16.11.2022 Aufrufe

Edizione Vergani No. 13

Das Vergani Wein- und Genuss-Magazin ist ein Printwerk, bei dem alles darum geht, die Philosophie unseres Traditionshauses kennenzulernen und in die «Vergani Welt» einzutauchen. Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre.

Das Vergani Wein- und Genuss-Magazin ist ein Printwerk, bei dem alles darum geht, die Philosophie unseres Traditionshauses kennenzulernen und in die «Vergani Welt» einzutauchen.

Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DUE — Artigianale<br />

104<br />

Gallestro Toscano. Seit 15 Jahren wollte Collazzi-Önologe<br />

Alberto Torelli an dieser Stelle einen Rebberg anlegen.<br />

«Alberto ruft mich an», so erzählt es der Marchese: «… und erzählt<br />

mir, dass <strong>Vergani</strong> alle 2010er-Ferro gekauft habe! Ich reagierte etwas<br />

ungehalten und erklärte Alberto, dass das auf keinen Fall gehe!<br />

Punto.» – «Das ist einer der besten Petit Verdot der Welt», sagt<br />

Alberto, habe die Master of Wine Fiona Morrison zu ihm gesagt,<br />

als sie den Ferro noch aus dem Fass degustiert habe. Sie muss es<br />

wissen. Schliesslich ist sie mit Jaques Thienpont verheiratet und ja,<br />

Le Pin im Pommerol ist eines der drei Châteaus, das sie betreiben.<br />

«Fiona Morrison hat uns Mut gemacht, weil sie sagte, dass sie noch<br />

nie einen hundertprozentigen Petit Verdot verkostet habe, der so<br />

eine Komplexität aufweise und dabei nicht vulgär daherkomme»,<br />

erzählt Alberto Torelli ganz ergriffen. Die mineralienreichen Sand- ,<br />

Ton- und Kalkböden und die nördlich ausgerichtete Lage seien<br />

dafür verantwortlich. Wieder bringt sich Lamberto de’ Frescobaldi<br />

ein: «Und dann kam Reto <strong>Vergani</strong> und hat alles gekauft!» Ein Mittagessen<br />

sei angesetzt worden, die Stimmung sei eigentlich gut gewesen,<br />

erzählt der Marchese und weiter: «Da erlaubte ich mir die<br />

leise Bemerkung, dass ich 250 Flaschen Ferro leider zurückbehalten<br />

müsse. <strong>Vergani</strong> hörte nicht zu. Er sagte nur, wenn mir der Wein so<br />

gut gefalle, könne ich ihn ja von ihm zurückkaufen!»<br />

Michelangelo tauschte Kunst gegen Weine der de’<br />

Frescobaldis, aber lassen wir das. Seit dem Ferro-Austausch sind<br />

jedenfalls noch etliche weitere gemeinsame Projekte entstanden,<br />

zum Beispiel der in Barriques ausgebaute Fiano unter dem Label<br />

Anima di <strong>Vergani</strong>. «Zum Dank haben wir nach jeder Bestellung<br />

und bei jeder Lieferung immer etwas Olivenöl oder zwei Weinkartons<br />

mehr aufs Palett gelegt», sagt Alberto. Und der Marchese<br />

übernimmt: «Und eines Tages ruft <strong>Vergani</strong> an und ermahnt<br />

uns eindringlich, wir sollen damit aufhören. Es mache<br />

seine Buchhaltung verrückt. Dabei wollten wir nur nett sein!»<br />

Und so lachen sie weiter und erzählen, bis die Nacht über<br />

Collazzi hereinbricht.<br />

Dann zückt Lamberto de’ Frescobaldi sein Handy und<br />

zeigt das Video, in dem man ihn unschwer auf einem geländefähigen<br />

Motorrad erkennen kann, das durch die Reben fährt.<br />

Das Tempo ist hoch und die neu bepflanzte Parzelle unterhalb<br />

der Villa scheint die kühnsten Erwartungen zu übertreffen.<br />

Alberto Torelli: «Seit 15 Jahren wollte ich an dieser Stelle einen<br />

Rebberg anlegen.» Der Boden besteht zu 100 Prozent aus<br />

Gallestro Toscano, ein sehr poröses, bröckeliges Felsgestein.<br />

Unter dem Rebberg liegt ein See. «Eine fantastische Lage»,<br />

schwärmt Torelli. «Ihr werdet schon sehen», sagt der Marchese<br />

und lächelt. «Wenn nur der Preis nicht hochgeht …», sagt<br />

Reto <strong>Vergani</strong>.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!