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MÖSERKURIER Ausgabe 11/2022

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4 Aus der Region<br />

Seit 34 Jahren mit dem Reitsport verbunden<br />

Auf eine Tasse Kaffee mit Alin Fuhrmann<br />

Der <strong>MÖSERKURIER</strong> traf sich kürzlich<br />

mit der Pferdeliebhaberin Alin Fuhrmann<br />

auf dem Karolinenhof. Sie lebt<br />

mit Ihrer Tochter Finja in Möser und hat<br />

ihr Hobby und ihre Passion zum Beruf<br />

gemacht. Alin Fuhrmann ist ausgebildete<br />

Reitlehrerin und hat sich dabei auf<br />

den Bereich „Reit-Therapie“ und hier<br />

hauptsächlich für Kinder und Angstreiter<br />

spezialisiert. Sie arbeitet auf dem Karolinenhof<br />

und versorgt dort auch ihre<br />

eigenen Tiere.<br />

Frau Fuhrmann, ich sehe hier jede Menge<br />

Pferde, einen Esel und auch Rinder. Das<br />

sieht nach viel Arbeit aus.<br />

Stimmt genau. Täglich ab 6 Uhr bin ich<br />

hier am Start und versorge meine Ponys<br />

und Pferde, das heißt Heu geben, Bemer<br />

Therapiedecke auflegen und Mash oder<br />

Kraftfutter tierindividuell verabreichen. Im<br />

Anschluss gehen die Pferde auf die Koppel.<br />

Ich möchte ausgeglichene Pferde für meine<br />

Reiter. Die Rinder stehen mit den Pferden<br />

zusammen in einer Herde, das funktioniert<br />

super. Ab 13.30 Uhr beginnt dann mein<br />

Unterricht.<br />

Wie viele Pferde bzw. Ponys stehen für<br />

den Reitunterricht und die Kurse zur Verfügung?<br />

Ich habe zwei Großpferde, sechs Ponys<br />

und eine Eseldame namens Lisy und momentan<br />

zwei Shettys die mir zur Verfügung<br />

gestellt worden. Dazu auch unsere Hunde<br />

Lulu und Luki, die uns oft begleiten. Wenn<br />

man Pferde hat, dann hat man stets reichlich<br />

zu tun.<br />

Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf, Frau<br />

Fuhrmann?<br />

Nun, wie so viele kleine Mädchen einen<br />

Traum vom eigenen Pferd haben, hatte<br />

ich diesen auch. Ich begann mit 12 Jahren<br />

mit der Reiterei und nun bin ich mit dem<br />

Reitsport schon 34 Jahre verbunden. Ich<br />

absolvierte meinen Trainerschein, war im<br />

Reitverein als Jugendwartin tätig und habe<br />

zusätzlich eine Qualifikation im Kinderreitsport<br />

abgeschlossen. Es ist mir immer eine<br />

Freude, Anfänger im Reitsport zu unterrichten.<br />

Die Schritte zu sehen, wie die Kleinsten<br />

über sich hinauswachsen und dazulernen<br />

wollen, das Lächeln der Kinder und die<br />

Freude am Pferd zu sehen, motiviert mich<br />

zutiefst. Dafür bin ich dankbar. Auch Kurse<br />

wie Mentaltechniken im Reitsport für<br />

„Angstreiter“ kann ich anbieten. Dabei gehe<br />

ich erstmal geführt mit Reiter und Pferd ins<br />

Gelände. Der Reiter soll sich sicher fühlen.<br />

Auch das Reiten mit den Kleinsten, mit den<br />

Auf eine Tasse Kaffee mit dem<br />

<strong>MÖSERKURIER</strong><br />

Anfängern, findet oft erstmal im Gelände<br />

statt und der Wald, die Natur kommen dem<br />

Reiter und dem Pferd entgegen. Man sagt,<br />

die Harmonie zwischen Pferd und Reiter ist<br />

im Gelände am größten. Zudem verfüge ich<br />

über einen Abschluss und Weiterbildung in<br />

der Waldpädagogik. Reiten als anerkannte<br />

tiergestützte Therapieform ist etabliert und<br />

anerkannt und die Nachfrage ist groß. Deshalb<br />

erlernen die Kinder schon die klassische<br />

Reitweise aber kombiniert mit der reittherapeutischen<br />

Arbeitsweise.<br />

Wie groß ist die Nachfrage?<br />

Die Nachfrage ist sehr groß und es gibt<br />

eine Warteliste. Da ich aber jedem Kind gerecht<br />

werden möchte, habe ich nur Gruppen<br />

in kleiner Zahl, damit Effizienz, Sicherheit<br />

und Erfolg gewährleistet werden können.<br />

Was ist Ihr wichtigstes Anliegen im Rahmen<br />

Ihrer Arbeit?<br />

Da Reiten ein Lernprozess ist und Spaß<br />

und Freude machen soll, ist es wichtig, dass<br />

die Kinder eine besondere Beziehung zum<br />

Pferd oder zum Pony aufbauen. Dadurch<br />

erlernen sie soziale Kompetenzen, fühlen<br />

Hingabe und Zuneigung, werden sich selbst<br />

bewusst und gewinnen an Selbstvertrauen.<br />

Wie kann ich mir die erste Reitstunde vorstellen?<br />

Meist wird telefonisch ein Termin vereinbart<br />

und alles beginnt mit einer Kennenlernstunde<br />

zusammen mit den Eltern<br />

hier auf dem Hof und auch gleich mit den<br />

Tieren. Wir putzen und satteln und gehen<br />

dann geführt ins Gelände. Die Kinder lassen<br />

im Gelände leichter los und sind weniger<br />

angespannt. Dann gibt es leichte Bewegungsübungen,<br />

individuell auf das Kind<br />

abgestimmt. Der eine ist mutiger, der andere<br />

nicht.<br />

Wie sollte ein Pferd für Anfänger sein?<br />

Ich habe so unterschiedliche Ponys und<br />

Pferde. Jedes auf seine Art ist ein besonderes<br />

Wesen. Die Kinder lernen die Tiere<br />

als eigene Persönlichkeiten mit jeweils besonderen<br />

Charaktereigenschaften kennen<br />

und respektieren, aber auch sich tiergerecht<br />

durchzusetzen. Dazu gehört auch das Verstehen<br />

der Körpersprache des jeweiligen<br />

Pferdes oder Pony. Da meine Pferde und<br />

Ponys ausgeglichen sind, sind sie auch geduldig<br />

und bleiben auch in stressigen Situationen<br />

relaxt.<br />

Und bei ganz schlechtem Wetter, fallen<br />

die Kurse dann aus?<br />

Nein, eigentlich nicht. Ich habe zwar keine<br />

Reithalle aber jede Jahreszeit hat ihr Gutes.<br />

Und so lernen die Kinder, dass es nicht<br />

nur ein Schönwettersport ist. Wenn es das<br />

Wetter hergibt, sind wir am Pferd, ansonsten<br />

gibt es wichtigen ergänzenden Lernstoff<br />

wie Futtermittellehre. Dabei backen wir<br />

auch mal Pferdeleckerli. Es werden Sattelsachen<br />

im Detail durchgenommen und auch<br />

gefettet. Es wird bandagiert, Krankheiten<br />

durchgenommen, aber auch die Anatomie<br />

des Pferdes. Alles in allem finde ich es<br />

wichtig, dass die Kinder nicht nur das gesattelte<br />

Pferd sehen, sondern alles ums Pferd<br />

erlernen. Die Pferdepflege gehört ebenso<br />

dazu, wie auch mal die Koppel „abäppeln“<br />

(Pferdeäpfel einsammeln) und ein bisschen<br />

ausmisten. Natürlich alles in kindgerechtem<br />

Umfang.<br />

Welche Botschaft möchten Sie den Interessierten<br />

Leserinnen und Lesern senden?<br />

Es gibt nichts Schöneres und Heilsameres<br />

als den Kontakt zum Pferd. Ich möchte<br />

mich bei meinen Kindern und deren Eltern<br />

bedanken. Demnächst wird auch die Website<br />

„NaHoKi – Nature Horse Kids“ online<br />

gehen. Telefonisch bin ich unter 0152-<br />

01523849 erreichbar. Möchte aber um Verständnis<br />

bitten, dass nicht jederzeit ein Telefonat<br />

angenommen werden kann.<br />

Wir danken Ihnen für das interessante<br />

und ausführliche Gespräch.<br />

<br />

Das Gespräch führte Harald Hitziger.<br />

Foto: hh

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