Sachbuchvorschau Evangelische Verlagsanstalt | Frühjahr 2023
Verlagsvorschau der Evangelischen Verlagsanstalt, edition chrismon, Wartburgverlag und Luther-Verlag – Sachbuch | Frühjahr 2023
Verlagsvorschau der Evangelischen Verlagsanstalt, edition chrismon, Wartburgverlag und Luther-Verlag – Sachbuch | Frühjahr 2023
- TAGS
- theologisches sachbuch
- theologisches fachbuch
- theologie
- theologische belletristik
- theologische literatur
- neuerscheinungen
- fachbuchvorschau
- 2023
- sachbuch
- sachbuchvorschau
- fachbuch
- religion
- vorschau
- verlagsvorschau
- edition chrismon
- evangelische verlagsanstalt
- novitäten
- wartburg verlag
- luther verlag
- verlagsprogramm
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
KINDERBUCH 17<br />
Eine herzerwärmende<br />
Geschichte von<br />
einem kleinen Igel mit<br />
großem Herzen<br />
Viola Vogel<br />
Zum Vorlesen für Kindergartenund<br />
Grundschulkinder<br />
In einzelnen Episoden erzählt,<br />
gut geeignet als Gutenachtgeschichte<br />
——<br />
Von seiner Mutter mit einer geheimnisvollen Wundergabe<br />
ausgestattet, zieht der kleine Igel Stachel<br />
aus in sein eigenes Leben. Schon bald gelingt es ihm,<br />
zwei verängstigte Waschbärkinder vor Wilderern zu<br />
retten. Sie haben ihre Eltern verloren und suchen<br />
diese verzweifelt. Wird es Igel Stachel mit den Waschbärgeschwistern<br />
gemeinsam gelingen, den bösen<br />
Grenzadler zu überlisten, der nur „nützlichen“ Tieren<br />
Einlass in den nächsten Wald gewähren will? Und<br />
was ist mit den vielen gefährlichen Hindernissen, die<br />
auf die Freunde warten, bevor die im wundersamen<br />
Spiegelwald festgehaltenen Waschbäreltern befreit<br />
werden können?<br />
Eine kleine weiße Brieftaube, die einst den Schöpfer<br />
des Himmels und der Erde begleitet hat, hilft Igel<br />
Stachel dabei, genau wie Maulwurf Grumpel und die<br />
zunächst griesgrämig scheinende Schlange Schlängli.<br />
Ihr dunkles Geheimnis der Glitzersteine aus dem<br />
göttlichen Paradiesgarten wird den Freunden nützlich<br />
sein und sie lieben, hoffen und sich vertrauen lehren.<br />
——<br />
12 13<br />
Stachel<br />
und das verlorene Paradies<br />
Illustriert von Aleksandra<br />
Bartkowiak-Mil<br />
an einen lieben Igelpapa auf die Welt. Die Igelgeschwister hatten seitdem<br />
große Angst vor allem, was von sich aus Geräusche macht und schnell<br />
heranfuhr. Als Igel Stachel älter war, zeigten ihm seine Geschwister die Blechbiester,<br />
wenn sie am Waldrand von sicherem Abstand aus auf die Schnellstraße<br />
schauten, die den Wald durchquerte, in dem die Igelfamilie lebte.<br />
Dann wurden Igel Stachels Geschwister ganz still. Gemeinsam schauten sie<br />
auf die schnelle Straße und jeder der drei war versunken in seine Erinnerungen<br />
an Papa Igel.<br />
Nur er, Igel Stachel, hatte keine Erinnerungen an seinen Vater. Stattdessen<br />
rückte er dann ganz nah an seine Mutter, die versuchte, den Kindern den<br />
Vater so gut zu ersetzen, wie sie nur konnte. Die Igel-geschwister hatten eine<br />
besondere Mutter. Jedem ihrer Igelkinder gab sie ein Geschenk mit auf den<br />
Lebensweg an dem Tag, als sie alt genug waren, alleine in die Welt und in den<br />
Wald hinaus zu gehen.Aber das Geschenk, welches die Igelkinder erhielten,<br />
war kein Geschenk, das man auspacken und anfassen konnte. Sondern es<br />
war ein unsichtbares Geschenk ohne Papier darum, aus Luft. Bevor sie eines<br />
ihrer Igelkinder in die Welt hinaus ließ, küsste sie es, blickte das Igelkind<br />
lange an und suchte zu ergründen, was das Kind ausmachte, was einzigartig<br />
war an ihm. Dann erst schenkte sie ihmeine Zaubergabe:<br />
Igel Stachels Schwester Pieksi erhielt die Gabe, andere mit ihren Einfällen<br />
zu begeistern. Igel Stachels Bruder Balgerich schenkte sie die Fähigkeit,<br />
seine Angst und damit die Angst anderer gleich mit zu über-winden. Die<br />
Igelschwester Fellweich wurde von ihrer Igelmutter mit der Eigenschaft<br />
bedacht, Streit schlichten zu können.Dazu flüsterte die Igelmutter jedem<br />
ihrer Kinder einen Satz ins Ohr, den nur das Igel-kind selbst hören konnte<br />
und der es sein Leben lang begleiten sollte.<br />
Igel Stachel hätte zu gern erfahren, was das für ein Satz war, den seine<br />
Igelmutter jedem seiner Geschwister einem nach dem anderen ins Ohr flüsterte,<br />
bevor seine Geschwister mit einem Kuss in die Welt hinausgelassen<br />
wurden. Aber Mutter Igel war unerbittlich. „Du wirst es erfahren, wenn Du<br />
Deine Geschwister im Wald später einmal wieder-siehst“, sagte sie dann<br />
immer zu ihm, mit einem Blick, als könne sie in die Zukunft schauen, so sicher<br />
schien sie es zu wissen. „Denn Du bist nicht allein im Wald. Ihr Geschwister<br />
werdet zusammenhalten, auch wenn ihr Euch als Igelkinder oft gestritten habt<br />
und Euer Leben nicht täglich miteinander teilt. Da bin ich mir sicher.“ Mit<br />
diesen Worten strich sie ihrem Kleinsten, Igel Stachel, über das weiche Igelfell<br />
am Bauch unter den Stacheln und lief in die Höhle zurück.<br />
Als er nun als jüngstes Igelkind an der Reihe war, den Igelbau zu ver-<br />
8 9<br />
teilweise mit winzigen, bunten Glasscheiben verziert waren. Ob sich<br />
dort ein Plätzchen für ihn finden ließ? So schnell ihn seine kleinen,<br />
kurzen Beine trugen, rannte Igel Stachel zu dem behaglich scheinenden<br />
Ge mäuer, aus dessen Fenstern ein fahles, letztes Sonnenlicht<br />
schimmerte. Das Licht fiel auf die Glasmosaike in den verfallenen Fenstern<br />
des Gemäuers und brachte sie zum Leuchten. Warm wirkte es, dieses Leuchten.<br />
Bald würde es Abend werden. Von plötzlicher Hoffnung getrieben, flitzte<br />
Igel Stachel zu der Steinmauer des Gemäuers und umrundete es, um unter<br />
seinen Grundmauern Erdlöcher oder ein Loch in der Steinmauer zu finden.<br />
Und tatsächlich: An der letzten Querseite des Gemäuers tat sich eine<br />
Höhle auf! Sie schimmerte silbrig, weil das Licht der Mosaik-fenster von<br />
oben die Höhle in ein weißes Licht tauchte, als würden tausende funkelnde<br />
Sterne dort wohnen. Igel Stachel seufzte. Ob er hier wohnen konnte den<br />
Winter über? Vorsichtig lugte er in die Höhle hinein und spitzte seine Igelohren.<br />
Doch nichts rührte sich. Es schien, als wäre die Höhle unbewohnt.<br />
Vorsichtig setze Igel Stachel eine Ig-elpfote vor die andere und ertastete die<br />
Höhle. Nichts. Noch ein Stück weiter traute er sich hinein und dann noch ein<br />
Stück. Wieder nichts. Nur der warme Lehmboden unter seinen Füßen und<br />
das silbrig schim-mernde Zauberlicht. Die Höhle war tatsächlich unbewohnt<br />
und wie geschaffen für seine Zwecke. Sie hatte sogar zwei Kammern, eine<br />
zum Schlafen und eine für die Nahrungsvorräte. Wie wundervoll! Igel Stachel<br />
schimpfte ein bisschen mit sich selbst, dass er vorhin fast den Mut<br />
verloren hätte, wo er doch jetzt ein so wunderbares Plätzchen für den Winter<br />
entdeckt hatte.<br />
Bloß nicht zu schnell aufgeben, dachte er bei sich selbst, und nie die<br />
Hoffnung verlieren. Sofort durchschoss ihn neue Kraft und die Müdigkeit<br />
war wie verflogen. Obwohl er seinen Magen mittlerweile lautstark grummeln<br />
hörte und sehr, sehr hungrig war, sammelte er schnell große Moosstücke<br />
von den Baumstämmen herunter und legte seine Höhle damit aus. Er dichtete<br />
sie auch etwas ab, um die Kälte des Winters nicht zu sehr hereinzulassen.<br />
Nochmal inspizierte er die beiden Räume seiner Höhle. Dort, wo die<br />
Höhle für die Nahrungsvor-räte sein sollte, fühlte sich die Wand so undicht<br />
und brüchig an. Das musste er etwas näher untersuchen. Vorsichtig tastete<br />
Igel Stacheldie Wand ab. Irgendetwas bewegte sich hinter der Wand, das<br />
spürte er mit seinen Pfoten. Igel Stachel grub mit klopfendem Herzen weiter.<br />
Sollte seine schöne Höhle etwa doch schon von jemand anderem bewohnt<br />
sein und er wieder vertrieben werden? Er musste es wissen. Er grub und<br />
grub. Plötzlich gab die Wand nach und Igel Stachel wurde von einem Erd-<br />
VIOLA VOGEL<br />
Jahrgang 1978, ist promovierte Juristin und war lange<br />
Jahre in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche<br />
Sachsens tätig. Seit 2021 ist sie Mitglied im Vorstand<br />
der Diakonie Sachsen und verantwortet dort die<br />
Arbeitsbereiche Wirtschaft und Recht. Viola Vogel<br />
lebt in Dresden, ist verheiratet und Mutter von zwei<br />
Kindern.<br />
VIOLA VOGEL<br />
IGEL STACHEL<br />
und das verlorene Paradies<br />
——<br />
Illustriert von Aleksandra Bartkowiak-Mil<br />
ca. 136 Seiten | 17,5 x 25 cm |<br />
zahlr. farb. Abb.<br />
Hardcover<br />
ca. EUR 22,00 (D)<br />
WGS 1214 | ISBN 978-3-96038-331-4<br />
erscheint Januar <strong>2023</strong>