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6_2022 Leseprobe

Ausgabe 6_2022 des BIOGAS Journals, herausgegeben vom Fachverband Biogas e.V.

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WISSENSCHAFT<br />

BIOGAS JOURNAL | 6_<strong>2022</strong><br />

Abbildung 1: Vergleich gemessener und simulierter Biogasmengen für Fermenter 3<br />

20.000<br />

Datenausfall<br />

BGA<br />

1. Betriebszeitraum<br />

Havarie<br />

BGA<br />

2. Betriebszeitraum<br />

18.000<br />

tägliche Biogasmengen in m³<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

01.09.2020<br />

01.10.2020<br />

01.11.2020<br />

01.12.2020<br />

01.01.2021<br />

Biogas simuliert F3 in m³/Tag<br />

01.02.2021<br />

01.03.2021<br />

01.04.2021<br />

01.05.2021<br />

01.06.2021<br />

01.07.2021<br />

01.08.2021<br />

01.09.2021<br />

01.10.2021<br />

Biogas in m³/Tag gemessen F3<br />

01.11.2021<br />

01.12.2021<br />

01.01.<strong>2022</strong><br />

01.02.<strong>2022</strong><br />

01.03.<strong>2022</strong><br />

Tests im November in Betrieb genommen. Lediglich<br />

die erwünschten TS-Gehalte in der Maische von >13<br />

Prozent wurden nicht erreicht. Über den gesamten<br />

Projektzeitraum ab Inbetriebnahme (16 Monate) gab<br />

es zwei Zeiträume (1 x 2,5 Monate, 1x 8 Monate),<br />

in denen der Turbomaische-Prozess stabil gelaufen<br />

ist. Dies lag zum großen Teil an einer Großhavarie<br />

der Biogasanlage (fast vollständiges Auslaufen eines<br />

Gärrestlagers mit Flutung von Pumpenräumen etc.)<br />

und deren Nachwirkungen.<br />

Nach der Havarie Anfang Februar 2021 dauerte<br />

es nach einigen Versuchen im Mai und Juni bis in<br />

den Spätsommer 2021, bis die Maische wieder in<br />

Betrieb gehen konnte, da unter anderem die Anlagensteuerung<br />

der Biogasanlage zerstört wurde und<br />

ausgetauscht werden musste. Um die Veränderungen<br />

des spezifischen Gasertrages ermitteln zu können,<br />

wurden die Gasmengen von Fermenter 3 separat erfasst<br />

und der Prozess im Fermenter als auch für die<br />

Gesamtanlage modelliert, um gegebenenfalls aus<br />

Änderungen der Anlagenbeschickung resultierende<br />

Änderungen im Gasertrag ausschließen zu können.<br />

Die gemessenen und modellierten Gasmengen werden<br />

in Abbildung 1 und Abbildung 2 veranschaulicht.<br />

Abbildung 1 veranschaulicht in Grün den gemessenen<br />

Gasertrag in Fermenter 3. Ende Oktober bis<br />

Anfang November ist die komplette Datenerfassung<br />

der Biogasanlage ausgefallen, so dass keine Messdaten<br />

verfügbar sind. Ab Mitte November war die TM<br />

in Betrieb für Stroh und Festmist. Ausgehend vom<br />

Substrateinsatz veranschaulicht die lila Linie die modellierte<br />

Gasmenge, die ohne Turbomaische-Einsatz<br />

zu erwarten wäre. Für diesen Zweck wurde im Projekt<br />

ein auf die Biogasanlage Grabsleben angepasstes<br />

Prozessmodell entwickelt.<br />

Die modellierte Gasbildung entspricht bis 20.10.20<br />

in etwa der gemessenen Gasbildung. Im Zeitraum<br />

zwischen Ende November 2020 und der Großhavarie<br />

Anfang Februar 2021 übersteigt die gemessene<br />

Gasbildung deutlich die modellierten Werte. Die<br />

Analyse der Gaszusammensetzung zeigt vor und nach<br />

Einsatz der TM keine relevanten Veränderungen der<br />

Methan- oder Kohlendioxidkonzentration, sodass die<br />

erhöhte Biogasmenge einer erhöhten Methanmenge<br />

entspricht.<br />

Die Veränderung der Differenz zwischen gemessener<br />

und modellierter Biogasmenge wird auf den Einsatz<br />

der TM zurückgeführt, Veränderungen anderer Einflussgrößen<br />

konnten weitestgehend ausgeschlossen<br />

werden. Nach dem Wiederanfahren der TM nach der<br />

Großhavarie lag die gemessene Gasmenge für rund<br />

14 Tage noch über den modellierten Werten, bevor die<br />

TM Mitte April 2021 bedingt durch Störungen (Rührwerk,<br />

starke Schaumbildung) abgeschaltet wurde. Im<br />

zweiten Versuchszeitraum ab August 2021 konnte<br />

der im ersten Versuchszeitraum erreichte Mehrertrag<br />

bis Ende Januar nicht mehr stabil erreicht werden.<br />

Etwa ab Ende Januar 2021 lag die gemessene Gasbildung<br />

dann wieder deutlich und relativ konstant<br />

oberhalb der modellierten Menge. Wie im vorangegangenen<br />

Abschnitt zur Analyse der Prozessparameter<br />

erwähnt, werden die unterschiedlichen<br />

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