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Sachbuchvorschau Evangelische Verlagsanstalt | Frühjahr 2023

Verlagsvorschau der Evangelischen Verlagsanstalt, edition chrismon, Wartburgverlag und Luther-Verlag – Sachbuch | Frühjahr 2023

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KINDERBUCH 17<br />

Eine herzerwärmende<br />

Geschichte von<br />

einem kleinen Igel mit<br />

großem Herzen<br />

Viola Vogel<br />

Zum Vorlesen für Kindergartenund<br />

Grundschulkinder<br />

In einzelnen Episoden erzählt,<br />

gut geeignet als Gutenachtgeschichte<br />

——<br />

Von seiner Mutter mit einer geheimnisvollen Wundergabe<br />

ausgestattet, zieht der kleine Igel Stachel<br />

aus in sein eigenes Leben. Schon bald gelingt es ihm,<br />

zwei verängstigte Waschbärkinder vor Wilderern zu<br />

retten. Sie haben ihre Eltern verloren und suchen<br />

diese verzweifelt. Wird es Igel Stachel mit den Waschbärgeschwistern<br />

gemeinsam gelingen, den bösen<br />

Grenzadler zu überlisten, der nur „nützlichen“ Tieren<br />

Einlass in den nächsten Wald gewähren will? Und<br />

was ist mit den vielen gefährlichen Hindernissen, die<br />

auf die Freunde warten, bevor die im wundersamen<br />

Spiegelwald festgehaltenen Waschbäreltern befreit<br />

werden können?<br />

Eine kleine weiße Brieftaube, die einst den Schöpfer<br />

des Himmels und der Erde begleitet hat, hilft Igel<br />

Stachel dabei, genau wie Maulwurf Grumpel und die<br />

zunächst griesgrämig scheinende Schlange Schlängli.<br />

Ihr dunkles Geheimnis der Glitzersteine aus dem<br />

göttlichen Paradiesgarten wird den Freunden nützlich<br />

sein und sie lieben, hoffen und sich vertrauen lehren.<br />

——<br />

12 13<br />

Stachel<br />

und das verlorene Paradies<br />

Illustriert von Aleksandra<br />

Bartkowiak-Mil<br />

an einen lieben Igelpapa auf die Welt. Die Igelgeschwister hatten seitdem<br />

große Angst vor allem, was von sich aus Geräusche macht und schnell<br />

heranfuhr. Als Igel Stachel älter war, zeigten ihm seine Geschwister die Blechbiester,<br />

wenn sie am Waldrand von sicherem Abstand aus auf die Schnellstraße<br />

schauten, die den Wald durchquerte, in dem die Igelfamilie lebte.<br />

Dann wurden Igel Stachels Geschwister ganz still. Gemeinsam schauten sie<br />

auf die schnelle Straße und jeder der drei war versunken in seine Erinnerungen<br />

an Papa Igel.<br />

Nur er, Igel Stachel, hatte keine Erinnerungen an seinen Vater. Stattdessen<br />

rückte er dann ganz nah an seine Mutter, die versuchte, den Kindern den<br />

Vater so gut zu ersetzen, wie sie nur konnte. Die Igel-geschwister hatten eine<br />

besondere Mutter. Jedem ihrer Igelkinder gab sie ein Geschenk mit auf den<br />

Lebensweg an dem Tag, als sie alt genug waren, alleine in die Welt und in den<br />

Wald hinaus zu gehen.Aber das Geschenk, welches die Igelkinder erhielten,<br />

war kein Geschenk, das man auspacken und anfassen konnte. Sondern es<br />

war ein unsichtbares Geschenk ohne Papier darum, aus Luft. Bevor sie eines<br />

ihrer Igelkinder in die Welt hinaus ließ, küsste sie es, blickte das Igelkind<br />

lange an und suchte zu ergründen, was das Kind ausmachte, was einzigartig<br />

war an ihm. Dann erst schenkte sie ihmeine Zaubergabe:<br />

Igel Stachels Schwester Pieksi erhielt die Gabe, andere mit ihren Einfällen<br />

zu begeistern. Igel Stachels Bruder Balgerich schenkte sie die Fähigkeit,<br />

seine Angst und damit die Angst anderer gleich mit zu über-winden. Die<br />

Igelschwester Fellweich wurde von ihrer Igelmutter mit der Eigenschaft<br />

bedacht, Streit schlichten zu können.Dazu flüsterte die Igelmutter jedem<br />

ihrer Kinder einen Satz ins Ohr, den nur das Igel-kind selbst hören konnte<br />

und der es sein Leben lang begleiten sollte.<br />

Igel Stachel hätte zu gern erfahren, was das für ein Satz war, den seine<br />

Igelmutter jedem seiner Geschwister einem nach dem anderen ins Ohr flüsterte,<br />

bevor seine Geschwister mit einem Kuss in die Welt hinausgelassen<br />

wurden. Aber Mutter Igel war unerbittlich. „Du wirst es erfahren, wenn Du<br />

Deine Geschwister im Wald später einmal wieder-siehst“, sagte sie dann<br />

immer zu ihm, mit einem Blick, als könne sie in die Zukunft schauen, so sicher<br />

schien sie es zu wissen. „Denn Du bist nicht allein im Wald. Ihr Geschwister<br />

werdet zusammenhalten, auch wenn ihr Euch als Igelkinder oft gestritten habt<br />

und Euer Leben nicht täglich miteinander teilt. Da bin ich mir sicher.“ Mit<br />

diesen Worten strich sie ihrem Kleinsten, Igel Stachel, über das weiche Igelfell<br />

am Bauch unter den Stacheln und lief in die Höhle zurück.<br />

Als er nun als jüngstes Igelkind an der Reihe war, den Igelbau zu ver-<br />

8 9<br />

teilweise mit winzigen, bunten Glasscheiben verziert waren. Ob sich<br />

dort ein Plätzchen für ihn finden ließ? So schnell ihn seine kleinen,<br />

kurzen Beine trugen, rannte Igel Stachel zu dem behaglich scheinenden<br />

Ge mäuer, aus dessen Fenstern ein fahles, letztes Sonnenlicht<br />

schimmerte. Das Licht fiel auf die Glasmosaike in den verfallenen Fenstern<br />

des Gemäuers und brachte sie zum Leuchten. Warm wirkte es, dieses Leuchten.<br />

Bald würde es Abend werden. Von plötzlicher Hoffnung getrieben, flitzte<br />

Igel Stachel zu der Steinmauer des Gemäuers und umrundete es, um unter<br />

seinen Grundmauern Erdlöcher oder ein Loch in der Steinmauer zu finden.<br />

Und tatsächlich: An der letzten Querseite des Gemäuers tat sich eine<br />

Höhle auf! Sie schimmerte silbrig, weil das Licht der Mosaik-fenster von<br />

oben die Höhle in ein weißes Licht tauchte, als würden tausende funkelnde<br />

Sterne dort wohnen. Igel Stachel seufzte. Ob er hier wohnen konnte den<br />

Winter über? Vorsichtig lugte er in die Höhle hinein und spitzte seine Igelohren.<br />

Doch nichts rührte sich. Es schien, als wäre die Höhle unbewohnt.<br />

Vorsichtig setze Igel Stachel eine Ig-elpfote vor die andere und ertastete die<br />

Höhle. Nichts. Noch ein Stück weiter traute er sich hinein und dann noch ein<br />

Stück. Wieder nichts. Nur der warme Lehmboden unter seinen Füßen und<br />

das silbrig schim-mernde Zauberlicht. Die Höhle war tatsächlich unbewohnt<br />

und wie geschaffen für seine Zwecke. Sie hatte sogar zwei Kammern, eine<br />

zum Schlafen und eine für die Nahrungsvorräte. Wie wundervoll! Igel Stachel<br />

schimpfte ein bisschen mit sich selbst, dass er vorhin fast den Mut<br />

verloren hätte, wo er doch jetzt ein so wunderbares Plätzchen für den Winter<br />

entdeckt hatte.<br />

Bloß nicht zu schnell aufgeben, dachte er bei sich selbst, und nie die<br />

Hoffnung verlieren. Sofort durchschoss ihn neue Kraft und die Müdigkeit<br />

war wie verflogen. Obwohl er seinen Magen mittlerweile lautstark grummeln<br />

hörte und sehr, sehr hungrig war, sammelte er schnell große Moosstücke<br />

von den Baumstämmen herunter und legte seine Höhle damit aus. Er dichtete<br />

sie auch etwas ab, um die Kälte des Winters nicht zu sehr hereinzulassen.<br />

Nochmal inspizierte er die beiden Räume seiner Höhle. Dort, wo die<br />

Höhle für die Nahrungsvor-räte sein sollte, fühlte sich die Wand so undicht<br />

und brüchig an. Das musste er etwas näher untersuchen. Vorsichtig tastete<br />

Igel Stacheldie Wand ab. Irgendetwas bewegte sich hinter der Wand, das<br />

spürte er mit seinen Pfoten. Igel Stachel grub mit klopfendem Herzen weiter.<br />

Sollte seine schöne Höhle etwa doch schon von jemand anderem bewohnt<br />

sein und er wieder vertrieben werden? Er musste es wissen. Er grub und<br />

grub. Plötzlich gab die Wand nach und Igel Stachel wurde von einem Erd-<br />

VIOLA VOGEL<br />

Jahrgang 1978, ist promovierte Juristin und war lange<br />

Jahre in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche<br />

Sachsens tätig. Seit 2021 ist sie Mitglied im Vorstand<br />

der Diakonie Sachsen und verantwortet dort die<br />

Arbeitsbereiche Wirtschaft und Recht. Viola Vogel<br />

lebt in Dresden, ist verheiratet und Mutter von zwei<br />

Kindern.<br />

VIOLA VOGEL<br />

IGEL STACHEL<br />

und das verlorene Paradies<br />

——<br />

Illustriert von Aleksandra Bartkowiak-Mil<br />

ca. 136 Seiten | 17,5 x 25 cm |<br />

zahlr. farb. Abb.<br />

Hardcover<br />

ca. EUR 22,00 (D)<br />

WGS 1214 | ISBN 978-3-96038-331-4<br />

erscheint Januar <strong>2023</strong>

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