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Heimisch genießen | Wärmende Winterküche | 2-2022

Wenn es draußen immer kälter wird, sehnen wir uns nach Wärme, von außen und von innen. Deftige Eintöpfe und schmackhafter Braten sind da genau das Richtige für Körper und Seele. Wintergemüse wie Kohl sorgen zusätzlich noch für die Vitamine, die wir in der frostigen Kälte brauchen. Und wer sagt, dass man im Winter nicht auch grillen kann? In dieser Ausgabe von Heimisch genießen dreht sich alles um die vielseitige Winterküche. Erfahren Sie, zu welchem Powergemüse Sie besonders in der kalten Jahreszeit greifen sollten und was im Winter die Bratwurst auf dem Grill ersetzt. Außerdem gibt es Wissenswertes zum Thema Hausschlachtung und tolle Rezepte.

Wenn es draußen immer kälter wird, sehnen wir uns nach Wärme, von
außen und von innen. Deftige Eintöpfe und schmackhafter Braten sind
da genau das Richtige für Körper und Seele. Wintergemüse wie Kohl sorgen zusätzlich noch für die Vitamine, die wir in der frostigen Kälte brauchen. Und wer sagt, dass man im Winter nicht auch grillen kann?
In dieser Ausgabe von Heimisch genießen dreht sich alles um die vielseitige Winterküche. Erfahren Sie, zu welchem Powergemüse Sie besonders in der kalten Jahreszeit greifen sollten und was im Winter die Bratwurst auf dem Grill ersetzt. Außerdem gibt es Wissenswertes
zum Thema Hausschlachtung und tolle Rezepte.

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Reportage<br />

10<br />

Powergemüse Kohl<br />

An diesem klassischen und vielseitigen<br />

Wintergemüse aus der Heimat kommt<br />

man in der kalten Jahreszeit nicht vorbei<br />

ez) Kohl hatte lange Zeit ein Imageproblem. Als typische Hausmannskost und damit<br />

als langweilig und altmodisch abgetan, hatte er es in der modernen Küche schwer.<br />

Doch weil sich immer mehr Menschen regional und saisonal ernähren wollen, ist<br />

Kohl heute wieder voll im Trend. Darüber freuen sich Kohlanbauer wie Doreen Rath<br />

von der Agrar T & P GmbH Mockzig aus dem Altenburger Land. In Mockzig, einem<br />

kleinen Dorf, das heute zur Stadt Altenburg gehört, baut sie mit ihrem Team auf<br />

einer Fläche von über 30 Hektar Weißkohl an. In der Region wird seit vielen Jahrzehnten<br />

Gemüse erzeugt. Früher wurden so die Einwohnerinnen und Einwohner<br />

von Leipzig mit einer Vielzahl an Gemüsesorten wie zum Beispiel Gurken, Rosenkohl,<br />

Rot- und Weißkohl versorgt. Übrig geblieben ist heute nur noch der Weißkohl.<br />

Und dass das so ist, ist dem Engagement der heimischen Landwirte zu verdanken.<br />

Denn wirtschaftlich hat der Kohl, so verrät uns Doreen Rath, neben dem Ackerbau<br />

und der Milchherstellung eine eher kleine Rolle für den Landwirtschaftsbetrieb.<br />

Von Ende August bis in die Wintermonate hinein dreht sich jedoch alles um den<br />

Kohl. Bis zum ersten Frost werden die teilweise bis zu 15 Kilogramm schweren<br />

Kohlköpfe geerntet. Das passiert maschinell. Nur eine kleine Menge wird frisch<br />

ab Hof verkauft. Der überwiegende Teil wird direkt nach der Ernte zu Sauerkraut<br />

verarbeitet. Dafür werden die Kohlköpfe ins wenige Minuten entfernte Ehrenhain<br />

transportiert, wo das 1994 gegründete Unternehmen GEVEMO die Verarbeitung<br />

und Vermarktung übernimmt. Frisch vom Feld wird der Weißkohl von den äußeren<br />

Blättern und dem Strunk befreit, bevor er fein geschnitten und gesalzen wird.<br />

Anschließend vergärt er in einem der 18 Silos zu Sauerkraut. Kurz vor der Weiterverarbeitung<br />

kommt das Sauerkraut in Spezialbehälter und wird an die Kunden ausgeliefert.<br />

Hauptabnehmer ist die im vogtländischen Plauen ansässige Firma Schlichting,<br />

die dann servierfertiges Sauerkraut nach verschiedenen Rezepturen herstellt.<br />

Privatkunden erhalten das frische, nicht pasteurisierte Sauerkraut im Direktverkauf.<br />

„In den letzten Jahren kommen immer mehr Kunden, die sich hier ihr Kraut holen<br />

und dann selbst daheim Sauerkraut<br />

machen“, erzählt Doreen Rath. Sie<br />

schwört selbst auf den Kohl, der für<br />

sie ein echtes „Superfood“ ist. „Weil er<br />

kalorienarm, vitaminreich und ballaststoffreich<br />

ist. Kohl macht schlank und<br />

schön. Es sollte viel mehr davon gegessen<br />

werden“, findet die Landwirtin.<br />

Der Vorteil an diesem Gemüse: Es lässt<br />

sich unglaublich vielseitig zubereiten.<br />

Vom Salat, über Kohlrouladen, übers<br />

Schichtkraut bis hin zu Kimchi und verschiedenen<br />

Rezepturen von Sauerkraut:<br />

Ein langweiliges Lebensmittel ist Kohl<br />

definitiv nicht. (ez)<br />

Doreen Rath hat nach ihrer landwirtschaftlichen Lehre<br />

Agrarwissenschaft an der Universität Leipzig studiert.<br />

Heute ist sie Geschäftsführerin der Agrar T & P Mockzig<br />

GmbH und der GEVEMO Gemüseverarbeitungs GmbH. Obwohl<br />

der Kohlanbau wirtschaftlich gesehen nur eine untergeordnete<br />

Rolle spielt und zugleich eine Menge Arbeit<br />

macht, schwört sie auf das heimische Gemüse. Denn der<br />

Kohl wird im Altenburger Land traditionell angebaut und<br />

ist ernährungsphysiologisch ein echtes „Superfood“.<br />

Doreen Rath<br />

Geschäftsführerin Agrar T & P Mockzig GmbH,<br />

Geschäftsführerin GEVEMO Gemüseverarbeitungs GmbH

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