmvolk den Betrag<br />

von 4,5 Millionen Franken. V<strong>er</strong>antwort-


19<strong>70</strong> – 1979: OSTEUROPÄISCHE DUELLE<br />

25<br />

lich für das Projekt war das Davos<strong>er</strong><br />

Architekturbüro Krähenbühl, das<br />

schon 1960 am Bau d<strong>er</strong> Kunsteisbahn<br />

beteiligt war. Um getätigte Investitionen<br />

nutzen zu können, wollte man die<br />

bestehenden Betonpfeil<strong>er</strong> in den Bau<br />

integri<strong>er</strong>en. Die bestechende Lösung<br />

hatte d<strong>er</strong> junge Bonaduz<strong>er</strong> Bauingenieur<br />

Walt<strong>er</strong> Biel<strong>er</strong>. Eine Holzkonstruktion<br />

hatte viele Vorteile: Sie war günstig<strong>er</strong><br />

und sie liess sich in kurz<strong>er</strong> Zeit<br />

realisi<strong>er</strong>en. Biel<strong>er</strong> schlug ein Tragw<strong>er</strong>k<br />

aus Brettschichtholzbind<strong>er</strong>n vor, die<br />

von vi<strong>er</strong> Stützpunkten aus flächenartig<br />

nach oben streben und vi<strong>er</strong><br />

gewölbte Stadionflügel bilden. « Es war<br />

ein Pilotprojekt », <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich Biel<strong>er</strong><br />

heute: « Noch nie zuvor wurde ein weit<br />

gespanntes Holztragw<strong>er</strong>k mit d<strong>er</strong>art<br />

hohen Schneelasten gebaut. » Es sei<br />

eine sehr anspruchsvolle und arbeitsintensive<br />

Zeit gewesen. Doch <strong>er</strong> kniete<br />

sich g<strong>er</strong>ne in diese Arbeit: « Es war<br />

eine p<strong>er</strong>sönliche H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung, ein<br />

Projekt, in das sehr viel H<strong>er</strong>zblut floss. »<br />

Eine grosse H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung war die<br />

asymmetrische Belastung des symmetrischen<br />

Tragw<strong>er</strong>ks bei d<strong>er</strong> Schneeschmelze.<br />

Als dies geklärt war, stellte<br />

sich die Frage des Transports. Die<br />

Träg<strong>er</strong> waren 42 Met<strong>er</strong> lang und hätten<br />

auf dem Lastwagen Klost<strong>er</strong>s nicht<br />

passi<strong>er</strong>en können, für einen Transport<br />

mit dem Helikopt<strong>er</strong> waren sie jedoch<br />

zu schw<strong>er</strong>.<br />

Träg<strong>er</strong> mit. « Ich hätte die Dachkonstruktion<br />

ja g<strong>er</strong>ne noch mehr gewölbt.<br />

Hätte man die Bind<strong>er</strong> mit höh<strong>er</strong>en<br />

Stichhöhen bauen können, hätte man<br />

die Träg<strong>er</strong> schlank<strong>er</strong> machen können.<br />

Von d<strong>er</strong> Statik h<strong>er</strong> wäre es int<strong>er</strong>essant<br />

gewesen », <strong>er</strong>zählt <strong>er</strong>.<br />

Da die Schweiz allein die rund 1450<br />

Kubikmet<strong>er</strong> Brettschichtträg<strong>er</strong> nicht<br />

lief<strong>er</strong>n konnte, organisi<strong>er</strong>te die Firma<br />

Zöllig aus Arbon zusätzlich Holz aus<br />

Öst<strong>er</strong>reich und Deutschland. Auch bei<br />

d<strong>er</strong> Montage gingen die Handw<strong>er</strong>k<strong>er</strong><br />

neue Wege. Beim Schalen d<strong>er</strong> steilen<br />

Stadionwände trugen die sechs bis<br />

acht Handw<strong>er</strong>k<strong>er</strong> für einen guten Halt<br />

Nagelschuhe, wie sie in d<strong>er</strong> Leichtathletik<br />

die Sprint<strong>er</strong> tragen. Schliesslich<br />

konnte das Stadion am 3. Novemb<strong>er</strong><br />

1979 mit dem Spiel Hockey Club Davos<br />

gegen den SC B<strong>er</strong>n <strong>er</strong>öffnet w<strong>er</strong>den.<br />

Das Eisstadion wurde damit in Rekordzeit<br />

von nur 6 Monaten geplant und<br />

gebaut. Betrachtet Walt<strong>er</strong> Biel<strong>er</strong> das<br />

Eisstadion heute, tut <strong>er</strong> dies mit<br />

gemischten Gefühlen: « Heute fehlt mir<br />

d<strong>er</strong> natürliche Lichtwurf von aussen<br />

und die spezielle Atmosphäre, die das<br />

Eisstadion für mich einmalig machte.<br />

Nach dem neu<strong>er</strong>lichen Umbau ist es<br />

für mich nicht mehr dasselbe Stadion.<br />

Ab<strong>er</strong> p<strong>er</strong>fekt gemacht mit sehr gutem<br />

Design. »<br />

Tunnel als Zünglein an d<strong>er</strong> Waage<br />

und Nagelschuhe für die Montage<br />

Schliesslich <strong>er</strong>klärte sich die Rhätische<br />

Bahn zu einem Exp<strong>er</strong>iment b<strong>er</strong>eit.<br />

Nachts prüfte sie mittels Lichtraumprofil,<br />

ob es möglich war, die Träg<strong>er</strong><br />

durch den Cavadürli-Tunnel zu bringen,<br />

ohne dass diese an einem Stein<br />

anschlugen. Es klappte. « Noch heute<br />

bin ich den Mitarbeit<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> Rhätischen<br />

Bahn dankbar für ihr Engagement<br />

und ihre gute Arbeit. Den Telefonanruf,<br />

dass d<strong>er</strong> Transport möglich<br />

sei, v<strong>er</strong>gesse ich nie. Mir fiel ein Stein<br />

vom H<strong>er</strong>zen », so Walt<strong>er</strong> Biel<strong>er</strong>.<br />

Die leichten Knicke d<strong>er</strong> Bind<strong>er</strong> zeugen<br />

davon, dass d<strong>er</strong> Ingenieur die Träg<strong>er</strong> an<br />

die Geometrie des Tunnels anpassen<br />

musste. So bestimmte d<strong>er</strong> Engpass d<strong>er</strong><br />

Route die Gestaltung d<strong>er</strong> grossen<br />

: Walt<strong>er</strong> Biel<strong>er</strong> schuf mit dem Eisstadion Davos ein unv<strong>er</strong>gleichliches Meist<strong>er</strong>w<strong>er</strong>k.


<strong>2022</strong><br />

: Das sind die Teams


<strong>2022</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

27<br />

: Die Spiel<strong>er</strong> des HC Ambrì-Piotta fei<strong>er</strong>n einen Sieg in d<strong>er</strong> nationalen Meist<strong>er</strong>schaft in ihrem neuen Eisstadion, d<strong>er</strong> Gottardo Arena.<br />

: Das H<strong>er</strong>z des HC Ambrì-Piotta<br />

Kaum ein<strong>er</strong> weiss bess<strong>er</strong> als Luca C<strong>er</strong>eda, wie das H<strong>er</strong>z des HC Ambrì-Piotta schlägt.<br />

Beim Dorfclub aus d<strong>er</strong> Leventina hat <strong>er</strong> die ganze Nachwuchsabteilung durchlaufen und<br />

einen Grossteil sein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e absolvi<strong>er</strong>t. Seit 2017 prägt C<strong>er</strong>eda den Club als Headcoach.<br />

D<strong>er</strong> 41-jährige Luca C<strong>er</strong>eda<br />

ist im wahrsten Sinn<br />

des Wortes das Spiegelbild<br />

des HC Ambrì-Piotta:<br />

ein<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> nie aufgibt. Als Junior gehörte<br />

d<strong>er</strong> Stürm<strong>er</strong> zu den grössten<br />

Talenten im Schweiz<strong>er</strong> Eishockey. 1999<br />

wurde <strong>er</strong> in d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten NHL-Draftrunde<br />

von den Toronto Maple Leafs gezogen.<br />

Im <strong>er</strong>sten Camp offenbarten medizinische<br />

Unt<strong>er</strong>suchungen beim jungen<br />

Tessin<strong>er</strong> jedoch ungewöhnliche H<strong>er</strong>zg<strong>er</strong>äusche.<br />

Sie wurden als Defekt in<br />

d<strong>er</strong> Aortenklappe diagnostizi<strong>er</strong>t. Statt<br />

NHL-Debüt folgte eine Op<strong>er</strong>ation. Für<br />

C<strong>er</strong>eda war dies all<strong>er</strong>dings kein Grund,<br />

das Eishockey aufzugeben, auch wenn<br />

<strong>er</strong> wegen d<strong>er</strong> Op<strong>er</strong>ation eine ganze<br />

Saison pausi<strong>er</strong>en musste. Danach<br />

stürmte <strong>er</strong> zweieinhalb <strong>Jahre</strong> in<br />

Torontos Farmteam, bei den St. John’s<br />

Maple Leafs in d<strong>er</strong> Am<strong>er</strong>ican Hockey<br />

League (AHL). Anfang 2004 kehrte<br />

C<strong>er</strong>eda in die Schweiz zurück. Auf Anhieb<br />

trug <strong>er</strong> beim SC B<strong>er</strong>n noch seinen<br />

Teil zum Gewinn des Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titels<br />

bei. Ein Jahr spät<strong>er</strong> wechselte<br />

d<strong>er</strong> Stürm<strong>er</strong> zurück zu seinem<br />

Stammclub Ambrì-Piotta. Mit nur 25<br />

<strong>Jahre</strong>n musste <strong>er</strong> aus gesundheitlichen<br />

Gründen seine Spiel<strong>er</strong>karri<strong>er</strong>e beenden.<br />

Dem Eishockey blieb C<strong>er</strong>eda treu.<br />

Er wechselte postwendend in den<br />

Coachingstaff, natürlich beim HC<br />

Ambrì-Piotta. Mittl<strong>er</strong>weile ist <strong>er</strong> bei den<br />

Tessin<strong>er</strong>n b<strong>er</strong>eits in sein<strong>er</strong> sechsten<br />

Saison als Cheftrain<strong>er</strong> v<strong>er</strong>antwortlich.<br />

« Jeden Tag kämpfen und viel für<br />

den Erfolg schwitzen »<br />

« D<strong>er</strong> HC Ambrì-Piotta ist mein zweites<br />

Zuhause », sagt C<strong>er</strong>eda nicht von ungefähr.<br />

D<strong>er</strong> Club repräsenti<strong>er</strong>e das Leben<br />

d<strong>er</strong> Menschen. Dieses ist hart in d<strong>er</strong><br />

Leventina, wo die Gotthardstrecke<br />

durchs enge Tal führt und beidseits<br />

schroffe B<strong>er</strong>ge in die Höhe ragen.<br />

C<strong>er</strong>eda sagt es treffend: « Man muss<br />

jeden Tag kämpfen und viel für den<br />

Erfolg schwitzen. Das ist so im Leben.<br />

Man stösst ständig auf Schwi<strong>er</strong>igkeiten.<br />

Dann hat man zwei Möglichkeiten:<br />

entwed<strong>er</strong> aufgeben od<strong>er</strong> Lösungen<br />

suchen. » C<strong>er</strong>eda und sein Team<br />

leben die zweite Variante. Die Mannschaft<br />

begeist<strong>er</strong>t mit ihren kampfbetonten<br />

Auftritten. Sie hat ab<strong>er</strong> auch<br />

in technischen Belangen viel zu bieten.<br />

« Wir geben (fast) nie auf », bem<strong>er</strong>kt<br />

C<strong>er</strong>eda. Dass un<strong>er</strong>müdliche Kampfkraft,<br />

eis<strong>er</strong>n<strong>er</strong> Wille und hartnäckiges<br />

Durchhaltev<strong>er</strong>mögen B<strong>er</strong>ge v<strong>er</strong>setzen<br />

können, demonstri<strong>er</strong>te d<strong>er</strong> HC Ambrì-<br />

Piotta letzte Saison. Die Tessin<strong>er</strong><br />

gewannen die letzten sechs Partien d<strong>er</strong><br />

Regular Season in d<strong>er</strong> National League<br />

und qualifizi<strong>er</strong>ten sich so im letzten<br />

Moment auf Kosten des SC B<strong>er</strong>n für die<br />

Pre-Playoffs.


94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

: Filippo Lombardi, Präsident von Ambrì-Piotta, jubelt. Links auf dem Bild d<strong>er</strong> Schwede<br />

Tim Heed, ein<strong>er</strong> von fünf Ausländ<strong>er</strong>n bei den Tessin<strong>er</strong>n.<br />

: Luca C<strong>er</strong>eda, seit d<strong>er</strong> Saison 2017/18 Headcoach<br />

des HC Ambrì-Piotta.<br />

Noch imm<strong>er</strong> Gänsehaut, wenn <strong>er</strong> an<br />

seine Spengl<strong>er</strong> Cup-Premi<strong>er</strong>e denkt<br />

Seine Qualitäten hat d<strong>er</strong> HC Ambrì-<br />

Piotta auch bei sein<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup-<br />

Premi<strong>er</strong>e 2019 offenbart. Er startete<br />

im Eröffnungsspiel mit einem glatten<br />

4 : 1-Sieg üb<strong>er</strong> Salawat Julajew Ufa,<br />

das hoch favorisi<strong>er</strong>te Spitzenteam<br />

d<strong>er</strong> Kontinentalen Hockey-Liga (KHL),<br />

sensationell ins Turni<strong>er</strong>. Ambrìs Höhenflug<br />

endete <strong>er</strong>st in d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ung<br />

des Halbfinals. In d<strong>er</strong> Ov<strong>er</strong>time <strong>er</strong>zielte<br />

Matej Stransky, d<strong>er</strong> jetzige Stürm<strong>er</strong><br />

des Hockey Club Davos, nach 104<br />

Sekunden das entscheidende 3 : 2 für<br />

das tschechische Team Ocelári Trinec.<br />

« Leid<strong>er</strong> v<strong>er</strong>passten wir den Finaleinzug.<br />

Im En<strong>er</strong>gieb<strong>er</strong>eich fehlte uns die nötige<br />

Kraft etwas. Ab<strong>er</strong> es war eine tolle Woche<br />

in Davos, eine schöne Zeit mit sehr<br />

vielen Emotionen », sagt Luca C<strong>er</strong>eda<br />

rückblickend. Er bekomme noch heute<br />

Gänsehaut, vor allem wenn <strong>er</strong> an die<br />

<strong>er</strong>ste Partie denke. D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

habe schon seine Kindheit mitgeprägt.<br />

« Ab dem 26. Dezemb<strong>er</strong> v<strong>er</strong>folgte ich die<br />

Partien in Davos jeweils mit mein<strong>er</strong><br />

Familie am F<strong>er</strong>nsehen. Damals hatten<br />

wir sonst keine Möglichkeit, Eishockey<br />

am Bildschirm zu beobachten. Und weil<br />

Schulf<strong>er</strong>ienzeit war, durfte ich jeweils<br />

auch die Abendspiele schauen. 2019<br />

dann selbst Teil des Spengl<strong>er</strong> Cup zu<br />

sein, war für den HC Ambrì-Piotta und<br />

mich eine Riesenehre und ein absolutes<br />

Highlight. »<br />

«Wir gehen aufs Eis, um zu gewinnen,<br />

und zeigen uns<strong>er</strong> bestes Gesicht»<br />

Nicht von ungefähr freut sich C<strong>er</strong>eda<br />

nun auf seinen zweiten Spengl<strong>er</strong> Cup.<br />

Er betrachtet die <strong>er</strong>neute Einladung<br />

zum Traditionsturni<strong>er</strong> ab<strong>er</strong> auch als<br />

V<strong>er</strong>pflichtung. « Wir wollen am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup uns<strong>er</strong>e Identität, uns<strong>er</strong> bestes<br />

Gesicht zeigen und allen Eishockeyfans<br />

gute Emotionen und Erinn<strong>er</strong>ungen<br />

bieten. Wir w<strong>er</strong>den uns möglichst gut<br />

auf das Turni<strong>er</strong> vorb<strong>er</strong>eiten, damit<br />

wir uns<strong>er</strong> bestes Eishockey zeigen<br />

können. » Ambrì-Piotta w<strong>er</strong>de zwar<br />

auf sehr gute und starke Mannschaften<br />

treffen, « ab<strong>er</strong> wir gehen<br />

aufs Eis, um zu gewinnen », v<strong>er</strong>sich<strong>er</strong>t<br />

C<strong>er</strong>eda.<br />

«La Montanara» als Hymne<br />

Noch fehlt die Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>schaft<br />

Rund 300 Einwohn<strong>er</strong> zählen die beiden Dörf<strong>er</strong> Ambrì und Piotta, die zur Tessin<strong>er</strong><br />

Gemeinde Quinto gehören. Aushängeschild ist d<strong>er</strong> HC Ambrì-Piotta. Er wurde 1937<br />

gegründet und spielt seit 1985 ununt<strong>er</strong>brochen in d<strong>er</strong> höchsten Schweiz<strong>er</strong> Eishockeyliga.<br />

Die Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>schaft gewann d<strong>er</strong> HC Ambrì-Piotta noch nie.<br />

Gleichwohl zählt <strong>er</strong> zu den beliebtesten Clubs in d<strong>er</strong> Schweiz. Seine Hymne ist<br />

«La Montanara», das Lied d<strong>er</strong> B<strong>er</strong>ge. Sie wird von seinen vielen treuen Fans nach<br />

jedem Sieg mit gross<strong>er</strong> Leidenschaft gesungen. Im Somm<strong>er</strong> 2021 zügelte d<strong>er</strong> HC<br />

Ambrì-Piotta aus d<strong>er</strong> altehrwürdigen Valascia in die neu <strong>er</strong>stellte Gottardo Arena.<br />

Sie v<strong>er</strong>fügt üb<strong>er</strong> 6775 Zuschau<strong>er</strong>plätze.


<strong>2022</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

29<br />

: Mathias Bromé will in Davos wied<strong>er</strong> jubeln.<br />

: Feu<strong>er</strong>taufe für den Jungspund<br />

Ein junges Team aus Schweden gibt seine Premi<strong>er</strong>e beim weltweit ältesten Eishockeyturni<strong>er</strong><br />

für Clubmannschaften. D<strong>er</strong> Örebro HK fei<strong>er</strong>t <strong>er</strong>st sein 10-Jahr-Jubiläum im<br />

Eishockey-Ob<strong>er</strong>haus und seine Cracks w<strong>er</strong>den in d<strong>er</strong> Altjahrswoche zum <strong>er</strong>sten Mal ihr<br />

Schuhw<strong>er</strong>k beim Spengl<strong>er</strong> Cup in Davos schnüren. Das Vi<strong>er</strong>telfinal-Aus in Schwedens<br />

höchst<strong>er</strong> Spielklasse im Vorjahr motivi<strong>er</strong>t die Vip<strong>er</strong>s diese Saison zu mehr.<br />

In ein<strong>er</strong> mittelalt<strong>er</strong>lichen Hafenstadt<br />

in Mittelschweden<br />

wurde im Jahr 1990 eine neue<br />

Mannschaft ins V<strong>er</strong>einsregist<strong>er</strong><br />

aufgenommen. Zu Zeiten von<br />

Örebro IK war das Ziel, als zweite<br />

Stadtmannschaft üb<strong>er</strong>zähligen Spiel<strong>er</strong>n<br />

eine Möglichkeit zu geben, in d<strong>er</strong> Stadt<br />

Eishockey zu spielen. Mittl<strong>er</strong>weile hat<br />

sich das Blatt gewendet und nach dem<br />

finanziellen Aus des ehemaligen<br />

Spitzenteams etabli<strong>er</strong>te sich d<strong>er</strong><br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Teilnehm<strong>er</strong> als Eliteclub<br />

aus Schwedens rund 155 000 Einwohn<strong>er</strong><br />

zählend<strong>er</strong> Univ<strong>er</strong>sitätsstadt.<br />

Mathias Bromé kehrt für den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup nach Davos zurück<br />

Mit Mathias Bromé kehrte im Somm<strong>er</strong><br />

ein Zugvogel zum schwedischen Club<br />

zurück. B<strong>er</strong>üchtigt ist d<strong>er</strong> Goalgett<strong>er</strong><br />

auch in d<strong>er</strong> Schweiz, wo d<strong>er</strong> 29-Jährige<br />

sein Schuhw<strong>er</strong>k ursprünglich auch beim<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup für den Hockey Club<br />

Davos schnüren wollte. D<strong>er</strong> 1994 in<br />

einem Vorort von Stockholm geborene<br />

Eishockeyan<strong>er</strong> schaffte 2017 mit Mora<br />

IK den Aufstieg von d<strong>er</strong> Hockey-<br />

Allsvenskan in die höchste Spielklasse,<br />

die Svenska Hockeyligan (SHL). Beim<br />

Örebro HK, sein<strong>er</strong> zweiten Station in<br />

d<strong>er</strong> SHL, spielte sich Bromé ins Schaufenst<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> National Hockey League<br />

(NHL) und wechselte zu den Detroit Red<br />

Wings. Nach 26 Spielen in d<strong>er</strong> besten<br />

Eishockeyliga d<strong>er</strong> Welt zog d<strong>er</strong> Stürm<strong>er</strong><br />

zurück nach Europa, jedoch nicht<br />

auf direktem Weg zum diesjährigen<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Gast. Halt machte Bromé<br />

in d<strong>er</strong> letzten Saison beim Hockey Club<br />

Davos, wo d<strong>er</strong> Torgarant ligaweit<br />

schnell für Furore sorgte. Das Publikum<br />

in Kanada, Schweden und d<strong>er</strong><br />

Schweiz wurde mehrfach von sehensw<strong>er</strong>ten<br />

Treff<strong>er</strong>n des Flügelstürm<strong>er</strong>s<br />

v<strong>er</strong>wöhnt. Doch die F<strong>er</strong>nbeziehung zu


94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

: Voll<strong>er</strong> Tatendrang fieb<strong>er</strong>n die Schweden aus Örebro ihr<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup-Premi<strong>er</strong>e entgegen. : Harry H<strong>er</strong>o – d<strong>er</strong> Liebling d<strong>er</strong> Kind<strong>er</strong>.<br />

sein<strong>er</strong> langjährigen Freundin war<br />

manchmal auch hart. Im Somm<strong>er</strong> wurde<br />

sein V<strong>er</strong>trag vorzeitig aufgelöst und<br />

seinem Wunsch entsprochen, zurück in<br />

seine Heimat Schweden zu ziehen.<br />

Örebro, d<strong>er</strong> Geburtsort von Prinz Daniel<br />

Etwa 200 Kilomet<strong>er</strong> westlich von<br />

Stockholm und 300 Kilomet<strong>er</strong> nordöstlich<br />

von Göteborg liegt Örebro. Die<br />

idyllische Stadt ist vor allem Schweden-<br />

Insid<strong>er</strong>n ein Begriff, spielte jedoch<br />

historisch eine wichtige Rolle. Vor den<br />

met<strong>er</strong>dicken Mau<strong>er</strong>n des auf ein<strong>er</strong><br />

kleinen Insel inmitten d<strong>er</strong> Stadt liegenden<br />

Schlosses Örebro wurden viele<br />

Kapitel d<strong>er</strong> schwedischen Geschichte<br />

geschrieben. Die Lebensqualität ist hoch,<br />

ebenso wie die Begeist<strong>er</strong>ung für den<br />

Sport. D<strong>er</strong>en Wurzeln gehen zurück auf<br />

die Gründung des Örebro Sportklubben<br />

im Jahr 1908. D<strong>er</strong> als Dachorganisation<br />

fungi<strong>er</strong>ende V<strong>er</strong>ein betreibt neben d<strong>er</strong><br />

Nachwuchsförd<strong>er</strong>ung div<strong>er</strong>se Sportarten<br />

– von Fussball bis Tennis. Auch<br />

d<strong>er</strong> ehemalige Eishockeyclub, dessen<br />

Nachfolg<strong>er</strong> eben Örebro HK ist, gehörte<br />

dies<strong>er</strong> Struktur an. Zur Leidenschaft<br />

d<strong>er</strong> Schweden zählt auch die<br />

Musik. Am klassischen Sound von ABBA<br />

ist Örebro durch Gitarrist Lasse Welland<strong>er</strong><br />

und Schlagzeug<strong>er</strong> Ola Brunk<strong>er</strong>t<br />

ebenfalls beteiligt. Und in Örebro wurde<br />

auch Prinz Daniel geboren, d<strong>er</strong> im<br />

Jahr 2010 Schwedens Kronprinzessin<br />

Victoria geheiratet hat.<br />

Schweden will endlich den<br />

dritten Sieg<br />

Um die Flagge Schwedens beim<br />

94. Spengl<strong>er</strong> Cup in Davos hochhalten<br />

zu können, muss das Premi<strong>er</strong>enteam<br />

die Konkurrenz üb<strong>er</strong>raschen. Zum<br />

letzten Mal triumphi<strong>er</strong>te eine schwedische<br />

Mannschaft im Jahr 1994. Damals<br />

bestätigte d<strong>er</strong> Färjestads BK seine<br />

Hochform und gewann wie im Jahr<br />

davor das Traditionsturni<strong>er</strong>. In d<strong>er</strong><br />

ewigen Sieg<strong>er</strong>liste ist für Schweden<br />

bei diesen zwei Erfolgen Schluss.<br />

Örebro HK ist als unbeschriebenes<br />

Blatt schw<strong>er</strong> einschätzbar, hat ab<strong>er</strong><br />

auf jeden Fall Potenzial. Das bewiesen<br />

die Mittelschweden in den letzten<br />

Saisons imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong>.<br />

Saison 2020/21 als <strong>er</strong>folgreichste Saison<br />

Zehnjähriges im Ob<strong>er</strong>haus<br />

D<strong>er</strong> schwedische Club Örebro HK wurde 1990 gegründet und spielt seit 2013 auf<br />

höchstem Niveau. Die Vip<strong>er</strong>s drangen in ihr<strong>er</strong> bislang besten Saison 2020/21 bis in<br />

das Halbfinale um die schwedische Meist<strong>er</strong>schaft vor. In den <strong>er</strong>sten neun V<strong>er</strong>einsjahren<br />

stand d<strong>er</strong> Club im Schatten des heute nicht mehr existi<strong>er</strong>enden Clubs<br />

Örebro IK. Beim Spengl<strong>er</strong> Cup in Davos ist d<strong>er</strong> in Mittelschweden beheimatete Club<br />

d<strong>er</strong> absolute Jungspund im Teilnehm<strong>er</strong>feld d<strong>er</strong> 94. Turni<strong>er</strong>auflage. D<strong>er</strong> V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> höchsten Schwedischen Liga (SHL) hat die Ehre, das Turni<strong>er</strong> am Stephanstag<br />

gegen den HC Ambrì-Piotta zu <strong>er</strong>öffnen. Und spätestens dann zählt Tradition auf<br />

dem Eis nichts mehr.


<strong>2022</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

31<br />

: D<strong>er</strong> Star steht an d<strong>er</strong> Bande<br />

Ville Peltonen führt den finnischen V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong> IFK Helsinki am 94. Spengl<strong>er</strong> Cup als Headcoach<br />

an. D<strong>er</strong> 49-Jährige kann auf eine glanzvolle Karri<strong>er</strong>e zurückblicken. Als Meist<strong>er</strong>spiel<strong>er</strong><br />

bei Lugano und im Coachingb<strong>er</strong>eich <strong>er</strong>freut <strong>er</strong> sich auch in d<strong>er</strong> Schweiz gross<strong>er</strong><br />

Bekanntheit.<br />

Am 7. Mai 1995 hat sich Ville<br />

Peltonen im finnischen Eishockey<br />

unst<strong>er</strong>blich gemacht<br />

– noch vor seinem 22. Geburtstag.<br />

An jenem Tag trug d<strong>er</strong> junge<br />

Stürm<strong>er</strong> mit einem lupenreinen Hattrick<br />

entscheidend zum <strong>er</strong>sten Weltmeist<strong>er</strong>titel<br />

seines Landes bei. Finnland<br />

besiegte im Finale ausg<strong>er</strong>echnet den<br />

Erzrivalen Schweden mit 4 : 1 – und das<br />

im <strong>er</strong>st 1989 <strong>er</strong>stellten « Globen » in<br />

Stockholm. Die Helden des Goldteams<br />

waren drei Jungstars: Saku Koivu, Ville<br />

Peltonen und J<strong>er</strong>e Lehtinen. Gemeinsam<br />

bildeten sie eine gefürchtete<br />

Sturmreihe. In Anlehnung an die Neffen<br />

von Donald Duck wurde das Trio auch<br />

liebevoll « Tupu, Hupu und Lupu » genannt.<br />

Weltmeist<strong>er</strong>titel als Auftakt zu<br />

grossen Karri<strong>er</strong>en<br />

Für alle drei bildete d<strong>er</strong> Weltmeist<strong>er</strong>titel<br />

den Auftakt zu grossen Karri<strong>er</strong>en.<br />

Peltonen bestritt für die San Jose<br />

Sharks, von denen <strong>er</strong> 1993 gedraftet<br />

wurde, die Nashville Predators und die<br />

Florida Pant<strong>er</strong>s insgesamt 382 Partien<br />

in d<strong>er</strong> NHL. Seine Spuren hint<strong>er</strong>liess <strong>er</strong><br />

natürlich auch bei seinem Stammclub<br />

IFK Helsinki und in Schweden bei Västra<br />

Frölunda HC. In d<strong>er</strong> Schweiz <strong>er</strong>lebte<br />

Peltonen als Spiel<strong>er</strong> zwischen 2003 und<br />

2006 beim HC Lugano ebenso eine<br />

höchst <strong>er</strong>folgreiche Zeit mit dem<br />

Gewinn des Meist<strong>er</strong>titels als Krönung.<br />

Im Jahr 2003 spielte <strong>er</strong> zudem<br />

als V<strong>er</strong>stärkungsspiel<strong>er</strong> von Jok<strong>er</strong>it<br />

Helsinki seine Spengl<strong>er</strong> Cup-Premi<strong>er</strong>e<br />

(4. Schlussrang), die <strong>er</strong> dann 2009 bei<br />

Dinamo Minsk mit dem Spengl<strong>er</strong> Cup-<br />

Sieg toppte. Die letzten vi<strong>er</strong> <strong>Jahre</strong><br />

sein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e als Spiel<strong>er</strong> v<strong>er</strong>brachte<br />

<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> bei IFK Helsinki (Meist<strong>er</strong> 2011),<br />

wo <strong>er</strong> nach seinem Rücktritt als Aktiv<strong>er</strong><br />

nahtlos ins Train<strong>er</strong>meti<strong>er</strong> wechselte.<br />

Im April 2016 kam Peltonen gemeinsam<br />

: Hi<strong>er</strong> ist d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup-Pokal, den Ville Peltonen mit Dinamo Minsk gewinnt, noch ganz.<br />

Spät<strong>er</strong> z<strong>er</strong>bricht <strong>er</strong> in tausend Stücke.<br />

mit Headcoach Kari Jalonen von IFK zum<br />

SC B<strong>er</strong>n, wo <strong>er</strong> schon am Ende d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten<br />

Saison als Co-Train<strong>er</strong> am Gewinn<br />

d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>schaft beteiligt<br />

war. 2018 trat Peltonen seinen <strong>er</strong>sten<br />

Posten als Cheftrain<strong>er</strong> an – beim HC<br />

Lausanne. Unt<strong>er</strong> sein<strong>er</strong> Leitung <strong>er</strong>reichten<br />

die Westschweiz<strong>er</strong> auf Anhieb<br />

das Playoff-Halbfinale. Ende Februar<br />

2020 wurde d<strong>er</strong> Finne entlassen,<br />

weil <strong>er</strong> die hochgesteckten Ziele d<strong>er</strong><br />

Lausann<strong>er</strong> Clubführung v<strong>er</strong>passte.<br />

«Wir fühlen uns geehrt»<br />

Nun kehrt Peltonen vorüb<strong>er</strong>gehend in<br />

die Schweiz zurück. Als Headcoach von<br />

IFK Helsinki, wo <strong>er</strong> in dies<strong>er</strong> Funktion<br />

seit Somm<strong>er</strong> 2021 arbeitet, wird <strong>er</strong> seine<br />

Mannschaft zwischen Weihnachten und<br />

Neujahr am Spengl<strong>er</strong> Cup an d<strong>er</strong> Bande<br />

anführen. « Das bedeutet mir sehr viel »,<br />

sagt Peltonen. « D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup ist<br />

das älteste Clubturni<strong>er</strong> auf d<strong>er</strong> Welt.<br />

Ich kenne die spezielle Atmosphäre von<br />

meinen Teilnahmen mit Jok<strong>er</strong>it Helsinki<br />

(2003) und Dinamo Minsk (2009). Es ist<br />

ein grosses Eishockeyfest. Wir fühlen<br />

uns geehrt, dass wir die finnische<br />

Liga am Spengl<strong>er</strong> Cup repräsenti<strong>er</strong>en<br />

dürfen. » Peltonen bezeichnet den Abstech<strong>er</strong><br />

von IFK Helsinki nach Davos als<br />

ausgezeichnete Möglichkeit zum int<strong>er</strong>nationalen<br />

Kräftev<strong>er</strong>gleich in harten<br />

Spielen, ab<strong>er</strong> auch als ideale Gelegenheit<br />

fürs Teambuilding in d<strong>er</strong> Altjahrswoche.<br />

« Wir freuen uns darauf, hi<strong>er</strong>h<strong>er</strong><br />

zu kommen », schildet d<strong>er</strong> IFK-Headcoach<br />

seine Begeist<strong>er</strong>ung.


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<strong>2022</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

33<br />

: Mit Iiro Pakarinen stürmt ein amti<strong>er</strong>end<strong>er</strong><br />

Olympiasieg<strong>er</strong> für IFK Helsinki.<br />

Mit dem Olympiasieg<strong>er</strong><br />

Iiro Pakarinen<br />

Peltonen charakt<strong>er</strong>isi<strong>er</strong>t seine Mannschaft<br />

als mutig und tempostark.<br />

Im Zentrum stehe d<strong>er</strong> Teamgedanke. IFK<br />

v<strong>er</strong>füge üb<strong>er</strong> gute Teamlead<strong>er</strong>: « Uns<strong>er</strong>e<br />

Qualitäten wollen wir auch in Davos ausspielen.<br />

» Prominentest<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong> im<br />

Team aus Helsinki ist Iiro Pakarinen. Er<br />

stürmte im Februar in jen<strong>er</strong> Nationalmannschaft,<br />

die Finnland in Beijing dank<br />

eines 2 : 1-Finalsiegs gegen Russland<br />

<strong>er</strong>stmals Olympia-Gold besch<strong>er</strong>te. Ein<br />

and<strong>er</strong><strong>er</strong> IFK-Spiel<strong>er</strong>, Otso Rantakari,<br />

kennt das Davos<strong>er</strong> Eisstadion b<strong>er</strong>eits<br />

von innen und aussen. D<strong>er</strong> V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong><br />

wurde vom Hockey Club Davos im H<strong>er</strong>bst<br />

2019 kurzzeitig engagi<strong>er</strong>t, als Magnus<br />

Nygren wegen ein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>letzung lange<br />

: IFK Helsinki bei seinem letzten Spengl<strong>er</strong> Cup-Auftritt 2004 mit Jarkko Ruutu (rechts)<br />

gegen Michal Broš vom HC Sparta Praha.<br />

ausfiel. Rantakari trat für die Davos<strong>er</strong><br />

in 29 Meist<strong>er</strong>schaftsspielen sowie am<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup an.<br />

Die Spengl<strong>er</strong> Cup-Trophäe z<strong>er</strong>brach<br />

in tausend Stücke<br />

Peltonen selbst <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich g<strong>er</strong>ne<br />

an seine letzte Spengl<strong>er</strong> Cup-Teilnahme<br />

Ende 2009. « Die meisten Spiel<strong>er</strong> hatten<br />

auch ihre Familien in Davos dabei.<br />

Das war auch für meine Kind<strong>er</strong> eine<br />

ausgezeichnete Erfahrung. Sie staunten<br />

üb<strong>er</strong> die Schweiz<strong>er</strong> Alpen und<br />

waren begeist<strong>er</strong>t », <strong>er</strong>zählt d<strong>er</strong> Finne.<br />

Ab<strong>er</strong> natürlich bleibt Peltonen auch d<strong>er</strong><br />

Turni<strong>er</strong>sieg unv<strong>er</strong>gesslich, nicht zuletzt<br />

aus einem speziellen Grund. « Ich<br />

<strong>er</strong>inn<strong>er</strong>e mich – und die Organisatoren<br />

bestimmt auch –, dass bei uns<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

Siegesfei<strong>er</strong> die Spengl<strong>er</strong> Cup-Trophäe<br />

aufs Eis fiel und in Sch<strong>er</strong>ben z<strong>er</strong>brach »,<br />

sagt <strong>er</strong> mit einem Lächeln.<br />

IFK Helsinki zum Vi<strong>er</strong>ten<br />

Die « Helsingin Jäähalli », Austragungsort<br />

d<strong>er</strong> Weltmeist<strong>er</strong>schaft<br />

Gemäss ein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>einbarung mit d<strong>er</strong> finnischen Liga darf aus dem Land d<strong>er</strong> tausend<br />

Seen jeweils das bestplatzi<strong>er</strong>te Team aus d<strong>er</strong> Landesmeist<strong>er</strong>schaft d<strong>er</strong> letzten<br />

Saison am Spengl<strong>er</strong> Cup antreten, das sich nicht für die Champions Hockey League<br />

qualifizi<strong>er</strong>t. IFK Helsinki belegte in d<strong>er</strong> Regular Season Rang 5 und scheit<strong>er</strong>te danach<br />

im Playoff-Vi<strong>er</strong>telfinale <strong>er</strong>st in d<strong>er</strong> finalen siebten Begegnung knapp an TPS<br />

Turku. IFK Helsinki trägt seine Heimspiele in d<strong>er</strong> « Helsingin Jäähalli » aus. Sie bietet<br />

8200 Zuschau<strong>er</strong>n Platz und war in diesem Jahr auch Austragungsort d<strong>er</strong> Weltmeist<strong>er</strong>schaft.<br />

Am Spengl<strong>er</strong> Cup hat IFK Helsinki in diesem Jahr seinen vi<strong>er</strong>ten<br />

Auftritt nach 1994, 1995 und 2004.


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<strong>2022</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

35<br />

: Prag ist bei Touristen sehr beliebt. Hi<strong>er</strong> auf d<strong>er</strong> Karlsbrücke, dem Wahrzeichen von Prag, das zu den nationalen Kulturdenkmäl<strong>er</strong>n gehört.<br />

: Tschechiens Liebe gasti<strong>er</strong>t<br />

in d<strong>er</strong> Schweiz<br />

Beim letzten Spengl<strong>er</strong> Cup-Auftritt des HC Sparta Praha vor zwölf <strong>Jahre</strong>n war für die<br />

Tschechen im <strong>er</strong>sten K.O.-Spiel gegen das Team Canada Schluss. Die b<strong>er</strong>eits für das<br />

Jahr 2020 geplante Rückkehr in die Schweiz v<strong>er</strong>zög<strong>er</strong>te sich pandemiebedingt um zwei<br />

<strong>Jahre</strong>. In d<strong>er</strong> Altjahrswoche wird d<strong>er</strong> famose Eishockeyclub bei d<strong>er</strong> 94. Turni<strong>er</strong>auflage<br />

mit einem stark besetzten Team aufwarten.<br />

Die heimischen Fans liebäugeln<br />

bei d<strong>er</strong> Rückkehr des<br />

HC Sparta Praha mit einem<br />

möglichen Déjà-vu. Als sich<br />

im Jahr 2004 Gastgeb<strong>er</strong> Hockey Club<br />

Davos und d<strong>er</strong> HC Sparta Praha im<br />

Finale gegenüb<strong>er</strong>standen, ging den<br />

Tschechen am Silvest<strong>er</strong>tag das Pulv<strong>er</strong><br />

aus. Ein früh<strong>er</strong> Treff<strong>er</strong> sowie ein Empty-<br />

Net-Goal vor d<strong>er</strong> Schlusssirene sich<strong>er</strong>ten<br />

den Davos<strong>er</strong>n damals den Spengl<strong>er</strong><br />

Cup-Titel. D<strong>er</strong> HC Sparta Praha, d<strong>er</strong><br />

sich in Davos stets teu<strong>er</strong> v<strong>er</strong>kaufte, litt<br />

an jenem Mittag an Ladehemmung,<br />

brachte den Puck nicht im Tor unt<strong>er</strong><br />

und v<strong>er</strong>lor mit 0 : 2.<br />

Fussball spielen die Tschechen,<br />

Eishockey leben und lieben sie<br />

Am Stephanstag kehrt d<strong>er</strong> Club motivi<strong>er</strong>t<br />

zurück in die Davos<strong>er</strong> Eishalle und<br />

trifft zum Auftakt <strong>er</strong>neut auf Publikumsliebling<br />

Team Canada, wo gleich<br />

zwei « Eishockeywelten » aufeinand<strong>er</strong>treffen<br />

w<strong>er</strong>den. In beiden Länd<strong>er</strong>n gilt<br />

Eishockey als Nationalsport und es ist<br />

d<strong>er</strong> ganze Stolz d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung. In<br />

Tschechiens Hauptstadt bürgt d<strong>er</strong><br />

Sparta Praha jedoch nicht nur für Spitzeneishockey,<br />

sond<strong>er</strong>n ist auch d<strong>er</strong><br />

Name des ältesten und bekanntesten<br />

tschechischen Fussballv<strong>er</strong>eins. Dennoch<br />

ist d<strong>er</strong> unt<strong>er</strong>schiedliche Stellenw<strong>er</strong>t<br />

d<strong>er</strong> beiden populärsten Sportarten<br />

des Landes schnell <strong>er</strong>klärt: Fussball<br />

spielen die Tschechen, Eishockey leben<br />

und lieben sie.<br />

Einnahmen nach Jágr - Aktion für<br />

ukrainische Flüchtlingsfamilien<br />

Im März dieses <strong>Jahre</strong>s sorgte in Prag<br />

eine Aktion weltweit für Aufsehen, bei<br />

d<strong>er</strong> auch d<strong>er</strong> diesjährige Spengl<strong>er</strong> Cup-<br />

Teilnehm<strong>er</strong> zum Protagonisten wurde.<br />

Tschechiens lebende Eishockey-Legende<br />

Jaromír Jágr v<strong>er</strong>legte kurz<strong>er</strong>hand das<br />

Heimspiel seines Clubs HC Kladno gegen<br />

HC Sparta Praha in die Arena des<br />

Gegn<strong>er</strong>s. Statt knapp 5000 Zuschau<strong>er</strong>n


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<strong>2022</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

37<br />

: Die Prag<strong>er</strong> Eishockeyhelden wissen den Sport zu zelebri<strong>er</strong>en und die Fans zu begeist<strong>er</strong>n.<br />

in Kladno konnten so bis zu 18 000 Fans<br />

die Partie, d<strong>er</strong>en Einnahmen ukrainischen<br />

Flüchtlingsfamilien zugutekamen,<br />

besuchen. Die Aktion ging wie ein<br />

Lauffeu<strong>er</strong> um die Welt, stellte den<br />

50-jährigen NHL-Star, ab<strong>er</strong> auch die<br />

Stadt Prag und damit den HC Sparta<br />

Praha ins Rampenlicht.<br />

Prag ist eine d<strong>er</strong> meistbesuchten<br />

Städte Europas<br />

Die Millionenmetropole Prag liegt zentral<br />

im westlichen Tschechien an d<strong>er</strong><br />

Moldau. Den Beinamen « Goldene Stadt »<br />

würde man g<strong>er</strong>ne auf die acht gewonnenen<br />

Meist<strong>er</strong>titel d<strong>er</strong> Böhmen zurückführen.<br />

Plausibl<strong>er</strong> <strong>er</strong>scheinen jedoch<br />

zwei and<strong>er</strong>e Gründe: nämlich die imposanten<br />

Sandsteintürme, die bei Sonneneinstrahlung<br />

in Goldtönen schimm<strong>er</strong>n,<br />

od<strong>er</strong> die Tatsache, dass Kais<strong>er</strong> Karl IV.<br />

die Türme d<strong>er</strong> Prag<strong>er</strong> Burg v<strong>er</strong>golden<br />

liess. Prag bietet seinen gut 1,3 Millionen<br />

Einwohn<strong>er</strong>n eine hohe Lebensqualität<br />

und hat weit mehr als das b<strong>er</strong>ühmte<br />

tschechische Bi<strong>er</strong> zu bieten. Sehenswürdigkeiten<br />

wie die Karlsbrücke od<strong>er</strong><br />

das wund<strong>er</strong>schöne Rathaus machen<br />

Prag zu ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> meistbesuchten<br />

Städte Europas und ziehen jährlich<br />

Millionen von Touristen in den Bann.<br />

Viele von ihnen treten die Heimreise<br />

nicht an, ohne ein Match des HC Sparta<br />

Praha in d<strong>er</strong> O 2 -Arena gesehen zu haben.<br />

: Canadas Martin Karya (rechts) und Prags<br />

Goalie Tomáš Pöpp<strong>er</strong>le im Duell um die Scheibe<br />

am 84. Spengl<strong>er</strong> Cup 2010.<br />

Tschechiens Aushängeschild<br />

Die O 2 -Arena geniesst ein hohes Ansehen<br />

D<strong>er</strong> HC Sparta Praha gehört zu den stärksten und bekanntesten Teams Tschechiens.<br />

D<strong>er</strong> Hauptstadtclub wurde im Jahr 1903 gegründet, spielt seit 2015 in d<strong>er</strong><br />

mod<strong>er</strong>nen O 2 -Arena, die ein hohes Ansehen in d<strong>er</strong> nationalen und int<strong>er</strong>nationalen<br />

Eishockeyszene geniesst. Die Spielstätte gehört zu den mod<strong>er</strong>nsten Mehrzweckstadien<br />

in Europa und v<strong>er</strong>fügt üb<strong>er</strong> eine Kapazität von 18 000 Plätzen. Acht Mal –<br />

zuletzt im Jahr 2007 – wurde die Sieg<strong>er</strong>trophäe in d<strong>er</strong> höchsten tschechischen<br />

Spielklasse <strong>er</strong>ob<strong>er</strong>t. D<strong>er</strong> Clubname ist bei den Tschechen Programm und lässt sich<br />

auf das Erbe d<strong>er</strong> antiken griechischen Krieg<strong>er</strong> aus Sparta zurückführen. In d<strong>er</strong><br />

letzten Saison stiessen die Böhmen bis in das Finale vor.


94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

: Maxim Noreau, Kapitän von Team Canada, mit sein<strong>er</strong> Familie.<br />

: D<strong>er</strong> Lead<strong>er</strong> im Team Canada<br />

Das Team Canada gehört am Spengl<strong>er</strong> Cup regelmässig zu den Turni<strong>er</strong>favoriten und<br />

Publikumsmagneten. Maxim Noreau kennt das spezielle Feeling. D<strong>er</strong> V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> hat das<br />

Turni<strong>er</strong> schon sechs Mal bestritten und vi<strong>er</strong> Mal gewonnen – mit Lust auf mehr.<br />

Sechs Mal coachte Andy<br />

Murray in den 1980<strong>er</strong>und<br />

1990<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n das<br />

Team Canada am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup. Jedes Mal führte <strong>er</strong> seine Mannschaft<br />

zum Turni<strong>er</strong>sieg. Diese Erfolgss<strong>er</strong>ie<br />

trug Murray den Spitznamen<br />

« Mist<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup » ein. Sucht man<br />

in d<strong>er</strong> Neuzeit des Traditionsturni<strong>er</strong>s<br />

nach einem auffallenden Namen im<br />

Team Canada, stösst man auf Maxim<br />

Noreau. D<strong>er</strong> mittl<strong>er</strong>weile 35-jährige<br />

V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> fei<strong>er</strong>te sein Turni<strong>er</strong>debüt<br />

2012 gleich mit dem Gewinn des Spengl<strong>er</strong><br />

Cup-Pokals. Mittl<strong>er</strong>weile hat <strong>er</strong> den<br />

Grossanlass in Davos, d<strong>er</strong> nicht nur ein<br />

prestigeträchtiges Eishockeyturni<strong>er</strong>,<br />

sond<strong>er</strong>n ein Eishockeyfest ist, sechs<br />

Mal bestritten und vi<strong>er</strong> Mal gewonnen.<br />

Seit 2016 repräsenti<strong>er</strong>t Noreau das<br />

Team Canada am Spengl<strong>er</strong> Cup als<br />

Kapitän. So durfte <strong>er</strong> auch bei d<strong>er</strong><br />

letzten Austragung 2019 die Sieg<strong>er</strong>trophäe<br />

in Empfang nehmen. Als Assistenzkapitän<br />

v<strong>er</strong>trat Noreau Kanadas<br />

Eishockeyauswahl ab<strong>er</strong> auch an den<br />

Olympischen Wint<strong>er</strong>spielen 2018 (3.<br />

Rang) und <strong>2022</strong> (6. Rang).<br />

Erstmals wären auch<br />

die Elt<strong>er</strong>n vor Ort gewesen<br />

« D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup ist für mich eine<br />

tolle Tradition; <strong>er</strong> bedeutet mein<strong>er</strong><br />

Familie und mir sehr viel und macht für<br />

uns die Tage zwischen Weihnachten und<br />

Neujahr speziell », sagt Noreau. Er<br />

<strong>er</strong>klärt: « Weihnachten ist für uns ohnehin<br />

eine besond<strong>er</strong>e Zeit. Wenn ich am<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup spiele, fährt die ganze<br />

Familie hoch nach Davos. Dann fei<strong>er</strong>n<br />

wir Weihnachten gemeinsam mit meinen<br />

Teamgefährten und ihren Familien im<br />

Hotel. » Doppelt hart sei für ihn die<br />

pandemiebedingte Turni<strong>er</strong>absage im<br />

letzten Jahr gewesen: « Erstmals wären<br />

auch meine Elt<strong>er</strong>n in Davos gewesen,<br />

nachdem sie den Spengl<strong>er</strong> Cup bish<strong>er</strong><br />

stets zu Hause in Kanada am F<strong>er</strong>nseh<strong>er</strong><br />

v<strong>er</strong>folgt hatten. »<br />

Für das Team Canada haben die Auftritte<br />

am Spengl<strong>er</strong> Cup eine lange<br />

Tradition. Noreau hat in den letzten<br />

zehn <strong>Jahre</strong>n eine leichte V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ung<br />

festgestellt: « In meinen <strong>er</strong>sten <strong>Jahre</strong>n<br />

standen imm<strong>er</strong> das Eishockey und die<br />

Konzentration auf den Turni<strong>er</strong>sieg im<br />

Mittelpunkt », <strong>er</strong>läut<strong>er</strong>t d<strong>er</strong> Kanadi<strong>er</strong>.<br />

« Als dann Sean Burke als Gen<strong>er</strong>al<br />

Manag<strong>er</strong> uns<strong>er</strong>es Teams nach Davos<br />

kam, änd<strong>er</strong>te sich die Mentalität<br />

etwas. Burke sagte zu uns Spiel<strong>er</strong>n:<br />

‹Wir sind mit uns<strong>er</strong>en Familien hi<strong>er</strong>, wir


<strong>2022</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

39<br />

wollen Spass haben in Davos. Geht aufs<br />

Jakobshorn und die and<strong>er</strong>en wund<strong>er</strong>schönen<br />

B<strong>er</strong>ge rundh<strong>er</strong>um. Ab<strong>er</strong> auf<br />

dem Eis müsst ihr gewinnen! ›»<br />

D<strong>er</strong> unbändige Siegeswillen<br />

und d<strong>er</strong> Stolz aufs Ahornblatt<br />

Am unbändigen Siegeswillen und totalen<br />

Einsatz fehlt es dem Team Canada<br />

am Spengl<strong>er</strong> Cup ohnehin nie. Noreau<br />

sagt es so: « Wenn Kanadi<strong>er</strong> zusammenkommen<br />

und das Nationaltrikot mit dem<br />

Ahornblatt auf d<strong>er</strong> Brust tragen,<br />

bedeutet das eine grosse Ehre. Jed<strong>er</strong><br />

ist stolz und gibt Vollgas. » Gleichzeitig<br />

spüre jed<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong> ab<strong>er</strong> auch<br />

den Erfolgsdruck, denn die Erwartungen<br />

seien imm<strong>er</strong> hoch. « Ab<strong>er</strong> wir<br />

wollen diesen Druck, wir wissen, dass<br />

viele Leute uns<strong>er</strong>e Spiele im Stadion,<br />

ab<strong>er</strong> auch in uns<strong>er</strong><strong>er</strong> Heimat live am<br />

F<strong>er</strong>nseh<strong>er</strong> v<strong>er</strong>folgen. Sie <strong>er</strong>warten, dass<br />

wir uns<strong>er</strong> Land würdig v<strong>er</strong>treten. Jed<strong>er</strong><br />

Spiel<strong>er</strong> ist, wenn <strong>er</strong> aufs Eis tritt, b<strong>er</strong>eit,<br />

alles zu geben und sich für die Mannschaft<br />

zu opf<strong>er</strong>n, um zu gewinnen. »<br />

Von 0 auf 100 –<br />

kein Problem für Noreau<br />

Das Team Canada v<strong>er</strong>eint am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup regelmässig Spiel<strong>er</strong> aus vielen v<strong>er</strong>schiedenen<br />

Clubs. Das G<strong>er</strong>üst d<strong>er</strong><br />

Mannschaft bilden Profis, die bei<br />

Schweiz<strong>er</strong> National-League-Clubs engagi<strong>er</strong>t<br />

sind. Zu ihnen gehört auch<br />

Noreau. Er spielte von 2011 bis 2014<br />

für den HC Ambrì-Piotta, spät<strong>er</strong>, nach<br />

zweijährig<strong>er</strong> Rückkehr nach Nordam<strong>er</strong>ika,<br />

zwei Saisons für den SC B<strong>er</strong>n<br />

und vi<strong>er</strong> für die ZSC Lions. Seit dies<strong>er</strong><br />

: Team Canada – d<strong>er</strong> letzte Spengl<strong>er</strong> Cup-Sieg<strong>er</strong> und damit Titelv<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong>.<br />

Saison trägt d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> die<br />

Farben d<strong>er</strong> SC Rapp<strong>er</strong>swil-Jona<br />

Lak<strong>er</strong>s. Für den Spengl<strong>er</strong> Cup kommen<br />

die Kanadi<strong>er</strong> aus allen Himmelsrichtungen<br />

nach Davos. Nach nur ein od<strong>er</strong><br />

zwei Trainingseinheiten geht das<br />

Turni<strong>er</strong> los. Und die Kanadi<strong>er</strong> finden<br />

sich jeweils rasch zu ein<strong>er</strong> Einheit zusammen.<br />

« Kein Problem », sagt Noreau.<br />

« Praktisch alle haben in ihren Clubs<br />

eine tragende Rolle inne. Sie spielen im<br />

<strong>er</strong>sten Block und regelmässig im Pow<strong>er</strong>play.<br />

Als komplette, v<strong>er</strong>si<strong>er</strong>te Spiel<strong>er</strong><br />

harmoni<strong>er</strong>en sie auch in neuen Formationen<br />

sofort. Wichtig ist, dass wir das<br />

Penaltykilling und sonst ein paar<br />

Details gemeinsam anschauen. Dann<br />

passt es. » Nicht von ungefähr ist<br />

Noreau bezüglich Titelv<strong>er</strong>teidigung<br />

zuv<strong>er</strong>sichtlich.<br />

: Stolz zeigt Maxim Noreau das kanadische<br />

Nationaltrikot mit dem Ahornblatt.<br />

D<strong>er</strong> Rekordsieg<strong>er</strong><br />

Team Canada – spielstark und beliebt<br />

Mit 16 Turni<strong>er</strong>triumphen ist das Team Canada alleinig<strong>er</strong> Rekordsieg<strong>er</strong> am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup. Die Kanadi<strong>er</strong> besiegten bei d<strong>er</strong> bislang letzten Austragung am 31. Dezemb<strong>er</strong><br />

2019 im Finale den tschechischen V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong> Ocelári Trinec mit 4 : 0. Zuvor hatten die<br />

Üb<strong>er</strong>se<strong>er</strong> die Rekordmarke mit dem Hockey Club Davos geteilt. Nach jahrelangen<br />

intensiven Bemühungen und V<strong>er</strong>handlungen mit Hockey Canada war es dem damaligen<br />

Turni<strong>er</strong>direktor Alfred Gfell<strong>er</strong> (Bild) 1984 <strong>er</strong>stmals gelungen, eine kanadische<br />

Auswahl an den Spengl<strong>er</strong> Cup zu holen. Das Team Canada triumphi<strong>er</strong>te gleich bei<br />

d<strong>er</strong> Premi<strong>er</strong>e. Mittl<strong>er</strong>weile ist es mit seinem spielstarken und kampfbetonten Stil<br />

längst zu einem fixen und beliebten Bestandteil des Traditionsturni<strong>er</strong>s geworden.


Jetzt auf den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

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in d<strong>er</strong> Schweiz.<br />

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<strong>2022</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

41<br />

: Marc Wies<strong>er</strong> (links) steht vor seinem 10. Spengl<strong>er</strong> Cup. D<strong>er</strong> Sieg am eigenen Turni<strong>er</strong> fehlt noch in seinem Palmarès.<br />

: Zeit für neue Helden<br />

D<strong>er</strong> Gastgeb<strong>er</strong> fieb<strong>er</strong>t dem Puckeinwurf des 94. Spengl<strong>er</strong> Cup entgegen wie keine and<strong>er</strong>e<br />

Mannschaft. Zwei Turni<strong>er</strong>absagen – vor allem die kurzfristige aus dem Vorjahr schm<strong>er</strong>zte –<br />

haben die Davos<strong>er</strong> Cracks in ihren Köpfen abzuschütteln.<br />

D<strong>er</strong> letzte Spengl<strong>er</strong> Cup-<br />

Triumph des Hockey Club<br />

Davos liegt elf <strong>Jahre</strong> und<br />

damit für viele b<strong>er</strong>eits eine<br />

gefühlte Ewigkeit zurück. Genau damals<br />

war Marc Wies<strong>er</strong> für drei <strong>Jahre</strong> beim<br />

Ligakonkurrenten EHC Biel. Deshalb<br />

hat d<strong>er</strong> 35-jährige Routini<strong>er</strong> vor seinem<br />

zehnten Spengl<strong>er</strong> Cup nur ein Ziel: den<br />

lang<strong>er</strong>sehnten Sieg, auch wenn die gegn<strong>er</strong>ischen<br />

Teams in den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />

imm<strong>er</strong> stärk<strong>er</strong> geworden seien. Während<br />

für die Zuschau<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

eine Party ist, ist <strong>er</strong> für die Spiel<strong>er</strong><br />

Ernst. « Wir wollen den Fans etwas bieten.<br />

Deshalb müssen wir so fokussi<strong>er</strong>t<br />

wie möglich sein und uns von dem ganzen<br />

Drumh<strong>er</strong>um nicht ablenken lassen »,<br />

<strong>er</strong>zählt Marc Wies<strong>er</strong>. Er hofft, dass d<strong>er</strong><br />

Hockey Club Davos in Höchstform zum<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup antritt: « Es wäre schön,<br />

wenn wir gegen das Team Canada gewinnen<br />

könnten, und natürlich wäre es<br />

für mich p<strong>er</strong>sönlich ein riesiges Erlebnis,<br />

endlich mitzu<strong>er</strong>leben, wie es ist, am Mittag<br />

um 12 Uhr zum Finale einzulaufen. »<br />

Aufbauarbeit d<strong>er</strong> letzten <strong>Jahre</strong> ist<br />

zum Reifeprozess geworden<br />

Für die jüng<strong>er</strong>e Garde des Hockey Club<br />

Davos sind Routini<strong>er</strong>s wie Wies<strong>er</strong> auf<br />

dem Eis und in d<strong>er</strong> Kabine Vorbild<strong>er</strong>. Um<br />

die Fans des Schweiz<strong>er</strong> Kultclubs mittelfristig<br />

wied<strong>er</strong> mit Siegen v<strong>er</strong>wöhnen<br />

zu können, müssen Charakt<strong>er</strong>e in die<br />

Fussstapfen d<strong>er</strong> bewährten Garanten<br />

treten und sich als neue Helden beweisen.<br />

Die Aufbauarbeit d<strong>er</strong> letzten <strong>Jahre</strong><br />

ist zum Reifeprozess geworden und soll<br />

bald Erfolge bringen. Einmal wied<strong>er</strong> auf<br />

d<strong>er</strong> Sieg<strong>er</strong>tafel ganz oben zu stehen,<br />

würde d<strong>er</strong> Eishockeyseele guttun. Den<br />

Titel des Spengl<strong>er</strong> Cup-Rekordsieg<strong>er</strong>s<br />

musste d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>anstalt<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> letzten<br />

Turni<strong>er</strong>auflage dem grossen Rivalen<br />

Team Canada üb<strong>er</strong>lassen. Für die Fans<br />

freilich nur eine Momentaufnahme,<br />

denn mit einem Turni<strong>er</strong>sieg könnte d<strong>er</strong><br />

Hockey Club Davos zumindest wied<strong>er</strong><br />

mit d<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>see-Abordnung gleichziehen.<br />

D<strong>er</strong> mögliche 16. Turni<strong>er</strong><strong>er</strong>folg ist<br />

dementsprechend sehr bedeutend in<br />

d<strong>er</strong> Schweiz. Und davon profiti<strong>er</strong>t auch<br />

d<strong>er</strong> Sport. Seit jeh<strong>er</strong> <strong>er</strong>freut sich d<strong>er</strong><br />

Hockey Club Davos ein<strong>er</strong> umfangreichen<br />

Fangemeinschaft, die im ganzen Land<br />

ihre Wurzeln hat.


Sonntags geben<br />

wir uns den Rest<br />

d<strong>er</strong> Woche.<br />

SonntagsZeit zum Hinschauen<br />

abo.sonntagszeitung.ch


<strong>2022</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

43<br />

: Idyllische Kulisse rund um das Eisstadion Davos. : «Hitsch» soll wied<strong>er</strong> in Bewegung kommen.<br />

Das Umfeld sorgt für den<br />

nötigen Glanz<br />

Neben dem Eishockeyspektakel im Davos<strong>er</strong><br />

Eisstadion sorgt auch das Umfeld<br />

für den nötigen Glanz. Die beeindruckende<br />

B<strong>er</strong>gkulisse und das architektonisch<br />

auss<strong>er</strong>gewöhnliche Eisstadion<br />

gehören zum Erfolgsrezept des Spengl<strong>er</strong><br />

Cup, genauso wie sein starkes Teilnehm<strong>er</strong>feld.<br />

Vom 26. bis zum 31. Dezemb<strong>er</strong><br />

wird Eishockey in allen Facetten<br />

zelebri<strong>er</strong>t. Beim Fanplausch od<strong>er</strong> in<br />

Gesprächen im EISDome, am « Peak of<br />

Hockey » wird die Leidenschaft bei allen<br />

Besuch<strong>er</strong>n spürbar. D<strong>er</strong> Austragungsort<br />

Davos liegt 1560 Met<strong>er</strong> ü. M. und<br />

wird jedes Jahr zum « Wint<strong>er</strong> Wond<strong>er</strong>land<br />

». Entsprechend bedeutungsvoll<br />

und traditionell ist in d<strong>er</strong> Landschaft<br />

Davos d<strong>er</strong> Wint<strong>er</strong>sport. Nachdem sich<br />

das Skifahren nach 1900 langsam zum<br />

Breitensport entwickelt hatte, entstand<br />

1932 d<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Bügellift Europas.<br />

Im Jahr 1921 <strong>er</strong>richteten die Bündn<strong>er</strong><br />

die damals grösste Kunsteisbahn des<br />

Kontinents. Die üb<strong>er</strong> die <strong>Jahre</strong> entstandene<br />

Passion zum Wint<strong>er</strong> ist nie abgeklungen<br />

und bildet noch heute das Fundament<br />

für das seit 1923 bestehende<br />

und damit älteste Clubturni<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

Welt – den Spengl<strong>er</strong> Cup.<br />

Eines ist im Vorfeld des diesjährigen<br />

Turni<strong>er</strong>s für den Gastgeb<strong>er</strong> klar. Um am<br />

letzten Tag des <strong>Jahre</strong>s Eishockey<br />

spielen zu dürfen, müssen auf dem Eis<br />

Heldentaten vollbracht w<strong>er</strong>den, Taten<br />

von alten und neuen Helden im Kad<strong>er</strong><br />

des heimischen Hockey Club Davos.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup als Karri<strong>er</strong>e-Highlight für Armin Hamm<strong>er</strong><br />

« Ich genoss jede Sekunde »<br />

Auch für V<strong>er</strong>stärkungsspiel<strong>er</strong> ist d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup ein riesiges Erlebnis. Ein<strong>er</strong> von<br />

ihnen war Armin Helf<strong>er</strong>. Im Jahr 2009 wurde <strong>er</strong> vom italienischen Eishockeyclub HC<br />

Pust<strong>er</strong>tal (Bruneck, Südtirol) für eine Woche freigestellt. Aufgrund des vielen<br />

Schnees bei d<strong>er</strong> Anreise v<strong>er</strong>passte <strong>er</strong> zwar das Auftakttraining, wurde ab<strong>er</strong> vom<br />

Staff und den Kollegen gut aufgenommen, wie <strong>er</strong> <strong>er</strong>zählt: « Anfangs war ich n<strong>er</strong>vös,<br />

doch das legte sich schnell. » Die Stimmung im Stadion sei einzigartig gewesen und<br />

<strong>er</strong> habe jede Sekunde genossen: « An einem spielfreien Tag sind meine Ehefrau<br />

Katharina und ich auf eine Skihütte gefahren. Dort war es wund<strong>er</strong>schön. Am Ende<br />

sind wir dann zwar enttäuscht, ab<strong>er</strong> stolz mit einem guten zweiten Platz nach Hause<br />

gefahren. Im Nachhinein blicke ich zufrieden zurück auf eine unv<strong>er</strong>gessliche<br />

Woche mit Spiel<strong>er</strong>n, die das Schweiz<strong>er</strong> Eishockey geprägt haben. Ich w<strong>er</strong>de diese<br />

Zeit niemals v<strong>er</strong>gessen. » Im V<strong>er</strong>lauf sein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e absolvi<strong>er</strong>te Armin Hamm<strong>er</strong> für<br />

Italien üb<strong>er</strong> 300 Länd<strong>er</strong>spiele, war fünffach<strong>er</strong> italienisch<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> und spielte in<br />

d<strong>er</strong> Schweiz für Thurgau und die Kloten Fly<strong>er</strong>s. Im Septemb<strong>er</strong> <strong>2022</strong> ging seine Karri<strong>er</strong>e<br />

mit d<strong>er</strong> « J<strong>er</strong>sey Retirement Night » zu Ende. Die 62 wird beim HC Pust<strong>er</strong>tal<br />

niemand mehr tragen.


Glanz und Gloria<br />

: Das Eisstadion ist zum Wahrzeichen<br />

des Ortes geworden


GLANZ UND GLORIA<br />

45<br />

: « W<strong>er</strong> zum <strong>er</strong>sten Mal im Stadion steht,<br />

ist üb<strong>er</strong>wältigt »<br />

Am Spengl<strong>er</strong> Cup leben die Teams sechs Tage lang sozusagen in d<strong>er</strong> Kabine. Dank des im<br />

letzten Jahr abgeschlossenen rund 26 Millionen Franken teuren Umbaus des Eisstadions<br />

ist alles etwas komfortabl<strong>er</strong> geworden – nicht nur für die Sportl<strong>er</strong>.<br />

Bei einem Meist<strong>er</strong>schaftsspiel kommt<br />

die Auswärtsmannschaft, packt aus<br />

und räumt ihre Siebensachen im<br />

Anschluss an die Partie wied<strong>er</strong> ein.<br />

Am Spengl<strong>er</strong> Cup trifft sich eine Mannschaft<br />

b<strong>er</strong>eits am Morgen zum Aufwärmen<br />

od<strong>er</strong> an einem spielfreien Tag<br />

zum Training. In d<strong>er</strong> Kabine gibt es<br />

Getränke und Essen, sie ist eigentlich<strong>er</strong><br />

Lebensraum während des ganzen<br />

Turni<strong>er</strong>s. Oft sind am Spengl<strong>er</strong> Cup die<br />

Teams gröss<strong>er</strong>, da das Turni<strong>er</strong> sechs<br />

Tage dau<strong>er</strong>t. Deshalb sind grosszügige<br />

Platzv<strong>er</strong>hältnisse wichtig.<br />

Zum Wahrzeichen<br />

des Ortes geworden<br />

Das Eisstadion Davos hat ihren Ursprung<br />

b<strong>er</strong>eits in den 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n.<br />

Es ist zum Wahrzeichen d<strong>er</strong> Stadt<br />

geworden, dessen Charakt<strong>er</strong> man beim<br />

Umbau nicht v<strong>er</strong>li<strong>er</strong>en wollte. « Das<br />

Eisstadion ist einfach einzigartig », so<br />

David Solèr, Leit<strong>er</strong> Eis- und Somm<strong>er</strong>sportanlagen<br />

von Davos. Zudem konnte<br />

ein mod<strong>er</strong>nes Eisstadion mit genügend<br />

Zuschau<strong>er</strong>kapazität für Davos und den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup unt<strong>er</strong> dem ursprünglichen<br />

Dach realisi<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den. Somit war es<br />

nie ein Thema, das Eisstadion von Grund<br />

auf neu aufzubauen. « Innen war das<br />

Eisstadion schon imm<strong>er</strong> einzigartig<br />

und wund<strong>er</strong>schön. Da die Lösungen mit<br />

Nottreppen wegfallen, ist das Bild nun<br />

auch von aussen einheitlich », so David<br />

Solèr. Damit ist b<strong>er</strong>eits d<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Blick<br />

auf das Eisstadion einladend geworden.<br />

Das Cat<strong>er</strong>ingangebot<br />

hat an Breite gewonnen<br />

Im Innenb<strong>er</strong>eich waren früh<strong>er</strong> Holzbänke<br />

Kult. Aus brandschutztechnischen<br />

Gründen gibt es diese nicht mehr, was<br />

einige Zuschau<strong>er</strong> natürlich bedau<strong>er</strong>n.<br />

Dafür gibt es bedeutend mehr Sitzplätze.<br />

: Jetzt ist auch das Bild von aussen einheitlich.<br />

Die neue Heimfan-Kurve befindet sich<br />

nun im Westen und nennt sich « Sektor<br />

1921 ». Üb<strong>er</strong> diesem entstand eine Sitzplatz-Gal<strong>er</strong>ie,<br />

gegenüb<strong>er</strong> zi<strong>er</strong>en da, wo<br />

einst viel Stimmung gemacht wurde,<br />

jetzt Sitzplätze die alte Ostkurve<br />

d<strong>er</strong> Fans des Hockey Club Davos. Ein<br />

Mehrw<strong>er</strong>t für die Zuschau<strong>er</strong> ist<br />

d<strong>er</strong> sogenannte begehbare Ring. Das<br />

Cat<strong>er</strong>ing-Angebot kann dadurch auf die<br />

v<strong>er</strong>schiedenen V<strong>er</strong>kaufsstände v<strong>er</strong>teilt<br />

w<strong>er</strong>den – egal wo d<strong>er</strong> Zuschau<strong>er</strong> sitzt,<br />

<strong>er</strong> kann jeden Stand <strong>er</strong>reichen, ohne<br />

dass <strong>er</strong> das Stadion v<strong>er</strong>lassen muss.<br />

Wenn jemand im Süden sitzt und sein<br />

Kollege im Norden können sie sich in d<strong>er</strong><br />

Drittelpause treffen, was früh<strong>er</strong> nur<br />

sehr umständlich möglich war. Die<br />

Zuschau<strong>er</strong> können in den Pausen Pizza,<br />

Pasta od<strong>er</strong> Hamburg<strong>er</strong> geniessen.<br />

« Dennoch lässt sich nicht v<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>n,<br />

dass es in den Pausen Warteschlangen<br />

gibt. Denn nach wie vor bleiben nur 18<br />

Minuten Zeit, um 6500 Zuschauende zu<br />

v<strong>er</strong>pflegen », so David Solèr. Prunkstück<br />

des Nordens ist das neue Restaurant<br />

1921, das Platz für 140 P<strong>er</strong>sonen bietet.<br />

Dafür wurde eine Fünf-Met<strong>er</strong>-Dach<strong>er</strong>weit<strong>er</strong>ung<br />

Richtung Kurpark <strong>er</strong>stellt.<br />

Auch die beiden Donatoren-Clubs (Kristall<br />

Club & Club’89) können ihre Mitglied<strong>er</strong><br />

auf gröss<strong>er</strong>em Raum empfangen,<br />

und die Präsidenten-Loge, die sich<br />

direkt unt<strong>er</strong> dem Dach des Eisstadions<br />

befindet, wurde auf die doppelte<br />

Grösse ausgebaut. In ein<strong>er</strong> heimeligen<br />

Atmosphäre bietet sie Platz, um spannende<br />

Spiele zu v<strong>er</strong>folgen, Networking<br />

zu betreiben od<strong>er</strong> einfach die schöne<br />

Aussicht zu geniessen.


Foto by Maurice Parrée<br />

Greenhope ist eine Stiftung, welche Events für krebskranke Kind<strong>er</strong><br />

organisi<strong>er</strong>t. Uns<strong>er</strong> Ziel ist es, dass diese Kind<strong>er</strong> von d<strong>er</strong> Krankheit<br />

unbelastete Momente gemeinsam mit ihresgleichen und ihren<br />

Familien <strong>er</strong>leben und so gemeinsame Erfahrungen sammeln können.<br />

Engagi<strong>er</strong>te Spitzen- und Breitensportl<strong>er</strong> unt<strong>er</strong>stützen uns und<br />

sensibilisi<strong>er</strong>en damit ein imm<strong>er</strong> breit<strong>er</strong>es Publikum für uns<strong>er</strong>e Idee.<br />

Zusätzlich <strong>er</strong>möglicht die Stiftung die finanzielle Förd<strong>er</strong>ung von<br />

ausgewählten, jungen, talenti<strong>er</strong>ten Leistungssportl<strong>er</strong>. Das Ziel d<strong>er</strong><br />

Stiftung ist es, den Sport und die Solidarität miteinand<strong>er</strong> zu v<strong>er</strong>einigen;<br />

d<strong>er</strong> Zusammenschluss dies<strong>er</strong> beiden Elemente bildet das Fundament<br />

eines Projekts, welches dank grossen Engagements von<br />

Freiwilligen stetig lebt und wächst.<br />

Mehr Infos: greenhope.ch<br />

Main partn<strong>er</strong> Greenhope Foundation


GLANZ UND GLORIA<br />

47<br />

Die Technik ist auf dem neuesten Stand<br />

V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>t haben sich die Bedingungen<br />

im neuen Stadion auch für Medienleute,<br />

Speak<strong>er</strong> od<strong>er</strong> Regie. Neu ist die<br />

Medientribüne in sich geschlossen und<br />

komplett abgeschottet von d<strong>er</strong> öffentlichen<br />

Tribüne. Da am Spengl<strong>er</strong> Cup Kam<strong>er</strong>as<br />

und and<strong>er</strong>e G<strong>er</strong>äte für eine Woche<br />

aufgebaut sind, ist das Handling dank des<br />

eigenen B<strong>er</strong>eichs viel einfach<strong>er</strong>. Aus ein<strong>er</strong><br />

provisorischen ist zudem eine fixe Regie<br />

für Meist<strong>er</strong>schaft und Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

geworden. D<strong>er</strong> Platz ist gröss<strong>er</strong>, die<br />

Üb<strong>er</strong>sicht viel bess<strong>er</strong> geworden. Am<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup ist viel Equipment notwendig,<br />

da zum Beispiel d<strong>er</strong> Ton für eine bess<strong>er</strong>e<br />

Tonqualität einzeln gemischt wird.<br />

Die Lichtshow und das Ent<strong>er</strong>tainment<br />

sind umfangreich<strong>er</strong>, es gibt mehr Ehrungen<br />

– da ist das Arbeiten aus dem neuen<br />

Regi<strong>er</strong>aum viel angenehm<strong>er</strong>. Für David<br />

Solèr hat vor allem die Technik gewonnen:<br />

« Es gibt nicht mehr v<strong>er</strong>zettelt üb<strong>er</strong>all<br />

Glasfas<strong>er</strong>kabel und V<strong>er</strong>bindungen – und<br />

wenn jemand ein Kabel h<strong>er</strong>auszieht, funktioni<strong>er</strong>t<br />

nichts mehr. Jetzt ist uns<strong>er</strong>e<br />

Technik auf dem neuesten Stand mit mod<strong>er</strong>nen<br />

S<strong>er</strong>v<strong>er</strong>räumen. » Wenn am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup eine Kam<strong>er</strong>a mehr eingesetzt<br />

w<strong>er</strong>den soll, kann dies heute einfach umgesetzt<br />

w<strong>er</strong>den.<br />

Die Holzkonstruktion ist<br />

noch heute genial<br />

Begeist<strong>er</strong>t ist David Solèr ab<strong>er</strong> auch im<br />

neuen Stadion vom alten Bestand: « Die<br />

Holzkonstruktion ist einfach genial. Sie<br />

bringt ein einmaliges Ambiente. Ich kenne<br />

niemanden, d<strong>er</strong> zum <strong>er</strong>sten Mal im<br />

Stadion steht und nicht üb<strong>er</strong>wältigt ist. »<br />

Den natürlichen Lichtwurf von aussen, den<br />

zum Beispiel Walt<strong>er</strong> Biel<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> Architekt<br />

des ursprünglichen Stadions (siehe auch<br />

Seiten 24 und 25) so g<strong>er</strong>ne mochte, gibt<br />

es ab<strong>er</strong> nicht mehr. Die umgehende Antwort<br />

von David Solèr zeigt, dass man sich<br />

durchaus Gedanken üb<strong>er</strong> diese Besond<strong>er</strong>heit<br />

gemacht hatte: « Das Aussenlicht<br />

war wohl schön wahrzunehmen, würde<br />

ab<strong>er</strong> en<strong>er</strong>giemässig keine Einsparungen<br />

bedeuten. Denn für den Trainingsbetrieb<br />

müsste dieses dennoch mit Licht unt<strong>er</strong>stützt<br />

w<strong>er</strong>den und bei Eröffnungs- od<strong>er</strong><br />

Abschlussz<strong>er</strong>emonien od<strong>er</strong> auch beim<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Finale gäbe es Probleme<br />

durch Blendeffekte. In diesen Situationen<br />

müsste eine V<strong>er</strong>dunkelungsanlage<br />

für Dunkelheit sorgen. »<br />

Wenig<strong>er</strong> Bewegung, mehr Freizeit<br />

D<strong>er</strong> Umbau des Eisstadions Davos ist abgeschlossen.<br />

Hint<strong>er</strong> David Solèr liegen<br />

drei intensive, ab<strong>er</strong> spannende <strong>Jahre</strong>:<br />

« Dass man als Betrieb so stark in einen<br />

Umbau involvi<strong>er</strong>t ist, ist nicht selbstv<strong>er</strong>ständlich.<br />

» Imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> mussten Lösungen<br />

gefunden w<strong>er</strong>den. Baustelle und<br />

Profibetrieb wurden aneinand<strong>er</strong> vorbeigeführt,<br />

einmal fehlte das Wass<strong>er</strong>, einmal<br />

d<strong>er</strong> Strom. « Da war es schön, dass uns<strong>er</strong><br />

Team mit Marc Gianola (Geschäftsführ<strong>er</strong><br />

Hockey Club Davos), Cornelia D<strong>er</strong>agisch<br />

(Gemeindearchitektin von Davos) und ich<br />

als Trio gemeinsam durch dick und dünn<br />

gingen. » Jetzt geniesst David Solèr es,<br />

wied<strong>er</strong> mehr Zeit zu Hause v<strong>er</strong>bringen zu<br />

können. Und im Büro gibt es auch einen<br />

<strong>er</strong>freulichen Nebeneffekt: « Durch die<br />

mod<strong>er</strong>ne Technik kann ich vieles vom<br />

Schreibtisch aus steu<strong>er</strong>n und muss nicht<br />

imm<strong>er</strong> vor Ort sein. »<br />

D<strong>er</strong> Umbau aus Sicht d<strong>er</strong> Architekten Daniele Marques und Rain<strong>er</strong> Schlumpf<br />

Die Vollendung ein<strong>er</strong> Ikone<br />

In den Jahrzehnten nach d<strong>er</strong> Erstellung musste das Stadion imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> an neue<br />

Nutzungsbedürfnisse und gesetzliche Anford<strong>er</strong>ungen angepasst w<strong>er</strong>den. Diese<br />

autarken und zeitlich v<strong>er</strong>schobenen Massnahmen v<strong>er</strong>unklärten das Stadion betrieblich<br />

wie architektonisch zusehends. Dah<strong>er</strong> war es eine d<strong>er</strong> entscheidendsten<br />

und h<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ndsten Aufgaben, h<strong>er</strong>auszufinden, welche Eingriffe am Bestand<br />

nötig waren, um die vorhandenen architektonischen und betrieblichen Defizite zu<br />

lösen und zugleich die ikonenhafte Erscheinung des Eisstadions im Innen- und im<br />

Aussenraum zu klären. « Dies gelang uns mit einigen wenigen Massnahmen », so<br />

Daniele Marques von Marques Architekten (Bild). Ein umlaufend<strong>er</strong> Ring löst die<br />

betrieblichen und brandschutztechnischen Defizite. Er v<strong>er</strong>bindet die Sektoren<br />

miteinand<strong>er</strong> und wird zur allgemeinen Begegnungs- und Austauschzone. Das Dachgewölbe<br />

des Nordtrakts wurde zu Gunsten neu<strong>er</strong> repräsentativ<strong>er</strong> Flächen <strong>er</strong>weit<strong>er</strong>t<br />

und beinhaltet den neuen Haupteingang des Eispalastes. Die Baustoffe Holz<br />

und Beton bilden die konstruktive Grundsubstanz des ursprünglichen Komplexes<br />

aus den 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n. Die V<strong>er</strong>wendung dies<strong>er</strong> Mat<strong>er</strong>ialien führten die Architekten<br />

konsequent weit<strong>er</strong> und int<strong>er</strong>preti<strong>er</strong>ten sie neu, « sei dies in v<strong>er</strong>edelt<strong>er</strong> Ausführung<br />

im Restaurant und in den VIP-B<strong>er</strong>eichen, bei d<strong>er</strong> dunklen rohen Holzfassade<br />

im Aussenb<strong>er</strong>eich od<strong>er</strong> in ihr<strong>er</strong> konsequenten reinen und urigen Form im Umgang<br />

und im Stadion-Innenraum. » Es entstand ein Gebäude, das sich städtebaulich und<br />

gesellschaftlich selbstv<strong>er</strong>ständlich in den Ort einbindet. « Es war eine wund<strong>er</strong>bare<br />

Aufgabe, eine schöne und komplexe Arbeit, von d<strong>er</strong> wir wussten, wie viel Potenzial<br />

sie hat, wenn sie gelingt », so die beiden Architekten.


94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

Weil Familien auch mal eine<br />

Auszeit brauchen<br />

Presenting Partn<strong>er</strong> UBS schenkt Familien gemeinsame Erlebnisse im neuen UBS<br />

Family-Sektor am Spengl<strong>er</strong> Cup Davos.<br />

Kostbare Familienzeit<br />

am Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

Zeit miteinand<strong>er</strong> v<strong>er</strong>bringen, Erlebnisse<br />

teilen und zusammen mitfieb<strong>er</strong>n – dies<br />

steht am Spengl<strong>er</strong> Cup im Vord<strong>er</strong>grund.<br />

Um die gemeinsame Auszeit vom<br />

Alltag zwischen Weihnachten und Neujahr<br />

mit einem unv<strong>er</strong>gesslichen Erlebnis<br />

zu b<strong>er</strong>eich<strong>er</strong>n, lanci<strong>er</strong>t UBS an d<strong>er</strong><br />

94. Austragung <strong>er</strong>stmals den UBS<br />

Family-Sektor. Die beiden Westtribünen<br />

im Eisstadion Davos sind exklusiv<br />

Familien mit Kind<strong>er</strong>n bis zu 15 <strong>Jahre</strong>n<br />

vorbehalten. Alle Familien sind willkommen;<br />

Patchworkfamilien, Grosselt<strong>er</strong>n<br />

und ihre Enkel od<strong>er</strong> auch die Wahlfamilie<br />

mit Götti und Gotti. Bis zu vi<strong>er</strong><br />

Kind<strong>er</strong> pro Familie können von einem<br />

speziellen Angebot für die Spengl<strong>er</strong><br />

Cup Spiele profiti<strong>er</strong>en: ihre Plätze<br />

w<strong>er</strong>den von d<strong>er</strong> UBS off<strong>er</strong>i<strong>er</strong>t! Das<br />

alles zum Preis von 222 Schweiz<strong>er</strong><br />

Franken für zwei Erwachsene mit<br />

Kind<strong>er</strong>n, od<strong>er</strong> 168 Schweiz<strong>er</strong> Franken<br />

für einen Erwachsenen mit einem Kind.<br />

Zum V<strong>er</strong>gleich: Einzeltickets in dies<strong>er</strong><br />

Kategorie kosten im regulären V<strong>er</strong>kauf<br />

112 Schweiz<strong>er</strong> Franken.<br />

Mit Eishockey-Idolen traini<strong>er</strong>en<br />

D<strong>er</strong> UBS Family-Sektor ist eine Erweit<strong>er</strong>ung<br />

d<strong>er</strong> bestehenden Engagements<br />

von UBS für Familien und Kind<strong>er</strong> am<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos. UBS unt<strong>er</strong>stützt<br />

traditionell junge Eishockey-Talente<br />

durch das « Jugend traini<strong>er</strong>t mit Spengl<strong>er</strong><br />

Cup-Stars »-Training am 28. Dezemb<strong>er</strong>.<br />

Eine Initiative für Kind<strong>er</strong> zwischen acht<br />

und zwölf <strong>Jahre</strong>n, welche die Freude<br />

am Sport stärkt und ein Treffen mit<br />

ihren Eishockey-Idolen <strong>er</strong>möglicht. Im<br />

Training mit den Profispiel<strong>er</strong>n d<strong>er</strong><br />

sechs teilnehmenden Mannschaften,<br />

l<strong>er</strong>nen die Kind<strong>er</strong> Tipps und Tricks aus<br />

<strong>er</strong>st<strong>er</strong> Hand und messen ihre Fähigkeiten<br />

auf dem Eis mit den Besten.<br />

Selfies und Autogramme halten den<br />

unv<strong>er</strong>gesslichen Vormittag fest und<br />

sorgen für strahlende Gesicht<strong>er</strong>.<br />

Darüb<strong>er</strong> hinaus unt<strong>er</strong>stützt UBS die<br />

gemeinnützige Stiftung Greenhope –<br />

Sport against Canc<strong>er</strong>, die sich für<br />

krebskranke Kind<strong>er</strong> und ihre Familien<br />

engagi<strong>er</strong>t und junge Athleten in d<strong>er</strong><br />

Schweiz förd<strong>er</strong>t. Die betroffenen<br />

Kind<strong>er</strong> haben letztes Jahr zwei Goalie<br />

Helme für den Spengl<strong>er</strong> Cup Davos<br />

gestaltet, welche in diesem Jahr für<br />

einen guten Zweck v<strong>er</strong>steig<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den.<br />

Tickets im UBS<br />

Family-Sektor buchen.


KISUAHELI DONK WOBU GOFELLA<br />

49<br />

: Alex Fiva<br />

Silb<strong>er</strong> bei den Skicross<strong>er</strong>n an den Olympischen Spielen in Beijing <strong>2022</strong>,<br />

Weltmeist<strong>er</strong> 2021 und 13-fach<strong>er</strong> Weltcupsieg<strong>er</strong><br />

« Als Kind durfte ich meinen <strong>er</strong>sten Spengl<strong>er</strong> Cup vor Ort mit<strong>er</strong>leben.<br />

Die Stimmung und die Atmosphäre haben mich damals schon begeist<strong>er</strong>t.<br />

Spät<strong>er</strong> besuchte ich die Rekrutenschule zusammen mit Spiel<strong>er</strong>n<br />

des Hockey Club Davos. Ich finde es cool, wenn ich diese heute spielen<br />

sehe. Am Spengl<strong>er</strong> Cup begeist<strong>er</strong>t mich die Tatsache, dass es neben<br />

d<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>schaft ein Turni<strong>er</strong> gibt, an dem das Eishockey zelebri<strong>er</strong>t<br />

und die Freundschaften üb<strong>er</strong> die v<strong>er</strong>schiedenen Länd<strong>er</strong> hinweg gepflegt<br />

w<strong>er</strong>den können. »


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GLANZ UND GLORIA<br />

51<br />

: Fans wollen mitsingen<br />

Das Spengl<strong>er</strong> Cup-OK und d<strong>er</strong> Bündn<strong>er</strong> Musik<strong>er</strong> « Hedgehog » produzi<strong>er</strong>ten gemeinsam<br />

den Spengl<strong>er</strong> Cup-Song « Eimol im Johr ». « Für mich und meine Band ist dies eine grosse<br />

Ehre », so Sandro Gansn<strong>er</strong>. Entstanden ist ein rockig<strong>er</strong>, in Wort und Rhythmus zum<br />

Eishockey passend<strong>er</strong> Ohrwurm.<br />

Vor gut fünf <strong>Jahre</strong>n war Rapp<strong>er</strong> Sandro<br />

Gansn<strong>er</strong> « Best Talent vom Juli » des<br />

Schweiz<strong>er</strong> Radios SRF 3. Sein Song<br />

« Selfie » begeist<strong>er</strong>te ebenso wie sein<br />

Auftritt am Prix Walo 2018 für den<br />

Kanton Graubünden od<strong>er</strong> das Konz<strong>er</strong>t<br />

am Open Air Lumnezia. Dennoch hätte<br />

<strong>er</strong> es sich nicht träumen lassen, dass <strong>er</strong><br />

für den Spengl<strong>er</strong> Cup-Song angefragt<br />

würde. « Das hat mich sehr üb<strong>er</strong>rascht »,<br />

<strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t <strong>er</strong> sich. Dabei ist <strong>er</strong> stark<br />

mit dem Hockey Club Davos und dem<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup v<strong>er</strong>bunden: « Mein Vat<strong>er</strong><br />

ist seit üb<strong>er</strong> 30 <strong>Jahre</strong>n Dau<strong>er</strong>kartenbesitz<strong>er</strong>,<br />

meine Mutt<strong>er</strong> gross<strong>er</strong> Fan vom<br />

Hockey Club Davos und ich bin, wenn imm<strong>er</strong><br />

möglich, auch bei Spielen. » Denkt<br />

Sandro Gansn<strong>er</strong> an Eishockey im Eisstadion<br />

Davos, hat <strong>er</strong> viele Bild<strong>er</strong> vor<br />

Augen, zum Beispiel, wie <strong>er</strong> als Dreikäsehoch<br />

an d<strong>er</strong> Bande stand und Stöcke<br />

von Spiel<strong>er</strong>n entgegennahm, die<br />

dann bei privaten Eishockeyspielen zum<br />

Einsatz kamen. Geschwärmt hat <strong>er</strong> in<br />

den 1990<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n vor allem für die<br />

damalige Numm<strong>er</strong> 86, Ken Yaremchuk,<br />

d<strong>er</strong> 1992 mit dem Team Canada den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup gewann und 1996 bis 1998<br />

beim Hockey Club Davos spielte: « Er<br />

spielte noch alte Eishockeyschule, das<br />

hat mich faszini<strong>er</strong>t. » Begeist<strong>er</strong>t war<br />

<strong>er</strong> ab<strong>er</strong> auch imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> von Reto<br />

und Jan von Arx.<br />

Spannend, intensiv, ab<strong>er</strong><br />

vor allem eine sehr schöne Arbeit<br />

Beim Spengl<strong>er</strong> Cup-Song sei es ab<strong>er</strong><br />

wichtig gewesen, Teams aus all<strong>er</strong> Welt<br />

mit einzubeziehen. In den rund fünf<br />

Monaten, in denen sich die Band wöchentlich<br />

traf, entstanden v<strong>er</strong>schiedene<br />

V<strong>er</strong>sionen: « Die <strong>er</strong>ste poppige wurde<br />

imm<strong>er</strong> rockig<strong>er</strong>. Wir waren üb<strong>er</strong>zeugt,<br />

dass zum Eishockey etwas passt, das<br />

etwas härt<strong>er</strong> ist. » D<strong>er</strong> Refrain « Das<br />

hesch nonid gseh. Sowas gits nur do.<br />

Bi üs do in da B<strong>er</strong>ga. Eimol im Johr »,<br />

: Sandro Gansn<strong>er</strong> (mit Pokal): « Am diesjährigen Spengl<strong>er</strong> Cup wird d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup-Song<br />

Eimol im Johr <strong>er</strong>stmals live im Eisstadion Davos zu hören sein. »<br />

gesungen von Sandy (Sandra Fetz) lädt<br />

dann endgültig zum Mitsingen ein. « Es<br />

war sehr spannend, intensiv, ab<strong>er</strong> vor<br />

allem eine sehr schöne Arbeit », <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t<br />

sich Sandro Gansn<strong>er</strong> an die Entstehungszeit<br />

des Songs. Richtung Abgabet<strong>er</strong>min<br />

ging es Schlag auf Schlag:<br />

« Das ist ab<strong>er</strong> auch gut so. Irgendwann<br />

muss man aufhören zu änd<strong>er</strong>n und<br />

zu v<strong>er</strong>suchen, unbedingt einen Hit<br />

rauszuholen. Das ist meistens kontraproduktiv.<br />

»<br />

Englischsprechende Fans wollen<br />

mitsingen können<br />

Zum grossen Auftritt an d<strong>er</strong> letztjährigen<br />

Eröffnungsfei<strong>er</strong> kam es nicht. D<strong>er</strong><br />

Spengl<strong>er</strong> Cup 2021 musste 24 Stunden<br />

zuvor pandemiebedingt abgesagt w<strong>er</strong>den.<br />

« Und für uns gab es stattdessen<br />

ein langweiliges Wochenende », so Sandro<br />

Gansn<strong>er</strong>. Feedbacks auf den Song, d<strong>er</strong><br />

auf YouTube od<strong>er</strong> Spotify gehört w<strong>er</strong>den<br />

kann, gab es trotzdem: « Viele Rückmeldungen<br />

waren h<strong>er</strong>zig. Die Leute<br />

lobten die für einmal and<strong>er</strong>e Sprache,<br />

Englischsprachige fragten nach dem<br />

Text, d<strong>er</strong> grösstenteils in Schweiz<strong>er</strong><br />

Dialekt, ab<strong>er</strong> auch in Englisch, Französisch<br />

und Italienisch gehalten ist, um<br />

am nächsten Spengl<strong>er</strong> Cup mitsingen<br />

zu können. » Auch Eishockey kam bei<br />

Sandro Gansn<strong>er</strong> aufgrund sein<strong>er</strong> Bandauftritte<br />

in den letzten zehn <strong>Jahre</strong>n<br />

etwas zu kurz: « Schon lange wollte ich<br />

mit meinen Elt<strong>er</strong>n wied<strong>er</strong> einmal ein<br />

Match besuchen. » Und als noch jung<strong>er</strong><br />

Vat<strong>er</strong> ist für ihn klar: « Ich freue mich<br />

jetzt schon, uns<strong>er</strong>em Sohn das Eishockey<br />

näh<strong>er</strong>zubringen. » Die Vorfreude<br />

auf den diesjährigen Spengl<strong>er</strong> Cup ist<br />

jedenfalls gross: « Wenn nicht im<br />

Stadion, dann w<strong>er</strong>de ich so viele Spiele<br />

wie möglich im Fanzelt v<strong>er</strong>folgen. »


94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

Die 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> – Die Entdeckung<br />

d<strong>er</strong> Nachhaltigkeit<br />

Im Jahr 1713 v<strong>er</strong>öffentlichte Hans Carl von Carlowitz, sächsisch<strong>er</strong> Ob<strong>er</strong>b<strong>er</strong>ghauptmann,<br />

eine Schrift mit dem sp<strong>er</strong>rigen Titel « Sylvicultura oeconomica, od<strong>er</strong> hausswirthliche<br />

Nachricht und Naturmässige Anweisung zur wilden Baum-Zucht ». Ohne dass Carlowitz<br />

sich dessen bewusst war, <strong>er</strong>fand <strong>er</strong> damit den heutigen Nachhaltigkeitsbegriff.<br />

Aussagen und Folg<strong>er</strong>ungen<br />

wie, nicht mehr<br />

Holz zu konsumi<strong>er</strong>en, « als d<strong>er</strong> Waldraum<br />

zu zeugen und tragen v<strong>er</strong>mag», dass<br />

d<strong>er</strong> Mensch nicht «wid<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Natur<br />

handeln» sond<strong>er</strong>n «mit ihr agi<strong>er</strong>en»<br />

solle, und dass man V<strong>er</strong>antwortung für<br />

die jetzige und die nachfolgenden<br />

Gen<strong>er</strong>ationen tragen müsse, sind<br />

deutlich wegweisend für uns<strong>er</strong> heutiges<br />

V<strong>er</strong>ständnis d<strong>er</strong> drei Komponenten d<strong>er</strong><br />

Nachhaltigkeit: ökonomisch, ökologisch<br />

und sozial.<br />

Fast forward in die 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>, ins<br />

Jahr 1972. Vor genau 50 <strong>Jahre</strong>n <strong>er</strong>schien<br />

ein B<strong>er</strong>icht, d<strong>er</strong> eine breite wie auch teilweise<br />

kontrov<strong>er</strong>se Diskussion, besond<strong>er</strong>s<br />

auch zu d<strong>er</strong> b<strong>er</strong>eits von Carlowitz<br />

angesprochenen Ressourcenthematik,<br />

einläutete, die heute noch deutlich nachhallt.<br />

D<strong>er</strong> am Massachusetts Institute<br />

of Technology <strong>er</strong>stellte B<strong>er</strong>icht « The<br />

Limits to Growth. A Report for the Club<br />

of Rome’s Project on the Predicament<br />

of Mankind » (Die Grenzen des Wachstums.<br />

B<strong>er</strong>icht des Club of Rome zur<br />

Lage d<strong>er</strong> Menschheit) wurde vom 1968<br />

gegründeten und heute in Wint<strong>er</strong>thur<br />

ansässigen Club of Rome in Auftrag<br />

gegeben. Er beschäftigte sich mit nichts<br />

G<strong>er</strong>ing<strong>er</strong>em als d<strong>er</strong> Zukunft d<strong>er</strong> Weltwirtschaft<br />

– und d<strong>er</strong> Zukunft uns<strong>er</strong>es<br />

Planeten. Die folgende Warnung aus d<strong>er</strong><br />

Schlussfolg<strong>er</strong>ung des B<strong>er</strong>ichts macht<br />

dies üb<strong>er</strong>deutlich: « Wenn die gegenwärtige<br />

Zunahme d<strong>er</strong> Weltbevölk<strong>er</strong>ung,<br />

d<strong>er</strong> Industrialisi<strong>er</strong>ung, d<strong>er</strong> Umweltv<strong>er</strong>schmutzung,<br />

d<strong>er</strong> Nahrungsmittelproduktion<br />

und d<strong>er</strong> Ausbeutung von<br />

natürlichen Rohstoffen unv<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>t<br />

anhält, w<strong>er</strong>den die absoluten Wachstumsgrenzen<br />

auf d<strong>er</strong> Erde im Laufe d<strong>er</strong><br />

nächsten hund<strong>er</strong>t <strong>Jahre</strong> <strong>er</strong>reicht. »<br />

Neben dem Club of Rome selbst, d<strong>er</strong> für<br />

den B<strong>er</strong>icht in Buchform 1973 den Friedenspreis<br />

des Deutschen Buchhandels<br />

<strong>er</strong>hielt, ging die V<strong>er</strong>bindung zur Schweiz<br />

insof<strong>er</strong>n noch weit<strong>er</strong>, als dass d<strong>er</strong><br />

B<strong>er</strong>icht zu<strong>er</strong>st, neben dem Smithsonian<br />

Institute in Washington D.C., beim 3.<br />

Int<strong>er</strong>nationalen Management-Gespräch<br />

des St. Gallen Symposiums vorgestellt<br />

wurde. Auch dies, wie natürlich die Tatsache<br />

d<strong>er</strong> grossen Aufm<strong>er</strong>ksamkeit, die<br />

dem B<strong>er</strong>icht int<strong>er</strong>national geschenkt<br />

wurde (bis heute ist <strong>er</strong> als Buch üb<strong>er</strong> 30<br />

millionenfach v<strong>er</strong>kauft), trug fraglos<br />

dazu bei, dass sich auch Schweiz<strong>er</strong><br />

Unt<strong>er</strong>nehmen mit dessen Inhalten beschäftigten.<br />

Darunt<strong>er</strong> auch d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong>ische<br />

Bankv<strong>er</strong>ein (SBV) und die<br />

Schweiz<strong>er</strong>ische Bankgesellschaft (SBG),<br />

die 1998 zur heutigen UBS fusioni<strong>er</strong>ten.<br />

Die Zürch<strong>er</strong> Polybahn ist mehr als Nostalgie.<br />

Jährlich transporti<strong>er</strong>t die UBS-Polybahn<br />

rund zwei Millionen P<strong>er</strong>sonen vom Central<br />

bis zur Polyt<strong>er</strong>rasse ETH und wied<strong>er</strong> zurück.<br />

Reaktionen auf « Die Grenzen<br />

des Wachstums » bei SBV und SBG<br />

In einem ausführlichen Dossi<strong>er</strong> fasste<br />

d<strong>er</strong> SBV die K<strong>er</strong>nelemente des B<strong>er</strong>ichts<br />

so zusammen: « In d<strong>er</strong> Studie w<strong>er</strong>den<br />

fünf Faktoren unt<strong>er</strong>sucht, die für das<br />

Wirtschaftswachstum von Bedeutung<br />

sind und zwischen denen vielfältige<br />

Wechselwirkungen bestehen: d<strong>er</strong> Nahrungsmittelv<strong>er</strong>brauch;<br />

d<strong>er</strong> Abbau d<strong>er</strong><br />

Res<strong>er</strong>ven nicht regen<strong>er</strong>i<strong>er</strong>bar<strong>er</strong> Rohstoffe;<br />

die Industrieproduktion; die Umweltv<strong>er</strong>schmutzung;<br />

das Wachstum d<strong>er</strong><br />

Bevölk<strong>er</strong>ung. Alle fünf Modellgrössen,<br />

die sich gegenseitig beeinflussen, nehmen<br />

grundsätzlich zu. » Bei d<strong>er</strong> SBG folg<strong>er</strong>te<br />

1976 d<strong>er</strong> damalige Präsident des<br />

V<strong>er</strong>waltungsrates Philippe de Weck in<br />

ein<strong>er</strong> Rede, dass die Unt<strong>er</strong>suchungen<br />

des Club of Rome das Problem des Umweltschutzes<br />

<strong>er</strong>stmals auf eine globale<br />

Ebene gestellt und eine breite Öffentlichkeit<br />

aufg<strong>er</strong>üttelt und ihr die Gefahren<br />

ein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>nächlässigung des Umweltschutzes<br />

ins Bewusstsein g<strong>er</strong>ufen<br />

hatte. Auch d<strong>er</strong> von Carlowitz Anfang<br />

des 18. Jahrhund<strong>er</strong>ts beschriebene Ansatz<br />

spiegelt sich in den Reflektionen<br />

d<strong>er</strong> Banken wid<strong>er</strong>. So beginnt d<strong>er</strong> einführende<br />

Kommentar zur SBV-Wirtschaftspublikation<br />

« D<strong>er</strong> Monat (in Wirtschaft<br />

und Finanz) » im März 1979 mit d<strong>er</strong><br />

folgenden Feststellung: « Ökologie und<br />

Ökonomie haben miteinand<strong>er</strong> zu tun: Sie<br />

leiten sich vom gleichen griechischen<br />

Wort Oikos, Haus, ab und betreffen das<br />

Haushalten in ein<strong>er</strong> lebensw<strong>er</strong>ten Umwelt,<br />

die heute als Raumschiff begriffen


PRESENTING PARTNER UBS<br />

53<br />

wird. Man hat es im industrialisi<strong>er</strong>ten<br />

Teil uns<strong>er</strong><strong>er</strong> Welt mit d<strong>er</strong> Befriedigung<br />

menschlich<strong>er</strong> Bedürfnisse weit gebracht,<br />

ab<strong>er</strong> man ist mit Rohstoffen und<br />

and<strong>er</strong>em Aufwand nicht haushält<strong>er</strong>isch<br />

umgegangen. Und man hat Bedürfnisse<br />

geweckt, ohne Rücksicht auf die<br />

Umweltv<strong>er</strong>träglichkeit. » In den 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<br />

<strong>Jahre</strong>n blieb es jedoch nicht nur bei<br />

(warnenden) Worten. In d<strong>er</strong> Schweiz<br />

unt<strong>er</strong>breitete Mitte 19<strong>70</strong> d<strong>er</strong> Bundesrat<br />

dem Parlament die Vorlage für den<br />

V<strong>er</strong>fassungsartikel üb<strong>er</strong> den Umweltschutz.<br />

Das Stimmvolk des Landes<br />

zeigte 1971 mit all<strong>er</strong> Deutlichkeit, wie<br />

wichtig ihm dieses Thema war, als es das<br />

Umweltschutzgesetz (USG) in einem<br />

eindeutigen V<strong>er</strong>hältnis von 12 : 1 annahm.<br />

Danach sollte es jedoch <strong>Jahre</strong>, ja üb<strong>er</strong><br />

ein Jahrzehnt dau<strong>er</strong>n, bis das USG<br />

schliesslich 1983 vom Parlament v<strong>er</strong>abschiedet<br />

wurde und am 1. Januar 1985 in<br />

Kraft trat. Auch auf Unt<strong>er</strong>nehmensebene<br />

wurden v<strong>er</strong>stärkt Schritte für<br />

den Umweltschutz eingeleitet, wie zum<br />

Beispiel die Einführung von Umweltfachstellen<br />

bei den Vorgäng<strong>er</strong>banken<br />

d<strong>er</strong> UBS.<br />

Int<strong>er</strong>national, national, regional<br />

In den 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n dehnten die<br />

Vorgäng<strong>er</strong>banken d<strong>er</strong> UBS ihr Netzw<strong>er</strong>k<br />

weit<strong>er</strong> aus, int<strong>er</strong>national zum Beispiel<br />

durch die Eröffnung ein<strong>er</strong> SBV-Filiale in<br />

Tokio 1971 od<strong>er</strong> in Melbourne 1977 und<br />

bei d<strong>er</strong> SBG mit ein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>tretung in San<br />

Francisco 1971. Bei d<strong>er</strong> Entwicklung d<strong>er</strong><br />

1977 eingeführten Society for Worldwide<br />

Int<strong>er</strong>bank Financial Telecommunication,<br />

heute gemeinhin als SWIFT<br />

bekannt, war auch ein V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong> des<br />

SBV involvi<strong>er</strong>t. Ein wichtig<strong>er</strong> Schritt in<br />

eine and<strong>er</strong>e Richtung, d<strong>er</strong> Ausbildung<br />

von Mitarbeitenden, folgte bei d<strong>er</strong> SBG<br />

1975 mit Eröffnung des Ausbildungszentrums<br />

Wolfsb<strong>er</strong>g, heute das UBS Cent<strong>er</strong><br />

for Education and Dialogue. In d<strong>er</strong><br />

Schweiz läutete die SBG das Jahrzehnt<br />

durch ein First ein, die Eröffnung d<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>sten Unt<strong>er</strong>grund-Bankagentur d<strong>er</strong><br />

Schweiz, im « ShopVille » des Zürch<strong>er</strong><br />

Hauptbahnhofs. Diese Ausdehnung des<br />

Netzw<strong>er</strong>ks d<strong>er</strong> Banken umfasste auch<br />

Graubünden. So <strong>er</strong>öffnete d<strong>er</strong> SBV<br />

seine 116. Geschäftsstelle in Davos-<br />

Dorf im Juni 1971. Die Erklärung des<br />

Bankv<strong>er</strong>eins für diese Eröffnung war<br />

Die SBG 1975 in d<strong>er</strong> Bahnhofpassage.<br />

besond<strong>er</strong>s geprägt durch die Relevanz<br />

von Davos als « d<strong>er</strong> grösste schweiz<strong>er</strong>ische<br />

Fremdenort. Die Ansprüche d<strong>er</strong><br />

einheimischen Bevölk<strong>er</strong>ung und d<strong>er</strong><br />

int<strong>er</strong>nationalen Gäste w<strong>er</strong>den stets<br />

gröss<strong>er</strong> und vielfältig<strong>er</strong>. Ihnen allen soll<br />

d<strong>er</strong> Weg zur Bank v<strong>er</strong>kürzt w<strong>er</strong>den durch<br />

die Eröffnung ein<strong>er</strong> Filiale des [SBV] in<br />

Davos-Dorf an d<strong>er</strong> Promenade im Haus<br />

‹Tafaas›. » Apropos int<strong>er</strong>nationale Gäste<br />

in Davos: Zu diesen zählten natürlich<br />

auch Spiel<strong>er</strong> und Zuschau<strong>er</strong> des Spengl<strong>er</strong><br />

Cup, ganz im Spirit von Dr. Carl Spengl<strong>er</strong>.<br />

Dessen Grundgedanken d<strong>er</strong> friedlichen<br />

Zusammenführung (üb<strong>er</strong> den Sport) von<br />

Nationen hatte ihn dazu geführt, zu<br />

Weihnachten 1923 die Trophäe für den<br />

1924 zum <strong>er</strong>sten Mal durchgeführten<br />

Eishockey-Wettbew<strong>er</strong>b zu stiften. Hi<strong>er</strong><br />

lässt sich auch eine V<strong>er</strong>bindung zu « Die<br />

Grenzen des Wachstums » h<strong>er</strong>stellen,<br />

wenn auch eine <strong>er</strong>nücht<strong>er</strong>nde, da sie<br />

aufzeigt, dass die 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong><br />

weit<strong>er</strong>hin vom Kalten Krieg (und v<strong>er</strong>schiedenen<br />

« heissen » Konflikten) geprägt<br />

waren. Denn in d<strong>er</strong> ursprünglichen<br />

Einführung zum B<strong>er</strong>icht warnte U<br />

Thant, UNO-Gen<strong>er</strong>alsekretär, dass den<br />

Nationen noch etwa ein Jahrzehnt zur<br />

V<strong>er</strong>fügung stünde, «um ihre alten<br />

Streitigkeiten zu v<strong>er</strong>gessen und eine<br />

weltweite Zusammenarbeit zu beginnen,<br />

um das Wettrüsten zu stoppen, den<br />

menschlichen Lebensraum zu v<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>n,<br />

die Bevölk<strong>er</strong>ungsexplosion niedrig<br />

zu halten und den notwendigen Impuls<br />

zur Entwicklung zu geben. »<br />

D<strong>er</strong> Davos<strong>er</strong> SBV innen.<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

in den 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup selbst <strong>er</strong>lebte grosse<br />

Momente und wegweisende V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ungen<br />

in den 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n. Zum einen<br />

fei<strong>er</strong>te <strong>er</strong>, wie b<strong>er</strong>eits durchs <strong>er</strong>wähnte<br />

Stiftungsdatum angedeutet, sein <strong>er</strong>stes<br />

halbes Jahrhund<strong>er</strong>t. 1973 war es soweit –<br />

wobei die 50. Austragung des Wettkampfs<br />

aufgrund d<strong>er</strong> Ausfälle im 2. Weltkrieg<br />

bis 1976 warten musste. Zum<br />

and<strong>er</strong>en schlossen die 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> mit<br />

einem prägenden Novum. Denn 1979<br />

fand d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup <strong>er</strong>stmals unt<strong>er</strong><br />

Dach statt – und die Zahl d<strong>er</strong> int<strong>er</strong>nationalen<br />

und nationalen Gäste knackte<br />

damit zum <strong>er</strong>sten Mal die 40 000<strong>er</strong>-<br />

Grenze!<br />

Ein Blick auf das Schloss Wolfsb<strong>er</strong>g,<br />

Teil des UBS Cent<strong>er</strong> für Education and Dialogue.


: Simon Ehamm<strong>er</strong><br />

EM-Silb<strong>er</strong>medaillengewinn<strong>er</strong> im Zehnkampf in München <strong>2022</strong> mit dem<br />

Schweiz<strong>er</strong> Rekord von 8468 Punkten, WM-Bronzemedaillengewinn<strong>er</strong> im<br />

Weitsprung in Eugene <strong>2022</strong><br />

« D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup ist eine Institution im Schweiz<strong>er</strong> Sport. Hi<strong>er</strong> in Davos<br />

wird üb<strong>er</strong> Neujahr Eishockey zelebri<strong>er</strong>t und es h<strong>er</strong>rscht eine einzigartige<br />

Atmosphäre. Zuschau<strong>er</strong> und Spiel<strong>er</strong> fei<strong>er</strong>n in diesen Tagen gemeinsam ein<br />

grosses Fest. Es war für mich eine grosse Ehre und Freude, an diesem<br />

Anlass dabei sein zu dürfen, und das inspiri<strong>er</strong>t mich auch für meine Wettkämpfe.<br />

»


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: Silvana Tirinzoni<br />

Dreifache Curling-Weltmeist<strong>er</strong>in mit ihrem Team<br />

« Pünktlich zum Start des <strong>er</strong>sten Spengl<strong>er</strong> Cup-Spieles wurde bei uns<br />

früh<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Weihnachtsbaum zur Seite gestellt, um zusammen vor dem<br />

F<strong>er</strong>nseh<strong>er</strong> mitfieb<strong>er</strong>n zu können. Zu sehen, wie vor gefüllten Rängen, bei<br />

ein<strong>er</strong> fantastischen Stimmung, um jeden Puck gekämpft wird und am Ende<br />

das Sieg<strong>er</strong>team den Cup hochstemmen durfte, hatte für mich etwas<br />

Magisches und machte die Festtage noch speziell<strong>er</strong>. D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

weckte in mir Emotionen und den Wunsch, selbst einmal einen sportlichen<br />

Gross<strong>er</strong>folg fei<strong>er</strong>n zu können. Ich bin mir sich<strong>er</strong>, dass <strong>er</strong> auch heute noch<br />

viele Kind<strong>er</strong> während d<strong>er</strong> Festtage v<strong>er</strong>zaub<strong>er</strong>t und inspiri<strong>er</strong>t. »


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59<br />

Endlich Farbe! – Die Entwicklung d<strong>er</strong><br />

Farbüb<strong>er</strong>tragung am Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

Anfang d<strong>er</strong> 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> kam die grosse, bunte Revolution. Neu konnte die SRG auch<br />

von Events auss<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> TV-Studios in Farbe b<strong>er</strong>ichten, dank Farb-Reportage-Wagen.<br />

Das war vor allem für Sportüb<strong>er</strong>tragungen revolutionär – auch für den Spengl<strong>er</strong> Cup.<br />

Im August 1968 lief sie üb<strong>er</strong> den Send<strong>er</strong>,<br />

die <strong>er</strong>ste farbige Eigenproduktion aus<br />

dem Hause SRG; Mäni Web<strong>er</strong>s Quizsendung<br />

« Doppelt od<strong>er</strong> nüt ». Dies war d<strong>er</strong><br />

Startschuss in eine neue TV-Ära. Zunächst<br />

wurden ab<strong>er</strong> nur sechs Stunden<br />

farbiges Programm pro Woche ausgestrahlt.<br />

Die TV-Revolution war dennoch<br />

nicht mehr aufzuhalten. So kaufte die<br />

SRG 19<strong>70</strong> <strong>er</strong>ste Reportage-Wagen, die<br />

mit Kam<strong>er</strong>as für farbige Aufnahmen<br />

ausgestattet waren.<br />

Anfällige Kam<strong>er</strong>as<br />

und flimm<strong>er</strong>nde Bild<strong>er</strong><br />

Das <strong>er</strong>ste in Farbe produzi<strong>er</strong>te Spengl<strong>er</strong><br />

Cup-Spiel ist am 26. Dezemb<strong>er</strong> 1974 im<br />

SRF-Archiv zu finden (Schweiz –<br />

Nied<strong>er</strong>lande; 5 : 3). Damals wurde das<br />

Bild mit wenigen, analogen Kam<strong>er</strong>as<br />

produzi<strong>er</strong>t, aufgenommen wurde im<br />

4 : 3-Format. Doch das TV-Erlebnis<br />

wurde imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> durch Flimm<strong>er</strong>n<br />

und Farbfehl<strong>er</strong> gestört. « Die damaligen<br />

Kam<strong>er</strong>as waren sehr anfällig auf äuss<strong>er</strong>e<br />

Einflüsse, wie zum Beispiel auf die<br />

Aussentemp<strong>er</strong>atur und mussten häufig<br />

nachjusti<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den », <strong>er</strong>klärt Andreas<br />

Lattmann, Chief Technology Offic<strong>er</strong> bei<br />

SRF. Dies sei vor allem bei Events im<br />

Wint<strong>er</strong> ein grosses Thema gewesen,<br />

Lattmann weit<strong>er</strong>. Hinzu kam, dass « die<br />

Kam<strong>er</strong>as nicht die gleiche Abdeckung<br />

des Farbspektrums od<strong>er</strong> des Kontrastumfangs<br />

boten, wie die heutigen<br />

Kam<strong>er</strong>as », weiss Lattmann. Die nächste<br />

gröss<strong>er</strong>e Revolution bahnte sich Mitte<br />

d<strong>er</strong> 1990<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> an. Ab 1995 wurde<br />

bei d<strong>er</strong> SRG schrittweise auf die<br />

digitale Aufnahme und V<strong>er</strong>arbeitung<br />

von Bild<strong>er</strong>n umgestellt. Das war die<br />

Voraussetzung dafür, dass ab 2007 auf<br />

das heutige Standardformat 16 : 9<br />

(Breitbild) umgestellt und Sendungen<br />

b<strong>er</strong>eits punktuell in HD (High Definition)<br />

Im <strong>er</strong>sten farbig archivi<strong>er</strong>ten TV-Spiel schlug die Schweiz die Nied<strong>er</strong>lande mit 5 : 3.<br />

ausgestrahlt w<strong>er</strong>den konnten. Seit<br />

Februar 2012 wird komplett in HD gesendet.<br />

Dank d<strong>er</strong> HD-Qualität d<strong>er</strong> F<strong>er</strong>nsehbild<strong>er</strong><br />

wirken die Üb<strong>er</strong>tragungen<br />

schärf<strong>er</strong> und das Spielgeschehen am<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup ist deutlich bess<strong>er</strong> zu<br />

sehen.<br />

Stetige Weit<strong>er</strong>entwicklung<br />

dank langjährig<strong>er</strong> Partn<strong>er</strong>schaft<br />

« Ab<strong>er</strong> die nächste Entwicklung steht<br />

b<strong>er</strong>eits vor d<strong>er</strong> Tür », sagt Lattmann<br />

und meint damit die Umstellung von HD<br />

auf UHD (Ultra-HD). « Dank UHD w<strong>er</strong>den<br />

die Bild<strong>er</strong> nochmals schärf<strong>er</strong>, das TV-<br />

Publikum sieht jedes Detail », so<br />

Lattmann. Die UHD-Entwicklung w<strong>er</strong>de<br />

genau beobachtet. Einige Events, wie<br />

die FIFA WM 2018, wurden sogar schon<br />

in UHD ausgestrahlt. D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

sei jeweils auch ein ideal<strong>er</strong> Event, um<br />

neue Technologien zu testen. « Dank d<strong>er</strong><br />

langjährigen Partn<strong>er</strong>schaft zwischen<br />

d<strong>er</strong> SRG und dem Spengl<strong>er</strong> Cup, können<br />

wir auf eingespielte Prozesse zurückgreifen.<br />

Dies wied<strong>er</strong>um <strong>er</strong>möglicht es<br />

uns, imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> neue Technologien<br />

zu testen und ihre Brauchbarkeit<br />

im Alltag zu prüfen », freut sich Lattmann.<br />

Die Entwicklung d<strong>er</strong> Farbüb<strong>er</strong>tragung,<br />

sie geht weit<strong>er</strong>!<br />

Live mit<strong>er</strong>leben<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

bei SRF, RTS und RSI<br />

Als Official Broadcast<strong>er</strong> b<strong>er</strong>ichten die<br />

Send<strong>er</strong> d<strong>er</strong> SRG auch dieses Jahr umfassend<br />

üb<strong>er</strong> den Spengl<strong>er</strong> Cup und zeigen<br />

alle Spiele. Alle Partien können zudem<br />

auf den Online-Plattformen und in<br />

den Sport-Apps von SRF, RTS und RSI<br />

mitv<strong>er</strong>folgt w<strong>er</strong>den.<br />

TV<br />

Sport-Apps


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Zweifach<strong>er</strong> Paralympics-Goldmedaillengewinn<strong>er</strong> in Rio 2016,<br />

Vi<strong>er</strong>fach<strong>er</strong> Goldmedaillengewinn<strong>er</strong> in Tokio 2021, Mehrfach<strong>er</strong><br />

Welt- und Europameist<strong>er</strong> sowie Weltrekordhalt<strong>er</strong><br />

« D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup in Davos gehört seit mein<strong>er</strong> Kindheit zu den<br />

Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr einfach dazu! Seit ich<br />

einmal vor Ort dem Spektakel beiwohnen und sogar einen Preis<br />

üb<strong>er</strong>geben durfte, ist die Faszination noch gröss<strong>er</strong>. D<strong>er</strong> Event<br />

ist sehr wichtig, nicht nur für die Sportfans, sond<strong>er</strong>n für die<br />

ganze Region, ja für die ganze Schweiz. »


Sieg<strong>er</strong> von damals<br />

: Zeitzeugen b<strong>er</strong>ichten


SIEGER VON DAMALS<br />

63<br />

: D<strong>er</strong> Kreis hat sich geschlossen<br />

Václav Nedomanský – 1973 beim 50-Jahr-Jubiläum des Spengl<strong>er</strong> Cup d<strong>er</strong> Publikumsliebling<br />

– blickt auf eine einmalige Karri<strong>er</strong>e zurück. Mit d<strong>er</strong> Aufnahme in die renommi<strong>er</strong>te<br />

Hockey Hall of Fame im Jahr 2019 schloss sich d<strong>er</strong> Kreis für einen auss<strong>er</strong>ordentlichen<br />

Spiel<strong>er</strong>, bei dem die sportlichen Erfolge im Rückblick gar nicht im Zentrum stehen.<br />

Am 26. Dezemb<strong>er</strong> 1971 wartete die Eishockey-Schweiz<br />

vor den F<strong>er</strong>nsehapparaten<br />

gespannt auf den <strong>er</strong>sten Auftritt<br />

von Václav Nedomanský (auf dem Bild<br />

links). Dies<strong>er</strong> lag jedoch mit ein<strong>er</strong> Grippe<br />

im Bett und konnte vor<strong>er</strong>st nicht zum<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup anreisen. « Auf Anweisung<br />

meines Train<strong>er</strong>s trank ich Tee mit<br />

Whisky, damit ich möglichst rasch<br />

wied<strong>er</strong> auf die Beine kam », <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t <strong>er</strong><br />

sich. So wurde <strong>er</strong> für das letzte Spiel<br />

doch noch eingeflogen. Davos<strong>er</strong><br />

Schulkind<strong>er</strong> v<strong>er</strong>teilten 2000 gedruckte<br />

Handzettel mit dies<strong>er</strong> Neuigkeit im<br />

ganzen Dorf. Davon bekam Nedomanský<br />

ab<strong>er</strong> nicht viel mit: « Ich war auf das Spiel<br />

uns<strong>er</strong><strong>er</strong> Mannschaft fokussi<strong>er</strong>t. » D<strong>er</strong><br />

Aufwand lohnte sich sportlich nicht,<br />

denn Slovan Bratislava unt<strong>er</strong>lag dem<br />

SKA Leningrad mit 3 : 5 Toren. « Ich war<br />

ein jung<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong> und wollte <strong>er</strong>folgreich<br />

umsetzen, was die Train<strong>er</strong> uns vorgaben.<br />

An das Drumh<strong>er</strong>um kann ich mich nicht<br />

mehr üb<strong>er</strong>mässig <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>n. » Diese Einstellung<br />

war auch geprägt von harten<br />

Trainings durch das ganze Jahr hindurch,<br />

mit lediglich zwei Wochen<br />

F<strong>er</strong>ien.<br />

Publikumsliebling am Spengl<strong>er</strong> Cup 1973<br />

Zwei <strong>Jahre</strong> spät<strong>er</strong> avanci<strong>er</strong>te d<strong>er</strong> Cent<strong>er</strong><br />

zum Publikumsliebling. Im Finalspiel<br />

von Slovan Bratislava gegen Traktor<br />

Tscheljabinsk zeichnete <strong>er</strong> sich durch je<br />

zwei Tore und Assists aus. Bescheiden<br />

reflekti<strong>er</strong>t <strong>er</strong> ab<strong>er</strong> nicht den sportlichen<br />

Erfolg als bleibende Erinn<strong>er</strong>ung: « An d<strong>er</strong><br />

Weltmeist<strong>er</strong>schaft in Prag 1972 siegten<br />

wir gegen die Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft<br />

19 : 1. Das Wied<strong>er</strong>sehen mit dem<br />

einen od<strong>er</strong> and<strong>er</strong>en Spiel<strong>er</strong> beim Spengl<strong>er</strong><br />

Cup war speziell. » Zudem war es dem<br />

Ausnahmespiel<strong>er</strong> <strong>er</strong>laubt, mit d<strong>er</strong> Teilnahme<br />

am Spengl<strong>er</strong> Cup in die Schweiz<br />

zu reisen, ein nicht alltägliches Erlebnis<br />

zu jen<strong>er</strong> Zeit.<br />

Von d<strong>er</strong> Lead<strong>er</strong>figur bei<br />

Slovan Bratislava nach Nordam<strong>er</strong>ika<br />

Bei Slovan Bratislava war <strong>er</strong> längst<br />

zu ein<strong>er</strong> Lead<strong>er</strong>figur g<strong>er</strong>eift. All<strong>er</strong>dings<br />

lehnte <strong>er</strong> das Kapitänsamt imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong><br />

ab: « Ich wollte meinen Weg in Nordam<strong>er</strong>ika<br />

finden. Entsprechend v<strong>er</strong>suchte ich mich<br />

beim Geheimdienst so wenig wie möglich<br />

zu exponi<strong>er</strong>en. » Nach d<strong>er</strong> Flucht 1974<br />

nach Kanada wurden die USA schliesslich<br />

neu<strong>er</strong> Lebensmittelpunkt von Václav<br />

Nedomanský. Er fasste Fuss in d<strong>er</strong> National<br />

Hockey League (NHL). « Das Spiel war<br />

schon damals physisch<strong>er</strong> und intensiv<strong>er</strong><br />

als in Europa. Dazu kam das klein<strong>er</strong>e<br />

Spielfeld. » Mit einem Lächeln <strong>er</strong>gänzt <strong>er</strong>:<br />

« Niemand wartete auf mich. Im Gegenteil,<br />

die einheimischen Spiel<strong>er</strong> gingen<br />

gen<strong>er</strong>ell die ausländischen Spiel<strong>er</strong> gezielt<br />

härt<strong>er</strong> an. » Als <strong>er</strong>st<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> NHL<br />

aus einem kommunistisch regi<strong>er</strong>ten Land<br />

<strong>er</strong>lebte d<strong>er</strong> gebürtige Tschechoslowake<br />

ab<strong>er</strong> nicht nur Highlights: « Es wurde<br />

einem nichts v<strong>er</strong>sprochen und auch<br />

nichts geschenkt. Jed<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong> arbeitete<br />

hart, um sich einen d<strong>er</strong> limiti<strong>er</strong>ten<br />

Plätze in einem NHL-Team zu v<strong>er</strong>dienen. »<br />

« Wir hatten kaum Geld, um das<br />

Notwendige zum Leben zu kaufen »<br />

Mit d<strong>er</strong> Aufnahme in die b<strong>er</strong>ühmte<br />

Hockey Hall of Fame im Jahr 2019 und dem<br />

Empfang des speziellen Rings schloss<br />

sich d<strong>er</strong> Zirkel für « Big Nedo », wie Nedomanský<br />

noch heute genannt wird: « Ich<br />

habe mich von einem jungen, un<strong>er</strong>fahrenen<br />

Spiel<strong>er</strong> weit<strong>er</strong>entwickelt, konnte<br />

Eishockey üb<strong>er</strong> ein Jahrzehnt auf einem<br />

hohen Niveau spielen. Danach sammelte<br />

ich im Coaching, Scouting und auch in<br />

d<strong>er</strong> Entwicklung des Eishockeys viel Erfahrung.<br />

» Eines sticht im Gespräch imm<strong>er</strong><br />

wied<strong>er</strong> h<strong>er</strong>vor – seine Bescheidenheit:<br />

« Es war toll, dass ich die Aufnahme<br />

in die b<strong>er</strong>ühmte Hockey Hall of Fame zusammen<br />

mit Freunden und Mitspiel<strong>er</strong>n<br />

fei<strong>er</strong>n durfte. » Trotz dies<strong>er</strong> sportlichen<br />

Ehrung nennt <strong>er</strong> als Highlight sein<strong>er</strong><br />

Karri<strong>er</strong>e <strong>er</strong>neut die p<strong>er</strong>sönlichen Aspekte:<br />

« Ich habe imm<strong>er</strong> v<strong>er</strong>sucht, mich p<strong>er</strong>sönlich<br />

weit<strong>er</strong>zuentwickeln – auch in d<strong>er</strong><br />

Schule. Wir hatten kaum Geld, um uns das<br />

Notwendige zum Leben zu kaufen. Entsprechend<br />

habe ich imm<strong>er</strong> gut traini<strong>er</strong>t,<br />

um spiel<strong>er</strong>isch bess<strong>er</strong> zu w<strong>er</strong>den. » Mit<br />

viel Erfahrung im Rucksack war es ihm im<br />

Scouting wichtig, die jungen Spiel<strong>er</strong> üb<strong>er</strong><br />

einen läng<strong>er</strong>en Zeitraum zu beobachten.<br />

« Die Umstellung speziell vom europäischen<br />

Hockey auf die NHL ist gross –<br />

dies<strong>er</strong> Prozess ist oft kritisch. » Die<br />

Attribute, um den Durchbruch zu schaffen,<br />

die « Big Nedo » im weit<strong>er</strong>en V<strong>er</strong>lauf<br />

des Gesprächs benennt, sind nicht üb<strong>er</strong>raschend:<br />

« Charakt<strong>er</strong>, eine starke<br />

Mentalität und nicht zuletzt Fleiss und<br />

Ausdau<strong>er</strong>.» Das Schweiz<strong>er</strong> Hockey beobachtet<br />

Nedomanský nach wie vor: « Es<br />

hat seine Zeit gebraucht. Als Land mit<br />

ein<strong>er</strong> limiti<strong>er</strong>ten Anzahl an potenziellen<br />

Spiel<strong>er</strong>n hat es sich ab<strong>er</strong> gut entwickelt.<br />

Das spiegelt sich momentan durch die<br />

h<strong>er</strong>ausragenden Spiel<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> NHL<br />

wid<strong>er</strong>, wie zum Beispiel Roman Josi,<br />

Nino Nied<strong>er</strong>reit<strong>er</strong>, Nico Hischi<strong>er</strong> od<strong>er</strong><br />

Timo Mei<strong>er</strong>. » Ab<strong>er</strong> auch die Schweiz ist<br />

noch imm<strong>er</strong> präsent: « G<strong>er</strong>ne <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>e<br />

ich mich an das Eisstadion in Davos mit<br />

ihr<strong>er</strong> einmaligen Holzkonstruktion und<br />

ihr<strong>er</strong> wund<strong>er</strong>baren Atmosphäre. Zudem<br />

habe ich gute Freunde in d<strong>er</strong> Schweiz. »<br />

Rückzug als Zuschau<strong>er</strong> –<br />

ab<strong>er</strong> äuss<strong>er</strong>st int<strong>er</strong>essi<strong>er</strong>t<br />

War Nedomanský beim Aufbau des NHL-<br />

Franchise in Las Vegas noch in ein<strong>er</strong><br />

aktiven Rolle mit dem Eishockey v<strong>er</strong>bunden,<br />

beschränkt sich d<strong>er</strong> 78-Jährige<br />

heute auf die Zuschau<strong>er</strong>rolle – ab<strong>er</strong> nicht<br />

wenig<strong>er</strong> intensiv: « Es kann schon sein, dass<br />

ich üb<strong>er</strong> die Zeitzonen hinweg an einem<br />

Tag vi<strong>er</strong> Partien am F<strong>er</strong>nseh<strong>er</strong> v<strong>er</strong>folge. »


94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

: Davos ist sein Ank<strong>er</strong><br />

Drei Wochen lag Ralph Krueg<strong>er</strong> nach ein<strong>er</strong> Schädelfraktur im Spital Davos. Negative<br />

Gefühle hat <strong>er</strong> deshalb nicht. Im Gegenteil: In dies<strong>er</strong> schwi<strong>er</strong>igen Zeit hat <strong>er</strong> seine Liebe<br />

zu Davos gefunden.<br />

Es waren dramatische Stunden am<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup 1979. Bei sein<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Teilnahme v<strong>er</strong>suchte<br />

Ralph Krueg<strong>er</strong>, ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten<br />

Deutsch-Kanadi<strong>er</strong> in den Reihen d<strong>er</strong><br />

Düsseldorf<strong>er</strong> EG, gegen die AIK Stockholm<br />

einen Pass von Bryan Lefleys<br />

anzunehmen, und lief dabei in eine<br />

schwedische Mau<strong>er</strong>. Beim Zusammenstoss<br />

<strong>er</strong>litt d<strong>er</strong> damals 19-Jährige eine<br />

schw<strong>er</strong>e Gehirn<strong>er</strong>schütt<strong>er</strong>ung. Nach<br />

ein<strong>er</strong> Nacht im Davos<strong>er</strong> Spital wurde <strong>er</strong><br />

tags darauf zur Erholung ins Sunstar-<br />

Hotel gebracht. Dort <strong>er</strong>fuhr <strong>er</strong> einen<br />

Kreislaufkollaps, stürzte die Marmortreppe<br />

hinunt<strong>er</strong> und <strong>er</strong>litt eine Schädelfraktur.<br />

Ralph Krueg<strong>er</strong> schwebte einige Stunden<br />

in Lebensgefahr, seine Elt<strong>er</strong>n konnten<br />

nicht <strong>er</strong>reicht w<strong>er</strong>den. Drei Wochen<br />

lang lag <strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Klinik auf dem Rücken,<br />

teils mit Puls unt<strong>er</strong> 30. « Ich weiss noch<br />

gut, wie das Pflegep<strong>er</strong>sonal an Silvest<strong>er</strong><br />

bei mir im Zimm<strong>er</strong> fei<strong>er</strong>te. Ich bekam ein<br />

zweites Leben geschenkt. » Als das<br />

Schlimmste üb<strong>er</strong>standen war, wurde<br />

Ralph Krueg<strong>er</strong> mit dem Helikopt<strong>er</strong> nach<br />

Düsseldorf geflogen. Durch diese Erfahrung<br />

habe <strong>er</strong> eine völlig and<strong>er</strong>e Einstellung<br />

zum Leben gewonnen und eine<br />

ganz besond<strong>er</strong>e Beziehung zu Davos. Es<br />

war d<strong>er</strong> Beginn sein<strong>er</strong> heutigen Lebenseinstellung:<br />

« Präsent sein im Moment<br />

und, wo möglich, positive Prozesse mit<br />

dem eigenen Tun auslösen. »<br />

Egal, welche H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ungen im<br />

Weg stehen: Es wird gekämpft<br />

Dreimal kehrte Ralph Krueg<strong>er</strong> danach<br />

als Spiel<strong>er</strong> an den Spengl<strong>er</strong> Cup zurück:<br />

1980 nochmals mit d<strong>er</strong> Düsseldorf<strong>er</strong><br />

EG, 1984 mit Schwenningen und 1986<br />

wied<strong>er</strong> mit Düsseldorf: « D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Cup war für mich ein einmaliges Erlebnis<br />

und Freude pur. » Viel mehr als nur<br />

Eishockey: « Weihnachten, Davos, die<br />

Stimmung – das Turni<strong>er</strong> ist im Sport<br />

: Ralph Krueg<strong>er</strong> wie man ihn kennt: Als Coach des Schweiz<strong>er</strong> Nationalteams an den<br />

Olympischen Spielen in Vancouv<strong>er</strong> 2010.<br />

einmalig, ein Leck<strong>er</strong>bissen für die Eishockeyfreunde<br />

in d<strong>er</strong> ganzen Welt. » In<br />

Krueg<strong>er</strong>s Zeit als Schweiz<strong>er</strong> Nationaltrain<strong>er</strong><br />

war die Nationalmannschaft nie<br />

Gast am Spengl<strong>er</strong> Cup – ab<strong>er</strong> Krueg<strong>er</strong><br />

wann imm<strong>er</strong> möglich vor Ort: « Oft kommenti<strong>er</strong>te<br />

ich für das F<strong>er</strong>nsehen. Auch<br />

diese Rolle hat mir Spass gemacht. »<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup präge: « Jed<strong>er</strong>, d<strong>er</strong><br />

einmal am Spengl<strong>er</strong> Cup war, egal in<br />

welch<strong>er</strong> Position, schwärmt davon. »<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup zeige zudem, dass<br />

Tradition im Leben wichtig ist:<br />

« Betrachtet man die Geschichte des<br />

Turni<strong>er</strong>s näh<strong>er</strong>, ist imm<strong>er</strong> spürbar, wie<br />

für die Durchführung gekämpft wird –<br />

egal, welche H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ungen sich in<br />

den Weg stellen. Das ist es, was für<br />

mich das Turni<strong>er</strong> so speziell macht. »<br />

Eine Ehre, solange am Aufbau ein<strong>er</strong><br />

Sportart mitzuwirken<br />

Insgesamt absolvi<strong>er</strong>te Ralph Krueg<strong>er</strong><br />

45 Spiele für die deutsche Nationalmannschaft<br />

und 350 Partien in d<strong>er</strong><br />

deutschen Bundesliga, <strong>er</strong>zielte dabei<br />

187 Tore und v<strong>er</strong>buchte 186 Assists. In<br />

d<strong>er</strong> Saison seines zweiten Spengl<strong>er</strong><br />

Cup-Einsatzes war <strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Endrunde<br />

d<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>schaft mit 22 Punkten Topscor<strong>er</strong>.<br />

Am Ende sein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e hatte<br />

<strong>er</strong> während zwei Saisons das Amt des<br />

Spiel<strong>er</strong>train<strong>er</strong>s inne. So spürte <strong>er</strong> die<br />

Leidenschaft für die Rolle als Train<strong>er</strong>,<br />

was ihm den Wechsel <strong>er</strong>leicht<strong>er</strong>te: « Die<br />

Train<strong>er</strong>aufgabe, Spiel<strong>er</strong> zu motivi<strong>er</strong>en,<br />

machte für mich einen tiefen Sinn und<br />

ich sah darin meine Zukunft. » Als<br />

Train<strong>er</strong> ist <strong>er</strong> vor allem für seine Zeit


SIEGER VON DAMALS<br />

65<br />

bei d<strong>er</strong> VEU Feldkirch und als Schweiz<strong>er</strong><br />

Nationaltrain<strong>er</strong> bekannt. Er selbst sagt:<br />

« Die gesamte Zeit als Train<strong>er</strong> war ein<br />

Highlight. » Klar sei seine Hauptaufgabe<br />

die des Schweiz<strong>er</strong> Nationaltrain<strong>er</strong>s<br />

gewesen mit drei Teilnahmen an Olympischen<br />

Spielen und einem Aufbau auf<br />

allen Ebenen: « Es war für mich eine<br />

Ehre, solange am Aufbau ein<strong>er</strong> Sportart<br />

mitzuwirken, und heute ist es eine<br />

Freude, dass ich auch mit d<strong>er</strong> jetzigen<br />

Führung regelmässig im Kontakt bin. »<br />

Doch es sei auch schön gewesen, dass<br />

es imm<strong>er</strong> Wechsel gab, imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong><br />

etwas Neues auf ihn zugekommen sei,<br />

zuletzt mit dem NHL-Abenteu<strong>er</strong>. Im<br />

Sport wird man oft an Siegen und<br />

Nied<strong>er</strong>lagen gemessen. Doch schliesslich<br />

ist die Frage, was man daraus<br />

macht: « Treffe ich einen Spiel<strong>er</strong> nach<br />

zehn <strong>Jahre</strong>n wied<strong>er</strong>, ist es für mich<br />

entscheidend, was uns<strong>er</strong>e Zusammenarbeit<br />

im Leben bewirkte, und nicht<br />

die Tatsache, dass <strong>er</strong> während uns<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

gemeinsamen Spielzeit 50 Tore<br />

<strong>er</strong>zielte. »<br />

: Er liebt den Sport auch privat – Ralph Krueg<strong>er</strong> beim Surfen.<br />

Davos, Krueg<strong>er</strong>s Lieblingsort<br />

zum Regen<strong>er</strong>i<strong>er</strong>en<br />

Insgesamt war Ralph Krueg<strong>er</strong> 33 <strong>Jahre</strong><br />

in ein<strong>er</strong> Führungsposition im Sport<br />

tätig: « Es war eine gute Reise und ich<br />

bin sehr dankbar, dass meine Ehefrau<br />

Glenda dieses crazy Leben mitgemacht<br />

hat. » Auch seine Kind<strong>er</strong> haben sich dem<br />

Sport v<strong>er</strong>schrieben. Tocht<strong>er</strong> Geena<br />

gewann an den World Games 2017 Gold<br />

und <strong>2022</strong> Bronze im Wass<strong>er</strong>ski. Sohn<br />

Justin, d<strong>er</strong> bei den Junioren des Hockey<br />

Club Davos spielte und mit dem SC B<strong>er</strong>n<br />

dreimal Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> wurde, hat<br />

seine Eishockeykarri<strong>er</strong>e <strong>2022</strong> beendet<br />

und ist Hockey Op<strong>er</strong>ations Manag<strong>er</strong> bei<br />

Lausanne HC. Wass<strong>er</strong>ski ist übrigens<br />

auch eines d<strong>er</strong> Hobbys von Ralph Krueg<strong>er</strong>,<br />

d<strong>er</strong> noch heute g<strong>er</strong>ne Sport treibt.<br />

Stand-up-Paddling, Mountainbike und<br />

Skifahren sind weit<strong>er</strong>e. Er geniesst den<br />

Somm<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Nähe von Winnipeg, d<strong>er</strong><br />

flachsten Gegend Kanadas, wo <strong>er</strong><br />

geboren wurde. Er mag es, auf dem See<br />

Sport zu treiben und auch in den<br />

B<strong>er</strong>gen rund um Davos. Beim Nordic<br />

Walking zusammen mit Glenda ist <strong>er</strong> oft<br />

in d<strong>er</strong> Davos<strong>er</strong> Zügenschlucht unt<strong>er</strong>wegs,<br />

und auch für den klassischen<br />

: Ralph Krueg<strong>er</strong> als jung<strong>er</strong> Eishockeyan<strong>er</strong>.<br />

Langlauf, den <strong>er</strong> in den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />

entdeckt habe, sei Davos d<strong>er</strong> beste Ort<br />

auf Erden. Auch sonst ist Ralph Krueg<strong>er</strong><br />

mit dem Ort, wo ihm 1979 ein neues<br />

Leben geschenkt wurde, v<strong>er</strong>bunden<br />

geblieben: Seit üb<strong>er</strong> 20 <strong>Jahre</strong>n ist<br />

<strong>er</strong> Stiftungsrat d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong>ischen<br />

Alpinen Mittelschule Davos (SAMD), und<br />

mit dem Weltwirtschaftsforum fühlt<br />

<strong>er</strong> sich nicht nur als ehemaliges<br />

Mitglied eines Global Agenda Council<br />

v<strong>er</strong>bunden. Im Wint<strong>er</strong> trifft man ihn ab<br />

und an in d<strong>er</strong> « Jatzhütte » am Jakobshorn<br />

in Davos an. Davos sei sein Ank<strong>er</strong><br />

geworden, d<strong>er</strong> Lieblingsort zum Regen<strong>er</strong>i<strong>er</strong>en:<br />

« Während mein<strong>er</strong> NHL-Zeit<br />

bin ich ein paar Mal nur für drei Tage<br />

od<strong>er</strong> ein Wochenende nach Davos<br />

gekommen. Hi<strong>er</strong> kann ich wied<strong>er</strong> Kräfte<br />

tanken. Davos hält mich jung und<br />

gesund – ich arbeite daran, dass es so<br />

bleibt. »


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SIEGER VON DAMALS<br />

67<br />

: D<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Deutsche in d<strong>er</strong> NHL<br />

1979 waren G<strong>er</strong>hard und Udo Kiessling zusammen mit dem EC Köln am Spengl<strong>er</strong> Cup,<br />

d<strong>er</strong> Vat<strong>er</strong> als Train<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> Sohn als Defensiv-Haudegen. Drei <strong>Jahre</strong> spät<strong>er</strong> spielte<br />

Udo Kiessling, d<strong>er</strong> dieses Jahr vom Davos<strong>er</strong> Andres Ambühl als Rekordspiel<strong>er</strong> an<br />

Weltmeist<strong>er</strong>schaften abgelöst wurde, als <strong>er</strong>st<strong>er</strong> Deutsch<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> NHL.<br />

: Udo Kiessling war d<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Deutsche in d<strong>er</strong> NHL.<br />

Mit Schlittschuhgrösse 22 ging Udo<br />

Kiessling als Dreijährig<strong>er</strong> aufs Eis, wenn<br />

Vat<strong>er</strong> G<strong>er</strong>hard das Training mit Krefeld,<br />

sein<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Stelle in Westdeutschland,<br />

abgeschlossen hatte. « Ich fand dies<br />

damals spannend<strong>er</strong> als Radfahren »,<br />

<strong>er</strong>zählt Udo Kiessling heute. Im Alt<strong>er</strong> von<br />

fünf <strong>Jahre</strong>n gehörte <strong>er</strong> b<strong>er</strong>eits dem<br />

Nachwuchsteam von Preussen Krefeld<br />

an, in dem kein and<strong>er</strong><strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong> jüng<strong>er</strong><br />

war als zehn <strong>Jahre</strong>.<br />

Nationaltrain<strong>er</strong> im Osten und Westen –<br />

Eishockey als B<strong>er</strong>uf und B<strong>er</strong>ufung<br />

1957 hatte sich G<strong>er</strong>hard Kiessling mit<br />

sein<strong>er</strong> Familie und damit auch mit dem<br />

zweijährigen Udo in den Westen abgesetzt.<br />

Neun <strong>Jahre</strong> war <strong>er</strong> zuvor Staatstrain<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> DDR gewesen. 1958 wurde<br />

<strong>er</strong> Eishockey-Bundestrain<strong>er</strong> und qualifizi<strong>er</strong>te<br />

sich mit seinem Team für die<br />

Olympischen Spiele 1960 in den USA. Aus<br />

politischen Gründen durfte <strong>er</strong> ab<strong>er</strong> nicht<br />

mitfahren. Also betreute <strong>er</strong> die Rollhockey-Nationalmannschaft<br />

(1962 bis<br />

1965) und traini<strong>er</strong>te im Nachwuchsb<strong>er</strong>eich<br />

des Eishockeysports, bevor <strong>er</strong><br />

von 1971 bis 1974 <strong>er</strong>neut das Amt des<br />

Bundestrain<strong>er</strong>s üb<strong>er</strong>nahm. Udo Kiessling<br />

gab sein Bundesligadebüt beim SC Riess<strong>er</strong>see.<br />

Vat<strong>er</strong> und Sohn waren lange im<br />

selben Team, gewannen 1977 und 1979<br />

mit Köln den deutschen Meist<strong>er</strong>titel.<br />

1979 und G<strong>er</strong>hard mit d<strong>er</strong> Düsseldorf<strong>er</strong><br />

EG auch 1980 waren sie am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup. Udo blieb bei Köln und gewann<br />

spät<strong>er</strong> noch vi<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel (1984,<br />

1986, 1987, 1988). Für beide war Eishockey<br />

B<strong>er</strong>ufung und B<strong>er</strong>uf. Sie liebten<br />

den Sport, schauten ab<strong>er</strong> b<strong>er</strong>eits früh,<br />

dass sie dafür auch entsprechend entschädigt<br />

wurden. Mutt<strong>er</strong> Lore führte<br />

eine Pension und fuhr die vi<strong>er</strong> <strong>Jahre</strong><br />

ält<strong>er</strong>e Schwest<strong>er</strong> Ute, eine leidenschaftliche<br />

Eiskunstläuf<strong>er</strong>in, zum Training.<br />

B<strong>er</strong>ge, ein gutes Hotel, d<strong>er</strong> geliebte<br />

Sport – es passte alles<br />

Udo Kiessling war zu<strong>er</strong>st Mittelstürm<strong>er</strong>,<br />

bis ein V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> ausfiel. Er traini<strong>er</strong>te<br />

viel und spielte härt<strong>er</strong> als seine Konkurrenz:<br />

« Das war mein Entscheid. Als Sohn<br />

des Train<strong>er</strong>s habe ich mehr einstecken<br />

müssen und damit auch mehr ausgeteilt,<br />

um mir Respekt zu v<strong>er</strong>schaffen. » Auch<br />

d<strong>er</strong> Vat<strong>er</strong> als Train<strong>er</strong> war zu Udo streng<strong>er</strong><br />

als zu den and<strong>er</strong>en Spiel<strong>er</strong>n: « Ich<br />

habe es akzepti<strong>er</strong>t. Es war Motivation<br />

und Belastung zugleich. Ab<strong>er</strong> ich denke,<br />

dass ich es gut hingekriegt habe. » Durch<br />

den Sport sei <strong>er</strong> imm<strong>er</strong> unt<strong>er</strong>wegs gewesen:<br />

« Mein Leben war durch den Sport<br />

bestimmt und abwechslungsreich. Ich<br />

genoss die Kollegialität im Team. Die Zeit<br />

v<strong>er</strong>ging wie im Fluge. » Besond<strong>er</strong>s schön<br />

seien die Einsätze am Spengl<strong>er</strong> Cup gewesen:<br />

« Die Spiele waren hochklassig<br />

und Davos schön. B<strong>er</strong>ge, ein gutes Hotel,<br />

d<strong>er</strong> geliebte Sport – es passte alles. Oft<br />

reisten auch die Spiel<strong>er</strong>frauen mit. Das<br />

war zu jen<strong>er</strong> Zeit mehr als auss<strong>er</strong>gewöhnlich.<br />

» Die Zuschau<strong>er</strong> – viele auch aus<br />

Deutschland – seien begeist<strong>er</strong>t gewesen:<br />

« Ich bin froh, dass ich diese Zeit<br />

mit<strong>er</strong>leben durfte. » Die V<strong>er</strong>bindung zu den<br />

Spiel<strong>er</strong>n aus d<strong>er</strong> Sowjetunion und d<strong>er</strong><br />

Tschechoslowakei sei distanzi<strong>er</strong>t gewesen:<br />

« Wir haben uns gegrüsst, mehr nicht. »<br />

Das <strong>er</strong>ste NHL-Spiel war<br />

auch das letzte<br />

1982, Udo Kiessling hatte g<strong>er</strong>ade zwölf<br />

Tage Eishockeypause, reiste <strong>er</strong> für sein<br />

National Hockey League-Spiel nach Minnesota.<br />

Für ihn war von Beginn an klar,<br />

dass es nur einen kurzen Roadtrip w<strong>er</strong>den<br />

würde: « Es war eine and<strong>er</strong>e Welt. Ich<br />

war im Wund<strong>er</strong>land und bin mit grossen<br />

Augen rumgelaufen, so wie ein kleines<br />

Kind an Weihnachten. » Das Stadion, die<br />

Kabine, d<strong>er</strong> Train<strong>er</strong>stab: Alles sei riesig<br />

gewesen. « Für mein <strong>er</strong>stes Spiel hatte<br />

ich ganz gut gespielt. Ich hätte gutes<br />

Geld v<strong>er</strong>dient. » Doch Kiessling wusste<br />

auch, dass <strong>er</strong> es als Ausländ<strong>er</strong> nicht einfach<br />

haben würde: « Ich fühlte mich mit<br />

27 <strong>Jahre</strong>n zu alt für dieses Abenteu<strong>er</strong><br />

und mein H<strong>er</strong>z schlug weit<strong>er</strong> für die<br />

deutsche Nationalmannschaft – ich wollte<br />

für die Weltmeist<strong>er</strong>schaft in Finnland<br />

zurück sein. » Noch 14 <strong>Jahre</strong> spielte<br />

Kiessling danach in d<strong>er</strong> Bundesliga.<br />

Die Entscheidung, zurückzutreten, fiel<br />

spontan: « Als mir ein Journalist vor dem<br />

Länd<strong>er</strong>spiel sagte, dass ich den Rekord<br />

von 320 Länd<strong>er</strong>spielen knacken würde,<br />

wusste ich, dass d<strong>er</strong> richtige Zeitpunkt<br />

gekommen war, um ‹Auf Wied<strong>er</strong>sehen› zu<br />

sagen. » Kiessling spielte am Canada-<br />

Cup, fünf Mal an den Olympischen Spielen<br />

– mit Bronze 1976 als Highlight – und<br />

an 13 Weltmeist<strong>er</strong>schaften. An seinem<br />

68. Geburtstag schnappte ihm d<strong>er</strong> Davos<strong>er</strong><br />

Andres Ambühl den Rekord von<br />

119 Einsätzen an Weltmeist<strong>er</strong>schaften<br />

weg. « Dass Ambühl üb<strong>er</strong> bald zwei Jahrzehnte<br />

so viel Ausdau<strong>er</strong> zeigt, ist würdigungsreif.<br />

Ich gratuli<strong>er</strong>e ihm dazu », so<br />

Udo Kiessling.


s<strong>er</strong>vice <strong>er</strong>leben<br />

BAU- UND NOTHEIZUNGEN<br />

BE- UND ENTFEUCHTEN<br />

KLIMATISIEREN<br />

WASSERSCHADEN<br />

KRÜGER + CO. AG | 7205 Ziz<strong>er</strong>s | T 081 300 62 62 | ziz<strong>er</strong>s@krueg<strong>er</strong>.ch | krueg<strong>er</strong>.ch


: Das Goldene Buch 30 Sieg<strong>er</strong> in 94 <strong>Jahre</strong>n<br />

Oxford Univ<strong>er</strong>sity hiess d<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Sieg<strong>er</strong> des Spengl<strong>er</strong> Cup im Jahr 1923.<br />

Seith<strong>er</strong> reihten sich 29 v<strong>er</strong>schiedene Teams in die Preisträg<strong>er</strong>liste ein. Das Team<br />

Canada führt die Liste mit 16 Titeln an, d<strong>er</strong> Hockey Club Davos folgt mit 15.<br />

Jahr<br />

Sieg<strong>er</strong><br />

Jahr<br />

Sieg<strong>er</strong><br />

2021 Infolge Corona-Pandemie abgesagt<br />

2020 Infolge Corona-Pandemie abgesagt<br />

2019 Team Canada (CAN)<br />

2018 Kalpa Kuopio ( FIN )<br />

2017 Team Canada ( CAN )<br />

2016 Team Canada ( CAN )<br />

2015 Team Canada ( CAN )<br />

2014 Genève-S<strong>er</strong>vette HC ( SUI )<br />

2013 Genève-S<strong>er</strong>vette HC ( SUI )<br />

2012 Team Canada ( CAN )<br />

2011 HC Davos ( SUI )<br />

2010 SKA Sankt Pet<strong>er</strong>sburg ( RUS )<br />

2009 HK Dinamo Minsk ( BLR )<br />

2008 HK Dynamo Moskau ( RUS )<br />

2007 Team Canada ( CAN )<br />

2006 HC Davos ( SUI )<br />

2005 Metallurg Magnitogorsk ( RUS )<br />

2004 HC Davos ( SUI )<br />

2003 Team Canada ( CAN )<br />

2002 Team Canada ( CAN )<br />

2001 HC Davos ( SUI )<br />

2000 HC Davos ( SUI )<br />

1999 Köln<strong>er</strong> Haie ( GER )<br />

1998 Team Canada ( CAN )<br />

1997 Team Canada ( CAN )<br />

1996 Team Canada ( CAN )<br />

1995 Team Canada ( CAN )<br />

1994 Färjestads BK ( SWE )<br />

1993 Färjestads BK ( SWE )<br />

1992 Team Canada ( CAN )<br />

1991 HK ZSKA Moskau ( RUS )<br />

1990 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1989 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1988 USA Selects ( USA )<br />

1987 Team Canada ( CAN )<br />

1986 Team Canada ( CAN )<br />

1985 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1984 Team Canada ( CAN )<br />

1983 HK Dynamo Moskau ( RUS )<br />

1982 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1981 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1980 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1979 Krylja Sowetow Moskau ( RUS )<br />

1978 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1977 SKA Leningrad ( RUS )<br />

1976 Sowjetunion B-Nationalteam UdSSR<br />

1975 Olympiateam Tschechoslowakei<br />

1974 Slovan ChZJD Bratislava ( CZE )<br />

1973 Slovan ChZJD Bratislava ( CZE )<br />

1972 Slovan ChZJD Bratislava ( CZE )<br />

1971 SKA Leningrad ( RUS )<br />

19<strong>70</strong> SKA Leningrad ( RUS )<br />

1969 HK Lokomotive Moskau ( RUS )<br />

1968 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1967 HK Lokomotive Moskau ( RUS )<br />

1966 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1965 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1964 EV Füssen ( GER )<br />

1963 TJ Sparta CKD Prag ( CZE )<br />

1962 TJ Sparta CKD Prag ( CZE )<br />

1961 ACBB Paris ( FRA )<br />

1960 ACBB Paris ( FRA )<br />

1959 ACBB Paris ( FRA )<br />

1958 HC Davos ( SUI )<br />

1957 HC Davos ( SUI )<br />

1956 nicht ausgetragen<br />

1955 Rudá hvezda Brno ( CZE )<br />

1954 HC Milano Int<strong>er</strong> ( ITA )<br />

1953 HC Milano Int<strong>er</strong> ( ITA )<br />

1952 EV Füssen ( GER )<br />

1951 HC Davos ( SUI )<br />

1950 Diavoli Rosson<strong>er</strong>i Mailand ( ITA )<br />

1949 nicht ausgetragen<br />

1948 LTC Prag ( CZE )<br />

1947 LTC Prag ( CZE )<br />

1946 LTC Prag ( CZE )<br />

1945 ZSC ( SUI )<br />

1944 ZSC ( SUI )<br />

1943 HC Davos ( SUI )<br />

1942 HC Davos ( SUI )<br />

1941 HC Davos ( SUI )<br />

1940 nicht ausgetragen<br />

1939 nicht ausgetragen<br />

1938 HC Davos ( SUI )<br />

1937 LTC Prag ( CZE )<br />

1936 HC Davos ( SUI )<br />

1935 Diavoli Rosson<strong>er</strong>i Mailand ( ITA )<br />

1934 Diavoli Rosson<strong>er</strong>i Mailand ( ITA )<br />

1933 HC Davos ( SUI )<br />

1932 Oxford Univ<strong>er</strong>sity ( GBR ) und LTC Prag ( CZE )<br />

Gemeinsame Sieg<strong>er</strong> nach 0 : 0 nach V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ung<br />

1931 Oxford Univ<strong>er</strong>sity ( GBR )<br />

1930 LTC Prag ( CZE )<br />

1929 LTC Prag ( CZE )<br />

1928 B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> SC ( GER )<br />

1927 HC Davos ( SUI )<br />

1926 B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> SC ( GER )<br />

1925 Oxford Univ<strong>er</strong>sity ( GBR )<br />

1924 B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> SC ( GER )<br />

1923 Oxford Univ<strong>er</strong>sity ( GBR )


94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

: Spielplan/TV-Programm<br />

Datum Partien Spielbeginn<br />

Alle Spiele des Spengl<strong>er</strong> Cup live<br />

Montag Spiel 1: HC Ambrì-Piotta – Örebro HK 15.10 Uhr<br />

26.12.<strong>2022</strong> Spiel 2: Sparta Prag – Team Canada 20.15 Uhr<br />

Dienstag Spiel 3: IFK Helsinki – V<strong>er</strong>li<strong>er</strong><strong>er</strong> Spiel 1 15.10 Uhr<br />

27.12.<strong>2022</strong> Spiel 4: HC Davos – V<strong>er</strong>li<strong>er</strong><strong>er</strong> Spiel 2 20.15 Uhr<br />

Die Spiele sind bei den Send<strong>er</strong>n und<br />

Plattformen d<strong>er</strong> SRG zu v<strong>er</strong>folgen<br />

TV<br />

Sport-Apps<br />

Mittwoch Spiel 5: Sieg<strong>er</strong> Spiel 1 – IFK Helsinki 15.10 Uhr<br />

28.12.<strong>2022</strong> Spiel 6: Sieg<strong>er</strong> Spiel 2 – HC Davos 20.15 Uhr<br />

Donn<strong>er</strong>stag Spiel 7: 2. Gruppe Torriani – 3. Gruppe Cattini 15.10 Uhr<br />

29.12.<strong>2022</strong> Spiel 8: 2. Gruppe Cattini – 3. Gruppe Torriani 20.15 Uhr<br />

Freitag Spiel 9: 1. Gruppe Cattini – Sieg<strong>er</strong> Spiel 7 12.10 Uhr<br />

30.12.<strong>2022</strong> Spiel 10: 1. Gruppe Torriani – Sieg<strong>er</strong> Spiel 8<br />

Samstag Spiel 11: Finalspiel 12.10 Uhr<br />

31.12.<strong>2022</strong> anschliessend Sieg<strong>er</strong>ehrung<br />

SRF-Mod<strong>er</strong>atorin: Annette Fetsch<strong>er</strong>in<br />

SRF-Kommentatoren: Claude Jaggi, Reto Müll<strong>er</strong><br />

RTS-Commentateur: Marc André B<strong>er</strong>set, Steve Roth,<br />

et le consultant Félicien DuBois<br />

RSI-Commentatore: Giampaolo Giannoni, Roman Botta<br />

Gruppe Torriani<br />

Gruppe Cattini<br />

: Die von d<strong>er</strong> SRG (Schweiz<strong>er</strong>ische Radio- und F<strong>er</strong>nsehgesellschaft) aufwendig produzi<strong>er</strong>ten Bild<strong>er</strong> w<strong>er</strong>den von den sprachregionalen TV-Send<strong>er</strong>n RSI, RTS, SRF<br />

sowie den int<strong>er</strong>nationalen TV-Stationen üb<strong>er</strong>nommen und weltweit üb<strong>er</strong>tragen. SRF Thomas Züg<strong>er</strong>


HAUTNAH DABEI<br />

71<br />

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OFFICIAL MEDIA PARTNER<br />

OFFICIAL TIMEKEEPER<br />

OFFICIAL SUPPLIER<br />

OFFICIAL MEDICAL PARTNER<br />

OFFICIAL CATERER<br />

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Bild fehlt noch<br />

Daheim ist daheim<br />

: Davos gibt Andres Ambühl Kraft<br />

für seine einzigartige Karri<strong>er</strong>e


DAHEIM IST DAHEIM<br />

73<br />

: « Es ist an d<strong>er</strong> Zeit, dass wir den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup wied<strong>er</strong> einmal gewinnen »<br />

Fünf Teilnahmen an Olympischen Spielen, 17 Weltmeist<strong>er</strong>schaften mit 123 Einsätzen und<br />

damit WM-Rekordhalt<strong>er</strong> – d<strong>er</strong> Davos<strong>er</strong> Andres Ambühl setzt sich int<strong>er</strong>national imm<strong>er</strong><br />

wied<strong>er</strong> in Szene. Einen ebenso hohen Stellenw<strong>er</strong>t hat für ihn ab<strong>er</strong> sein Hockey Club Davos<br />

und damit auch d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup. Deshalb will <strong>er</strong> das Jubiläum « 100 <strong>Jahre</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

Davos » im Jahr 2023 unbedingt als Spiel<strong>er</strong> auf dem Eis <strong>er</strong>leben.<br />

Andres Ambühl spielt und spielt: 1158<br />

Spiele sind es (Stand 19. Oktob<strong>er</strong> <strong>2022</strong>),<br />

davon 175 bei den ZSC Lions (inkl. Playoffs),<br />

dazu kommen 64 Spiele in d<strong>er</strong> AHL<br />

(Hartford Wolf Pack) und 297 für die<br />

Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft. Dabei<br />

kommt <strong>er</strong> weit h<strong>er</strong>um. Zwischendurch<br />

<strong>er</strong>holt <strong>er</strong> sich am liebsten im S<strong>er</strong>tigtal in<br />

Davos.<br />

: Andres Ambühl, was macht<br />

diesen Ort für Sie so einzigartig?<br />

Ambühl: Hi<strong>er</strong> bin ich aufgewachsen, hi<strong>er</strong><br />

geniesse ich die Ruhe und die Natur, wenn<br />

rund um den Hockey Club Davos Trubel<br />

h<strong>er</strong>rscht. Im S<strong>er</strong>tigtal zu sein, <strong>er</strong>det mich.<br />

: Was macht Davos für Sie im<br />

V<strong>er</strong>gleich zu and<strong>er</strong>en Orten speziell?<br />

Ambühl: Davos ist die höchstgelegene<br />

Stadt Europas, ist ab<strong>er</strong> dennoch sehr<br />

familiär. Ich bin extrem schnell in den<br />

B<strong>er</strong>gen und in d<strong>er</strong> Natur, ab<strong>er</strong> auch in and<strong>er</strong>en<br />

gröss<strong>er</strong>en Städten. Für mich ist<br />

es cool, ab und an im Trubel zu sein. G<strong>er</strong>ne<br />

bin ich ab<strong>er</strong> auch an einem ruhig<strong>er</strong>en Ort.<br />

Das macht Davos für mich so speziell.<br />

: Ist die Natur für Sie wichtig,<br />

um wied<strong>er</strong> aufzutanken?<br />

Ambühl: Sehr wichtig sogar. Wir spielen<br />

viel, sind viel unt<strong>er</strong>wegs. In d<strong>er</strong> Natur<br />

kann ich für mich sein, das tut mir<br />

extrem gut.<br />

: Ist dies auch d<strong>er</strong> Grund dafür, dass Sie<br />

nach vi<strong>er</strong> <strong>Jahre</strong>n bei den ZSC Lions und<br />

in d<strong>er</strong> AHL wied<strong>er</strong> nach Davos zurückgekehrt<br />

sind?<br />

Ambühl: Ich hatte auch in Zürich eine<br />

sehr gute Zeit. Daheim ist ab<strong>er</strong> daheim.<br />

Das war d<strong>er</strong> Hauptgrund für meine<br />

Rückkehr.<br />

: Während dies<strong>er</strong> Zeit konnten Sie<br />

auch den Spengl<strong>er</strong> Cup nicht spielen.<br />

Haben Sie diesen v<strong>er</strong>misst?<br />

Ambühl: Ja, d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup fehlte mir<br />

damals sogar extrem. Es war ein komisches<br />

Gefühl, zwischen den <strong>Jahre</strong>n auf<br />

einmal zehn Tage Pause zu haben. Durch<br />

den Spengl<strong>er</strong> Cup und seine einmalige<br />

Atmosphäre ist es möglich, Weihnachten<br />

zu v<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>n.<br />

: Mit acht od<strong>er</strong> neun <strong>Jahre</strong>n waren Sie<br />

<strong>er</strong>stmals mit Ihrem Vat<strong>er</strong> am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup. Welche Erinn<strong>er</strong>ungen haben Sie<br />

daran?<br />

Ambühl: Daran kann ich mich kaum mehr<br />

<strong>er</strong>inn<strong>er</strong>n. Ab<strong>er</strong> mit 13 wurde ich als<br />

Teambetreu<strong>er</strong> eingesetzt. Einmal war<br />

ich bei Jok<strong>er</strong>it Helsinki im Einsatz. Es war<br />

eine coole Erfahrung, die damaligen<br />

Stars hautnah zu <strong>er</strong>leben.<br />

: Inzwischen sind Sie ein<strong>er</strong> dies<strong>er</strong> Stars.<br />

Ambühl: Ich fühle mich nicht als Star. Ich<br />

fühle mich als Mensch, d<strong>er</strong> das machen<br />

kann, was <strong>er</strong> g<strong>er</strong>ne macht. Speziell dabei<br />

ist, dass wir Zuschau<strong>er</strong> haben, die uns<br />

zusehen bei dem, was uns <strong>er</strong>füllt. Am<br />

Ende des Tages sind wir Menschen wie<br />

alle and<strong>er</strong>en auch.<br />

: Sie sehen es als Privileg,<br />

das zu machen, was Sie g<strong>er</strong>ne machen?<br />

Ambühl: Das auf jeden Fall! Ich geniesse<br />

es und v<strong>er</strong>suche in harten Phasen, die<br />

schönen Seiten des B<strong>er</strong>ufes im Kopf zu<br />

behalten.<br />

: In diesem Fall gibt es auch Spiele<br />

und Trainings, die Üb<strong>er</strong>windung kosten?<br />

Ambühl: Ich spiele imm<strong>er</strong> g<strong>er</strong>ne! Auch<br />

sonst bin ich eigentlich jeden Tag<br />

motivi<strong>er</strong>t. Im Training gibt es sich<strong>er</strong> Einheiten,<br />

die ich nicht so g<strong>er</strong>ne mache.<br />

Wenn ich nicht zu oft und zu lange im<br />

Kraftraum bin, üb<strong>er</strong>wiegt ab<strong>er</strong> auch da<br />

die Freude.<br />

: 2003 spielten Sie Ihren <strong>er</strong>sten<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup mit dem Hockey Club<br />

Davos und Sie absolvi<strong>er</strong>ten eines<br />

Ihr<strong>er</strong> besten Turni<strong>er</strong>e.<br />

Ambühl: Als ich frisch in die <strong>er</strong>ste Mannschaft<br />

kam, war ich an d<strong>er</strong> U20-Weltmeist<strong>er</strong>schaft<br />

und konnte nicht spielen.<br />

Ich sehnte den <strong>er</strong>sten Spengl<strong>er</strong> Cup-<br />

Einsatz richtiggehend h<strong>er</strong>bei. Für mich<br />

ging damals alles auf. Ich konnte machen,<br />

was ich wollte. Es war eine coole Erfahrung<br />

mit d<strong>er</strong> Finalteilnahme gegen das<br />

Team Canada. Ein Jahr spät<strong>er</strong> konnten<br />

wir dann gegen Sparta Praha gewinnen<br />

und uns 2006 gegen das Team Canada<br />

revanchi<strong>er</strong>en und das Finale mit 3 : 2 für<br />

uns entscheiden. Dass ich damals noch<br />

das entscheidende Tor <strong>er</strong>zielen konnte,<br />

war Zugabe. Die Siege sind es dann auch,<br />

die mir von meinen bish<strong>er</strong>igen Spengl<strong>er</strong><br />

Cup-Einsätzen besond<strong>er</strong>s in Erinn<strong>er</strong>ung<br />

geblieben sind.<br />

: Jetzt <strong>er</strong>hoffen Sie sich<br />

Ihren dritten Spengl<strong>er</strong> Cup-Sieg?<br />

Ambühl: Natürlich. Es ist an d<strong>er</strong> Zeit,<br />

dass wir den Spengl<strong>er</strong> Cup wied<strong>er</strong> einmal<br />

gewinnen.<br />

: Was muss dafür zusammenpassen?<br />

Ambühl: Bei den fünf Spielen inn<strong>er</strong>halb<br />

ein<strong>er</strong> Woche muss man in einen Flow<br />

kommen und clev<strong>er</strong>e Entscheidungen<br />

treffen, die dann auch aufgehen. Am<br />

Ende des Tages muss man in d<strong>er</strong> Zeit, die<br />

zählt, sein bestes Eishockey spielen.<br />

Durch die pandemiebedingte Absage im<br />

Jahr 2020 waren wir extrem enttäuscht.


94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

und Freude. Wenn ein<strong>er</strong> dies<strong>er</strong> drei<br />

Faktoren nicht mehr stimmt, ist dann<br />

wohl automatisch d<strong>er</strong> Zeitpunkt gekommen,<br />

an dem meine Karri<strong>er</strong>e vorbei ist. Ab<br />

einem Alt<strong>er</strong> von 35 <strong>Jahre</strong>n ist jedes Jahr<br />

eine Zugabe. Es ist nicht selbstv<strong>er</strong>ständlich,<br />

dass man so lange spielen darf. Ich<br />

schaue kurzfristig und mache mir nicht<br />

zu grosse Gedanken. Solange mir nicht<br />

alle sagen, dass ich alt bin, habe auch ich<br />

nicht das Gefühl, dass dies d<strong>er</strong> Fall ist.<br />

: Andres Ambühl freut sich, wenn auch Kind<strong>er</strong> den Eishockeysport lieben.<br />

Hi<strong>er</strong> bei « UBS Jugend traini<strong>er</strong>t », anlässlich des Spengl<strong>er</strong> Cup.<br />

Im <strong>er</strong>sten Jahr d<strong>er</strong> Pandemie hatten<br />

wir Meist<strong>er</strong>schaftsspiele vor le<strong>er</strong>en<br />

Zuschau<strong>er</strong>rängen. Das war sehr komisch.<br />

Letztes Jahr waren wir zuv<strong>er</strong>sichtlich,<br />

das Turni<strong>er</strong> wurde jedoch kurzfristig abgesagt.<br />

Für uns als Spiel<strong>er</strong> waren diese<br />

zwei <strong>Jahre</strong> ein h<strong>er</strong>b<strong>er</strong> V<strong>er</strong>lust, ab<strong>er</strong> vor<br />

allem auch für den Club. D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Cup ist ein sehr wichtig<strong>er</strong> Teil uns<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

Finanzen. Jetzt hoffen wir sehr, dass<br />

dieses Jahr alles wied<strong>er</strong> gut kommt. Wir<br />

w<strong>er</strong>den mit Sich<strong>er</strong>heit sehr motivi<strong>er</strong>t<br />

sein, den Eishockeyfreunden einen spannenden<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup zu zeigen.<br />

: Wie stellen Sie sich Ihren<br />

14. Spengl<strong>er</strong> Cup vor?<br />

Ambühl: Vor hoffentlich ausv<strong>er</strong>kauften<br />

Rängen w<strong>er</strong>den wir aus sportlich<strong>er</strong> Sicht<br />

eine starke Leistung zeigen. Ich bin<br />

üb<strong>er</strong>zeugt, dass die Atmosphäre rund<br />

um das Eisstadion und im ganzen Dorf<br />

wied<strong>er</strong> sehr gut sein wird. Wir wünschen<br />

uns das Eishockeyfest, das wir gewohnt<br />

sind, zurück.<br />

: Noch in den 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n, üb<strong>er</strong> die<br />

d<strong>er</strong> geschichtliche Teil dieses <strong>Jahrbuch</strong>s<br />

b<strong>er</strong>ichtet, mussten sich die<br />

Spiel<strong>er</strong> oft zwischen Spengl<strong>er</strong> Cup und<br />

Nationalmannschaft entscheiden. Wie<br />

würde bei Ihnen dies<strong>er</strong> Entscheid<br />

aussehen?<br />

Ambühl: Ich möchte auf keines d<strong>er</strong><br />

beiden Highlights v<strong>er</strong>zichten! Deshalb<br />

bin ich dankbar, dass wir solche Entscheide<br />

nicht mehr treffen müssen.<br />

: Sie waren Fahnenträg<strong>er</strong> an d<strong>er</strong><br />

Eröffnungsfei<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Olympischen Spiele<br />

in Beijing, sind neu WM-Rekordspiel<strong>er</strong>.<br />

Privat wurden Sie zum zweiten Mal<br />

Vat<strong>er</strong>. <strong>2022</strong> ist für Sie ein v<strong>er</strong>rücktes<br />

Jahr.<br />

Ambühl: Das sind alles spezielle Ereignisse,<br />

die man nicht jedes Jahr <strong>er</strong>lebt.<br />

Wund<strong>er</strong>schön war, dass ich bei d<strong>er</strong><br />

Eröffnungsfei<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Olympischen Spiele<br />

die Schweiz<strong>er</strong> Fahne tragen durfte – ich<br />

rechnete nicht damit und war echt üb<strong>er</strong>wältigt.<br />

Die sportlichen Erfolge w<strong>er</strong>de<br />

ich bestimmt <strong>er</strong>st mit ein<strong>er</strong> gewissen<br />

Distanz realisi<strong>er</strong>en. Im Moment gilt d<strong>er</strong><br />

Fokus gleich nach den Erfolgen wenig<strong>er</strong><br />

dem Moment, sond<strong>er</strong>n vielmehr dem<br />

nächsten Ziel.<br />

: Sie sind jetzt 39 <strong>Jahre</strong> alt. Die Weltmeist<strong>er</strong>schaften<br />

sind ein Treib<strong>er</strong> Ihr<strong>er</strong><br />

Karri<strong>er</strong>e. Sind sie auch entscheidend<br />

dafür, wie lange die Eishockeyfreunde<br />

Andres Ambühl auf dem Eis sehen<br />

dürfen?<br />

Ambühl: Diese Entscheidung hat nicht<br />

ausschliesslich mit ein<strong>er</strong> Weltmeist<strong>er</strong>schaft<br />

zu tun. Es ist ab<strong>er</strong> sich<strong>er</strong> so, dass<br />

die Nationalmannschaft für mich sehr<br />

speziell ist. Sie motivi<strong>er</strong>t mich dazu, dass<br />

ich jede Saison so gut spiele, dass ich<br />

Ende d<strong>er</strong> Saison die Chance habe, ein<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> Kandidaten zu sein, d<strong>er</strong> noch an ein<strong>er</strong><br />

Weltmeist<strong>er</strong>schaft teilnehmen kann.<br />

Deshalb ist die Nationalmannschaft<br />

sich<strong>er</strong> ein Teil, d<strong>er</strong> mich antreibt. Entscheidend<br />

sind ab<strong>er</strong> Gesundheit, Fitness<br />

: Was möchten Sie als Profisportl<strong>er</strong><br />

noch <strong>er</strong>leben?<br />

Ambühl: Ich schaue nicht zu weit voraus.<br />

Mein Ziel ist es, so lange wie möglich zu<br />

spielen. Ich will mit dem Hockey Club<br />

Davos nochmals einen Titel gewinnen<br />

und in d<strong>er</strong> Nationalmannschaft ist nach<br />

den zwei Silb<strong>er</strong>medaillen an Weltmeist<strong>er</strong>schaften<br />

d<strong>er</strong> Hung<strong>er</strong> ebenso da, noch<br />

weit<strong>er</strong> zu kommen.<br />

: Und dann heisst es im kommenden<br />

Jahr 100 <strong>Jahre</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup.<br />

Ambühl: Ab<strong>er</strong> ja, bei 100 <strong>Jahre</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Cup möchte ich natürlich auch auf dem<br />

Eis stehen und zu einem Eishockeyfest<br />

beitragen.<br />

: Die Liebe zum Eishockey ist beinahe<br />

greifbar. Wo ist d<strong>er</strong>en Ursprung?<br />

Ambühl: D<strong>er</strong> Sport hat mir viel gegeben.<br />

Das Spiel<strong>er</strong>ische aus d<strong>er</strong> Jugend ist bis<br />

heute geblieben: Ein Stück weit <strong>er</strong>möglicht<br />

mir das Eishockey, Kind zu sein, egal<br />

wie alt ich bin. Das ist es, was für mich<br />

den Sport ausmacht.<br />

: Bish<strong>er</strong> domini<strong>er</strong>te auch in Ihr<strong>er</strong> Freizeit<br />

das Eishockey. Hat sich das geänd<strong>er</strong>t,<br />

seit Sie zweifach<strong>er</strong> Familienvat<strong>er</strong> sind?<br />

Ambühl: Die Familie, d<strong>er</strong> Hund und Kollegen<br />

– ich geniesse auch meine Freizeit.<br />

Die Zeit mit den Kind<strong>er</strong>n ist ebenso<br />

schön. Deshalb ist es mir inzwischen<br />

auch egal, wenn ich einmal ein Spiel wenig<strong>er</strong><br />

sehe. Oft sagen mir Kollegen, dass<br />

man mit Kind<strong>er</strong>n nach dem Sport schnell<strong>er</strong><br />

abschalten könne. Bei mir ist es nicht<br />

so. Wenn mich zum Beispiel in einem Eishockeyspiel<br />

etwas aufregt, n<strong>er</strong>vt es<br />

mich auch noch, wenn ich zu Hause bin.<br />

Es ist ab<strong>er</strong> sich<strong>er</strong> so, dass eine glückliche<br />

Familie alles relativi<strong>er</strong>t und man<br />

spürt, dass es noch and<strong>er</strong>es gibt als das<br />

Eishockey.<br />

E<br />

F<br />

IM<br />

A<br />

F<br />

IM<br />

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