Bild fehlt noch Heimat Davos : Wie Jan Cadieux in die Fussstapfen seines Vat<strong>er</strong>s Paul-André tritt
HEIMAT <strong>DAVOS</strong> 73 : Vom Spengl<strong>er</strong> Cup träumen Paul-André Cadieux prägte das Schweiz<strong>er</strong> Eishockey. Jetzt ist sein Sohn Jan als Meist<strong>er</strong>train<strong>er</strong> in seine Fussstapfen getreten. Wie b<strong>er</strong>eits sein Vat<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>zeugt <strong>er</strong> durch seine Leidenschaft für das Eishockey. Ein Gespräch üb<strong>er</strong> die Heimat Davos, den Spengl<strong>er</strong> Cup und die gemeinsame Liebe zum Eishockeysport. Paul-André Cadieux brachte den Hockey Club Davos in d<strong>er</strong> Saison 1979/19<strong>80</strong> als Spiel<strong>er</strong>train<strong>er</strong> in die Nationalliga A zurück. Dies in d<strong>er</strong> Saison, in d<strong>er</strong> auch Sohn Jan, d<strong>er</strong> aktuelle Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>train<strong>er</strong> mit dem Genève-S<strong>er</strong>vette HC, in Davos geboren wurde. Paul-André Cadieux üb<strong>er</strong>zeugte mit seinem Willen und seinem Ehrgeiz. Für ihn war das Eishockey mehr als nur ein Hobby. Als 42-Jährig<strong>er</strong> kam <strong>er</strong> 1990 zu seinem <strong>er</strong>sten und letzten Länd<strong>er</strong>spiel für die Schweiz. Kurz zuvor war <strong>er</strong> im Bündn<strong>er</strong>land eingebürg<strong>er</strong>t und Schweiz<strong>er</strong> Staatsbürg<strong>er</strong> geworden. Als Spiel<strong>er</strong>, ab<strong>er</strong> auch als Train<strong>er</strong> und Sportdirektor l<strong>er</strong>nte Cadieux 12 Clubs in allen Landesteilen d<strong>er</strong> Schweiz kennen. Sein Sohn Jan spielte als Junior bei Fribourg-Gottéron und wechselte 1998 in die Ligue de hockey junior majeur du Québec, wo <strong>er</strong> zwei Saisons lang für den Club Océanic de Rimouski spielte. 2003 gewann <strong>er</strong> mit Lugano den Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel. Mit 34 <strong>Jahre</strong>n beendete <strong>er</strong> seine Spiel<strong>er</strong>karri<strong>er</strong>e und begann, als Train<strong>er</strong> zu arbeiten. Seit 2021 ist <strong>er</strong> Head Coach von Genève-S<strong>er</strong>vette HC und führte den Westschweiz<strong>er</strong> V<strong>er</strong>ein zum <strong>er</strong>sten Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel in sein<strong>er</strong> Geschichte. Cadieux ist <strong>er</strong>st d<strong>er</strong> dritte in d<strong>er</strong> Schweiz geborene Train<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> seit d<strong>er</strong> Einführung d<strong>er</strong> Playoffs im Jahr 1985/86 eine Mannschaft zum Titel in d<strong>er</strong> höchsten Schweiz<strong>er</strong> Liga geführt hat. Vor ihm <strong>er</strong>reichten dies lediglich Arno Del Curto (sechsmal mit dem Hockey Club Davos) und Lars Leuenb<strong>er</strong>g<strong>er</strong> (2016 mit dem SC B<strong>er</strong>n). : Paul-André und Jan Cadieux, was bedeutet Ihnen Davos? P.-A. Cadieux: Davos ist für mich ein speziell<strong>er</strong> Ort. Davos ist die Heimat mein<strong>er</strong> Frau Silvia und mit Jan wurde uns<strong>er</strong> <strong>er</strong>stes Kind in Davos geboren. Jan Cadieux: Davos war für mich das zweite Zuhause. An Weihnachten, üb<strong>er</strong> die Fasnachts- od<strong>er</strong> Ost<strong>er</strong>tage und zwei Wochen lang im Somm<strong>er</strong> – ich war imm<strong>er</strong> bei meinen Grosselt<strong>er</strong>n in Davos. : Und heute? Jan Cadieux: Leid<strong>er</strong> ist Davos etwas weit weg von Genf, und da die Grosselt<strong>er</strong>n nicht mehr leben, bin ich nicht mehr oft dort. Natürlich habe ich meinen Kind<strong>er</strong>n gezeigt, wo ich geboren bin und wie schön Davos ist. P.-A. Cadieux: Voraussichtlich w<strong>er</strong>de ich Ende Januar wied<strong>er</strong> eine Reportage für Radio Fribourg in Davos machen. Ich freue mich darauf. : Paul-André Cadieux, zwei Saisons lang haben Sie in Davos gelebt und sind mit Davos in die Nationalliga A aufgestiegen. Ein speziell<strong>er</strong> Erfolg? P.-A. Cadieux: Davos war damals d<strong>er</strong> beste Ort, an den ich gehen konnte. Ein<strong>er</strong>seits für meine Ehefrau, and<strong>er</strong><strong>er</strong>seits hatte d<strong>er</strong> Hockey Club Davos ein junges, talenti<strong>er</strong>tes Team, das im Jahr zuvor den Aufstieg nur knapp v<strong>er</strong>passt hatte. Wir stiegen in die Nationalliga A auf und waren im zweiten Jahr während des Spengl<strong>er</strong> Cup Lead<strong>er</strong>. Zwar spielten wir nicht am Turni<strong>er</strong>, ab<strong>er</strong> es war in dies<strong>er</strong> Konstellation einfach schön, in Davos zu sein. : Konnten Sie spät<strong>er</strong> von den Erfahrungen aus Davos profiti<strong>er</strong>en? P.-A. Cadieux: Am Spengl<strong>er</strong> Cup 19<strong>80</strong> liess ich eine Bem<strong>er</strong>kung fallen, die dann im Februar in d<strong>er</strong> Wochenzeitung «Sport» stand. Von da an wusste ich, dass ich imm<strong>er</strong> aufpassen musste, was ich bei Int<strong>er</strong>views <strong>er</strong>zähle. Schliesslich waren es ab<strong>er</strong> zwei sehr schöne <strong>Jahre</strong> in Davos. : Dann war das Trikot des Hockey Club Davos das <strong>er</strong>ste, das Jan getragen hat? Jan Cadieux (lacht): Es war nicht jenes vom Hockey Club Davos, sond<strong>er</strong>n jenes vom EHC Langnau. : Spielte d<strong>er</strong> Eishockeysport von Beginn an eine grosse Rolle in Ihrem Leben? Jan Cadieux: Als mein Vat<strong>er</strong> das <strong>er</strong>ste Mal mit mir aufs Eis wollte, musste <strong>er</strong> mich nach zwei Minuten wied<strong>er</strong> nach Hause fahren. Ich war g<strong>er</strong>ade zwei <strong>Jahre</strong> alt und mochte das Eis nicht. Erst einige Monate spät<strong>er</strong> wollte ich aus eigenem Antrieb Schlittschuhe anziehen. Ab jenem Zeitpunkt war das Eis mein Leben. Die <strong>er</strong>sten Schritte auf dem Eis machte ich zwar in Fribourg, doch die meiste Eiszeit mein<strong>er</strong> Kind<strong>er</strong>jahre v<strong>er</strong>brachte ich auf d<strong>er</strong> Kunsteisbahn in Davos. : Bald schon habe es auch zu den Sonntagmorgen-Ritualen gehört, mit dem Vat<strong>er</strong> vor dem F<strong>er</strong>nseh<strong>er</strong> zu sitzen und mit VHS-Videokassetten die Spiele vom Vorabend zu analysi<strong>er</strong>en. Was haben Sie, Jan Cadieux, aus den legendären Sonntagvormittag- Sitzungen mitgenommen? Jan Cadieux: Wir sassen imm<strong>er</strong> nebeneinand<strong>er</strong> und gingen durch die Spiele des Samstags. Das war d<strong>er</strong> Moment, als meine Coachingkarri<strong>er</strong>e begann. Zu Beginn habe ich nur geschaut und nicht viel v<strong>er</strong>standen. Doch ich habe dabei viel gel<strong>er</strong>nt und profiti<strong>er</strong>e noch heute davon. : Demzufolge war schon früh klar, dass Sie einmal in die Fussstapfen Ihres Vat<strong>er</strong>s treten würden? Jan Cadieux: Als ich klein war, war mein Vat<strong>er</strong> ein Idol für mich. Ich habe ihn zwar