23.12.2022 Aufrufe

Akad-Gym-Linz-Jahresbericht-2021-22

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KUL-PREIS für Dorothea Hochreither<br />

Am 1. Juli 20<strong>22</strong> wurden 8 MaturantInnen für ihre hervorragenden<br />

Vorwissenschaftlichen Arbeiten und Diplomarbeiten mit dem KUL-<br />

Preis ausgezeichnet. Der KUL-Preis wird seitens der Katholischen<br />

Privat-Universität <strong>Linz</strong> und dem Schulamt der Diözese <strong>Linz</strong> in den<br />

drei Kategorien Religion/Theologie, Philosophie und<br />

Kunstwissenschaft vergeben und ist mit jeweils 500 Euro dotiert.<br />

Der KUL-Preis im Themengebiet Philosophie wurde an Dorothea<br />

Luise Hochreiter (<strong>Akad</strong>emisches <strong>Gym</strong>nasium <strong>Linz</strong>) vergeben.<br />

Der Titel ihrer Arbeit lautet "Qualia – Bewusstsein als aktuelles<br />

Problem in der Philosophie des Geistes". Darin beschäftigt sie sich<br />

mit Erklärungsmodellen, wie Bewusstseinsinhalte und subjektives Erleben zustande kommen,<br />

und fragt, mit Blick auch auf Erkenntnisse der Psychologie und Neurowissenschaften, wie das<br />

Bewusstsein selbst gedacht werden kann.<br />

Aus dem Gutachten von Vizerektor Univ.-Prof. Dr. phil. Michael Fuchs:<br />

Als Alan Turing 1950 in einem berühmten Aufsatz die Frage stellte, ob Maschinen denken können, grenzt<br />

er die Frage nach dem Bewusstsein aus, sie erscheint zu schwierig und zu geheimnisvoll, als dass sie im<br />

Zuge seines Aufsatzes gelöst werden könnte. Dorothea Luise Hochreiter indes lässt sich auf die Frage nach<br />

dem Bewusstsein ein und wählt dafür eines der kompliziertesten Diskursfelder der zeitgenössischen<br />

Philosophie, die Philosophie des Geistes. Es gelingt der Autorin sowohl die einschlägigen Beispiele und<br />

Gedankenexperimente klar wiederzugeben als auch die Argumente und Gegenargumente der<br />

Physikalisten und Anti-Physikalisten zu konfrontieren und auf ihre Leistungsfähigkeit zu befragen. Es<br />

beeindruckt die Auswahl der wichtigsten Texte aus der Debatte, die geschickte Nutzung von<br />

Überblicksliteratur von hoher Qualität (A. Beckermann, J. Michel) und die Fähigkeit der Autorin, die Frage<br />

in einen größeren Kontext einzuordnen. Es wird einerseits deutlich, dass die Philosophie des Geistes sich<br />

anschickt, die große Frage nach dem Verhältnis von Leib und Seele, von Geist und Materie neu zu<br />

thematisieren, andererseits macht die Verfasserin auch klar, dass für aktuelle Fragen nach dem Status der<br />

KI (=Künstliche Intelligenz) diese Überlegungen und ihre Ergebnisse von eminenter Bedeutung sind.<br />

Streckenweise überschreitet die Autorin das in einer vorwissenschaftlichen Arbeit zu erwartende Niveau<br />

methodisch und inhaltlich deutlich. Eher den Charakter eines Ausblicks hat der Versuch, das Bewusstsein<br />

auch aus der Perspektive von Wissenschaften außerhalb der Philosophie in den Blick zu bekommen. Sie<br />

verbindet diesen Ausblick mit einem sachlich begründeten Plädoyer für Interdisziplinarität.<br />

Der feierliche Rahmen der Preisverleihung, die Möglichkeit zum Gespräch mit Professoren der KU, den<br />

ausgezeichneten Preisträger:innen und deren Angehörigen erfreute auch OStR Mag. Gisela Nesser, die die<br />

VWA betreut und mit Sehr Gut beurteilt hat.<br />

Gratulation an Luisa und alles Gute für ihren weiteren Weg im Studium!<br />

79

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!