TIROL VERSICHERT - Ausgabe Herbst/Winter 2022

S. 12
Wenn die Produktion steht …
Bildquelle: Adobe Stock
Damit eine Betriebsunterbrechung nicht zum
existenziellen Problem wird!
38.857 Neugründerinnen und -gründer wagten
2020 in Österreich laut Gründungsstatistik der
WKO den Schritt in die Selbständigkeit. Gerade
für Ein-Personen-Unternehmen, aber auch für
Klein- und Mittelbetriebe ist dringend anzuraten,
sich mit dem Risiko der Betriebsunterbrechung
auseinanderzusetzen. Denn steht der Betrieb – aus
welchen Gründen auch immer – kann das rasch zur
betrieblichen Existenzbedrohung führen.
Keine Einnahmen, aber hohe laufende Kosten – dieses
Schreckensszenario für alle Unternehmerinnen und
Unternehmer tritt meist völlig unerwartet ein. Leider
werden solche Risiken oft aus dem Bewusstsein verdrängt,
und die Betriebsunterbrechung wird aus Kostengründen
nicht versichert.
Angenommen, ein Sturm deckt das Dach einer Tischlerei
ab, ein Feuer durch Funkenflug bei Arbeiten mit einer
Flex zerstört eine Kfz-Werkstatt oder ein nächtlicher
Rohrbruch im Advent führt zur Überschwemmung
des Verkaufsraums eines Elektronikgeschäfts. Die
Sturmschäden, die Schäden durch Feuer und die
Wasserschäden sind durch die Gebäudeversicherung
gedeckt. Doch wer kommt für die Folgeschäden wie den
Produktionsausfall in der Tischlerei, den mehrmonatigen
Betriebsstillstand der Kfz-Werkstätte und das entgangene
Weihnachtsgeschäft des Elektronikgeschäfts auf?
Die Betriebsunterbrechungsversicherung bietet
Versicherungsschutz, wenn ein Unternehmen
Erlöseinbußen aufgrund von Schadensfällen erleidet.
Versichert ist in der Regel die Produktionsstätte. Hat ein
Unternehmen mehrere Produktionsstätten, so ist auch die
Deckung von Wechselwirkungsschäden sinnvoll. Sie bietet
z. B. Versicherungsschutz, wenn der Betriebsstandort B
wegen eines Produktionsausfalls im Betriebsstandort
A aufgrund ausbleibender Lieferungen nicht oder nur
eingeschränkt produzieren kann. Versichert sind in der
Regel Schäden durch Feuer, Explosion und Blitzschlag.
Eine spezielle Maschinen-Betriebsunterbrechungsversicherung
ersetzt den finanziellen Schaden, der
entsteht, wenn Maschinen oder maschinelle Anlagen
durch einen versicherten Sachschaden vorübergehend
außer Betrieb sind. Versichert sind der Betriebsgewinn
sowie die fortlaufenden Kosten.
Nicht nur Elementarschäden versichern!
Wer beim Risiko Betriebsunterbrechung nur an einen
Brandschaden, Sturm oder Hochwasser denkt, liegt
verkehrt. Zu einem Verdienstausfall kann es auch wegen
eines Unfalls oder einer akuten schweren Erkrankung
kommen. Gerade bei Ein-Personen-Unternehmen oder
freiberuflich Tätigen kann ein solcher Ausfall fatale
Folgen haben.
Zwei Beispiele: Aufgrund eines Bandscheibenvorfalls kann
ein freiberuflich tätiger Masseur mehrere Monate seinem
Beruf nicht nachgehen. In dieser Zeit erwirtschaftet er
kein Einkommen, die Kosten seiner Praxis wie Miete
und Betriebskosten etc. laufen jedoch weiter. Eine
freie Grafikerin erwartet ein Kind, als im sechsten
Schwangerschaftsmonat plötzlich Wehen auftreten. Das
macht einen mehrwöchigen stationären Aufenthalt
im Krankenhaus nötig. Die Grafikerin muss alle
Kundentermine absagen und verliert wichtige Aufträge.
Die Betriebs-Unterbrechungsversicherung für
freiberuflich und selbständig Tätige (BUFT) bietet
umfassenden Versicherungsschutz für Kleinunternehmer
sowie Selbständige – bis hin zum Taggeld, wenn
die Unternehmerin bzw. der Unternehmer aus
gesundheitlichen Gründen außer Gefecht gesetzt ist.
Sinnvoll ist, dass die BUFT auch Deckung bei
Betriebsunterbrechung infolge psychischer Erkrankungen
gewährt. Häufig deckt die BUFT als Kombi-Versicherung
sowohl Ausfälle aus gesundheitlichen Gründen als auch
Ausfälle durch Sachschäden.
Grundlage für einen bedarfsgerechten
Versicherungsschutz bei Betriebsausfall ist eine
professionelle Risikoanalyse. Wir beraten Sie gerne
und schnüren gemeinsam mit Ihnen eine individuelle
Versicherungslösung, die hält.