Kapitel 1 - Einführung
Kapitel 1 - Einführung
Kapitel 1 - Einführung
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1. <strong>Einführung</strong><br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
!! Die Gliederungsstruktur des Skripts wird vorausgesetzt … Das Skript wird<br />
allerdings nicht „vorgelesen“ – sondern an entscheidenden Stellen erläutert<br />
und mit Bemerkungen ergänzt!<br />
1.1 Zielsetzung<br />
Vermessungskunde - was soll das eigentlich ?<br />
… bietet Grundlage für sinnvolles Planen und geordnetes Bauen!<br />
Medium: Pläne und Karten<br />
• Verdichtung des Festpunktfeldes<br />
• etwas aufnehmen und im Plan auftragen, was sich schon im Gelände befindet<br />
- Bauwerke<br />
- Anlagen<br />
- Grundstücke<br />
z.B. Gebäudeecken, Bäume, Gewässerläufe<br />
Erfassung durch Vermessung!<br />
Dokumentation in Plänen.<br />
• ein Gelände selbst aufnehmen<br />
- Topografie<br />
• etwas abstecken, was ins Gelände soll<br />
= Übertragung von Planungen in die Örtlichkeit<br />
z.B. Achse einer neuen Straße<br />
• Sowie während der Bauausführung:<br />
Überprüfung und Überwachung der Bauausführung<br />
nach Lage und Höhe<br />
Seite 1-1
Beobachtungen<br />
(Daten)<br />
Sensor<br />
Ziel<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Messungen:<br />
analog (optisch)<br />
digital (elektronisch)<br />
von Lage und Höhe<br />
Längenmessung s<br />
Höhenmessung ∆h<br />
= Vertikalmessung<br />
Richtungsmessung<br />
= Horizontalmessung<br />
(Winkelberechnung)<br />
womit ?<br />
Instrumente:<br />
Rollbandmaß<br />
Elektronische Streckenmessung<br />
Optische Nivelliere<br />
Elektronische Nivelliere<br />
Analoge und digitale Theodolite<br />
Digitale Tachymeter<br />
Computertachymeter<br />
Totalstation<br />
GPS<br />
Laserscanner<br />
Auswertung<br />
Durchgehender Datenfluss!<br />
- Koordinaten (x , y) berechnen (Eckpunkte,Trassenpunkte)<br />
+ Höhen rechnen (h)<br />
- Flächen rechnen (Flurstück, Grundstück)<br />
- Massen rechnen (Aushub, Auftrag)<br />
Seite 1-2
Zusammenhang :<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Grundlage der Vermessung sind Bezugsflächen, Koordinatensysteme, Maße sowie<br />
ein Verständnis für Fehler, Standardabweichungen und den Vertrauensbereich.<br />
Insbesondere relevant sind die Toleranzen im Bauwesen!<br />
Bezugssystem <br />
Rechenverfahren <br />
Fehlerbehandlung<br />
1.2 Einordnung:<br />
Erdmessung, Landesvermessung und Detailvermessung<br />
Quelle: Welt der Wunder, TV14<br />
GEODÄSIE - γη δαιω … Erde - ich teile<br />
GEOID (griech.) … Erde<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Seite 1-3<br />
Messverfahren <br />
Instrumente<br />
Wie hoch können Berge werden? Maximal 9000 m!<br />
• Isostasie!<br />
• Eindringen der Basis in die Erdkruste je nach Höhe<br />
• Ab einer Höhe von (ca) 9000 m kann die Erdkruste den Fuß des Berges nicht<br />
mehr halten …<br />
(demhingegen: Mars – ohne Plattentektonik … mit dem höchsten Berg des Sonnensystems)
„Messung“ =<br />
„Vermessung“ =<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
1 Messungsgang<br />
Summe aller Messungen, die für die Erfassung<br />
eines Objektes erforderlich sind !<br />
VERMESSUNGSKUNDE<br />
Vermessung und Berechnung größerer oder kleinerer Teile der Erdoberfläche<br />
→ Darstellung in Karten<br />
→ Darstellung in Geoinformationssystemen!<br />
Die unterschiedlichen Themenbereiche sind charakterisiert durch ihre Bezugsflächen!<br />
geometrische und physikalische<br />
Erdmodellparameter<br />
Erdmessung<br />
physikalische Geodäsie<br />
Bezug: Geoid<br />
= Fläche, die in jedem<br />
Punkt senkrecht zur<br />
Schwerkraftrichtung<br />
steht!<br />
≈ Meeresoberfläche<br />
Größte Abweichung zu<br />
Rotationselleipsoid:<br />
≈ 80 m !!<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Bestimmung von Lage-<br />
/Schwere-/<br />
Höhenfestpunkten zur Erfassung<br />
der Oberfläche<br />
eines Landes ;<br />
topographische Karten<br />
Landesvermessung<br />
→ Vermessungspunktfeld<br />
Bezug: Erdellipsoid<br />
Äquatorradius:<br />
a= 6 378 137 m<br />
Polradius:<br />
b= 6 356 752 m<br />
Abplattung<br />
f=(a-b)/a=1:298,25<br />
Basis für Basis für<br />
Seite 1-4<br />
Land- oder Feldmessung;<br />
Detailvermessung<br />
engl.: surveying<br />
Bezug: Horizontalebene<br />
bis Größe 10 * 10 km
Quelle: Weber, F., Verm-Ing. 6/1989, pp.189-180.<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Satellitengeodäsie macht es aus 6750 km Höhe möglich:<br />
ein zentimetergenaues Bild der Erde. 15000-fache Überhöhung<br />
Mulde im indischen Ozean: 110m<br />
Buckel im Atlantik: 65m<br />
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Seite 1-5
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Erdmessung/Landesvermessung : ! Krümmung der Erdoberfläche !<br />
! Verteilung der Schwerebeschleunigung !<br />
Erdmessung und<br />
Landesvermessung<br />
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LANDVERMESSUNG<br />
Seite 1-6<br />
Liegenschaftswesen nach der<br />
Studienordnung vom 1.April 1938<br />
• Umlegung<br />
• Städtebau und Siedlungswesen<br />
• Grundstücksbewerttung<br />
• Katastertechnik<br />
• Kulturtechnik<br />
• Landwirtschaftliche Betriebslehre<br />
• Wasserbau<br />
• Straßenbau<br />
• Landesplanung und landw. Siedlungswesen<br />
• Kommunales Vermessungs- und Liegenschaftswesen
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Gegenstand der Bearbeitung:<br />
Detailvermessung: Praktische Geodäsie<br />
Untergliederung je nach Objekt der Aufnahme: (wofür?)<br />
Katastervermessung topographische Vermes-<br />
• Eigentumsverhältnisse<br />
an Grund und Boden<br />
• Grenzen<br />
• Flächen<br />
• Nutzungsarten<br />
• Liegenschaften (Gebäude)<br />
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sung<br />
Geländeform<br />
kartographische Darstellung<br />
Seite 1-7<br />
→ Horizontal- / Lagemessung<br />
Vertikal- / Höhenmessung<br />
Ingenieurvermessung<br />
Absteckung und<br />
Überwachung von<br />
Bauwerken und Maschinen<br />
besondere<br />
Baumessungen:<br />
• spezielle Bauplanung<br />
• Absteckung der Bauelemente<br />
• Baukontrolle
GEODÄSIE ...<br />
Helmert vor 100 Jahren :<br />
Geodäsie ist mehr ...<br />
Studienpläne von heute :<br />
Geodäsie ist mehr ...<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
die Wissenschaft von der Ausmessung und<br />
Abbildung der Erdoberfläche ...<br />
Erdmessung , Landesvermessung und<br />
Einzelmessung<br />
(Seele, W., forum, 23.Jg., Heft 1, März 1997,<br />
S.3)<br />
Theoretische Geodäsie +<br />
Kartographie und Topographie +<br />
Photogrammetrie +<br />
Städtebau, Bodenordnung und Kulturtechnik<br />
(geodätischer Fachbereich Uni Bonn)<br />
Geodäsie als Studienfach seit mehr als 100 Jahren :<br />
1858<br />
1865<br />
1877<br />
1883<br />
Aktuell neun universitäre geodätische Fachbereiche!<br />
Seite 1-8<br />
Dresden<br />
Karlsruhe<br />
München<br />
Berlin und Bonn : Geodäsie für<br />
Landmesser
1.3 Bezugssysteme<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
1.3.1 Bezugssysteme in Lage und Höhe<br />
Zielsetzung ? → wo ist ... (absolut)<br />
→ wo ist ... (relativ)<br />
→ wo war vorher ... und ist hinterher ... (relativ)<br />
(Feststellung einer Änderung)<br />
Beispiel: Wo befindet sich die rechte hintere Tischecke ?<br />
Grundriß (Ansicht von oben)<br />
1 m<br />
1 m<br />
Wand<br />
xx´<br />
P 1<br />
Tür<br />
3 m<br />
3 m<br />
∆y<br />
Abb. 1.1 : Bezug in der Lage<br />
1. Messung<br />
2 gegeben –<br />
1 gesucht!<br />
2. Rechnung<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
4 m<br />
Tischecke<br />
Tür<br />
Wand<br />
y´<br />
∆x<br />
P 2<br />
y<br />
Pkt.<br />
P2<br />
P1<br />
Rechts<br />
y [m]<br />
36 24681,92<br />
36 23374,83<br />
∆y = y2-y1<br />
= 1307,09 m<br />
Hoch<br />
x [m]<br />
58 90831,87<br />
58 90179,61<br />
∆x = x2-x1<br />
= 652,26<br />
m<br />
Durch geeignete Messungen „Zusammenhang“ herstellen<br />
zwischen koordinatenmäßig bekannten Punkten P1<br />
und P2 (=Festpunkte) und (lage-) koordinatenmäßig unbekannten<br />
Punkten (=Neupunkte)<br />
Über gegebene Koordinaten der Festpunkte und über<br />
Messungen<br />
die Koordinaten der Neupunkte berechnen.<br />
Seite 1-9
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Analog für die Höhe:<br />
Beispiel: Wo befindet sich die rechte hintere Tischecke ?<br />
Aufriß (Ansicht von der Seite)<br />
50,448 m ü.NN<br />
Höhenfestpunkt (Höhenbolzen)<br />
Tisch<br />
Abb. 1.2 : Bezug in der Höhe<br />
Es fragt sich jetzt:<br />
1,20 m<br />
∆h dh<br />
1.<br />
2.<br />
Durchgeeignete Messungen „Zusammenhang“<br />
herstellen zwischen höhenmäßig<br />
bekannten Punkten (= Höhenfestpunkte)<br />
und höhenmäßig unbekannten Punkten<br />
HöheTischecke = HöheHöhenfestpunkt+ ∆h + 1,20<br />
m<br />
Was passiert, wenn keine Lage- oder Höhenfestpunkte vorhanden sind ?<br />
Woher kommen unsere Ausgangs- oder Bezugsgrößen ?<br />
1.3.2 Bezugsflächen in Erdmessung, Landesvermessung und Detailvermessung<br />
Erdmessung<br />
ganz früher : spätestens<br />
... noch später :<br />
nach Kolumbus :<br />
Erde = Kugel, die sich dreht<br />
und auf die äußere Kräfte einwirken<br />
Erde = Scheibe<br />
Abb. 1.3 : Bezugsflächen<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Erde = Kugel<br />
Seite 1-10<br />
b<br />
a<br />
Ellipsoidnormale<br />
Lotlinie<br />
Mond
340<br />
v.Chr.<br />
273<br />
v.Chr.<br />
Aristoteles beweist Kugelgestalt<br />
aus Mondfinsternis<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Eratosthenes aus Kyrene berechnet<br />
aus Gradmessung in<br />
Alexandria und Assuan den Erdumfang,<br />
beweist Kugelgestalt<br />
der Erde und entwirft Gradnetz<br />
Zur Rolle von Bezügen:<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Äquatorhalbmesser : ca. 6378 km<br />
Umdrehungsellipsoid (Rotationselipsoid) :<br />
a − b<br />
= Abplattung<br />
a<br />
1:<br />
298<br />
d.h. die Drehachse ist nur ca.3 °/°°<br />
(0,003) kürzer als die Äquatorachse !<br />
Äquator<br />
Seite 1-11<br />
Mount Everest<br />
3000 km<br />
nördl. Äquator<br />
Chimborazo<br />
(Ecuador)<br />
150 km<br />
südl. Äquator<br />
2.)<br />
1.)<br />
Erdmittelpunkt<br />
Mittlere Breite<br />
a=6378 km<br />
b= 6357 km<br />
∆= 21km<br />
1.) halt ab NN<br />
2.) hneu ab Erdmittelpunkt<br />
Berg Gipfel – NN Gipfel - Erdmittelpunkt<br />
8846 m<br />
6310 m<br />
Weltweit höchster<br />
Berg?! …<br />
Nr.6<br />
6382,4 km<br />
6384,5 km<br />
(absolut mehr als<br />
2km höher !!)<br />
Punkt am Äquator
Landesvermessung<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Lage:<br />
• Beschränkung auf Länder mittlerer Größe:<br />
Bezugsfläche = Umdrehungsellipsoid<br />
• Beschränkung auf kleinere Länder:<br />
Bezugsfläche = Kugel<br />
A B<br />
A B<br />
Die Strecke zwischen<br />
den Punkten<br />
A und B wird auf<br />
einem Ellipsoid<br />
zurückgelegt.<br />
Die Strecke zwischen<br />
den Punkten<br />
A und B wird auf<br />
einem Kreis zurückgelegt.<br />
Höhe:<br />
(unbewußt) immer auf den mittleren Meereshorizont (auf das Geoid) bezogen.<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Seite 1-12
Detailvermessung<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Lage:<br />
< 10 km im Quadrat<br />
Die Strecke zwi-<br />
Bezugsfläche = Ebene<br />
A B schen den Punkten<br />
A und B wird auf<br />
einer Horizontal-<br />
Höhe:<br />
ebene zurückgelegt.<br />
(unbewusst) immer auf den mittleren Meereshorizont (auf das Geoid) bezogen.<br />
Was wird im Rahmen der Detailvermessung also vorausgesetzt ?<br />
⎯→ Die Vermessungsinstrumente werden über Libellen an der<br />
Richtung der Schwerkraft (= Lotlinie) ausgerichtet !<br />
Lotlinie<br />
Abb. 1.4 : Bezugsfläche für die<br />
Höhe<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Lotlinie<br />
Lotlinie<br />
Seite 1-13<br />
Die Richtung der Schwerkraft<br />
(= Schwerevektor) stimmt im<br />
Allgemeinen nicht mit der<br />
Ellipsoidnormalen überein !
Bezugsfläche für die Höhe :<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Eine Fläche die<br />
• überall senkrecht zur Lotlinie steht<br />
• geometrisch kompliziert ist und<br />
• auf der überall das gleiche Schwerkraftpotential gilt<br />
w(x,y,z) = w0 = konst. m2 ⎡ ⎤<br />
⎢ 2 ⎥<br />
⎣sec<br />
⎦<br />
= Niveaufläche des Erdschwerefeldes = Geoid<br />
• Oberfläche der Weltmeere, frei von Gezeiten und Strömungen, in mittlerer Lage<br />
ruhend, unter den Kontinenten fortgesetzt !<br />
• Warum Meeresoberfläche ?<br />
→ stellt sich frei nach Maßgabe der Schwerkraft ein<br />
• Warum kein Ellipsoid ?<br />
→ die Massenverteilung im Erdinneren ist unregelmäßig<br />
Die Abweichungen zwischen Geoid und Ellipsoid sind < 80 m !<br />
1.4 Festpunktfelder<br />
1.4.1 <strong>Einführung</strong><br />
Als Ergebnis der Landesvermessung steht für die Detailvermessung bereit :<br />
Ein Netz von Lagefestpunkten / Höhenfestpunkten / Schwerefestpunkten<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Seite 1-14
1.4.2 Lagefestpunkte<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Lagefestpunktfeld ⇒ Verbindungslinien benachbarter Punkte bilden Dreiecke ⇒<br />
Dreiecksnetze<br />
• Hauptdreiecksnetz = Netz der Dreiecke 1. Ordnung (Seitenlängen 30-70 km)<br />
- Ecken sind Trigonometrische Punkte 1. Ordnung (TP 1).<br />
- Lage: auf Anhöhen, Bergen oder durch Turmspitzen realisiert.<br />
- Benachbarte TP´s mit Sicht zueinander.<br />
- Vermarkung : TP-Pfeiler<br />
- Bestimmung durch<br />
Triangulation (Winkelmessung) und<br />
Trilateration (Distanzmessung) zwischen den TP,<br />
bzw. kombinierte Richtungs- und Distanzmessung<br />
- Die Winkelsumme im Dreieck beträgt 200 gon + sphärischer Exzess.<br />
- Der Maßstab wird über Basisvergrößerungsnetze bestimmt.<br />
• Schrittweise Verdichtung in Netze<br />
2. Ordnung (TP 2) (Seitenlängen 10-20 km)<br />
3. Ordnung (TP 3) (Seitenlängen 3-5 km)<br />
4. Ordnung (TP 4) (Seitenlängen 1-2 km)<br />
• Weitere Verdichtung durch Polygonzüge<br />
„Startpunkt“ der Festpunktfelder ist der Zentral- oder Fundamentalpunkt<br />
als Ausgangspunkt der Landestriangulation<br />
Für Deutschland gilt:<br />
Bezugsfläche für die Lage ist das Erdellipsoid nach Bessel<br />
Zentralpunkt ist der TP 1 - Rauenberg (in der Nähe der Berliner Sternwarte)<br />
... und woher kommt nun der Zentralpunkt ?<br />
Seite 1-15
geogr.Länge<br />
Λ = 0 0<br />
Greenwich<br />
Ursprung des<br />
Äquatorsystems<br />
N<br />
Rauenberg<br />
ΦRauenberg<br />
ΛRauenberg<br />
Bezugsmeridian Ortsmeridian<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
A<br />
Dreiecksseite<br />
Äquator<br />
Abb. 1.5 : Festlegung des Zentralpunktes ‘Rauenberg’<br />
durch geographische Koordinaten<br />
1.4.3 Höhenfestpunkte<br />
Höhe = lotrechter Abstand über NN („Normal-Null“)<br />
... mit bekannten geographischen Koordinaten<br />
...<br />
... und die Orientierung des angehängten<br />
Netzes<br />
über das Azimut einer Dreiecksseite ...<br />
• Alle Höhenfestpunkte beziehen sich auf die Niveaufläche „Geoid“<br />
(Näherung: mittleres Meeresniveau)<br />
• Amsterdamer Pegel:<br />
vor ca. 300 Jahren vom dortigen Magistrat festgelegte<br />
„durchschnittliche Hochwasserlinie der Zuiderzee (heute Ijselmeer)“<br />
• Im Jahre 1879 erfolgte ein Nivellement vom festgelegten Nullpunkt des Amsterdamer<br />
Pegels nach Berlin. An der dortigen Sternwarte (Potsdam) wurde eine<br />
Strichmarke angebracht und zum Normalhöhenpunkt NH (37 m ü.NN) erklärt.<br />
Die Sternwarte wurde 1912 abgerissen und der Normalhöhenpunkt um ca.40 km<br />
östlich von Berlin (Hoppegarten) verlegt. Die Höhe des NH dort beträgt 54.638 m<br />
ü.NN. Über der Bezugsfläche wurde durch geometrische Höhenmessungen ein<br />
neues Höhenfestpunktnetz, das Nivellementpunktfeld aufgebaut.<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Seite 1-16
Daher gilt seitdem für Deutschland:<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Die Bezugsfläche für die Höhe ist diejenige Niveaufläche der Erde,<br />
die 37 m unterhalb des Normalhöhenpunktes verläuft. Diese Bezugshöhe wird mit<br />
NN (Normal-Null), jede Höhe in „Meter über NN“ angegeben.<br />
Die Angaben einzelner Bundesländer und des Auslandes haben teilweise andere,<br />
von NN abweichende Bezugsniveaus. Sie liegen oft nahe dem mittleren Wasserstand<br />
an der Küste des betreffenden Landes.<br />
Niederlande -0,02 m<br />
Österreich -0,31 m<br />
(DDR +0,16 m)<br />
Ausnahme: Belgien → Nullfläche deutlich tiefer: -2,30 m<br />
Über Deutschland ist ein maschenartig angeordnetes Netz von Nivellement-Punkten<br />
(NivP) unterschiedlicher Genauigkeit und Gewichtung gelegt worden:<br />
Netz 1.Ordnung NivP (1) Maschenweite 30 – 50 km<br />
2.Ordnung NivP (2) 15 – 20 km<br />
3.Ordnung NivP (3) 2 – 10 km<br />
1.4.4 Schwerefestpunkte<br />
Im Schwerenetz der Landesvermessung werden relativ zum globalen Bezug (Potsdamer<br />
Schweresystem) mittels Gravimetermessungen Änderungen der Schwerebeschleunigung<br />
auf den untersuchten Punkten festgestellt.<br />
Gravimeter: Auslenkung einer Feder durch ein Prüfgewicht - rechnerisch reduziert<br />
um den zeitlich versetzten Effekt des Mondes.<br />
Seite 1-17
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
1.5 Einsatz moderner Technologien<br />
1.5.1 <strong>Einführung</strong><br />
... bisher: „alte Schule“ zur Erkundung der Erde ...<br />
... deren Kenntnis notwendig ist, um das Vorhandene verstehen zu können.<br />
Zunehmend jedoch kommt es zum Einsatz moderner Technologien,<br />
so beispielsweise die Bereitstellung des Satellitensystems GPS durch die USA:<br />
Die bekannten Koordinaten der GPS-Satelliten im WGS84 (world geodetic system<br />
1984 – geozentrisch, erdfest) erlauben weltweit und jederzeit die Bestimmung<br />
der eigenen Position!<br />
NAVigation System Time And<br />
Ranging<br />
NAVSTAR - GPS<br />
Seite 1-18<br />
Global Positioning System<br />
! hohe Genauigkeit unabhängig von der Punktentfernung !<br />
! Sichtverbindung ist überflüssig !<br />
Darüber hinaus gibt es inzwischen alternative, ergänzende Ansätze des GPS-<br />
Systems wie<br />
• GLONASS (russisch)<br />
• Galileo (europäisch)<br />
… und eine Vielzahl weiterer Satelliten unterschiedlichster Technik und Aufgabenstellung!
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Warum stürzen Satelliten nicht ab? Weil sie schnell genug fliegen!<br />
• Balance zwischen Erdanziehung und nach außen gerichteter Schwerkraft<br />
• Geostationäre Satelliten: immer an der selben Stelle über der Erde →<br />
in 24h eine Umkreisung des Planeten, der sich selbst auch dreht.<br />
o Höhe: 36000km<br />
o Geschwindigkeit: 3,08km/sec<br />
(R=36000+6378km; U=2πR in 24h zurückgelegt!)<br />
• Wetter- und Spionagesatelliten:<br />
o tiefer und schneller!<br />
(wegen stärkerer Erdanziehung ist größere Fliehkraft erforderlich)<br />
o Abbremsung durch Luftreste der äußeren Atmosphäre -<br />
Gegensteuerung durch Triebwerke<br />
• Und sollte es doch passieren, dass sie abstürzen, verglühen sie …<br />
Seite 1-19
1.5.2 GPS-Systemkonfiguration<br />
Weltraumsegment<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
• 24 Satelliten mit hochpräzisen Atomuhren<br />
• 6 Umlaufbahnen ca. 20000 km Höhe<br />
• Umlaufperiode 12 h<br />
• Bahnneigung 55 o<br />
• 2 Trägerfrequenzen aufmoduliert:<br />
• Pseudozufallscode: <br />
Kontrollsegment<br />
Seite 1-20<br />
L1 = 1575,42 MHz = 19,05 cm<br />
L2 = 1227,60 MHz = 24,45 cm<br />
(2 Frequenzen →<br />
Elimination der Ionospäreneinflüsse)<br />
L1 : Cosinuswelle mit präzisem P-Code, Sinuswelle mit C/A- (Grob-)<br />
Code<br />
L2 : nur Sinuswelle mit P-Code + Satellitenpositionen und Zeitangaben<br />
zusätzlich als Dehnsignal<br />
• Beobachtung der Satelliten<br />
• Beobachtung der Bahndaten<br />
• Beobachtung der Atomuhren<br />
• Übersendung der Epherimiden und Vorhersagen über Uhrenintervall an Satelliten<br />
• Kontrollsegment besteht aus 1 Master-Kontrollstation und 4 Monitorstationen<br />
Benutzersegment<br />
• alle GPS-Navigationsempfänger (Antenne + Gerät) auf der Erde, in der Luft, auf<br />
dem Wasser<br />
… für die weltweit und jederzeit 6-8 Satelliten sichtbar sind!
1.5.3 GPS-Messprinzip<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Anwendung des Benutzersegmentes<br />
statische Positionierung dynamische Positionierung<br />
(Navigation, geringere Genauigkeit) <br />
Punktbestimmung<br />
Messung<br />
absolut relativ Laufzeit Phasen<br />
Pseudodistanzmessung Distanzmessung<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Seite 1-21
1. AbsolutePunktbestimmung :<br />
Pseudodistanzmessung<br />
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Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
Prinzip: Positionsbestimmung durch Streckenmessung!<br />
Empfänger ermittelt Strecke zu Satelliten.<br />
• Laufzeitmessung über C/A- und P-Code<br />
• Absendung: Zielpunkt t1 (Info auf Code aufgeprägt)<br />
• Ankunftszeit: Zielpunkt t2 , t1 wird gelesen<br />
Vorher: Synchronisation der Uhren,<br />
(ansonsten: proportional zur Uhrdifferenz<br />
„falsche“ Distanz = Pseudodistanz)<br />
• (t2-t1) , Lichtgeschwindigkeit → Distanz<br />
• unbekannt: 3 Koordinaten (Empfangsposition), 1 Uhrdifferenz<br />
• benötigt: gleichzeitige Messung zu 4 Satelliten<br />
Phasenmessung<br />
• über die Phase der Trägerwelle ⇒ Vergleich mit der Phase des Referenzsignals<br />
im Empfänger<br />
⇒ Phasenverschiebung ⇒ Teil der Distanz als Teil der Trägerwelle<br />
• Auflösung im Submillimeterbereich<br />
• unbekannt: Anzahl der ganzen Wellenlängen<br />
⇒ entsprechende Messanordnung oder<br />
a priori Kenntnisse von Näherungswerten<br />
2. Relative Punktbestimmung ⇒ Koordinatendifferenzen<br />
(Genauigkeit im Millimeterbereich)<br />
⇓<br />
mindestens notwendig: 2 Empfänger, gleichzeitig<br />
1.Referenpunkt ⎫<br />
⎬ Differenz<br />
2. Neupunkt ⎭<br />
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Univ.-Prof. Dr.-Ing. Monika Jarosch<br />
Vermessungsskript - Stand : SS2008<br />
1.5.4 GPS-Koordinatenbestimmung über Code<br />
1.5.5 D(ifferentielles)GPS<br />
1.5.6 Präzises D(ifferentielles)GPS<br />
1.5.7 Galileo<br />
Galileo ist der Name des europäischen Satellitennavigationssytems. Bisher wurden<br />
1,5 Mrd. Euro in die Entwicklung investiert (2007). Für den Endausbau bis 2013 stellt<br />
der EU-Haushalt weitere 3,4 Mrd. Euro bereit. [1] Galileo soll weltweit Daten zur genauen<br />
Positionsbestimmung liefern und ähnelt im Aufbau dem US-amerikanischen<br />
NAVSTAR-GPS und dem russischen GLONASS-System. Allerdings wurde Galileo<br />
für zivile Zwecke konzipiert und unterliegt nicht, wie NAVSTAR-GPS oder GLO-<br />
NASS, einer nationalen militärischen Kontrolle. [2]<br />
Galileo wird, entgegen früheren Planungen, zumindest zu dem dann modernisierten<br />
NAVSTAR-GPS-System (GPS III; ab 2010) kompatibel sein. Dies hat den Vorteil,<br />
dass durch die Kombination der GPS- und Galileo-Signale eine deutlich verbesserte<br />
Abdeckung, mit einer Verfügbarkeit von jederzeit bis zu 15 Satelliten, erreicht werden<br />
sollte. Allerdings gilt als sicher, dass heutige „normale“ GPS-Empfänger, trotz dieser<br />
Kompatibilität, nicht für das zukünftige satellitengestützte Navigationssystem Galileo<br />
genutzt werden können.<br />
Auch wird Galileo, wie schon das NAVSTAR-GPS-System, nicht völlig frei nutzbar<br />
sein. Bei NAVSTAR-GPS sind genaue Positionsdaten dem amerikanischen Militär<br />
vorbehalten, bei Galileo sollen dann gegen Bezahlung qualitativ unterschiedliche<br />
(Daten-)Dienste zur Positionsbestimmung bereitgestellt werden. Der Empfang des<br />
Offenen Dienstes, der dem Leistungsspektrum des jetzigen GPS ähnelt, wird dann<br />
allerdings auch kostenlos sein.<br />
Konzept:<br />
• 30 Satelliten (27 plus drei Ersatz)<br />
• Kreisbahn um die Erde in Höhe von etwa 23.260 km<br />
drei Bahnebenen mit einer Inklination von 56° in einer Walker-Konstellation<br />
(27/3/1). Pro Bahnebene sind neun Satelliten vorgesehen plus zusätzlich ein<br />
Reservesatellit. Sie haben einen Abstand von 40° mit einer Abweichung von<br />
maximal 2°, entsprechend 1000 km. Bei einer Höhe von 23.616 km über NN<br />
benötigen die Satelliten zehn Tage, um nach 17 Umläufen den Ausgangspunkt<br />
wieder zu erreichen.<br />
• Netz von Bodenstationen, die die Satelliten kontrollieren<br />
• Taschenempfänger in der Größe eines Handys können aus den Funksignalen<br />
der Satelliten die eigene Position mit einer Genauigkeit von wenigen<br />
Zentimetern bestimmen.<br />
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Technische Daten der Satelliten:<br />
• Giove-A1 – Erster Test-Satellit<br />
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Bezeich- „Giove-A“ (ital. „Jupiter“ bzw. „Galileo In-Orbit Validation Element“); Bezeichnung<br />
nung: vor dem Start: „GSTB-v2 A“ („Galileo System Test Bed“)<br />
Nutzlast: Signalgenerator, Rubidium-Atomuhren<br />
Hersteller: Surrey Satellite Technology<br />
Startmasse: 600 kg<br />
Leistung: 700 W<br />
Größe: 1,3 m × 1,8 m × 1,65 m<br />
Gestartet: 28. Dezember 2005 6:19 Uhr MEZ<br />
ID: COSPAR/WWAS Int Id: 2005-051A<br />
ID: USStratCom Cat #: 28922<br />
Träger: Sojus-FG/Fregat<br />
• Giove-B – Zweiter Test-Satellit<br />
Bezeichnung:<br />
„Giove-B“; bisherige Bezeichnung: „GSTB-v2 B“<br />
Nutzlast:<br />
Signalgenerator, Rubidium- und Wasserstoffmaser-<br />
Atomuhren<br />
Hersteller: EADS Astrium<br />
Startmasse: 523 kg<br />
Leistung: 943 W<br />
Größe: 0,955 m × 0,955 m × 2,4 m<br />
Starttermin: 27. April 2008 [16]<br />
Träger: voraussichtlich Sojus-Fregat<br />
(Stand: 04’2008)<br />
Planung (Erste und zweite Phase)<br />
Die erste Projektphase zur Definition der Aufgaben finanziert die ESA mit ca. 100 Mio<br />
EUR. Die Planungs- und Definitionsphase schloss mit dem Start und der Inbetriebnahme<br />
zweier Testsatelliten und der zugehörigen Bodenstationen im Januar 2006<br />
ab. Der Test der Sendefrequenzen musste vor dem 10. Juni 2006 erfolgen, weil<br />
sonst die Reservierung für die Galileo-Frequenzbänder bei der ITU verfallen wäre.<br />
Mit der Entwicklung, Start und Test von vier Galileo-Satelliten (In Orbit Validation I-<br />
OV) endet die zweite Phase. Anfang 2003 vereinbarten die Raumfahrtagenturen Europas<br />
und Russlands, die GLONASS-Satelliten zum Test ausgewählter Teile des<br />
Galileo-Systems zu nutzen. Hierbei soll auch die Kompatibilität beider Systeme geprüft<br />
werden.<br />
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Dienste<br />
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Der Offene Dienst (Open Service, OS)<br />
soll frei und kostenlos zugänglich sein. Er liefert Daten über die eigene Position mit<br />
einer Genauigkeit von wenigen Metern und die Uhrzeit mit der Genauigkeit einer Atomuhr<br />
(besser als 10-13). Der OS benutzt zwei Sendefrequenzen um damit Ionosphärenstörungen<br />
korrigieren zu können. GPS benutzt aus dem gleichen Grund ebenfalls<br />
zwei Sendefrequenzen (1227,60 MHz und 1575,42 MHz). Die höhere Anzahl<br />
von Satelliten, 27 gegenüber 24 bei GPS, soll die Empfangsabdeckung in<br />
Städten von 50 Prozent auf 95 Prozent steigern.<br />
(Frequenzbänder: 1164–1214 MHz und 1563–1591 MHz)<br />
Der Kommerzielle Dienst (Commercial Service, CS)<br />
ermöglicht die zusätzliche Übertragung von kostenpflichtigen Navigationsdaten (Übertragungsrate<br />
von ca. 500 bit/s), beispielsweise Korrekturdaten zur Steigerung der<br />
Positionsgenauigkeit um ein bis zwei Größenordnungen. Er ist u. a. auch für sicherheitskritische<br />
Anwendungen ausgelegt (z. B. Flugsicherung).<br />
(Frequenzbänder: 1164–1214 MHz, 1260–1300 MHz und 1563–1591 MHz)<br />
Der Safety-of-Life-Dienst (SoL) steht sicherheitskritischen Bereichen zur Verfügung,<br />
z. B. dem Luft- und dem Schienenverkehr. Er ist das Korrektiv zu den Risiken,<br />
die sich aus den kommerziellen Anwendungen (oben) ergeben können. Er warnt die<br />
Nutzer innerhalb von sechs Sekunden, wenn das System wegen Positionierungsfehlern<br />
nicht genutzt werden sollte.<br />
(Frequenzbänder: 1164–1214 MHz und 1563–1591 MHz)<br />
Der Staatliche Dienst (Public Regulated Service, PRS) steht ausschließlich hoheitlichen<br />
Diensten zur Verfügung, also Polizei, Küstenwache oder Geheimdienst.<br />
Als Dual-Use-System wird es auch für militärische Anwendungen zur Verfügung stehen.<br />
Das verschlüsselte Signal ist weitgehend gegen Störungen und Verfälschungen<br />
gesichert.<br />
(Frequenzbänder: 1260–1300 MHz und 1563–1591 MHz)<br />
Der Such- und Rettungsdienst (Search And Rescue, SAR) erlaubt die weltweite<br />
Ortung von Hilfsanfragen, z. B. von Schiffen, die in Seenot geraten sind. Auch ein<br />
einfacher Dialog mit der Rettungsstelle soll möglich sein. Der Dienst arbeitet mit<br />
COSPAS-SARSAT zusammen und verbessert die Schnelligkeit und Genauigkeit der<br />
Positionsbestimmung.<br />
(Auszüge aus wikipedia)<br />
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Mehr:<br />
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Geodäsie&GPS (insbesondere Galileo)<br />
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