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SPENGLER CUP DAVOS - Jahrbuch 2023 (80-er Jahre)

Das 7. Jahrbuch des Spengler Cup Davos widmet sich den 1980er-Jahre. Nach einer Phase mit Nationalteams präsentierte sich der Spengler Cup wieder vorwiegend als Clubturnier. Ron Wilson ziert das Cover. Seine Freude, als er 1988 den Pokal als Captain des Teams USA Selects in die Höhe stemmen konnte, war riesig. Nicht nur der Amerikaner, auch der Tscheche Dominik Hašek und der Einheimische Jacques Soguel erinnern sich gerne an ihre Teilnahmen beim Spengler Cup in jener Dekade zurück. Eine Brücke jener Eishockeyzeit mit dem heutigen Geschehen auf Schweizer Eis baut das Interview mit Paul-André Cadieux und seinem Sohn Jan, dem amtierenden Schweizer Meistertrainer des Genève-Servette HC

Das 7. Jahrbuch des Spengler Cup Davos widmet sich den 1980er-Jahre. Nach einer Phase mit Nationalteams präsentierte sich der Spengler Cup wieder vorwiegend als Clubturnier. Ron Wilson ziert das Cover. Seine Freude, als er 1988 den Pokal als Captain des Teams USA Selects in die Höhe stemmen konnte, war riesig. Nicht nur der Amerikaner, auch der Tscheche Dominik Hašek und der Einheimische Jacques Soguel erinnern sich gerne an ihre Teilnahmen beim Spengler Cup in jener Dekade zurück. Eine Brücke jener Eishockeyzeit mit dem heutigen Geschehen auf Schweizer Eis baut das Interview mit Paul-André Cadieux und seinem Sohn Jan, dem amtierenden Schweizer Meistertrainer des Genève-Servette HC

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19<strong>80</strong> – 1989: RENAISSANCE DES CLUBTURNIERS<br />

17<br />

Für frischen Wind sorgten die Fighting<br />

Sioux von d<strong>er</strong> Univ<strong>er</strong>sity of North Dakota<br />

unt<strong>er</strong> Train<strong>er</strong> Gino Gasparini. Die<br />

Eishockey-Hi<strong>er</strong>archie konnten sie all<strong>er</strong>dings<br />

nicht auf den Kopf stellen. Sie<br />

spielten mit dem starken Goalie Jon<br />

Casey, mit vi<strong>er</strong> Sturmreihen und drei<br />

V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong>paaren. Ein taktisches Konzept<br />

schien es nicht zu geben. Je nach<br />

Situation v<strong>er</strong>wandelten sich die Spiel<strong>er</strong><br />

in Stürm<strong>er</strong> od<strong>er</strong> V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong>. Nie gab es<br />

Stillstand auf dem Eis. Was die Unt<strong>er</strong>haltung<br />

betraf, «v<strong>er</strong>kaufte» sich das<br />

einheimische Team «Davos v<strong>er</strong>stärkt»<br />

um Showman Richard Buch<strong>er</strong> im Tor und<br />

den Kanadi<strong>er</strong>-Block mit Bob Hess<br />

(HC Lugano), Dave Gardn<strong>er</strong> (HC Ambri-<br />

Piotta), Pet<strong>er</strong> Sullivan (SC Langnau) sowie<br />

Bruce Affleck und B<strong>er</strong>nie Johnston<br />

(EHC Kloten) am besten. Von fünf ausv<strong>er</strong>kauften<br />

Spielen gingen vi<strong>er</strong> auf die<br />

Rechnung von Davos. Dies, obwohl das<br />

Team <strong>er</strong>st im letzten Spiel gegen den<br />

Köln<strong>er</strong> EC (6 : 3) gewann. Diese Partie<br />

war all<strong>er</strong>dings im Hinblick auf fairen<br />

Sport keine gute W<strong>er</strong>bung. 88 Strafminuten,<br />

zwei Matchstrafen und Schläg<strong>er</strong>eien<br />

in d<strong>er</strong> Schlussphase – und dies<br />

in ein<strong>er</strong> Partie, in d<strong>er</strong> es um nichts mehr<br />

ging – waren zwar für die Zuschau<strong>er</strong><br />

eine gute Unt<strong>er</strong>haltung, ab<strong>er</strong> nicht<br />

das, was man auf dem Eis sehen wollte.<br />

Spartak Moskau, d<strong>er</strong> Sieg<strong>er</strong> von 19<strong>80</strong><br />

und 1981 beging im «Finalspiel» gegen<br />

HC Dukla Jihlava unglaublich viele Fehl<strong>er</strong><br />

in d<strong>er</strong> Defensive. D<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Pass auf<br />

den gegn<strong>er</strong>ischen Stock brachte die<br />

1 : 0-Führung für Dukla. Dies gab den<br />

Tschechoslowaken einen unheimlichen<br />

Auftrieb und ein riesiges Selbstv<strong>er</strong>trauen.<br />

Sie waren auf dem Eis konzentri<strong>er</strong>t<strong>er</strong><br />

und ruhig<strong>er</strong> als die Russen, daneben<br />

viel lock<strong>er</strong><strong>er</strong>. Sie spielten mit vi<strong>er</strong><br />

Linien, machten Tempo und beh<strong>er</strong>rschten<br />

das Spiel von Beginn an. Damit<br />

üb<strong>er</strong>raschten sie Spartak Moskau, das<br />

die Üb<strong>er</strong>sicht v<strong>er</strong>lor und in die Defensive<br />

gedrängt wurde. Die N<strong>er</strong>vosität<br />

stieg und es gab viele Fouls und Ausschlüsse.<br />

Drei Tore von Dukla fielen im<br />

Pow<strong>er</strong>play. Von den Bullies gewannen<br />

die Moskau<strong>er</strong> nur 32 von 82. Das Total<br />

von 38 Abwehrfehl<strong>er</strong>n in einem Spiel<br />

war unglaublich. Bis zum 5 : 0 hatten die<br />

Moskau<strong>er</strong>, die schliesslich noch zwei<br />

Tore zum 5 : 2-Schlussresultat beitrugen,<br />

kaum eine Torchance. Am Ende waren<br />

die Russen d<strong>er</strong>art enttäuscht, dass<br />

sie sich nach d<strong>er</strong> Partie in die Kabine<br />

zurückzogen, ohne dem Gegn<strong>er</strong> zu gratuli<strong>er</strong>en.<br />

D<strong>er</strong> HC Dukla Jihlava war ein<br />

v<strong>er</strong>dient<strong>er</strong> Sieg<strong>er</strong>, gewann <strong>er</strong> doch alle<br />

vi<strong>er</strong> Partien, und fei<strong>er</strong>te den fünften<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Sieg, nachdem <strong>er</strong> den<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup b<strong>er</strong>eits in den <strong>Jahre</strong>n<br />

1966, 1967, 1969 und 1978 für sich entschieden<br />

hatte.<br />

1983 – Dynamo Moskau begeist<strong>er</strong>t<br />

mit seinen Olympiasieg<strong>er</strong>n<br />

Wie schon im Vorjahr waren alle vi<strong>er</strong><br />

Spiele des Hockey Club Davos und das<br />

«Finale» ausv<strong>er</strong>kauft. Insgesamt sahen<br />

53 307 Zuschau<strong>er</strong> den Spengl<strong>er</strong> Cup –<br />

das war nochmals ein neu<strong>er</strong> Rekord.<br />

Erstmals wurden alle Sitzplatzkarten<br />

im Vorv<strong>er</strong>kauf abgesetzt. D<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong><br />

Cup begeist<strong>er</strong>te ab<strong>er</strong> nicht nur im Stadion.<br />

Drei Millionen Menschen v<strong>er</strong>folgten<br />

das Turni<strong>er</strong> vor dem F<strong>er</strong>nseh<strong>er</strong>.<br />

Mit Dynamo Moskau unt<strong>er</strong> Igor Tuzik<br />

und HC Dukla Jihlava unt<strong>er</strong> Stanislav<br />

Neveselý machten zwei d<strong>er</strong> besten<br />

Teams d<strong>er</strong> Welt den Sieg unt<strong>er</strong> sich aus.<br />

Die Sowjets liessen zwar ihre taktische<br />

Klasse aufblitzen, sie wussten all<strong>er</strong>dings<br />

nicht zu begeist<strong>er</strong>n. Man hatte<br />

das Gefühl, dass sie alle Spiele hätten<br />

: Wüste Szenen beim Spengl<strong>er</strong> Cup 1982: Linesman Weilenmann (rechts) v<strong>er</strong>sucht, die Streithähne Remo Gross (links) vom Hockey Club Davos und<br />

den Köln<strong>er</strong> Toni Forst<strong>er</strong> zu trennen. D<strong>er</strong> Hockey Club Davos gewinnt 6 : 3.

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