SPENGLER CUP DAVOS - Jahrbuch 2023 (80-er Jahre)

95.
Spengler Cup Davos 2023
Team Canada überzeugte aber auch
durch taktische Disziplin, Intelligenz
und das «Feuer», für das Ahorn-Blatt
auf der Brust zu spielen. Der Wille zum
Sieg wurde bei Spielen, bei denen es um
alles oder nichts ging, immer wichtiger.
Einer der Baumeister des Erfolgs war
Andy Murray, der als Assistenztrainer
seine Spieler an der Bande auf das
Penaltyschiessen vorbereitete. Der
Spengler Cup 1987 war gleichzeitig das
Stelldichein der besten Torhüter Europas:
Dominik Hašek (Tesla Pardubice),
Peter Lindmark (Färjestad BK) und Richard
Bucher. Unglaublich spannende
Partien waren auch die Spiele Krylja Sowetow
Moskau gegen Pardubice und
Davos gegen Pardubice. Beide Partien
wurden erst im Penaltyschiessen entschieden.
Krylja Sowetow Moskau gewann
die erste Partie, Pardubice siegte
im Penaltyschiessen gegen Davos, weil
Hašek alle Penaltys hielt. Schliesslich
belegte in der Schlussrangliste der
verstärkte Hockey Club Davos einmal
mehr den dritten Rang vor Färjestad
BK und Tesla Pardubice. OK-Präsident
Alfred Gfeller hatte 1985 als Novum in
der Schweiz «Gold for the Best» eingeführt.
Damit wurde der beste Spieler
jeder Mannschaft am Schluss des
Spiels mit Gold ausgezeichnet. Das Reglement
sah vor, diesen Preis nur einmal
einem Spieler zu übergeben. Doch Dominik
Hašek war so stark, dass ihm die
Jury zweimal Gold überreichte.
DRS Sport am
Wochenende –
27.12.1987
1988 – Das Turnier der Verlängerungen
Mit USA Selects trug sich ein neues
Team in die Siegerliste ein. Dabei war
die Verpflichtung der zweiten nordamerikanischen
Mannschaft neben dem
Team Canada eine Notlösung, da die
Schweden ihre Meisterschaft über die
Festtage nicht unterbrachen und die
Deutschen ihre Spitzenspieler in der
Pause nicht einer weiteren Belastung
aussetzen wollten. Die bekanntesten
Spieler im Team USA Selects waren Ron
Wilson, Corey Millen, Dave Silk, Tom
O’Reagan und John Fritsche. Zum Team
gehörten auch einige College-Spieler.
Als Coach fungierte der frühere US-
Nationaltrainer Dave Peterson, Billy
Flynn war sein Assistent. Dass sie das
Publikum begeistern konnten, zeigten
die Nordamerikaner bereits in der ersten
Partie gegen Davos Selection. Dem
einheimischen Team reichte eine
4 : 2-Führung nicht zum Sieg. Die Nordamerikaner
gewannen 6 : 5. Die 7400 Zusehenden
sahen über das ganze Spiel
viele spektakuläre Torszenen. Beide
Teams agierten mit vier Sturmlinien,
was dem Match ein hohes Tempo sowie
viel Intensität und Dynamik verlieh.
Eine Premiere hatte es zuvor im Eröffnungsspiel
gegeben. Denn erstmals in der
Geschichte des Spengler Cup wurde ein
Spiel in der Verlängerung entschieden.
Das Match zwischen dem Favoriten Krylja
Sowetow Moskau und dem Team Canada
begeisterte die 7500 Zuschauer mit
einem Offensivspektakel und entsprechend
grosser Spannung. Dass es nach
60 Minuten 4 : 4 stand, dafür sorgte der
kanadische Goalie Mike Sands, der einige
ausgezeichnete Chancen der Moskauer
abwehrte. In der Verlängerung machte
Mike Tomlak aber bereits nach 60 Sekunden
für den Turnierfavoriten Moskau
alles klar. Die Fans bedankten sich für
das spannende Spiel mit riesigem Jubel.
Diese Partie war eine von drei Begegnungen,
die beim Spengler Cup 1988
nach der regulären Spielzeit entschieden
wurden. Das Team Canada gewann
gegen Davos in der Verlängerung und
das Spiel USA Selects gegen Košice
wurde erst im Penaltyschiessen entscheiden.
Schliesslich gewann das Team USA Selects
das Turnier dank einem 8 : 1-Erfolg
gegen Team Canada. Leider war dies die
schwächste Partie des ganzen Turniers.
Für Spektakel sorgte Davos Selection,
das nicht nur Košice schlug,
sondern auch die anderen drei Gegner
an den Rand einer Niederlage brachte.
Davos Selection beendete das Turnier
auf Rang 4. Rang 3 gehörte Krylja Sowetow
Moskau, der letzte Platz Košice.
Der Torschützenkönig des Turniers war
der Russe Sergei Prjachin von Krylja
Sowetow Moskau.
1989 – Spartak Moskau zum Vierten
Mit Spartak Moskau – Sieger 1980,
1981 und 1985, 1978 Dritter und 1982
Zweiter – gewann das beste Team den
Spengler Cup 1989. Dies, obwohl Finalgegner
Färjestad BK mit Håkan Loob
(1988 Stanley-Cup-Sieger mit den Cal-
Bundesrat bei Bibi Torrianis Abdankung
Idole einer ganzen Generation
Bibi Torriani, Hans und Pic Cattini sind seit 2010 die Namengeber der beiden Vorrundengruppen
des Spengler Cup. Die Protagonisten der Davoser Paradelinie der
1930er- und 1940er-Jahren, die aufgrund der gemeinsamen Endsilbe des Familiennamens
ni-Sturm genannt wurde, waren Idole einer ganzen Generation. Mit Bibi
Torriani starb im September 1988 das letzte Mitglied des ni-Sturmes, nachdem
Pic Cattini bereits 1969 und Hans Cattini 1987 gestorben waren. Torriani war medial
der populärste Spieler. Bei seiner Abdankungsfeier hielt der kurz zuvor zurückgetretene
Bündner Bundesrat Leon Schlumpf eine Trauerrede. Dies unterstrich
das enge Verhältnis zwischen der Politik und dem Eishockeysport in der Schweiz.