Gesund & Leben 2022 / 11
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STARKER ANSTIEG DER COVID-FÄLLE:<br />
Jetzt handeln!<br />
„Die Maske ist das<br />
gelindeste Mittel, das uns<br />
helfen kann. In öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln und in<br />
geschlossenen Räumen, wo<br />
sich viele Menschen<br />
aufhalten, würde ich<br />
dringend wieder das<br />
Tragen von Masken<br />
empfehlen.“<br />
Dr. Edgar Wutscher<br />
V<br />
or dem Hintergrund der wieder<br />
rasant ansteigenden Covid-Infektionszahlen<br />
appelliert die Ärztekammer,<br />
alle Möglichkeiten im Kampf<br />
gegen die Pandemie auszuschöpfen.<br />
„Die Pandemie ist noch nicht vorbei,<br />
auch wenn wir uns das alle sehr wünschen. Wir<br />
alle müssen jetzt Maßnahmen ergreifen, damit<br />
die Lage nicht außer Kontrolle gerät“, betont<br />
Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen<br />
Ärztekammer und Bundeskurienobmann<br />
der niedergelassenen Ärzte. Wutscher rät daher<br />
wieder zum verstärkten Griff zur Maske: „Die<br />
Maske ist das gelindeste Mittel, das uns helfen<br />
kann. In öffentlichen Verkehrsmitteln und in<br />
geschlossenen Räumen, wo sich viele Menschen<br />
aufhalten, würde ich dringend wieder das Tragen<br />
von Masken empfehlen.“ In den Ordinatio-<br />
Die Ärztekammer rät, sich bei den<br />
Vertrauensärztinnen und -ärzten<br />
beraten und gegebenenfalls<br />
impfen zu lassen.<br />
Auch wenn der US-Präsident kürzlich<br />
meinte, die Corona-Pandemie sei vorbei,<br />
so ist aus medizinischer Sicht noch<br />
Besonnenheit geboten“, sagt Erik Randall<br />
Huber, Obmann der Kurie niedergelassene<br />
Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für<br />
Wien. Es komme daher sehr gelegen, dass nunmehr<br />
in den Wiener Ordinationen der an die Variante<br />
Omikron BA.4/5 angepasste Covid-Impfstoff<br />
verfügbar ist. Huber: „Gerade in der jetzigen Situation<br />
ist es besonders wichtig, dass verunsicherte<br />
Patientinnen und Patienten zu ihren Vertrauensärztinnen<br />
und -ärzten gehen. Denn nur dort<br />
6 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/22<br />
FOTOS: ISTOCK_ CENTRALITALLIANCE_ JELENA STANOJKOVIC; ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN/ STEFAN SEELIG<br />
Die Ärztekammer mahnt dringend, die Pandemie wieder ernster zu nehmen:<br />
„Maske, Impfung, Medikamente sind unsere Bollwerke!“<br />
nen sei die Maskenpflicht nach wie vor aufrecht,<br />
betont der ÖÄK-Vizepräsident in diesem Zusammenhang.“<br />
IMPFEN SCHÜTZT<br />
Darüber hinaus appelliert Wutscher auch, jetzt<br />
den Schutz der Covid-Impfung aufzufrischen<br />
und auch auf andere Impfungen nicht zu vergessen:<br />
„Jede und jeder sollte nun nach den Empfehlungen<br />
des Nationalen Impfgremiums seinen<br />
Impfstatus kontrollieren und nach Möglichkeit<br />
die vierte Schutzimpfung in Anspruch nehmen.<br />
Auch der Grippeimpfung wird in diesem Herbst<br />
eine riesige Bedeutung zukommen. Wir müssen<br />
auch hier unbedingt eine zusätzliche Welle<br />
und Doppelinfektionen vermeiden“, so der Allgemeinmediziner,<br />
der auch in den Alters- und<br />
Pflegeheimen neue Impfaktionen befürwortet.<br />
erhalten sie die richtige Beratung und im gegebenen<br />
Fall auch gleich die Impfung.“<br />
WER SOLL SICH IMPFEN LASSEN?<br />
In diesem Zusammenhang betont Huber auch,<br />
dass die jüngste Kehrtwende des Nationalen<br />
Impfgremiums bezüglich der Corona-Impfempfehlung<br />
wichtig und richtig war: „Die Auffrischungsimpfung,<br />
der sogenannte vierte Stich,<br />
ist vorrangig Personen über 60 Jahren beziehungsweise<br />
Jüngeren bei Vorerkrankungen oder<br />
dem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf<br />
sowie Personen mit einem erhöhten Expositionsrisiko<br />
empfohlen.“<br />
Dreimal geimpfte Personen, die zusätzlich<br />
eine Omikron-Infektion durchgemacht haben,<br />
zeigen eine gute Boosterantwort und Immunität<br />
gegen die derzeitigen CoV-Varianten. Vor allem<br />
Unter-60-Jährige können unter diesen Voraussetzungen<br />
die Auffrischungsimpfung vorerst<br />
Dr. Edgar Wutscher,<br />
Vizepräsident der<br />
Österreichischen<br />
Ärztekammer und<br />
Bundeskurienobmann<br />
der<br />
niedergelassenen<br />
Ärzte<br />
aufschieben. Denn bis<br />
zu sechs Monate nach<br />
einer Infektion ist durch<br />
den „Booster“ für diese<br />
Gruppe keine wirkliche<br />
Verbesserung des Immunschutzes<br />
zu erwarten.<br />
n<br />
„Die vulnerablen Gruppen brauchen gerade<br />
jetzt den bestmöglichen Schutz“, sagt Wutscher.<br />
Dabei sei auch entscheidend, die verfügbaren<br />
antiviralen Covid-Medikamente optimal anzuwenden.<br />
„Im Infektionsfall sollte so schnell<br />
wie möglich die Hausärztin oder der Hausarzt<br />
kontaktiert werden, diese sind immer die erste<br />
Wahl bei <strong>Gesund</strong>heitsfragen und können mit<br />
ihrer Expertise den optimalen Therapieweg aufzeigen.<br />
Das gilt vor allem für die sogenannten<br />
Risikogruppen – hier sollte keinesfalls gezögert<br />
werden.“<br />
„Wichtig sei jetzt, dass der Kampf gegen die<br />
Pandemie großflächig angegangen wird“, so<br />
Wutscher: „Maske, Impfung und Medikamente<br />
sind unsere Bollwerke für die kommenden<br />
Monate – es liegt an uns allen, sie richtig einzusetzen.“<br />
n<br />
Angepasster Corona-Impfstoff in Wiener Ordinationen verfügbar<br />
„Gerade in der jetzigen<br />
Situation ist es besonders<br />
wichtig, dass verunsicherte<br />
Patientinnen und Patienten zu<br />
ihren Vertrauensärztinnen und<br />
-ärzten gehen.“<br />
Dr. Erik Randall Huber,<br />
Obmann der Kurie<br />
niedergelassene Ärzte<br />
und Vizepräsident der<br />
Ärztekammer für Wien<br />
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