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SPENGLER CUP DAVOS - Jahrbuch 2023 (80-er Jahre)

Das 7. Jahrbuch des Spengler Cup Davos widmet sich den 1980er-Jahre. Nach einer Phase mit Nationalteams präsentierte sich der Spengler Cup wieder vorwiegend als Clubturnier. Ron Wilson ziert das Cover. Seine Freude, als er 1988 den Pokal als Captain des Teams USA Selects in die Höhe stemmen konnte, war riesig. Nicht nur der Amerikaner, auch der Tscheche Dominik Hašek und der Einheimische Jacques Soguel erinnern sich gerne an ihre Teilnahmen beim Spengler Cup in jener Dekade zurück. Eine Brücke jener Eishockeyzeit mit dem heutigen Geschehen auf Schweizer Eis baut das Interview mit Paul-André Cadieux und seinem Sohn Jan, dem amtierenden Schweizer Meistertrainer des Genève-Servette HC

Das 7. Jahrbuch des Spengler Cup Davos widmet sich den 1980er-Jahre. Nach einer Phase mit Nationalteams präsentierte sich der Spengler Cup wieder vorwiegend als Clubturnier. Ron Wilson ziert das Cover. Seine Freude, als er 1988 den Pokal als Captain des Teams USA Selects in die Höhe stemmen konnte, war riesig. Nicht nur der Amerikaner, auch der Tscheche Dominik Hašek und der Einheimische Jacques Soguel erinnern sich gerne an ihre Teilnahmen beim Spengler Cup in jener Dekade zurück. Eine Brücke jener Eishockeyzeit mit dem heutigen Geschehen auf Schweizer Eis baut das Interview mit Paul-André Cadieux und seinem Sohn Jan, dem amtierenden Schweizer Meistertrainer des Genève-Servette HC

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95.<br />

<strong>SPENGLER</strong> <strong>CUP</strong> <strong>DAVOS</strong><br />

JAHRBUCH <strong>2023</strong>


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: Inhaltsv<strong>er</strong>zeichnis<br />

5<br />

OK-Präsident<br />

Marc Gianola<br />

26<br />

<strong>2023</strong>: Das sind die Teams<br />

7<br />

Ständ<strong>er</strong>at<br />

Martin Schmid<br />

44<br />

Glanz und Gloria<br />

9 Weltv<strong>er</strong>bandspräsident<br />

Luc Tardif<br />

62<br />

Sieg<strong>er</strong> von damals<br />

11 100 <strong>Jahre</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup 69<br />

Das Goldene Buch<br />

12<br />

19<strong>80</strong> – 1989:<br />

Renaissance des Clubturni<strong>er</strong>s<br />

72<br />

Heimat Davos<br />

PRESENTING PARTNER GOLD PARTNER OFFICIAL BROADCASTER<br />

Impressum<br />

H<strong>er</strong>ausgeb<strong>er</strong> des <strong>Jahrbuch</strong>s <strong>2023</strong><br />

Hockey Club Davos AG<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos<br />

H<strong>er</strong>b<strong>er</strong>t Batlin<strong>er</strong> Haus<br />

Eisbahnstrasse 2<br />

7270 Davos Platz, Schweiz<br />

Redaktion<br />

Lüching<strong>er</strong> Est., Kommunikation mit Stil<br />

www.lueching<strong>er</strong>.li<br />

Grafik und Gestaltung<br />

Leone Ming Est., Markenagentur<br />

www.leoneming.com<br />

Titelbild<br />

KEYSTONE/Arno Balzarini<br />

(Ron Wilson, Captain von USA Selects,<br />

jubelt als Sieg<strong>er</strong> des Spengl<strong>er</strong> Cup 1988)<br />

Bild<strong>er</strong><br />

Dukas (S. 25, or.)<br />

Keystone<br />

Anthony Anex (S. 72),<br />

Arno Balzarini (S. 12/13, S.14, S. 16 o., S. 17, S. 19),<br />

Melanie Duchene (S. 3, S. 28 m., S. 38, S. 41, S. 69),<br />

Gian Ehrenzell<strong>er</strong> (S. 5, S. 26, S. 27, S. 28 o., S. 33 o.,<br />

S. 37 o., S. 39 o., S. 43, S. 64),<br />

Urs Flüel<strong>er</strong> (S. 23, S. 61), Pet<strong>er</strong> Klaunz<strong>er</strong> (S. 28 u.),<br />

Str (S. 15, 21, 22 o., 24 u., S. 25 u., S. 65, S. 67)<br />

Keystone/ap: Toby Talbot (S. 39 u.), Paul Sancya (S. 62)<br />

Keystone/Sputnik: Anton Denisov (S. 18)<br />

Keystone/Picture Alliance: Ralph Goldmann (S. 22)<br />

Marco Bissig (S. 50), Jakob Menolfi (S. 74),<br />

Atte Rissanen (S. 31, 33 u.)<br />

Sammlung B. G<strong>er</strong>b<strong>er</strong> Dokumentationsbibliothek<br />

Davos DBD (S. 11), Alexand<strong>er</strong> Wagn<strong>er</strong> (S. 53)<br />

Clubs und private Alben<br />

Ins<strong>er</strong>ate<br />

Hockey Club Davos AG<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos<br />

www.spengl<strong>er</strong>cup.ch<br />

Auflage<br />

5000 Exemplare<br />

© Spengl<strong>er</strong> Cup <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2023</strong><br />

Hockey Club Davos AG<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos<br />

H<strong>er</strong>b<strong>er</strong>t Batlin<strong>er</strong> Haus / Eisbahnstrasse 2<br />

7270 Davos Platz, Schweiz<br />

Die in diesem Buch v<strong>er</strong>öffentlichten<br />

Beiträge, Daten, Bild<strong>er</strong>, Grafiken und Layout<br />

sind urheb<strong>er</strong>rechtlich geschützt.<br />

Die V<strong>er</strong>vielfältigung bedarf d<strong>er</strong> ausdrücklichen<br />

Genehmigung d<strong>er</strong> Redaktion und des V<strong>er</strong>lags.


Uns wird es warm ums H<strong>er</strong>z,<br />

wenn die Eiszeit anbricht.<br />

Wir sind Presenting Partn<strong>er</strong><br />

des Spengl<strong>er</strong> Cup.<br />

Eine Bank wie die Schweiz<br />

© UBS <strong>2023</strong>. Alle Rechte vorbehalten. ubs.com/spengl<strong>er</strong>cup


: Marc Gianola<br />

OK-Präsident Spengl<strong>er</strong> Cup Davos<br />

«100 <strong>Jahre</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup Davos. Ich bewund<strong>er</strong>e die P<strong>er</strong>sonen, die sich 1923 bei<br />

d<strong>er</strong> Gründung und üb<strong>er</strong> all die <strong>Jahre</strong> bis heute für den Spengl<strong>er</strong> Cup Davos<br />

eingesetzt haben. Krieg, wirtschaftliche Probleme und die Pandemie zwangen<br />

die V<strong>er</strong>anstalt<strong>er</strong> vorüb<strong>er</strong>gehend in die Knie. Diese Widrigkeiten konnten<br />

gemeinsam üb<strong>er</strong>wunden w<strong>er</strong>den und wir können heute stolz auf 100 <strong>Jahre</strong><br />

Spengl<strong>er</strong> Cup zurückblicken. Dies machen wir mit einem <strong>er</strong>stklassigen Teilnehm<strong>er</strong>feld.<br />

Ich freue mich auf KalPa, den finnischen Üb<strong>er</strong>raschungssieg<strong>er</strong> von<br />

2018, den HC Dynamo Pardubice aus Tschechien, d<strong>er</strong> wie d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup sein<br />

100-jähriges Bestehen fei<strong>er</strong>t, den Frölunda HC aus Göteborg, d<strong>er</strong> den Pokal<br />

<strong>er</strong>stmals seit 1994 nach Schweden holen möchte, die <strong>er</strong>folgreichen und traditionellen<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Teilnehm<strong>er</strong> Team Canada und Gastgeb<strong>er</strong> Hockey Club<br />

Davos sowie den Titelv<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> HC Ambrì-Piotta aus d<strong>er</strong> Südschweiz. Die<br />

besond<strong>er</strong>e Magie des Spengl<strong>er</strong> Cup liegt auch in diesem Jahr im Miteinand<strong>er</strong><br />

von Sportl<strong>er</strong>n, Train<strong>er</strong>n, Betreu<strong>er</strong>n, Funktionären, Eishockey begeist<strong>er</strong>ten,<br />

Sponsoren, Partn<strong>er</strong>n und Organisa toren. Ich danke allen, die den Zaub<strong>er</strong> des<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup auch in Zukunft weit<strong>er</strong>leben.»


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: Martin Schmid<br />

Ständ<strong>er</strong>at<br />

«Willkommen zum Spengl<strong>er</strong> Cup, dem ältesten Clubturni<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Welt, das eine<br />

festliche Tradition v<strong>er</strong>körp<strong>er</strong>t! Das Eisstadion Davos mit sein<strong>er</strong> attraktiven<br />

Eishockey-Arena <strong>er</strong>wartet uns mit offenen Toren und strahlenden Scheinw<strong>er</strong>f<strong>er</strong>n,<br />

um die Magie des Eishockeys in ihr<strong>er</strong> ganzen Pracht zu entfesseln.<br />

Die Bühne ist b<strong>er</strong>eit und die Vorfreude ist kaum zu üb<strong>er</strong>bieten. D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Cup <strong>2023</strong> v<strong>er</strong>spricht ein Fest des Eishockeys, das uns<strong>er</strong>e H<strong>er</strong>zen <strong>er</strong>wärmt und<br />

uns unv<strong>er</strong>gessliche Momente schenkt. Lasst uns gemeinsam die intensiven<br />

Spiele im schönen Kanton Graubünden geniessen und die Leidenschaft für<br />

qualitativ hochstehendes Eishockey teilen. Erleben auch Sie dieses atemb<strong>er</strong>aubende<br />

Turni<strong>er</strong> in Davos hautnah mit sportlich<strong>er</strong> Begeist<strong>er</strong>ung und weihnachtlich<strong>er</strong><br />

Vorfreude.»


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: Luc Tardif<br />

Präsident Int<strong>er</strong>national Ice Hockey Fed<strong>er</strong>ation ( IIHF )<br />

«D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup in Davos ist mit sein<strong>er</strong> 100-jährigen<br />

Geschichte eines d<strong>er</strong> traditionsreichsten Eishockeyturni<strong>er</strong>e<br />

mit int<strong>er</strong>national<strong>er</strong> Ausstrahlung weltweit. Die Fans und<br />

Gäste können in d<strong>er</strong> Altjahrswoche Eishockey d<strong>er</strong> Extraklasse<br />

<strong>er</strong>leben und Davos v<strong>er</strong>wandelt sich in ein einzigartiges<br />

Eishockeyfest, das unv<strong>er</strong>gessliche Emotionen schafft. Ich<br />

wünsche allen teilnehmenden Teams und dem Organisationskomitee<br />

viel Erfolg und den Fans eine grossartige Eishockeyfei<strong>er</strong>.<br />

Kurz nach dem Spengl<strong>er</strong> Cup wird den Eishockeyfans<br />

in d<strong>er</strong> Schweiz ein weit<strong>er</strong>es Highlight geboten, nämlich<br />

wenn vom 6. bis 14. Januar 2024 die IIHF Eishockey U18-<br />

Frauen-Weltmeist<strong>er</strong>schaft in Zug stattfindet.»


V<strong>er</strong>antwortungsvoll geniessen.<br />

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in dr schönsta Stuba<br />

vo Davos


100 JAHRE <strong>SPENGLER</strong> <strong>CUP</strong><br />

11<br />

: Neu eine Hall of Fame Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

Dieses Jahr wird das 100-jährige Bestehen des Spengl<strong>er</strong> Cup gefei<strong>er</strong>t. 1923 kämpften<br />

<strong>er</strong>stmals Eishockeyteams um den von Dr. Carl Spengl<strong>er</strong> gespendeten Pokal. Noch heute<br />

sind die Magie und die Euphorie rund um das Turni<strong>er</strong> ungebrochen. In d<strong>er</strong> Altjahrswoche<br />

<strong>2023</strong> w<strong>er</strong>den die <strong>er</strong>sten sieben Spiel<strong>er</strong> in die neue Hall of Fame Spengl<strong>er</strong> Cup aufgenommen.<br />

B<strong>er</strong>eits in den <strong>Jahre</strong>n 1920 bis 1922<br />

hatte Dr. Paul Müll<strong>er</strong> sen. in Davos Begegnungen<br />

mit ausländischen Mannschaften<br />

organisi<strong>er</strong>t. Dann spendete<br />

Dr. Carl Spengl<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> u. a. als Chirurg<br />

tätig war, für das Turni<strong>er</strong> im Jahr 1923<br />

einen w<strong>er</strong>tvollen Wand<strong>er</strong>bech<strong>er</strong>, und<br />

d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup, d<strong>er</strong> damals noch<br />

«Int<strong>er</strong>nationale Eishockey-Meist<strong>er</strong>schaft<br />

von Davos» hiess, war geboren.<br />

Weltweite Ausstrahlung<br />

Auch 100 <strong>Jahre</strong> nach dem Gründungsturni<strong>er</strong>,<br />

schafft es das Organisationskomitee<br />

schwi<strong>er</strong>igen Zeiten zu trotzen,<br />

Sportl<strong>er</strong> und Sportbegeist<strong>er</strong>te viel<strong>er</strong><br />

Nationen zusammenzubrigen und damit<br />

Brücken zu bauen. D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

Davos hat nichts an sein<strong>er</strong> grossen Anziehungskraft<br />

für Eishockeyfans v<strong>er</strong>loren<br />

und dank d<strong>er</strong> Medien eine weltweite<br />

Ausstrahlung. Die teilnehmenden Mannschaften<br />

kommen mit Freude nach Davos.<br />

Für manch einen Spiel<strong>er</strong> gehört das<br />

Turni<strong>er</strong> zu den Highlights sein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e<br />

und <strong>er</strong> schwärmt noch <strong>Jahre</strong> spät<strong>er</strong><br />

von seinem Abstech<strong>er</strong> ins Landwass<strong>er</strong>tal.<br />

Sportbegeist<strong>er</strong>te aus ganz Europa<br />

reisen jährlich in d<strong>er</strong> Altjahrswoche ans<br />

Turni<strong>er</strong>, um die Teams zu unt<strong>er</strong>stützen<br />

und den Zaub<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> in diesen Tagen<br />

üb<strong>er</strong> Davos liegt, zu geniessen. Reicht<br />

es nicht für einen Besuch im einmaligen<br />

Eisstadion, gehört für viele d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Cup mit seinem <strong>er</strong>stklassigen Teilnehm<strong>er</strong>feld<br />

von Kindsbeinen an in den<br />

Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr<br />

zum fixen Bestandteil des Unt<strong>er</strong>haltungsprogramms<br />

im F<strong>er</strong>nsehen. D<strong>er</strong><br />

Spengl<strong>er</strong> Cup hat in all den <strong>Jahre</strong>n seit<br />

sein<strong>er</strong> Gründung nichts von sein<strong>er</strong> Faszination<br />

und Ausstrahlung v<strong>er</strong>loren.<br />

Hall of Fame Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

50 Spiel<strong>er</strong> und neun Funktionäre figuri<strong>er</strong>en<br />

auf d<strong>er</strong> Shortlist für die Hall of<br />

: D<strong>er</strong> Hockey Club Davos mit den weiss-schwarzen Trikots beim <strong>er</strong>sten Spengl<strong>er</strong> Cup 1923.<br />

Fame (HoF) des Spengl<strong>er</strong> Cup. In sechs<br />

Tranchen w<strong>er</strong>den ab <strong>2023</strong> (100 <strong>Jahre</strong><br />

Spengl<strong>er</strong> Cup) und bis 2028 (100. Ausgabe<br />

des Spengl<strong>er</strong> Cup) jährlich in<br />

chronologisch<strong>er</strong> Reihenfolge eine Anzahl<br />

Spiel<strong>er</strong> geehrt, welche die Spengl<strong>er</strong><br />

Cup-Geschichte und das Welteishockey<br />

in v<strong>er</strong>dienstvoll<strong>er</strong> Weise mitgeprägt<br />

haben. Bei d<strong>er</strong> Vorselektion und bei d<strong>er</strong><br />

Wahl legten die Arbeitsgruppe HoF, die<br />

Kommission HoF und d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>waltungsrat<br />

W<strong>er</strong>t darauf, dass Spiel<strong>er</strong> v<strong>er</strong>schieden<strong>er</strong><br />

Epochen, d<strong>er</strong> unt<strong>er</strong>schiedlichen<br />

Eishockeykulturen sowie Stürm<strong>er</strong>, V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong><br />

und Torhüt<strong>er</strong> mitb<strong>er</strong>ücksichtigt<br />

wurden, ohne sich auf starre Quoten<br />

festgelegt zu haben. In d<strong>er</strong> Altjahrswoche<br />

<strong>2023</strong> w<strong>er</strong>den die <strong>er</strong>sten sieben<br />

Spiel<strong>er</strong> in die HoF aufgenommen, allesamt<br />

haben sie als Pioni<strong>er</strong>e in d<strong>er</strong><br />

Sturm-und-Drang-Phase des Spengl<strong>er</strong><br />

Cup in den Goldenen 1920<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n für<br />

Furore gesorgt und das Turni<strong>er</strong> inn<strong>er</strong>t<br />

kürzest<strong>er</strong> Zeit zu einem Epizentrum des<br />

Welteishockeys gemacht. Zusammen<br />

mit den Spiel<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> 1920<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> w<strong>er</strong>den<br />

im Dezemb<strong>er</strong> <strong>2023</strong> auch die neun<br />

bedeutendsten Funktionäre d<strong>er</strong> gesamten<br />

hund<strong>er</strong>tjährigen Spengl<strong>er</strong> Cup-<br />

Geschichte geehrt w<strong>er</strong>den. In d<strong>er</strong> Altjahrswoche<br />

2024 w<strong>er</strong>den dann acht<br />

Spiel<strong>er</strong> geehrt w<strong>er</strong>den, welche d<strong>er</strong> zweiten<br />

Phase d<strong>er</strong> Turni<strong>er</strong>geschichte (1930<br />

bis 1949) ihren Stempel aufgedrückt<br />

haben. So geht es dann jedes Jahr weit<strong>er</strong>,<br />

bis 2028 mindestens elf Spiel<strong>er</strong> geehrt<br />

w<strong>er</strong>den, welche die sechste Turni<strong>er</strong>phase<br />

(ab 2007) domini<strong>er</strong>ten.


19<strong>80</strong> – 1989<br />

: Renaissance des Clubturni<strong>er</strong>s


95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2023</strong><br />

: Beim Publikum imm<strong>er</strong> beliebt<strong>er</strong><br />

In den 19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n fei<strong>er</strong>t d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup eine Renaissance als Clubturni<strong>er</strong>. D<strong>er</strong><br />

Ruf des Turni<strong>er</strong>s wächst und mit ihm auch das Int<strong>er</strong>esse d<strong>er</strong> ausländischen Teams an<br />

ein<strong>er</strong> Teilnahme. Das Turni<strong>er</strong> kann sich finanziell wied<strong>er</strong> selbst tragen.<br />

Das Zuschau<strong>er</strong>int<strong>er</strong>esse am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup wuchs in den 19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n stetig.<br />

Waren es 44 140 Zuschau<strong>er</strong> im Jahr<br />

19<strong>80</strong>, sahen 1989 schon 71 350 Zuschauende<br />

die Spiele. Mitentscheidend<br />

dabei war, dass d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup 1981<br />

<strong>er</strong>stmals in einem geschlossenen Eisstadion<br />

und damit bei angenehmen<br />

Temp<strong>er</strong>aturen ausgetragen wurde.<br />

Premi<strong>er</strong>e fei<strong>er</strong>te d<strong>er</strong> OK-Präsident Alfred<br />

«Buzz» Gfell<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> den Vorsitz von<br />

Enrico Giacometti üb<strong>er</strong>nommen hatte.<br />

Es gelang den V<strong>er</strong>antwortlichen, Spitzenteams<br />

aus den führenden europäischen<br />

Eishockeynationen zu v<strong>er</strong>pflichten,<br />

und d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>stärkte Hockey Club<br />

Davos wurde zum Publikumsmagnet.<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup 1984 hatte eine dreijährige<br />

Vorgeschichte. Erstmals konnte<br />

Alfred Gfell<strong>er</strong> das Team Canada v<strong>er</strong>pflichten,<br />

eine kanadische Auswahlmannschaft<br />

mit Spiel<strong>er</strong>n, die vorwiegend<br />

in Schweiz<strong>er</strong> Clubs tätig waren.<br />

Zweimal hatte <strong>er</strong> zuvor eine Absage <strong>er</strong>halten,<br />

hatte ab<strong>er</strong> an d<strong>er</strong> Idee eines<br />

Team Canada festgehalten, war zu den<br />

Olympischen Spielen in Sarajevo g<strong>er</strong>eist<br />

und hatte <strong>er</strong>neut bei den Kanadi<strong>er</strong>n<br />

vorgesprochen. Diese, wohl halb gen<strong>er</strong>vt<br />

und halb beeindruckt von Gfell<strong>er</strong>s<br />

Hartnäckigkeit, v<strong>er</strong>sprachen, die Angelegenheit<br />

mit Hockey Canada zu besprechen.<br />

Das entscheidende Telex mit<br />

dem Satz «We are prepared to send<br />

Team Canada» <strong>er</strong>reichte Gfell<strong>er</strong> am<br />

14. Juni 1984. Das Team Canada spielte<br />

sich in d<strong>er</strong> Folge mit seinem Kampfgeist<br />

und seinem grossartigen Engagement<br />

in die H<strong>er</strong>zen d<strong>er</strong> Zuschau<strong>er</strong>.<br />

Doch Gfell<strong>er</strong> hatte sich als OK-Präsident<br />

nicht nur mit Erfreulichem auseinand<strong>er</strong>zusetzen,<br />

sond<strong>er</strong>n auch mit<br />

Schwi<strong>er</strong>igkeiten zu kämpfen. So 1983,<br />

als das schwedische Team Djurgården<br />

Hockey aus Stockholm die Teilnahme 13<br />

Tage vor dem Turni<strong>er</strong>auftakt absagte,<br />

mit d<strong>er</strong> Begründung, dass die Belastung<br />

vor den Olympischen Spielen zu gross<br />

sei. Gfell<strong>er</strong> gelang es kurzfristig, Jok<strong>er</strong>it<br />

Helsinki zu v<strong>er</strong>pflichten. Dieses enttäuschte.<br />

Dafür brilli<strong>er</strong>ten die russischen<br />

Starspiel<strong>er</strong> Alexand<strong>er</strong> Malzew<br />

und Wal<strong>er</strong>i Wassiljew mit ihr<strong>er</strong> Stocktechnik<br />

und führten Dynamo Moskau<br />

zum Sieg.<br />

19<strong>80</strong> – 16. osteuropäisch<strong>er</strong><br />

Sieg in S<strong>er</strong>ie<br />

Nach sieben <strong>Jahre</strong>n vorwiegend als Nationenturni<strong>er</strong><br />

kehrte d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

wied<strong>er</strong> zum reinen Clubturni<strong>er</strong> zurück.<br />

Dennoch gab es zum 16. Mal in S<strong>er</strong>ie<br />

einen osteuropäischen Sieg<strong>er</strong>. Spartak<br />

Moskau und TJ Vítkovice belegten die<br />

<strong>er</strong>sten beiden Plätze. Damit holte nach<br />

dem HK Lokomotive Moskau (1967 und<br />

1969), SKA Leningrad (1970, 1971 und<br />

: Imm<strong>er</strong> mehr Menschen wollen ein Spengl<strong>er</strong> Cup-Ticket. Dementsprechend gross ist d<strong>er</strong> Andrang vor den Kassen.


19<strong>80</strong> – 1989: RENAISSANCE DES CLUBTURNIERS<br />

15<br />

1977), Sowjetunion «B» (1976) und Krylja<br />

Sowetow Moskau (1979) die fünfte sowjetische<br />

Mannschaft den Sieg. Dies, obwohl<br />

das Team von Train<strong>er</strong> Boris Kulagin<br />

ohne seine Topscor<strong>er</strong> angetreten war.<br />

Diese Tatsache v<strong>er</strong>anlasste das Organisationskomitee,<br />

den Russen vom<br />

Spielgeld in Höhe von 3000 Franken<br />

2000 Franken abzuziehen. Die Sieg<strong>er</strong>prämie<br />

von 10 000 Franken tröstete die<br />

Sieg<strong>er</strong> ab<strong>er</strong> darüb<strong>er</strong> hinweg. Im letzten<br />

Spiel des Turni<strong>er</strong>s traf Spartak Moskau<br />

auf TJ Vítkovice und es entwickelte sich<br />

ein unglaublich<strong>er</strong> Kampf zwischen zwei<br />

grossen Rivalen. Die Torhüt<strong>er</strong> spielten<br />

gut, d<strong>er</strong> Tscheche Jaromír Šindel und<br />

d<strong>er</strong> Russe Dmitri Saprykin blieben ohne<br />

Gegentor. Das Spiel endete folglich mit<br />

einem torlosen Unentschieden, wodurch<br />

Spartak Moskau den Spengl<strong>er</strong><br />

Cup gewann. D<strong>er</strong> zweite Platz des<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Debütanten aus Vítkovice<br />

wirkte sich dennoch sehr <strong>er</strong>freulich<br />

auf die Psyche d<strong>er</strong> Mannschaft aus, die<br />

im März 1981 in d<strong>er</strong> Tschechoslowakei<br />

ihren zweiten und bish<strong>er</strong> letzten Meist<strong>er</strong>titel<br />

gewann.<br />

D<strong>er</strong> dritte Rang ging an Färjestad BK.<br />

Das Team von Conny Evensson hatte<br />

seit Mitte Dezemb<strong>er</strong> keinen Meist<strong>er</strong>schaftswettkampf<br />

mehr bestritten. Es<br />

nutzte die Phase für eine harte Vorb<strong>er</strong>eitung<br />

auf die zweite Meist<strong>er</strong>schaftshälfte,<br />

startete träge, kam ab<strong>er</strong> imm<strong>er</strong><br />

bess<strong>er</strong> ins Spiel. Erstmals nach sieben<br />

<strong>Jahre</strong>n war auch d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>stärkte Hockey<br />

Club Davos unt<strong>er</strong> Train<strong>er</strong> H<strong>er</strong>b Brooks,<br />

d<strong>er</strong> im Februar 19<strong>80</strong> die USA sensationell<br />

zum Olympiasieg geführt hatte,<br />

wied<strong>er</strong> dabei. Die als «HC Davos Selection»<br />

bezeichneten Gastgeb<strong>er</strong> v<strong>er</strong>stärkten<br />

sich für das Turni<strong>er</strong> mit drei<br />

Spiel<strong>er</strong>n des Zürch<strong>er</strong> SC – Warren And<strong>er</strong>son,<br />

Kent Ruhnke und Lorenzo<br />

Schmid – sowie mit B<strong>er</strong>nard Gagnon<br />

vom EHC Kloten und den Olympiasieg<strong>er</strong>n<br />

John Harrington und Mark Pavelich vom<br />

HC Lugano. Mit Rang vi<strong>er</strong> sorgten sie<br />

für eine Üb<strong>er</strong>raschung. Für Train<strong>er</strong><br />

H<strong>er</strong>b Brooks ging das HCD-Abenteu<strong>er</strong><br />

am 30. Dezemb<strong>er</strong> nach d<strong>er</strong> 1 : 7-Nied<strong>er</strong>lage<br />

gegen Färjestad ab<strong>er</strong> zu Ende, als<br />

<strong>er</strong> seinen V<strong>er</strong>trag auflöste. Er war an<br />

den amateurhaften Bedingungen im<br />

Schweiz<strong>er</strong> Eishockey und nicht an<br />

seinen eigenen Qualitäten gescheit<strong>er</strong>t.<br />

: Arkadi Roudakov, d<strong>er</strong> Captain von Spartak Moskau, freute sich üb<strong>er</strong> den <strong>er</strong>sten Sieg seines<br />

Teams am Spengl<strong>er</strong> Cup.<br />

Ganz Gentlemen, v<strong>er</strong>zichtete <strong>er</strong> nach<br />

d<strong>er</strong> Kündigung auch auf das v<strong>er</strong>traglich<br />

zugesich<strong>er</strong>te Salär, das ihm noch im<br />

Januar zur V<strong>er</strong>fügung gestanden hätte.<br />

Das Üb<strong>er</strong>raschungsteam des Spengl<strong>er</strong><br />

Cup 1979, die Düssel dorf<strong>er</strong> EG, die damals<br />

nur aufgrund des schlecht<strong>er</strong>en<br />

Torv<strong>er</strong>hältnisses gegen Krylja Sowetow<br />

Moskau nicht gewonnen hatte, kam<br />

trotz eines 9 : 8-Sieges gegen Vítkovice<br />

nicht üb<strong>er</strong> den letzten Platz hinaus. Mit<br />

44 140 Zuschau<strong>er</strong>n wurde d<strong>er</strong> bish<strong>er</strong>ige<br />

Rekord aus dem Jahr 1979 um 3000<br />

P<strong>er</strong>sonen üb<strong>er</strong>troffen. V<strong>er</strong>antwortlich<br />

dafür war d<strong>er</strong> «HC Davos Selection»,<br />

d<strong>er</strong> rund 6000 Zuschau<strong>er</strong> mehr als die<br />

Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft anzog.<br />

Dies, obwohl die Schweiz 1979 d<strong>er</strong> beste<br />

Publikumsmagnet war.<br />

1981 – Beinahe hätte d<strong>er</strong> Köln<strong>er</strong> EC<br />

Spartak Moskau entzaub<strong>er</strong>t<br />

Spartak Moskau gewann alle vi<strong>er</strong> Partien,<br />

war d<strong>er</strong> hochüb<strong>er</strong>legene Sieg<strong>er</strong><br />

und v<strong>er</strong>teidigte damit den Titel aus dem<br />

Vorjahr. Mit Igor Kapustin mit acht<br />

Scor<strong>er</strong>punkten, darunt<strong>er</strong> sechs Toren,<br />

stellte d<strong>er</strong> Club auch den <strong>er</strong>folgreichsten<br />

Scor<strong>er</strong> des Turni<strong>er</strong>s. Die Russen<br />

wurden nur vom Köln<strong>er</strong> EC einig<strong>er</strong>massen<br />

geford<strong>er</strong>t. Die «Haie», die ihr Spengl<strong>er</strong><br />

Cup-Debüt gaben, begeist<strong>er</strong>ten durch<br />

ihre Kondition und die Fähigkeit, so<br />

schnell wie kein and<strong>er</strong>es Team den Rhythmus<br />

zu wechseln. Als einzige Mannschaft<br />

nahmen sie keinen Ruhetag in Anspruch.<br />

«Köln<strong>er</strong> entzaub<strong>er</strong>ten Eissputniks»,<br />

lautete d<strong>er</strong> Titel in d<strong>er</strong> Wochenzeitung<br />

«Sport» vom 30. Dezemb<strong>er</strong> 1981. Nach


95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2023</strong><br />

: Karel Horáček (Captain des HC Dukla Jihlava, links) und Vladimir Kuch<strong>er</strong>enko (Captain von Spartak<br />

Moskau) <strong>er</strong>halten 1981 von Kaminfeg<strong>er</strong>n je ein Schweinchen als Glücksbring<strong>er</strong>.<br />

einem hart <strong>er</strong>kämpften 4 : 2-Sieg stand<br />

Spartak Moskau dennoch schon früh<br />

als Turni<strong>er</strong>sieg<strong>er</strong> fest. Das direkte Duell<br />

d<strong>er</strong> beiden Mannschaften fesselte die<br />

Zuschau<strong>er</strong> – unt<strong>er</strong> ihnen d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong><br />

Bundespräsident Kurt Furgl<strong>er</strong>, Bundesrat<br />

Leon Schlumpf und Divisionär Ernst<br />

Riedi – bis zur letzten Minute und entschädigte<br />

diese für ansonsten eh<strong>er</strong><br />

einseitige Spiele. Die Entscheidung fiel<br />

<strong>er</strong>st 104 Sekunden vor Schluss, als<br />

Spartak Moskau bei zahlenmässig<strong>er</strong><br />

Üb<strong>er</strong>legenheit das 3 : 2 <strong>er</strong>zielte. Doch<br />

die Köln<strong>er</strong> gaben nicht auf und Train<strong>er</strong><br />

Heinz Weisenbach zog alle Regist<strong>er</strong>. Er<br />

liess durch Captain Franz Hofh<strong>er</strong>r<br />

wegen angeblich reglementwidrigen<br />

Stocks des Spartak-Spiel<strong>er</strong>s Wal<strong>er</strong>i<br />

Jewstifejew Protest beim Schiedsricht<strong>er</strong><br />

anmelden. Tatsächlich <strong>er</strong>gab die<br />

Nachmessung, dass die Krümmung d<strong>er</strong><br />

Stockschaufel die Tol<strong>er</strong>anzgrenze von<br />

1,5 Zentimet<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>schritt. Dies kostete<br />

die Russen zwei Strafminuten. Für<br />

die letzte Spielminute tauschte Weisenbach<br />

den Goalie Sigmund Suttn<strong>er</strong>,<br />

und damit den besten Torhüt<strong>er</strong> des<br />

Turni<strong>er</strong>s, gegen einen sechsten Feldspiel<strong>er</strong><br />

aus. Doch diese Massnahme<br />

zahlte sich nicht aus. Wenige Sekunden<br />

vor Schluss fand die Scheibe den Weg<br />

ins le<strong>er</strong>e Gehäuse.<br />

Die Enttäuschung des Turni<strong>er</strong>s war Vítkovice.<br />

D<strong>er</strong> tschechische Meist<strong>er</strong> von<br />

1981 war ohne Motivation, Saft und<br />

Kraft angetreten. Erstmals seit 1967<br />

nahm mit dem US-am<strong>er</strong>ikanischen Collegeteam<br />

Minnesota wied<strong>er</strong> eine Mannschaft<br />

aus Üb<strong>er</strong>see teil. Das Team blieb<br />

resultatmässig hint<strong>er</strong> den Erwartungen<br />

zurück, begeist<strong>er</strong>te die Besuch<strong>er</strong><br />

ab<strong>er</strong> mit seinem unbeschw<strong>er</strong>ten Spiel.<br />

D<strong>er</strong> Hockey Club Davos konnte sich dank<br />

d<strong>er</strong> besten Tordiff<strong>er</strong>enz unt<strong>er</strong> drei<br />

punktgleichen Mannschaften üb<strong>er</strong> den<br />

üb<strong>er</strong>raschenden zweiten Platz freuen.<br />

Das Team hatte zwar mit sieben Ausländ<strong>er</strong>n<br />

gespielt, best<strong>er</strong> Akteur war all<strong>er</strong>dings<br />

ein Davos<strong>er</strong>: Goalie Richard<br />

Buch<strong>er</strong>. Bei ihrem Erfolg spielten die<br />

Davos<strong>er</strong> <strong>er</strong>stmals in langen Hosen – zur<br />

V<strong>er</strong>fügung gestellt von Jürg Ochsn<strong>er</strong>.<br />

Leid<strong>er</strong> fehlte dem Turni<strong>er</strong> die Spannung,<br />

war doch das Leistungsgefälle zu gross.<br />

D<strong>er</strong> Zuschau<strong>er</strong>rekord aus dem Vorjahr<br />

(44 140 Zuschau<strong>er</strong>) wurde mit 49 700<br />

zahlenden Zuschauenden für zehn Spiele<br />

noch einmal üb<strong>er</strong>troffen. Ein Bruch<br />

d<strong>er</strong> Tradition bestand darin, dass das<br />

letzte Spiel nicht mehr am Silvest<strong>er</strong>morgen,<br />

sond<strong>er</strong>n b<strong>er</strong>eits am 30. Dezemb<strong>er</strong><br />

abends stattfand.<br />

1982 – D<strong>er</strong> HC Dukla Jihlava fei<strong>er</strong>t den<br />

fünften Spengl<strong>er</strong> Cup-Triumph<br />

Eine Rekordkulisse von insgesamt 53 260<br />

Zuschau<strong>er</strong>n (Vorjahr 49 700) sah den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup 1982 und schliesslich den<br />

würdigen Sieg<strong>er</strong> HC Dukla Jihlava. Sportlich<br />

waren die Spiele sehr temporeich und<br />

int<strong>er</strong>national auf einem guten Niveau.<br />

D<strong>er</strong> Neujahrsgruss von Davos hinaus in die Welt<br />

Ein Guckloch zur Kirche St. Johann<br />

Das Dach, unt<strong>er</strong> dem d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup ab 1981 ausgespielt wurde, <strong>er</strong>möglichte den<br />

Start in eine wirtschaftliche Blütezeit. Gleichzeitig ging damit ein Stück Romantik<br />

v<strong>er</strong>loren. So war das Dorfbild von Davos mit dem Kirchturm zu einem Sinnbild d<strong>er</strong><br />

Festtage in den Schweiz<strong>er</strong> F<strong>er</strong>nsehstuben geworden. Als ein Jahr nach d<strong>er</strong> Errichtung<br />

des Dachs die Halle ganz geschlossen wurde, liessen die Bauh<strong>er</strong>ren hint<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

Kam<strong>er</strong>aposition ein Fenst<strong>er</strong> einbauen, damit das F<strong>er</strong>nsehen in den Drittelpausen<br />

weit<strong>er</strong>hin die Dorfkirche zeigen konnte. Bald ab<strong>er</strong> gehörte auch dies d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>gangenheit<br />

an. Jochen Vogel löste Anfang d<strong>er</strong> 19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> Walt<strong>er</strong> Plüss als Produzent<br />

in Davos ab. Das Bild d<strong>er</strong> Kirche kippte <strong>er</strong> als eine sein<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Amtshandlungen<br />

aus dem Programm. Dafür zeigte <strong>er</strong> das <strong>er</strong>leuchtete Eisstadion.


19<strong>80</strong> – 1989: RENAISSANCE DES CLUBTURNIERS<br />

17<br />

Für frischen Wind sorgten die Fighting<br />

Sioux von d<strong>er</strong> Univ<strong>er</strong>sity of North Dakota<br />

unt<strong>er</strong> Train<strong>er</strong> Gino Gasparini. Die<br />

Eishockey-Hi<strong>er</strong>archie konnten sie all<strong>er</strong>dings<br />

nicht auf den Kopf stellen. Sie<br />

spielten mit dem starken Goalie Jon<br />

Casey, mit vi<strong>er</strong> Sturmreihen und drei<br />

V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong>paaren. Ein taktisches Konzept<br />

schien es nicht zu geben. Je nach<br />

Situation v<strong>er</strong>wandelten sich die Spiel<strong>er</strong><br />

in Stürm<strong>er</strong> od<strong>er</strong> V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong>. Nie gab es<br />

Stillstand auf dem Eis. Was die Unt<strong>er</strong>haltung<br />

betraf, «v<strong>er</strong>kaufte» sich das<br />

einheimische Team «Davos v<strong>er</strong>stärkt»<br />

um Showman Richard Buch<strong>er</strong> im Tor und<br />

den Kanadi<strong>er</strong>-Block mit Bob Hess<br />

(HC Lugano), Dave Gardn<strong>er</strong> (HC Ambri-<br />

Piotta), Pet<strong>er</strong> Sullivan (SC Langnau) sowie<br />

Bruce Affleck und B<strong>er</strong>nie Johnston<br />

(EHC Kloten) am besten. Von fünf ausv<strong>er</strong>kauften<br />

Spielen gingen vi<strong>er</strong> auf die<br />

Rechnung von Davos. Dies, obwohl das<br />

Team <strong>er</strong>st im letzten Spiel gegen den<br />

Köln<strong>er</strong> EC (6 : 3) gewann. Diese Partie<br />

war all<strong>er</strong>dings im Hinblick auf fairen<br />

Sport keine gute W<strong>er</strong>bung. 88 Strafminuten,<br />

zwei Matchstrafen und Schläg<strong>er</strong>eien<br />

in d<strong>er</strong> Schlussphase – und dies<br />

in ein<strong>er</strong> Partie, in d<strong>er</strong> es um nichts mehr<br />

ging – waren zwar für die Zuschau<strong>er</strong><br />

eine gute Unt<strong>er</strong>haltung, ab<strong>er</strong> nicht<br />

das, was man auf dem Eis sehen wollte.<br />

Spartak Moskau, d<strong>er</strong> Sieg<strong>er</strong> von 19<strong>80</strong><br />

und 1981 beging im «Finalspiel» gegen<br />

HC Dukla Jihlava unglaublich viele Fehl<strong>er</strong><br />

in d<strong>er</strong> Defensive. D<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Pass auf<br />

den gegn<strong>er</strong>ischen Stock brachte die<br />

1 : 0-Führung für Dukla. Dies gab den<br />

Tschechoslowaken einen unheimlichen<br />

Auftrieb und ein riesiges Selbstv<strong>er</strong>trauen.<br />

Sie waren auf dem Eis konzentri<strong>er</strong>t<strong>er</strong><br />

und ruhig<strong>er</strong> als die Russen, daneben<br />

viel lock<strong>er</strong><strong>er</strong>. Sie spielten mit vi<strong>er</strong><br />

Linien, machten Tempo und beh<strong>er</strong>rschten<br />

das Spiel von Beginn an. Damit<br />

üb<strong>er</strong>raschten sie Spartak Moskau, das<br />

die Üb<strong>er</strong>sicht v<strong>er</strong>lor und in die Defensive<br />

gedrängt wurde. Die N<strong>er</strong>vosität<br />

stieg und es gab viele Fouls und Ausschlüsse.<br />

Drei Tore von Dukla fielen im<br />

Pow<strong>er</strong>play. Von den Bullies gewannen<br />

die Moskau<strong>er</strong> nur 32 von 82. Das Total<br />

von 38 Abwehrfehl<strong>er</strong>n in einem Spiel<br />

war unglaublich. Bis zum 5 : 0 hatten die<br />

Moskau<strong>er</strong>, die schliesslich noch zwei<br />

Tore zum 5 : 2-Schlussresultat beitrugen,<br />

kaum eine Torchance. Am Ende waren<br />

die Russen d<strong>er</strong>art enttäuscht, dass<br />

sie sich nach d<strong>er</strong> Partie in die Kabine<br />

zurückzogen, ohne dem Gegn<strong>er</strong> zu gratuli<strong>er</strong>en.<br />

D<strong>er</strong> HC Dukla Jihlava war ein<br />

v<strong>er</strong>dient<strong>er</strong> Sieg<strong>er</strong>, gewann <strong>er</strong> doch alle<br />

vi<strong>er</strong> Partien, und fei<strong>er</strong>te den fünften<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Sieg, nachdem <strong>er</strong> den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup b<strong>er</strong>eits in den <strong>Jahre</strong>n<br />

1966, 1967, 1969 und 1978 für sich entschieden<br />

hatte.<br />

1983 – Dynamo Moskau begeist<strong>er</strong>t<br />

mit seinen Olympiasieg<strong>er</strong>n<br />

Wie schon im Vorjahr waren alle vi<strong>er</strong><br />

Spiele des Hockey Club Davos und das<br />

«Finale» ausv<strong>er</strong>kauft. Insgesamt sahen<br />

53 307 Zuschau<strong>er</strong> den Spengl<strong>er</strong> Cup –<br />

das war nochmals ein neu<strong>er</strong> Rekord.<br />

Erstmals wurden alle Sitzplatzkarten<br />

im Vorv<strong>er</strong>kauf abgesetzt. D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Cup begeist<strong>er</strong>te ab<strong>er</strong> nicht nur im Stadion.<br />

Drei Millionen Menschen v<strong>er</strong>folgten<br />

das Turni<strong>er</strong> vor dem F<strong>er</strong>nseh<strong>er</strong>.<br />

Mit Dynamo Moskau unt<strong>er</strong> Igor Tuzik<br />

und HC Dukla Jihlava unt<strong>er</strong> Stanislav<br />

Neveselý machten zwei d<strong>er</strong> besten<br />

Teams d<strong>er</strong> Welt den Sieg unt<strong>er</strong> sich aus.<br />

Die Sowjets liessen zwar ihre taktische<br />

Klasse aufblitzen, sie wussten all<strong>er</strong>dings<br />

nicht zu begeist<strong>er</strong>n. Man hatte<br />

das Gefühl, dass sie alle Spiele hätten<br />

: Wüste Szenen beim Spengl<strong>er</strong> Cup 1982: Linesman Weilenmann (rechts) v<strong>er</strong>sucht, die Streithähne Remo Gross (links) vom Hockey Club Davos und<br />

den Köln<strong>er</strong> Toni Forst<strong>er</strong> zu trennen. D<strong>er</strong> Hockey Club Davos gewinnt 6 : 3.


95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2023</strong><br />

höh<strong>er</strong> gewinnen können. Durch ihr disziplini<strong>er</strong>tes<br />

Defensivspiel liessen sie dem<br />

Gegn<strong>er</strong> beim 4 : 0-Sieg im entscheidenden<br />

Spiel um den Turni<strong>er</strong>sieg dennoch<br />

keine Chance.<br />

Den Schlusspunkt vor 7500 Zuschau<strong>er</strong>n<br />

und das 101. Tor des Turni<strong>er</strong>s besorgte<br />

Alexand<strong>er</strong> Malzew. Mit 319 Einsätzen<br />

Rekordnationalspiel<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Sowjetunion<br />

und neunfach<strong>er</strong> Weltmeist<strong>er</strong>, v<strong>er</strong>zaub<strong>er</strong>te<br />

<strong>er</strong> das Publikum ebenso wie d<strong>er</strong><br />

zweikampfharte V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> und Assistenzcoach<br />

Wal<strong>er</strong>i Wassiljew. Beide<br />

gewannen mit d<strong>er</strong> russischen Nationalmannschaft<br />

Sbornaja drei Olympiamedaillen<br />

(1972 und 1976 jeweils die<br />

Goldmedaille und 19<strong>80</strong> die Silb<strong>er</strong>medaille)<br />

und schliesslich 1983 auch den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup. Es war d<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Sieg für<br />

Dynamo Moskau. Erfolgreichst<strong>er</strong> Scor<strong>er</strong><br />

war Michail Anf<strong>er</strong>ow mit zehn Scor<strong>er</strong>punkten,<br />

darunt<strong>er</strong> vi<strong>er</strong> Toren. Wie<br />

beliebt die Russen waren, zeigt auch die<br />

Tatsache, dass vor dem «Finalspiel» drei<br />

Trikots aus ihr<strong>er</strong> Gard<strong>er</strong>obe gestohlen<br />

wurden.<br />

D<strong>er</strong> Publikumsliebling des Turni<strong>er</strong>s war<br />

Jean Gagnon (HC Fribourg-Gottéron),<br />

d<strong>er</strong> den Hockey Club Davos zusammen<br />

mit Bob Hess und B<strong>er</strong>nie Johnston (beide<br />

EHC Kloten), Pet<strong>er</strong> Sullivan (SC B<strong>er</strong>n)<br />

und Brian Hills (SC H<strong>er</strong>isau) v<strong>er</strong>stärkte.<br />

«Petit Jean» riss das Publikum von den<br />

Sitzen, wenn <strong>er</strong> elegant die um einen<br />

Kopf gröss<strong>er</strong>en Gegenspiel<strong>er</strong> le<strong>er</strong>laufen<br />

liess, wie bei seinen vi<strong>er</strong> Toren und<br />

drei Assists. Die Leistung des Hockey<br />

Club Davos war gut. Er siegte gegen<br />

den deutschen Bundesligisten Schwenning<strong>er</strong><br />

ERC und die Finnen von Jok<strong>er</strong>it<br />

Helsinki deutlich und belegte schliesslich<br />

Rang 3.<br />

1984 – Das Team Canada spielt sich auf<br />

Anhieb in die H<strong>er</strong>zen d<strong>er</strong> Zuschau<strong>er</strong><br />

Das Turni<strong>er</strong> 1984 war das wohl v<strong>er</strong>rückteste<br />

Turni<strong>er</strong> mit dem spektakulärsten<br />

«Finalspiel» d<strong>er</strong> bish<strong>er</strong>igen Geschichte.<br />

Noch vor dem Schlusstag hatten vi<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> fünf Teams eine Chance auf den<br />

Turni<strong>er</strong>sieg: HC Dukla Jihlava, Chimik<br />

Woskressensk, Team Canada und d<strong>er</strong><br />

Hockey Club Davos v<strong>er</strong>stärkt um Greg<br />

Theb<strong>er</strong>ge (EHC Olten), Douglas B<strong>er</strong>ry<br />

(S<strong>er</strong>vette Genf), Milan Nový (Zürch<strong>er</strong><br />

SC), F<strong>er</strong>nand Leblanc (EHC Chur) und<br />

Jean Gagnon (HC Fribourg-Gottéron).<br />

Gen<strong>er</strong>ell spielten die Teams sehr defensiv,<br />

so dass spiel<strong>er</strong>ische Höhepunkte<br />

ausblieben. Körp<strong>er</strong>lich gingen die Spiel<strong>er</strong><br />

ans Limit, was auch die Tatsache<br />

zeigte, dass sie im V<strong>er</strong>lauf des Turni<strong>er</strong>s<br />

imm<strong>er</strong> ausgebrannt<strong>er</strong> waren. Chimik<br />

Woskressensk war nicht so stark wie<br />

Spartak und Dynamo Moskau, die zuletzt<br />

siegreichen Teams aus d<strong>er</strong> UdSSR.<br />

Woskressensk spielte ab<strong>er</strong> im letzten<br />

und entscheidenden Spiel gegen das<br />

Team Canada unt<strong>er</strong> Train<strong>er</strong> Andy Murray,<br />

das schliesslich mit 4:3 an das Team Canada<br />

ging. Es war das beste Spiel des<br />

Turni<strong>er</strong>s.<br />

«Unglaublich, unglaublich – das Grösste,<br />

was ich je <strong>er</strong>lebt habe. Ja, ich fühle mich<br />

wie auf dem Gipfel d<strong>er</strong> Welt», sagte<br />

Darren Lowe, d<strong>er</strong> Kanadi<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> den<br />

Assist zum 3 : 3 gegeben hatte, laut<br />

«Sport» imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong>. D<strong>er</strong> Mann sass<br />

ganz allein im Vorraum und starrte ungläubig<br />

den soeben gewonnenen Pokal<br />

an. Auch seine Kollegen flippten beinahe<br />

aus. Best<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong> im Team war eindeutig<br />

Rob<strong>er</strong>t Plumb, d<strong>er</strong> das entscheidende<br />

Tor geschossen hatte. Es war ein<br />

unglaubliches Finale gewesen. Beide<br />

Teams tauschten in d<strong>er</strong> Schlussphase<br />

ihren Goalie je nach Scheiben besitz jeweils<br />

gegen einen sechsten Feldspiel<strong>er</strong><br />

aus. Knapp zwei Minuten vor Spielende<br />

schoss Don McLaren den Ausgleich zum<br />

3 : 3. 48 Sekunden spät<strong>er</strong> gelang Rob<strong>er</strong>t<br />

Plumb, Cent<strong>er</strong> des NLB-Teams EHC Dübendorf,<br />

d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>meint liche Siegestreff<strong>er</strong>.<br />

Dass das Gehäuse v<strong>er</strong>schoben war,<br />

bevor d<strong>er</strong> Puck drin war, kümm<strong>er</strong>te niemanden.<br />

Die Ref<strong>er</strong>ees durften damals<br />

die TV-Bild<strong>er</strong> noch nicht beiziehen. Es<br />

war d<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Sieg eines kanadischen<br />

Teams am Spengl<strong>er</strong> Cup. Dessen Erfolgsrezept:<br />

d<strong>er</strong> stetige Kampfwille,<br />

Härte in den Zweikämpfen an d<strong>er</strong> Bande<br />

und hint<strong>er</strong> dem Tor. Mit ihrem Auftreten,<br />

ihrem wahnsinnigen Engagement<br />

auf dem Eis und ihr<strong>er</strong> Zähigkeit spielten<br />

sich die Kanadi<strong>er</strong> sofort in die H<strong>er</strong>zen<br />

d<strong>er</strong> Zuschau<strong>er</strong>. Canada gewann vor HC<br />

Dukla Jihlava, dem Hockey Club Davos,<br />

Chimik Woskressensk und dem Schwenning<strong>er</strong><br />

ERC.<br />

D<strong>er</strong> geheimnisvoll lächelnde Mann<br />

Die Schwi<strong>er</strong>igkeiten mit d<strong>er</strong><br />

russischen Sprache<br />

Für die Int<strong>er</strong>views mit den russischen Spiel<strong>er</strong>n stand den Journalisten jeweils eine<br />

Üb<strong>er</strong>setz<strong>er</strong>in zur V<strong>er</strong>fügung. Helga F<strong>er</strong>dmann war ab und an bedau<strong>er</strong>nsw<strong>er</strong>t. Bei<br />

allgemeinen Fragen lächelte Dynamo-Moskau-Train<strong>er</strong> Igor Tuzik (Bild) zwar geheimnisvoll,<br />

doch sobald Fragen kritisch wurden, v<strong>er</strong>suchte <strong>er</strong> die Üb<strong>er</strong>setz<strong>er</strong>in mit<br />

Aussagen wie «nicht v<strong>er</strong>stehen» zu v<strong>er</strong>wirren od<strong>er</strong> ob<strong>er</strong>flächliche Antworten zu<br />

geben. Da wurde dem Journalisten Klaus Zaugg gesteckt, dass Tuzik Englisch spreche.<br />

Doch auch dies<strong>er</strong> V<strong>er</strong>such klappte nicht. Tuzik hatte nur Achselzucken übrig.<br />

Spät<strong>er</strong> traf Zaugg den Cheftrain<strong>er</strong> im Kabineneingang. Kein Funktionär war in d<strong>er</strong><br />

Nähe. D<strong>er</strong> Train<strong>er</strong> <strong>er</strong>klärte auf einmal auf Englisch, wie <strong>er</strong> die Dynamo-Spiel<strong>er</strong> fit<br />

gemacht hat. Das Gespräch schien int<strong>er</strong>essant zu w<strong>er</strong>den. Doch da kam ein Funktionär<br />

– und Tuzik lächelte nur noch und konnte kein Englisch mehr.


19<strong>80</strong> – 1989: RENAISSANCE DES CLUBTURNIERS<br />

19<br />

: Die Spiel<strong>er</strong> von Team Canada mit Teamlead<strong>er</strong> Rob Plump (mit Pokalen) jubeln bei ihr<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Spengl<strong>er</strong> Cup-Teilnahme 1984.<br />

D<strong>er</strong> Gastgeb<strong>er</strong> war mit Hoffnungen auf<br />

den Sieg ins Turni<strong>er</strong> gestartet, hatte<br />

dann ab<strong>er</strong> unglaubliches V<strong>er</strong>letzungspech.<br />

Nach dem 2 : 2 im Startspiel gegen<br />

den Schwenning<strong>er</strong> ERC und dem 5 : 4-<br />

Erfolg gegen die unschlagbar scheinenden<br />

Sowjets v<strong>er</strong>letzte sich Richard Buch<strong>er</strong><br />

im dritten Spiel des Turni<strong>er</strong>s gegen<br />

das Team Canada und zog sich eine<br />

Ob<strong>er</strong>schenkelz<strong>er</strong>rung zu – die <strong>er</strong>ste<br />

V<strong>er</strong>letzung in sein<strong>er</strong> bish<strong>er</strong>igen Karri<strong>er</strong>e.<br />

Das Missgeschick geschah bei ein<strong>er</strong><br />

Abwehrparade in d<strong>er</strong> zwölften Minute.<br />

Jetzt musste Beat Ruchti, die Numm<strong>er</strong><br />

2, ins Tor. Davos v<strong>er</strong>lor 2 : 9. Eigentlich<br />

war auch Beat Ruchti nicht fit. Im Training<br />

vor dem Spiel gegen Team Canada<br />

hatte <strong>er</strong> sich am Knie v<strong>er</strong>letzt und<br />

konnte nur dank ein<strong>er</strong> schm<strong>er</strong>zstillenden<br />

Spritze antreten. Im Spiel gegen<br />

Dukla kam deshalb Goalie Numm<strong>er</strong> 3, Elite-Junioren-Torwart<br />

Cédric Lengach<strong>er</strong>,<br />

zum Einsatz. Acht Minuten vor Spielende<br />

musste Lengach<strong>er</strong> beim Stand von<br />

2 : 10 (Schlussresultat 2 : 13) mit Beinkrämpfen<br />

vom Eis. Elite-Junioren-Ersatztorwart<br />

Victor Zindel spielte zu<br />

Ende. Ruchti hatte in d<strong>er</strong> laufenden<br />

Saison noch kein Meist<strong>er</strong>schaftsspiel<br />

bestritten und Lengach<strong>er</strong> und Zindel<br />

spielten bei den Junioren. Leid<strong>er</strong> zeigte<br />

d<strong>er</strong> Hockey Club Davos auf Buch<strong>er</strong>s<br />

Ausfall keine Reaktion. Statt die Torhüt<strong>er</strong><br />

in d<strong>er</strong> Defensive zu unt<strong>er</strong>stützen,<br />

rannten die and<strong>er</strong>en Spiel<strong>er</strong> kopflos<br />

drauflos.<br />

Auch in diesem Jahr gab es mit 56 482<br />

Zuschau<strong>er</strong>n einen <strong>er</strong>neuten Zuschau<strong>er</strong>rekord.<br />

DRS Sport am<br />

Wochenende –<br />

30.12.1984<br />

1985 – Dritt<strong>er</strong> Turni<strong>er</strong>sieg von<br />

Spartak Moskau<br />

Kein schönes «Finalspiel» sahen die<br />

<strong>80</strong>00 Zuschau<strong>er</strong> im Stadion und die<br />

rund 300 000 Zuschau<strong>er</strong> vor dem Bildschirm<br />

im Jahr 1985: Im letzten Spiel<br />

des Turni<strong>er</strong>s prügelten sich Spartak<br />

Moskau und Team Canada minutenlang.<br />

Insgesamt 58 Strafminuten wurden<br />

v<strong>er</strong>hängt. Günth<strong>er</strong> Sabetzki, d<strong>er</strong> Präsident<br />

des Int<strong>er</strong>nationalen Eishockeyv<strong>er</strong>bandes,<br />

v<strong>er</strong> ärg<strong>er</strong>t gegenüb<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Wochenzeitung<br />

«Sport»: «D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Cup geniesst beim Publikum grosse Beachtung<br />

in allen sozialen Schichten. Ich<br />

lasse es nicht zu, dass an einem so bedeutenden<br />

Anlass d<strong>er</strong> Eishockeysport<br />

durch eine üb<strong>er</strong>harte, unfaire Spielweise<br />

von zwei Mannschaften in ein<br />

schlechtes Licht gebracht wird.»<br />

Spartak Moskau gewann unt<strong>er</strong> Train<strong>er</strong><br />

Boris Majorow alle seine vi<strong>er</strong> Spiele, im<br />

entscheidenden Spiel um den Turni<strong>er</strong>sieg<br />

gegen das Team Canada mit 6 : 0.<br />

Damit fei<strong>er</strong>te Spartak seinen dritten<br />

Sieg nach 19<strong>80</strong> und 1981. Mit Alexand<strong>er</strong><br />

Koschewnikow mit neun Scor<strong>er</strong>punkten,<br />

darunt<strong>er</strong> fünf Toren, hatten sie<br />

auch den <strong>er</strong>folgreichsten Scor<strong>er</strong> des<br />

Turni<strong>er</strong>s in ihren Reihen und mit S<strong>er</strong>gei<br />

Alexejewitsch Kapustin einen weit<strong>er</strong>en<br />

Starstürm<strong>er</strong>. Titelv<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> Team<br />

Canada hatte mit dem Team aus dem


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19<strong>80</strong> – 1989: RENAISSANCE DES CLUBTURNIERS<br />

21<br />

Vorjahr wenig zu tun. Captain Rob<br />

Plump, Kelly Glowa und Darren Lowe, die<br />

zusammen die beste Sturmlinie des<br />

Turni<strong>er</strong>s von 1984 gebildet hatten, waren<br />

nicht mehr dabei. Wied<strong>er</strong>um eine<br />

gute Figur machte d<strong>er</strong> Hockey Club Davos<br />

Selections von Train<strong>er</strong> Ron Ivany<br />

mit Rang 3. Die Mannschaft wurde nicht<br />

unbedingt durch die V<strong>er</strong>stärkungen geprägt,<br />

die Schlüsselspiel<strong>er</strong> waren vielmehr<br />

die eigenen Spiel<strong>er</strong> des amti<strong>er</strong>enden<br />

Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>s wie Thomas<br />

Müll<strong>er</strong> od<strong>er</strong> Fausto Mazzoleni. Die populärste<br />

P<strong>er</strong>son in Bezug auf den Aufschwung<br />

des Spengl<strong>er</strong> Cup war Richard<br />

Buch<strong>er</strong>, ein absolut<strong>er</strong> Topgoalie. So hatte<br />

<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> laufenden Saison noch kein<br />

einziges schlechtes Match gespielt. Die<br />

Davos<strong>er</strong> V<strong>er</strong>stärkungen üb<strong>er</strong>zeugten<br />

vor allem in kämpf<strong>er</strong>isch<strong>er</strong> Hinsicht. Die<br />

Plätze vi<strong>er</strong> und fünf hatten d<strong>er</strong> tschechische<br />

Meist<strong>er</strong> HC Dukla Jihlava und d<strong>er</strong><br />

Deutsche Meist<strong>er</strong> SB Rosenheim inne.<br />

Mit seinen grossen Erfolgen weckte<br />

d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup auch Neid<strong>er</strong>. Es wur-<br />

den Üb<strong>er</strong>legungen zu einem Nationenturni<strong>er</strong><br />

im Zürch<strong>er</strong> Hallenstadion angestellt,<br />

and<strong>er</strong>e wollten lieb<strong>er</strong> den<br />

Meist<strong>er</strong>schaftsbetrieb üb<strong>er</strong> die Festtage<br />

aufrecht<strong>er</strong>halten. D<strong>er</strong> Technische<br />

Direktor des Schweiz<strong>er</strong> Eishockeyv<strong>er</strong>bandes,<br />

Roland von Mentlen, hingegen<br />

warf ein, dass <strong>er</strong> die Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft<br />

spätestens 1987 wied<strong>er</strong><br />

am Spengl<strong>er</strong> Cup sehen wolle, um sie für<br />

die Olympischen Spiele in Calgary aufzubauen.<br />

DRS Sport am<br />

Wochenende –<br />

29.12.1985<br />

1986 – Team Canada <strong>er</strong>neut das<br />

stärkste Team<br />

Beim 60. Spengl<strong>er</strong> Cup duelli<strong>er</strong>ten sich<br />

die besten Teams Europas. Die Düsseldorf<strong>er</strong><br />

EG aus Deutschland und HC<br />

Košice aus d<strong>er</strong> Tschechoslowakei zogen<br />

damals in ihr<strong>er</strong> Liga jeweils die<br />

meisten Zuschau<strong>er</strong> an. Mit Sokol Kiew<br />

spielte auch ein Traditionsv<strong>er</strong>ein am<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup, d<strong>er</strong> 1985 bis 1992 in d<strong>er</strong><br />

höchsten russischen Liga v<strong>er</strong>treten<br />

war, ab<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Zwischenzeit von d<strong>er</strong><br />

Weltkarte d<strong>er</strong> Eishockeyclubs v<strong>er</strong>schwunden<br />

ist. Da <strong>er</strong> damals sehr offensiv<br />

spielte, war <strong>er</strong> 23 <strong>Jahre</strong> nach<br />

d<strong>er</strong> Clubgründung die beliebteste<br />

Mannschaft d<strong>er</strong> damaligen UdSSR.<br />

Nach dem Zusammenbruch d<strong>er</strong> Sowjetunion<br />

gehörte d<strong>er</strong> zwölffache ukrainische<br />

Meist<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Saison 2011/2012<br />

zu den Gründ<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> höchsten ukrainischen<br />

Eishockeyliga. 2014 wurde d<strong>er</strong><br />

Spielbetrieb wegen finanziell<strong>er</strong> Probleme<br />

eingestellt.<br />

1986 gipfelte d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup <strong>er</strong>stmals<br />

in d<strong>er</strong> Neuzeit in einem Finalspiel, in<br />

dem d<strong>er</strong> Sieg<strong>er</strong> ausgespielt wurde. Erwartungsgemäss<br />

ging das Turni<strong>er</strong> an<br />

das Team Canada, das läuf<strong>er</strong>isch, technisch<br />

und taktisch sehr stark war und<br />

das Finale mit 9 : 6 gegen Sokol Kiew<br />

gewann. Sokol Kiew fehlte offenbar die<br />

Erfahrung, um gegen die Kanadi<strong>er</strong> zu<br />

bestehen.<br />

Richard Buch<strong>er</strong> ist ein Teil des<br />

Aufschwungs<br />

D<strong>er</strong> Liebling des<br />

Publikums<br />

«Man weiss um die Direktüb<strong>er</strong>tragung<br />

im TV, das Stadion, das bis auf den letzten<br />

Platz besetzt ist. Eine Stimmung,<br />

die sich mit nichts and<strong>er</strong>em v<strong>er</strong>gleichen<br />

lässt», <strong>er</strong>zählte Richard Buch<strong>er</strong> üb<strong>er</strong><br />

den Spengl<strong>er</strong> Cup. Üb<strong>er</strong> die ganzen<br />

19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> gesehen, war Richard<br />

Buch<strong>er</strong> ganz klar ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> stärksten<br />

Spiel<strong>er</strong> des Spengl<strong>er</strong> Cup. Seine kanadische<br />

Spielart mit d<strong>er</strong> schnellen Fanghand<br />

und die Art und Weise, wie <strong>er</strong> den<br />

Raum um das Tor durch seine aggressive<br />

Spielart zu beh<strong>er</strong>rschen wusste,<br />

machte ihn beinahe unbezwingbar. Mit<br />

seinen Showeinlagen wurde <strong>er</strong> zum Publikumsliebling.<br />

Ebenso speziell war seine<br />

V<strong>er</strong>pflichtung durch den Hockey Club<br />

Davos. Nach dem Abstieg von Luz<strong>er</strong>n<br />

gab <strong>er</strong> zusammen mit seinem Teamkollegen<br />

Bruno Joho ein Ins<strong>er</strong>at in d<strong>er</strong><br />

Wochenzeitung «Sport» auf.


95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2023</strong><br />

nach Davos zurück, wo <strong>er</strong> ein Studium<br />

am Swiss Alpine Business College aufnahm.<br />

Ab 1972 ging <strong>er</strong> in die kanadische<br />

Politik und zog schliesslich 1994 wied<strong>er</strong><br />

in sein Geburtsland nach Tschechien.<br />

DRS Sport am<br />

Wochenende –<br />

28.12.1986<br />

: Spartak-Moskau-Spiel<strong>er</strong> Igor Boldin (links) scheit<strong>er</strong>t beim Spengl<strong>er</strong> Cup 1985 am<br />

kanadischen Torwart John Kemp.<br />

D<strong>er</strong> Hockey Club Davos gewann das kleine<br />

Finale und v<strong>er</strong>abschiedete sich vom<br />

begeist<strong>er</strong>ten Publikum mit einem<br />

9 : 5-Sieg gegen Düsseldorf. Dies nach<br />

einem 0 : 3- und 1 : 4-Rückstand. Thomas<br />

Müll<strong>er</strong>s Solo zum 1 : 3-Anschlusstreff<strong>er</strong><br />

war ebenso sehensw<strong>er</strong>t wie das 3 : 4<br />

durch Publikumsliebling Jean-François<br />

Sauvé od<strong>er</strong> die <strong>er</strong>stmalige Führung<br />

durch Fausto Mazzoleni mit einem<br />

Rückhand-Schuss ins hohe Eck. Erfreulich<br />

war, dass im Team von Ron Ivany die<br />

Davos<strong>er</strong> Linien für Lichtblicke sorgte.<br />

Die ausländischen V<strong>er</strong>stärkungen Jean-<br />

François Sauvé und Tim Krug üb<strong>er</strong>zeugten<br />

vor allem in kämpf<strong>er</strong>isch<strong>er</strong><br />

Hinsicht.<br />

D<strong>er</strong> kanadische Sportminist<strong>er</strong> Otto Jelinek<br />

war offiziell am Spengl<strong>er</strong> Cup zu<br />

Besuch, was die Bedeutung des Traditionsturni<strong>er</strong>s<br />

unt<strong>er</strong>strich. Jelineks Familie<br />

war 1948 in die Schweiz geflohen.<br />

Zwischen 1959 und 1960 besuchte <strong>er</strong><br />

die Mittelschule in Davos und wurde<br />

1962 zusammen mit sein<strong>er</strong> Schwest<strong>er</strong><br />

Maria in Prag Paarlauf-Weltmeist<strong>er</strong>.<br />

Sie schafften es als Erste üb<strong>er</strong>haupt,<br />

Hebungen mit mehr<strong>er</strong>en Drehungen zu<br />

vollziehen. 1965 kehrte Jelinek wied<strong>er</strong><br />

1987 – Team Canada zum Dritten<br />

dank Sieg im Penaltyschiessen<br />

D<strong>er</strong> Sieg beim Spengl<strong>er</strong> Cup ging 1987<br />

zum dritten Mal an das Team Canada.<br />

Das Team gewann das Penaltyschiessen<br />

im Finalspiel gegen Krylja Sowetow<br />

Moskau mit 4 : 3, nachdem es nach regulär<strong>er</strong><br />

Spielzeit 3 : 3 gestanden hatte.<br />

Damit v<strong>er</strong>lor zum zweiten Mal das sowjetrussische<br />

Team im Finale. Krylja Sowetow<br />

Moskau war zwar die läuf<strong>er</strong>isch<br />

und technisch am besten ausgebildete<br />

Mannschaft, doch Canada hatte den<br />

bess<strong>er</strong>en Torinstinkt. Dave King hatte<br />

als Train<strong>er</strong> des Olympiateams zudem ein<br />

Element ins kanadische Eishockey eingebracht,<br />

das noch Anfang d<strong>er</strong> 19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<br />

<strong>Jahre</strong> praktisch unbekannt war: das<br />

Spiel in d<strong>er</strong> neutralen Mittelzone zwischen<br />

den blauen Linien. George Kingston,<br />

Train<strong>er</strong> von Team Canada am<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup und Unt<strong>er</strong>bau des Olympiateams,<br />

hatte dies üb<strong>er</strong>nommen, und<br />

es <strong>er</strong>wies sich als gutes Mittel, um das<br />

sowjetische Spiel zu neutralisi<strong>er</strong>en.<br />

Košice, die eishockeyv<strong>er</strong>rückte Stadt d<strong>er</strong> Ostslowakei<br />

Ein Monatsgehalt für eine Eintrittskarte<br />

1986 war d<strong>er</strong> HC Košice zu Gast am Spengl<strong>er</strong> Cup, d<strong>er</strong> als zweitbeste europäische<br />

Mannschaft nach ZSKA Moskau galt. Man sprach bei Košice von d<strong>er</strong> eishockeyv<strong>er</strong>rücktesten<br />

Stadt d<strong>er</strong> Welt. D<strong>er</strong> Erfolg war auf Stahl gebaut, respektive auf dem<br />

1959 gegründeten Stahlkoloss U. S. Steel Košice (bis 2000 Východoslovenské železiarne),<br />

dem noch heute mit 15 000 Beschäftigten grössten Arbeitgeb<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Stadt.<br />

Damals hatte Košice mit 5100 Plätzen die kleinste Halle d<strong>er</strong> tschechoslowakischen<br />

Liga. 1986 – dem Jahr, als d<strong>er</strong> HC Košice tschechoslowakisch<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> wurde –<br />

war sie bei 28 von 30 Meist<strong>er</strong>schaftsspielen ausv<strong>er</strong>kauft. In diesem Jahr lagen<br />

15 000 Gesuche für Dau<strong>er</strong>karten auf dem Tisch d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>einsv<strong>er</strong>antwortlichen, 1988<br />

gar 25 000. Košice – ein Team aus einheimischen Spiel<strong>er</strong>n, v<strong>er</strong>stärkt durch zwei<br />

Russen – bot mitreissendes Eishockey. Für die letzte Playoff-Partie gegen den<br />

HC Dukla Jihlava sollen Fans p<strong>er</strong> Zeitungsins<strong>er</strong>at ein Monatsgehalt für eine Eintrittskarte<br />

geboten haben. So ging es, bis 1996 die neue Steel Aréna (8347 Plätze)<br />

gebaut wurde.


23<br />

: Samuel Gig<strong>er</strong><br />

Sieg<strong>er</strong> des Unspunnen-Schwinget und Eidgenössischen Nationalturntages<br />

<strong>2023</strong>, des Kilchb<strong>er</strong>g<strong>er</strong> Schwinget 2021 sowie Gewinn<strong>er</strong> von 60 Kränzen<br />

«In d<strong>er</strong> Eishalle in Davos fei<strong>er</strong>te ich 2017 meinen <strong>er</strong>sten Sieg an einem<br />

Nordostschweiz<strong>er</strong> Teilv<strong>er</strong>bandsfest. Darum v<strong>er</strong>binde ich diesen Ort<br />

mit vielen schönen Emotionen. Emotionen, die ich auch dem Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

Davos für die diesjährige Durchführung und die Zukunft wünsche.»


95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2023</strong><br />

Team Canada üb<strong>er</strong>zeugte ab<strong>er</strong> auch<br />

durch taktische Disziplin, Intelligenz<br />

und das «Feu<strong>er</strong>», für das Ahorn-Blatt<br />

auf d<strong>er</strong> Brust zu spielen. D<strong>er</strong> Wille zum<br />

Sieg wurde bei Spielen, bei denen es um<br />

alles od<strong>er</strong> nichts ging, imm<strong>er</strong> wichtig<strong>er</strong>.<br />

Ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Baumeist<strong>er</strong> des Erfolgs war<br />

Andy Murray, d<strong>er</strong> als Assistenztrain<strong>er</strong><br />

seine Spiel<strong>er</strong> an d<strong>er</strong> Bande auf das<br />

Penaltyschiessen vorb<strong>er</strong>eitete. D<strong>er</strong><br />

Spengl<strong>er</strong> Cup 1987 war gleichzeitig das<br />

Stelldichein d<strong>er</strong> besten Torhüt<strong>er</strong> Europas:<br />

Dominik Hašek (Tesla Pardubice),<br />

Pet<strong>er</strong> Lindmark (Färjestad BK) und Richard<br />

Buch<strong>er</strong>. Unglaublich spannende<br />

Partien waren auch die Spiele Krylja Sowetow<br />

Moskau gegen Pardubice und<br />

Davos gegen Pardubice. Beide Partien<br />

wurden <strong>er</strong>st im Penaltyschiessen entschieden.<br />

Krylja Sowetow Moskau gewann<br />

die <strong>er</strong>ste Partie, Pardubice siegte<br />

im Penaltyschiessen gegen Davos, weil<br />

Hašek alle Penaltys hielt. Schliesslich<br />

belegte in d<strong>er</strong> Schlussrangliste d<strong>er</strong><br />

v<strong>er</strong>stärkte Hockey Club Davos einmal<br />

mehr den dritten Rang vor Färjestad<br />

BK und Tesla Pardubice. OK-Präsident<br />

Alfred Gfell<strong>er</strong> hatte 1985 als Novum in<br />

d<strong>er</strong> Schweiz «Gold for the Best» eingeführt.<br />

Damit wurde d<strong>er</strong> beste Spiel<strong>er</strong><br />

jed<strong>er</strong> Mannschaft am Schluss des<br />

Spiels mit Gold ausgezeichnet. Das Reglement<br />

sah vor, diesen Preis nur einmal<br />

einem Spiel<strong>er</strong> zu üb<strong>er</strong>geben. Doch Dominik<br />

Hašek war so stark, dass ihm die<br />

Jury zweimal Gold üb<strong>er</strong>reichte.<br />

DRS Sport am<br />

Wochenende –<br />

27.12.1987<br />

1988 – Das Turni<strong>er</strong> d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ungen<br />

Mit USA Selects trug sich ein neues<br />

Team in die Sieg<strong>er</strong>liste ein. Dabei war<br />

die V<strong>er</strong>pflichtung d<strong>er</strong> zweiten nordam<strong>er</strong>ikanischen<br />

Mannschaft neben dem<br />

Team Canada eine Notlösung, da die<br />

Schweden ihre Meist<strong>er</strong>schaft üb<strong>er</strong> die<br />

Festtage nicht unt<strong>er</strong>brachen und die<br />

Deutschen ihre Spitzenspiel<strong>er</strong> in d<strong>er</strong><br />

Pause nicht ein<strong>er</strong> weit<strong>er</strong>en Belastung<br />

aussetzen wollten. Die bekanntesten<br />

Spiel<strong>er</strong> im Team USA Selects waren Ron<br />

Wilson, Corey Millen, Dave Silk, Tom<br />

O’Reagan und John Fritsche. Zum Team<br />

gehörten auch einige College-Spiel<strong>er</strong>.<br />

Als Coach fungi<strong>er</strong>te d<strong>er</strong> früh<strong>er</strong>e US-<br />

Nationaltrain<strong>er</strong> Dave Pet<strong>er</strong>son, Billy<br />

Flynn war sein Assistent. Dass sie das<br />

Publikum begeist<strong>er</strong>n konnten, zeigten<br />

die Nordam<strong>er</strong>ikan<strong>er</strong> b<strong>er</strong>eits in d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten<br />

Partie gegen Davos Selection. Dem<br />

einheimischen Team reichte eine<br />

4 : 2-Führung nicht zum Sieg. Die Nordam<strong>er</strong>ikan<strong>er</strong><br />

gewannen 6 : 5. Die 7400 Zusehenden<br />

sahen üb<strong>er</strong> das ganze Spiel<br />

viele spektakuläre Torszenen. Beide<br />

Teams agi<strong>er</strong>ten mit vi<strong>er</strong> Sturmlinien,<br />

was dem Match ein hohes Tempo sowie<br />

viel Intensität und Dynamik v<strong>er</strong>lieh.<br />

Eine Premi<strong>er</strong>e hatte es zuvor im Eröffnungsspiel<br />

gegeben. Denn <strong>er</strong>stmals in d<strong>er</strong><br />

Geschichte des Spengl<strong>er</strong> Cup wurde ein<br />

Spiel in d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ung entschieden.<br />

Das Match zwischen dem Favoriten Krylja<br />

Sowetow Moskau und dem Team Canada<br />

begeist<strong>er</strong>te die 7500 Zuschau<strong>er</strong> mit<br />

einem Offensivspektakel und entsprechend<br />

gross<strong>er</strong> Spannung. Dass es nach<br />

60 Minuten 4 : 4 stand, dafür sorgte d<strong>er</strong><br />

kanadische Goalie Mike Sands, d<strong>er</strong> einige<br />

ausgezeichnete Chancen d<strong>er</strong> Moskau<strong>er</strong><br />

abwehrte. In d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ung machte<br />

Mike Tomlak ab<strong>er</strong> b<strong>er</strong>eits nach 60 Sekunden<br />

für den Turni<strong>er</strong>favoriten Moskau<br />

alles klar. Die Fans bedankten sich für<br />

das spannende Spiel mit riesigem Jubel.<br />

Diese Partie war eine von drei Begegnungen,<br />

die beim Spengl<strong>er</strong> Cup 1988<br />

nach d<strong>er</strong> regulären Spielzeit entschieden<br />

wurden. Das Team Canada gewann<br />

gegen Davos in d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ung und<br />

das Spiel USA Selects gegen Košice<br />

wurde <strong>er</strong>st im Penaltyschiessen entscheiden.<br />

Schliesslich gewann das Team USA Selects<br />

das Turni<strong>er</strong> dank einem 8 : 1-Erfolg<br />

gegen Team Canada. Leid<strong>er</strong> war dies die<br />

schwächste Partie des ganzen Turni<strong>er</strong>s.<br />

Für Spektakel sorgte Davos Selection,<br />

das nicht nur Košice schlug,<br />

sond<strong>er</strong>n auch die and<strong>er</strong>en drei Gegn<strong>er</strong><br />

an den Rand ein<strong>er</strong> Nied<strong>er</strong>lage brachte.<br />

Davos Selection beendete das Turni<strong>er</strong><br />

auf Rang 4. Rang 3 gehörte Krylja Sowetow<br />

Moskau, d<strong>er</strong> letzte Platz Košice.<br />

D<strong>er</strong> Torschützenkönig des Turni<strong>er</strong>s war<br />

d<strong>er</strong> Russe S<strong>er</strong>gei Prjachin von Krylja<br />

Sowetow Moskau.<br />

1989 – Spartak Moskau zum Vi<strong>er</strong>ten<br />

Mit Spartak Moskau – Sieg<strong>er</strong> 19<strong>80</strong>,<br />

1981 und 1985, 1978 Dritt<strong>er</strong> und 1982<br />

Zweit<strong>er</strong> – gewann das beste Team den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup 1989. Dies, obwohl Finalgegn<strong>er</strong><br />

Färjestad BK mit Håkan Loob<br />

(1988 Stanley-Cup-Sieg<strong>er</strong> mit den Cal-<br />

Bundesrat bei Bibi Torrianis Abdankung<br />

Idole ein<strong>er</strong> ganzen Gen<strong>er</strong>ation<br />

Bibi Torriani, Hans und Pic Cattini sind seit 2010 die Namengeb<strong>er</strong> d<strong>er</strong> beiden Vorrundengruppen<br />

des Spengl<strong>er</strong> Cup. Die Protagonisten d<strong>er</strong> Davos<strong>er</strong> Paradelinie d<strong>er</strong><br />

1930<strong>er</strong>- und 1940<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n, die aufgrund d<strong>er</strong> gemeinsamen Endsilbe des Familiennamens<br />

ni-Sturm genannt wurde, waren Idole ein<strong>er</strong> ganzen Gen<strong>er</strong>ation. Mit Bibi<br />

Torriani starb im Septemb<strong>er</strong> 1988 das letzte Mitglied des ni-Sturmes, nachdem<br />

Pic Cattini b<strong>er</strong>eits 1969 und Hans Cattini 1987 gestorben waren. Torriani war medial<br />

d<strong>er</strong> populärste Spiel<strong>er</strong>. Bei sein<strong>er</strong> Abdankungsfei<strong>er</strong> hielt d<strong>er</strong> kurz zuvor zurückgetretene<br />

Bündn<strong>er</strong> Bundesrat Leon Schlumpf eine Trau<strong>er</strong>rede. Dies unt<strong>er</strong>strich<br />

das enge V<strong>er</strong>hältnis zwischen d<strong>er</strong> Politik und dem Eishockeysport in d<strong>er</strong> Schweiz.


19<strong>80</strong> – 1989: RENAISSANCE DES CLUBTURNIERS<br />

25<br />

: Die Spiel<strong>er</strong> von Team Canada jubeln beim Turni<strong>er</strong>sieg 1987.<br />

: Spartak Moskau gewann das Auftaktspiel des<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup 1989 mit 4 : 1 gegen das Team Canada.<br />

gary Flames) und Bengt-Åke Gustafsson<br />

(bis 1988 bei den Washington Capitals<br />

in d<strong>er</strong> NHL) die bess<strong>er</strong>en Spiel<strong>er</strong> in<br />

seinen Reihen wusste. Die Schweden<br />

v<strong>er</strong>mochten wohl, das Spiel zu kontrolli<strong>er</strong>en<br />

– ab<strong>er</strong> viele Qu<strong>er</strong>- und Rückpässe,<br />

zu wenig Risikob<strong>er</strong>eitschaft, zu viel<br />

System und zu wenig Kreativität bestimmten<br />

den Spielv<strong>er</strong>lauf. Spartak<br />

begeist<strong>er</strong>te vor allem mit seinem Offensivspiel<br />

und mit ein<strong>er</strong> Beschleunigungsphase<br />

in d<strong>er</strong> neutralen Zone, mit<br />

d<strong>er</strong> etwa im Finale selbst die gut organisi<strong>er</strong>te<br />

Abwehr Färjestads Mal für Mal<br />

ausgespielt wurde. Schliesslich gewann<br />

Spartak Moskau das Finale 5 : 3.<br />

D<strong>er</strong> Vorjahresfinalist Team Canada<br />

hatte den Spengl<strong>er</strong> Cup 1989 gegen<br />

Spartak Moskau <strong>er</strong>öffnet. Das Spiel<br />

war mit 7500 Zusehenden ausv<strong>er</strong>kauft.<br />

Doch das Team Canada mit den NHL<strong>er</strong>fahrenen<br />

Goalie Ed Belfour, Warren<br />

Skorodenski, Lane Lamb<strong>er</strong>t, Mike Blaisdell<br />

und Bobby Dollas enttäuschte. Die<br />

Russen, vom ehemaligen Starspiel<strong>er</strong><br />

Alexand<strong>er</strong> Jakuschew gecoacht und mit<br />

den drei Int<strong>er</strong>nationalen Wladimir Tjurikow,<br />

Juri Schipistin und Alexej Tkatschuk<br />

auf dem Eis, bestachen durch<br />

blindes Kombinationsspiel. Die Tatsache,<br />

dass die Sowjets b<strong>er</strong>eits im Startdrittel<br />

durch Alexej Tkatschuk und Nikolai<br />

Borschtschewski 2 : 0 in Führung<br />

gingen, lähmte das Spiel. Zudem waren<br />

die Sowjetrussen technisch und läuf<strong>er</strong>isch<br />

klar bess<strong>er</strong>. Das Ziel von Spartak<br />

Moskau war von Beginn an klar: d<strong>er</strong><br />

Sieg. Diesen setzten sie mit einem 4 : 1<br />

auch deutlich um. Die Moskau<strong>er</strong> gewannen<br />

in d<strong>er</strong> Folge auch gegen Färjestad<br />

4 : 3 und USA Selects 7 : 3 und v<strong>er</strong>loren<br />

dann gegen den Hockey Club Davos 6 : 7.<br />

Das Team Canada gewann gegen Färjestad<br />

7 : 5, v<strong>er</strong>lor gegen USA Selects<br />

6 : 8 und gewann gegen Davos 5 : 2.<br />

Schliesslich belegte das Team Canada in<br />

d<strong>er</strong> Endabrechnung Rang 3 vor dem<br />

Team USA Selects und dem Hockey Club<br />

Davos. Die Resultate zeigten es: D<strong>er</strong><br />

Spengl<strong>er</strong> Cup 1989 war geprägt von<br />

ein<strong>er</strong> offensiven Spielweise, viel Show<br />

und Spektakel für die Zuschau<strong>er</strong>. So<br />

konnte mit gross<strong>er</strong> Freude Richtung<br />

des nächsten Jahrzehnts geschaut<br />

w<strong>er</strong>den.<br />

DRS Sportpanorama<br />

30.12.1989<br />

Am Spengl<strong>er</strong> Cup den Ernstfall geprobt<br />

Sechs Kam<strong>er</strong>aleute und 16 Technik<strong>er</strong><br />

Da die Eishockey-Weltmeist<strong>er</strong>schaft 1990 in d<strong>er</strong> Schweiz stattfand, wurde d<strong>er</strong><br />

Spengl<strong>er</strong> Cup 1988 dafür genutzt, den Ernstfall zu proben. Unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Leitung von<br />

Willy Kym war eine grosse TV-Equipe vor Ort. 16 Technik<strong>er</strong>, zwei Realisatoren (František<br />

Pojdl und Marc-André Klein), zwei Kommentatoren (Beni Thurnhe<strong>er</strong> und Mario<br />

Santi) sowie eine Skriptfrau, die damals nicht mit Namen <strong>er</strong>wähnt wurde. Sportchef<br />

Martin Furgl<strong>er</strong> (Bild) liess sich üb<strong>er</strong> die Produktionskosten keine Zahlen entlocken.<br />

Er v<strong>er</strong>riet nur, dass die Lizenzgebühren für die Üb<strong>er</strong>tragung des Turni<strong>er</strong>s<br />

130 000 Franken betrugen.


<strong>2023</strong><br />

: Das sind die Teams


<strong>2023</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

27<br />

: Ambrì-Piotta fei<strong>er</strong>t den Sieg am 94. Spengl<strong>er</strong> Cup Davos 2022.<br />

: Die Ambrì-DNA im Blut<br />

Inti Pestoni v<strong>er</strong>w<strong>er</strong>tete beim letzten Spengl<strong>er</strong> Cup-Finale gegen Sparta Prag den<br />

zehnten Penalty. Mit diesem Treff<strong>er</strong> besch<strong>er</strong>te <strong>er</strong> dem HC Ambrì-Piotta den<br />

<strong>er</strong>sten Triumph am Traditionsturni<strong>er</strong> und v<strong>er</strong>setzte die vielen treuen Fans im Davos<strong>er</strong><br />

Eisstadion in Ekstase. D<strong>er</strong> 32-jährige Stürm<strong>er</strong> v<strong>er</strong>körp<strong>er</strong>t genau die spezielle DNA<br />

des Tessin<strong>er</strong> Dorfclubs.<br />

Inti Pestoni <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich<br />

g<strong>er</strong>ne ans Spengl<strong>er</strong> Cup-<br />

Endspiel 2022 im ausv<strong>er</strong>kauften<br />

Davos<strong>er</strong> Eisstadion.<br />

«Sparta Prag trat mit einem<br />

ausgezeichneten, prominent besetzten<br />

Team an. Wir lief<strong>er</strong>ten den Tschechen<br />

vom <strong>er</strong>sten Bully bis zur Schlusssirene<br />

und darüb<strong>er</strong> hinaus ein hartumkämpftes<br />

Spiel», <strong>er</strong>zählt d<strong>er</strong> Ambrì-Stürm<strong>er</strong>.<br />

Weil d<strong>er</strong> Score auch nach d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ung<br />

noch 1 : 1 lautete, musste das Penaltyschiessen<br />

entscheiden. Und auch<br />

dieses hatte es in sich. Pestoni schoss<br />

sein Team mit dem insgesamt zehnten<br />

und letzten V<strong>er</strong>such zum historischen<br />

Turni<strong>er</strong>sieg. «Penaltyschiessen sind<br />

stets besond<strong>er</strong>e Momente; sie können<br />

so od<strong>er</strong> so ausgehen», blickt d<strong>er</strong> Matchwinn<strong>er</strong><br />

zurück. «Ich war ein<strong>er</strong>seits <strong>er</strong>freut,<br />

dass ich zum letzten Penalty<br />

mein<strong>er</strong> Mannschaft antreten durfte,<br />

ab<strong>er</strong> zugegeben<strong>er</strong>massen auch etwas<br />

n<strong>er</strong>vös. Als ich dann den Puck im Tornetz<br />

v<strong>er</strong>senkte, fühlte sich das für mich<br />

und das ganze Team grossartig an.»<br />

«Youngst<strong>er</strong> of the Year» nach d<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>sten kompletten Saison<br />

Ausg<strong>er</strong>echnet Pestoni sorgte für die<br />

Entscheidung für jenen Club, d<strong>er</strong> mehr<br />

als jed<strong>er</strong> and<strong>er</strong>e in d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> National<br />

League auf Eigengewächse setzt.<br />

Train<strong>er</strong> Luca C<strong>er</strong>eda ist genauso als<br />

Spiel<strong>er</strong> beim HC Ambrì-Piotta gross<br />

geworden wie Sportchef Paolo Duca.<br />

Pestoni wuchs gar unmittelbar neben<br />

d<strong>er</strong> altehrwürdigen Valascia-Eishalle<br />

auf, die 2021 durch die neu <strong>er</strong>richtete,<br />

mod<strong>er</strong>ne Gottardo Arena abgelöst<br />

wurde. «Meine Elt<strong>er</strong>n und Grosselt<strong>er</strong>n<br />

waren riesige Ambrì-Fans», sagt Pestoni.<br />

«Seit meinem dritten Alt<strong>er</strong>sjahr<br />

nahmen sie mich zu jedem Match in die<br />

Valascia mit. «Klein Inti» beliess es jedoch<br />

nicht beim Zuschauen. Schon früh<br />

bewegte <strong>er</strong> sich gekonnt auf Schlittschuhen.<br />

Nach sein<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten kompletten<br />

Saison in Ambrìs Fanionteam wurde<br />

<strong>er</strong> 2011 zum «Youngst<strong>er</strong> of the Year» im<br />

Schweiz<strong>er</strong> Eishockey gewählt. Und bald<br />

schon üb<strong>er</strong>nahm d<strong>er</strong> schnelle und technisch<br />

gut beschlagene Flügelstürm<strong>er</strong><br />

mit den feinen Händen und dem auffallend<br />

offensiven Instinkt eine Lead<strong>er</strong>rolle.<br />

Seine Qualitäten blieben auch d<strong>er</strong><br />

Konkurrenz nicht v<strong>er</strong>borgen. Von 2016<br />

bis 2021 stürmte Pestoni für die ZSC<br />

Lions, den Hockey Club Davos und den<br />

SC B<strong>er</strong>n. So richtig blühte <strong>er</strong> ab<strong>er</strong> <strong>er</strong>st<br />

wied<strong>er</strong> auf, als <strong>er</strong> zu seinem H<strong>er</strong>zensclub<br />

und in sein gewohntes Umfeld in<br />

das enge Tal d<strong>er</strong> Leventina mit seinen<br />

steilen B<strong>er</strong>gwänden zurückkehrte.<br />

Ein Traum ist wahr geworden<br />

Eine spezielle Beziehung hat Pestoni<br />

zum Spengl<strong>er</strong> Cup. 2013 und 2014 half<br />

<strong>er</strong> am Traditionsturni<strong>er</strong> beim Genève-<br />

S<strong>er</strong>vette HC aus. Beide Male gewann<br />

d<strong>er</strong> Tessin<strong>er</strong> mit den Genf<strong>er</strong>n die Sieg<strong>er</strong>trophäe.<br />

D<strong>er</strong> letztjährige Triumph<br />

mit «seinem» HC Ambrì-Piotta üb<strong>er</strong>traf<br />

ab<strong>er</strong> alles, bedeutete <strong>er</strong> doch einen d<strong>er</strong><br />

grössten Erfolge in d<strong>er</strong> Geschichte des<br />

Clubs üb<strong>er</strong>haupt. «Als Kind habe ich in<br />

d<strong>er</strong> Altjahrswoche jeweils mit mein<strong>er</strong><br />

Familie die Spengl<strong>er</strong> Cup-Partien am<br />

F<strong>er</strong>nseh<strong>er</strong> v<strong>er</strong>folgt. Damals träumte


95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2023</strong><br />

ich davon, selbst an diesem Turni<strong>er</strong> zu<br />

spielen», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich Pestoni und <strong>er</strong>gänzt<br />

mit leuchtenden Augen: «Inzwischen<br />

ist dies<strong>er</strong> Traum wahr geworden<br />

– und mehr noch, ich konnte den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Pokal gar mit Ambrì-<br />

Piotta gewinnen!» Haften geblieben<br />

sind ihm aus dem Vorjahr ab<strong>er</strong> nicht nur<br />

die <strong>er</strong>folgreichen Auftritte im Eisstadion.<br />

Weil die Spiel<strong>er</strong> ihre Liebsten nach<br />

Davos mitnehmen durften, habe während<br />

d<strong>er</strong> ganzen Woche ein besond<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

Geist von Weihnachten und Eishockey<br />

mit d<strong>er</strong> eigenen und d<strong>er</strong> ganzen Ambrì-<br />

Familie geh<strong>er</strong>rscht», so Pestoni. «Das<br />

war wirklich fantastisch!»<br />

«Wir kommen nicht nach Davos,<br />

um F<strong>er</strong>ien zu machen»<br />

Als Titelv<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> tritt Ambrì-Piotta<br />

diesmal zwischen Weihnachten und<br />

Neujahr am Spengl<strong>er</strong> Cup in d<strong>er</strong> Rolle<br />

des Gejagten an. «Das wird wied<strong>er</strong> eine<br />

gute und int<strong>er</strong>essante H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung»,<br />

glaubt Pestoni. Es mache imm<strong>er</strong><br />

Spass, gegen grosse int<strong>er</strong>nationale<br />

Teams zu spielen: «Wir w<strong>er</strong>den sehen,<br />

wie weit wir es bringen.» Eines ist für<br />

die Ambrì-Ikone klar: «Wir w<strong>er</strong>den bestimmt<br />

nicht nach Davos reisen, um<br />

dort F<strong>er</strong>ien zu machen. Wir w<strong>er</strong>den alles<br />

geben, um zu gewinnen!»<br />

Ambrìs Team charakt<strong>er</strong>isi<strong>er</strong>t Pestoni<br />

als «speziellen Mix aus jungen und ‹alten›<br />

Akteuren»: «Wir haben viele talenti<strong>er</strong>te<br />

junge Spiel<strong>er</strong> aus dem eigenen<br />

Nachwuchs.» G<strong>er</strong>ade für diese sei d<strong>er</strong><br />

Spengl<strong>er</strong> Cup auch ein ideal<strong>er</strong> Lehrplatz,<br />

wo sie aus Fehl<strong>er</strong>n, die ihnen niemand<br />

v<strong>er</strong>üble, viel l<strong>er</strong>nen könnten. An<br />

: Inti Pestoni (rechts) wird wie beim letztjährigen Finale (auf dem Bild gegen Sparta Prags Michal Kempný)<br />

auch am diesjährigen Spengl<strong>er</strong> Cup alles geben, um mit Ambrì-Piotta <strong>er</strong>neut für Furore zu sorgen.<br />

: Ambrìs Cheftrain<strong>er</strong> Luca C<strong>er</strong>eda kostet die Minuten nach dem Spengl<strong>er</strong> Cup-Sieg seines Teams aus.<br />

Einsatz wird es bei Ambrì-Piotta bestimmt<br />

keinem mangeln. Jed<strong>er</strong> ist stolz,<br />

für den Club am traditionsreichen und<br />

prestigeträchtigen Turni<strong>er</strong> auflaufen<br />

zu dürfen. Und die lautstarke Unt<strong>er</strong>stützung<br />

durch die vielen blauweiss<br />

gekleideten, euphorischen Ambrì-Fans<br />

auf d<strong>er</strong> Tribüne ist ihnen gewiss.<br />

«La Montanara» ist Ambrìs (Sieges-)Hymne<br />

Gänsehaut-Momente auf dem Eis<br />

«La Montanara» ist ein italienisches Lied von Toni Ortelli aus dem Jahr 1927, das im<br />

ganzen Alpenraum bekannt ist und volkstümlichen Charakt<strong>er</strong> hat. Es wurde in zahlreiche<br />

Sprachen üb<strong>er</strong>setzt. In deutsch<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sion ist es «Das Lied d<strong>er</strong> B<strong>er</strong>ge». D<strong>er</strong><br />

HC Ambrì-Piotta hat es zu sein<strong>er</strong> Hymne gemacht. Tausende Ambrì-Fans singen<br />

«La Montanara» nach jedem Sieg ihr<strong>er</strong> Lieblinge und bei besond<strong>er</strong>en Anlässen mit<br />

gross<strong>er</strong> Leidenschaft. «Mir bedeutet ‹La Montanara› viel», sagt Ambrì-Stürm<strong>er</strong><br />

Inti Pestoni. «Es ist stets ein fei<strong>er</strong>lich<strong>er</strong> Moment, wenn ich das Lied aus den Kehlen<br />

uns<strong>er</strong><strong>er</strong> vielen Fans höre. Ich bekomme jedes Mal Gänsehaut.»


<strong>2023</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

29<br />

: Václav Varaďa: «Wir wollen gegen starke Gegn<strong>er</strong> tolle Spiele zeigen, und natürlich wollen wir gewinnen.»<br />

: Václav Varad'a – d<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>mach<strong>er</strong><br />

In d<strong>er</strong> Saison 2006/07 gewann Stürm<strong>er</strong> Václav Varad'a mit dem Hockey Club Davos den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup und die Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>schaft. Nur allzu g<strong>er</strong>ne möchte <strong>er</strong> das<br />

Double nun als Headcoach mit dem HC Dynamo Pardubice, d<strong>er</strong> wie d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

seinen 100. Geburtstag fei<strong>er</strong>t, wied<strong>er</strong>holen.<br />

1923 gründete Vilém<br />

Weiss im tschechischen<br />

Pardubice einen<br />

Eishockeyclub, aus dem<br />

spät<strong>er</strong> d<strong>er</strong> HC Dynamo Pardubice h<strong>er</strong>vorging.<br />

Anlässlich des 100-jährigen<br />

Jubiläums bemühte sich d<strong>er</strong> Club intensiv<br />

um die Spengl<strong>er</strong> Cup-Teilnahme.<br />

Er will in Davos ab<strong>er</strong> nicht nur seinen<br />

runden Geburtstag fei<strong>er</strong>n, sond<strong>er</strong>n<br />

mit starken Auftritten und Erfolgen<br />

auch auf dem Eis üb<strong>er</strong>zeugen. Ein weit<strong>er</strong>es<br />

Ziel d<strong>er</strong> Clubführung ist die<br />

tschechische Meist<strong>er</strong>schaft. Kontinui<strong>er</strong>lich<br />

hat sie in den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />

den Kad<strong>er</strong> v<strong>er</strong>stärkt und für die laufende<br />

Saison Václav Varad'a als Headcoach<br />

v<strong>er</strong>pflichtet. D<strong>er</strong> weiss, wie man<br />

Meist<strong>er</strong> w<strong>er</strong>den kann. Zwischen 2018<br />

und 2022 führte <strong>er</strong> den HC Oceláři<br />

Třinec drei Mal zum tschechischen<br />

Meist<strong>er</strong>titel. 2020 war die Meist<strong>er</strong>schaft<br />

wegen d<strong>er</strong> Corona-Pandemie<br />

vorzeitig abgebrochen worden. Bei allen<br />

drei Titelgewinnen wurde Varad'a<br />

zudem in d<strong>er</strong> Extraliga zum Coach des<br />

<strong>Jahre</strong>s <strong>er</strong>koren.<br />

In d<strong>er</strong> Saison 2006/07 hatte Varad'a als<br />

Spiel<strong>er</strong> auch mit dem Hockey Club Davos<br />

gefei<strong>er</strong>t und den Spengl<strong>er</strong> Cup sowie<br />

die Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>schaft gewonnen.<br />

«Ich <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>e mich g<strong>er</strong>ne an die<br />

Zeit in Davos, auch wenn die Saison für<br />

meine Familie hart war, da sie nicht bei<br />

mir weilte», sagt Varad'a. Hart war es<br />

jedoch auch für den tschechischen<br />

Stürm<strong>er</strong> selbst, da <strong>er</strong> wegen eines<br />

Kreuzbandrisses das Saisonende nicht<br />

auf dem Eis <strong>er</strong>leben konnte. Dennoch<br />

betont <strong>er</strong>, die Zeit in Davos sei für ihn<br />

eine grossartige Erfahrung gewesen;<br />

d<strong>er</strong> Hockey Club Davos gehöre schliesslich<br />

zu den besten Mannschaften in<br />

Europa. Varad'a war nach zwölf <strong>Jahre</strong>n<br />

in Nordam<strong>er</strong>ika zu den Schweiz<strong>er</strong>n gestossen.<br />

In d<strong>er</strong> NHL hatte <strong>er</strong> 5<strong>80</strong> Partien<br />

für die Buffalo Sabres und die Ottawa<br />

Senators bestritten.<br />

Das Erfolgsrezept von Václav Varad'a<br />

Die letzten vi<strong>er</strong> <strong>Jahre</strong> als Aktiv<strong>er</strong> v<strong>er</strong>brachte<br />

Varad'a in sein<strong>er</strong> Heimat bei<br />

Oceláři Třinec, wobei <strong>er</strong> in sein<strong>er</strong> letzten<br />

Saison (2013/14) b<strong>er</strong>eits als Spiel<strong>er</strong>train<strong>er</strong><br />

agi<strong>er</strong>te. Anschliessend wechselte<br />

<strong>er</strong> fix in den Train<strong>er</strong>staff von


95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2023</strong><br />

: Die Spiel<strong>er</strong> des HC Dynamo Pardubice wollen im Jahr des 100-jährigen Jubiläums ihres<br />

V<strong>er</strong>eins auch am Spengl<strong>er</strong> Cup Geschichte schreiben.<br />

Třinec, wo <strong>er</strong> seine <strong>er</strong>folgreiche Laufbahn<br />

als Coach begann. «Ich liebe das<br />

Eishockey noch imm<strong>er</strong>. Als Train<strong>er</strong> habe<br />

ich eine sehr ähnliche Einstellung wie<br />

früh<strong>er</strong> als Spiel<strong>er</strong>», bem<strong>er</strong>kt Varad'a.<br />

Sein Rezept als dreifach<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>mach<strong>er</strong><br />

klingt simpel: «Man kann <strong>er</strong>folgreich<br />

sein, wenn man hart arbeitet,<br />

geduldig ist und das Spiel liebt. Ich v<strong>er</strong>traue<br />

auf die Teamchemie, die ausgezeichnete<br />

körp<strong>er</strong>liche V<strong>er</strong>fassung d<strong>er</strong><br />

Spiel<strong>er</strong> und die Taktik im Spiel. Zudem<br />

muss man üb<strong>er</strong> gute Umstände und gesunde<br />

Spiel<strong>er</strong> v<strong>er</strong>fügen können, d<strong>er</strong>en<br />

Leistungen nicht durch Ablenkungen im<br />

Umfeld beeinträchtigt w<strong>er</strong>den.»<br />

Varad'as umfangreich<strong>er</strong> Leistungsausweis<br />

v<strong>er</strong>anlasste den HC Dynamo Par-<br />

dubice, ihn für diese Saison als Headcoach<br />

zu v<strong>er</strong>pflichten. Er weiss um die<br />

hohen Erwartungen d<strong>er</strong> Clubführung,<br />

lässt sich dadurch ab<strong>er</strong> nicht n<strong>er</strong>vös<br />

machen. «Wir haben viele Spiel<strong>er</strong> mit<br />

ausgezeichneten Skills in uns<strong>er</strong>em<br />

Team, die in den besten Ligen in Europa<br />

und in Nordam<strong>er</strong>ika gespielt haben»,<br />

beschreibt Varad'a seine Mannschaft.<br />

In d<strong>er</strong> Tat: Sechs Spiel<strong>er</strong> weisen NHL-<br />

Erfahrung auf, 14 trugen an Weltmeist<strong>er</strong>schaften<br />

das tschechische Nationaltrikot,<br />

und neun waren schon an<br />

Olympischen Spielen dabei. Bezüglich<br />

d<strong>er</strong> Trümpfe sein<strong>er</strong> Truppe stellt Varad'a<br />

fest: «Wir sind läuf<strong>er</strong>isch stark,<br />

können also aufs Tempo drücken, und<br />

treten auf d<strong>er</strong> ganzen Eisfläche aggressiv<br />

auf.»<br />

«Wir wollen tolle Spiele zeigen»<br />

Den Spengl<strong>er</strong> Cup kennt Varad'a aus<br />

eigen<strong>er</strong> Erfahrung. 1996 trat <strong>er</strong> mit<br />

dem AHL-Team d<strong>er</strong> Rochest<strong>er</strong> Am<strong>er</strong>icans<br />

in Davos an, 2006 gewann <strong>er</strong> mit<br />

dem Hockey Club Davos das Traditionsturni<strong>er</strong>.<br />

«Beide Male machte d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Cup meine Saison zu etwas Besond<strong>er</strong>em»,<br />

sagt d<strong>er</strong> Tscheche rückblickend.<br />

Als Headcoach von Oceláři Třinec v<strong>er</strong>passte<br />

Varad'a 2019 das Turni<strong>er</strong>, weil <strong>er</strong><br />

gleichzeitig mit Tschechiens Junioren<br />

an d<strong>er</strong> U20-Weltmeist<strong>er</strong>schaft weilte.<br />

Umso mehr freut sich d<strong>er</strong> 47-Jährige<br />

auf die kommenden Auftritte im Davos<strong>er</strong><br />

Eisstadion mit Dynamo Pardubice:<br />

«D<strong>er</strong> nächste Spengl<strong>er</strong> Cup wird eine<br />

neue H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung für mich sein<br />

und mir in mein<strong>er</strong> Train<strong>er</strong>karri<strong>er</strong>e weit<strong>er</strong>helfen.»<br />

Varad'a hat klare Vorstellungen:<br />

«Wir wollen gegen starke Gegn<strong>er</strong><br />

tolle Spiele zeigen, und natürlich<br />

wollen wir gewinnen. Sollten wir das Finale<br />

<strong>er</strong>reichen, wäre das ein grossartig<strong>er</strong><br />

Erfolg. Das würde uns für den Rest<br />

d<strong>er</strong> Qualifikation und die Playoffs in d<strong>er</strong><br />

tschechischen Extraliga einen Schub<br />

v<strong>er</strong>leihen.» Ganz Pardubice – die Stadt<br />

mit ihren 90 000 Einwohn<strong>er</strong>n liegt gut<br />

100 Kilomet<strong>er</strong> östlich von Prag an d<strong>er</strong><br />

Elbe – hofft, im nächsten Frühling die<br />

Meist<strong>er</strong>schaft fei<strong>er</strong>n zu können.<br />

Pardubice tritt zum dritten Mal am<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup an. Bei d<strong>er</strong> Premi<strong>er</strong>e 1987<br />

hütete d<strong>er</strong> spät<strong>er</strong>e NHL-Sup<strong>er</strong>star-<br />

Goalie Dominik Hašek das Tor. Von d<strong>er</strong><br />

Mannschaft des <strong>Jahre</strong>s 2007 befindet<br />

sich nur noch Tomáš Zohorna im aktuellen<br />

Pardubice-Kad<strong>er</strong>.<br />

Zwei Saisons beim Hockey Club Davos<br />

Rob<strong>er</strong>t Kousal ist ein Kind von Pardubice<br />

Rob<strong>er</strong>t Kousal, Stürm<strong>er</strong> des HC Dynamo Pardubice, kennt sich im Davos<strong>er</strong> Eisstadion,<br />

in d<strong>er</strong> Kabine des Hockey Club Davos und am Spengl<strong>er</strong> Cup aus. Von 2016 bis<br />

2018 spielte d<strong>er</strong> inzwischen 33-jährige Tscheche für Davos. In 99 Meist<strong>er</strong>schaftsspielen<br />

v<strong>er</strong>zeichnete <strong>er</strong> für die Bündn<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> National League 23 Tore und 41 Assists.<br />

Kousal kam 2016 nach zwei Saisons in d<strong>er</strong> KHL bei Witjas Podolsk sowie Metallurg<br />

Nowokusnezk in die Schweiz. Die Saison 2018/19 v<strong>er</strong>brachte <strong>er</strong> bei Brynäs<br />

IF in Schweden. Seith<strong>er</strong> stürmt Kousal wied<strong>er</strong> für seinen Jugend- und Stammclub<br />

Pardubice, mit dem <strong>er</strong> 2010 und 2012 Landesmeist<strong>er</strong> geworden war. Für Tschechien<br />

bestritt <strong>er</strong> die Weltmeist<strong>er</strong>schaften 2016 und 2018.


<strong>2023</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

31<br />

: «Wir sind die <strong>er</strong>ste und bislang einzige Mannschaft, welche die Spengl<strong>er</strong> Cup-Trophäe nach Finnland geholt hat», ist KalPas Jaakko Rissanen stolz.<br />

: Rissanen – das Urgestein bei KalPa<br />

Mit dem 15. Penalty hat Jaakko Rissanen im Finale des Spengl<strong>er</strong> Cup 2018 KalPa Kuopio<br />

gegen das Team Canada zum <strong>er</strong>sten finnischen Turni<strong>er</strong>sieg geschossen. Nun kehren das<br />

Club-Urgestein und sein Team zur v<strong>er</strong>späteten Titelv<strong>er</strong>teidigung nach Davos zurück.<br />

Kalevan Pallo, kurz KalPa,<br />

sorgte 2018 für eine d<strong>er</strong><br />

grössten Sensationen in<br />

d<strong>er</strong> 100-jährigen Geschichte<br />

des Spengl<strong>er</strong> Cup. Die Mannschaft<br />

aus Kuopio trat zu ihr<strong>er</strong> Turni<strong>er</strong>premi<strong>er</strong>e<br />

als Aussenseit<strong>er</strong> an. Sie setzte sich<br />

dann ab<strong>er</strong> in den Gruppenspielen gegen<br />

den HC Oceláři Třinec, den tschechischen<br />

Meist<strong>er</strong> jen<strong>er</strong> Saison, sowie<br />

gegen den KHL-Giganten HC Metallurg<br />

Magnitogorsk durch und bezwang im<br />

Halbfinale den Hockey Club Davos mit<br />

2 : 1. Im längsten Finale d<strong>er</strong> Turni<strong>er</strong>geschichte<br />

triumphi<strong>er</strong>ten die Finnen<br />

schliesslich gegen das Team Canada<br />

nach einem 1 : 1 nach 60 Spielminuten<br />

und anschliessend<strong>er</strong> V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ung im<br />

Penaltyschiessen. Die Entscheidung zugunsten<br />

von KalPa fiel <strong>er</strong>st im 15. V<strong>er</strong>such.<br />

Da bezwang Jaakko Rissanen Canada-Goalie<br />

Zach Fucale souv<strong>er</strong>än. Den<br />

folgenden Penalty des Kanadi<strong>er</strong>s Andrew<br />

Ebbett pari<strong>er</strong>te hingegen KalPas<br />

Torhüt<strong>er</strong> Denis Godla. «Das war ein<strong>er</strong><br />

mein<strong>er</strong> wichtigsten Treff<strong>er</strong> in mein<strong>er</strong><br />

ganzen Karri<strong>er</strong>e», sagt Rissanen rückblickend.<br />

Er <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich: «Wir gingen<br />

ziemlich müde in dieses Endspiel. Am<br />

Abend zuvor hatten wir hart kämpfen<br />

und schw<strong>er</strong> arbeiten müssen, bis wir<br />

uns letztendlich gegen den Gastgeb<strong>er</strong><br />

Davos äuss<strong>er</strong>st knapp durchsetzten.<br />

Umso glücklich<strong>er</strong> waren wir natürlich,<br />

dass uns<strong>er</strong>e Kräfte gegen das Team<br />

Canada doch noch zum Sieg reichten.»<br />

Rissanen hatte übrigens b<strong>er</strong>eits im<br />

Halbfinale gegen den Hockey Club Davos<br />

den entscheidenden Treff<strong>er</strong> <strong>er</strong>zielt.<br />

«Ein riesiges Ding», den Pokal nach<br />

Finnland zu bringen<br />

Den Triumph, d<strong>er</strong> 2018 am Silvest<strong>er</strong>nachmittag<br />

um 14.44 Uhr Tatsache<br />

wurde, bezeichnet Rissanen auch fünf<br />

<strong>Jahre</strong> spät<strong>er</strong> noch als «huge thing», als<br />

«riesiges Ding». D<strong>er</strong> mittl<strong>er</strong>weile<br />

34-jährige Stürm<strong>er</strong> hat eine logische<br />

Begründung: «Schliesslich waren und<br />

sind wir noch imm<strong>er</strong> die <strong>er</strong>ste und bislang<br />

einzige Mannschaft, welche die<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Trophäe nach Finnland<br />

geholt hat.» G<strong>er</strong>ne denkt Rissanen zurück:<br />

«Es war gen<strong>er</strong>ell eine grossartige<br />

Woche für uns<strong>er</strong> Team und uns<strong>er</strong>e Familien<br />

in Davos. Alles lief optimal für<br />

uns.» Nicht von ungefähr freut <strong>er</strong> sich<br />

riesig auf den nächsten Spengl<strong>er</strong> Cup:<br />

«Ich kann es kaum <strong>er</strong>warten, wied<strong>er</strong> in<br />

Davos zu sein.»<br />

Üblich<strong>er</strong>weise lädt das Organisationskomitee<br />

des Spengl<strong>er</strong> Cup den Titelv<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong><br />

für die nächste Austragung<br />

des Turni<strong>er</strong>s ein. KalPa musste sich jedoch<br />

viel läng<strong>er</strong> gedulden. Denn mit dem<br />

finnischen Eishockeyv<strong>er</strong>band hat d<strong>er</strong><br />

Hockey Club Davos eine spezielle V<strong>er</strong>einbarung.<br />

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<strong>2023</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

33<br />

: Auch Tarzisius Caviezel, Landammann von Davos, und Spengl<strong>er</strong> Cup OK-Präsident Marc Gianola freuen<br />

sich mit Tommi Jokinen (mit dem Pokal) sowie dem KalPa-Team üb<strong>er</strong> ihren Erfolg am Spengl<strong>er</strong> Cup 2018.<br />

: KalPas Goalie Denis Godla fei<strong>er</strong>t nach dem<br />

Finalsieg gegen das Team Canada 2018.<br />

darf jeweils d<strong>er</strong> bestplatzi<strong>er</strong>te Club aus<br />

d<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>schaft d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>gangenen<br />

Saison am Spengl<strong>er</strong> Cup antreten, d<strong>er</strong><br />

sich nicht für die Champions Hockey<br />

League qualifizi<strong>er</strong>t. Dies schaffte KalPa<br />

nun mit Rang 5. Apropos Seen: KalPa ist<br />

in Kuopio beheimatet. Die Stadt mit<br />

ihren gut 120 000 Einwohn<strong>er</strong>n liegt in<br />

Ostfinnland, 390 Kilomet<strong>er</strong> nördlich von<br />

Helsinki. Sie ist umgeben vom Kallavesi-<br />

See und zum grossen Teil auch auf<br />

Inseln gebaut. Kuopio befindet sich im<br />

wahrsten Sinn des Wortes im H<strong>er</strong>zen<br />

d<strong>er</strong> Natur: Ein Drittel d<strong>er</strong> Fläche von<br />

Stadt und Umgebung nehmen Seen ein,<br />

und gar eine Hälfte besteht aus Wald.<br />

Jaakko Rissanen geniesst das Leben<br />

und den Lebensstil KalPas<br />

Kuopios Eishockeyclub nennt sich KalPa.<br />

Er macht sich primär als ausgezeichne-<br />

te Ausbildungsstätte v<strong>er</strong>dient. Ein Paradebeispiel<br />

ist Jaakko Rissanen. D<strong>er</strong><br />

Stürm<strong>er</strong> durchlief die komplette Nachwuchsabteilung<br />

von KalPa und gehört<br />

mittl<strong>er</strong>weile zu den Urgesteinen des<br />

Clubs. Einzig die Saison 2017/18 bestritt<br />

<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> KHL für Witjas Podolsk<br />

und den HC Kunlun Red Star aus Peking.<br />

Und von 2019 bis 2021 stürmte <strong>er</strong> für<br />

Linköping in Schweden. «Ich wurde in<br />

Kuopio geboren und bin dort aufgewachsen.<br />

Die Stadt und KalPa sind sehr<br />

familiär. Hi<strong>er</strong> fühle ich mich wohl; ich geniesse<br />

das Leben und den Lebensstil,<br />

d<strong>er</strong> hi<strong>er</strong> h<strong>er</strong>rscht», begründet d<strong>er</strong><br />

34-Jährige seine Treue. Deshalb habe<br />

<strong>er</strong> kein V<strong>er</strong>langen, woand<strong>er</strong>s Eishockey<br />

zu spielen.<br />

Im Kad<strong>er</strong> von KalPa gibt es im V<strong>er</strong>gleich<br />

zur letzten Saison nur g<strong>er</strong>ingfügige V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ungen,<br />

was Rissanen zuv<strong>er</strong>sichtlich<br />

stimmt: «Am Ende d<strong>er</strong> letzten Saison<br />

spielten wir ziemlich gut. Und ich<br />

denke, dass wir uns<strong>er</strong> Spiel noch wesentlich<br />

v<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>n können.» D<strong>er</strong> grösste<br />

Trumpf von KalPa sei die Homogenität<br />

d<strong>er</strong> Mannschaft, nicht individuelle Ausnahmekönn<strong>er</strong>.<br />

«In uns<strong>er</strong>em Kad<strong>er</strong> befinden<br />

sich einige Routini<strong>er</strong>s, ab<strong>er</strong> vor allem<br />

auch viele junge Spiel<strong>er</strong>. So haben wir<br />

eine gute Mischung», betont Rissanen.<br />

Bezüglich d<strong>er</strong> Zielsetzungen für den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup will sich d<strong>er</strong> Teamlead<strong>er</strong><br />

nicht weit aus dem Fenst<strong>er</strong> lehnen. «Wir<br />

w<strong>er</strong>den wie schon 2018 uns<strong>er</strong> Bestes<br />

geben und wollen das Turni<strong>er</strong> und seine<br />

grossartige Atmosphäre geniessen»,<br />

sagt Rissanen und fügt dann ab<strong>er</strong> doch<br />

hinzu: «Wir glauben fest daran, dass wir<br />

mit diesem Rezept <strong>er</strong>neut <strong>er</strong>folgreich<br />

sein können.»<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Bann<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Olvi Areena<br />

D<strong>er</strong> grösste Triumph in d<strong>er</strong> Geschichte<br />

von KalPa<br />

KalPa wurde 1929, acht <strong>Jahre</strong> nach dem Hockey Club Davos, unt<strong>er</strong> dem Namen Sortavalan<br />

Palloseura ganz im Osten Finnlands in Sortavala gegründet. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg zog d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>ein vom mittl<strong>er</strong>weile russisch besetzten Sortavala<br />

ins ostfinnische Kuopio um. Ein Landesmeist<strong>er</strong>titel blieb KalPa bish<strong>er</strong> v<strong>er</strong>sagt. D<strong>er</strong><br />

grösste Erfolg in d<strong>er</strong> Clubgeschichte ist d<strong>er</strong> Turni<strong>er</strong>sieg am Spengl<strong>er</strong> Cup 2018 in<br />

Davos. An diesen Meilenstein w<strong>er</strong>den die Spiel<strong>er</strong> täglich beim Training und auch bei<br />

den Heimspielen <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t. In d<strong>er</strong> Olvi Areena, dem Heimstadion von KalPa, das 5300<br />

Zuschau<strong>er</strong>n Platz bietet, hängt seit Januar 2019 gut sichtbar ein Bann<strong>er</strong>, das dem<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Triumph gewidmet ist.


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<strong>2023</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

35<br />

: Fünfmal schwedisch<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> und vi<strong>er</strong>mal Sieg<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Champions Hockey League in den letzten sieben <strong>Jahre</strong>n – jetzt fehlt dem Frölunda HC noch d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup-Titel.<br />

: Im zweiten Anlauf gelingt d<strong>er</strong> Stich<br />

Frölunda HC könnte bei sein<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup-Premi<strong>er</strong>e d<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste schwedische Sieg<strong>er</strong><br />

seit Färjestad BK 1994 w<strong>er</strong>den. D<strong>er</strong> Club aus Göteborg hat einige Erfolge aufzuweisen.<br />

Mit fünf nationalen und vi<strong>er</strong> int<strong>er</strong>nationalen Titeln gehört <strong>er</strong> zu den europäischen<br />

Spitzenteams.<br />

«Frölunda war and<strong>er</strong>s»,<br />

sagt Rog<strong>er</strong> Rönnb<strong>er</strong>g<br />

rückblickend üb<strong>er</strong> seine<br />

V<strong>er</strong>pflichtung als Cheftrain<strong>er</strong>,<br />

die sich <strong>2023</strong> zum zehnten Mal<br />

jährte. Frölunda HC aus dem schwedischen<br />

Göteborg gehört mittl<strong>er</strong>weile zu<br />

den Topadressen im europäischen Eishockey.<br />

Entsprechend wurde die Premi<strong>er</strong>e<br />

beim Spengl<strong>er</strong> Cup in Davos nur<br />

zu ein<strong>er</strong> Frage d<strong>er</strong> Zeit. Frölundas CEO<br />

Christian Lechtal<strong>er</strong> sich<strong>er</strong>te den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Organisatoren und geladenen<br />

Gästen die Teilnahme des in<br />

vielen Belangen als Vorzeigeclub betitelten<br />

Sportunt<strong>er</strong>nehmens am 29. Dezemb<strong>er</strong><br />

2019 auf d<strong>er</strong> Davos<strong>er</strong> Schatzalp<br />

p<strong>er</strong>sönlich zu. Dennoch brauchte es<br />

einen zweiten Anlauf für die V<strong>er</strong>wirklichung.<br />

Pioni<strong>er</strong> d<strong>er</strong> mod<strong>er</strong>nen<br />

Eishockey ausbildung<br />

Als zum letzten Mal in Davos eine<br />

schwedische Equipe den Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

in die Höhe stemmen durfte, waren bei<br />

Västra Frölunda HC, wie d<strong>er</strong> Club<br />

damals hiess, die Weichen noch nicht<br />

gestellt. Rekordmeist<strong>er</strong> Färjestad BK<br />

jubelte 1994 in Davos und gewann das<br />

Finale gegen den Gastgeb<strong>er</strong>. Erst Rog<strong>er</strong><br />

Rönnb<strong>er</strong>g, ein selbst<strong>er</strong>nannt<strong>er</strong> N<strong>er</strong>d in<br />

jed<strong>er</strong> Hinsicht, dachte and<strong>er</strong>s als viele<br />

damals im Rampenlicht stehende Train<strong>er</strong>.<br />

Er teilte seine Gedanken mit Mikael<br />

Ström, dem Entwicklungsleit<strong>er</strong> Akademie<br />

und Jugend, und so wurde die Entwicklung<br />

von Spiel<strong>er</strong>n aus d<strong>er</strong> Umgebung<br />

von Göteborg vor den sportlichen<br />

Erfolg gestellt. Dies<strong>er</strong> Weg sollte den<br />

Vordenk<strong>er</strong>n Recht geben und Frölunda<br />

HC zum Erfolg v<strong>er</strong>helfen. 6000 Tage<br />

umfasst die Ausbildung eines Göteborg<strong>er</strong><br />

Akademiespiel<strong>er</strong>s in d<strong>er</strong> Regel. Eine<br />

Zahl, die damals ihresgleichen suchte.


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<strong>2023</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

37<br />

Zu dies<strong>er</strong> Zeit galt die Vorliebe d<strong>er</strong><br />

meisten V<strong>er</strong>antwortlichen schlicht gestandenen<br />

Spiel<strong>er</strong>n.<br />

Mittl<strong>er</strong>weile ist d<strong>er</strong> «Frölunda-Weg»<br />

kein Einzelfall mehr und wird von etlichen<br />

Clubs in dies<strong>er</strong> Art umgesetzt. Ein<br />

Vorsprung ist den Pioni<strong>er</strong>en d<strong>er</strong> mod<strong>er</strong>nen<br />

Eishockeyausbildung jedoch mit<br />

Sich<strong>er</strong>heit geblieben und ihre Mission<br />

geht weit<strong>er</strong>. «In d<strong>er</strong> Entwicklung von<br />

Menschen – Spiel<strong>er</strong>n und Train<strong>er</strong>n –<br />

wollen wir weltweit d<strong>er</strong> beste Club sein»,<br />

<strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich Rog<strong>er</strong> Rönnb<strong>er</strong>g an den<br />

ihm üb<strong>er</strong>tragenen Auftrag. Und neben<br />

dem «Denk<strong>er</strong>» Rönnb<strong>er</strong>g brauchte es<br />

dazu die «Seele» Ström. Mikael Ström<br />

fühlt sich sichtbar mit dem Club v<strong>er</strong>bunden<br />

und trägt ausschliesslich Teambekleidung.<br />

: Christian Lechtal<strong>er</strong>, CEO Frölunda HC, (rechts) als Gast beim Schatzalp-Event des Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

zusammen mit (von rechts) Speak<strong>er</strong> Georges Lüching<strong>er</strong>, Arto Järvelä (Head of Sports d<strong>er</strong> finnischen<br />

Hockey League) und Fredi Pargätzi, Sportdirektor des Spengl<strong>er</strong> Cup.<br />

Ein Gard<strong>er</strong>obenwechsel, d<strong>er</strong> die<br />

Tradition neu defini<strong>er</strong>t<br />

Diese musste Mikael Ström jetzt wechseln.<br />

Nachdem seit 1995 ein mit Fed<strong>er</strong>n<br />

geschmückt<strong>er</strong> Indian<strong>er</strong> das Logo gezi<strong>er</strong>t<br />

hatte, kündigte d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>ein im<br />

H<strong>er</strong>bst 2020 an, diese Abbildung zu<br />

<strong>er</strong>setzen. Als das neue Logo jedoch<br />

auf ein<strong>er</strong> Pressekonf<strong>er</strong>enz präsenti<strong>er</strong>t<br />

wurde, war das Fiasko p<strong>er</strong>fekt. Statt<br />

Begeist<strong>er</strong>ung brach unt<strong>er</strong> den Fans<br />

Empörung aus. Zwei Tage spät<strong>er</strong> wurde<br />

das neue Logo zurückgezogen und es<br />

wurden drei neue Varianten entwickelt.<br />

Diese wurden den V<strong>er</strong>einsmitglied<strong>er</strong>n<br />

zur Abstimmung vorgelegt. Im zweiten<br />

Anlauf gelang es Frölundas Vorsitzendem<br />

Mats Grau<strong>er</strong>s, d<strong>er</strong> Hockeywelt eine<br />

neue visuelle Traditionsikone zu präsenti<strong>er</strong>en,<br />

die Anklang fand. Die Organisation<br />

wurde auf die Probe gestellt und<br />

die Bedeutung von Traditionen und<br />

W<strong>er</strong>ten unt<strong>er</strong>strichen. Frölunda HC hat<br />

gezeigt, dass selbst in Zeiten des Wandels<br />

die Essenz dessen, was den V<strong>er</strong>ein<br />

ausmacht, bewahrt w<strong>er</strong>den kann, während<br />

gleichzeitig eine neue Ära eingeleitet<br />

wird.<br />

Die lang <strong>er</strong>sehnte Teilnahme am<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

Im zweiten Anlauf klappt auch die Teilnahme<br />

am Spengl<strong>er</strong> Cup in Davos. Nach<br />

d<strong>er</strong> Pandemie-bedingten Absage im<br />

Jahr 2021 blieb den Schweden eine<br />

<strong>er</strong>stmalige Teilnahme beim Traditionsturni<strong>er</strong><br />

zunächst v<strong>er</strong>wehrt. Umso gröss<strong>er</strong><br />

ist d<strong>er</strong> Appetit bei den Fans, dies<strong>er</strong><br />

hochdekori<strong>er</strong>ten Mannschaft in d<strong>er</strong><br />

Altjahrswoche auf die Hockeyschläg<strong>er</strong><br />

zu blicken. Fünfmal (1965, 2003, 2005,<br />

2016 und 2019) hat d<strong>er</strong> Club, d<strong>er</strong> den<br />

Namen eines Stadtteils in Göteborg<br />

trägt, in Schweden triumphi<strong>er</strong>t und die<br />

heimische Meist<strong>er</strong>schaft gewonnen.<br />

Noch beeindruckend<strong>er</strong> sind die Erfolge<br />

in d<strong>er</strong> Champions Hockey League, wo<br />

das Göteborg<strong>er</strong> Team bei vi<strong>er</strong> d<strong>er</strong> letzten<br />

sieben Austragungen als Sieg<strong>er</strong><br />

h<strong>er</strong>vorging. Dies unt<strong>er</strong>streicht die<br />

auss<strong>er</strong>gewöhnliche Leistung und Dominanz<br />

von Frölunda HC nicht nur auf<br />

national<strong>er</strong> Ebene, sond<strong>er</strong>n auch auf d<strong>er</strong><br />

int<strong>er</strong>nationalen Bühne.<br />

Wenn Rot-Weiss-Grün zu ein<strong>er</strong> neuen Ära in Gold wird<br />

Farbliche Metamorphose in d<strong>er</strong> Sportwelt<br />

Die traditionellen Farben Rot, Weiss und Grün in d<strong>er</strong> Arbeitsbekleidung von Frölunda<br />

HC haben eine goldene Strahlkraft. Hint<strong>er</strong> dies<strong>er</strong> farblichen Metamorphose<br />

steckt mehr als bloss<strong>er</strong> Glanz – sie symbolisi<strong>er</strong>t Triumphe, Siege und eine beispiellose<br />

Entwicklung des Clubs, d<strong>er</strong> seinen Weg von d<strong>er</strong> schwedischen zur europäischen<br />

Spitze gemacht hat. Ähnlich dem Edelmetall Gold strahlt die Farbe eine Aura von<br />

Prestige, Reichtum und Exklusivität aus. Sie symbolisi<strong>er</strong>t Erfolg, Höchstleistung<br />

und h<strong>er</strong>ausragende Qualität, was sie zu ein<strong>er</strong> Farbe macht, die mit Spitzenleistungen<br />

und Beständigkeit v<strong>er</strong>bunden wird.


95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2023</strong><br />

: Colton Sceviour (rechts) vom Team Canada im Zweikampf gegen Örebros William Wikman beim frühen Aus d<strong>er</strong> Kanadi<strong>er</strong> beim Spengl<strong>er</strong> Cup 2022.<br />

: Dem Ruf g<strong>er</strong>echt w<strong>er</strong>den<br />

Im Mittelpunkt des Teilnehm<strong>er</strong>felds steht Team Canada, das den Stolz und die Leidenschaft<br />

des kanadischen Eishockeys repräsenti<strong>er</strong>t. Im eigenen Land arbeitet Hockey<br />

Canada am Image, beim 95. Spengl<strong>er</strong> Cup in Davos ist das Finale das angestrebte Ziel.<br />

«Die Zukunft des Eishockeys<br />

ist grenzenlos»,<br />

wird Kath<strong>er</strong>ine Hend<strong>er</strong>son<br />

diesen Somm<strong>er</strong> in<br />

ihr<strong>er</strong> Einstellungsv<strong>er</strong>kündung ziti<strong>er</strong>t.<br />

Seit Septemb<strong>er</strong> ist sie die wichtigste<br />

«Hockey Mom» d<strong>er</strong> Welt. W<strong>er</strong> kennt sie<br />

nicht, diese enthusiastischen Eishockey-Elt<strong>er</strong>n?<br />

Sie sind bekannt für ihre<br />

Hingabe und Leidenschaft, die sie in die<br />

Entwicklung ihr<strong>er</strong> Kind<strong>er</strong> investi<strong>er</strong>en,<br />

fahren ihre Schützlinge zur Eishalle und<br />

zurück und v<strong>er</strong>bringen dort selbst unzählige<br />

Stunden ihres Lebens. Sie sind<br />

ein immens wichtig<strong>er</strong> Bestandteil des<br />

Sports. Kath<strong>er</strong>ine Hend<strong>er</strong>sons Tätigkeit<br />

marki<strong>er</strong>t jetzt ein neues, vielleicht<br />

gar das grösste Kalib<strong>er</strong> im Eishockeysport.<br />

Aus Toronto leitet die Businessfrau<br />

als CEO die Geschicke von Hockey<br />

Canada – mit entsprechend gross<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>antwortung für den Stolz ein<strong>er</strong><br />

ganzen Nation.<br />

Tradition und Publikumsliebling<br />

Beim Spengl<strong>er</strong> Cup in Davos gilt die charismatische<br />

Mannschaft d<strong>er</strong> Kanadi<strong>er</strong><br />

als Institution, sie begleitet das Traditionsturni<strong>er</strong><br />

seit dem Jahr 1984 kontinui<strong>er</strong>lich.<br />

Dies macht das kanadische<br />

Team zu einem Publikumsliebling und<br />

jedes Jahr zu einem starken Anwärt<strong>er</strong><br />

auf den begehrten Spengl<strong>er</strong> Cup-Titel.<br />

In jed<strong>er</strong> Partie wird vom Publikum die<br />

Essenz des kanadischen Eishockeys gefei<strong>er</strong>t.<br />

Bei den M<strong>er</strong>chandising-Artikeln<br />

liegen die Kanadi<strong>er</strong> im Spitzenfeld.<br />

Sportlich wird vom Team Canada in diesem<br />

Jahr eine En<strong>er</strong>gieleistung <strong>er</strong>wartet.<br />

Das Turni<strong>er</strong>aus im Pre-Semifinale<br />

im Vorjahr war nicht das, was Organisation<br />

und Fans <strong>er</strong>wartet hatten. Statt<br />

den Titel zu v<strong>er</strong>teidigen, unt<strong>er</strong>lagen<br />

die Kanadi<strong>er</strong> den zweikampfstarken<br />

Schweden aus Örebro. Die <strong>er</strong>folgsv<strong>er</strong>wöhnten<br />

Nordam<strong>er</strong>ikan<strong>er</strong> und ihre Anhäng<strong>er</strong><br />

in d<strong>er</strong> Schweiz w<strong>er</strong>den in diesem<br />

Jahr alles daran setzen, dem kanadischen<br />

Anspruch g<strong>er</strong>echt zu w<strong>er</strong>den.<br />

Und das ist natürlich ein Sieg im Finalspiel<br />

am 31. Dezemb<strong>er</strong>.<br />

Die Kultur, d<strong>er</strong> Spielstil und die vielen<br />

<strong>er</strong>folgreichen Teilnahmen machen das<br />

Team Canada zu dem, was die Kanadi<strong>er</strong><br />

beim ältesten int<strong>er</strong>nationalen Eishockey-Mannschaftsturni<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> Welt<br />

auszeichnet. Den Titel Spengl<strong>er</strong> Cup-<br />

Rekordhalt<strong>er</strong> kann den Kanadi<strong>er</strong>n (16<br />

Turni<strong>er</strong>siege) lediglich Gastgeb<strong>er</strong> Hockey<br />

Club Davos (15 Turni<strong>er</strong>siege) streitig<br />

machen. Doch dazu soll es gemäss


<strong>2023</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

39<br />

: Gesenkte Köpfe bei den Spiel<strong>er</strong>n von Team Canada nach dem frühen Ausscheiden am Spengl<strong>er</strong> Cup 2022. : Enttäuschung bei Canadas Goalie Connor Hughes.<br />

den Nordam<strong>er</strong>ikan<strong>er</strong>n zumindest in diesem<br />

Jahr noch nicht kommen.<br />

Hend<strong>er</strong>sons Auftrag d<strong>er</strong> Nation<br />

Nicht nur im Landwass<strong>er</strong>tal, sond<strong>er</strong>n<br />

auch im eigenen Land haben die Kanadi<strong>er</strong><br />

an Boden gutzumachen. D<strong>er</strong> Ruf<br />

des kanadischen Eishockeyv<strong>er</strong>bandes<br />

hat vor allem bei den Sponsoren gelitten,<br />

weshalb sich Kath<strong>er</strong>ine Hend<strong>er</strong>son<br />

auf eine schwi<strong>er</strong>ige Mission vorb<strong>er</strong>eitet.<br />

Das V<strong>er</strong>trauen in den Eishockeysport<br />

und die geteilte Freude daran gilt<br />

es schnellstmöglich wied<strong>er</strong> zu festigen,<br />

sof<strong>er</strong>n man nicht an Relevanz v<strong>er</strong>li<strong>er</strong>en<br />

möchte.<br />

Eishockey ist eine tief v<strong>er</strong>wurzelte Leidenschaft,<br />

eine kulturelle Ikone und ein<br />

zentral<strong>er</strong> Bestandteil d<strong>er</strong> nationalen<br />

Identität Kanadas. Eishockey ist nicht<br />

nur ein Spiel, sond<strong>er</strong>n ein Symbol für<br />

Teamgeist, Ausdau<strong>er</strong> und Fairplay, das<br />

die Kanadi<strong>er</strong>innen und Kanadi<strong>er</strong> üb<strong>er</strong><br />

Gen<strong>er</strong>ationen hinweg v<strong>er</strong>bindet. Eishockey-Arenen<br />

sind Orte, in denen sich<br />

d<strong>er</strong> Geist des Landes wid<strong>er</strong>spiegelt.<br />

«Dass alle Kanadi<strong>er</strong> Eishockey so <strong>er</strong>leben,<br />

wie es zu ihnen passt», bringt Hend<strong>er</strong>son<br />

die Zielsetzung von Hockey<br />

Canada auf den Punkt. Dies könne im<br />

Einklang mit ihren Vorstandskollegen,<br />

den Athleten, lokalen V<strong>er</strong>bänden, Geschäftspartn<strong>er</strong>n<br />

sowie den Fans gelingen.<br />

Doch die Aufgabe wird <strong>er</strong>heblich<br />

sein.<br />

Die H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung<br />

d<strong>er</strong> Kad<strong>er</strong>zusammenstellung<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup <strong>er</strong>möglicht vorweg in<br />

d<strong>er</strong> Schweiz engagi<strong>er</strong>ten Kanadi<strong>er</strong>n,<br />

sich in d<strong>er</strong> Altjahrswoche auf glänzend<strong>er</strong><br />

Bühne zu präsenti<strong>er</strong>en. Die Teilnahme<br />

an einem Turni<strong>er</strong> mit so reichhaltig<strong>er</strong><br />

Geschichte <strong>er</strong>zeugt besond<strong>er</strong>e<br />

Motivation und Stolz bei den Spiel<strong>er</strong>n.<br />

Neben dem Eishockeysport <strong>er</strong>leben die<br />

Teilnehm<strong>er</strong> und ihre Familien eine Woche<br />

im wint<strong>er</strong>lichen Landwass<strong>er</strong>tal mit Ausflügen<br />

und Schlittenfahrten.<br />

Die Kad<strong>er</strong>zusammenstellung für Hockey<br />

Canada wird von Jahr zu Jahr komplex<strong>er</strong>.<br />

Es sind nämlich die Schweiz<strong>er</strong><br />

selbst, welche die heimische Hockeykultur<br />

imm<strong>er</strong> stärk<strong>er</strong> defini<strong>er</strong>en. Die Zahl<br />

d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>fügbaren kanadischen Spiel<strong>er</strong><br />

nimmt ab. Dies spiegelt die wachsende<br />

Relevanz des Schweiz<strong>er</strong> Eishockeys wid<strong>er</strong><br />

und stellt die V<strong>er</strong>antwortlichen von<br />

Hockey Canada vor weit<strong>er</strong>e H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ungen.<br />

Süss<strong>er</strong> Tropfen als Reisebegleit<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Cracks<br />

Kanadas köstliche Naturgabe<br />

D<strong>er</strong> Sirup symbolisi<strong>er</strong>t die reiche Natur Kanadas, während Eishockey die Nation<br />

v<strong>er</strong>eint. Ahornsirup, ein süsses Produkt aus kanadischen Ahornbäumen, hat nicht<br />

nur kulinarischen, sond<strong>er</strong>n auch kulturellen W<strong>er</strong>t. Kanada, besond<strong>er</strong>s die Provinz<br />

Quebec, ist d<strong>er</strong> Hauptproduzent von Ahornsirup. Für die Eishockeyspiel<strong>er</strong>, die tausende<br />

Kilomet<strong>er</strong> von zu Hause entf<strong>er</strong>nt auf dem Eis stehen, wird Ahornsirup zu<br />

ein<strong>er</strong> süssen Erinn<strong>er</strong>ung an die Heimat, die sie auf ihren Reisen begleitet. Das Elixi<strong>er</strong><br />

darf auch beim Spengl<strong>er</strong> Cup nicht fehlen. So wird in d<strong>er</strong> Altjahrswoche nicht<br />

nur d<strong>er</strong> Geschmack d<strong>er</strong> Pfannkuchen v<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>t, sond<strong>er</strong>n auch eine charmante<br />

Geschichte üb<strong>er</strong> die Beziehung zwischen Sport und Heimat gelebt.


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<strong>2023</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

41<br />

: Nächst<strong>er</strong> Anlauf zum Titel: Für Kapitän Andres Ambühl (links) ist d<strong>er</strong> diesjährige Spengl<strong>er</strong> Cup die 15. Turni<strong>er</strong>teilnahme.<br />

: Eine Auffrischung für die<br />

grosse HCD-Liebe<br />

Die Gastgeb<strong>er</strong>rolle allein <strong>er</strong>füllt den Hockey Club Davos beim 95. Spengl<strong>er</strong> Cup nicht<br />

mit Glück. Im Rennen um das Prädikat Rekordsieg<strong>er</strong> liegen die Haush<strong>er</strong>ren gegenüb<strong>er</strong><br />

Team Canada im Hint<strong>er</strong>treffen, können jedoch mit dem Turni<strong>er</strong>sieg gleichziehen.<br />

Die Spengl<strong>er</strong> Cup-Luft wird<br />

imm<strong>er</strong> dünn<strong>er</strong> für den Gastgeb<strong>er</strong><br />

Hockey Club Davos.<br />

Die Sehnsucht nach dem 16.<br />

Triumph steigt von Jahr zu Jahr, genau<br />

wie die Erwartungshaltung d<strong>er</strong> Besuch<strong>er</strong>innen<br />

und Besuch<strong>er</strong>. Die Bündn<strong>er</strong><br />

wollen und müssen neue Wege finden,<br />

den Titel zu holen. Nicht umsonst<br />

sprach d<strong>er</strong> im Somm<strong>er</strong> v<strong>er</strong>pflichtete<br />

Headcoach Josh Holden von ein<strong>er</strong> Auffrischung<br />

d<strong>er</strong> grossen Liebe zum Hockey<br />

Club Davos. Eine En<strong>er</strong>giespritze in<br />

Sachen Spengl<strong>er</strong> Cup ist d<strong>er</strong> Schweiz-<br />

Kanadi<strong>er</strong> allemal. Und das, obwohl d<strong>er</strong><br />

einstig hitzköpfig agi<strong>er</strong>ende Spiel<strong>er</strong> auf<br />

d<strong>er</strong> Zug<strong>er</strong> Train<strong>er</strong>bank abgekühlt wurde.<br />

«D<strong>er</strong> Weg vom Spiel<strong>er</strong> zum Train<strong>er</strong><br />

war für mich ein L<strong>er</strong>nprozess. Ich musste<br />

einen neuen Josh Holden krei<strong>er</strong>en»,<br />

<strong>er</strong>klärt d<strong>er</strong> 45-Jährige, d<strong>er</strong> in den letzten<br />

<strong>Jahre</strong>n auch privat ruhig<strong>er</strong> geworden<br />

sei.<br />

D<strong>er</strong> alljährliche Spengl<strong>er</strong> Cup in Davos<br />

zieht als prestigeträchtiges Event Eishockeyfans<br />

aus all<strong>er</strong> Welt magisch an.<br />

Für den Gastgeb<strong>er</strong>, den Hockey Club<br />

Davos, geht es <strong>er</strong>neut darum, Rekordsieg<strong>er</strong><br />

Team Canada die Alleinstellung<br />

strittig zu machen. Mit dem Turni<strong>er</strong>sieg<br />

würden die Lokalmatadore mit den<br />

Cracks aus Üb<strong>er</strong>see gleichziehen.<br />

Ein immens<strong>er</strong> Erfahrungsschatz<br />

Ein entscheidend<strong>er</strong> Faktor, d<strong>er</strong> den Davos<strong>er</strong>n<br />

in die Karten spielen und ihnen<br />

einen wichtigen Vorteil v<strong>er</strong>schaffen<br />

kann, ist d<strong>er</strong> Erfahrungsschatz im<br />

Team. Ohne V<strong>er</strong>stärkungsspiel<strong>er</strong> und<br />

zum Saisonbeginn zählt d<strong>er</strong> Kad<strong>er</strong> des<br />

Hockey Club Davos stolze 235 Spengl<strong>er</strong><br />

Cup-Partien. Im Schnitt hat jed<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong><br />

das prestigeträchtige Turni<strong>er</strong> mehr<br />

als zweimal bestritten und ist dah<strong>er</strong> mit<br />

den Rahmenbedingungen sehr v<strong>er</strong>traut.<br />

Denn d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup ist weit mehr als<br />

nur ein Eishockeyturni<strong>er</strong>; <strong>er</strong> ist eine<br />

Bühne für Träume und gilt in d<strong>er</strong> int<strong>er</strong>nationalen<br />

Spiel<strong>er</strong>szene als Prestigev<strong>er</strong>anstaltung.<br />

Die Davos<strong>er</strong> haben ihren Traum vom<br />

Sieg letztmals vor zwölf <strong>Jahre</strong>n am<br />

31. Dezemb<strong>er</strong> 2011 wahr gemacht. In<br />

d<strong>er</strong> Zwischenzeit hat sich viel im Hockey<br />

Club Davos v<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>t. D<strong>er</strong> Club hat sich<br />

mod<strong>er</strong>nisi<strong>er</strong>t und dem zeitgenössischen<br />

Eishockey angepasst. Fünf P<strong>er</strong>sönlichkeiten<br />

wurde inzwischen das<br />

Zept<strong>er</strong> als Headcoach des Hockey Club<br />

Davos in die Hand gegeben. Doch auch<br />

die letzte Finalteilnahme 2012 liegt weit


Sonntags fragen wir<br />

uns, ob Kat<strong>er</strong> und<br />

Muskelkat<strong>er</strong> v<strong>er</strong>wandt sind.<br />

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<strong>2023</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

43<br />

: Die Anhäng<strong>er</strong> des Hockey Club Davos wollen auch am Silvest<strong>er</strong>tag ins Stadion.<br />

: Josh Holden sieht den Hockey Club Davos am<br />

diesjährigen Spengl<strong>er</strong> Cup ganz oben.<br />

zurück, stammt noch aus d<strong>er</strong> Del-<br />

Curto-Ära. Im Vorjahr v<strong>er</strong>wehrte ausg<strong>er</strong>echnet<br />

Liga-Konkurrent HC Ambrì-<br />

Piotta den Davos<strong>er</strong>n den Einzug ins Finale.<br />

In d<strong>er</strong> nationalen Liga wurden die<br />

Davos<strong>er</strong> zuletzt 2015 Meist<strong>er</strong>. Dem 31.<br />

Titel folgten zwei Halbfinalteilnahmen,<br />

bevor bei den jüngsten fünf Titelentscheidungen<br />

d<strong>er</strong> Kultclub aus dem<br />

Landwass<strong>er</strong>tal kein Mitsprach<strong>er</strong>echt<br />

mehr hatte. Endstation war spätestens<br />

im Vi<strong>er</strong>telfinale.<br />

Die Schlüsselfigur, die beide<br />

Lag<strong>er</strong> kennt<br />

Josh Holden ist Zug<strong>er</strong> Legende und<br />

Cheftrain<strong>er</strong>-Jungspund zugleich, kennt<br />

beim Spengl<strong>er</strong> Cup seinen Hockey Club<br />

Davos und dessen grössten Konkurrenten<br />

Team Canada. In d<strong>er</strong> Turni<strong>er</strong>geschichte<br />

kann <strong>er</strong> auf beeindruckende<br />

Momente zurückblicken. Als aktiv<strong>er</strong><br />

Spiel<strong>er</strong> stand <strong>er</strong> hi<strong>er</strong> vi<strong>er</strong>mal auf dem<br />

Eis und <strong>er</strong>reichte vi<strong>er</strong>mal das Finale. Im<br />

letzten Jahr sammelte <strong>er</strong> als Assistenztrain<strong>er</strong><br />

weit<strong>er</strong>e w<strong>er</strong>tvolle Erfahrungen,<br />

auch wenn Team Canada unt<strong>er</strong><br />

sein<strong>er</strong> Führung alle Spiele v<strong>er</strong>lor. Er <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t<br />

sich an den süssen Geschmack<br />

des Erfolgs, wie <strong>er</strong> während des NHL-<br />

Lockouts im Jahr 2012 mit einem hochdekori<strong>er</strong>ten<br />

Team Canada die Trophäe<br />

in den Händen hielt. Andres Ambühl,<br />

Captain des Hockey Club Davos, findet<br />

bei seinem 15. Spengl<strong>er</strong> Cup Gefallen an<br />

Holdens Rolle als Bandengen<strong>er</strong>al, denn<br />

als Gegenspiel<strong>er</strong> war <strong>er</strong>, so Ambühl,<br />

«nicht g<strong>er</strong>ade d<strong>er</strong> einfachste».<br />

B<strong>er</strong>ge, Träume und d<strong>er</strong><br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Gipfel<br />

Die beeindruckende B<strong>er</strong>gkulisse rund<br />

um das Eisstadion Davos zieht nicht<br />

nur Touristen und Touristinnen an,<br />

sond<strong>er</strong>n nimmt auch Josh Holden den<br />

Atem. In Calgary geboren, schliesst<br />

sich für ihn nach 15 <strong>Jahre</strong>n in d<strong>er</strong> geschäftigen<br />

Stadt Zug d<strong>er</strong> Kreis. Kindheits<strong>er</strong>inn<strong>er</strong>ungen<br />

an Ausflüge in die<br />

B<strong>er</strong>ge w<strong>er</strong>den lebendig, und <strong>er</strong> v<strong>er</strong>spürt<br />

den Wunsch, den Gipfel zu <strong>er</strong>klimmen<br />

– diesmal in Form des Spengl<strong>er</strong><br />

Cup-Siegs. Die Zeit beim 95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup in Davos könnte also reif<br />

sein, damit d<strong>er</strong> Hockey Club Davos aus<br />

sein<strong>er</strong> Rolle als Gastgeb<strong>er</strong> h<strong>er</strong>austritt<br />

und auf dem Eis <strong>er</strong>neut Grosses <strong>er</strong>reicht.<br />

Die Liebe zum Hockey Club Davos<br />

ist nicht g<strong>er</strong>ostet, und ein Erfolg<br />

beim Spengl<strong>er</strong> Cup würde diese Liebe<br />

wied<strong>er</strong> entfachen und den Himmel üb<strong>er</strong><br />

Davos zum <strong>Jahre</strong>sausklang in neuem<br />

Glanz <strong>er</strong>strahlen lassen.<br />

Drei Buchstaben im Schweiz<strong>er</strong> Eishockeykult<br />

Die Faszination und Erfolgsgeschichte<br />

des Hockey Club Davos<br />

Mit ein<strong>er</strong> Historie, die bis ins Jahr 1921 zurückreicht, hat sich d<strong>er</strong> Hockey Club Davos<br />

zu einem wahren Kultclub entwickelt. Die Anziehungskraft reicht weit üb<strong>er</strong> den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup hinaus. Nicht nur d<strong>er</strong> sportliche Erfolg ist Antrieb für die Fans, sond<strong>er</strong>n<br />

auch die Atmosphäre im Eisstadion Davos, die Leidenschaft d<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong> und<br />

die V<strong>er</strong>bundenheit zur Region. Kurz gesagt, d<strong>er</strong> Hockey Club Davos ist nicht nur ein<br />

Eishockeyclub, sond<strong>er</strong>n ein Stück Schweiz<strong>er</strong> Kulturgut. Die Kombination aus Tradition,<br />

Erfolg und Leidenschaft macht den HCD zu einem Club, d<strong>er</strong> die H<strong>er</strong>zen d<strong>er</strong><br />

Fans in d<strong>er</strong> ganzen Schweiz <strong>er</strong>ob<strong>er</strong>t hat. Und d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup ist dabei ein alljährlich<strong>er</strong><br />

Höhepunkt, d<strong>er</strong> diese Faszination weit<strong>er</strong> befeu<strong>er</strong>t.


Glanz und Gloria<br />

: LOFT 23 – d<strong>er</strong> neue Treffpunkt<br />

im Kurpark


GLANZ UND GLORIA<br />

45<br />

: Ein Leuchtturm für die ganze Schweiz<br />

LOFT 23 ist d<strong>er</strong> neue Spengl<strong>er</strong> Cup-Begegnungsraum aus Bündn<strong>er</strong> Holz – mod<strong>er</strong>n<br />

int<strong>er</strong>preti<strong>er</strong>t. Ein Ort, an dem sich die Gäste wohlfühlen. Es ist ab<strong>er</strong> auch<br />

ein Leuchtturmprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Ein wund<strong>er</strong>bares Geschenk<br />

zum 100. Geburtstag des Spengl<strong>er</strong> Cup.<br />

Egal wie d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup <strong>2023</strong> ausgehen<br />

wird, ein Highlight ist b<strong>er</strong>eits gewiss:<br />

das neue LOFT 23, ein Treffpunkt,<br />

d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>bindet – am Spengl<strong>er</strong> Cup und<br />

darüb<strong>er</strong> hinaus. So wird das Gebäude im<br />

Kurpark, das den bish<strong>er</strong>igen «EisDome»<br />

<strong>er</strong>setzt, anschliessend vom Weltwirtschaftsforum<br />

gemietet und neu eing<strong>er</strong>ichtet.<br />

Bauteile des Lofts w<strong>er</strong>den<br />

zudem im Somm<strong>er</strong> zum Einsatz kommen<br />

– zum Beispiel beim Musikfestival<br />

«Moon&Stars» in Locarno.<br />

Wohlfühlambiente mit viel Holz<br />

Die Idee eines neuen Treffpunkts<br />

schwebte Spengl<strong>er</strong> Cup-OK-Präsident<br />

Marc Gianola b<strong>er</strong>eits 2015 vor. Im Juni<br />

2022 wurde die Konzeption intensivi<strong>er</strong>t<br />

und schliesslich umgesetzt. Ein eh<strong>er</strong><br />

klein<strong>er</strong> Bau wurde den v<strong>er</strong>schiedenen<br />

Bedürfnissen angepasst, wurde imm<strong>er</strong><br />

gröss<strong>er</strong> und komplex<strong>er</strong>. «Am Anfang<br />

standen ganz v<strong>er</strong>rückte Ideen. Wir<br />

mussten schliesslich ab<strong>er</strong> feststellen,<br />

dass diese wirtschaftlich nicht funktioni<strong>er</strong>en<br />

können. Es war imm<strong>er</strong> ein<br />

Spagat zwischen Technik, Logistik und<br />

Wirtschaftlichkeit», so Töna Rauch,<br />

Geschäftsleit<strong>er</strong> QUADRIN solutions AG<br />

und INVIAS AG, die das Projekt geplant<br />

hat. Das Projekt imponi<strong>er</strong>t dennoch mit<br />

eindrücklichen Dimensionen. Spektakulär<br />

blieb d<strong>er</strong> Eingangsb<strong>er</strong>eich, d<strong>er</strong> dem<br />

Gebäude mit 44<strong>80</strong> m 2 nutzbar<strong>er</strong> Fläche<br />

das Gesicht gibt. Die Gäste w<strong>er</strong>den<br />

unt<strong>er</strong> einem Torbogen aus Bündn<strong>er</strong><br />

Holz, d<strong>er</strong> wie Lamellen gestaltet ist und<br />

eine Welle darstellt, ins Gebäude treten.<br />

Vom Eingangsb<strong>er</strong>eich gelangen die<br />

Hospitality-Gäste in den Hospitality-<br />

B<strong>er</strong>eich und im Ob<strong>er</strong>geschoss laden<br />

Bar- und Lounge-B<strong>er</strong>eich sowie Sponsorenlogen<br />

zum V<strong>er</strong>weilen ein. Erstellt<br />

wurde dies<strong>er</strong> Teil des Gebäudes aus<br />

dem Modulbausystem QUADRIN, welches<br />

auf einem Rast<strong>er</strong> mit den Massen<br />

: Auch Staff und Spiel<strong>er</strong> des Hockey Club Davos helfen bei d<strong>er</strong> Produktion d<strong>er</strong> Elemente zum LOFT 23.<br />

2,50 auf 5,<strong>80</strong> Met<strong>er</strong> aufgebaut ist. Die<br />

Grundkonstruktion bilden Achsensysteme,<br />

an welchen die Aussenwand- und<br />

Dachelemente angesetzt sowie die Zwischendecken<br />

eingeführt w<strong>er</strong>den. Die<br />

v<strong>er</strong>wendeten Eisenteile nehmen die<br />

Statik des Gebäudes ab. Sie leiten die<br />

Schnee- und Windlasten aus dem Dach<br />

in den Boden respektive das Fundament.<br />

Vom Wohlfühlambiente im Innenraum<br />

sowie vom Dämmw<strong>er</strong>t d<strong>er</strong> Gebäudehülle<br />

wird sich d<strong>er</strong> Temporärbau kaum<br />

von einem Fixbau unt<strong>er</strong>scheiden. Die<br />

Besuch<strong>er</strong>innen und Besuch<strong>er</strong> w<strong>er</strong>den<br />

sich dank dem Ambiente mit Holz, Glas,<br />

dunklen Decken und ein<strong>er</strong> sanften Beleuchtung<br />

wohlfühlen. Geheizt wird mit<br />

CO 2 -neutralen Pellets.<br />

Aus 1923 Fichten entstanden<br />

Wichtig war die regionale Produktion.<br />

Das LOFT 23 entstand aus insgesamt


Wir schaffen Räume auf Zeit.<br />

QUADRIN - das modulare Bausystem.<br />

Das neue «Loft‘23» «LOFT 23» beim Spengl<strong>er</strong> Cup Cup Davos:<br />

Erleben Sie unv<strong>er</strong>gessliche Momente in d<strong>er</strong><br />

einzigartigen Location aus Bündn<strong>er</strong> Holz.<br />

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QUADRIN ist ein Produkt d<strong>er</strong>


GLANZ UND GLORIA<br />

47<br />

1923 fünf Met<strong>er</strong> langen Bäumen, was<br />

rund 3,5 Hektar Wald entspricht, also<br />

rund fünf Fussballfeld<strong>er</strong>n. Das Fichtenholz<br />

stammt aus dem Kanton Graubünden,<br />

vorwiegend aus Davos, B<strong>er</strong>gün und<br />

Surses. Das Volumen d<strong>er</strong> gefällten 870<br />

Kubikmet<strong>er</strong> Holz wächst in Graubündens<br />

Wäld<strong>er</strong>n inn<strong>er</strong>halb von zwei Tagen<br />

nach.<br />

Die Stämme wurden im neuen Sägew<strong>er</strong>k<br />

Resurses SA in Tinizong zu Lamellen für<br />

das Holztragw<strong>er</strong>k geschnitten. D<strong>er</strong><br />

wohl grösste Temporärbau d<strong>er</strong> Schweiz<br />

wird als Leuchtturmprojekt für Qualität,<br />

CO 2 -Bindung und einzigartiges<br />

Raumambiente dienen. Ein Meilenstein<br />

für Effizienz, Digitalisi<strong>er</strong>ung und intelligentes<br />

Bauen.<br />

: Töna Rauch: «D<strong>er</strong> Eingangsb<strong>er</strong>eich des LOFT 23 wird besond<strong>er</strong>s spannend. Mit den Lamellen aus<br />

Bündn<strong>er</strong> Holz in Kombination mit dem Hint<strong>er</strong>grund in Grautönen wird ein einzigartig<strong>er</strong> Effekt <strong>er</strong>zielt,<br />

d<strong>er</strong> dem Gebäude seine Identität gibt.»<br />

Schlaflose Nächte und grosse<br />

Vorfreude<br />

Töna Rauch freut sich üb<strong>er</strong> das Projekt:<br />

«Es war sehr spannend und h<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>nd,<br />

von d<strong>er</strong> Grösse und komplexen<br />

Planung h<strong>er</strong> eine Gratwand<strong>er</strong>ung für<br />

alle Fachplan<strong>er</strong>.» Er spricht von einem<br />

d<strong>er</strong> h<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ndsten Bauten, bei<br />

denen <strong>er</strong> mitgewirkt hat: «Es ist ein Bau<br />

für drei Monate im Jahr, mit demselben<br />

Anspruch wie an ein Haus, das 100 <strong>Jahre</strong><br />

zu stehen hat und auch in zehn und<br />

mehr <strong>Jahre</strong>n noch schön aussehen soll.»<br />

Imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> gab es auch kritische<br />

Phasen und einige schlaflose Nächte, so<br />

Rauch. So mussten knifflige Fragen geklärt<br />

w<strong>er</strong>den, etwa, ob d<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>grund<br />

stabil genug ist, um die Lasten aufnehmen<br />

zu können, od<strong>er</strong> ob die Leistung d<strong>er</strong><br />

Heizung ausreicht und niemand fri<strong>er</strong>en<br />

muss. Die hohe Anzahl von 530 Bauelementen<br />

musste inn<strong>er</strong>t kürzest<strong>er</strong> Zeit<br />

produzi<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den. Mitte Septemb<strong>er</strong><br />

wurde mit dem Aufbau begonnen. Bis zu<br />

20 Handw<strong>er</strong>k<strong>er</strong> standen zu Spitzenzeiten<br />

bei eingeschränkten Platzv<strong>er</strong>hältnissen<br />

auf d<strong>er</strong> Baustelle. Sind es dieses<br />

Jahr sieben bis neun Wochen, soll d<strong>er</strong><br />

Aufbau in den kommenden <strong>Jahre</strong>n noch<br />

rund sechs Wochen dau<strong>er</strong>n.<br />

Am 26. Dezemb<strong>er</strong> fei<strong>er</strong>t das<br />

LOFT 23 Premi<strong>er</strong>e<br />

Als Geburtstagsgeschenk «100 <strong>Jahre</strong><br />

Spengl<strong>er</strong> Cup» wird das LOFT 23 am<br />

26. Dezemb<strong>er</strong> offiziell <strong>er</strong>öffnet. Auf<br />

diesen Tag freut sich auch Töna Rauch:<br />

«Ich bin froh, wenn am 26. Dezemb<strong>er</strong><br />

morgens um 8 Uhr die Spannung weg<br />

ist und wir uns auf den <strong>er</strong>sten Tag im<br />

LOFT 23 freuen können.»<br />

GAMMACATERING ist neu für das kulinarische Wohl zuständig<br />

Das Auge isst mit, d<strong>er</strong> Geist geniesst<br />

Erstmals wird am Spengl<strong>er</strong> Cup <strong>2023</strong> GAMMACATERING die VIP-Gäste im LOFT 23<br />

kulinarisch v<strong>er</strong>wöhnen. «Wir legen W<strong>er</strong>t auf Details», <strong>er</strong>zählt Niculin Pet<strong>er</strong> von<br />

GAMMACATERING. «Nur wenn die Gäste sich bei uns rundum wohlfühlen, kommt<br />

auch im Eisstadion eine noch bess<strong>er</strong>e Stimmung auf.» Die Spengl<strong>er</strong> Cup-Gäste<br />

w<strong>er</strong>den in den Genuss von kreativem Live-Cooking kommen. Neben vorzüglichem<br />

saisonalem Essen sind dem Cat<strong>er</strong><strong>er</strong> eine schöne Präsentation d<strong>er</strong> G<strong>er</strong>ichte und ein<br />

freundlich<strong>er</strong> und aufm<strong>er</strong>ksam<strong>er</strong> S<strong>er</strong>vice wichtig. Beim Einkauf d<strong>er</strong> feinen, marktfrischen<br />

Lebensmittel w<strong>er</strong>den regionale Produzenten b<strong>er</strong>ücksichtigt. Für den<br />

Gastgeb<strong>er</strong> mit Leidenschaft und Können ist das Traditionsturni<strong>er</strong> nach dem White<br />

Turf und ab 2024 dem Snow Polo in St. Moritz ein weit<strong>er</strong><strong>er</strong> einzigartig<strong>er</strong> Grossanlass<br />

in den Bündn<strong>er</strong> B<strong>er</strong>gen.


95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2023</strong><br />

Die 19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> – das Ende<br />

des Kalten Kriegs<br />

«Wir brauchen Demokratie wie die Luft zum Atmen» (Michail Gorbatschow, Rede an das<br />

Zentralkomitee d<strong>er</strong> Kommunistischen Partei d<strong>er</strong> Sowjetunion (KPdSU), 28. Januar 1987)<br />

Knapp zwei Monate vor<br />

dem Ende d<strong>er</strong> 19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<br />

<strong>Jahre</strong> <strong>er</strong>lebte die Dekade einen ihr<strong>er</strong><br />

entscheidendsten Momente: Am 9. Novemb<strong>er</strong><br />

1989 fiel die B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Mau<strong>er</strong>,<br />

Symbol d<strong>er</strong> Trennung von Europa in zwei<br />

Hälften, Symbol des Kalten Kriegs,<br />

Symbol d<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>drückung von Millionen<br />

Menschen durch die diktatorischen<br />

Regimes des sogenannten Ostblocks.<br />

Wenige hatten dieses historische Ereignis<br />

und das darauffolgende, schnelle<br />

V<strong>er</strong>schwinden dies<strong>er</strong> Regimes <strong>er</strong>wartet.<br />

Das SED-Regime d<strong>er</strong> DDR hatte<br />

zum Beispiel nur einen Monat vor d<strong>er</strong><br />

Öffnung d<strong>er</strong> Mau<strong>er</strong> noch den 40. <strong>Jahre</strong>stag<br />

des Staates mit grossen Fei<strong>er</strong>lichkeiten<br />

zelebri<strong>er</strong>t.<br />

Vom Reich des Bösen zu P<strong>er</strong>estroika<br />

und Glasnost<br />

Das Jahrzehnt hatte in ein<strong>er</strong> ganz and<strong>er</strong>en<br />

Stimmung begonnen. Im März<br />

1983 bezeichnete d<strong>er</strong> US-Präsident<br />

Ronald Reagan die Sowjetunion als<br />

«Reich des Bösen». Reagan hatte Anfang<br />

1981 seine Präsidentschaft mit<br />

d<strong>er</strong> deutlichen Ankündigung begonnen,<br />

den Kalten Krieg gewinnen zu wollen.<br />

D<strong>er</strong> Abbruch d<strong>er</strong> Rüstungskontrollgespräche<br />

zwischen den beiden Staaten<br />

Ende 1983 bestätigte die «Stabilität»<br />

des Kalten Kriegs.<br />

Was sich dann drei <strong>Jahre</strong> spät<strong>er</strong>, im<br />

Oktob<strong>er</strong> 1986, bei einem Treffen in<br />

Reykjavik, abspielen würde, war zu jenem<br />

Zeitpunkt unvorstellbar. Michail<br />

Gorbatschow, seit März 1985 Gen<strong>er</strong>alsekretär<br />

d<strong>er</strong> KPdSU, äuss<strong>er</strong>te sich<br />

nach dem Treffen: «Gleich zu Beginn<br />

schlug ich vor, dass die Arsenale all<strong>er</strong><br />

strategischen nuklearen Raketen halbi<strong>er</strong>t<br />

w<strong>er</strong>den, damit wir mit d<strong>er</strong> am<strong>er</strong>ikanischen<br />

Seite eine Balance h<strong>er</strong>stellen.»<br />

Das Treffen selbst endete<br />

letztendlich jedoch ohne Abkommen.<br />

SBG Davos Platz. Fotograf unbekannt, Historisches Archiv UBS<br />

Trotzdem hatte sich grundsätzlich etwas<br />

v<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>t, d<strong>er</strong> Kalte Krieg schien<br />

aufzutauen. In Washington, ein Jahr<br />

spät<strong>er</strong>, wurde Gorbatschow b<strong>er</strong>eits<br />

enthusiastisch als jemand begrüsst,<br />

d<strong>er</strong> die Welt aus dem Kalten Krieg, und<br />

die Sowjetunion und potenziell den ganzen<br />

Ostblock in eine neue Ära d<strong>er</strong> Freiheit<br />

und Offenheit führen würde. Diese<br />

Hoffnung basi<strong>er</strong>te ein<strong>er</strong>seits auf den<br />

V<strong>er</strong>handlungen, die in Washington zum<br />

Unt<strong>er</strong>zeichnen des INF (Int<strong>er</strong>mediate<br />

Range Nuclear Forces)-V<strong>er</strong>trags, des<br />

V<strong>er</strong>trags üb<strong>er</strong> nukleare Mittelstreckensysteme,<br />

führen würde. And<strong>er</strong><strong>er</strong>seits<br />

kam sie insbesond<strong>er</strong>e aufgrund<br />

des von Gorbatschow im Oktob<strong>er</strong> 1985<br />

<strong>er</strong>stellten Programms zur wirtschaftlichen<br />

«Beschleunigung» durch einen<br />

«Umbau» («P<strong>er</strong>estroika») d<strong>er</strong> sowjetischen<br />

V<strong>er</strong>hältnisse auf. Fast noch wichtig<strong>er</strong><br />

wurde ein zweit<strong>er</strong> Begriff, und Teil<br />

des Programms, «Glasnost» od<strong>er</strong> «Offenheit».<br />

«Glasnost» und «P<strong>er</strong>estroika» wurden<br />

zu Schlagwört<strong>er</strong>n für Gorbatschows<br />

Amtszeit – und grundsätzlich für die<br />

historische Entwicklung dies<strong>er</strong> <strong>Jahre</strong>.<br />

Sie bedeuteten nämlich auch, dass die<br />

Rote Armee sich – im Gegensatz zu<br />

1953 (DDR), 1956 (Ungarn) od<strong>er</strong> 1968<br />

(Tschechoslowakei) – zurückhielt, als<br />

sich Bürg<strong>er</strong> in Polen, Ungarn od<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

DDR anschickten, die dortigen Regimes<br />

üb<strong>er</strong> den Haufen zu w<strong>er</strong>fen. Mit d<strong>er</strong><br />

Gründung von Solidarność 19<strong>80</strong> stand<br />

Polen am Anfang d<strong>er</strong> Entwicklung. Was<br />

zu Beginn d<strong>er</strong> Dekade noch vom polnischen<br />

Regime unt<strong>er</strong>drückt wurde, liess<br />

sich zu Ende d<strong>er</strong> 19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> nicht<br />

mehr zurückbinden, als die Bewegung im<br />

April 1989 wied<strong>er</strong> amtlich an<strong>er</strong>kannt<br />

wurde.<br />

Die Schweiz und das «Tauen» des<br />

Kalten Kriegs<br />

In d<strong>er</strong> Schweiz wurde das «Tauen» des<br />

Kalten Kriegs durch das <strong>er</strong>ste Treffen


PRESENTING PARTNER UBS<br />

49<br />

zwischen Reagan und Gorbatschow<br />

üb<strong>er</strong>haupt (Ende 1985) symbolisi<strong>er</strong>t.<br />

Fast fünf Stunden lang tauschten sich<br />

die beiden aus – mit dem hoffnungs<strong>er</strong>weckenden<br />

Ergebnis ein<strong>er</strong> gemeinsamen<br />

Erklärung, «dass ein Atomkrieg<br />

nicht gewonnen w<strong>er</strong>den kann und niemals<br />

ausgefochten w<strong>er</strong>den darf».<br />

Auch V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Wirtschaft<br />

v<strong>er</strong>folgten die dramatischen<br />

V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ungen d<strong>er</strong> zweiten Hälfte d<strong>er</strong><br />

19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> intensiv. Im Editorial d<strong>er</strong><br />

Dezemb<strong>er</strong>-1989-Ausgabe von «D<strong>er</strong> Monat<br />

in Wirtschaft und Finanz», d<strong>er</strong><br />

Wirtschaftspublikation des Schweiz<strong>er</strong>ischen<br />

Bankv<strong>er</strong>eins (SBV), ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

beiden Vorgäng<strong>er</strong>banken d<strong>er</strong> UBS, kam<br />

die Üb<strong>er</strong>raschung üb<strong>er</strong> den Fall d<strong>er</strong><br />

B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Mau<strong>er</strong> so zum Ausdruck: «Als<br />

uns<strong>er</strong>e Ökonomen und Finanzanalysten<br />

mit d<strong>er</strong> Vorb<strong>er</strong>eitung dieses Heftes begannen,<br />

das den Wirtschaftsp<strong>er</strong>spektiven<br />

1990 gewidmet ist, h<strong>er</strong>rschten<br />

noch klare V<strong>er</strong>hältnisse. West und Ost<br />

waren durch Mau<strong>er</strong> und Stacheldraht<br />

getrennt, d<strong>er</strong> Einfluss d<strong>er</strong> sozialistischen<br />

Länd<strong>er</strong> auf die Konjunktur v<strong>er</strong>nachlässigbar.<br />

Inn<strong>er</strong>halb wenig<strong>er</strong> Tage<br />

hat sich das alte Szenario grundlegend<br />

gewandelt.»<br />

UBS national und lokal<br />

Mitte d<strong>er</strong> 19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> waren in d<strong>er</strong><br />

Schweiz 581 Bankinstitute mit ein<strong>er</strong><br />

Gesamtbilanzsumme von 723 Milliarden<br />

Franken und etwa 100 000 Mitarbeitenden<br />

beheimatet. D<strong>er</strong> Heimatmarkt wurde<br />

von wenigen Instituten beh<strong>er</strong>rscht,<br />

zu denen d<strong>er</strong> SBV, die Schweiz<strong>er</strong>ische<br />

Bankgesellschaft (SBG) und die Schweiz<strong>er</strong>ische<br />

Kreditanstalt (SKA) zählten.<br />

Gemessen an ihren Bilanzsummen v<strong>er</strong>fügten<br />

diese drei Banken üb<strong>er</strong> einen<br />

Marktanteil von 50 Prozent.<br />

In Davos waren alle drei Banken in den<br />

19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n fest v<strong>er</strong>ank<strong>er</strong>t. Zu Anfang<br />

d<strong>er</strong> Dekade fei<strong>er</strong>te d<strong>er</strong> SBV 1982<br />

zehn <strong>Jahre</strong> in Davos Dorf mit ein<strong>er</strong> Gabe<br />

ans Heimatmuseum d<strong>er</strong> Landschaft Davos,<br />

das zur gleichen Zeit sein 40-Jahr-<br />

Jubiläum beging. Die SBG fei<strong>er</strong>te einige<br />

<strong>Jahre</strong> spät<strong>er</strong> 25 <strong>Jahre</strong> in Davos mit<br />

ein<strong>er</strong> totalen Umgestaltung ihr<strong>er</strong> Filiale<br />

Davos Platz. B<strong>er</strong>eits seit 1930 war die<br />

SKA mit ein<strong>er</strong> Filiale in Davos v<strong>er</strong>treten,<br />

Die Natur-Eisbahn in Davos um 1930. ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv, Fotograf unbekannt<br />

19<strong>80</strong> v<strong>er</strong>gnügten sich die Menschen auf d<strong>er</strong> Kunsteisbahn. ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv,<br />

Fotograf Lüthy Patrick<br />

denn in jenem Jahr hatte sie die Rhätische<br />

Bank üb<strong>er</strong>nommen. Zwischen 1986<br />

und 1992 betrieb die SKA noch eine zusätzliche<br />

Filiale in Davos Dorf.<br />

100 <strong>Jahre</strong> Wint<strong>er</strong>sport in d<strong>er</strong> Schweiz<br />

Man könnte annehmen, dass die Schweiz<br />

und d<strong>er</strong> Wint<strong>er</strong>sport schon seit anh<strong>er</strong><br />

miteinand<strong>er</strong> v<strong>er</strong>knüpft waren. Offiziell<br />

jedoch begann <strong>er</strong> 1885, dies zumindest<br />

nach d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong>ischen V<strong>er</strong>kehrszentrale<br />

(heute Schweiz Tourismus), die<br />

dessen 100-Jahr-Jubiläum zusammen<br />

mit vielen Wint<strong>er</strong>sportzentren d<strong>er</strong><br />

Schweiz 1985 fei<strong>er</strong>te. Davos spielte in<br />

dies<strong>er</strong> Geschichte eine wichtige Rolle,<br />

denn b<strong>er</strong>eits seit den 18<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n<br />

domini<strong>er</strong>te d<strong>er</strong> Ort die Eiskunst- und<br />

Schnellaufszene d<strong>er</strong> Schweiz. Auch<br />

fand zum Beispiel das <strong>er</strong>ste offizielle<br />

int<strong>er</strong>nationale Schlittenrennen 1883 in<br />

Davos vom Wolfgangpass nach Klost<strong>er</strong>s<br />

statt.<br />

Das Eishockey in d<strong>er</strong> Schweiz nahm<br />

seine Anfänge ebenso zur gleichen Zeit,<br />

denn laut Historik<strong>er</strong> Max Triet wurde<br />

d<strong>er</strong> Sport 1887 im Grashopp<strong>er</strong>s Club<br />

Zürich durch dessen Mit-Gründ<strong>er</strong> Tom<br />

E. Griffith vorgestellt. Doch, wie Triet<br />

zu eben dem 100. Jubiläum des Wint<strong>er</strong>sports<br />

schrieb, «hatte diese kanadische<br />

Variante des Eishockeys einen<br />

langen Weg bis zur An<strong>er</strong>kennung in allen<br />

Teilen d<strong>er</strong> Schweiz»!


FÜR IHRE VIP-, BUSINESS- UND PRIVATEN EVENTS


GLANZ UND GLORIA<br />

51<br />

: Jasmine Flury<br />

Abfahrtsweltmeist<strong>er</strong>in <strong>2023</strong>, <strong>er</strong>ste und bish<strong>er</strong> einzige Weltcupsieg<strong>er</strong>in<br />

Ski alpin aus dem Kanton Graubünden<br />

«Mit dem Hockey Club Davos und dem Spengl<strong>er</strong> Cup bin ich als Monstein<strong>er</strong>in<br />

(Ortsteil von Davos) seit mein<strong>er</strong> Kindheit eng v<strong>er</strong>bunden. Ich <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>e<br />

mich, wie meine Kollegin und ich an Matches stolz die Trikots von Lonny<br />

Bohonos und Lars Weibel trugen. In den Jugendjahren freuten wir uns auf<br />

die legendäre Stimmung im Festzelt des Spengl<strong>er</strong> Cup, für viele die Party<br />

des <strong>Jahre</strong>s. Wenngleich d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup mitten in d<strong>er</strong> Ski-Saison<br />

stattfindet, v<strong>er</strong>suche ich stets, das Highlight möglichst live in d<strong>er</strong> Halle<br />

mitzuv<strong>er</strong>folgen, um die Emotionen sowie die bombastische Stimmung<br />

aufzusaugen. Das wird auch in Zukunft so bleiben: einmal HC Davos-Fan,<br />

imm<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup-Fan.»


95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2023</strong><br />

: Lange Hosen und weisse Handschuhe<br />

Jürg Ochsn<strong>er</strong> war imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> für Neues auf dem Spengl<strong>er</strong> Cup-Eis gut. Dank dem<br />

Gründ<strong>er</strong> von Ochsn<strong>er</strong> Hockey spielte d<strong>er</strong> Hockey Club Davos 1981 beim Spengl<strong>er</strong> Cup mit<br />

langen Hosen – Schwenningen und Dynamo Moskau 1983 mit weissen Handschuhen.<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup war für Jürg Ochsn<strong>er</strong><br />

imm<strong>er</strong> wichtig. Schon als Kind v<strong>er</strong>folgte<br />

<strong>er</strong> die Spiele. Spät<strong>er</strong> nutzte <strong>er</strong> die Bühne<br />

als Geschäftsmann od<strong>er</strong> brachte den<br />

EHC Kloten an den Spengl<strong>er</strong> Cup.<br />

Vom Weih<strong>er</strong> in Aadorf auf<br />

die Weltbühne<br />

Jürg Ochsn<strong>er</strong>s Liebe zum Eishockey begann<br />

auf einem Weih<strong>er</strong> in Aadorf im<br />

Schweiz<strong>er</strong> Kanton Thurgau. Sein Sportlehr<strong>er</strong><br />

v<strong>er</strong>legte damals die Wint<strong>er</strong>-<br />

Sportstunden aufs Eis. Ihm hat Jürg<br />

Ochsn<strong>er</strong> seine Begeist<strong>er</strong>ung für den<br />

Sport, für Eishockey und die Leichtathletik<br />

zu v<strong>er</strong>danken. Schon als Zwölfjährig<strong>er</strong><br />

handelte Jürg Ochsn<strong>er</strong> unt<strong>er</strong> and<strong>er</strong>em<br />

mit Graf-Schlittschuhen, die<br />

<strong>er</strong> – natürlich zu einem freundschaftlichen<br />

Preis – an seine Kollegen v<strong>er</strong>kaufte.<br />

Gleichzeit finanzi<strong>er</strong>te <strong>er</strong> damit seine<br />

eigene Ausrüstung. Für den Einkauf<br />

nutzte <strong>er</strong> die Kanäle sein<strong>er</strong> Elt<strong>er</strong>n, die<br />

ein Geschäft für Eisenwaren- und Haushaltsartikel<br />

führten. Mit 16 <strong>Jahre</strong>n<br />

spielte Ochsn<strong>er</strong> bei Wint<strong>er</strong>thur, wo <strong>er</strong><br />

nach rund eineinhalb <strong>Jahre</strong>n sein NLB-<br />

Debüt gab: «Ich habe viel zu spät mit<br />

Schlittschuhlaufen begonnen. Doch die<br />

Zeit reichte, um zu spüren, dass es zu<br />

wenig gute Train<strong>er</strong> gab.» Als 17-Jährig<strong>er</strong><br />

traini<strong>er</strong>te <strong>er</strong> die Zweitliga-Mannschaft<br />

von Frauenfeld. D<strong>er</strong> jüngste sein<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong><br />

war 22 – Ochsn<strong>er</strong> brachte das Team<br />

in die Aufstiegsspiele. Spät<strong>er</strong> wechselte<br />

d<strong>er</strong> Thurgau<strong>er</strong> zu Wil, dann zu Arosa, das<br />

vor dem Abstieg in die 2. Liga stand. Er<br />

brachte das Team in die Nationalliga B<br />

und stand vor d<strong>er</strong> Türe zur Nationalliga<br />

A. Er wechselte zu Kloten – und war d<strong>er</strong><br />

jüngste und einzige Schweiz<strong>er</strong> Train<strong>er</strong> in<br />

d<strong>er</strong> ganzen Nationalliga A. Sechs <strong>Jahre</strong><br />

lang traini<strong>er</strong>te <strong>er</strong> den V<strong>er</strong>ein mit Erfolg,<br />

ebenso für zwei <strong>Jahre</strong> die Schweiz<strong>er</strong><br />

Olympiamannschaft. Spät<strong>er</strong> prägte <strong>er</strong><br />

den EHC Kloten als Gen<strong>er</strong>al Manag<strong>er</strong> und<br />

Präsident. Parallel dazu baute <strong>er</strong> seine<br />

Firma Ochsn<strong>er</strong> Hockey auf.<br />

D<strong>er</strong> Start zu einem starken<br />

Unt<strong>er</strong>nehmen<br />

Ende Juni 1969 fuhr Jürg Ochsn<strong>er</strong> mit<br />

dem grünlacki<strong>er</strong>ten VW-Bus seines Vat<strong>er</strong>s<br />

nach Füssen zu Markus Egen, d<strong>er</strong><br />

1952 mit dem EV Füssen den Spengl<strong>er</strong><br />

Cup gewann. D<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> kehrte mit<br />

1000 Egen-Northstar-Stöcken und dem<br />

v<strong>er</strong>traglich exklusiven Alleinv<strong>er</strong>triebsrecht<br />

für die Schweiz in die Heimat zurück.<br />

Schon bald waren die Egen-Stöcke<br />

die meistv<strong>er</strong>kauften Eishockeyschläg<strong>er</strong><br />

in d<strong>er</strong> Schweiz. Auch den Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

nutzte Jürg Ochsn<strong>er</strong> als W<strong>er</strong>befläche.<br />

1981 spielte d<strong>er</strong> Hockey Club Davos mit<br />

langen Hosen. Jürg Ochsn<strong>er</strong> hatte diese<br />

aus den USA importi<strong>er</strong>t, wo auch das<br />

NHL-Team Philadelphia auf lange Hosen<br />

setzen sollte. Doch die Hose setzte sich<br />

nie durch. Als von Ärzten die V<strong>er</strong>mutung<br />

aufkam, dass sie sich negativ auf die<br />

Knie auswirke, v<strong>er</strong>kaufte sie Jürg Ochsn<strong>er</strong><br />

nicht mehr. «Ich musste imm<strong>er</strong> zu<br />

100 Prozent von einem Artikel üb<strong>er</strong>zeugt<br />

sein», begründete <strong>er</strong> den Rückzug.<br />

1983 rüstete <strong>er</strong> aus w<strong>er</strong>betechnischen<br />

Gründen Schwenningen am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup mit weissen Handschuhen aus. Als<br />

<strong>er</strong> nach Davos kam, <strong>er</strong>kundigte sich d<strong>er</strong><br />

russische Starspiel<strong>er</strong> Alexand<strong>er</strong> Malzew<br />

vom Team Dynamo Moskau, was es<br />

mit den weissen Handschuhen auf sich<br />

habe und ob <strong>er</strong> ebenfalls solche besitzen<br />

könne. «Hoch<strong>er</strong>freut üb<strong>er</strong>gab ich<br />

ihm, dem absoluten Starspiel<strong>er</strong>, sehr<br />

g<strong>er</strong>ne ein Paar dies<strong>er</strong> weissen Handschuhe»,<br />

<strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich Jürg Ochsn<strong>er</strong><br />

g<strong>er</strong>ne an diesen Moment zurück. Am<br />

Ende des Turni<strong>er</strong>s liess Malzew seine<br />

Handschuhe von all seinen Mitspiel<strong>er</strong>n<br />

unt<strong>er</strong>schreiben und schenkte sie dem<br />

damals zehnjährigen Sacha Ochsn<strong>er</strong>.<br />

«Die W<strong>er</strong>bewirksamkeit dies<strong>er</strong> Aktion<br />

mit Malzew besch<strong>er</strong>te uns noch während<br />

d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup-Woche unzählige<br />

Nachfragen und Bestellungen für<br />

weisse Handschuhe», so Ochsn<strong>er</strong>.<br />

: Jürg Ochsn<strong>er</strong> mit den weissen Handschuhen,<br />

die in den 19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n am Spengl<strong>er</strong> Cup für<br />

Aufsehen sorgten.<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup – die Geburtsstunde<br />

von Ochsn<strong>er</strong> M<strong>er</strong>chandise<br />

1991 üb<strong>er</strong>nahm Ruedi Killias das Marketing<br />

des Spengl<strong>er</strong> Cup. Mit ihm zusammen<br />

hatte Jürg Ochsn<strong>er</strong> die Sportlehr<strong>er</strong>ausbildung<br />

absolvi<strong>er</strong>t und das<br />

U19-Nationalteam betreut und traini<strong>er</strong>t.<br />

«Er b<strong>er</strong>ichtete mir, dass es ausschliesslich<br />

HC Davos-Souvenirs und<br />

keine Spengl<strong>er</strong> Cup-Artikel gebe. Üb<strong>er</strong><br />

Nacht entstanden Spengl<strong>er</strong> Cup-Fan-<br />

Artikel und mit ihnen die M<strong>er</strong>chandise-<br />

Abteilung von Ochsn<strong>er</strong> Hockey. <strong>Jahre</strong><br />

spät<strong>er</strong> wurde Ochsn<strong>er</strong> M<strong>er</strong>chandise<br />

Partn<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Int<strong>er</strong>nationalen Eishockey-<br />

Föd<strong>er</strong>ation IIHF für die Eishockey-A<br />

Weltmeist<strong>er</strong>schaft in B<strong>er</strong>n und Zürich.<br />

Acht weit<strong>er</strong>e A-Weltmeist<strong>er</strong>schaften<br />

folgten. Heute trägt Ochsn<strong>er</strong> M<strong>er</strong>chandise<br />

rund 15 Prozent zum Umsatz<br />

von Ochsn<strong>er</strong> Hockey, dem Schweiz<strong>er</strong><br />

Marktführ<strong>er</strong> für Eishockey-Artikel, bei.<br />

Seit Jürg Ochsn<strong>er</strong>s Pensioni<strong>er</strong>ung im<br />

Jahr 2010 führen seine Söhne Marc und<br />

Sacha die Firma. Den Spengl<strong>er</strong> Cup ab<strong>er</strong><br />

v<strong>er</strong>folgt Jürg Ochsn<strong>er</strong> noch heute mit<br />

grossem Int<strong>er</strong>esse.


PRESENTING PARTNER UBS<br />

53<br />

: Andy Schmid<br />

Ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> weltbesten Handball-Spielmach<strong>er</strong>,<br />

Train<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Männ<strong>er</strong>-Handballnationalmannschaft<br />

ab Somm<strong>er</strong> 2024<br />

«D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup Davos: 100 <strong>Jahre</strong> Tradition und<br />

Sport in einem speziellen Ambiente. Ich durfte schon<br />

als Kind den Spengl<strong>er</strong> Cup besuchen und v<strong>er</strong>folge<br />

das Turni<strong>er</strong> seith<strong>er</strong> imm<strong>er</strong> mit grossem Int<strong>er</strong>esse. Den<br />

Akteuren auf dem Eis wünsche ich viel Freude, eine<br />

gute Spielüb<strong>er</strong>sicht und Erfolg im Abschluss. Damit ‹ 100<br />

<strong>Jahre</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup› zum Volksfest wird.»


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: Lara Stald<strong>er</strong><br />

Captain des Schweiz<strong>er</strong> Eishockeynationalteams d<strong>er</strong> Frauen, Bronzemedaillen-Gewinn<strong>er</strong>in<br />

bei den Olympischen Wint<strong>er</strong>spielen (2014),<br />

<strong>er</strong>ste von d<strong>er</strong> nordam<strong>er</strong>ikanischen Profiliga gedraftete Schweiz<strong>er</strong>in<br />

(2016), mehrfache Top-Scor<strong>er</strong>in in Schweden<br />

«D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup ist ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong>jenigen Sportanlässe, die keine Grenzen<br />

kennen. Auch in mein<strong>er</strong> Zeit in Am<strong>er</strong>ika und in Schweden war d<strong>er</strong><br />

Traditionsanlass Thema. So konnte ich zwar das Turni<strong>er</strong> nicht wie als<br />

Kind gemeinsam mit mein<strong>er</strong> Familie v<strong>er</strong>folgen, doch ich v<strong>er</strong>suchte,<br />

die attraktiven Partien und das Volksfest auch von d<strong>er</strong> F<strong>er</strong>ne aus zu<br />

geniessen. Dass in Davos seit einem Jahr ein Frauenteam aufgebaut wird,<br />

freut mich sehr. Es ist genial, dass d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup auch als Plattform<br />

dafür genutzt wird, das Frauen-Eishockey bekannt<strong>er</strong> zu machen.»


: Annik Kälin<br />

EM-Bronzemedaillen-Gewinn<strong>er</strong>in und WM-Sechste im Leichtathletik-<br />

Siebenkampf 2022, Schweiz<strong>er</strong> Rekordhalt<strong>er</strong>in im Sieben- und Fünfkampf,<br />

Hallen-EM-Sechste im Weitsprung <strong>2023</strong><br />

«Als Bündn<strong>er</strong>in mit einem Grossvat<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> einst beim HC Prättigau dem<br />

Puck nachjagte, gehört d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup zu den traditionellen Anlässen,<br />

denen man faszini<strong>er</strong>t beiwohnt. Letztes Jahr durfte ich den UBS Key<br />

Play<strong>er</strong> des <strong>er</strong>sten Spiels ehren. Unten auf dem Eis zu stehen und die<br />

einmalige Stimmung in Davos einmal hautnah zu <strong>er</strong>leben, war eindrücklich<br />

und v<strong>er</strong>gleichbar mit d<strong>er</strong> elektrisi<strong>er</strong>enden Ambiance bei Weltklasse<br />

Zürich.»


HAUTNAH AN IHREM<br />

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OFFICIAL BROADCASTER SRG<br />

59<br />

«Ein Aufgebot für den Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

war für mich etwas vom Grössten»<br />

Beni Thurnhe<strong>er</strong> hat wie kein and<strong>er</strong><strong>er</strong> die F<strong>er</strong>nseh-Üb<strong>er</strong>tragungen des Spengl<strong>er</strong> Cup in<br />

den 19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n geprägt. Ab 1978 begleitete <strong>er</strong> als Kommentator 21 Turni<strong>er</strong>e. Seit<br />

Kindstagen war d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup ein Fixt<strong>er</strong>min in seinem Kalend<strong>er</strong> und noch heute ist <strong>er</strong><br />

ein gross<strong>er</strong> Fan dieses einzigartigen Eishockey-Turni<strong>er</strong>s. Ein Rückblick d<strong>er</strong> TV-Legende<br />

auf den Spengl<strong>er</strong> Cup d<strong>er</strong> 19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>.<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup zieht sich wie ein rot<strong>er</strong><br />

Faden durch mein Leben. Als Kind<br />

bewund<strong>er</strong>te ich am F<strong>er</strong>nsehen die Kaminfeg<strong>er</strong>,<br />

die an Silvest<strong>er</strong> als Glücksbring<strong>er</strong><br />

auf dem Tribünendach d<strong>er</strong> noch<br />

offenen Eisbahn ihre Aufwartung<br />

machten. Schwarz-Weiss-Bild<strong>er</strong> genügten<br />

dafür vollkommen! Bald wurde<br />

das Bild farbig, das Spielfeld ab<strong>er</strong> noch<br />

lange nicht gedeckt. Meine <strong>er</strong>sten Spiele<br />

als TV-Kommentator fanden 1978<br />

imm<strong>er</strong> noch draussen statt, wobei vi<strong>er</strong><br />

grosse Betonelemente b<strong>er</strong>eits auf den<br />

baldigen Bau ein<strong>er</strong> Halle hinwiesen – d<strong>er</strong><br />

dann all<strong>er</strong>dings noch <strong>Jahre</strong> auf sich<br />

warten liess.<br />

Weltklasse-Eishockey gab es in den<br />

1970<strong>er</strong>- und 19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n in d<strong>er</strong><br />

Schweiz nur am Spengl<strong>er</strong> Cup zu sehen.<br />

Wenn Teams aus d<strong>er</strong> Sowjetunion und<br />

d<strong>er</strong> Tschechoslowakei aufeinand<strong>er</strong>trafen,<br />

war dies im V<strong>er</strong>gleich zum einheimischen<br />

Tun wie eine and<strong>er</strong>e Sportart.<br />

Duelle zwischen Dukla Jihlava und Spartak<br />

Moskau – wie beispielsweise das Finalspiel<br />

1982 – waren auf und auch<br />

neben dem Eis höchst spannend.<br />

Einzig das Engagement eines NHL-<br />

Teams blieb bis zum heutigen Tag unrealistisch.<br />

Da behalf man sich mit ein<strong>er</strong><br />

weit<strong>er</strong>en Eigenkreation – den «Swiss<br />

Canadians», bald einmal Team Canada<br />

genannt. Die bei Schweiz<strong>er</strong> Clubs engagi<strong>er</strong>ten<br />

üb<strong>er</strong>seeischen Puck-Artisten<br />

bildeten ein Team und gewannen bei<br />

ihr<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Teilnahme 1984 gleich das<br />

Turni<strong>er</strong>. Im letzten Spiel holten sie<br />

gegen das sowjetische Team von Woskressensk<br />

einen 1 : 3-Rückstand auf.<br />

D<strong>er</strong> beim B-Ligisten Dübendorf (!) engagi<strong>er</strong>te<br />

Rob Plumb <strong>er</strong>zielte kurz vor<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup hat Beni Thurnhe<strong>er</strong> zu einem<br />

halben Davos<strong>er</strong> gemacht. Foto: SRF<br />

Schluss das entscheidende 4 : 3. Diese<br />

Partie bleibt in mein<strong>er</strong> p<strong>er</strong>sönlichen<br />

Kommentatoren-Karri<strong>er</strong>e die Nr. 1.<br />

Ein Aufgebot für den Spengl<strong>er</strong> Cup war<br />

für mich etwas vom Grössten. Am<br />

26. Dezemb<strong>er</strong> nach Davos zu fahren und<br />

eine Stunde nach d<strong>er</strong> Ankunft zu reporti<strong>er</strong>en<br />

galt keineswegs als unprofessionell.<br />

Auf d<strong>er</strong> F<strong>er</strong>nseh-Tribüne tummelten<br />

sich manchmal auch Kind<strong>er</strong> in<br />

Pamp<strong>er</strong>s, so auch meine. Od<strong>er</strong> auch<br />

Sohn Andrej des auf dem Eis beschäftigten<br />

Sup<strong>er</strong>stars Slawa Bykow,<br />

unt<strong>er</strong>dessen eine Fribourg-Gottéron-<br />

Legende wie b<strong>er</strong>eits sein Vat<strong>er</strong>.<br />

Es gab <strong>Jahre</strong>, in denen ich ganz alleine<br />

alle Spiele bestritten habe, zwei pro<br />

Tag! Meistens waren wir ab<strong>er</strong> mehr<strong>er</strong>e.<br />

Zwischen d<strong>er</strong> Nachmittags- und d<strong>er</strong><br />

Abendpartie wurde das eine od<strong>er</strong> and<strong>er</strong>e<br />

Bi<strong>er</strong> getrunken. Manche dabei geborenen<br />

Ideen wurden sogleich in die Tat<br />

umgesetzt, auch die dummen! So lag ich<br />

für meine Anfangsmod<strong>er</strong>ation einmal<br />

rücklings auf dem Mittelpunkt des Eisfeldes<br />

und sprach in die neu monti<strong>er</strong>te<br />

Kam<strong>er</strong>a üb<strong>er</strong> dem Feld – alles live. Viele<br />

and<strong>er</strong>e, s<strong>er</strong>iös<strong>er</strong>e Novitäten wurden in<br />

d<strong>er</strong> Schweiz <strong>er</strong>stmals am Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

ausprobi<strong>er</strong>t: Kam<strong>er</strong>a im Tor, Kam<strong>er</strong>a<br />

auf dem Helm des Goalies od<strong>er</strong> des<br />

Schiedsricht<strong>er</strong>s. Vieles ist unt<strong>er</strong>dessen<br />

Eishockey-Standard geworden.<br />

21 <strong>Jahre</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup im Dezemb<strong>er</strong><br />

und rund 50 <strong>Jahre</strong> Skif<strong>er</strong>ien im Februar<br />

haben mich zu einem halben Davos<strong>er</strong><br />

gemacht. Unt<strong>er</strong>dessen hat sich d<strong>er</strong><br />

Kreis geschlossen, und ich v<strong>er</strong>folge die<br />

Partien wied<strong>er</strong> zu Hause am F<strong>er</strong>nsehapparat<br />

– farbig natürlich!<br />

Live mit<strong>er</strong>leben<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

bei SRF, RTS und RSI<br />

Als Official Broadcast<strong>er</strong> b<strong>er</strong>ichten die<br />

Send<strong>er</strong> d<strong>er</strong> SRG auch dieses Jahr umfassend<br />

üb<strong>er</strong> den Spengl<strong>er</strong> Cup und zeigen<br />

alle Spiele. Alle Partien können zudem<br />

auf den Online-Plattformen und in<br />

den Sport-Apps von SRF, RTS und RSI<br />

mitv<strong>er</strong>folgt w<strong>er</strong>den.<br />

TV<br />

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: Patrick Fisch<strong>er</strong><br />

Nationaltrain<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Eishockeynationalmannschaft<br />

«Für mich p<strong>er</strong>sönlich ist d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup nach den<br />

Olympischen Spielen und d<strong>er</strong> Weltmeist<strong>er</strong>schaft das<br />

attraktivste Eishockeyturni<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Welt.»


Sieg<strong>er</strong> von damals<br />

: Zeitzeugen b<strong>er</strong>ichten


SIEGER VON DAMALS<br />

63<br />

: «W<strong>er</strong> dabei ist, will siegen»<br />

Dominik Hašek war wohl d<strong>er</strong> beste Torhüt<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> je am Spengl<strong>er</strong> Cup auf dem Eis stand.<br />

1987 spielte <strong>er</strong> mit seinem Stammv<strong>er</strong>ein Pardubice <strong>er</strong>stmals am Traditionsturni<strong>er</strong>. 2010<br />

kehrte <strong>er</strong> am Ende sein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e mit Spartak Moskau noch einmal zurück.<br />

Dominik Hašek (Bild links) v<strong>er</strong>zaub<strong>er</strong>te<br />

die Zuschau<strong>er</strong>innen und Zuschau<strong>er</strong> mit<br />

sein<strong>er</strong> Athletik, seinen Paraden und<br />

seinem unorthodoxen Spielstil, d<strong>er</strong> die<br />

Gegn<strong>er</strong> oft v<strong>er</strong>zweifeln liess. Seine<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Premi<strong>er</strong>e 1987 war gleichzeitig<br />

das Rendezvous d<strong>er</strong> besten Torhüt<strong>er</strong><br />

Europas: Neben Dominik Hašek<br />

wussten auch Richard Buch<strong>er</strong> (Davos)<br />

und Pet<strong>er</strong> Lindmark (Färjestad) zu begeist<strong>er</strong>n.<br />

Zwei Partien wurden im Penaltyschiessen<br />

entschieden. Dabei gewann<br />

Pardubice gegen Davos, weil<br />

Hašek alle Penaltys hielt. D<strong>er</strong> junge<br />

Goalie war damals 22 <strong>Jahre</strong> alt. «Es war<br />

ein grossartiges Turni<strong>er</strong>. Sportlich lief<br />

es für uns nicht nach Wunsch, wir zi<strong>er</strong>ten<br />

das Ende d<strong>er</strong> Tabelle», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t <strong>er</strong><br />

sich. Dennoch sei es für ihn eine riesige<br />

Erfahrung gewesen: «Es war mein <strong>er</strong>stes<br />

Clubturni<strong>er</strong>, ich konnte <strong>er</strong>stmals<br />

gegen eine russische Mannschaft spielen,<br />

und das Stadion war bei jedem Spiel<br />

nahezu ausv<strong>er</strong>kauft. Es war grossartig.»<br />

Eines sein<strong>er</strong> Hobbys ist Skifahren.<br />

Natürlich hätte es ihn auch in Davos<br />

g<strong>er</strong>eizt, auf die Pisten zu gehen: «Obwohl<br />

ich darüb<strong>er</strong> nachdachte, habe ich<br />

es schliesslich nicht umgesetzt und mich<br />

voll auf das Eishockey konzentri<strong>er</strong>t.»<br />

«Es freute mich, mein<strong>er</strong> Familie<br />

Davos zu zeigen»<br />

Nach sein<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup-Premi<strong>er</strong>e<br />

v<strong>er</strong>folgte Dominik Hašek das Turni<strong>er</strong><br />

für lange Zeit aus d<strong>er</strong> F<strong>er</strong>ne. So zum<br />

Beispiel in d<strong>er</strong> Saison 2005/06, als <strong>er</strong> in<br />

Ottawa bei den Senators in d<strong>er</strong> NHL<br />

spielte: «Nach uns<strong>er</strong>en Morgentrainings<br />

schauten wir jeweils die Spiele.<br />

Das war eine grosse Freude, denn ich<br />

hatte nicht <strong>er</strong>wartet, das Turni<strong>er</strong> auch<br />

im kanadischen F<strong>er</strong>nsehen v<strong>er</strong>folgen zu<br />

können.» Fünf <strong>Jahre</strong> spät<strong>er</strong> kam Dominik<br />

Hašek als 45-Jährig<strong>er</strong> mit Spartak<br />

Moskau noch einmal an den Spengl<strong>er</strong><br />

Cup zurück, begeist<strong>er</strong>te als Torhüt<strong>er</strong>,<br />

und belegte schliesslich mit seinem<br />

Team Rang 3: «Es war speziell, nach 23<br />

<strong>Jahre</strong>n wied<strong>er</strong> nach Davos zu kommen.<br />

Ähnlich wie bei mein<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Teilnahme<br />

mit Pardubice gelang es uns ab<strong>er</strong><br />

nicht, sportliche Akzente zu setzen.<br />

Dennoch machte es grossen Spass, in<br />

Davos zu spielen.» Das Turni<strong>er</strong> habe <strong>er</strong><br />

ähnlich wahrgenommen wie bei sein<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>sten Teilnahme: «Die Fans sorgten<br />

<strong>er</strong>neut für eine fantastische Stimmung<br />

und es freute mich, dies alles<br />

mein<strong>er</strong> Familie, die damals mitg<strong>er</strong>eist<br />

war, zu zeigen.»<br />

Olympiagold, 18 <strong>Jahre</strong> NHL und<br />

zweifach<strong>er</strong> Stanley-Cup-Sieg<strong>er</strong><br />

Zwischen den beiden Spengl<strong>er</strong> Cup-Einsätzen<br />

lag eine unglaubliche Karri<strong>er</strong>e.<br />

D<strong>er</strong> «Dominator», so sein Spitzname,<br />

gewann Medaillen an Junioren- und A-<br />

Weltmeist<strong>er</strong>schaften und 1998 mit<br />

Tschechien sensationell Olympiagold.<br />

Insgesamt 373 Mal spielte <strong>er</strong> für sein<br />

Heimatland. In 18 <strong>Jahre</strong>n NHL wurde <strong>er</strong><br />

sechsmal als «best<strong>er</strong> NHL-Goalie des<br />

<strong>Jahre</strong>s» ausgezeichnet und gewann mit<br />

den Detroit Red Wings zweimal den<br />

Stanley Cup, 2002 als <strong>er</strong>st<strong>er</strong> Europä<strong>er</strong>.<br />

2009 fei<strong>er</strong>te <strong>er</strong> mit Pardubice den<br />

tschechischen Meist<strong>er</strong>titel. P<strong>er</strong>sönlich<br />

streicht <strong>er</strong> den Sieg im Olympiafinale<br />

gegen Russland und den Stanley Cup<br />

2002 h<strong>er</strong>aus. Imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> stellte <strong>er</strong><br />

dabei seine Fähigkeit unt<strong>er</strong> Beweis, sein<br />

ohnehin schon hohes Niveau in wichtigen<br />

Spielen noch einmal zu steig<strong>er</strong>n. Er<br />

tat alles, um Tore zu v<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>n, zum<br />

Beispiel mit d<strong>er</strong> nach ihm benannten<br />

«Hašek-Rolle», bei d<strong>er</strong> <strong>er</strong> am Boden liegend<br />

seinen Torhüt<strong>er</strong>stock losliess und<br />

mit frei<strong>er</strong> Hand üb<strong>er</strong> den Kopf griff, um<br />

den Puck abzuwehren. Zu seinen Erfolgen<br />

v<strong>er</strong>half ihm auch die Tatsache, dass<br />

<strong>er</strong> jedes Training sehr <strong>er</strong>nst nahm. «Er<br />

wurde richtig wütend, wenn man im<br />

Training ein Tor gegen ihn geschossen<br />

hatte», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>n sich ehemalige Mitspiel<strong>er</strong><br />

noch heute.<br />

Nicht den Sport, die Menschen<br />

v<strong>er</strong>misst <strong>er</strong><br />

Üb<strong>er</strong> 40 <strong>Jahre</strong>, nachdem d<strong>er</strong> Dominator<br />

als fünfjährig<strong>er</strong> Junge seine <strong>er</strong>sten<br />

Schlittschuhv<strong>er</strong>suche auf einem Teich<br />

in Pardubice machte, gab <strong>er</strong> 2012 seinen<br />

Rücktritt vom Spitzensport bekannt.<br />

Ab<strong>er</strong> <strong>er</strong> ist weit<strong>er</strong>hin sportlich<br />

aktiv, spielt Tennis, Squash, fährt Ski.<br />

G<strong>er</strong>ne treibt <strong>er</strong> Sport mit seinem Brud<strong>er</strong><br />

Martin, dem 14-fachen tschechischen<br />

Fussball-Nationalspiel<strong>er</strong>. Das<br />

Eishockey v<strong>er</strong>misst <strong>er</strong> nicht, ab<strong>er</strong> die<br />

Menschen im Sport und die vielen<br />

Freunde, die <strong>er</strong> dadurch gefunden hat.<br />

Hašeks sportliche Leistungen wurden<br />

vielfach gewürdigt. 2014 wurde <strong>er</strong> von<br />

d<strong>er</strong> NHL in die Hall of Fame aufgenommen,<br />

2015 wurde ihm dieselbe Ehre von<br />

d<strong>er</strong> IIHF zuteil. In Buffalo wird seine Trikotnumm<strong>er</strong><br />

39 nicht mehr v<strong>er</strong>geben.<br />

Nicht üb<strong>er</strong>rascht, wenn Pardubice siegt<br />

D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup hat für Hašek noch<br />

heute einen hohen Stellenw<strong>er</strong>t: «W<strong>er</strong><br />

zum Turni<strong>er</strong> fährt, will unbedingt gewinnen.<br />

Es war schon zu mein<strong>er</strong> Zeit das<br />

beste Clubturni<strong>er</strong> in Europa.» Auch mit<br />

d<strong>er</strong> neu lanci<strong>er</strong>ten Champions Hockey<br />

League w<strong>er</strong>de d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup einzigartig<br />

bleiben: «Eishockey üb<strong>er</strong> die Weihnachtstage<br />

in diesem Format und mit<br />

dem h<strong>er</strong>vorragenden Teilnehm<strong>er</strong>feld zu<br />

zelebri<strong>er</strong>en, bedeutet dem siegreichen<br />

Team viel.» Dominik Hašek freut sich,<br />

dass sein Stammclub Pardubice, dem <strong>er</strong><br />

2024 den Meist<strong>er</strong>titel in d<strong>er</strong> tschechischen<br />

Liga zutraut, in diesem Jahr auch<br />

in Davos spielt: «Ich wäre nicht üb<strong>er</strong>rascht,<br />

wenn Pardubice trotz des starken<br />

Teilnehm<strong>er</strong>felds das Turni<strong>er</strong> gewinnen<br />

würde.» Dem Organisationskomitee<br />

gratuli<strong>er</strong>t <strong>er</strong> zum 100. Geburtstag des<br />

Turni<strong>er</strong>s: «Das OK sollte den eingeschlagenen<br />

Weg weit<strong>er</strong>gehen. Es ist ein grossartiges<br />

Turni<strong>er</strong> mit ein<strong>er</strong> einzigartigen<br />

Ambiance. Ich w<strong>er</strong>de das Turni<strong>er</strong> auf jeden<br />

Fall auch dieses Jahr v<strong>er</strong>folgen.»


95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2023</strong><br />

: Gefürchtet und bewund<strong>er</strong>t<br />

Jacques «Tschäge» Soguel war gefährlich<strong>er</strong> Goalgett<strong>er</strong> und zugleich Spielmach<strong>er</strong> mit<br />

grossen technischen Fähigkeiten. Damit war <strong>er</strong> in den 19<strong>80</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n die prägende Figur<br />

des Hockey Club Davos am Spengl<strong>er</strong> Cup: ein Vorbild, für das die Mannschaftsleistung<br />

imm<strong>er</strong> im Vord<strong>er</strong>grund stand.<br />

«Ihr w<strong>er</strong>det sehen: Ich bin nicht d<strong>er</strong><br />

beste Schlittschuhläuf<strong>er</strong> und ich bin<br />

nicht d<strong>er</strong> beste Technik<strong>er</strong>. Ab<strong>er</strong> ich habe<br />

sich<strong>er</strong> einen guten Einsatz», sagte<br />

Paul-André Cadieux, als <strong>er</strong> 1978 als<br />

Spiel<strong>er</strong>train<strong>er</strong> nach Davos kam. Jacques<br />

Soguel <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich noch heute, 45<br />

<strong>Jahre</strong> spät<strong>er</strong>, an diese Begegnung, als<br />

wäre sie gest<strong>er</strong>n gewesen: «Cadieux<br />

riss uns mit sein<strong>er</strong> Begeist<strong>er</strong>ungsfähigkeit,<br />

mit seinem Einsatz und seinem<br />

Ehrgeiz mit. Bei ihm reichte ein 2 : 0-<br />

od<strong>er</strong> ein 3 : 0-Sieg nicht. Er wollte imm<strong>er</strong><br />

mehr.» Das sei, so Soguel, d<strong>er</strong> Beginn<br />

des Profitums im Davos<strong>er</strong> Eishockey<br />

gewesen. Sportlich mündete diese Zeit,<br />

nach zehn <strong>Jahre</strong>n in d<strong>er</strong> Nationalliga B,<br />

1979 in die Rückkehr in die Nationalliga<br />

A: «Paul-André Cadieux öffnete uns<br />

die Augen.» Jacques Soguel spielte von<br />

1974 bis 1991 beim Hockey Club Davos,<br />

konnte als Captain 1984 und 1985 den<br />

Meist<strong>er</strong>pokal in die Höhe stemmen. Er<br />

spielte 81 Länd<strong>er</strong>spiele und stieg 1986<br />

mit d<strong>er</strong> Schweiz in die WM-A-Gruppe auf.<br />

Jacques Soguel hat nie den Club gewechselt.<br />

Nur einmal, ganz am Anfang<br />

sein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e, zog <strong>er</strong>, d<strong>er</strong> in Neuenburg<br />

geboren wurde und als klein<strong>er</strong><br />

Knirps nach Davos kam, in Betracht,<br />

in die Westschweiz zu ziehen. D<strong>er</strong> HC<br />

La Chaux-de-Fonds bekundete Int<strong>er</strong>esse<br />

an ihm. Doch d<strong>er</strong> HCD wusste wohl<br />

schon damals, was <strong>er</strong> an Soguel hatte,<br />

und wollte ihn bei einem Wechsel für ein<br />

Jahr sp<strong>er</strong>ren. «Da spielte ich dann doch<br />

zu g<strong>er</strong>ne Eishockey, um dies in Kauf zu<br />

nehmen», schmunzelt Soguel, wenn <strong>er</strong><br />

daran zurückdenkt.<br />

Heute würde <strong>er</strong> sich den NHL-Draft<br />

nicht entgehen lassen<br />

In Davos habe <strong>er</strong> alles <strong>er</strong>reicht, was<br />

<strong>er</strong> sich als klein<strong>er</strong> Junge <strong>er</strong>träumte.<br />

Jacques Soguel ist mit seinen Brüd<strong>er</strong>n,<br />

dem ein Jahr jüng<strong>er</strong>en Claude, dem sieben<br />

<strong>Jahre</strong> jüng<strong>er</strong>en S<strong>er</strong>gio, und sein<strong>er</strong><br />

Schwest<strong>er</strong> Silvana (heute Bianchi)<br />

gleich neben d<strong>er</strong> Davos<strong>er</strong> Natureisbahn<br />

aufgewachsen. Dies sei wohl d<strong>er</strong> Grund<br />

dafür gewesen, dass alle drei Jungs<br />

dem Sport auf dem Eis frönten: «Meist<br />

schafften wir es noch zwischen Mittagessen<br />

und Schule, einige Runden auf<br />

dem Eis zu drehen», lacht Soguel. Auch<br />

kann <strong>er</strong> sich noch gut an die <strong>er</strong>sten<br />

Trainings mit d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Mannschaft<br />

<strong>er</strong>inn<strong>er</strong>n: «Zuvor hatten wir nie Kontakt<br />

mit d<strong>er</strong>en Spiel<strong>er</strong>n. Sie waren für uns<br />

wie Gött<strong>er</strong>.» Auf die «jungen Wilden»<br />

gewartet hatten die gestandenen<br />

Spiel<strong>er</strong> d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Mannschaft nicht.<br />

«Uns<strong>er</strong>e Unbeschw<strong>er</strong>theit passte ihnen<br />

gar nicht. Das bekamen wir zu spüren<br />

und mussten uns zu<strong>er</strong>st beweisen», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t<br />

<strong>er</strong> sich.<br />

Die Soguel-Brüd<strong>er</strong> schafften es alle<br />

und gehörten schliesslich gemeinsam<br />

jenem Team an, das 1984 und 1985 den<br />

Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel <strong>er</strong>rang. Claude<br />

und S<strong>er</strong>gio spielten achtmal am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup, S<strong>er</strong>gio zuletzt im Jahr 1990 mit<br />

dem EHC Kloten. Heute arbeitet <strong>er</strong> bei<br />

den ZSC Lions. Claude lebt in Kanada.<br />

In 17 <strong>Jahre</strong>n HCD 200 Tore bejubelt<br />

Neben dem Eishockey arbeitete<br />

Jacques Soguel imm<strong>er</strong> zu 100 Prozent.<br />

D<strong>er</strong> Immobilienexp<strong>er</strong>te üb<strong>er</strong>nahm 1983<br />

zusammen mit dem damaligen Goalie Richard<br />

Buch<strong>er</strong> das Treuhand- und Immobiliengeschäft<br />

von Jörg Guyan, d<strong>er</strong> von<br />

1975 bis 1982 Präsident des Hockey<br />

Club Davos war. Das Davos<strong>er</strong> Eishockey<br />

sei damals nicht für das Profitum eing<strong>er</strong>ichtet<br />

gewesen. «Klar machte d<strong>er</strong><br />

damalige Train<strong>er</strong> jeweils mit den Spiel<strong>er</strong>n,<br />

die mehr Kapazitäten hatten, das<br />

eine od<strong>er</strong> and<strong>er</strong>e Schusstraining», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t<br />

sich Soguel. Er selbst ging jeweils<br />

direkt vom Büro zum Training und danach<br />

wied<strong>er</strong> zur Arbeit. Seinem Torinstinkt<br />

tat dies jedoch keinen Abbruch.<br />

In 17 <strong>Jahre</strong>n Hockey Club Davos konnte<br />

<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> mehr als 200 Tore jubeln.<br />

: Die HCD-Legende Jacques Soguel v<strong>er</strong>folgt auch heute g<strong>er</strong>ne die Spiele des Hockey Club Davos.<br />

Auf dem Bild beim Talk zum 100-Jahr-Jubiläum des HCD im Jahr 2021.


SIEGER VON DAMALS<br />

65<br />

Hause, sond<strong>er</strong>n <strong>er</strong>fuhren auch, dass<br />

sich jährlich 1000 Kind<strong>er</strong> für einen Besuch<br />

d<strong>er</strong> Nachwuchsteams bewarben.<br />

Das war für uns sehr eindrücklich.»<br />

: Jacques Soguel, die Numm<strong>er</strong> 23 von Davos fei<strong>er</strong>t den Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel 1984.<br />

Den <strong>er</strong>sten Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel fei<strong>er</strong>te<br />

Jacques Soguel b<strong>er</strong>eits 1976 mit<br />

den Elite-Junioren. Zur gleichen Zeit<br />

wurde <strong>er</strong> als <strong>er</strong>st<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Eishockeyspiel<strong>er</strong><br />

üb<strong>er</strong>haupt von einem<br />

Team d<strong>er</strong> National Hockey League, den<br />

St. Louis Blues, gedraftet. Erfahren<br />

hatte <strong>er</strong> es auf Umwegen von einem<br />

Journalisten. Damals habe <strong>er</strong> nicht mit<br />

dem Gedanken gespielt, in die USA zu<br />

gehen. Mit den heutigen Strukturen<br />

hätte <strong>er</strong> sich die Chance ab<strong>er</strong> nicht<br />

entgehen lassen: «G<strong>er</strong>eizt hätte mich<br />

ab<strong>er</strong> auch das schwedische od<strong>er</strong> das<br />

finnische Eis hockey.»<br />

«Bei mein<strong>er</strong> Mutt<strong>er</strong> habe ich nie<br />

mehr reklami<strong>er</strong>t»<br />

Auch so sah Jacques Soguel durch den<br />

Sport viele Länd<strong>er</strong> und Kulturen. Regen<br />

Kontakt hätten die Davos<strong>er</strong> zu ostdeutschen<br />

Teams gepflegt, zum Beispiel<br />

zur Einheit Weisswass<strong>er</strong> und zum<br />

SC Dynamo B<strong>er</strong>lin, und durch Trainingslag<strong>er</strong><br />

in Bratislava, Pardubice und d<strong>er</strong><br />

Hohen Tatra zu Mannschaften aus d<strong>er</strong><br />

damaligen Tschechoslowakei. Den Deutschen<br />

brachten sie ab und an Eishockeymat<strong>er</strong>ial<br />

mit. Sie und auch die<br />

Tschechoslowaken waren mehrheitlich<br />

vom Militär angestellt und konnten sich<br />

deshalb aufs Eishockey konzentri<strong>er</strong>en.<br />

Mit viel schlecht<strong>er</strong>em Mat<strong>er</strong>ial als die<br />

Schweiz<strong>er</strong> <strong>er</strong>brachten sie dabei bess<strong>er</strong>e<br />

Leistungen. «Oft sagten wir dann:<br />

‹Ihr habt es bess<strong>er</strong> im Sport. Wir dafür<br />

im restlichen Leben.›» Durch die Kontakte<br />

zu den Deutschen <strong>er</strong>fuhren die<br />

Schweiz<strong>er</strong> zum Beispiel, dass jene fünf<br />

bis zehn <strong>Jahre</strong> warten mussten, bis sie<br />

einen gewünschten Trabant, die Automarke<br />

d<strong>er</strong> damaligen DDR, <strong>er</strong>hielten,<br />

und auch das Essen sei gewöhnungsbedürftig<br />

gewesen: «Ich habe nachh<strong>er</strong> bei<br />

mein<strong>er</strong> Mutt<strong>er</strong> nie mehr reklami<strong>er</strong>t.»<br />

Beim Europacup ging es am 2. Januar<br />

1985 zum ZSKA Moskau. Wiktor Tichonow<br />

traini<strong>er</strong>te die für Soguel damals<br />

weltbeste Mannschaft: «Wir gingen<br />

nicht nur mit ein<strong>er</strong> 1 : 10-Klatsche nach<br />

Ehemalige Erzfeinde sind<br />

heute Kollegen<br />

D<strong>er</strong> 26. Dezemb<strong>er</strong>, wenn ausländische<br />

Teams an den Spengl<strong>er</strong> Cup nach Davos<br />

kamen, sei imm<strong>er</strong> ein besond<strong>er</strong><strong>er</strong> Tag<br />

gewesen: «Wir freuten uns, Spiel<strong>er</strong>, die<br />

wir anlässlich von Weltmeist<strong>er</strong>schaften<br />

im F<strong>er</strong>nsehen sahen, endlich live v<strong>er</strong>folgen<br />

zu können.» Als Kind<strong>er</strong> seien sie auf<br />

einen d<strong>er</strong> vi<strong>er</strong> für die Eishalle vorgesehenen<br />

Pfeil<strong>er</strong> geklett<strong>er</strong>t, um den «Rummel»<br />

zu sehen: «Traini<strong>er</strong>te d<strong>er</strong> damalige<br />

Starspiel<strong>er</strong> Václav Nedomanský hi<strong>er</strong>,<br />

hatte es einige hund<strong>er</strong>t Zuschau<strong>er</strong>.»<br />

Spät<strong>er</strong> spielte Soguel mit d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong><br />

Nationalmannschaft, respektive<br />

dem Hockey Club Davos, 13 Spengl<strong>er</strong><br />

Cup-Turni<strong>er</strong>e in S<strong>er</strong>ie. Chancen hätten<br />

die Schweiz<strong>er</strong> und Davos<strong>er</strong> eigentlich<br />

nur gegen Deutsche od<strong>er</strong> skandinavische<br />

Teams gehabt. Gegen die Köln<strong>er</strong><br />

Haie und den Schwenning<strong>er</strong> ERC, die<br />

einige Kanadi<strong>er</strong> in ihren Reihen hatten,<br />

wollten sie einfach gewinnen. Das hatte<br />

viele spannende Spiele zur Folge. Als<br />

amti<strong>er</strong>end<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> seien<br />

die Ambitionen auch mal höh<strong>er</strong> gewesen:<br />

«Doch die Spiele beim Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

waren im V<strong>er</strong>gleich zur Meist<strong>er</strong>schaft<br />

schnell<strong>er</strong> und härt<strong>er</strong>.» 1989 gab es dann<br />

einen 7 : 6- Sieg gegen Spartak Moskau.<br />

Zu einem Spengl<strong>er</strong> Cup-Sieg reichte es<br />

ab<strong>er</strong> nie.<br />

Lange blieb Soguel mit dem Kanadi<strong>er</strong><br />

Lance Neth<strong>er</strong>y, mit dem <strong>er</strong> zusammen<br />

mit Daniele Paganini jahrelang die gefürchtetste<br />

Sturmreihe d<strong>er</strong> NLA bildete,<br />

in Kontakt. And<strong>er</strong>e Freundschaften<br />

zu ehemaligen Eishockeykollegen v<strong>er</strong>liefen<br />

irgendwann im Sand. Dafür treffen<br />

sich die Davos<strong>er</strong> seit rund 25 <strong>Jahre</strong>n<br />

jährlich mit den ehemaligen Stars des<br />

EHC Arosa zu einem Golfturni<strong>er</strong> und<br />

schwelgen dabei oft in Erinn<strong>er</strong>ungen.<br />

«Schön, dass uns<strong>er</strong>e damaligen Erzfeinde<br />

aus Arosa zu guten Kollegen geworden<br />

sind», lacht Soguel. Aus seinem<br />

Sportl<strong>er</strong>leben hat <strong>er</strong> keine Trikots od<strong>er</strong><br />

Zeitungsartikel aufbewahrt: «Ich habe<br />

es <strong>er</strong>lebt und weiss, dass es eine sehr<br />

schöne Zeit war.»


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SIEGER VON DAMALS<br />

67<br />

: Spengl<strong>er</strong> Cup-Sieg als Wendepunkt<br />

Ron Wilson, d<strong>er</strong> das Cov<strong>er</strong> dieses <strong>Jahrbuch</strong>es zi<strong>er</strong>t, beendete seine Spiel<strong>er</strong>karri<strong>er</strong>e<br />

1988 mit dem Spengl<strong>er</strong> Cup. Sein Einstieg ins Train<strong>er</strong>business war zwar eine<br />

Enttäuschung, dafür fei<strong>er</strong>te <strong>er</strong> danach umso gröss<strong>er</strong>e Erfolge.<br />

Ron Wilsons Freude war riesig, als <strong>er</strong><br />

1988 den Spengl<strong>er</strong> Cup als Captain des<br />

Teams USA Selects in die Höhe stemmen<br />

konnte. Für ihn war d<strong>er</strong> Erfolg ab<strong>er</strong> vor<br />

allem deshalb etwas Besond<strong>er</strong>es, weil <strong>er</strong><br />

daran beteiligt war, die Mannschaft zusammenzustellen.<br />

«Dave Pet<strong>er</strong>son, d<strong>er</strong><br />

Cheftrain<strong>er</strong> des Teams, kannte wed<strong>er</strong> die<br />

Geschichte des Spengl<strong>er</strong> Cup noch die<br />

am<strong>er</strong>ikanischen Spiel<strong>er</strong>, die damals in<br />

Europa spielten», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich Ron Wilson.<br />

So stützte sich Dave Pet<strong>er</strong>son bei<br />

d<strong>er</strong> Bildung des Teams und d<strong>er</strong> Entwicklung<br />

d<strong>er</strong> Taktik auf die Meinung von Ron<br />

Wilson. «Ich wusste ab<strong>er</strong> nicht, wie gut<br />

uns<strong>er</strong> Team war, bis wir im Finale das<br />

Team Canada bezwangen und das Turni<strong>er</strong><br />

für uns entschieden», lacht Wilson. Das<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Finale war gleichzeitig die<br />

letzte Partie für Ron Wilson als Spiel<strong>er</strong>.<br />

Während des Turni<strong>er</strong>s habe <strong>er</strong> gefühlt,<br />

dass sich seine Karri<strong>er</strong>e dem Ende zuneige.<br />

«Als ich dann mit G<strong>er</strong>y Diethelm<br />

sprach, dem damaligen Präsidenten des<br />

Hockey Club Davos, d<strong>er</strong> mir den Train<strong>er</strong>job<br />

beim eigenen Fanionteam anbot,<br />

dachte ich, dass dies d<strong>er</strong> p<strong>er</strong>fekte Weg<br />

ist, meine Karri<strong>er</strong>e als Spiel<strong>er</strong> zu beenden.»<br />

Dass <strong>er</strong> seine Spiel<strong>er</strong>karri<strong>er</strong>e mit<br />

dem Turni<strong>er</strong>sieg am Spengl<strong>er</strong> Cup abschliessen<br />

konnte, war natürlich nicht<br />

geplant: «Es war ab<strong>er</strong> schön, denn wie oft<br />

v<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>n Spiel<strong>er</strong> ihre Karri<strong>er</strong>e und <strong>er</strong>leben<br />

trotzdem nie einen solchen Sieg?»<br />

: Ron Wilson (rechts) hält Jörg Eb<strong>er</strong>le 1985 beim 25. Meist<strong>er</strong>titel des Hockey Club Davos<br />

den Meist<strong>er</strong>bech<strong>er</strong> entgegen.<br />

Spiel<strong>er</strong>kollegen machen Zeit in Davos<br />

zu etwas Besond<strong>er</strong>em<br />

Blickt Ron Wilson heute auf seine Karri<strong>er</strong>e<br />

als Spiel<strong>er</strong> zurück, <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t <strong>er</strong> sich vor<br />

allem an die Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel von<br />

1984 und 1985 mit dem Hockey Club Davos.<br />

39 Pucks v<strong>er</strong>senkte <strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Saison<br />

1984/85 und gab 52 Assists. Damit wurde<br />

<strong>er</strong> als <strong>er</strong>st<strong>er</strong> V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> und als einzig<strong>er</strong><br />

HCD-Spiel<strong>er</strong> offiziell<strong>er</strong> Topscor<strong>er</strong><br />

in d<strong>er</strong> Nationalliga A. Noch wichtig<strong>er</strong> als<br />

d<strong>er</strong> Erfolg war ihm ab<strong>er</strong> die Kam<strong>er</strong>adschaft:<br />

«Die Spiel<strong>er</strong>, mit denen ich in Davos<br />

spielte, machten meine Zeit hi<strong>er</strong> zu<br />

etwas ganz Besond<strong>er</strong>em für mich. Zudem<br />

war die Zeit, in d<strong>er</strong> ich mit meinen<br />

Brüd<strong>er</strong>n Brad in Kloten (Saison 1981) und<br />

spät<strong>er</strong> mit Randy in Davos spielen durfte,<br />

rückblickend die schönste.»<br />

«Ich w<strong>er</strong>de meine Zeit in d<strong>er</strong> Schweiz<br />

nie v<strong>er</strong>gessen»<br />

Am 1. Januar 1989 üb<strong>er</strong>nahm Ron Wilson<br />

den Hockey Club Davos als Train<strong>er</strong>, um<br />

nur sechs Wochen spät<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> entlassen<br />

zu w<strong>er</strong>den. «Ich bedaure, dass meine<br />

Zeit als Train<strong>er</strong> in Davos nicht <strong>er</strong>folgreich<br />

war. Ab<strong>er</strong> ich habe viel gel<strong>er</strong>nt, was<br />

mir als Train<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> NHL geholfen hat»,<br />

so Wilson.<br />

In Am<strong>er</strong>ika wurde Wilson mit 1401 NHL-<br />

Spielen zwischen 1993 und 2012 zu einem<br />

<strong>er</strong>folgreichen Headcoach. 1996 führte<br />

<strong>er</strong> die USA zum Triumph beim World Cup<br />

d<strong>er</strong> weltbesten Nationalteams und 2010<br />

zur Silb<strong>er</strong>medaille bei den Olympischen<br />

Spielen. 1998 v<strong>er</strong>passte <strong>er</strong> den Stanley<br />

Cup mit den Washington Capitals gegen<br />

die Detroit Red Wings nur knapp. Von<br />

«The Hockey News» wurde <strong>er</strong> 2004 als<br />

best<strong>er</strong> NHL-Train<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Saison ausgezeichnet<br />

und 2017 in die United States<br />

Hockey Hall of Fame aufgenommen. Dass<br />

<strong>er</strong> fast 20 <strong>Jahre</strong> Train<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> NHL war<br />

und so viele Spiele gewonnen hat, mache<br />

ihn sehr stolz: «Ich habe jeden Moment<br />

des Coachings genossen und w<strong>er</strong>de meine<br />

Zeit in d<strong>er</strong> Schweiz und die Freunde,<br />

die ich dort noch habe, nie v<strong>er</strong>gessen»,<br />

sagt Wilson, d<strong>er</strong> heute in South Carolina<br />

(USA) lebt, und fügt lächelnd hinzu:<br />

«Hopp HCD!»


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Oxford Univ<strong>er</strong>sity Ice Hockey Club hiess d<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Sieg<strong>er</strong> des Spengl<strong>er</strong> Cup im Jahr<br />

1923. Seith<strong>er</strong> haben sich 30 weit<strong>er</strong>e Teams in die Sieg<strong>er</strong>liste eingetragen. Das Team<br />

Canada führt die Liste mit 16 Titeln an, d<strong>er</strong> Hockey Club Davos folgt mit 15.<br />

Jahr<br />

Sieg<strong>er</strong><br />

Jahr<br />

Sieg<strong>er</strong><br />

2022 HC Ambri-Piotta (SUI)<br />

2021 Infolge Corona-Pandemie abgesagt<br />

2020 Infolge Corona-Pandemie abgesagt<br />

2019 Team Canada (CAN)<br />

2018 Kalpa Kuopio ( FIN )<br />

2017 Team Canada ( CAN )<br />

2016 Team Canada ( CAN )<br />

2015 Team Canada ( CAN )<br />

2014 Genève-S<strong>er</strong>vette HC ( SUI )<br />

2013 Genève-S<strong>er</strong>vette HC ( SUI )<br />

2012 Team Canada ( CAN )<br />

2011 HC Davos ( SUI )<br />

2010 SKA Sankt Pet<strong>er</strong>sburg ( RUS )<br />

2009 HK Dinamo Minsk ( BLR )<br />

2008 HK Dynamo Moskau ( RUS )<br />

2007 Team Canada ( CAN )<br />

2006 HC Davos ( SUI )<br />

2005 Metallurg Magnitogorsk ( RUS )<br />

2004 HC Davos ( SUI )<br />

2003 Team Canada ( CAN )<br />

2002 Team Canada ( CAN )<br />

2001 HC Davos ( SUI )<br />

2000 HC Davos ( SUI )<br />

1999 Köln<strong>er</strong> Haie ( GER )<br />

1998 Team Canada ( CAN )<br />

1997 Team Canada ( CAN )<br />

1996 Team Canada ( CAN )<br />

1995 Team Canada ( CAN )<br />

1994 Färjestads BK ( SWE )<br />

1993 Färjestads BK ( SWE )<br />

1992 Team Canada ( CAN )<br />

1991 HK ZSKA Moskau ( RUS )<br />

1990 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1989 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1988 USA Selects ( USA )<br />

1987 Team Canada ( CAN )<br />

1986 Team Canada ( CAN )<br />

1985 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1984 Team Canada ( CAN )<br />

1983 HK Dynamo Moskau ( RUS )<br />

1982 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1981 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

19<strong>80</strong> HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1979 Krylja Sowetow Moskau ( RUS )<br />

1978 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1977 SKA Leningrad ( RUS )<br />

1976 Sowjetunion B-Nationalteam UdSSR<br />

1975 Olympiateam Tschechoslowakei<br />

1974 Slovan ChZJD Bratislava ( CZE )<br />

1973 Slovan ChZJD Bratislava ( CZE )<br />

1972 Slovan ChZJD Bratislava ( CZE )<br />

1971 SKA Leningrad ( RUS )<br />

1970 SKA Leningrad ( RUS )<br />

1969 HK Lokomotive Moskau ( RUS )<br />

1968 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1967 HK Lokomotive Moskau ( RUS )<br />

1966 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1965 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1964 EV Füssen ( GER )<br />

1963 TJ Sparta CKD Prag ( CZE )<br />

1962 TJ Sparta CKD Prag ( CZE )<br />

1961 ACBB Paris ( FRA )<br />

1960 ACBB Paris ( FRA )<br />

1959 ACBB Paris ( FRA )<br />

1958 HC Davos ( SUI )<br />

1957 HC Davos ( SUI )<br />

1956 nicht ausgetragen<br />

1955 Rudá hvezda Brno ( CZE )<br />

1954 HC Milano Int<strong>er</strong> ( ITA )<br />

1953 HC Milano Int<strong>er</strong> ( ITA )<br />

1952 EV Füssen ( GER )<br />

1951 HC Davos ( SUI )<br />

1950 Diavoli Rosson<strong>er</strong>i Mailand ( ITA )<br />

1949 nicht ausgetragen<br />

1948 LTC Prag ( CZE )<br />

1947 LTC Prag ( CZE )<br />

1946 LTC Prag ( CZE )<br />

1945 ZSC ( SUI )<br />

1944 ZSC ( SUI )<br />

1943 HC Davos ( SUI )<br />

1942 HC Davos ( SUI )<br />

1941 HC Davos ( SUI )<br />

1940 nicht ausgetragen<br />

1939 nicht ausgetragen<br />

1938 HC Davos ( SUI )<br />

1937 LTC Prag ( CZE )<br />

1936 HC Davos ( SUI )<br />

1935 Diavoli Rosson<strong>er</strong>i Mailand ( ITA )<br />

1934 Diavoli Rosson<strong>er</strong>i Mailand ( ITA )<br />

1933 HC Davos ( SUI )<br />

1932 Oxford Univ<strong>er</strong>sity ( GBR ) und LTC Prag ( CZE )<br />

Gemeinsame Sieg<strong>er</strong> nach 0 : 0 nach V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ung<br />

1931 Oxford Univ<strong>er</strong>sity ( GBR )<br />

1930 LTC Prag ( CZE )<br />

1929 LTC Prag ( CZE )<br />

1928 B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> SC ( GER )<br />

1927 HC Davos ( SUI )<br />

1926 B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> SC ( GER )<br />

1925 Oxford Univ<strong>er</strong>sity ( GBR )<br />

1924 B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> SC ( GER )<br />

1923 Oxford Univ<strong>er</strong>sity ( GBR )


95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2023</strong><br />

: Spielplan/TV-Programm<br />

Datum Partien Spielbeginn<br />

Alle Spiele des Spengl<strong>er</strong> Cup live<br />

Dienstag Spiel 1: HC Ambrì-Piotta – HC Pardubice 14.10 Uhr<br />

26.12.<strong>2023</strong> Spiel 2: Frölunda HC – Team Canada 20.15 Uhr<br />

Mittwoch Spiel 3: Kalpa Kuopio – V<strong>er</strong>li<strong>er</strong><strong>er</strong> Spiel 1 15.10 Uhr<br />

27.12.<strong>2023</strong> Spiel 4: HC Davos – V<strong>er</strong>li<strong>er</strong><strong>er</strong> Spiel 2 20.15 Uhr<br />

Die Spiele sind bei den Send<strong>er</strong>n und<br />

Plattformen d<strong>er</strong> SRG zu v<strong>er</strong>folgen<br />

TV<br />

Sport-Apps<br />

Donn<strong>er</strong>stag Spiel 5: Sieg<strong>er</strong> Spiel 1 – Kalpa Kuopio 15.10 Uhr<br />

28.12.<strong>2023</strong> Spiel 6: Sieg<strong>er</strong> Spiel 2 – HC Davos 20.15 Uhr<br />

Freitag Spiel 7: 2. Gruppe Torriani – 3. Gruppe Cattini 15.10 Uhr<br />

29.12.<strong>2023</strong> Spiel 8: 2. Gruppe Cattini – 3. Gruppe Torriani 20.15 Uhr<br />

Samstag Spiel 9: 1. Gruppe Cattini – Sieg<strong>er</strong> Spiel 7 12.10 Uhr<br />

30.12.<strong>2023</strong> Spiel 10: 1. Gruppe Torriani – Sieg<strong>er</strong> Spiel 8<br />

Sonntag Spiel 11: Finalspiel 12.10 Uhr<br />

31.12.<strong>2023</strong> anschliessend Sieg<strong>er</strong>ehrung<br />

SRF-Mod<strong>er</strong>atorin: Annette Fetsch<strong>er</strong>in<br />

SRF-Kommentatoren: Reto Müll<strong>er</strong>, Silvan Schweiz<strong>er</strong><br />

RTS-Commentateur: Patrick Andrey, Frank Rohrbass<strong>er</strong><br />

RSI-Commentatore: Giampaolo Giannoni, Roman Botta<br />

Gruppe Torriani<br />

Gruppe Cattini<br />

: Die von d<strong>er</strong> SRG (Schweiz<strong>er</strong>ische Radio- und F<strong>er</strong>nsehgesellschaft) aufwendig produzi<strong>er</strong>ten Bild<strong>er</strong> w<strong>er</strong>den von den sprachregionalen TV-Send<strong>er</strong>n RSI, RTS, SRF<br />

sowie den int<strong>er</strong>nationalen TV-Stationen üb<strong>er</strong>nommen und weltweit üb<strong>er</strong>tragen. Foto: SRF Thomas Züg<strong>er</strong>


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Heimat Davos<br />

: Wie Jan Cadieux in die Fussstapfen<br />

seines Vat<strong>er</strong>s Paul-André tritt


HEIMAT <strong>DAVOS</strong><br />

73<br />

: Vom Spengl<strong>er</strong> Cup träumen<br />

Paul-André Cadieux prägte das Schweiz<strong>er</strong> Eishockey. Jetzt ist sein Sohn Jan als Meist<strong>er</strong>train<strong>er</strong><br />

in seine Fussstapfen getreten. Wie b<strong>er</strong>eits sein Vat<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>zeugt <strong>er</strong> durch seine<br />

Leidenschaft für das Eishockey. Ein Gespräch üb<strong>er</strong> die Heimat Davos, den Spengl<strong>er</strong> Cup und<br />

die gemeinsame Liebe zum Eishockeysport.<br />

Paul-André Cadieux brachte den Hockey<br />

Club Davos in d<strong>er</strong> Saison 1979/19<strong>80</strong> als<br />

Spiel<strong>er</strong>train<strong>er</strong> in die Nationalliga A zurück.<br />

Dies in d<strong>er</strong> Saison, in d<strong>er</strong> auch Sohn<br />

Jan, d<strong>er</strong> aktuelle Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>train<strong>er</strong><br />

mit dem Genève-S<strong>er</strong>vette HC, in Davos<br />

geboren wurde. Paul-André Cadieux<br />

üb<strong>er</strong>zeugte mit seinem Willen und seinem<br />

Ehrgeiz. Für ihn war das Eishockey mehr<br />

als nur ein Hobby. Als 42-Jährig<strong>er</strong> kam <strong>er</strong><br />

1990 zu seinem <strong>er</strong>sten und letzten Länd<strong>er</strong>spiel<br />

für die Schweiz. Kurz zuvor war<br />

<strong>er</strong> im Bündn<strong>er</strong>land eingebürg<strong>er</strong>t und<br />

Schweiz<strong>er</strong> Staatsbürg<strong>er</strong> geworden. Als<br />

Spiel<strong>er</strong>, ab<strong>er</strong> auch als Train<strong>er</strong> und Sportdirektor<br />

l<strong>er</strong>nte Cadieux 12 Clubs in allen<br />

Landesteilen d<strong>er</strong> Schweiz kennen.<br />

Sein Sohn Jan spielte als Junior bei Fribourg-Gottéron<br />

und wechselte 1998 in<br />

die Ligue de hockey junior majeur du<br />

Québec, wo <strong>er</strong> zwei Saisons lang für den<br />

Club Océanic de Rimouski spielte. 2003<br />

gewann <strong>er</strong> mit Lugano den Schweiz<strong>er</strong><br />

Meist<strong>er</strong>titel. Mit 34 <strong>Jahre</strong>n beendete<br />

<strong>er</strong> seine Spiel<strong>er</strong>karri<strong>er</strong>e und begann, als<br />

Train<strong>er</strong> zu arbeiten. Seit 2021 ist <strong>er</strong><br />

Head Coach von Genève-S<strong>er</strong>vette HC<br />

und führte den Westschweiz<strong>er</strong> V<strong>er</strong>ein<br />

zum <strong>er</strong>sten Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel in<br />

sein<strong>er</strong> Geschichte. Cadieux ist <strong>er</strong>st d<strong>er</strong><br />

dritte in d<strong>er</strong> Schweiz geborene Train<strong>er</strong>,<br />

d<strong>er</strong> seit d<strong>er</strong> Einführung d<strong>er</strong> Playoffs im<br />

Jahr 1985/86 eine Mannschaft zum Titel<br />

in d<strong>er</strong> höchsten Schweiz<strong>er</strong> Liga geführt<br />

hat. Vor ihm <strong>er</strong>reichten dies lediglich<br />

Arno Del Curto (sechsmal mit<br />

dem Hockey Club Davos) und Lars Leuenb<strong>er</strong>g<strong>er</strong><br />

(2016 mit dem SC B<strong>er</strong>n).<br />

: Paul-André und Jan Cadieux, was<br />

bedeutet Ihnen Davos?<br />

P.-A. Cadieux: Davos ist für mich ein<br />

speziell<strong>er</strong> Ort. Davos ist die Heimat<br />

mein<strong>er</strong> Frau Silvia und mit Jan wurde<br />

uns<strong>er</strong> <strong>er</strong>stes Kind in Davos geboren.<br />

Jan Cadieux: Davos war für mich das<br />

zweite Zuhause. An Weihnachten, üb<strong>er</strong><br />

die Fasnachts- od<strong>er</strong> Ost<strong>er</strong>tage und<br />

zwei Wochen lang im Somm<strong>er</strong> – ich war<br />

imm<strong>er</strong> bei meinen Grosselt<strong>er</strong>n in Davos.<br />

: Und heute?<br />

Jan Cadieux: Leid<strong>er</strong> ist Davos etwas<br />

weit weg von Genf, und da die Grosselt<strong>er</strong>n<br />

nicht mehr leben, bin ich nicht<br />

mehr oft dort. Natürlich habe ich meinen<br />

Kind<strong>er</strong>n gezeigt, wo ich geboren bin<br />

und wie schön Davos ist.<br />

P.-A. Cadieux: Voraussichtlich w<strong>er</strong>de ich<br />

Ende Januar wied<strong>er</strong> eine Reportage für<br />

Radio Fribourg in Davos machen. Ich<br />

freue mich darauf.<br />

: Paul-André Cadieux, zwei Saisons<br />

lang haben Sie in Davos gelebt und sind<br />

mit Davos in die Nationalliga A aufgestiegen.<br />

Ein speziell<strong>er</strong> Erfolg?<br />

P.-A. Cadieux: Davos war damals d<strong>er</strong><br />

beste Ort, an den ich gehen konnte.<br />

Ein<strong>er</strong>seits für meine Ehefrau, and<strong>er</strong><strong>er</strong>seits<br />

hatte d<strong>er</strong> Hockey Club Davos ein<br />

junges, talenti<strong>er</strong>tes Team, das im Jahr<br />

zuvor den Aufstieg nur knapp v<strong>er</strong>passt<br />

hatte. Wir stiegen in die Nationalliga A<br />

auf und waren im zweiten Jahr während<br />

des Spengl<strong>er</strong> Cup Lead<strong>er</strong>. Zwar spielten<br />

wir nicht am Turni<strong>er</strong>, ab<strong>er</strong> es war in dies<strong>er</strong><br />

Konstellation einfach schön, in Davos<br />

zu sein.<br />

: Konnten Sie spät<strong>er</strong> von den<br />

Erfahrungen aus Davos profiti<strong>er</strong>en?<br />

P.-A. Cadieux: Am Spengl<strong>er</strong> Cup 19<strong>80</strong><br />

liess ich eine Bem<strong>er</strong>kung fallen, die dann<br />

im Februar in d<strong>er</strong> Wochenzeitung<br />

«Sport» stand. Von da an wusste ich,<br />

dass ich imm<strong>er</strong> aufpassen musste, was<br />

ich bei Int<strong>er</strong>views <strong>er</strong>zähle. Schliesslich<br />

waren es ab<strong>er</strong> zwei sehr schöne <strong>Jahre</strong><br />

in Davos.<br />

: Dann war das Trikot des Hockey Club<br />

Davos das <strong>er</strong>ste, das Jan getragen<br />

hat?<br />

Jan Cadieux (lacht): Es war nicht jenes<br />

vom Hockey Club Davos, sond<strong>er</strong>n jenes<br />

vom EHC Langnau.<br />

: Spielte d<strong>er</strong> Eishockeysport von<br />

Beginn an eine grosse Rolle in Ihrem<br />

Leben?<br />

Jan Cadieux: Als mein Vat<strong>er</strong> das <strong>er</strong>ste<br />

Mal mit mir aufs Eis wollte, musste <strong>er</strong><br />

mich nach zwei Minuten wied<strong>er</strong> nach<br />

Hause fahren. Ich war g<strong>er</strong>ade zwei <strong>Jahre</strong><br />

alt und mochte das Eis nicht. Erst<br />

einige Monate spät<strong>er</strong> wollte ich aus<br />

eigenem Antrieb Schlittschuhe anziehen.<br />

Ab jenem Zeitpunkt war das Eis<br />

mein Leben. Die <strong>er</strong>sten Schritte auf<br />

dem Eis machte ich zwar in Fribourg,<br />

doch die meiste Eiszeit mein<strong>er</strong> Kind<strong>er</strong>jahre<br />

v<strong>er</strong>brachte ich auf d<strong>er</strong> Kunsteisbahn<br />

in Davos.<br />

: Bald schon habe es auch zu den<br />

Sonntagmorgen-Ritualen gehört, mit<br />

dem Vat<strong>er</strong> vor dem F<strong>er</strong>nseh<strong>er</strong> zu<br />

sitzen und mit VHS-Videokassetten<br />

die Spiele vom Vorabend zu analysi<strong>er</strong>en.<br />

Was haben Sie, Jan Cadieux, aus<br />

den legendären Sonntagvormittag-<br />

Sitzungen mitgenommen?<br />

Jan Cadieux: Wir sassen imm<strong>er</strong> nebeneinand<strong>er</strong><br />

und gingen durch die Spiele<br />

des Samstags. Das war d<strong>er</strong> Moment, als<br />

meine Coachingkarri<strong>er</strong>e begann. Zu Beginn<br />

habe ich nur geschaut und nicht<br />

viel v<strong>er</strong>standen. Doch ich habe dabei viel<br />

gel<strong>er</strong>nt und profiti<strong>er</strong>e noch heute davon.<br />

: Demzufolge war schon früh klar,<br />

dass Sie einmal in die Fussstapfen<br />

Ihres Vat<strong>er</strong>s treten würden?<br />

Jan Cadieux: Als ich klein war, war mein<br />

Vat<strong>er</strong> ein Idol für mich. Ich habe ihn zwar


95.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2023</strong><br />

in d<strong>er</strong> Sachkenntnis, in d<strong>er</strong> Detailarbeit<br />

und in d<strong>er</strong> Führung d<strong>er</strong> Menschen.<br />

: Paul-André Cadieux: Schw<strong>er</strong>arbeit<strong>er</strong> auf dem Eis und Taktikfuchs.<br />

nicht oft als Spiel<strong>er</strong> gesehen, ab<strong>er</strong> für<br />

mich war klar: Ich wollte wie mein Vat<strong>er</strong><br />

sein. Die Frage, etwas and<strong>er</strong>es zu machen,<br />

stellte sich für mich nie. Mein Vat<strong>er</strong><br />

hätte mich ab<strong>er</strong> auch unt<strong>er</strong>stützt,<br />

wenn ich Fussball- od<strong>er</strong> Tennisspiel<strong>er</strong><br />

geworden wäre. Wichtig war ihm einzig,<br />

dass ich bei dem, was ich mache, imm<strong>er</strong><br />

100 Prozent gebe.<br />

: Gemeinsam zählen Sie fünf<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Einsätze. Welches<br />

sind Ihre Erinn<strong>er</strong>ungen daran?<br />

Jan Cadieux: Als ich als Kind bei meinen<br />

Grosselt<strong>er</strong>n war, plante ich die Tage imm<strong>er</strong><br />

so, dass ich bis am frühen Nachmittag<br />

Ski fuhr und dann rechtzeitig<br />

nach Hause ging, um das <strong>er</strong>ste Spengl<strong>er</strong><br />

Cup-Spiel zu sehen. Ich habe als Kind so<br />

viele Spengl<strong>er</strong> Cup-Spiele gesehen,<br />

dass d<strong>er</strong> Weg vorgezeichnet war, dass<br />

ich einmal selbst dort spielen wollte.<br />

Dass dies<strong>er</strong> Wunsch zweimal in Erfüllung<br />

ging (mit Genève-S<strong>er</strong>vette HC<br />

2010 und dem HC Fribourg-Gottéron<br />

2012), war eine grossartige Erfahrung.<br />

P.-A. Cadieux: Als ich in den 1970<strong>er</strong>-<br />

<strong>Jahre</strong>n in die Schweiz kam, wurde im<br />

F<strong>er</strong>nsehen kaum Eishockey gezeigt.<br />

Eine Ausnahme bildete d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Cup. Von den russischen und tschechoslowakischen<br />

Spiel<strong>er</strong>n und ihrem Spielsystem<br />

konnte ich als Kanadi<strong>er</strong> viel<br />

l<strong>er</strong>nen. Leid<strong>er</strong> spielte ich nie selbst am<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup. Ab<strong>er</strong> ich <strong>er</strong>lebte den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup 1992 als Train<strong>er</strong> von Fribourg-Gottéron,<br />

2002 als Repräsentant<br />

ein<strong>er</strong> Sport-Ernährungsmarke<br />

und 2012 als Exp<strong>er</strong>te von Radio Fribourg.<br />

: Jetzt müsste nur noch Jan Cadieux<br />

als Train<strong>er</strong> am Spengl<strong>er</strong> Cup teilnehmen.<br />

Jan Cadieux: Wenn ich irgendwann die<br />

Chance <strong>er</strong>halte, als Train<strong>er</strong> am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup dabei zu sein, wäre dies eine weit<strong>er</strong>e<br />

gute Erfahrung. Es ist ab<strong>er</strong> nicht etwas,<br />

das ich unbedingt <strong>er</strong>reichen muss.<br />

Denn ich bin dankbar, dass ich den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup und seine Emotionen als<br />

Spiel<strong>er</strong> <strong>er</strong>leben durfte.<br />

: Zurück zu Ihnen als P<strong>er</strong>sönlichkeiten.<br />

Was bewund<strong>er</strong>n Sie an Ihrem Vat<strong>er</strong><br />

respektive an Ihrem Sohn?<br />

Jan Cadieux: Ich bewund<strong>er</strong>e meinen Vat<strong>er</strong><br />

für alles, was <strong>er</strong> für mich getan und<br />

mir weit<strong>er</strong>gegeben hat, und für seine<br />

Karri<strong>er</strong>e. Er war als Spiel<strong>er</strong> und Train<strong>er</strong><br />

an 12 Stationen und hatte fast an jedem<br />

Ort Erfolg. Ich sage imm<strong>er</strong>: Mein<br />

Vat<strong>er</strong> war d<strong>er</strong> bess<strong>er</strong>e Eishockeyspiel<strong>er</strong><br />

als ich, also w<strong>er</strong>de ich v<strong>er</strong>suchen, ein<br />

bess<strong>er</strong><strong>er</strong> Train<strong>er</strong> zu w<strong>er</strong>den. Doch das<br />

wird nicht einfach. Entscheidend ist<br />

ab<strong>er</strong> vor allem die Liebe zum Eishockey,<br />

die <strong>er</strong> mit mir geteilt hat.<br />

P.-A. Cadieux: Jan arbeitet hart. Als<br />

Spiel<strong>er</strong> war <strong>er</strong> wie ich klein gewachsen,<br />

ab<strong>er</strong> <strong>er</strong> hatte einen sehr grossen Willen.<br />

: Ist diese Liebe zum Eishockey auch<br />

entscheidend für den Erfolg?<br />

Jan Cadieux: Es ist wichtig, dass man<br />

das leben kann, was man g<strong>er</strong>ne macht.<br />

Ich geniesse es jeden Tag, in die Eishalle<br />

zu gehen und 100 Prozent für den Erfolg<br />

zu geben.<br />

P.-A. Cadieux: Ein ganz gross<strong>er</strong> Anteil<br />

des Erfolgs, den wir anstreben, steckt<br />

: Analysi<strong>er</strong>en Sie auch heute noch<br />

zusammen Spiele?<br />

Jan Cadieux: Als Spiel<strong>er</strong> hatte ich imm<strong>er</strong><br />

zwei Coachs: jenen im Team und<br />

einen zweiten zu Hause. Heute hat sich<br />

mein Vat<strong>er</strong> einen Schritt zurückgenommen.<br />

P.-A. Cadieux: Jan hat seine eigenen<br />

Ideen, und diese sollte <strong>er</strong> auch umsetzen.<br />

: Nach vi<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titeln als<br />

Spiel<strong>er</strong>train<strong>er</strong> respektive Spiel<strong>er</strong><br />

(Paul-André 1974, 1975, 1977 mit dem<br />

SC B<strong>er</strong>n und Jan 2003 mit dem HC<br />

Lugano) fei<strong>er</strong>te Jan Cadieux den<br />

<strong>er</strong>sten Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel als<br />

Train<strong>er</strong>. Was bedeutete dies<strong>er</strong> für die<br />

Familie?<br />

Jan Cadieux: Sehr viel. Es war ein Geschenk<br />

für meine Ehefrau Pamela und<br />

meine Kind<strong>er</strong> Timothy und Hayden, die<br />

mich im Wint<strong>er</strong> kaum zu Gesicht bekommen<br />

und imm<strong>er</strong> auf mich v<strong>er</strong>zichten<br />

müssen. Ab<strong>er</strong> auch für meinen Vat<strong>er</strong><br />

war d<strong>er</strong> Titel schön.<br />

P.-A. Cadieux: Es war eine ganz besond<strong>er</strong>e<br />

Zeit für uns beide. Für mich war es<br />

wichtig, dass ich Jan in dies<strong>er</strong> Zeit in<br />

Ruhe arbeiten liess und ihn nicht störte.<br />

Ich selbst hatte meinen eigenen,<br />

ganz grossen Kampf. Nach d<strong>er</strong> Amputation<br />

mein<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>schenkel nach ein<strong>er</strong><br />

Infektion wollte ich mit zwei Prothesen<br />

wied<strong>er</strong> selbst laufen l<strong>er</strong>nen. Das war<br />

hart. Natürlich habe ich dennoch Jans<br />

Spiele im F<strong>er</strong>nsehen v<strong>er</strong>folgt.<br />

: Was wünschen Sie dem Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

zum 100-jährigen Bestehen?<br />

P.-A. Cadieux: D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup sollte<br />

nicht in die V<strong>er</strong>gangenheit, sond<strong>er</strong>n in<br />

die Zukunft blicken und mit Teams ausgetragen<br />

w<strong>er</strong>den, die ein mod<strong>er</strong>nes,<br />

schnelles und spektakuläres Eishockey<br />

zelebri<strong>er</strong>en.<br />

Jan Cadieux: Für mich ist es wichtig,<br />

dass jed<strong>er</strong> Eishockeyspiel<strong>er</strong> in d<strong>er</strong><br />

Schweiz davon träumen kann, einmal<br />

am Spengl<strong>er</strong> Cup teilzunehmen, da das<br />

Turni<strong>er</strong> einfach zur Schweiz<strong>er</strong> Eishockeygeschichte<br />

gehört. Denn die jungen<br />

Spiel<strong>er</strong> sind die Zukunft uns<strong>er</strong>es<br />

Sports.<br />

E<br />

F<br />

IM<br />

A<br />

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