Jahresbericht 2007 - Genossenschaftsverband eV
Jahresbericht 2007 - Genossenschaftsverband eV
Jahresbericht 2007 - Genossenschaftsverband eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
dialog<br />
Das Magazin des GVN | Juni - Juli 2008<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
ISSN 1619 - 1064
Im FinanzVerbund der<br />
Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
Pfandbriefbank seit 1877<br />
Erfolg braucht einen Partner mit<br />
Weitsicht.<br />
Schnell, flexibel und stets hellwach - als<br />
Spezialist für leistungsstarke Baufinanzierung<br />
haben wir Ihre Belange immer<br />
im Blick.<br />
Schauen Sie ruhig genauer hin, denn wir<br />
überzeugen Sie gern mit Übersicht und<br />
vollem Einsatz, zukunftsfähigen Produkten<br />
und hoher Servicequalität.<br />
Profitieren Sie von unserem vielfältigen<br />
Leistungsspektrum und maßgeschneiderten<br />
Lösungen für Ihre Finanzierung.<br />
Ein Unternehmen der WGZ BANK-Gruppe<br />
In der Immobilienfinanzierung reicht unsere<br />
Produktpalette von Forwarddarlehen<br />
über Darlehen zur Zwischenfinanzierung<br />
bis hin zu Darlehen mit Sondertilgungsmöglichkeiten<br />
für den privaten und<br />
gewerblichen Bereich.<br />
Im Segment der Öffentlichen Kunden<br />
stehen wir Ihnen u. a. mit klassischen<br />
Kommunalfinanzierungen, strukturierten<br />
Finanzierungen, Schuldenmanagement und<br />
PPP-Finanzierungen zur Seite.<br />
WL BANK<br />
Münster I Düsseldorf I Berlin I München<br />
Sentmaringer Weg 1<br />
48151 Münster<br />
Tel. 0251 4905-0<br />
Fax 0251 4905-555<br />
info@wlbank.de<br />
www.wlbank.de<br />
www.vr-bankenportal.de
GElEitwort<br />
„Es soll ja Menschen geben,...<br />
die noch nie von Genossenschaften gehört haben. Ein bisschen schade<br />
ist das schon. Denn der GVN hat <strong>2007</strong> gezeigt: Mehr als zwei Millionen<br />
Mitglieder setzen im Norden auf eine gelebte genossenschaftliche<br />
Partnerschaft nach innen, um nach außen hin zum Markt Stärke zu<br />
zeigen. Und wo Märkte sind, sind immer auch Menschen. Einige von<br />
ihnen finden Sie in diesem <strong>Jahresbericht</strong>. Sie sorgen dafür, dass unsere<br />
Wirtschaft von täglicher Verantwortung getragen wird. Mit mehr<br />
als 1,6 Millionen Mitgliedern und einem betreuten Bankkundenvolumen<br />
von rund 136 Milliarden Euro, rund 6,4 Milliarden Liter genossenschaftlichem<br />
Milchaufkommen und rund 2 Millionen Tonnen<br />
Getreide für den Markt zeigten der GVN und seine Genossenschaften<br />
auf Primärebene im letzten Jahr Effektivität, Effizienz und ein gesteigertes<br />
Wachstum.<br />
Diese Marktorientierung beweist: Unsere Mitgliedsgenossenschaften<br />
agieren direkt am Markt, sind flexibel, kreativ und erkennen die<br />
täglichen Herausforderungen. Wir im <strong>Genossenschaftsverband</strong><br />
Norddeutschland wollen mit unseren Tochterunternehmen und<br />
Kooperationspartnern dazu beitragen, dass unsere Mitglieder und<br />
Kunden auf ihrem Weg in die Zukunft erfolgreich bleiben.<br />
Diese Zukunftsorientierung zieht sich wie ein roter Faden durch<br />
diesen Bericht: Welche Gruppe wir auch betrachten, sie alle haben<br />
sich im Wettbewerb behauptet, vielfach sogar gut oder besser abgeschnitten.<br />
Ein Jahres ergebnis, das sich sehen lassen kann.<br />
Ganz dicht dran<br />
Die Interessen der Genossenschaften stehen im Mittelpunkt unseres<br />
Handelns. Unsere Prüfungs und Beratungsansätze orientieren sich<br />
nah am Kunden. Sie bestimmen, wo und wie sie unsere umfassenden<br />
Beratungs und Bildungsangebote nutzen möchten. Verlässlich,<br />
kompetent, praxisnah und zu fairen Bedingungen sind wir für Sie<br />
da – persönlich und professionell. Und so breit wie das Spektrum der<br />
ganz praktischen Fragen unserer Genossenschaften sind auch unsere<br />
Erfahrungen, Dienstleistungen und Angebote.<br />
Als Regionalverband bieten wir unterschiedlichen Genossenschaften<br />
in vielen Regionen eine Plattform, um gemeinsame Positionen zu entwickeln,<br />
aktiv mitzuarbeiten und Fortschritte im Verbund und in der<br />
genossenschaftlichen Organisation mit zu gestalten. So sind unsere<br />
dialog 6-7/2008<br />
Menschen in Genossenschaften: Die Verbandsvorstände Horst Mathes (li.) und Michael<br />
Bockelmann.<br />
Genossenschaften eng in die Planungsprozesse eingebunden. Und<br />
unsere Spezialisten sorgen dafür, dass die Ergebnisse praxisorientiert<br />
und zielgerecht umgesetzt werden können.<br />
Erfolg hat, wer an morgen denkt<br />
Wir stellen uns auf die Entwicklung unserer Mitgliederstruktur ein.<br />
Nur so können wir die wachsenden Ansprüche unserer Mitglieder<br />
vorausschauend erfüllen. Denn wir sind sicher: Genossenschaften<br />
und ihre Verbände sind mit ihrem Fördergedanken für die Mitglieder<br />
auch in der Zukunft einzigartig.<br />
Der Auftrag unseres Verbandsrates, mit dem <strong>Genossenschaftsverband</strong><br />
Frankfurt Fusionsverhandlungen zu führen, ist eine wichtige<br />
Weichenstellung. Er kam zur richtigen Zeit. Wir nehmen diese<br />
Herausforderung gern an.“<br />
Michael Bockelmann Horst Mathes<br />
AllGeMeiNes / VerbAND<br />
3
Inhalt dIalog 6-7/2008<br />
allgEMEInES<br />
Geleitwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Verbandsgebiet Norddeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Partner des Verbandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Genossenschaften im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Genossenschaften als Wirtschaftsfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
GVN-Organigramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
GVN-Jahresabschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />
GVN-Lagebericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />
Genossenschaftliche Fachorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beilage<br />
gEnoSSEnSChaFtSVERBand<br />
Prüfungswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Rechtsberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Kredit- und Risikomanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Steuerberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Bankwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
BBE-Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Betriebswirtschaftliches Berichtswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Personalbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Beratung und Betreuung Milch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Agrarberatung und Unternehmensberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Betreuung und Beratung Warenwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Neugründungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
GenoAkademie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Berufsakademie für Bankwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Pressearbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
4 Allgemeines<br />
dialog 6-7/2008
Inhalt dIalog 6-7/2008<br />
genossenschaFten<br />
Kreditgenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Raiffeisen-Ware und Kreditgenossenschaften mit Warenverkehr . . 50<br />
Genossenschaftliche Milchwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Agrargenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Viehvermarktungsgenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften . . . . . . 58<br />
Konsum- und Verbrauchergenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
Genossenschaften im Gesundheitswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
Fischereigenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Genossenschaften unterschiedlicher Wirtschaftszweige . . . . . . . . . . 62<br />
genossenschaFtsVerbund<br />
MVR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
PVR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
VR-Gewinnspargemeinschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />
VR-Stiftung Norddeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />
Stiftung Niedersächsischer VR Banken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />
Gewinnsparverein Norddeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />
Versorgungslasten-Ausgleichskasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />
Pensionskasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />
Genossenschaftlicher Arbeitgeberverband Norddeutschland . . . . . 71<br />
GAD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />
FIDUCIA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />
AGRAVIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
NGB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />
Genossenschaftlicher FinanzVerbund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />
Entwicklung der Genossenschaftsorganisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />
gVn-Jahresabschluss / lageberIcht . . . . . . . . . . . . 83<br />
dialog 6-7/2008<br />
Allgemeines<br />
5
Verbandsgebiet norddeutschland<br />
<strong>Genossenschaftsverband</strong><br />
norddeutschland e.V.<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />
Tel.: 0511/95 740, Fax: 95 743 48<br />
info@genoverband.de<br />
www.genoverband.de<br />
Geschäftsstellen<br />
Potsdamer Straße 88, 10785 Berlin<br />
Tel.: 030/2 64 720, Fax: 2 65 12 20<br />
gvnberlin@genoverband.de<br />
Raiffeisenstraße 13, 24768 Rendsburg<br />
Postfach 05 02, 24753 Rendsburg<br />
Tel.: 04331/13 040, Fax: 13 0412 88<br />
gvnrd@genoverband.de<br />
Wismarsche Straße 302, 19055 Schwerin<br />
Postfach 01 02 44, 19002 Schwerin<br />
Tel.: 0385/34 331 50, Fax: 34 331 60<br />
gvnsn@genoverband.de<br />
Bildungseinrichtungen<br />
des Verbandes<br />
Geno akademie<br />
Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel.: 0511/95 74240, Fax: 95 74351<br />
genoakademie@genoverband.de<br />
www.genoakademie.de<br />
Berufsakademie für Bankwirtschaft<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel.: 0511/5 49 80 50, Fax: 5 49 80 04<br />
berufsakademie@genoverband.de<br />
www.babankwirtschaft.de<br />
6 AllGeMeiNes<br />
dialog 6-7/2008
Seminarstätten<br />
Genossenschaftsakademie isernhagen<br />
Echternfeld 27, 30657 Hannover<br />
(IsernhagenSüd)<br />
Tel.: 0511/90 560, Fax: 90 56400<br />
genoakademie@genoverband.de<br />
www.genoakademie.de<br />
Genossenschaftsakademie rendsburg<br />
Raiffeisenstraße 1–3, 24768 Rendsburg<br />
Tel.: 04331/13 041601, Fax: 13 041425<br />
genoakademie@genoverband.de<br />
www.genoakademie.de<br />
Einrichtungen und<br />
Kooperationspartner<br />
barisco risikomanagement Gmbh<br />
Ein unternehmen der BBE-Gruppe<br />
FritzBeroldtStraße 8c, 22946 Großense<br />
Tel.: 04154/79 47 44, Fax: 79 47 49<br />
info@barisco.de, www.barisco.de<br />
Betriebswirtschaftlicher Beratungs-<br />
und Entwicklungsverbund BBE Gmbh<br />
Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel.: 0511/95 74470, Fax: 95 74480<br />
info@bbedirekt.de, www.bbedirekt.de<br />
Genossenschaftlicher arbeitgeberverband<br />
norddeutschland e.V.<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel.: 0511/9574500, Fax: 95 74505<br />
Geno tec Gmbh<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel.: 0511/95 74301, Fax: 95 74290<br />
gwbh@genotec.de, www.genotec.de<br />
Gewinnsparverein der Volksbanken und<br />
raiffeisenbanken norddeutschland e.V.<br />
Europaplatz 5, 24103 Kiel<br />
Tel.: 0431/9 21 79, Fax: 9 14 74<br />
gsvnord@gmx.de, www.gewinnsparen.de<br />
hansa treuhand Gmbh<br />
wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Wismarsche Straße 302, 19055 Schwerin<br />
Tel.: 0385/34 33248, Fax: 34 33249<br />
Geschäftsstelle<br />
Raiffeisenstraße 1–3, 24768 Rendsburg<br />
Tel.: 04331/13 041360, Fax: 13 041369<br />
Zweigniederlassungen<br />
Potsdamer Straße 88, 10785 Berlin<br />
Tel.: 030/2 64 720, Fax: 2 651220<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel.: 0511/95 74329, Fax: 95 74300<br />
Marketinggemeinschaft<br />
der Volksbanken und<br />
raiffeisenbanken e.V. (MVr)<br />
Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel.: 0511/95 74347, Fax: 95 74506<br />
mvr@genoverband.de, www.genoverband.de<br />
Pensionskasse raiffeisen –<br />
Schulze-delitzsch norddeutschland VVaG<br />
Raiffeisenstraße 1–3, 24768 Rendsburg<br />
Tel.: 04331/13 041330, Fax: 13 041339<br />
pensionskasse@genoverband.de<br />
Presse- und informationsdienst der<br />
Volksbanken und raiffeisenbanken e.V. (PVr)<br />
Raiffeisenstraße 1–3, 24768 Rendsburg<br />
Tel.: 04331/13 041300, Fax: 13 041308<br />
pvr@genoverband.de<br />
rechtsanwaltsgesellschaft<br />
dr. Bode und Kollegen mbh<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel.: 0511/95 74362, Fax: 95 74346<br />
Stiftung niedersächsischer Volksbanken<br />
und raiffeisenbanken<br />
Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel.: 0511/95 74293, Fax: 95 7452293<br />
jutta.bergmann@genoverband.de<br />
treuhand- und Beratungsgesellschaft<br />
nord mbh<br />
Raiffeisenstraße 1–3, 24768 Rendsburg<br />
Tel.: 04331/13 041220, Fax: 13 041288<br />
Versorgungslasten-ausgleichskasse<br />
des <strong>Genossenschaftsverband</strong>es<br />
norddeutschland e.V. –VVaG-<br />
Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />
Tel.: 0511/95 74309, Fax: 95 7452309<br />
heike.schlueter@genoverband.de<br />
Vr Beteiligungsgesellschaft<br />
norddeutschland mbh<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel: 0511/95 74330, Fax: 95 74488<br />
Vr Forderungsmanagement<br />
Genossenschafts-treuhand Gmbh<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel: 0511/95 74490, Fax: 95 74488<br />
vrforderungsmanagement@genoverband.de<br />
Vr-Gewinnspargemeinschaft e.V.<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel: 0511/95 74339, Fax: 95 74227<br />
gewinnsparen@vrgsg.de<br />
Vr-inkasso nord Gmbh<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel: 0511/95 74376, Fax: 95 7452376<br />
vrinkassonord@genoverband.de<br />
www.vrinkassonord.de<br />
Geschäftsstelle<br />
Gutenbergstraße 15, 30880 Laatzen<br />
Tel.: 0511/76 33 320, Fax: 76 33 3290<br />
mail@vrinkassonord.de<br />
Vr – Stiftung der Volksbanken und<br />
raiff eisenbanken in norddeutschland<br />
Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel: 0511/95 74293, Fax: 95 7452293<br />
jutta.bergmann@genoverband.de<br />
wBh wirtschaftsberatung Gmbh<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft •<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />
Tel.: 0511/95 74281, Fax: 95 74593<br />
kontakt@wbhwpg.de, www.wbhwpg.de<br />
Geschäftstellen<br />
Potsdamer Straße 88, 10785 Berlin<br />
Tel.: 030/2 64 7277, Fax: 2 64 7278<br />
Raiffeisenstraße 1–3, 24768 Rendsburg<br />
Tel.: 04331/13 041370, Fax: 13 79<br />
Wismarsche Straße 302, 19005 Schwerin<br />
Tel.: 0385/34 33130, Fax: 34 33131<br />
dialog 6-7/2008 AllGeMeiNes<br />
7
Genossenschaften im Überblick<br />
Mitgliedsunternehmen im <strong>Genossenschaftsverband</strong> norddeutschland e.V.* 2006 <strong>2007</strong><br />
Zentralgenossenschaften und Zentralen 7 5<br />
Kreditinstitute 168 164<br />
davon mit Warenverkehr 19 17<br />
ländliche waren, Verwertungs- und dienstleistungsgenossenschaften 508 483<br />
Raiffeisen-Warengenossenschaften 77 66<br />
Molkereigenossenschaften 55 51<br />
Viehvermarktungsgenossenschaften 33 33<br />
Erzeugergemeinschaften 21 20<br />
Obst-, Gemüse-, Gartenbaugenossenschaften und Obstlagerhäuser 14 14<br />
Brennereigenossenschaften 42 42<br />
Maschinengenossenschaften 26 25<br />
Zuchtgenossenschaften 7 7<br />
Fischereigenossenschaften 29 29<br />
Kalthausgenossenschaften 16 12<br />
Wassergenossenschaften 108 104<br />
Verschiedene Genossenschaften 80 80<br />
agrargenossenschaften 420 407<br />
Gewerbliche Genossenschaften 173 178<br />
Einkaufs- und dienstleistungsgenossenschaften 131 140<br />
Dachdeckereinkaufsgenossenschaften 4 4<br />
Fleischereieinkaufsgenossenschaften 5 5<br />
Genossenschaften des Bauhandwerks 15 15<br />
Genossenschaften des Gesundheitswesens 15 17<br />
Sonstige Einkaufs- und Dienstleistungsgenossenschaften 71 82<br />
Verschiedene Genossenschaften 21 17<br />
Produktivgenossenschaften 42 38<br />
Friseurgenossenschaften 9 8<br />
Bauhandwerkergenossenschaften 11 10<br />
Hoch- und Tiefbaugenossenschaften 8 7<br />
Verschiedene Genossenschaften 14 13<br />
Gesamtzahl der Mitgliedsunternehmen 1276 1237<br />
*) Juristischer Bestand jeweils zum 31.12. Der Juristische Mitgliederbestand ist nicht immer deckungsgleich mit den am Markt tätigen Unternehmen.<br />
8 AllGeMeiNes<br />
dialog 6-7/2008
Genossenschaften als wirtschaftsfaktor<br />
Genossenschaften in der region<br />
Mitgliederbestand Genossenschaften<br />
Kreditgenossenschaften* 164<br />
Verbundgeschäft 47,1 Mrd . Euro<br />
Bilanzsumme 68,1 Mrd . Euro<br />
Banken (ohne Doppelmitglieder) 155<br />
Bankstellen 2 .000<br />
Mitarbeiter 19 .000<br />
Mitglieder 1 .500 .000<br />
regional<br />
Niedersachsen/Bremen 29,9 Mrd . Euro<br />
70 Banken<br />
Schleswig-Holstein/Hamburg 17,7 Mrd . Euro<br />
41 Banken<br />
Berlin/Brandenburg 13,4 Mrd . Euro<br />
13 Banken<br />
Mecklenburg-Vorpommern/Sachsen-Anhalt 7,2 Mrd . Euro<br />
29 Banken<br />
*) Einschließlich Doppelmitglieder und Sonderinstitute.<br />
ländliche waren- u. dienstleistungsgenossensch. 431<br />
dialog 6-7/2008<br />
Bundesland Kredit ländlich* Milch gewerblich Zentralen gesamt<br />
Umsatz 2,6 Mrd . Euro<br />
Mitglieder 93 .000<br />
Mitarbeiter 4 .500<br />
Molkereigenossenschaften 51<br />
Umsatz 4,1 Mrd . Euro<br />
Mitglieder 12 .600<br />
Mitarbeiter 4 .200<br />
agrargenossenschaften 407<br />
Betriebsertrag 1 Mrd . Euro<br />
Mitglieder 13 .000<br />
Mitarbeiter 8 .100<br />
Sonstige Genossenschaften 22<br />
Berlin 1 6 - 21 - 28<br />
Brandenburg 12 226 2 28 - 268<br />
Bremen 2 - 2 3 - 7<br />
Hamburg 4 8 - 16 1 29<br />
Mecklenburg-Vorpommern 12 169 7 24 - 212<br />
Niedersachsen 75 226 19 44 2 366<br />
Sachsen-Anhalt 17 87 5 10 - 119<br />
Schleswig-Holstein 41 117 16 32 2 208<br />
*) inkl. Sonstige Unternehmen<br />
Alle Angaben mit Rundungsdifferenzen. Überschneidungs- und Zuordnungsdifferenzen möglich.<br />
164 839 51 178 5 1 .237<br />
Gewerbliche waren- und dienstleistungsgenossenschaften<br />
*) Davon 2 Warenzentralen mit einem Umsatz von 5,6 Mrd. Euro.<br />
Veränderungen<br />
Zugänge 19<br />
davon Neugründungen 18<br />
Abgänge 58<br />
davon Fusionen 10<br />
Genossenschaften regional<br />
Niedersachsen 366<br />
Brandenburg 268<br />
Mecklenburg-Vorpommern 212<br />
Schleswig-Holstein 208<br />
Sachsen-Anhalt 119<br />
Hamburg 29<br />
Berlin 28<br />
Bremen 7<br />
gesamt 1237<br />
Zusätzlich<br />
Schülergenossenschaften<br />
(nachrichtlich: mit Sonderstatus)<br />
178<br />
Umsatz 2,1 Mrd . Euro<br />
Mitglieder 142 .000<br />
Mitarbeiter 15 .300<br />
Zentralen 5*<br />
gesamt 1.237<br />
10<br />
AllGeMeiNes<br />
9
GVn-organigramm<br />
Bankwirtschaft<br />
BBE Betriebsw.<br />
Beratungs und<br />
Entwicklungsverbund<br />
GmbH<br />
Marketinggem.<br />
der Volks und<br />
Raiffeisenbanken<br />
Presse und<br />
Informationsdienst<br />
der Volks und Raiffeisenbanken<br />
e.V.<br />
VRStiftung der<br />
Volks und<br />
Raiffeisenbanken<br />
in Norddeutschland<br />
Kredit management<br />
Vorstandsstäbe<br />
GESChäFtSFEld BanK GESChäFtS<br />
Stiftung<br />
Nieder sächsische<br />
Volks und<br />
Raiffeisenbanken<br />
VRGewinnspargemeinschaft<br />
e.V.<br />
Barisco GmbH<br />
VRInkasso Nord<br />
GmbH<br />
VR ForderungsmanagementGenossenschaftsTreuhand<br />
GmbH<br />
Hansa Treuhand<br />
GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Wirtschaftsberatung<br />
GmbH<br />
10 AllGeMeiNes<br />
dialog 6-7/2008<br />
Prüfung<br />
Kredit<br />
B<br />
Bockelmann<br />
Steuerberatung<br />
Treuhand und<br />
Beratungsgesellschaft<br />
Nord mbH<br />
Prüfung<br />
Ware
dialog 6-7/2008<br />
M<br />
Mathes<br />
Agrar Warenwirtschaft<br />
FEld warE BEtriEBSBErEiCh<br />
Rechtsanwaltsgesellschaft<br />
Dr. Bode u. Kollegen mbH<br />
Vorstandsstäbe<br />
Personal/<br />
Organisation/<br />
Arbeitsrecht<br />
Versorgungslasten<br />
Ausgleichskasse des<br />
GVN (VLAK)<br />
Pensionskasse RSD<br />
Norddeutschland<br />
VVaG<br />
Genossenschaftlicher<br />
Arbeitgeberverband<br />
Norddeutschl. e.V.<br />
Verwaltung/<br />
Rechnungswesen<br />
EDV<br />
VRBeteiligungsgesellschaft<br />
Norddeutschl. mbH<br />
AllGeMeiNes<br />
11
Alles im Fluss Ralf Stut (57), Prokurist und Bereichsleiter der Bank für Schiffahrt eG in Hannover, nennt die Landeshauptstadt<br />
Niedersachsens das „Wasserstraßendrehkreuz für die Binnenschiffer“. Die Bank für Schiffahrt (BfS) ist eine Filiale der Ostfriesischen Volksbank<br />
eG. Gegründet im Mai 1911 als Landsberger Spar- und Vorschussverein für die Binnenschiffahrt wurde sie von Binnenschiffern in Landsberg an<br />
der Warthe, dem bedeutendsten Oder-Nebenfluss, ins Leben gerufen. Neben der Finanzierung von Binnenschiffen aller Art werden hier auch<br />
„klassische“ Bankdienstleistungen für Firmen- und Privatkunden angeboten. Die BfS hat sich zudem auf Existenzgründungen in der Binnenschiffahrt<br />
spezialisiert.<br />
12 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
dialog 6-7/2008<br />
Prüfungswesen<br />
die genossenschaftliche Pflichtprüfung ist eine ganzheitliche<br />
unternehmensprüfung, die über das sonst im<br />
deutschen Gesellschaftsrecht übliche Maß hinausgeht.<br />
u nsere<br />
Prüfung führen wir im Interesse<br />
der Mitglieder und Gläubiger unserer<br />
Mitgliedsgenossenschaften durch. Dazu<br />
prüfen wir nicht nur Buchführung, Jahresabschluss<br />
und Lagebericht, sondern auch<br />
die wirtschaftlichen Verhältnisse und die<br />
Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung.<br />
Wir wollen Gefährdungspotenziale möglichst<br />
rechtzeitig erkennen und darüber vorausschauend<br />
informieren. Und dieses tun wir<br />
mit stetigem Erfolg – weisen doch Genossenschaften<br />
die niedrigste Insolvenzquote aller<br />
Rechtsformen auf.<br />
Unsere Prüfung ist eine anspruchsvolle und<br />
komplexe Dienstleistung, die höchstes Spezialwissen<br />
und ein hohes Maß an beruflicher<br />
Erfahrung erfordert. Wir gewährleisten, dass die<br />
Prüfungen durch den risikoorientierten Prüfungsansatz<br />
fachgerecht und effektiv durchgeführt<br />
werden. Mit modernen EDVWerkzeugen<br />
sichern wir unsere Prüfungseffizienz zusätzlich<br />
Prüfungskräfte (Tab. 1)<br />
Prüfer im Prüfungsdienst (31.12.) <strong>2007</strong> 2006 2005<br />
Wirtschaftsprüfer* 20 21 22<br />
Verbandsprüfer mit Steuerberaterqualifikation 12 9 7<br />
Verbandsprüfer und sonstige Fachkräfte 179 189 196<br />
Prüfungsassistenten 14 20 26<br />
Summe 225 239 251<br />
* inkl . Vorstand<br />
Aus- und Weiterbildung (Tab. 2)<br />
ab. Zur Qualitätssicherung befolgen wir strikt<br />
interne Regelungen zur Unabhängigkeit und<br />
Qualifikation der Prüfer, die wir durch eine<br />
gesetzlich vorgeschriebene, externe Qualitätskontrolle<br />
(peer review) in einem dreijährigen<br />
Turnus auf den Prüfstand stellen.<br />
Ereignisse sowie neue Gesetze<br />
und Standards <strong>2007</strong><br />
Die internationale Immobilien und Kreditkrise<br />
belastet derzeit weltweit das Bankensystem.<br />
Sie wirkt sich inzwischen auch auf die<br />
anderen Sektoren hemmend aus. Die Kreditgenossenschaften<br />
konnten sich den negativen<br />
Einflüssen dieser Krise weitgehend entziehen.<br />
Wir erwarten auch keine „Kreditklemme“<br />
für die Kreditkunden der genossenschaftlichen<br />
Banken. Die bilanzielle Bewertung<br />
von Wertpapieren und Schuldscheindarlehen<br />
forderte Genossenschaften und Prüfung <strong>2007</strong><br />
besonders heraus.<br />
tage für aus- und weiterbildung <strong>2007</strong> 2006 2005<br />
Ausbildung Prüfungsassistenten 839 695 1 .620<br />
Vorbereitung Berufsexamen 120 59 70<br />
Prüferkonferenzen, Seminare 1 .987 1 .753 2 .060<br />
Summe 2.946 2.507 3.750<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
13
Wir achten bei unseren Prüfungen strikt auf<br />
die Einhaltung der verschärften Unabhängigkeitsanforderungen<br />
der EUAbschlussprüferrichtlinie.<br />
Nach den Grundsätzen<br />
einer guten Unternehmensführung (corporate<br />
governance) gelten entsprechend hohe<br />
Ansprüche auch an die Unabhängigkeit von<br />
Aufsichtsratsmitgliedern. Fragen der persönlichen<br />
Integrität der Handelnden gewinnen<br />
mehr und mehr an Bedeutung.<br />
Das „Gesetz über das elektronische Handelsregister<br />
und Genossenschaftsregister<br />
sowie das Unternehmensregister“ (EHUG)<br />
verlangte erstmals <strong>2007</strong> die digitale Offenlegung<br />
von Jahresabschlüssen. Verstöße<br />
werden durch Bußgelder sanktioniert. Wir<br />
bieten den Genossenschaften unsere Unterstützung<br />
an.<br />
Personal<br />
Wie in Tabelle 1 aufgeführt, sank die Zahl des<br />
Personalbestandes <strong>2007</strong> um 14 Mitarbeiter<br />
im Prüfungsaußendienst. Wir haben unsere<br />
Personalkapazität an den gesunkenen Bedarf<br />
(Tabelle 3) angepasst. Die Personalreduzierung<br />
erfolgte einerseits aufgrund des Wegfalls<br />
der gesetzlichen Prüfungspflicht von kleineren<br />
Genossenschaften durch die Genossenschaftsgesetznovelle,<br />
andererseits verminderte sich<br />
der Prüfungsumfang im Bankenbereich<br />
wegen der allgemein verbesserten Risikolage<br />
und der Fusion von einigen Kreditinstituten.<br />
Zum Ausgleich von Fluktuation und alters<br />
Tab. 3 Entwicklung der Prüfungstätigkeit (geleistete Tagewerke)<br />
Gesetzliche Prüfungen (Jahresabschlussprüfungen) <strong>2007</strong> 2006 2005<br />
Kreditgenossenschaften 26 .450 28 .120 28 .410<br />
Ländliche und Gewerbliche Genossenschaften einschließlich<br />
Agrar- und Molkereigenossenschaften (§ 53 GenG)<br />
Jahresabschlussprüfungen anderer Rechtsformen<br />
(§§ 318 ff HGB; Art . 25 EGHGB)<br />
Sonstige Prüfungen<br />
Zur Qualitätssicherung befolgen wir strikt interne<br />
Regelungen zur Unabhängigkeit und Qualifikation der<br />
Prüfer, die wir durch eine gesetzlich vorgeschriebene,<br />
externe Qualitätskontrolle in einem dreijährigen Turnus<br />
auf den Prüfstand stellen.<br />
bedingten Abgängen wollen wir 2008 wieder<br />
neue Mitarbeiter einstellen.<br />
aus- und Fortbildung<br />
Aus der Tabelle 2 ergibt sich, dass wir der<br />
fachlichen Qualifikation unserer Mitarbeiter<br />
eine erhebliche Bedeutung beimessen. Die Assistentenausbildung<br />
wurde überarbeitet und<br />
weiter optimiert, die gemeinsame Umsetzung<br />
auf Bundesebene ist erfolgt.<br />
Durch unsere Prüfungs und Beratungsleistungen<br />
helfen wir, Vermögens und Imageschäden<br />
sowie gesetzliche Sanktionen zu<br />
verhindern. An unsere Mitarbeiter stellen wir<br />
daher hohe Anforderungen.<br />
Entwicklung der<br />
Prüfungs tätigkeit<br />
Prüfungswesen „Bank“<br />
Die Anzahl der Prüfungstagewerke im<br />
Bankenbereich hat sich <strong>2007</strong> reduziert. Wir<br />
7 .450 8 .610 9 .570<br />
450 330 260<br />
Depot- und WpHG-Prüfungen 1 .530 1 .590 1 .550<br />
IT-Prüfungen 730 730 870<br />
Leistungen für WP-Gesellschaften (WBH, HTW) 3 .140 2 .540 2 .085<br />
Sonstige abrechenbare Dienstleistungen 930 960 1 .220<br />
Summe der geleisteten tagewerke 40.680 42.880 43.965<br />
erwarten auch für das Geschäftsjahr 2008<br />
eine weitere moderate Verminderung des<br />
Prüfungsumfangs. Dies ist auf eine allgemein<br />
verbesserte Risikolage und die Fusion von<br />
einigen Kreditinstituten zurückzuführen. Andererseits<br />
hat sich die Nachfrage nach unseren<br />
prüfungsnahen Beratungsleistungen erhöht.<br />
Die wirtschaftliche Lage der Kreditgenossenschaften<br />
ist durch einen weiter steigenden<br />
Wettbewerb, flache Zinsstrukturkurven<br />
und hohe Personal und Sachaufwendungen<br />
gekennzeichnet. Eine Teilantwort darauf ist<br />
das Projekt VRProcess. Als Ergebnis werden<br />
den Kreditgenossenschaften zehn optimierte<br />
Referenzprozesse zur Verfügung gestellt, die<br />
Lösungen zur Verbesserung der eigenen Geschäftsprozesse<br />
bieten. Wir werden die Ziele<br />
des Projektes unterstützen.<br />
Wir beteiligen uns aktiv an dem von der Bundesanstalt<br />
für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
(BaFin) einberufenen Arbeitskreis für kleine<br />
Kreditinstitute. Dessen Ziel ist es, bürokratische<br />
Hemmnisse abzubauen und kleinen<br />
Kreditinstituten aufsichtsrechtliche Erleichterungen<br />
einzuräumen.<br />
interne aufbau- und ablauforganisation<br />
im Bankenbereich<br />
Die Prüfungsdienstleistung erfolgt von den<br />
Standorten Hannover und Rendsburg aus. An<br />
beiden Standorten werden auch die Berichtskritik<br />
und Berichtsausfertigung durchgeführt.<br />
Die Disposition des Prüfereinsatzes ist am<br />
Standort Hannover zentralisiert.<br />
Zur Qualitätsabsicherung der Prüfungsmethoden,<br />
zur Klärung von Grundsatzfragen<br />
und zur Neuentwicklung von Prüfprogrammen<br />
zeichnet die Grundsatzabteilung in<br />
Hannover verantwortlich.<br />
Eine wichtige Aufgabe sehen wir in der<br />
Prüfung von EDVSystemen, Netzwerken und<br />
14 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
SoftwareProgrammen der Rechenzentralen.<br />
Aufgrund des erforderlichen Spezialwissens<br />
besteht für diesen Bereich eine gesonderte<br />
organisatorische Einheit.<br />
Wir haben unsere Prüfer sowohl für die<br />
risikoorientierte Prüfungsplanung als auch<br />
für die Durchführung der Prüfung mit<br />
modernen EDVWerkzeugen ausgestattet.<br />
Sie sind mit den Datenbanken der Kreditgenossenschaften<br />
verknüpft. Unsere Prüfungen<br />
sind daher hoch effizient. In der Prüfungssaison<br />
<strong>2007</strong> archivierten wir unsere kompletten<br />
Prüfungsunterlagen und Arbeitspapiere<br />
erstmals elektronisch.<br />
Beratungsleistungen im<br />
Bankenbereich<br />
Unseren Prüfern wird eine hohe fachliche<br />
und persönliche Kompetenz zugeordnet. Wir<br />
stellen daher den Banken unser Knowhow<br />
auch bei der Umsetzung von bankaufsichtsrechtlichen<br />
Anforderungen und anderen<br />
prüfungsnahen Beratungsfeldern zur Verfügung.<br />
Unser Angebot findet rege Nachfrage.<br />
Prüfungswesen „Produktion,<br />
handel, dienstleistung“<br />
Das Jahr <strong>2007</strong> war von der erstmaligen<br />
Prüfung kleiner Genossenschaften nach dem<br />
neuen Genossenschaftsgesetz geprägt. Bei<br />
den Kleinstgenossenschaften ist die Prüfung<br />
des Jahresabschlusses nicht mehr Pflichtbestandteil<br />
der Prüfung gemäß § 53 GenG.<br />
Hier haben wir unsere Prüfungsprogramme<br />
entsprechend reduziert und angepasst.<br />
Über 80 % unserer Kleinstgenossenschaften<br />
haben uns beauftragt, ihren Jahresabschluss<br />
freiwillig einer Prüfung bzw. Plausibilitätsbeurteilung<br />
zu unterziehen. Von dieser großen<br />
Resonanz waren wir positiv überrascht. Im<br />
Zuge der weiteren Spezialisierung wurden<br />
die Prüfer am Standort Hannover entweder<br />
dem Bankenbereich oder dem Warenbereich<br />
zugeordnet, ohne die Einsatzflexibilität<br />
aufzugeben.<br />
Durch Neugründungen oder Verbandswechsel<br />
haben wir 18 neue Genossenschaften<br />
gewinnen können. Bedingt durch den geringeren<br />
Prüfungseinsatz bei den Kleinstgenossenschaften<br />
sowie die reduzierten Prüfungsanforderungen<br />
nach Verschmelzungen in den<br />
dialog 6-7/2008<br />
160 Jahre Erfahrung<br />
Seit 1889 ist die Prüfung und Beratung der uns angeschlossenen Genossenschaften als Kern-<br />
aufgabe des GVN im Genossenschaftsgesetz verankert. Die begleitende und mitgliederför-<br />
dernde Betreuungsprüfung gab es schon mit Gründung der ersten vorgenossenschaftlichen<br />
Einrichtungen ab 1846/7. Unsere Prüfungen werden durch rund 250 hoch qualifizierte,<br />
engagierte Wirtschaftsprüfer/innen, Steuerberater/innen, Verbandsprüfer/innen sowie weitere<br />
Prüfungskräfte durchgeführt. Weitere Spezialisten arbeiten in der Steuer-, Rechts- und<br />
Unternehmensberatung.<br />
Vorjahren ist das aufgewandte Prüfungstagevolumen<br />
zurückgegangen. Einschließlich des<br />
dem Warenbereich zuzurechnenden Prüfungsvolumens<br />
der WPGesellschaften konnten wir<br />
rund 9.100 Prüfungstage für unsere Genossenschaften<br />
und Mandanten erbringen.<br />
Die wirtschaftliche Lage vieler Genossenschaften<br />
konnte sich aufgrund der leichten<br />
Aufwärtsentwicklung in der Bauwirtschaft<br />
sowie der gestiegenen Nachfrage nach landwirtschaftlichen<br />
Erzeugnissen (Getreide,<br />
Raps, Milch) deutlich verbessern. Die Anzahl<br />
der nach unserem internen Analysesystem als<br />
kritisch einzustufenden genossenschaftlichen<br />
Unternehmen lag deutlich unter der Vorjahreszahl.<br />
Hier stellen die schwache Ertragslage,<br />
die nicht geordnete Finanzierung sowie eine<br />
nicht angemessene Eigenkapitalausstattung<br />
Schwachpunkte dar.<br />
Die Organisation der Prüfung erfolgt unverändert<br />
von den Standorten Hannover und<br />
Schwerin aus. Dem Einsatz von EDVSpezialisten<br />
und modernen Analysemethoden<br />
kommt eine hohe Bedeutung zu, der wir<br />
uns stellen. Unsere Prüfungsteams sind mit<br />
entsprechenden Instrumenten ausgestattet.<br />
Über Organisationsregelungen und Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
gewährleisten<br />
wir bei hoher Effektivität eine fachlich qualifizierte<br />
Prüfung. Trotz unterschiedlichster<br />
Anforderungen bei den Waren, Agrar und<br />
Dienstleistungsgenossenschaften stehen die<br />
individuellen Verhältnisse in jeder einzelnen<br />
Genossenschaft stets im Mittelpunkt<br />
unserer Prüfungs und Beratungseinsätze.<br />
Gemeinsam mit unseren Beratungs und<br />
Betreuungsabteilungen kümmern wir uns<br />
um persönliche und professionelle Lösungen<br />
für unsere Mandanten.<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
15
n eben<br />
einer sehr positiven Umsatzentwicklung<br />
und dem Neugewinn<br />
von Mandaten in den klassischen Betätigungsfeldern,<br />
nämlich der Prüfung von<br />
Jahresabschlüssen und Konzernabschlüssen,<br />
der umfassenden steuerlichen Beratung von<br />
Mandanten sowie der Unterstützung von<br />
Finanzdienstleistern bei Innenrevisionsaufgaben,<br />
stand insbesondere der Ausbau<br />
der neuen Kerngeschäftsfelder im Fokus des<br />
Geschäftsjahres <strong>2007</strong> bei der WBH Wirtschaftsberatung<br />
GmbH.<br />
d ie<br />
wBh wirtschaftsberatung Gmbh<br />
Erfreuliche Geschäftsentwicklung der wirtschafts prüfungs- und Steuer beratungsgesellschaft<br />
in den neuen Geschäftsfeldern Sanierungsberatung und innenrevision bei wohnungsgenossenschaften<br />
mit Spareinrichtung.<br />
hansa treuhand Gmbh<br />
HTW mit Standorten in Schwerin<br />
und Rendsburg und seit <strong>2007</strong> auch<br />
in Hannover und Berlin prüft und berät vor<br />
allem mittelständische Unternehmen verschiedenster<br />
Rechtsformen.<br />
Zur Durchführung der Aufträge nutzen wir<br />
moderne ITStrukturen und setzen ausgereifte<br />
Prüfungssoftware ein. Mit der Neubesetzung<br />
der Geschäftsführung im Jahr 2006, dem<br />
Ausbau verschiedener Geschäftsfelder und der<br />
Überarbeitung des Außenauftrittes der HTW<br />
im Berichtsjahr hat sich die Gesellschaft gut an<br />
die veränderten Marktbedingungen angepasst.<br />
dienstleistungsspektrum und<br />
Entwicklung<br />
Zum Dienstleistungsspektrum der HTW<br />
gehören im Wesentlichen Jahres und Kon<br />
Insbesondere bei der Sanierungsberatung<br />
von in eine Krise geratenen Unternehmen<br />
zeigt sich, dass die WBH Wirtschaftsberatung<br />
GmbH sowohl von den betroffenen<br />
Unternehmen als auch von Banken als<br />
kompetente Ansprechpartnerin im Markt<br />
wahrgenommen wird. Hier bieten wir<br />
unseren Mandanten eine große Bandbreite<br />
an Dienstleistungen, wie beispielsweise die<br />
Erstellung von Sanierungsgutachten für<br />
Unternehmen, die Verplausibilisierung von<br />
Gutachten für Banken bei Sanierungskre<br />
diten, die Erstellung von Finanzplänen und<br />
Liquiditätsplänen und die Überprüfung der<br />
Kapitaldienstfähigkeit.<br />
Auch für 2008 werden wir unsere Aktivitäten<br />
in den genannten Bereichen weiter<br />
forcieren.<br />
Positive umsatzentwicklung der wirtschaftsprüfungsgesellschaft dank des ausbaus<br />
des Prüfungs- und Beratungsgeschäfts.<br />
zernabschlussprüfungen nach deutschen<br />
und internationalen Rechnungslegungsstandards,<br />
Prüfungen nach dem WpHG,<br />
IFRSUmstellungsberatung, allgemeine<br />
steuerliche Beratung und Erstellung von<br />
Steuererklärungen, betriebswirtschaftliche<br />
Beratung, Analyse und Beurteilung von<br />
Bilanzen, Prognosen, Business und Sanierungsplänen,<br />
Unternehmensbewertungen,<br />
EDVSystemprüfungen, Fusions und Sanierungsberatungen<br />
sowie die Erstellung von<br />
Sachverständigengutachten.<br />
Die positive Umsatzentwicklung des Jahres<br />
<strong>2007</strong> ist im Wesentlichen durch den Ausbau des<br />
laufenden Prüfungs und Beratungsgeschäftes<br />
geprägt. Es konnten diverse weitere Mandate,<br />
vor allem im Bereich der kommunalen Unternehmen,<br />
gewonnen werden, während kaum<br />
Mandatsverluste zu verzeichnen waren.<br />
Zu den wichtigsten Mandaten zählen<br />
nationale und internationale Familienunternehmen,<br />
Unternehmen des produzierenden<br />
Gewerbes,<br />
Dienstleistungsunternehmen des öffentlichen<br />
und privaten Sektors,<br />
Finanzdienstleistungsunternehmen,<br />
Kur und Tourismuseinrichtungen,<br />
Anstalten des öffentlichen Rechts,<br />
Kommunale Einrichtungen und<br />
Institutionen,<br />
Unternehmen der Agrar, Forst und<br />
Fischereiwirtschaft.<br />
Vertrauen und Partnerschaft<br />
16 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
Die Kunst<br />
der Diskretion:<br />
dialog 6-7/2008<br />
Private Banking ist<br />
Vertrauenssache<br />
Private Banking Kunden sind anspruchsvolle Kunden –<br />
und deshalb bei der DZ BANK International in besten<br />
Händen. Seit 1978 betreuen wir international orientierte<br />
Kunden aus ganz Europa am Finanzplatz Luxemburg. Mit<br />
der nötigen Diskretion und mit hoher Kompetenz. Ein<br />
Team aus erfahrenen Anlageberatern, Finanzplanern und<br />
Portfolio managern sorgt für eine ganzheitliche Beratung,<br />
maßgeschneiderte Anlagestrategien und eine zielorien-<br />
tierte Vermögensverwaltung.<br />
Im FinanzVerbund der<br />
Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
Das Vertrauen, das wir bei unseren Kunden genießen,<br />
kommt nicht von ungefähr. Zum einen ist unsere<br />
Vermögensverwaltung seit 1991 kontinuierlich nach<br />
internationalem Standard GIPS (Global Investment<br />
Performance Standard) zertifiziert und kann deshalb<br />
objektiv beurteilt werden. Zum anderen überzeugen wir<br />
seit Jahren durch eine attraktive Performance. In enger<br />
Abstimmung mit den Kunden stellen wir zudem sicher,<br />
dass die Anlagestrategien ihren persönlichen Wünschen<br />
und Zielen in jeder Lebensphase angepasst werden. Mit<br />
unserer Diskretion und Kompetenz können unsere Kunden<br />
übrigens auch im Fernen Osten rechnen – bei unserem<br />
Tochterunternehmen DZ BANK International Singapore.<br />
Gerne informieren wir Sie ausführlich über unser Leistungs-<br />
spektrum. Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.dzi.lu oder im VR-BankenPortal.<br />
17
i m<br />
wirtschaftsrecht<br />
im Fokus der Juristen: die schnelle, individuelle Beratung und die Erarbeitung<br />
passender lösungen für die Mitglieder.<br />
Mittelpunkt der Beratungen des Jahres<br />
<strong>2007</strong> durch die vier Juristen der Abteilung<br />
Wirtschaftsrecht stand erneut das Genossenschaftsrecht.<br />
Durch den regelmäßigen<br />
Sprechtag in Berlin sind wir an den Standorten<br />
Hannover, Schwerin und Berlin präsent.<br />
Zwischenzeitlich erreicht uns der größte Teil<br />
der Anfragen auf elektronischem Wege, per<br />
Mail, Telefon oder durch Telefax. Wir haben<br />
die hier verfügbare Sammlung von Mustern<br />
und Verträgen erneut ausgebaut und sind immer<br />
häufiger in der Lage, sehr kurzfristig zu<br />
anstehenden Fragen per EMail Stellungnahmen<br />
oder Vertragsmuster zu übersenden. Dies<br />
unterstützt unsere Genossenschaft in ihren<br />
eigenen Verhandlungen mit Dritten oder in<br />
den Beratungen innerhalb ihrer Gremien.<br />
Genossenschaftsrechtliche<br />
Beratungen<br />
Die meisten unserer Genossenschaften haben<br />
ihre Satzungen und Geschäftsordnungen neu<br />
gestaltet. Unser Angebot zur Beratung vor Ort<br />
in Gremiensitzungen und Versammlungen<br />
ist gern und häufig aufgenommen worden.<br />
Viele Genossenschaften haben die durch die<br />
Gesetzesänderung erforderlichen Satzungsanpassungen<br />
dazu genutzt, über Grundsatzfragen<br />
der Genossenschaftsausrichtung neu<br />
nachzudenken. Im Bereich der Neuordnung<br />
der Kapitalgrundlagen wurde über die Höhe<br />
von Geschäftsanteilen und den Umfang einer<br />
Pflichtbeteiligung sowie Kündigungsfristen<br />
häufig intensiv und kontrovers diskutiert.<br />
Die durch die Genossenschaftsnovelle verbreitete<br />
Möglichkeit, ein Mehrstimmrecht<br />
einzuführen, ist nur selten von den Genossenschaften<br />
gewählt worden.<br />
Bei vielen Genossenschaftsgründungen ist die<br />
Frage der individuellen Satzungsgestaltung<br />
und Begleitung in Eintragungsverfahren<br />
wichtig. Wir begleiten Gründungsinitiativen<br />
dabei auch in ergänzenden rechtlichen Fragestellungen.<br />
Auf unsere im Internet präsentierten<br />
Beispielsatzungen wird bundesweit<br />
gern zurückgegriffen. Diese aktualisieren wir<br />
ständig, um Erkenntnisse aus den Eintragungsverfahren<br />
zu berücksichtigen.<br />
agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
Die starken Preisschwankungen im Bereich<br />
der landwirtschaftlichen Produkte führen<br />
zu neuen rechtlichen Anforderungen. Dabei<br />
wird die Einhaltung abgeschlossener Verträge<br />
zwischen Landwirtschaftsunternehmen<br />
und ihren Vermarktungspartnern auf beiden<br />
Seiten wichtiger. Wir haben hier etwa unsere<br />
Molkerei und Meiereigenossenschaften<br />
intensiv begleitet bei der Formulierung,<br />
Auslegung und Durchsetzung von Milchkaufverträgen.<br />
Besondere Aufmerksamkeit<br />
hat auch die Frage der Mitgliederbindung<br />
gefunden – dafür wurde eine breite Palette<br />
verschiedener Möglichkeiten entwickelt und<br />
dargestellt.<br />
Erhebliche Bedeutung gewinnt die rechtssichere<br />
Formulierung von Kontrakten, um<br />
Preissicherungsmechanismen zu nutzen und<br />
letztlich die Erfüllung durch beide Vertragsparteien<br />
sicherzustellen.<br />
ausblick<br />
Unsere Stärke liegt in der Erarbeitung<br />
passender Lösungen für unsere Genossenschaften<br />
und in der Begleitung ihrer<br />
Erläuterung und Umsetzung, beispielsweise<br />
in Gremiendiskussionen. Wir werden<br />
auch 2008 diesen Arbeitsschwerpunkt der<br />
Beratung vor Ort beibehalten und ausbauen,<br />
etwa bei der Einführung neuer Qualitätsmanagementsysteme<br />
im Bereich der<br />
Milchwirtschaft (beispielsweise die Überarbeitung<br />
der Milchlieferordnungen) oder der<br />
Unterstützung unserer Genossenschaften<br />
bei den Überprüfungsverfahren der BaFin.<br />
Durch die bevorstehende umfassende<br />
Neuregelung des Gesellschaftsrechts für<br />
die GmbH werden viele unserer Genossenschaften<br />
betroffen sein. Wir bieten hierfür<br />
in Zusammenarbeit mit der GenoAkademie<br />
Seminare an und unterrichten in bewährter<br />
Weise durch Rundschreiben über diese<br />
Entwicklung.<br />
18 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
d as<br />
Jahr <strong>2007</strong> hat gezeigt, dass das<br />
Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />
(AGG) bislang nicht zu amerikanischen<br />
Verhältnissen mit Millionenabfindungen<br />
geführt hat. Mit Spannung<br />
erwartet wird 2008 allerdings ein Urteil<br />
gegen eines unserer Verbundunternehmen<br />
mit dem bislang höchsten Streitwert von<br />
500 000 Euro.<br />
Neben dem AGG sind auch die weiteren<br />
gesetzlichen Neuerungen prägend für unsere<br />
Beratungstätigkeit, beispielhaft genannt<br />
seien hier die Rente mit 67 und die Auswirkungen<br />
auf Altersteilzeit und betriebliche<br />
Altersversorgung.<br />
d ie<br />
arbeits- und dienstvertragsrecht<br />
Erste urteile zum allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (aGG), gesetzliche neuerungen<br />
und ein Zickzackkurs der Gesetzgebung prägten das arbeitsrecht.<br />
europäische Harmonisierung in<br />
allen Rechtsgebieten und die hohen<br />
Anforderungen im Verbraucherschutz werden<br />
auch im kommenden Jahr die Banken<br />
stark in Anspruch nehmen.<br />
Die Einführung der MiFID, die anstehende<br />
Umsetzung der Zahlungsdiensterichtlinie,<br />
der 3. EUGeldwäscherichtlinie sowie der<br />
Verbraucherkreditrichtlinie werden unsere<br />
Beratungs und Schulungstätigkeit prägen.<br />
Die rasante Entwicklung des Europäischen<br />
Rechts und die damit verbundene Umsetzung<br />
in die deutsche Gesetzgebung verlangen<br />
nach einer aktiven Begleitung. Der<br />
dialog 6-7/2008<br />
Bei der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld<br />
hat der Gesetzgeber eine Rolle rückwärts<br />
vollzogen und nach genereller Kürzung für<br />
ältere Arbeitnehmer nun wieder eine Ausweitung<br />
beschlossen. Ob dies Auswirkungen<br />
auf die Kündigungspraxis haben wird, bleibt<br />
ebenso abzuwarten, wie die Folgen des<br />
Auslaufens der Förderung im Rahmen des<br />
Altersteilzeitgesetzes 2009.<br />
Auch die verfahrene tarifliche Situation<br />
bei unseren Banken, der aus unserer Sicht<br />
wieder zunehmende Strukturwandel und<br />
der sich abschwächende Aufschwung am<br />
Arbeitsmarkt werden zu erhöhtem Beratungsbedarf<br />
führen.<br />
Bankrecht und Bankaufsichtsrecht<br />
Bereich Bankrecht und Bankaufsichtsrecht<br />
beschäftigt sich mit den hieraus resultierenden<br />
Grundsatzfragen und der praktischen<br />
Umsetzung intensiv.<br />
Vorrangiges Ziel ist hierbei, die fortschreitenden<br />
administrativen Belastungen der<br />
Banken bereits durch kritische Begleitung<br />
im Gesetzgebungsverfahren oder in der<br />
Auseinandersetzung mit den Bankenaufsichtsbehörden<br />
möglichst gering zu halten.<br />
Hierzu gehört auch die Mitarbeit und Interessenvertretung<br />
in diversen Arbeitskreisen<br />
beim BVR, DGRV und der GAD, um für die<br />
Banken optimale Ergebnisse zu erzielen. Die<br />
Umsetzung der erzielten Ergebnisse für die<br />
Im Bereich Dienstvertragsrecht war <strong>2007</strong><br />
neben der Einzelfallberatung bei Vorstandsveränderungen,<br />
Pensionsregelungen,<br />
Altersteilzeiten und anderen Fragen durch<br />
eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
mit dem Berufsverband Genossenschaftlicher<br />
Geschäftsleiter Norddeutschland e.V.<br />
geprägt.<br />
So konnte unter anderem der Musterdienstvertrag<br />
für die hauptamtlichen Vorstände<br />
unserer Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
modifiziert werden. Die weitere Entwicklung<br />
der Musterverträge und regelungen bleibt<br />
angesichts der bevorstehenden Verbändefusion<br />
abzuwarten.<br />
die umsetzung europäischer richtlinien in den Kernbereichen des Bankgeschäftes<br />
haben das Jahr <strong>2007</strong> geprägt.<br />
Praxis werden wir wie bisher aktiv unterstützen.<br />
Um zukunftsfähig zu bleiben, werden wir<br />
uns 2008 vor allem aber mit neuen Finanzierungsformen,<br />
Bankprodukten und innovativen<br />
Vertriebsmitteln auseinandersetzen.<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
19
Energie im Doppelpack Jörn Weitemeier (49), Landwirt und Techniker im Bioenergiedorf Jühnde eG, die 13 Kilometer westlich von<br />
Göttingen liegt, und sein Sohn Jan-Christoph Weitemeier (24) sehen in der eigenständigen Wärme- und Stromversorgung durch Bioenergie<br />
große Chancen für den ländlichen Raum. Jühnde ist deutschlandweit das erste Dorf, in dem die gesamte Wärme- und Stromversorgung durch<br />
Energiepflanzen in Form von Silage und Holzhackschnitzeln erfolgt. Die Biomasse kann durch ihre Lagerfähigkeit und ständige Verfügbarkeit in<br />
gleichbleibender Qualität entsprechend dem Strom- und Wärmebedarf flexibel eingesetzt werden. Mehr als 70 Prozent der 750 Einwohner decken<br />
ihren Energiebedarf durch die Biogasanlage, die im September 2005 an den Start ging.<br />
20 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
Kredit- und risikomanagement<br />
das Erfolgskonzept des GVn für die Volksbanken raiffeisenbanken zur Bearbeitung und<br />
Steuerung des Kreditbestandsgeschäftes.<br />
d er<br />
Bereich Kredit und Risikomanagement<br />
des GVN hat <strong>2007</strong> seine<br />
Betreuungs und Beratungsleistungen<br />
professionell und konsequent fortgeführt<br />
und dabei stringent weiterentwickelt. Die<br />
hohe Wertschätzung des gesamten Dienstleistungsangebotes<br />
dokumentiert sich in<br />
der weiter steigenden Zahl der Aufträge und<br />
Mandate von Kreditgenossenschaften aller<br />
BVRRatingklassen.<br />
Vr Kreditmanagement<br />
Die primäre Aufgabenstellung<br />
der<br />
Abteilung Kreditmanagement<br />
im Rahmen<br />
des Gesamtkonzeptes<br />
Kredit und Risikomanagement<br />
ist es,<br />
Lösungsansätze für<br />
eine ökonomisch und<br />
fachlich erfolgreiche<br />
und dabei konsequente<br />
Bearbeitung<br />
des vorhandenen Kreditbestandsgeschäftes<br />
aufzuzeigen und pragmatisch im jeweiligen<br />
wirtschaftlichen Umfeld, unter Beachtung<br />
der weiterhin hohen Anforderungen der<br />
Bankenaufsicht, umzusetzen.<br />
Der Beratungsschwerpunkt lag <strong>2007</strong> neben<br />
der Kernaufgabe der Abteilung – der Beratung<br />
im Einzelengagement und der sich<br />
anschließenden Begleitung in der Umsetzung<br />
der Ergebnisse – in der Beratung und<br />
Implementierung einer effektiven Kreditüberwachung<br />
des gesamten Kreditportfolios<br />
mittels „RANKredit“ und einer damit<br />
verbundenen konsequenten Kundenbetreuung<br />
sowie einer entsprechend nachhaltigen<br />
dialog 6-7/2008<br />
Kreditsachbearbeitung. Immer größere Resonanz<br />
fanden neben dem Analyseteil von<br />
RANKredit die RANPhilosophie und die<br />
notesbasierten workflows bis hin zu der<br />
neuesten Entwicklung eines EWBTools mit<br />
einer abschließenden EWBBuchungsliste.<br />
Mehr und mehr rückte die Unterstützung<br />
im Umgang mit intensiv zu betreuenden<br />
Kreditnehmern in den Fokus der Beratungsleistungen.<br />
Dabei erfreute sich das<br />
MitarbeiterCoaching im qualifizierten<br />
Kreditgeschäft, insbesondere der intensiv<br />
zu betreuenden Firmen und Privatkunden,<br />
einem zunehmenden Interesse.<br />
risikomanagement<br />
Die Selektion beispielsweise über die Risikoprämien<br />
und die Verzahnung mit den<br />
Steuerungsinstrumenten für das Adressausfallrisiko<br />
wurde weiterentwickelt und rückte<br />
im Rahmen der Optimierung der Arbeitsprozesse<br />
immer stärker in den Fokus der<br />
praktischen Umsetzung.<br />
Dabei galt es aber auch, die Ausschöpfung<br />
der Verbesserungs und Akquisitionspotentiale<br />
in einem möglichst kurzen überschaubaren<br />
Zeitraum zu nutzen, um entweder die<br />
Kundenbeziehung im positiven Sinne enger<br />
zu knüpfen oder negative Überraschungen<br />
zu vermeiden oder zumindest einzudämmen.<br />
Forderungsmanagement<br />
Heute ist mehr denn je ein straffes, effizientes<br />
und vor allem effektives Forderungsmanagement<br />
die Basis für den<br />
wirtschaftlichen Erfolg im Umgang mit<br />
Problemkrediten. Hierbei sind kaufmännische<br />
Zweckmäßigkeitsüberlegungen mit<br />
formaljuristischen Anforderungen zu einer<br />
optimalen Kreditabwicklung zu arrangieren.<br />
Mit dem Beratungsmodul „Effizienz und<br />
Effektivität“ in der Kreditabwicklung sind<br />
wir in der Lage, gemeinsam mit der VR<br />
Inkasso und der HmcS Gesellschaft für<br />
Forderungsmanagement eine meist nicht<br />
vorhandene Transparenz als Grundlage<br />
für diesen Geschäftsbereich der Banken zu<br />
schaffen.<br />
Vr Forderungsmanagement <br />
Genossenschafts-treuhand<br />
Gmbh<br />
Die VR Forderungsmanagement<br />
Genossenschafts<br />
Treuhand GmbH<br />
ist einer der wesentlichen<br />
Bausteine des<br />
Gesamtkonzeptes<br />
Kredit und Risikomanagement.<br />
Als genossenschaftliche Treuhandstelle<br />
des GVN liegt ihr Tätigkeitsschwerpunkt<br />
in der Vertretung der Banken<br />
in gewerblichen Insolvenzverfahren, in der<br />
Immobiliarvollstreckung und in der Begleitung<br />
komplexer Kreditabwicklungen.<br />
Aufbauend auf dem GenoRechtsService<br />
Vertrag, der neben einer pauschalen<br />
Vergütung für die Rechtsberatung die<br />
Möglichkeit zur freien Vereinbarung<br />
kalkulierbarer Festpreise für Einzelfälle<br />
eröffnet, bestimmen die Volksbanken<br />
Raiffeisenbanken in Norddeutschland die<br />
Intensität der Zusammenarbeit mit der<br />
VR Forderungsmanagement GmbH. So<br />
wurden von einzelnen Instituten mit Hilfe<br />
der VR Forderungsmanagement GmbH<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
21
Kapazitätsengpässe in der Kreditabwicklung<br />
überbrückt, Altbestände aufgearbeitet<br />
oder besondere Problemfälle ausgelagert.<br />
Andere Institute beschränkten die Zusammenarbeit<br />
auf Einzelanfragen oder auf die<br />
Begleitung in Verhandlungen, insbesondere<br />
mit Insolvenzverwaltern.<br />
Die steigende Zahl der Mandate und die<br />
Geschäftsentwicklung der VR Forderungsmanagement<br />
GmbH zeigen, dass sie<br />
als professioneller Anbieter weit über die<br />
Grenzen des GVN etabliert ist und mit ihren<br />
speziellen Angeboten zunehmend mehr und<br />
umfangreicher beauftragt wird.<br />
Nach der Entwicklung einer programmtechnischen<br />
Unterstützung komplexer Kreditabwicklungen<br />
mit dem Modul „VR Concept“<br />
haben wir mit der Erweiterung um eine<br />
adäquate Controllingkomponente das Tool<br />
zweckentsprechend ausgebaut.<br />
Vr inkasso nord<br />
Gmbh<br />
Problemkredite<br />
intelligent managen<br />
Effiziente Instrumente zur Risikosteuerung<br />
Make or Buy<br />
Strategiefindung anhand<br />
qualifizierter Analysen<br />
Forderungsinkasso<br />
Optimierung des Forderungseinzugs durch<br />
professionelle Beitreibungskonzepte<br />
Forderungskauf<br />
Gewinn von Handlungsspielräumen<br />
und Rentabilität für die Bank<br />
Mit der VR Inkasso<br />
Nord GmbH hat der<br />
GVN auf die aktuellen<br />
Anforderungen und<br />
Entwicklungen im<br />
Umgang mit gekündigten<br />
Krediten reagiert<br />
und eine professionelle<br />
Plattform zur Auslagerung<br />
des Forderungsinkassos<br />
für die<br />
Mitgliedsbanken aller<br />
Bundesländer etabliert.<br />
Das Unternehmen VR Inkasso ist dabei ein<br />
wichtiger Baustein im Rahmen des Gesamtkonzeptes<br />
Kredit und Risikomanagement<br />
des GVN. Es trägt durch die Bündlung<br />
und Spezialisierung zu einer wesentlichen<br />
Effizienzsteigerung im Abwicklungsbereich<br />
bei und bietet damit einen interessanten<br />
Mehrwert für die angeschlossenen Banken.<br />
Die Erteilung von Inkassomandaten unter<br />
Einsatz einer LotusNotesApplikation,<br />
verbunden mit einem Datentransfer über die<br />
Die Genossenschaftsbanken übernehmen Verantwortung<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken verkaufen vertragsgemäß bediente Kredite nicht ohne<br />
Zustimmung des Kreditnehmers. Kann ein Kreditnehmer seinen vertraglichen Verpflichtungen<br />
nicht nachkommen, bemühen sich die Banken gemeinsam mit dem Kunden um eine<br />
einvernehmliche Lösung.<br />
Rechenzentren GAD oder FIDUCIA, gewährleisten<br />
einen aktenlosen Auslagerungsprozess<br />
zwischen den Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
und der VR Inkasso. Der Marktanteil im<br />
Geschäftsgebiet des GVN liegt inzwischen bei<br />
weit über 50 % und dokumentiert die bedarfsgerechte<br />
und erfolgreiche Arbeit der VR<br />
Inkasso. Dabei ist sie als exklusive Verbundlösung<br />
auch verbandsübergreifend auf breites<br />
Interesse bei den Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
gestoßen.<br />
Die Qualität in der Bearbeitung und das<br />
notwendige Fingerspitzengefühl im Umgang<br />
mit den Kunden führen zu Ergebnissen, die<br />
von den angeschlossenen Instituten mit einer<br />
kontinuierlichen Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
belohnt werden.<br />
Die Aktivierungsquote ist vergleichsweise<br />
überdurchschnittlich und das Abrechnungsverfahren<br />
von vorbildlicher Transparenz.<br />
Bezogen auf die Bestände an abgeschriebenen<br />
Altforderungen (sogenannte Kellerakten)<br />
haben wir mit dem Inkassomodell der VR Inkasso<br />
für die Volksbanken Raiffeisenbanken,<br />
die mit der VR Inkasso zusammenarbeiten,<br />
deutliche Vorteile gegenüber einem ein<br />
maligen “Verkauf von der Kante” darlegen<br />
können.<br />
Mit der Ergänzung des Angebotes um den<br />
Forderungsverkauf in Kooperation mit der<br />
HmcSGruppe hat die VRInkasso den<br />
Kreditgenossenschaften weitere Handlungsoptionen<br />
zugänglich gemacht und ihr Profil<br />
als Lösungsanbieter für die Bearbeitung von<br />
gekündigten Krediten gezielt ausgebaut.<br />
Prozessführung<br />
<strong>2007</strong> haben sich Beratungs und Vertretungsmandate<br />
aus dem Kapitalanlagerecht in den<br />
Vordergrund gedrängt. Zahlreiche Banken<br />
haben in den 90er Jahren ihren Kunden<br />
Beteiligungen an geschlossenen Immobilienfonds<br />
vermittelt. Diese Fonds sind sowohl<br />
innerhalb als auch außerhalb des Verbundes<br />
konzipiert worden. Leider war diesen Fonds<br />
langfristig nicht der erhoffte wirtschaftliche<br />
Erfolg beschieden. Abgestellt auf das damalige<br />
Anlageziel dieser unternehmerischen<br />
Beteiligung – meist Steuerersparnis und/oder<br />
Altersvorsorge – bestehen zwischen der Bank<br />
und dem Kunden unterschiedliche Ansichten,<br />
22 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
ob die Bank für die Wertverluste Schadensersatz<br />
wegen Beratungsverschulden leisten<br />
muss. Einige Fälle konnten schon positiv<br />
abgeschlossen werden und wir werden diese<br />
Probleme durch qualifizierte Beratung und<br />
Vertretung auch in Zukunft im Interesse<br />
unserer Mitglieder lösen können.<br />
Sanierungsmanagement<br />
/ Präventionsmanagement<br />
Das Sanierungsmanagement und das Präventionsmanagement<br />
ist im GVN eine separate<br />
d ie<br />
Steuerberatung<br />
Praxisnah, verständlich und praktikabel – die Steuerberatung des GVn ist kompetenter<br />
ansprechpartner für alle Fragen rund um das Steuerrecht.<br />
Entwicklung des Steuerrechts <strong>2007</strong><br />
wurde bereits durch die Unternehmensteuerreform<br />
2008 geprägt. Insbesondere die<br />
Auswirkungen der Gegenfinanzierungsmaßnahmen<br />
waren Diskussionspunkte.<br />
hausbankenprinzip<br />
Das zentrale Thema <strong>2007</strong> war die Unternehmensteuerreform<br />
2008 mit der integrierten<br />
Einführung einer Abgeltungssteuer<br />
für private Kapitalerträge ab 2009, wobei<br />
insbesondere die Regelungen zu den backtobackFinanzierungen<br />
dem in unserem<br />
genossenschaftlichen Verbund bewährten<br />
Hausbankenprinzip zuwidergelaufen wäre. Im<br />
Rahmen unserer Lobbyarbeit ist es in Verbindung<br />
mit unseren Verbundpartnern gelungen,<br />
noch vor Eintreten der Gesetzeskraft durch<br />
das Jahressteuergesetz 2008 die Regelungen so<br />
zu modifizieren, dass das Hausbankenprinzip<br />
nicht beeinträchtigt wird. Wir möchten uns<br />
bei unseren Mitgliedern bedanken, die zusammen<br />
mit uns die Politik von der Notwendigkeit<br />
einer Änderung überzeugt haben.<br />
dialog 6-7/2008<br />
organisatorische Aufgabenstellung. In diesem<br />
Bereich werden die Kreditgenossenschaften<br />
unabhängig von der Prüfungsverfolgung<br />
entsprechend dem Statut der Sicherungseinrichtung<br />
des BVR in Zusammenarbeit und<br />
in Abstimmung mit dem BVR betreut und<br />
begleitet.<br />
Einer gründlichen Analyse (StatusQuo<br />
Analyse) des Gesamtinstitutes oder situationsbedingt<br />
nur bestimmter Segmente des<br />
Bankbetriebes folgt die Entwicklung eines<br />
Neustrukturierungskonzeptes oder eines<br />
Schwerpunktkonzeptes mit einer sich anschließenden<br />
Umsetzungs und Controllingphase<br />
der erarbeiteten Maßnahmenbündel<br />
auf einem bundeseinheitlichen Standard.<br />
unternehmensteuerreform 2008<br />
Für 2008 ist die Unternehmensteuerreform in<br />
ihren praktischen Auswirkungen zu beachten,<br />
insbesondere die Absenkung der Tarife für Gewerbe<br />
und Körperschaftsteuer. Diesen stehen<br />
jedoch insbesondere die Gegenfinanzierungen<br />
der Zinsschranke und die Hinzurechnung von<br />
Dauerschulden bei der Gewerbesteuer – wobei<br />
darunter neben den Zinsen auch Anteile aus<br />
Mieten, Pachten, Lizenzen gerechnet werden –<br />
gegenüber. Dies bedeutet, dass statt einer<br />
Abschaffung von Substanzsteuern – wie in der<br />
Vergangenheit mit der Abschaffung der Vermögensteuer<br />
und der Gewerbekapitalsteuer<br />
– eine verstärkte Substanzbesteuerung im<br />
Rahmen der Gewerbesteuer eingeführt wird.<br />
Steuerehrlichkeit<br />
Die in der letzten Zeit publik gewordenen<br />
Steuerhinterziehungen durch Stiftungen in<br />
Liechtenstein sind nach unserer Auffassung<br />
nur die Spitze des Eisberges. Es ist zu vermuten,<br />
dass auch andere Steuersparmodelle dem<br />
Da wir seit Jahren erfreulicherweise<br />
keine neuen Sanierungsfälle verzeichnen<br />
mussten, konzentriert sich die Begleitung<br />
zunehmend – basierend auf dem BVR<br />
Rating – auf die Präventionsbanken.<br />
Mit dem Ergebnis und der Entwicklung der<br />
Ratings ist der GVN auch für <strong>2007</strong> sehr zufrieden.<br />
Seit drei Jahren in Folge liegen – mit<br />
zunehmender Tendenz nach oben – deutlich<br />
mehr als 90 % der Kreditgenossenschaften<br />
in einem guten bis sehr guten Rating und<br />
übertreffen dabei in den einzelnen Ratinggruppen<br />
den bundesweiten Durchschnitt.<br />
Fiskus jährlich mehrere Milliarden Euro an<br />
Einnahmen vorenthalten.<br />
Steuerverschwendung durch<br />
staatliche Stellen<br />
Neben den Fragen zur Steuerehrlichkeit ist<br />
auf die jährlich hohen Summen an verschwendeten<br />
Steuergeldern hinzuweisen. Der<br />
Bund der Steuerzahler schätzt diese auf<br />
30 Mrd. Euro jährlich – rund 5 % der öffentlichen<br />
Ausgaben. Beides – Steuerhinterziehung<br />
und Steuerverschwendung – führen<br />
unter anderem zu der weiterhin hohen Belastung<br />
aller Steuerzahler bzw. der in Deutschland<br />
insgesamt zu hohen Staatsquote.<br />
ausblick<br />
Wir sind als Steuerberatung des GVN<br />
zukunftsfähig, weil wir versuchen, die<br />
komplexen steuerlichen Regelungen in die<br />
Praxis umzusetzen und für unsere Genossenschaften<br />
verständlich und praktikabel zu<br />
übertragen.<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
23
d ie<br />
Bankwirtschaft<br />
Politische interessenvertretung und praxisgerechte umsetzungskonzepte helfen,<br />
die Zukunftsfähigkeit der Volksbanken raiffeisenbanken zu sichern.<br />
VRBanken sehen sich erheblichen<br />
Herausforderungen gegenüber:<br />
sinkende Zinsüberschüsse, hohe Kosten und<br />
Provisionsüberschüsse aus einem Zahlungsverkehr,<br />
der immer mehr Wettbewerber anzieht.<br />
Die Abteilung Bankwirtschaft hilft den<br />
Mitgliedsbanken in gemeinsamer Arbeit mit<br />
den Arbeitsausschüssen des Fachrates Kredit<br />
hierauf geeignete Antworten zu finden und<br />
entwickelt praxisgerechte Umsetzungskonzepte.<br />
wettbewerbsumfeld: Schwierige<br />
rahmenbedingungen<br />
Das Wettbewerbsumfeld, in dem sich die<br />
VRBanken bewegen, wird zunehmend<br />
dynamischer, komplexer und damit unübersichtlicher.<br />
Noch höhere bürokratische<br />
Auflagen, mehr Wettbewerber, verstärkt<br />
auch aus dem Ausland, und nicht zuletzt<br />
die demographische Entwicklung verstellen<br />
den Blick auf das Wesentliche: die Bedürfnisse<br />
des Bankkunden. Deren Kenntnis ist<br />
zwingende Voraussetzung, um die Zukunfts<br />
und Wettbewerbsfähigkeit der VRBanken<br />
sicherzustellen.<br />
Verbundziele – Zielbild der<br />
Vr-Bank<br />
Der genossenschaftliche Finanzverbund<br />
hat sich zur dauerhaften Sicherung seiner<br />
Wettbewerbsfähigkeit anspruchsvolle Ziele<br />
gesetzt:<br />
Nr. 2 im RetailMarkt mit 30 % Marktanteil<br />
Nr. 1 in der Kundenzufriedenheit<br />
Wachstumsbenchmark von 4,5 % p.a.<br />
CostIncomeRatio von unter 65 %<br />
EKRendite von über 15 %<br />
Ausgehend von diesen Zielen kann jede<br />
VRBank ihr individuelles Zielbild formulie<br />
ren. Als Basis kann der BVRKompass 2008<br />
dienen. Dieser analysiert die wesentlichen<br />
Erfolgsfaktoren der genossenschaftlichen<br />
Bankengruppe. Für die VRBanken bringt<br />
diese in Zahlen gefasste Zukunft Orientierung<br />
für ihre eigene autonome Planung.<br />
GVn-Bankwirtschaft: Von der<br />
Gremienarbeit zur individuellen<br />
Bankenbetreuung<br />
Bei der Formulierung und Erreichung dieser<br />
Ziele unterstützt die Abteilung Bankwirtschaft<br />
die GVNMitgliedsbanken. Mit dem<br />
Bereich Analyse/Research schaffen wir auf<br />
Basis umfangreicher quantitativer und qualitativer<br />
Datenanalysen die notwendige Transparenz<br />
bei vielen kreditwirtschaftlichen<br />
Fragestellungen, die es im Verband oder auf<br />
Primärbankebene zu entscheiden gilt.<br />
Der Bereich Gremien und Mandatsbetreuung<br />
gewährleistet, dass die Mitgliedsbanken<br />
des GVN über den Fachrat Kredit und des<br />
Analysephase<br />
(Auditierung)<br />
Die Ergebnisse von VR-Process…<br />
„Optimierungsbündel“ VR-Process<br />
Anscha�ungsdarlehen<br />
Private<br />
Bau�nanzierung<br />
Gewerbliches<br />
Darlehen<br />
Gewerblicher<br />
KK<br />
Privater<br />
Dispositionskredit<br />
... basieren auf der Auditierung von 10 Geschäftsprozessen.<br />
sen Arbeitsausschüsse stark in den Prozess<br />
der Willensbildung eingebunden sind und<br />
maßgeblich die Inhalte prägen. Dieser Weg<br />
ist keine Einbahnstraße. Viele Impulse aus<br />
der Primärbankebene finden so ihren Weg in<br />
den Verbund.<br />
Die Bankenbetreuung ist Anlaufstelle für<br />
bankindividuelle Fragen der Vorstandsbesetzung<br />
und begleitet die Vortrags und<br />
Aussprachetage für Bankleiter sowie für<br />
Aufsichtsräte.<br />
rückblick <strong>2007</strong><br />
direktvertriebsweg internet:<br />
Zukunftsfähig mit neuen<br />
Vertriebswegen<br />
Die Bankkunden wollen ihre VRBank zunehmend<br />
über alle Vertriebswege erreichen.<br />
Die VRBanken müssen deshalb auch den<br />
Zahlungsverkehr<br />
Bausparvertrag<br />
Privater KK<br />
Spareinlage<br />
Optimierte Prozesse<br />
24 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008<br />
Depot-B<br />
- xx%
Wir helfen unseren Mitgliedern, auf die großen Herausforderungen<br />
– sinkende Zinsüberschüsse, hohe Kosten sowie<br />
offensive und spezialisierte Wettbewerber – Antworten und<br />
praxisgerechte Umsetzungskonzepte zu finden.<br />
Vertriebsweg Internet bedienen, wollen sie<br />
nicht weiter Kunden an Direktbanken verlieren.<br />
Die Abteilung Bankwirtschaft hat in<br />
Zusammenarbeit mit der VRNetWorld eine<br />
schlanke Vertriebsplattform für diesen Weg<br />
entwickelt. Jede VRBank kann mit dieser<br />
Lösung eine Handvoll von Produkten gezielt<br />
ihren internetaffinen Kunden anbieten.<br />
Bestandteile dieses Angebotes sind Produktbeschreibungen,<br />
schlanke Verträge sowie<br />
effiziente Prozesse.<br />
Vr-Process: Zukunftsfähig mit<br />
schlanken Prozessen<br />
Ziel von VRProcess ist es, die Eigenproduktion<br />
in den VRBanken zu stärken. In bundesweit<br />
18 Pilotbanken wurden hierzu die<br />
Geschäftsprozesse von zehn Kernprodukten<br />
untersucht. Entsprechend des BestPractice<br />
Gedankens konnten so erhebliche Optimierungspotenziale<br />
identifiziert werden.<br />
Die Referenzprozesse können auf Basis der<br />
bestehenden ITSysteme sofort umgesetzt<br />
Anschaffungsdarlehen<br />
1,8 h<br />
IST-<br />
Prozesse<br />
dialog 6-7/2008<br />
Die Potenziale der optimierten<br />
Aktiv-Referenzprozesse – auszugsweise – …<br />
Potenzial der optimierten Aktiv-Referenzprozesse im Vergleich zu den Ist-Prozessen<br />
Private Baufinanzierung<br />
5,2 h<br />
77% 66%<br />
0,4 h<br />
Optimierter<br />
Referenzprozess<br />
ohne<br />
Sicherheiten<br />
IST-<br />
Prozesse<br />
1,8 h<br />
Optimierter<br />
Referenzprozess<br />
werden. Die Prüfungsverbände haben die<br />
Referenzprozesse darüber hinaus für prüfungsrechtlich<br />
konform befunden.<br />
Beteiligungskapitalprogramm:<br />
Zukunftsfähigkeit der<br />
genossenschaftlichen Firmenkunden<br />
sichern<br />
Beteiligungskapital wird angesichts des<br />
steigenden Eigenkapitalbedarfs vieler<br />
Firmenkunden ein zunehmend wichtiger<br />
Baustein für die nachhaltige Kundenbindung.<br />
Im Produktbaukasten vieler VR<br />
Banken fehlte ein solches Produkt bisher.<br />
In Zusammenarbeit mit den Mittelständischen<br />
Beteiligungsgesellschaften der<br />
norddeutschen Bundesländer haben wir ein<br />
„MBGBeteiligungskapitalprogramm der<br />
Volksbanken Raiffeisenbanken“ entwickelt.<br />
Losgrößen unter 1 Mio. Euro, ein schlanker<br />
Antrags und Bearbeitungsprozess sowie die<br />
enge Begleitung der Beteiligung durch die<br />
jeweilige VRBank – mit diesen Erfolgsfak<br />
Privater Dispositionskredit<br />
Vorgang MSC<br />
0,5 h<br />
IST-<br />
Prozesse<br />
60%<br />
0,2 h<br />
Optimierter<br />
Referenzablauf<br />
ohne optionale<br />
Aktivitäten<br />
0,7 h<br />
IST-<br />
Prozesse<br />
71%<br />
1,2 h<br />
Optimierter<br />
Referenzablauf<br />
ohne optionale<br />
Aktivitäten<br />
toren können die VRBanken ihre Firmenkunden<br />
noch enger an sich binden.<br />
ausblick auf 2008<br />
Am Beispiel der genannten Themen wird<br />
deutlich, wie die Abteilung Bankwirtschaft<br />
arbeitet. In enger Zusammenarbeit mit den<br />
GVNMitgliedsbanken werden relevante<br />
Themen aufgenommen, in Projekte gegossen,<br />
zur Marktreife gebracht und in den Banken<br />
implementiert. Dies gilt auch mit Blick auf<br />
die Schwerpunktthemen 2008, seien es die<br />
Themen Erneuerbare Energien, Lebensarbeitskonten,<br />
VRVorsorgeStatus oder die<br />
Mehrwertfiliale. Ein besonderes Augenmerk<br />
erhält dabei die Umsetzung der Ergebnisse<br />
des Projektes VRProcess.<br />
Fazit<br />
Unsere gemeinsame Arbeit ist zukunftsfähig,<br />
weil wir jede Fragestellung aus der Sicht der<br />
Mitgliedsbanken betrachten und analysieren,<br />
unsere Mitgliedsbanken in die politische<br />
Willensbildung des FinanzVerbundes einbinden<br />
und ihnen damit Gehör verschaffen und<br />
wir unseren Mitgliedsbanken dabei helfen,<br />
einfache Lösungen für komplexe Herausforderungen<br />
zu entwickeln und umzusetzen.<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
25
d ie<br />
BBE-Gruppe<br />
BBE und barisco: das erste Jahr unter gemeinsamen<br />
Segeln – die neuausrichtung der BBE-Gruppe hat ihre<br />
Bewährungsprobe bestanden.<br />
praktische Verprobung der im Jahr<br />
2006 vollzogenen Veränderungen in<br />
der BBEGruppe war <strong>2007</strong> eine Herausforderung,<br />
der wir uns gerne und erfolgreich<br />
gestellt haben. Die Zusammenarbeit und<br />
inhaltliche Verzahnung der beiden Unternehmen<br />
ist gelungen und für unsere Kunden<br />
auch spürbar. Des Weiteren gab es einen<br />
Personalwechsel in der Geschäftsführung<br />
des BBE. Dr. Klaus Schraudner hat nach<br />
langjährig erfolgreicher Tätigkeit in der<br />
Geschäftsführung mit Erfolg den Schritt in<br />
die Bank vollzogen. Ihm folgte Dr. Martin<br />
Köhler, der den Wandel vom GroßConsulting<br />
zum Mittelstandsgeschäft erfolgreich<br />
beschritten hat.<br />
unterschiedlichste herausforderungen<br />
Die thematischen Herausforderungen waren<br />
vielseitig: Die erfolgreiche Begleitung mehrerer<br />
Banken in ihrer strategischen Neuausrichtung<br />
war beispielsweise ein Schwerpunkt,<br />
wobei wir die Banken vom Kunden<br />
und dessen Bedarf aus aufgestellt haben.<br />
In der Umsetzung der Vertriebskonzepte<br />
rund um den VRFinanzplan Mittelstand,<br />
Baufinanzierung und Vorsorgeberatung ist<br />
die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen<br />
der BBEGruppe und der GenoAkademie<br />
sichtbar geworden. Die intensive Mitarbeit<br />
im BVRProjekt „VRProcess“ ermöglicht<br />
uns nun, 2008 Beratungsleistungen mit<br />
dem Wissen aus erster Hand anzubieten zu<br />
können.<br />
Im Bereich der Personalberatung ist es uns<br />
gelungen, im Laufe des Jahres zwölf Führungskraftpositionen<br />
im Bereich des Vorstandes<br />
oder der so genannten zweiten Ebene<br />
erfolgreich zu besetzen. Hierbei haben wir<br />
verstärkt die Begleitung und die Schulung<br />
der Aufsichtsräte in Personalbesetzungsprozesse<br />
umgesetzt. Im Themenfeld Bankkonzeption<br />
sind eine Vielzahl von Projekten<br />
erfolgreich begleitet worden, beispielsweise<br />
wurde eine neue zusätzliche Filiale einer<br />
Bank nach einem innovativen Raumkonzept<br />
gestaltet.<br />
Bei der barisco stand der Ausbau der operativen<br />
Begleitungen im Mittelpunkt. Das Produkt<br />
„StandbyPartnerschaft“ fand großen<br />
Anklang. Stolz sind wir auch darauf, bei<br />
der Akademie Deutscher Genossenschaften<br />
(ADG) in Montabaur mehrere Seminarreihen<br />
sehr erfolgreich platziert haben zu<br />
können.<br />
Begleitung in der Zukunft<br />
Die BBEGruppe hat sich <strong>2007</strong> weiter an den<br />
Marktgegebenheiten und absehbaren Veränderungen<br />
ausgerichtet. Sichtbar wird dies in<br />
der deutlichen Stärkung der personellen Basis<br />
und der methodischen Seite der Beratung,<br />
ohne hierbei die Umsetzungskompetenz in<br />
der Tiefe zu vernachlässigen.<br />
2008 wird die BBEGruppe der Anwendung<br />
wissenschaftlicher Forschungsergebnisse im<br />
genossenschaftlichen Bereich deutlich Rechnung<br />
tragen. Die Banken in die Zukunft zu<br />
begleiten, Themen aktiv aufzunehmen und<br />
vorzudenken, das sind unsere Herausforderungen<br />
in der Zukunft. Für diese Anforderungen<br />
sind wir gut gerüstet.<br />
26 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
dialog 6-7/2008<br />
Die Bank, der Mensch, das Miteinander Albert Brühler (56), Dipl.-Bankbetriebswirt ADG, Firmenkundenbetreuer<br />
und Prokurist in der Raiffeisenbank eG Rosdorf, sieht im Bankgeschäft die persönliche Beziehung mit den Kunden und<br />
Mitgliedern ganz vorn. „Erfolg muss sein.“ Brühler ist ein „Ur-Genossenschaftsbanker“ – seit mehr als 30 Jahren im Bankgeschäft,<br />
lebt er die genossenschaftliche Idee des Miteinanders nicht nur beruflich. Die Bank hat einen „Würfel“ entwickelt, der mit sechs<br />
markanten Aussagen das Leitbild der Raiffeisenbank eG Rosdorf symbolisiert.<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
27
G rundlage<br />
Betriebswirtschaftliches Berichtswesen<br />
die erfolgreiche Gewinnung betriebswirtschaftlicher Kennzahlen.<br />
der Zukunftsfähigkeit des<br />
GVN ist die Zukunftsfähigkeit seiner<br />
Mitglieder. Für die Gestaltung ihrer Zukunft<br />
positive Impulse zu geben, ist daher oberstes<br />
Ziel unseres Hauses.<br />
was müssen diese impulse<br />
leisten?<br />
Die Impulse müssen deutlich über die Zertifizierung<br />
der formellen Rahmenbedingungen<br />
hinausgehen. Dem einzelnen Mitglied<br />
müssen sie Informationen zur Einschätzung<br />
(Benchmarking) der eigenen Situation als<br />
auch für Entscheidungen zur künftigen<br />
Ausrichtung (Unternehmenssteuerung)<br />
liefern. Makroökonomisch müssen sie die<br />
gesetzlichen Gestaltungs und politischen<br />
Meinungsbildungsprozesse im Interesse<br />
unserer Mitglieder erfolgreich begleiten.<br />
Grundlage für impulse<br />
... sind meist Daten, die jeweils in der notwendigen<br />
Aggregation zutreffend, bedarfs<br />
und zeitgerecht den jeweiligen Adressaten<br />
bereitzustellen sind. Unter Einhaltung der<br />
Zustimmungserklärungen seiner Mitglieder<br />
und Beachtung der gesetzlichen Schutzbestimmungen<br />
stellt das „Betriebswirtschaftliche<br />
Berichtswesen“ als neutrale Stelle<br />
innerhalb des Verbandes den Abteilungen<br />
oder seinen Mitgliedern die benötigten<br />
Informationen zur Verfügung.<br />
Öffentliches informationsbedürfnis<br />
Diese Informationen müssen in Kohärenz<br />
zum Zahlenmaterial stehen, zu dessen Bereitstellung<br />
der Verband aufgrund des öffentlichen<br />
Informationsbedürfnisses verpflichtet<br />
ist. Die Weiterentwicklung von Gesetzen und<br />
Verordnungen unterwirft diese Informationspflichten<br />
einer ständigen Ausweitung.<br />
Diesen Anforderungen werden wir durch<br />
weitere Standardisierung und Automatisierung<br />
in der InformationsBeschaffung,<br />
Verknüpfung/Aggregation/Auswertung<br />
und Bereitstellung sowie der Qualitätssicherung<br />
gerecht.<br />
So konnten wir für ITgestützt geprüfte<br />
Warengenossenschaften weitere Voraussetzungen<br />
dafür schaffen, dass künftig in<br />
weit höherem Maße betriebswirtschaftliche<br />
BranchenKennziffern zur Unterstützung,<br />
Betreuung und Beratung unserer Mitglieder<br />
ermittelt werden können.<br />
Die Effizienz der Jahresabschlussarbeiten<br />
unserer Kreditgenossenschaften haben wir<br />
verbessert, indem wir die GenoBankBilanz,<br />
den Norddeutschen Betriebsvergleich, den<br />
BVRErhebungsbogen und das Datawarehouse<br />
BASYS enger miteinander verknüpft<br />
haben.<br />
Als weiteren BASYSGesellschafter konnten<br />
wir den Württembergischen <strong>Genossenschaftsverband</strong><br />
gewinnen. BASYSonline<br />
offeriert seit Anfang 2008 regelmäßig Verbundauswertungen;<br />
weitere Analysen befinden<br />
sich bereits in der Umsetzungsphase.<br />
28 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
dialog 6-7/2008<br />
CEE<br />
UNLIMITED<br />
FÜR NEUE MÄRKTE GIBT ES<br />
JETZT NUR EINE ADRESSE!<br />
Ihre Kunden haben geschäftliche Interessen in der Slowakei, Tschechien, Ungarn,<br />
Slowenien, Kroatien, Rumänien, Bosnien-Herzegowina, Serbien oder der Ukraine? Mit<br />
CEE UNLIMITED bietet die Volksbank International Ihnen und Ihren Kunden volle Bank-<br />
Kompetenz in ganz CEE: bequem, umfassend und natürlich auf Deutsch!<br />
Mehr über CEE UNLIMITED sowie umfassende Informationen zum gewünschten<br />
CEE Land und zur jeweiligen Tochterbank finden Sie unter www.vbi.at<br />
Die Volksbank International AG ist ein Unternehmen unter anderem der DZ BANK AG / Frankfurt am Main,<br />
WGZ BANK AG / Düsseldorf sowie der deutschen Volksbanken / Raiffeisenbanken.<br />
29
Personalbericht<br />
optimierte arbeitsprozesse, kompetente aus- und weiterbildung und nicht zuletzt<br />
das hohe Erfahrungspotenzial der Mitarbeiter überzeugen die Kunden.<br />
Zusammenarbeit mit den<br />
Betriebsräten<br />
Dem Gesamtbetriebsrat und den Betriebsräten<br />
danken wir auch an dieser Stelle<br />
noch einmal für die konstruktive und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit im Interesse<br />
aller Mitarbeiter und des Verbandes.<br />
Personalentwicklung<br />
Nachdem im Jahr 2006 die Anzahl der<br />
Auszubildenden für den Beruf der/des<br />
Kauffrau/manns für Bürokommunikation<br />
deutlich erhöht worden ist, wurde die<br />
Zahl der Auszubildenden <strong>2007</strong> um zwei<br />
Auszubildende auf 14 erhöht. Neu hinzugekommen<br />
ist ein Ausbildungsplatz zum<br />
Koch in der Genossenschaftsakademie in<br />
Isernhagen.<br />
Seit Einführung der Ausbildung in Hannover<br />
im Jahr 2000 werden ausscheidende<br />
Sekretariats, Schreib und Verwaltungskräfte<br />
im Wesentlichen durch die im GVN<br />
ausgebildeten Kaufleute für Bürokommunikation<br />
ersetzt. Der Anteil der selbst<br />
ausgebildeten Sekretariats und Verwaltungskräfte<br />
ist zwischenzeitlich auf 12 %<br />
dieser Gruppe gewachsen.<br />
Die Zahl der Weiterbildungstage betrug<br />
<strong>2007</strong> insgesamt 3.788. Davon entfielen<br />
3.226 Tage oder 85 % auf den Prüfungsdienst<br />
und von diesen etwa 20 % auf die<br />
VPLehrgänge in Montabaur.<br />
Gemeinsam mit der GenoAkademie wurden<br />
Seminare aus den Bereichen Selbst<br />
und Zeitmanagement, Mitarbeiterführung,<br />
Kommunikation und Gesprächsführung<br />
sowie Vertriebsintensivierung angeboten<br />
und durchgeführt. Die größte Resonanz<br />
verzeichneten die drei Bausteine des<br />
Vertriebstrainings, die vorwiegend im<br />
Personal (per 31.12.) 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
GVN + Töchter (Gesamt) 623 618 597<br />
Töchter 10 42 45<br />
GVN 613 576 552<br />
Prüfung (inkl . Prüfungsinnendienst) 282 270 254<br />
Bankwirtschaft 19 20 21<br />
Ware 7 6 5<br />
Milch 5 5 5<br />
Agrar Schwerin 15 15 15<br />
Beratung 87 59 55<br />
Bildung 66 68 65<br />
Hotelbetriebe 28 30 32<br />
Service 95 91 86<br />
Auszubildende 9 12 14<br />
Ein gutes Zeichen: Die Betriebszugehörigkeit ist<br />
weiterhin hoch, denn 37 Prozent aller MitarbeiterInnen<br />
sind 15 Jahre und länger im GVN.<br />
Prüfungsaußendienst zur Verbesserung der<br />
Kundenorientierung durchgeführt worden<br />
sind.<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> haben insgesamt acht Prüfungsassistenten<br />
des GVN den Abschlusslehrgang<br />
zum Verbandsprüfer in Montabaur<br />
mit gutem Ergebnis absolviert.<br />
tätigkeitserfassung<br />
Erstmals werden ein vollständiges Kalenderjahr<br />
lang nicht nur die Tätigkeiten<br />
im Prüfungsaußendienst zu Abrechungszwecken<br />
erfasst, sondern auch die Tätigkeiten<br />
der übrigen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter des GVN. Die sogenannten<br />
Tätigkeitsartenschlüssel werden dabei in<br />
Verbindung mit Kunden zugeordneten<br />
Projekten erfasst. Die Erfassung erfolgt auch<br />
dort, wo grundsätzlich keine unmittelbare<br />
Leistungsabrechung gegenüber dem Kunden<br />
erstellt wird, wenn die Leistung im Rahmen<br />
der Mitgliederbetreuung erbracht wird.<br />
Diese Erfassung erfolgt unter der Zielsetzung<br />
der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und der<br />
Verbesserung der Kundenorientierung der<br />
Abteilungen.<br />
organisationsentwicklung<br />
Alle Projekte werden im GVN durch die Prozessorganisation<br />
koordiniert. Diese Aufgabe<br />
beinhaltet die Strukturierung neuer Projekte,<br />
30 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
die Spezifikation wichtiger Anwendungsänderungen<br />
und die begleitende<br />
Optimierung der Prozesse. Die Weiterentwicklung<br />
der Tätigkeitserfassung und<br />
deren Auswertungsmöglichkeiten sowie<br />
die systematische Verbesserung der Abrechnungsprozesse<br />
sind <strong>2007</strong> ein Teil der<br />
vielfältigen Einzelaktivitäten gewesen.<br />
Die neu gestaltete Personaleinsatzplanung<br />
für den Prüfungsdienst wird<br />
im 3. Quartal 2008 eingesetzt werden.<br />
Als großes Einzelprojekt wurde mit der<br />
Einführung eines Enterprise Content<br />
ManagementSystems (ECM, allgemein<br />
bekannt als DokumentenManagement<br />
System) begonnen. Im Hinblick auf den<br />
erheblichen Aufwand und die breite<br />
Wirkung wurde <strong>2007</strong> eine systematische<br />
Voruntersuchung durchgeführt.<br />
Das ECM wird voraussichtlich planmäßig<br />
ab Ende 2008 die im GVN vorhandenen<br />
Dokumente und Informationen zu<br />
unseren Kunden in einer elektronischen<br />
Kundenakte (Bank) bündeln. Ein wichtiges<br />
Ziel und wesentliche Herausforderung<br />
für dieses Projekt ist die Optimierung<br />
dokumentenbezogener Prozesse,<br />
beispielsweise die Rechnungsbearbeitung,<br />
und die standort und abteilungsübergreifende<br />
Informationsversorgung.<br />
Personal in Zahlen<br />
<strong>2007</strong> verringerte sich der Personalbestand<br />
des GVN erneut. Der Bestand an<br />
Mitarbeitern inklusive der Tochterunternehmen<br />
verringerte sich per 31.12. von<br />
618 auf 597 Mitarbeiter. Im GVN waren<br />
552 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
beschäftigt, davon waren 85 Teilzeitkräfte,<br />
9 Mitarbeiterinnen waren in Elternzeit<br />
und 8 Mitarbeiter in der Freistellungsphase<br />
der Altersteilzeit.<br />
Die Zahl der weiblichen Beschäftigten lag<br />
am Ende des Jahres <strong>2007</strong> bei 266.<br />
Die Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ist weiterhin<br />
hoch. 37 % aller Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sind 15 Jahre und länger<br />
im GVN. Im Prüfungsaußendienst hat<br />
diese Gruppe einen Anteil von 45 %. Hier<br />
dialog 6-7/2008<br />
Die „himmlische Hilfe“:<br />
Seit <strong>2007</strong> stehen so genannte GenoAngels, das heißt Senior-Experten und junge Pensionäre,<br />
die verantwortungsvolle Aufgaben im Genossenschaftswesen wahrgenommen haben und<br />
wahrnehmen, insbesondere Gründungsinitiativen aber auch allen Interessierten im Rahmen<br />
ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Ideengeber, Ansprechpartner, Referent und Kontaktvermittler<br />
zur Verfügung.<br />
dokumentiert sich ein hohes Erfahrungspotenzial.<br />
Dementsprechend haben wir im<br />
GVN bei den Mitarbeitern, die 45 Jahre<br />
und älter sind, einen Anteil an der Gesamtbelegschaft<br />
in Höhe von 48 %.<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> hatten wir insgesamt 16<br />
Zugänge und 40 Abgänge zu verzeichnen,<br />
wovon neun Personen in den Ruhestand<br />
getreten sind.<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
31
d ie<br />
Beratung und Betreuung Milch<br />
das Beratungsteam der abteilung Milchwirtschaft stand auch <strong>2007</strong> den Meierei- und<br />
Molkereigenossenschaften mit umfassender Beratung und Betreuung zur Seite.<br />
Schwerpunkte <strong>2007</strong> waren:<br />
Betriebswirtschaftliche Beratung,<br />
Interessenvertretung,<br />
Technische Beratung,<br />
Ernährungsberatung.<br />
Die Genossenschaften sind für ihre<br />
kurz und langfristigen Entscheidungen<br />
mehr denn je darauf angewiesen, auf ein<br />
aussagefähiges Berichts und Planungswesen<br />
zurückgreifen zu können. Der GVN<br />
erstellt auf Anforderung für mittlere und<br />
kleine Unternehmen ein EDVgestütztes<br />
Planungsprogramm unter Einbeziehung<br />
einer Rohstoffrechnung. Die Entwicklung<br />
hinsichtlich Rohstoffeinsatz, Rohstoffverwertung,<br />
Erlöserwartung und Kosten sind<br />
elementare Daten für die Ausrichtung und<br />
Anpassung der Unternehmensstrategie.<br />
Weitere betriebswirtschaftliche Beratung<br />
erfolgt auch bei der Begleitung und Erstellung<br />
von Förderanträgen und Investitionskonzepten.<br />
Jeweils zum 15. des Folgemonats wird durch<br />
die Abteilung Milchwirtschaft der monatliche<br />
Milchgeldauszahlungsvergleich erstellt,<br />
der seit Januar 2008 elektronisch versendet<br />
wird. Der Milchgeldauszahlungsvergleich<br />
erfasst rund 25 % des bundesdeutschen<br />
Milchaufkommens.<br />
Die ingenieurmäßige Betreuung umfasst<br />
sowohl kleinere Investitionsmaßnahmen<br />
als auch größere Projekte. Diese Betreuung<br />
umfasst unter anderem<br />
die technische und technologische Beratung<br />
zur Erstellung von Ausschreibungsunterlagen,<br />
die Erstellung von Projektkalkulationen<br />
und Zeitplänen,<br />
die Produktions und Personaleinsatzplanung<br />
und<br />
Die „unerwartet“ positive Preisentwicklung am<br />
Milchmarkt <strong>2007</strong> hat auf Seiten der Genossenschaften<br />
und ihrer Mitglieder zu einem verstärkten<br />
Informations und Diskussionsbedarf geführt.<br />
Strompool und Energieberatung.<br />
Die Abteilung Milchwirtschaft des GVN<br />
vertritt die Interessen der Molkerei<br />
Genossenschaften gegenüber Verbänden,<br />
LänderMinisterien, Untersuchungsstellen,<br />
Forschungseinrichtungen und Qualitäts<br />
und Fachausschüssen. Der GVN ist in den<br />
unterschiedlichen Gremien vertreten und<br />
in den einzelnen Bundesländern tätig und<br />
vertritt die Interessen der MolkereiGenossenschaften<br />
beispielsweise in der AG Milch<br />
MecklenburgVorpommern, der Landesvereinigung<br />
der Milchwirtschaft in Niedersachsen<br />
sowie der Milcherzeugervereinigung<br />
SchleswigHolstein. Der GVN ist weiterhin<br />
auch Bindeglied zwischen den Molkerei<br />
Genossenschaften und dem DRV in Berlin<br />
und Brüssel.<br />
Die „unerwartet“ positive Preisentwicklung<br />
am Milchmarkt <strong>2007</strong> hat auf Seiten<br />
der Genossenschaften und ihrer Mitglieder<br />
zu einem verstärkten Informations und<br />
Diskussionsbedarf geführt. Die Herausforderung<br />
besteht nach wie vor in einer nachvollziehbaren<br />
Kommunikation zwischen<br />
den MolkereiGenossenschaften und ihren<br />
Mitgliedern. Der GVN hat die Genossenschaften<br />
im Rahmen von verschiedenen<br />
Veranstaltungen, durch Rundschreiben, Veröffentlichungen<br />
und Präsentationen hierbei<br />
unterstützt und begleitet.<br />
In SchleswigHolstein, Hamburg und<br />
MecklenburgVorpommern wurden <strong>2007</strong><br />
insgesamt 31 Verbraucherveranstaltungen<br />
zur Information rund um Milch und<br />
Milchprodukte durchgeführt, an der 1.054<br />
Personen teilnahmen. Die genannten Veranstaltungen<br />
wurden mit Unterstützung der<br />
CMA finanziert.<br />
internationaler tag der Milch<br />
„Entdecke die Vielfalt – die Milch macht’s“,<br />
so lautete das Motto des ITM am 1. Juni<br />
<strong>2007</strong>. Rund 500 Schüler sowie Vertreter<br />
aus Politik und Landwirtschaft folgten der<br />
Einladung des <strong>Genossenschaftsverband</strong>es<br />
Norddeutschland und verbrachten den<br />
Internationalen Tag der Milch rund um die<br />
Historische Meierei Voldewraa im Freilichtmuseum<br />
Molfsee.<br />
Neben diesen Aktivitäten erwartete die<br />
Gäste dort auch das traditionelle „Schau<br />
Käsen“.<br />
Am 8. Mai <strong>2007</strong> fand am Hafen von Waren<br />
an der Müritz der Tag der Milch für rund<br />
1.000 Schüler statt, der von der AG Milch mit<br />
Unterstützung des GVN ausgerichtet wurde.<br />
Diese Veranstaltung fand im Rahmen der<br />
Umweltwoche des Ministeriums für Landwirtschaft,<br />
Umwelt und Verbraucherschutz<br />
des Landes MecklenburgVorpommern statt<br />
und machte die Kinder mit der Milch und<br />
deren Verarbeitung in der Molkerei vertraut.<br />
Eine Käse und Butterstrasse der Milchwirtschaftlichen<br />
Lehr und Untersuchungsanstalt<br />
Oranienburg veranschaulichte den Kindern,<br />
wie Milch zu Butter und Käse verarbeitet<br />
wird. Ein Wissensquiz des Ministeriums für<br />
Landwirtschaft rundete das Thema ab.<br />
32 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
Prämierungsveranstaltung <strong>2007</strong><br />
Die Prämierung der milchwirtschaftlichen<br />
Unternehmen in SchleswigHolstein fand<br />
Mitte Oktober <strong>2007</strong> im Antikhof Bissee statt.<br />
Der <strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland,<br />
der Verband der Milchwirtschaftler für<br />
SchleswigHolstein, Hamburg und Meck<br />
dialog 6-7/2008<br />
lenburgVorpommern sowie die Deutsche<br />
LandwirtschaftsGesellschaft (DLG) hatten<br />
gemeinsam dazu eingeladen.<br />
Den Meiereien des Landes wurden insgesamt<br />
drei Landesehrenpreise, drei Ehrenpreise<br />
und neun Dauerleistungspreise<br />
verliehen.<br />
Entwicklungsdaten der genossenschaftlichen Molkerei/Meiereiwirtschaft (Stand 02.04.2008)<br />
Die DLG vergab die Ehrenurkunde für<br />
fünfjährige Spitzenleistungen an zwei, sowie<br />
zahlreiche goldene, silberne und bronzene<br />
DLGPreise an sechs weitere schleswigholsteinische<br />
Betriebe.<br />
2006 <strong>2007</strong> Differenz Differenz<br />
Einheit Einheit Einheit %<br />
Molkerei/ Meiereiunternehmen inkl . Tochterunternehmen 59 55 -4 -6,8<br />
darunter<br />
- Genossenschaften mit Verarbeitung 18 18 0 0,0<br />
- Tochterunternehmen mit Verarbeitung 9 9 0 0,0<br />
- reine Liefergenossenschaften 20 17 -3 -15,0<br />
- Sonstige Genossenschaften 12 11 -1 -8,3<br />
Mrd. kg Mrd. kg Mrd. kg<br />
Milchaufkommen<br />
davon<br />
6,528 6,395 -0,133 -2,0<br />
- in Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein 4,683 4,583 -0,100 -2,1<br />
- Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt 1,845 1,812 -0,033 -1,8<br />
- Milchaufkommen in Deutschland lt . ZMP in Mrd . kg 27 .162 27 .600 438 1,6<br />
- Anteil am Milchaufkommen in Deutschland in %<br />
Inhaltsstoffe<br />
24,0 23,2<br />
- Fett in % 4,184 4,183 -0,001 0,0<br />
- Eiweiß in % 3,385 3,412 0,027 0,8<br />
Milchlieferanten 14 .233 12 .895 -1 .338 -9,4<br />
- in Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein 12 .521 11 .266 -1 .255 -10,0<br />
- Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt 1 .712 1 .629 -83 -4,8<br />
Durchschnittliche Anlieferung je Lieferant kg kg kg<br />
- in Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein 374 .012 406 .799 32 .788 8,8<br />
- Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt 1 .077 .687 1 .112 .339 34 .652 3,2<br />
Mrd. € Mrd. € Mrd. €<br />
Umsatz 3,422 4,312 0,89 26,0<br />
davon Export 0,633 0,768 0,135 21,3<br />
Auszahlung an Erzeuger Ct/kg Ct/kg Ct/kg %<br />
Gesamt-Ø für 1kg Milch mit 3,7 % Fett- u . 3,4 % Eiweißgehalt 26,63 32,70 6,07 22,8<br />
+ 9 % (ab <strong>2007</strong> +10,7 %) Umsatzsteuer für pauschalierende Landwirte 2,39 3,50 1,11 46,4<br />
Summe inkl . Umsatzsteuer 29,02 36,20 7,18 24,7<br />
- in Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein 26,50 32,53 6,04 22,8<br />
+ Umsatzsteuer 2,38 3,48 1,10 46,2<br />
Summe inkl . Umsatzsteuer 28,88 36,01 7,14 24,7<br />
- Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt 26,96 33,26 6,30 23,4<br />
+ Umsatzsteuer 2,43 3,56 1,13 46,5<br />
Summe inkl . Umsatzsteuer 29,39 36,82 7,43 25,3<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
33
Sicherheit garantiert Die beiden Landmaschinenmechaniker Daniel Schatz (21) und Thomas Legeit (20, v.l.) sind Technik- Spezialisten<br />
bei der AGRAVIS Technik Weser-Aller in Barsinghausen-Göxe. Die AGRAVIS Raiffeisen AG bietet als modernes Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmen<br />
für die genossenschaftlichen Vertriebspartner, die Landwirtschaft und die Menschen in der Region qualitativ hochwertige Produkte<br />
und Dienstleistungen für Pflanzen, Tiere, Technik, Bauservice, Märkte und Energie. Eine zunehmende Motorisierung und Mechanisierung bei<br />
den Landmaschinen wird die schonende und nachhaltige Produktion von Nahrungs-, Futter- und Energiepflanzen sichern. Für diese technischen<br />
Herausforderungen der Zukunft werden Spezialisten gebraucht.<br />
34 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
d ie<br />
agrarberatung und unternehmensberatung<br />
Beratungstätigkeit erfolgreich ausgebaut.<br />
Agrar und Unternehmensberatung<br />
hat auch <strong>2007</strong> für die Agrargenossenschaften<br />
wertvolle Arbeit geleistet. In<br />
Zusammenarbeit mit den Agrargenossenschaften<br />
sind mit Erfolg knapp 200 gestellte<br />
Anträge auf Ablösung der Altschulden<br />
endgültig abgeschlossen worden. Trotzdem<br />
sind immer noch 10 % der gestellten Anträge<br />
offen. An deren Realisierung wird tatkräftig<br />
weiter gearbeitet. Insgesamt sind damit für<br />
die betroffenen Betriebe gute Voraussetzungen<br />
für eine gesicherte Zukunftsplanung<br />
gegeben.<br />
Besonders im Zusammenhang mit der<br />
weiteren Ausgestaltung der Rahmenbedingungen<br />
durch die EU bis 2015 und den<br />
laufenden WTOVerhandlungen standen<br />
wiederum Zukunftsfragen der Agrargenossenschaften<br />
im Mittelpunkt. Dabei ging es<br />
vor allem um Generationsprobleme in den<br />
Genossenschaften, um Strukturfragen in<br />
der Produktionsausrichtung und um die<br />
Sicherung der Produktionsgrundlagen, wie<br />
beispielsweise Boden, Personalentwicklung<br />
und mögliche Kooperationspartner.<br />
Einen großen Raum unserer Arbeit nahmen<br />
unsere Bildungsaktivitäten ein. Dabei ging es<br />
vor allem um die Arbeitskreise Rinderwirtschaft/Futterwirtschaft,<br />
Pflanzenproduktion<br />
und Biogas. In allen Arbeitskreisen gab es<br />
einen deutlichen Zuwachs an Teilnehmern,<br />
Getreideerträge in dz/ha im Jahresvergleich<br />
Fruchtart Mecklenburg-Vorpommern<br />
insgesamt<br />
dialog 6-7/2008<br />
der zukünftig eine Dezentralisierung auf<br />
mehrere Standorte erforderlich macht.<br />
Für die Winterschulung konnte die bisher<br />
erfolgreichste Bilanz gezogen werden: Die<br />
Managerausbildung für Leiter der Agrargenossenschaften<br />
wurde auf Landesebene in<br />
Zusammenarbeit mit dem BilseInstitut, dem<br />
Bauernverband und dem Ministerium für<br />
Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz<br />
erfolgreich fortgeführt. Ein neuer<br />
Lehrgang ist für das 3. Quartal 2008 geplant.<br />
ausblick<br />
Zukünftig wird ein Hauptschwerpunkt unserer<br />
Arbeit in der Beratungstätigkeit in Bezug<br />
auf die gesamte Bodenproblematik liegen.<br />
Unser Beratungsteam<br />
stellt sich vor:<br />
So �nden Sie uns:<br />
Darüber hinaus werden Fragen zur weiteren<br />
Dr. agr. Hartmut Wallstabe Dipl. agr. Ing. Thoralf Risch<br />
Geschä�sführer<br />
Berater/Schwerin<br />
Entwicklung der Agrargenossenschaften<br />
���������<br />
Geschä�s stelle Schwerin<br />
Leiter Agrarberatung<br />
Dipl. agr. Ing. Jan – Ulf Holz<br />
��������<br />
nach inzwischen bereits Berater/Schwerin 17 Jahren erfolg<br />
Dr. Andreas Eisen<br />
Geschä�sführer<br />
��������<br />
Dipl. agr. Ing. Ulrich Leben<br />
reicher Tätigkeit Geschä�s stelle Berlin diskutiert: Berater/Berlin Fragen der<br />
Stellv. Leiter Agrarberatung<br />
Dipl. oec. Rainer Wunschick<br />
weiteren Angelika Entwicklung Pliwischkies des Arbeitskräfte<br />
Berater/Berlin<br />
Referent/Schwerin<br />
bestandes, der Mitgliederbewegung, Dr. agr. Thomas Schleyer der<br />
Dipl. agr. Ing.<br />
Berater/Berlin<br />
Ralf – Dieter Lewin<br />
Produktionsausrichtung Berater, Verbandsprüfer/ und des Geschäftsstelle geordneten<br />
Schwerin<br />
Dipl. agr. Ing. Ulli Mutke<br />
Schwerin<br />
Wismarsche Straße 302<br />
Berater/Berlin<br />
19055 Schwerin<br />
Ausscheidens Dipl. agr. Ing. stehen dabei im Mittelpunkt<br />
Te l . : 0385/3433 150<br />
0385/3433 154<br />
Holger Millahn<br />
Fax: 0385/3433 160<br />
Berater, Verbandsprüfer/<br />
der Überlegungen. Schwerin Auch auf Fragen bezüg<br />
Geschäftsstelle Berlin<br />
Potsdamer Straße 88<br />
lich der Generationsfolge Dr. agr. Uta Hagge in der Leitung müs<br />
10785 Berlin<br />
Berater/Schwerin<br />
Te l . : 030/26472 47<br />
Fax: 030/26512 20<br />
sen Antworten Dr. agr. Wiebke Petersen gefunden werden.<br />
Berater, ldw. Sachverständige<br />
ö. b. v./Schwerin<br />
Wir wollen den Agrargenossenschaften bei<br />
der Zukunftsentwicklung über neue betriebs<br />
Brandenburg<br />
insgesamt<br />
wirtschaftliche Analysemöglichkeiten, Gutachten<br />
bzw. betriebswirtschaftliche Entwicklungspläne<br />
tatkräftige Unterstützung bieten.<br />
Um all diese Aufgaben realisieren und leisten<br />
zu können, steht die eigene Qualifizierung<br />
verstärkt im Mittelpunkt des Jahres 2008.<br />
Hier geht es sowohl um die eigene betriebliche<br />
Weiterbildung als auch um die Nutzung<br />
von betrieblichen Bildungsmöglichkeiten<br />
des Verbandes. Weitere Aktivitäten werden<br />
darüber hinaus auch in Zusammenarbeit mit<br />
anderen Partnern, wie Banken und anderen<br />
betrieblichen Beratungseinrichtungen<br />
entwickelt.<br />
<strong>Genossenschaftsverband</strong><br />
Norddeutschland e.V.<br />
persönlich und professionell<br />
Agrarberatung<br />
Unternehmensberatung<br />
Man darf nicht darauf vertrauen,<br />
dass einem der Erfolg treu bleibt. Man muss sich<br />
selber bemühen, dem Erfolg treu zu bleiben.<br />
Sachsen-Anhalt<br />
insgesamt<br />
4 Vorjahre <strong>2007</strong> Abw . 4 Vorjahre <strong>2007</strong> Abw . 4 Vorjahre <strong>2007</strong> Abw .<br />
Winterweizen 73,2 64,6 -12 % 56,3 56,4 0 % 72,9 69,3 -5 %<br />
Roggen 51,1 45,3 -11 % 40,4 33,1 -18 % 47,0 37,2 -21 %<br />
Wintergerste 65,5 59,6 -9 % 51,3 51,4 0 % 64,8 56,9 -12 %<br />
Winterraps 39,1 34,1 -13 % 30,9 30,0 -3 % 36,8 31,2 -15 %<br />
������<br />
<strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V.<br />
Internet: www.geno-verband.de<br />
E-Mail: vorname.name@geno-verband.de<br />
Michael Jary<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
35
d ie<br />
Betreuung und Beratung warenwirtschaft<br />
Effektive interessenvertretung und unterstützung der Mitglieder auf allen Ebenen.<br />
Betreuung und Beratung der ländlichen<br />
Waren und Verwertungs sowie<br />
der gewerblichen Einkaufs, Dienstleistungsund<br />
Produktivgenossenschaften sind wichtige<br />
Bestandteile des umfangreichen Dienstleistungsangebotes<br />
des GVN.<br />
In enger Zusammenarbeit mit den genossenschaftlichen<br />
Spitzenverbänden wurde unverändert<br />
die Interessenvertretung gegenüber<br />
der Politik und den Wirtschaftsverbänden auf<br />
regionaler und BundesEbene praktiziert. Mit<br />
der Erfassung und Auswertung von aktuellen<br />
und längerfristigen Umsatzverläufen<br />
und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen<br />
hat die Betreuungsabteilung ebenso Unterstützung<br />
geboten wie mit der Beantwortung<br />
grundsätzlicher Fragen zu Investitions und<br />
Finanzierungsmöglichkeiten. Die Begleitung<br />
von Struktur, Kooperations, Sanierungs<br />
und Liquidationskonzepten für die<br />
Genossenschaften sowie die Bewertung der<br />
wirtschaftlichen, formellen und strukturellen<br />
Ausgangssituation von Gründungsinitiativen<br />
wurde in Abstimmung mit den anderen Fachabteilungen<br />
des Verbandes erbracht.<br />
Informationen wurden den genossenschaftlichen<br />
Mitgliedergruppen in vielfältiger Form<br />
übermittelt, wie beispielsweise die alljährlichen<br />
Vortrags und Aussprachetage für die<br />
einzelnen Genossenschaftssparten, die einen<br />
besonderen Schwerpunkt <strong>2007</strong> bildeten.<br />
Die Übernahme von VorOrtSeminaren<br />
zur Unterstützung des genossenschaftlichen<br />
Ehrenamtes sowie Betreuungsaufgaben<br />
gegenüber ausländischen Delegationen und<br />
berufsständischen Organisationen waren<br />
weitere Aufgaben der Betreuungsabteilung.<br />
GVn-arbeitskreis landwirtschaft<br />
in niedersachsen<br />
Mit der Konstituierung des GVNArbeitskreises<br />
Landwirtschaft in Niedersachsen<br />
wurde ein Gremium eingerichtet, das zur<br />
übergreifenden Meinungsbildung zwischen<br />
Kredit, Waren, Molkerei und Vieh vermarktenden<br />
Genossenschaften beitragen soll.<br />
Entsprechend arbeiten neben der Betreuungsabteilung<br />
Vertreter der Abteilungen<br />
Milchwirtschaft und Bankwirtschaft sowie<br />
Vertreter der Banken, Warengenossenschaften<br />
und Molkereien einschließlich der jeweiligen<br />
Zentralinstitute mit. Neben dem Ausbau der<br />
Zusammenarbeit zwischen den Verbundmitgliedern<br />
wird insbesondere eine Intensivierung<br />
des Agrarkreditgeschäftes angestrebt. In<br />
die Konzepterarbeitung ist die Betreuungsabteilung<br />
intensiv mit eingebunden.<br />
arbeitskreis Vertriebssteuerung<br />
Mit der Einrichtung dieses Arbeitskreises sind<br />
Genossenschaftsvertreter und die Warenzentrale<br />
in die Erarbeitung von Anknüpfungspunkten<br />
zur Festigung und dem Ausbau der<br />
Marktanteile der Genossenschaften mit einbezogen.<br />
Ziel ist auch ein einheitlicher Anforderungskatalog<br />
zur EDVtechnischen Unterstützung,<br />
der 2008 umgesetzt werden soll.<br />
Beratungsschwerpunkte<br />
Schwerpunkt der Beratungsabteilung war die<br />
Hilfe bei der Einrichtung von Risiko und<br />
ChancenmanagementSystemen, bei denen es<br />
im Kern darum geht, wesentliche oder sogar<br />
bestandsbeeinflussende Entwicklungen der<br />
Unternehmen frühzeitig zu erkennen, die<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit erkannter Risiken<br />
oder Chancen richtig einzuschätzen, mögliche<br />
Auswirkungen zu bewerten, diese gezielt zu<br />
beeinflussen und eine Dokumentation vorzunehmen.<br />
Darüber hinaus zählten die Erstellung von<br />
Betriebsorganisationen mit Geschäftsverteilungs<br />
und Organisationsplänen, Kompetenzregelungen<br />
sowie Aufgaben und<br />
Arbeitsablaufbeschreibungen für die Bereiche<br />
Verwaltung, Handel und Produktion zu<br />
den weiteren Aufgabenschwerpunkten. Im<br />
Rahmen einer DVUmstellung wurde bei der<br />
Erstellung einer Verfahrensdokumentation mit<br />
Beschreibung der Geschäfts und Kontrollprozesse<br />
mitgewirkt.<br />
Zur Unterstützung der Prüfungsarbeiten wertete<br />
die Beratungsabteilung Massendaten mit<br />
Schwerpunkten in den Bereichen Warenwirtschaft,<br />
Debitoren und Kreditoren aus. Diese<br />
Auswertungen beinhalteten beispielsweise<br />
Inventur und Bewertungskontrollen, Datenprüfungen<br />
im Rahmen von Innenrevisionstätigkeiten<br />
sowie Controllingauswertungen.<br />
Auch bei der Erstellung von Erfolgs und Finanzplanungen<br />
wurden die Genossenschaften<br />
unterstützt und dabei Wege zur Sicherung der<br />
Liquidität und Stabilisierung der wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse aufgezeigt.<br />
Einfach von der Idee zur eG –<br />
mit dem GVN<br />
Unsere GVN-Gründungsteams leisten<br />
fachkundige Beratung und Unterstützung<br />
in allen Phasen der Gründung einer<br />
Genossenschaft. Persönlich, professionell<br />
und schnell. Mit dem GVN-Coaching-<br />
Programm für neue Genossenschaften<br />
bieten wir umfassende Beratungs-,<br />
Bildungs- und Prüfungsleistungen. Das<br />
bietet Sicherheit für die kritische Startund<br />
Konsolidierungsphase.<br />
36 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
d ie<br />
neugründungen<br />
die Genossenschaftsidee und eG werden immer populärer.<br />
Genossenschaft boomt. <strong>2007</strong><br />
konnten 20 neue Genossenschaften<br />
als GVNMitglieder begrüßt werden – so<br />
viele wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Der<br />
Trend zur genossenschaftlichen Kooperation<br />
in Wirtschaft und Gesellschaft hält auch 2008<br />
an.<br />
Unsere Gründungsteams berieten und begleiteten<br />
diese Genossenschaften „von der Idee bis<br />
zur eG“, die alle eine erfolgreiche Gründungsprüfung<br />
durchliefen. Überzeugt von der persönlichen<br />
und professionellen Unterstützung<br />
durch den GVN nimmt der überwiegende Teil<br />
der neuen Genossenschaften am GVNCoaching<br />
Programm teil. Damit ist eine intensive<br />
Beratung und Betreuung in der unternehmerischen<br />
Start und Konsolidierungsphase der<br />
jungen Genossenschaften gewährleistet.<br />
Nahezu 500 Genossenschaftsmitglieder<br />
zählen die Neuen, die in der Genossenschaft<br />
gemeinsam ihre Zukunft gestalten wollen.<br />
Über 270 kleine und mittelständische Unternehmen<br />
aus den Bereichen Dienstleistung,<br />
Handwerk und Landwirtschaft sowie der<br />
Freien Berufe, Ärzte, Apotheker und Unternehmensberater<br />
sichern durch einen gemeinsamen<br />
Marktauftritt, der Bündelung von<br />
Marktmacht und Kompetenzen, Qualitätssicherung<br />
und Outsourcing von Aufgaben ihre<br />
Zukunft als selbständige Unternehmen.<br />
Genossenschaft schafft<br />
Mittelstand<br />
Ohne Genossenschaft kein Mittelstand. Dies<br />
zeigt die Historie unserer Genossenschaften<br />
und deren Bedeutung für die Herausbildung<br />
unserer mittelständischen Wirtschaft. Genossenschaften<br />
öffnen und schaffen Märkte<br />
für kleine und mittelständische Unternehmen.<br />
Die Idee ist hochaktuell und wird von<br />
innovativen Unternehmern zunehmend aufgegriffen.<br />
Die EntscheiderMesse eG (www.<br />
entscheidermesse.de) als Unternehmenskooperation<br />
aus der Region für die Region in<br />
dialog 6-7/2008<br />
Göttingen sowie die Stadtmarketing Seesen<br />
eG (www.stadtmarketingseesen.de) als<br />
innovative Form von neuen PublicPrivate<br />
Partnership sind herausragende Beispiele<br />
<strong>2007</strong>.<br />
Genossenschaft und Energie<br />
Neue Genossenschaften sind darüber<br />
hinaus aktiv im Energiemarkt und beim<br />
Klimaschutz – ob als Bürgersolargenossenschaft,<br />
durch effektive Nutzung der Wärme<br />
von Biogasanlagen, durch Aquakultur wie<br />
bei den Mitgliedern der Fischgut Nord eG<br />
oder bei den Energieberatern der Märkische<br />
Kiefer eG (www.edlmaerkischekiefer.de).<br />
Genossenschaft und Gesundheit<br />
Kooperationen und Netzwerke sind<br />
entscheidende Ansätze für eine zukunftsfähige<br />
Entwicklung des Gesundheitswesens.<br />
Genossenschaften als Unternehmens und<br />
Rechtsform bieten sich in vielfältiger Weise<br />
an und es gilt, noch entscheidende Potenziale<br />
beispielweise durch die Gründung Medizinischer<br />
Versorgungszentren als eG zu<br />
realisieren. 120 Ärzte und Apotheker haben<br />
dies <strong>2007</strong> mit der Gründung von Genossenschaften<br />
wie der apogen eG (www.apogen.<br />
de) oder der endoportal eG (www.endoportal.de)<br />
zukunftsweisend begonnen.<br />
wirtschaft und Soziales<br />
“Membership value“ statt „shareholder value“:<br />
Bei der Genossenschaft steht die Mitgliederförderung<br />
und nicht die Gewinnmaximierung<br />
im Vordergrund. Raiffeisen<br />
verstand Genossenschaft schon immer auch<br />
als Solidargemeinschaft mit Schwachen.<br />
Dieser Gedanke wird zunehmend in Sozialgenossenschaften<br />
neu entdeckt und wieder<br />
aufgegriffen, wie etwa bei der fairkauf eG,<br />
ein neues und besonderes Kaufhaus in Hannover,<br />
das man unbedingt besuchen sollte<br />
(www.fairkaufhannover.de).<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
37<br />
Bausparen +<br />
Energie sparen<br />
ab 1,95%<br />
Darlehenszins.*<br />
Zum Bauen, Kaufen oder<br />
Modernisieren Bauspardarlehenszins<br />
ab günstigen<br />
1,95%.* Nutzen Sie diese<br />
attraktiven Konditionen für<br />
eine erfolgreiche Beratung.<br />
Denn keiner hat mehr zufriedene<br />
Kunden als die<br />
Nr. 1 – Schwäbisch Hall.**<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.schwaebisch-hall.de<br />
* Ab 2,34% effektivem Jahreszins ab Zuteilung<br />
beim Bauspardarlehen im Schwäbisch Hall Tarif<br />
Fuchs-Spezial (mit höherem Tilgungsbeitrag).<br />
** Bezüglich der Kundenzahl privater Bausparkassen.<br />
37
d ie<br />
Genoakademie<br />
Zeitgemäß, flexibel und kompetent: das dienstleistungsunternehmen<br />
hat die richtigen weichen gestellt.<br />
GenoAkademie des GVN hat ihr<br />
Leistungsprofil <strong>2007</strong> konsequent weiterentwickelt<br />
und ihren bereits seit über zehn<br />
Jahren beschrittenen Weg vom klassischen<br />
Seminaranbieter zu einem breit aufgestellten<br />
Dienstleister in nahezu allen Fragen der Personalentwicklung<br />
fortgesetzt. Die Individualisierung<br />
ihrer Angebote auf die konkreten<br />
Bedürfnisse der Genossenschaften und die<br />
Begleitung bei allen personalrelevanten<br />
Veränderungsprozessen wird auch künftig<br />
die strategische Leitlinie der GenoAkademie<br />
zur Bewältigung der Herausforderungen der<br />
Zukunft sein.<br />
Steigende nachfrage - indikator<br />
für Qualität und Flexibilität<br />
Die Nachfrage nach Dienstleistungen der<br />
GenoAkademie ist auch <strong>2007</strong> erneut auf<br />
nunmehr über 10 Mio. Euro gewachsen.<br />
Angesichts zunehmender Konzentration<br />
im Bereich der Kunden und abnehmender<br />
Bedeutung der klassischen Aufstiegsfortbildung<br />
in Folge der demografischen Entwicklung<br />
ist dies ein eindeutiger Indikator dafür,<br />
dass unsere Kunden die Qualität unserer<br />
Leistungen schätzen. Die GenoAkademie<br />
hat sich flexibel auf die Kundenbedürfnisse<br />
eingestellt und mit innovativen Angeboten<br />
neue Leistungsfelder erschlossen.<br />
Nachfrageentwicklung (in TEUR)<br />
Leistungsbereiche 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Gesamt 8 .646 8 .884 9 .313 10.054<br />
Ausbildung (Seminare) 719 673 681 668<br />
Kernmodule 2 .544 2 .562 2 .474 2.147<br />
Spezialmodule 1 .119 1 .027 1 .523 1.676<br />
Tagungen 349 450 494 430<br />
Warengenossenschaften 384 470 537 560<br />
TopStart-Betreuung 705 728 702 749<br />
JobTraining inhouse 767 883 1 .031 1.705<br />
Berufsakademie 455 410 522 738<br />
BankColleg 592 700 764 707<br />
Jobtraining vor ort – der trend<br />
zum individuellen<br />
Einen immer größeren Stellenwert im Leistungsspektrum<br />
nimmt das „JobTraining“<br />
ein – das individuelle, auf die speziellen<br />
Wünsche und Bedürfnisse unserer Genossenschaften<br />
abgestimmte Training und Coaching.<br />
Immer mehr Kunden legen Wert auf<br />
konkrete und zielgerichtete Qualifizierungsmaßnahmen,<br />
die Lösungen für spezielle<br />
innerbetriebliche Personalentwicklungsbedarfe<br />
bieten. Für die GenoAkademie liegt<br />
hier seit Jahren das Wachstumsfeld – auch<br />
für die Zukunft.<br />
In zahlreichen Genossenschaften aus dem<br />
Bank aber auch dem Warenbereich wurden<br />
Führungskräfte über InhouseWorkshops,<br />
Gruppentrainings und Einzelcoachings für<br />
ihre Aufgaben trainiert und Teamprozesse<br />
begleitet. Über Mitarbeiterbefragungen, die<br />
anonym über unser Internetportal von uns<br />
durchgeführt wurden, konnten konkrete<br />
Ansatzpunkte zur gezielten Personalentwicklung<br />
herausgearbeitet und Lösungen<br />
gefunden werden.<br />
Zur Vertriebsunterstützung werden die<br />
MitarbeiterInnen im Markt in Gruppen und<br />
Einzeltrainings und mit individuellen Analyse<br />
und Verkaufshilfen<br />
der Bank<br />
„scharf“ trainiert.<br />
Die anschließende<br />
persönliche Begleitung<br />
am point of<br />
sale durch unsere<br />
Trainer ist der entscheidende<br />
Schritt<br />
für die praktische<br />
Umsetzung zum<br />
Vertriebserfolg<br />
jedes Einzelnen.<br />
Immer mehr<br />
Genossenschaften entschließen sich daher zu<br />
Folgeaufträgen, um die Nachhaltigkeit der<br />
gewachsenen Vertriebsergebnisse zu sichern.<br />
Die steigende Nachfrage in diesem Segment<br />
(+ 73 % in drei Jahren) belegt die hohe Akzeptanz<br />
unserer Trainer, die zunehmend auch<br />
von unseren Verbundpartnern und von Nichtgenossenschaften<br />
verschiedener Branchen in<br />
Anspruch genommen werden.<br />
innovation und Entwicklung –<br />
Grundlage für die Zukunft<br />
<strong>2007</strong> wurde das Qualifizierungskonzept zum<br />
„Geprüften Vorsorgeberater“ sowie zum „Geprüften<br />
Baufinanzierungsberater“ eingeführt<br />
und als Zusatznutzen für die Banken vom<br />
TÜVSaarland zertifiziert. Diese innovativen<br />
Konzepte finden große Nachfrage bei unseren<br />
Kreditgenossenschaften. In zahlreichen<br />
Banken hat die GenoAkademie mit ihren<br />
Trainern die Einführung der neuen Vertriebsphilosophie<br />
VR Finanzplan Mittelstand<br />
erfolgreich unterstützt.<br />
Für Banken wird es immer schwieriger,<br />
geeignete Auszubildende zu gewinnen. Die<br />
GenoAkademie hat deshalb ein Projekt<br />
„Personalmarketing für Berufseinsteiger“<br />
aufgelegt. Die Ergebnisse haben bei unseren<br />
Kreditgenossenschaften großes Interesse<br />
gefunden: Aufmerksamkeit erregende Printmedien<br />
zur Erstansprache, eine innovative,<br />
jugendgerechte Website mit Videosequenzen<br />
aus der Ausbildung, ein OnlineBewerber<br />
Tool, das einfach ist und Zeit spart, integrierte<br />
OnlineTests und Auswahltools bis hin zu<br />
einem AssessmentCenter zur Endauswahl.<br />
aufstiegsfortbildung GenoPE –<br />
Kooperation im Finanzverbund<br />
Die demografische Entwicklung spiegelt sich<br />
auch in unseren Genossenschaften wider. Der<br />
38 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
Bedarf für zentrale Seminare der Aufstiegsfortbildung<br />
nimmt daher seit einigen Jahren<br />
kontinuierlich ab. Grund genug, auch im<br />
Bildungsverbund die Kräfte zu bündeln. Im<br />
Rahmen der bundesweiten Zusammenarbeit<br />
der Regionalakademien hat die GenoAkademie<br />
die Verantwortung als KompetenzCenter<br />
für den großen Bereich des Firmenkundengeschäftes<br />
übernommen. Sie leistet damit<br />
einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung<br />
und zur kostengünstigen Bereitstellung<br />
von Kernmodulen und Kompetenznachweisen<br />
bundesweit.<br />
Auch in der Kooperation der Akademien der<br />
drei nord und westdeutschen Verbände wird<br />
immer enger zusammengearbeitet. Damit allen<br />
Mitgliedsbanken in jedem Jahr komplett<br />
alle Kernmodule der Aufstiegsfortbildung<br />
angeboten werden können, haben wir uns<br />
auf ein gemeinsames Seminarprogramm im<br />
Funktionsbereich Betrieb und Steuerung<br />
geeinigt. 2008 wird es erstmals umgesetzt.<br />
weiterbildung – anpassung an<br />
veränderte anforderungen<br />
Immer wichtiger werden die Weiterbildung<br />
der Mitarbeiter und die Anpassung an die<br />
gestiegenen und veränderten Anforderungen.<br />
Die GenoAkademie trägt dem mit<br />
ihrem Leistungsangebot in vollem Umfang<br />
Rechnung: Sie greift aktuelle Themen frühzeitig<br />
auf und gibt den Banken mit kurzen<br />
und gezielten Seminaren die Möglichkeit,<br />
ihre Mitarbeiter jederzeit auf dem aktuellen<br />
Wissenstand zu halten.<br />
Die von Jahr zu Jahr steigende Inanspruchnahme<br />
in diesem Bereich zeigt, dass die richtigen<br />
Themen besetzt wurden und die Banken<br />
den Stellenwert von Investitionen in die<br />
Anpassungsweiterbildung ihrer Mitarbeiter<br />
erkannt haben. Großen Zuspruch findet auch<br />
das Konzept der regelmäßigen Fachtagungen<br />
für alle wesentlichen Funktionsgruppen der<br />
Banken. Sie werden gern als Plattform für<br />
einen intensiven Erfahrungsaustausch aus<br />
der Praxis genutzt.<br />
Geschlossene Seminare –<br />
der Blick zum Kunden<br />
Die GenoAkademie bietet ihre Seminare<br />
zunehmend auch als geschlossene Veranstal<br />
dialog 6-7/2008<br />
Isernhagen und Rendsburg:<br />
Zum GVN gehören die zwei eigenen Seminarstätten „Genossenschaftsakademie Isernha-<br />
gen“ und die „Genossenschaftsakademie Rendsburg“. Insgesamt 127 Einzelzimmer, 12 Semi-<br />
narräume und 19 Gruppenarbeitsräume stehen für Tagungen und Seminare zur Verfügung.<br />
Klimatisierte Räume, eine zeitgemäße Ausstattung und aktuelle Seminartechnik sowie die<br />
persönliche und professionelle Betreuung schaffen eine angenehme Tagungs- und Seminaratmosphäre.<br />
Kulinarisch werden die Gäste mit typisch norddeutscher Küche von den<br />
hauseigenen Köchen verwöhnt.<br />
tungen in den Räumen der Banken an. Diese<br />
Variante ist nicht nur aus Kostengründen interessant,<br />
sie ermöglicht auch in besonderem<br />
Maße auf die individuellen Bedingungen<br />
und Anforderungen der Genossenschaften<br />
einzugehen.<br />
Personalentwicklung für waren-<br />
und dienstleistungsgenossenschaften<br />
Die GenoAkademie hat ihre Unterstützung<br />
der Waren und Dienstleistungsgenossenschaften<br />
in allen Fragen der Personalentwicklung<br />
weiter ausgebaut. Durch intensive<br />
Betreuung ist es gelungen, seit mehreren<br />
Jahren steigende Umsätze zu erzielen – im<br />
genossenschaftlichen Verbund ebenso einmalig<br />
wie erfreulich. Auch im Warenbereich<br />
werden zunehmend individuelle Veranstal<br />
tungen und Trainings in den Genossenschaften<br />
nachgefragt.<br />
Das Seminarprogramm wurde unter anderem<br />
auch durch Kooperationen mit anderen<br />
Partnern weiter ausgebaut, das Bildungsprogramm<br />
zum Handelsfachwirt aktualisiert<br />
und auf völlig neue Grundlagen gestellt.<br />
Insgesamt konnten die Umsätze im Warenbereich<br />
in den letzten drei Jahren um 45 %<br />
gesteigert werden – ein Beleg für bedarfsgerechte<br />
Leistungen und hohe Qualität der<br />
Beratung.<br />
BankColleg – Karriere step by<br />
step<br />
MitarbeiterInnen von Genossenschaften<br />
nehmen ihre Karriere im Beruf immer mehr<br />
selbst in die Hand und investieren damit<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
39
Personalentwicklung mit Hilfe der GenoAkademie –<br />
das heißt intensives Training vor Ort und Begleitung<br />
der Führungskräfte und Mitarbeiter in ihrem<br />
Arbeitsalltag.<br />
in die eigene Zukunft – auch zum Nutzen<br />
ihrer Bank. Seit über zehn Jahren bietet die<br />
GenoAkademie diesen jungen, engagierten<br />
Bankkaufleuten die Möglichkeit, sich auf<br />
eigene Initiative und eigene Kosten weiterzubilden<br />
und sich damit in ihrer Bank für<br />
weiterführende Aufgaben zu empfehlen. An<br />
zehn Standorten bereiten sich Jahr für Jahr<br />
mehr als 200 Studierende auf ihren Abschluss<br />
„Fachwirt BankColleg“ vor.<br />
Viele von ihnen gehen ihren Weg weiter mit<br />
dem einjährigen berufsbegleitenden ManagementStudium<br />
zum Abschluss „Bank<br />
„d<br />
er Bachelor kommt gut an!“ – dieser<br />
Titel des im Februar 2008 erschienenen<br />
FAZArtikels über die Akzeptanz von<br />
BachelorStudiengängen beschreibt treffend<br />
die Stimmung der Volksbanken Raiffeisenbanken,<br />
die sich für die Umsetzung des<br />
dualen BachelorStudienganges ‚Banking<br />
and Finance‘ entschieden haben.<br />
Die Auswahl der Spezialisierungsmodule<br />
im Hauptstudium belegt, dass auch die<br />
inhaltliche Ausrichtung des Studienganges<br />
den Anforderungen der Finanzwirtschaft<br />
entspricht: So haben beispielsweise 81 Prozent<br />
der Studierenden des Jahrgangs 2005<br />
eine vertriebliche Spezialisierung gewählt.<br />
Dies wird fachlich durch die Auswahl des<br />
Themenfeldes Vermögensmanagement (91,5<br />
Prozent der Studierenden) beziehungsweise<br />
FirmenkundenKreditgeschäft (61,7 Prozent<br />
betriebswirt Bankcolleg“. Die Nachfrage bestätigt<br />
das hohe Engagement der Mitarbeiter<br />
unserer Volksbanken Raiffeisenbanken, die<br />
dieses weiterführende Leistungsangebot der<br />
GenoAkademie nachdrücklich unterstützen.<br />
Strategische Planung – der Blick<br />
nach vorn<br />
Die GenoAkademie ist auf die Anforderungen<br />
der Zukunft bestens vorbereitet. Der<br />
strategische Veränderungsprozess in der Personalentwicklung<br />
von zentralen Seminaren<br />
zu individuellen InhouseLösungen und vom<br />
Berufsakademie für Bankwirtschaft<br />
der Studierenden) abgerundet. Die Studierenden<br />
haben sich bei diesen Entscheidungen<br />
an möglichen Tätigkeitsbereichen in den<br />
Volksbanken Raiffeisenbanken im Anschluss<br />
an das Studium orientiert und vervollständigen<br />
damit bewusst ihr Kompetenzprofil<br />
entsprechend der gesuchten Anforderungen.<br />
Die dargelegte Präferenz der Studierenden ist<br />
ein Indiz für den hohen Abstimmungsgrad<br />
zwischen bankpraktischen Anforderungen<br />
und wissenschaftlich ausgerichteten Studieninhalten<br />
– dem inhaltlichen Kennzeichen des<br />
dualen Studiums an der Berufsakademie.<br />
Kluge Köpfe binden und<br />
weiter qualifizieren!<br />
Weniger bekannt ist eine Neuerung, die der<br />
BachelorStudiengang mit sich bringt: Die<br />
klassischen Seminaranbieter zum Dienstleister<br />
in allen Fragen des Personalmanagements,<br />
spiegelt sich in der Entwicklung ihres<br />
Leistungsangebotes der letzten Jahre wider.<br />
Zentrale Seminare in unseren eigenen Genossenschaftsakademien<br />
in Rendsburg und<br />
Isernhagen machen nur noch 36,6 % des gesamten<br />
Leistungsumfangs aus. Die steigende<br />
Nachfrage nach InhouseLösungen (+39 %<br />
in drei Jahren) zeigt, dass die strategischen<br />
Ziele und die Veränderungsgeschwindigkeit<br />
der GenoAkademie stimmig sind.<br />
die Studierendenzahlen des Bachelor-Studiengangs ‚Banking and Finance‘ und die<br />
nachfrage nach dem weiterführenden Studiengang zum Bachelor of arts überstiegen<br />
die Erwartungen.<br />
Möglichkeit der Anrechnung von Prüfungsleistungen<br />
der Spezialisierungsmodule und<br />
deren Integration in das Kompetenznachweissystem<br />
der genossenschaftlichen Personalentwicklung<br />
GenoPE. Es lässt sich so die<br />
Berufsfähigkeit der BachelorAbsolventen<br />
abbilden. Dies erlaubt die individuelle Kontrolle<br />
über den Stand der bereits erlangten<br />
Berufsfähigkeit, dem Hauptziel des Bachelor<br />
Studienganges.<br />
Der Erfolg des dualen BachelorStudiums<br />
macht es 2008 weiterhin zum Motor für die<br />
Zusammenarbeit im (Aus)Bildungsbereich<br />
mit den Genossenschaftsbanken.<br />
40 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
Fit für die Gartensaison Nach der Winterpause und vor dem ersten Weg zur Wiese wartet Werkstattchef Ronald Morawski (57)<br />
nicht nur Rasenmäher. In der genossenschaftlichen Fachwerkstatt für Motorgeräte in Fredenbeck werden Reparaturen und Inspektionen vom<br />
Aufsitzmäher und Gartenhäcksler über Hochdruckreiniger und Kettensägen bis hin zum Vertikutierer durchgeführt.<br />
dialog 6-7/2008<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
41
h underte<br />
Pressearbeit<br />
länge ist nichts, Botschaft ist alles.<br />
von Pressemitteilungen landen<br />
täglich in den EMailPostfächern der<br />
Redaktionen. Im schnellen Redaktionsalltag<br />
bleiben den vielen Entscheidern in den Medien<br />
oft nur wenige Sekunden für die beiden Alternativen<br />
Kopfnicken oder Kopfschütteln und die<br />
Betätigung der „Löschen“Taste. Im medialen<br />
Kampf um Aufmerksamkeit arbeitet die GVN<br />
Presseabteilung nach dem Motto „weniger ist<br />
mehr“. Die tägliche Herausgabe von Meldungen,<br />
die Nutzung stark werblicher Ausdrücke oder<br />
gar Anglizismen mit unverständlichen Fachbegriffen<br />
gehören nicht zum Arbeitsstil der GVN<br />
Presseabteilung. Jedoch gilt für Anglizismen der<br />
legitime Grundsatz der Nutzung immer dann,<br />
wenn es kein deutsches Wort gibt.<br />
Visitenkarte Pressemitteilungen<br />
Länge ist nichts, Botschaft ist alles: Gut<br />
gemachte Pressemitteilungen und Veröffent<br />
lichungen sind die Visitenkarten unseres<br />
Verbandes und unserer Genossenschaften.<br />
Pressearbeit muss effektiv und nachweisbar<br />
sein. Wer sich unprofessionell präsentiert,<br />
verspielt schnell seinen Ruf – das höchste<br />
Gut für Kommunikationsfachleute. Informationen<br />
müssen kurz und prägnant verfasst<br />
werden. Kurzum: Am besten so, wie<br />
die Journalisten selbst schreiben würden.<br />
Dann ist die Abdruckwahrscheinlichkeit<br />
fast schon garantiert. Die Presseabteilung<br />
des GVN verschickt keine routinemäßigen<br />
Pressemitteilungen, nur „um im Gedächtnis<br />
zu bleiben“. Wer, Was, Wann, Wo<br />
und Warum – das sind die journalistisch<br />
elementaren Fragen, die wir in der GVN<br />
Presseabteilung beantworten müssen. Gern<br />
gesehen sind nach wie vor Stellungnahmen<br />
wichtiger Entscheidungsträger, im Pressejargon<br />
„Statements“ genannt. Wir wissen:<br />
Journalisten haben wenig Zeit und müssen<br />
Ex-Bundesaußen minister<br />
Joschka Fischer auf dem GVN-<br />
Verbandstag <strong>2007</strong> in Berlin.<br />
in den ersten zwei Sätzen einer Pressemitteilung<br />
verstehen, worum es geht. Wenn<br />
nicht, befassen sie sich nicht näher damit.<br />
Ergebnis: „Löschen“Taste.<br />
Gute Sprache in der Presse<br />
Wo gibt es gutes Deutsch in der Presse zu<br />
lesen? Die „tonangebenden Medien“ in<br />
Deutschland sind hierfür immer als ein<br />
gutes Beispiel zu nennen. Das fängt bei der<br />
„Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ an.<br />
Aber auch „Bild“ und die „Welt“ nutzen<br />
eine sprachliche Ausdrucksweise, die klar<br />
und prägnant ist. „Bild“ hat zwar nur ein<br />
kleines Vokabular zu bieten, der klare<br />
Satzbau und die Fähigkeit, Sachverhalte<br />
auf den Punkt zu bringen, sind jedoch eine<br />
gute Schule für alle interessierten Leser,<br />
Schreiber und Kommunikationsverantwortlichen.<br />
42 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
dialog 6-7/2008
imagebildung <strong>2007</strong><br />
ländliche und gewerbliche<br />
Genossenschaften<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit für ländliche und<br />
gewerbliche Genossenschaften erfolgte nicht<br />
nur über Pressekonferenzen und mitteilungen,<br />
sondern auch über eine presseseitige<br />
Begleitung auf Messe und Marktauftritten.<br />
Zentrale Messeereignisse waren die Internationale<br />
Grüne Woche in Berlin oder die<br />
Regionalmessen NORLA in Rendsburg,<br />
MeLa in Mühlengeez, BraLa in Brandenburg<br />
sowie die Tarmstedter Ausstellung. Aber<br />
auch Haus und Branchenmessen wie die<br />
MEGA in Hamburg oder die Spargelmesse<br />
der RWG Leese waren Dokument für eine<br />
regelmäßige und aktive Präsenz unserer<br />
Genossenschaften.<br />
Intensive Verbindungen zu den landwirtschaftlichen<br />
Berufsverbänden und<br />
Organisationen wie Landjugend, Landesarbeitsgemeinschaft<br />
junger Landwirte oder<br />
anderen berufsständischen Organisationen<br />
unterhält der Verband seit vielen Jahren.<br />
Das traditionelle RaiffeisenLandjugend<br />
Seminar mit Teilnehmern aus Mecklenburg<br />
Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig<br />
Holstein oder das Vermarktungsseminar des<br />
Fachbereiches Agrarwissenschaften der FH<br />
Osnabrück sind Beispiele aktiver Begleitung<br />
durch den Verband. Hierzu gehört auch<br />
der Studienkurs für Nachwuchskräfte im<br />
landwirtschaftlichen Ehrenamt, wo der GVN<br />
regelmäßig mit Landwirten Fragen rund um<br />
das Genossenschaftswesen diskutiert.<br />
Kreditwirtschaft<br />
Auch im Finanzbereich sorgte die Vertriebsstärke<br />
der Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
<strong>2007</strong> für positive Ergebnisse in<br />
den Bilanzen der Genossenschaftsbanken.<br />
Ein überdurchschnittlich guter Ertragsvorsprung<br />
im Zins und Provisionsergebnis der<br />
GVNBanken im Bundesvergleich ist hier ein<br />
erfreuliches Resultat.<br />
Im Bereich der internationalen Rechnungslegungsstandards<br />
hat der Verband gegen die<br />
Übernahme des IFRSEntwurfs für kleine<br />
und mittlere Unternehmen eine klare Posi<br />
dialog 6-7/2008<br />
Gut gemachte Pressemitteilungen und<br />
Veröffentlichungen sind die Visitenkarten unseres<br />
Verbandes und unserer Genossenschaften.<br />
Pressearbeit muss effektiv und nachweisbar sein.<br />
tion bezogen, um auf die Benachteiligung<br />
dieser Unternehmen hinzuweisen.<br />
Genossenschaften als<br />
wirtschaftsfaktor<br />
Die positive Gründungsentwicklung im<br />
genossenschaftlichen Bereich war auch <strong>2007</strong><br />
Inhalt von Veröffentlichungen und Pressemeldungen<br />
des GVN. Auf dem Workshop<br />
,,Zukunftsmodell Genossenschaften – gemeinsam<br />
selbstständig bleiben“ – erstmals<br />
initiiert vom GVN zusammen mit dem<br />
Niedersächsischen Wirtschaftsministerium<br />
und der NBank – wurde interessierten Unternehmern<br />
deutlich, dass die Mitgliedschaft<br />
als konstitutives Element der Genossenschaft<br />
nachhaltige und dauerhafte unternehmerische<br />
Erfolge begünstigen kann. Die Teilnehmer<br />
erhielten zudem durch die Vorträge<br />
der Vorstände einzelner Genossenschaften<br />
einen detaillierten Praxisbezug und konnten<br />
gezielt Fragen rund um genossenschaftliche<br />
Kooperationsmodelle und zur Rechtsform<br />
der eG stellen.<br />
themenfindung <strong>2007</strong><br />
immer an die Mitglieder denken<br />
Im Rahmen der Pressearbeit <strong>2007</strong> hat der<br />
Verband Themen wie ,,Unternehmensnachfolge<br />
in Deutschland: Gründung einer<br />
Genossenschaft bietet nachhaltige Potenziale“<br />
und die vielfältigen Möglichkeiten einer<br />
Nutzung der eG als Rechtsform in den Fokus<br />
seiner Arbeit gestellt.<br />
Um das Thema mittelständische Kooperationen<br />
ging es auch auf dem „3. Mittelstandstag<br />
Niedersachsen“ in Hannover.<br />
Gemeinsam mit den Sparkassen und der<br />
NBank positionierte sich die genossenschaftliche<br />
Bankengruppe als tragender<br />
Teil der mittelständischen Wirtschaft.<br />
Mit weiteren (Fach)Veröffentlichungen<br />
im Bankensektor, der Agrar und Ernährungswirtschaft<br />
sowie zum Thema<br />
Milch informierte der GVN aktuell über<br />
themenspezifische Ereignisse. Ob der „Tag<br />
der Milch“ oder die ,,Kooperationspreise<br />
der Agrar und Ernährungswirtschaft“ –<br />
Genossenschaften waren hier maßgeblich<br />
auch als Preisträger beteiligt.<br />
Eine historische Bilderausstellung zeigte<br />
der Öffentlichkeit die genossenschaftliche<br />
Arbeitswelt. Die Ausstellung ,,160 Jahre<br />
Genossenschaften“ bot den Besuchern<br />
eine Fülle an historischem Bild material<br />
und anschauliche Beispiele aus den<br />
Genossenschaften „damals und heute“.<br />
Ausstellungsstücke aus der täglichen<br />
Arbeit in früheren Zeiten verdeutlichten<br />
den Besuchern, dass genossenschaftliche<br />
Kooperationen in Deutschland, aber auch<br />
weltweit Teil eines 800 Millionen Menschen<br />
umfassenden Netzwerkes sind.<br />
Auf dem ersten ,,Parlamentarischen<br />
Abend“ des GVN zeigte sich der Niedersächsische<br />
Landtag von der Idee der<br />
Genossenschaften beeindruckt: Mehr als<br />
100 Teilnehmer folgten der Einladung zu<br />
einem Abend mit „InfotainmentCharakter“,<br />
guten Gesprächen, neuen Kontakten<br />
und gutem Essen.<br />
Ein Projekt macht Schule: Mit dem<br />
deutschlandweit einzigartigen Schülerprojekt<br />
„Schülergenossenschaften“ lernen<br />
Schüler wirtschaftliches Handeln mit demokratischen<br />
Grundwerten zu verbinden.<br />
Das äußerst erfolgreiche PilotProjekt soll<br />
gemeinsam mit den Partnern nach zweijähriger<br />
Pilotphase 2008 auf Landes und<br />
Bundesebene weiter entwickelt werden.<br />
Das Sonderheft ,,Klima und Energie“ im<br />
Rahmen der Schriftenreihe des GVN<br />
machte thematisch auf sich aufmerksam.<br />
Die aktuellen und nachhaltigen Fachartikel<br />
erschienen zur gleichen Zeit, als der<br />
Friedensnobelpreis an den ,,Weltklimarat“<br />
und den USamerikanischen Umweltaktivisten<br />
Al Gore verliehen wurde.<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />
43
Mit einer Beilage im Berliner Tagesspiegel<br />
überzeugte der Verband anlässlich des<br />
Verbandstages im November <strong>2007</strong> in Berlin<br />
zum Thema ,,Verantwortung übernehmen<br />
– nachhaltig wirtschaften – gemeinsam<br />
handeln“. Ex-Bundesaußenminister Joschka<br />
Fischer betonte in seinem Gastvortrag die<br />
Notwendigkeit mitgliederorientierter Genossenschaften,<br />
nicht nur für die Entwicklung<br />
des Mittelstandes in Deutschland, sondern<br />
wirtschaftlich zur Stärkung der kleinen und<br />
mittelständischen Unternehmen in aller<br />
Welt.<br />
In der vielbeachteten Tagesspiegel-Beilage<br />
,,Genossenschaften – eine Idee ist 160 Jahre<br />
alt und nach wie vor aktuell“ zeigte sich<br />
in zahlreichen Beiträgen, dass Genossenschaften<br />
Modelle sind, die im Gegensatz zu<br />
Konzernen von unten gewachsen sind und<br />
Mitgliederorientierung erlebbar machen.<br />
Das neue Projekt ,,GenoAngels: Botschafter<br />
für die Genossenschaftsidee“ aktivierte 15<br />
„junge Pensionäre“, die gerade in den Ruhestand<br />
getreten sind, als Multiplikatoren für<br />
die genossenschaftliche Idee. Hier kümmern<br />
sich Senior-Experten insbesondere um<br />
Gründungsinitiativen und stehen diesen im<br />
Verbandsgebiet mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Die bevorstehende Fusion der Verbände<br />
GVN und GV Frankfurt wurde in verschiedenen<br />
Presseveröffentlichungen thematisiert.<br />
Die hierfür vorliegenden Gründe<br />
machen das Ziel, die Leistungsfähigkeit des<br />
Verbandes im Interesse der Mitglieder und<br />
Kunden weiter zu erhöhen, deutlich.<br />
„Kein Verkauf von Krediten“<br />
Der Verband unterstrich ebenso wie der BVR,<br />
dass die Genossenschaftsbanken Kredite nicht<br />
an Finanzinvestoren verkaufen: ,,Vertragsgemäß<br />
bediente Kredite werden nicht ohne Zustimmung<br />
des Kreditnehmers weitergegeben“,<br />
so der Verbandsvorstand.<br />
In einer weiteren Presseerklärung kritisierte<br />
der Verbandsvorstand die gängige Praxis der<br />
Steuerhinterziehung mit Geldanlagen in Ländern<br />
wie Liechtenstein: ,,Alle müssen in diesem<br />
Land seit Jahren den Gürtel enger schnallen,<br />
aber einige verhalten sich so, als seien sie nicht<br />
Teil dieser Gesellschaft“. „Höhere Strafen für<br />
Steuerhinterzieher müssen auch konsequent<br />
angewendet werden.“<br />
Ausblick<br />
2008 jährt sich das Jubiläum der genossenschaftlichen<br />
Idee. In einem Festakt im Beisein<br />
des Bundespräsidenten wird am 25.September<br />
2008 in Berlin des 200. Geburtstages von<br />
Hermann Schulze-Delitzsch gedacht. Auch dem<br />
120. Todestag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen<br />
wird feierlich Rechnung getragen.<br />
Aktuelle Presseinformationen finden Sie unter<br />
www.geno-verband.de/Aktuelles.<br />
Kühe auf dem Laufsteg Kraftfahrer Janny Rathjen (48) transportiert tiergerecht. Die genossenschaftliche Verladestelle in Oerel bei<br />
Bremervörde ist spezialisiert auf Groß- und Nutzvieh. Mu(h)lti-Ku(h)lti: Rathjen ist nicht nur Fahrer, er muss auch grundlegende Kenntnisse über die<br />
Verhaltensweisen der Tiere beim Treiben und Verladen sowie über die Verladeeinrichtungen haben. Dazu gehören auch die Gestaltung der Treibgänge<br />
und Streckenführung, Abmessungen, Bodenbelag, Lichtverhältnisse und vieles mehr. Nur so kann ein schonender Transport für die Schlachttiere<br />
gewährleistet werden.<br />
44 GENOSSENSCHAFTSVERBAND<br />
dialog 6-7/2008
Warhol<br />
malt<br />
nicht.<br />
18.06.–21.09.2008<br />
Erleben Sie Fotografi en von Andy Warhol in der Ausstellung „REAL“ im<br />
Städel Museum Frankfurt mit weiteren Werken ausgewählter Künstler<br />
aus der Sammlung der DZ BANK, anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens.<br />
Im FinanzVerbund der<br />
Volksbanken Raiffeisenbanken. Zusammen geht mehr.
d ie<br />
Kreditgenossenschaften<br />
Vor dem hintergrund des gesamtwirtschaftlichen aufschwungs haben die vom GVn betreuten<br />
Kreditgenossenschaften <strong>2007</strong> auf zufrieden stellendem niveau abgeschlossen.<br />
Bilanzsumme der 153 (2006: 157)<br />
Kreditgenossenschaften – hinzu<br />
kommen insgesamt elf Doppelmitglieder<br />
bzw. Sonderinstitute – in den Bundesländern<br />
Berlin, Brandenburg, Bremen,<br />
Hamburg, MecklenburgVorpommern,<br />
Niedersachsen, SachsenAnhalt und<br />
SchleswigHolstein hat zum Jahresende<br />
<strong>2007</strong> erstmals einen Wert von 68 Mrd. Euro<br />
überschritten und ist damit im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 1,5 % gewachsen. Gestiegen<br />
ist auch die Bilanzsumme pro Institut,<br />
sie machte zum Jahresende einen Wert von<br />
445 Mio. Euro aus.<br />
Mio. EUR<br />
Mio. EUR<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
Grafik 1: Entwicklung von Institutszahl und<br />
durchschnittlicher Bilanzsumme<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
durchschnittliche Bilanzsumme Institute<br />
Der über alle Bankengruppen hinweg zu<br />
beobachtende strukturelle Konsolidierungsprozess<br />
hat sich im abgelaufenen Jahr bei den<br />
Kreditgenossenschaften des GVN mit gemäßigtem<br />
Tempo fortgesetzt. Insgesamt kam es<br />
zu vier Zusammenschlüssen. Dabei hat sich<br />
die Zahl der Bankstellen nur geringfügig<br />
reduziert. Die Präsenz in der Fläche und die<br />
auch auf diesem Weg gelebte Regionalität<br />
sind durch diese Entwicklung nicht in Frage<br />
gestellt. Vielmehr wird die Bankfiliale, soweit<br />
dies betriebswirtschaftlich sinnvoll ist,<br />
auch in Zukunft ein wichtiger Vertriebsweg<br />
für Finanzprodukte bleiben. Darüber hinaus<br />
nimmt der Stellen<br />
225<br />
200<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
Zahl der Institute<br />
Grafik 2: Fristigkeitsstruktur der Kundenkredite<br />
kurzfristige Kredite einschl. Wechselkredite<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
Mio. EUR<br />
32.000<br />
30.000<br />
28.000<br />
26.000<br />
24.000<br />
22.000<br />
wert der alternativen<br />
Vertriebswege – so<br />
zum Beispiel des<br />
mobilen Vertriebs –<br />
stetig zu, so dass weitere<br />
Möglichkeiten<br />
für den Kontakt<br />
zwischen Kunden<br />
und Bank geschaffen<br />
werden.<br />
Die ungebrochene<br />
Attraktivität des Genossenschaftsgedankens<br />
wird anhand<br />
der Mitgliederzahl<br />
langfristige Kredite<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
von über 1,5 Millionen sichtbar. Setzt man<br />
diese Zahl ins Verhältnis zu der Gesamtzahl<br />
von gut fünf Millionen Kunden, so zeigt<br />
sich, dass etwa ein Drittel aller Kunden über<br />
die reine Abwicklung von Bankgeschäften<br />
hinaus mit „ihrer“ Bank verbunden sind.<br />
Was die Zahl der Gesamtbeschäftigten<br />
angeht, so hat sich der seit einigen Jahren<br />
zu verzeichnende leicht rückläufige Trend<br />
auch <strong>2007</strong> fortgesetzt. Eine abnehmende<br />
Zahl an Vollzeitbeschäftigten wird dabei<br />
durch die Zunahme von Teilzeitbeschäftigung<br />
zum Teil aufgefangen. Rund 18.700<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aber<br />
ein deutliches Signal für die Relevanz der<br />
Volksbanken Raiffeisenbanken nicht nur<br />
als regional verbundene Kreditinstitute,<br />
sondern auch als bedeutsame Arbeitgeber in<br />
den einzelnen Städten und Gemeinden des<br />
Verbandsgebietes.<br />
Das Kreditgeschäft der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
in Norddeutschland konnte im<br />
vergangenen Jahr leicht um 461 Mio. Euro<br />
(1,2 %) zulegen. Allerdings sind in dieser<br />
Gesamtbetrachtung heterogene Entwicklungen<br />
in den einzelnen Regionen enthalten:<br />
Den Zuwächsen in Niedersachsen/Bremen,<br />
SchleswigHolstein/Hamburg sowie MecklenburgVorpommern<br />
stand ein Rückgang<br />
der Kundenforderungen in Berlin/Brandenburg<br />
sowie SachsenAnhalt gegenüber.<br />
Der seit Jahren anhaltende Umschichtungsprozess<br />
hin zu langfristiger Finanzierung<br />
hat sich dabei in allen Regionen trotz des<br />
insgesamt angestiegenen Zinsniveaus weiter<br />
fortgesetzt.<br />
Das Einlagengeschäft verzeichnet ein im<br />
Trend leicht positives Wachstum. Zum<br />
Jahresende <strong>2007</strong> wurde analog zum Vorjahr<br />
ein Wert von 51 Mrd. Euro überschritten.<br />
Den höchsten Zuwachs verzeichneten die<br />
befristeten Einlagen mit einem Wachstum<br />
46 GeNOsseNsCHAFTeN<br />
dialog 6-7/2008
von gut 12 %, während das Volumen der<br />
Sichteinlagen leicht um 1,4 % auf 20,6 Mrd.<br />
Euro zugenommen hat. Die Attraktivität<br />
der traditionellen Spareinlage geht dagegen<br />
in der gesamten Kreditwirtschaft zurück,<br />
für die GVNBanken machte der Rückgang<br />
10,8 % (1,9 Mrd. Euro) aus. Sparbriefe und<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten konnten mit<br />
plus 9,9 % bzw. plus 6,8 % deutlich zulegen.<br />
Neben das bilanziell abgebildete Einlagen<br />
und Kreditgeschäft treten bei den<br />
Volksbanken Raiffeisenbanken bedeutsame<br />
außerbilanzielle Transaktionen, bei denen<br />
die Kunden das breite Leistungsangebot<br />
des genossenschaftlichen Finanzverbundes<br />
nutzen.<br />
Das Aktivvolumen im Verbundgeschäft ist<br />
<strong>2007</strong> um 5,4 % auf 13,2 Mrd. Euro zurückgegangen.<br />
Dabei entfallen zwei Drittel des<br />
Volumens auf Hypothekendarlehen, wobei<br />
innerhalb dieses Segments die DG HYP<br />
Deutsche GenossenschaftsHypothekenbank<br />
AG den größten Anteil aufweist. Die von der<br />
Bausparkasse Schwäbisch Hall vergebenen<br />
Darlehen machen ein Fünftel des außerbilanziellen<br />
Kundenforderungsvolumens aus, der<br />
Rest verteilt sich auf die R+VVersicherung<br />
in Form von Refinanzierungskapital und<br />
vermittelten Darlehen sowie die Restbuchwerte<br />
aus Mobilien und Immobilien der VR<br />
Leasing.<br />
Das außerbilanzielle Kundeneinlagenvolumen<br />
wird – sowohl was den Bestand<br />
angeht (78 %), als auch in Bezug auf die<br />
Veränderungsrate (+8,3 %) – von den mit<br />
Kurswerten bewerteten Wertpapieren und<br />
Investmentzertifikaten geprägt. Ähnlich<br />
positiv entwickelt hat sich das Volumen der<br />
Rückkaufswerte der R+VKapitallebens und<br />
Rentenversicherungen (+10,8 %), während<br />
die Bauspareinlagen leicht zurückgegangen<br />
sind (1,7 %).<br />
Die Gewinn und Verlustrechnung zeigt für<br />
das vergangene Jahr einen Rückgang der<br />
Zinsspanne um 13 Basispunkte auf 2,53 %<br />
der durchschnittlichen Bilanzsumme (dBS),<br />
während das Provisionsergebnis mit 1,00 %<br />
der dBS leicht gestiegen ist. Die Verwaltungsaufwendungen<br />
waren nahezu unverändert:<br />
Während die Personalaufwendungen<br />
gesenkt werden konnten, stiegen die anderen<br />
dialog 6-7/2008<br />
Mio. EUR<br />
52.000<br />
51.000<br />
50.000<br />
49.000<br />
48.000<br />
47.000<br />
46.000<br />
2000<br />
Graphik 3: Entwicklung der Kundeneinlagen<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Informationen zum Verbundgeschäft <strong>2007</strong> (TEUR)<br />
[Veränderung zum Vorjahr in %]<br />
2004<br />
2005<br />
Trend<br />
Außerbilanzielles Kundenforderungsvolumen insgesamt 13 .175 .354 [-5,4]<br />
davon Hypothekendarlehen 8 .740 .321 [-10,3]<br />
davon BSH Bauspardarlehen 2 .792 .972 [-0,9]<br />
davon easyCredit vermitteltes Volumen 560 .250 [39,5]<br />
davon R+V-Refinanzierungskapital und vermittelte Darlehen 692 .208 [0,0]<br />
davon VR Leasing (Restbuchwerte) 389 .002 [48,3]<br />
Außerbilanzielles Kundeneinlagenvolumen insgesamt 33 .892 .312 [7,4]<br />
davon Wertpapiere und Investmentzertifikate (Kurswerte) 26 .685 .890 [8,3]<br />
davon BSH Bauspareinlagen 3 .521 .816 [-1,7]<br />
davon R+V Kapital-LV und Rentenvers . (Rückkaufswerte) 3 .684 .606 [10,8]<br />
3,00<br />
2,50<br />
2,00<br />
1,50<br />
1,00<br />
0,50<br />
0,00<br />
Graphik 4: Ergebnisentwicklung der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
des GVN in % der dBs<br />
2,66 %<br />
2,53 %<br />
Zinsüberschuss<br />
0,98 %<br />
1,00 %<br />
Provisionsüberschuss<br />
2,68 %<br />
2,67 %<br />
Verwaltungsaufwand<br />
1,67 %<br />
Personalaufwand<br />
1,62 %<br />
1,01 %<br />
1,05 %<br />
Anderer Verwaltungs-<br />
aufwand inkl. AfA<br />
0,96 %<br />
0,86 %<br />
Teilbetriebsergebnis<br />
2006<br />
1,01 %<br />
0,93 %<br />
Betriebsergebnis<br />
vor Bewertung<br />
<strong>2007</strong><br />
2006 <strong>2007</strong><br />
0,73<br />
0,74<br />
CIR<br />
GeNOsseNsCHAFTeN<br />
47
Verwaltungsaufwendungen inklusive AfA<br />
um 4 Basispunkte an.<br />
Das Betriebsergebnis vor Bewertung <strong>2007</strong><br />
sank auf 0,93 % der dBS. Die auf dieser Basis<br />
berechnete CostIncomeRatio stieg auf<br />
74,1 % an.<br />
Ausgewirkt hat sich der konjunkturelle<br />
Aufschwung und der damit einher gehende<br />
Rückgang der Insolvenzen im Unternehmensbereich<br />
auf das Bewertungsergebnis im<br />
Kreditgeschäft, das sich positiv entwickelt<br />
hat und die Anstrengungen im Hinblick auf<br />
ein verbessertes Risikomanagement verdeutlicht.<br />
Bei gestiegenen Abschreibungen im<br />
Kennzahlen der Volksbanken und Raiffeisenbanken im GVN<br />
Bilanzdaten<br />
zum Jahresende<br />
Verbandsgebiet GVn niedersachsen/<br />
Bremen<br />
Mio. Euro Diff. Vj.<br />
(in %)<br />
Für <strong>2007</strong> gilt wiederum, dass sich die<br />
nord deutschen Genossenschaftsbanken ihren Ertragsvorsprung<br />
gegenüber der Gesamtheit der deutschen<br />
Genossenschaftsbanken bewahrt haben.<br />
Wertpapierbereich weisen die Banken ein<br />
Betriebsergebnis nach Bewertung von 0,55 %<br />
der dBS aus.<br />
Für das abgelaufene Geschäftsjahr gilt wiederum,<br />
dass sich die norddeutschen Genossenschaftsbanken<br />
ihren Ertragsvorsprung<br />
gegenüber der Gesamtheit der deutschen<br />
Mio. Euro Diff. Vj.<br />
(in %)<br />
Schleswig-holstein/<br />
hamburg<br />
Mio. Euro Diff. Vj.<br />
(in %)<br />
Berlin/<br />
Brandenburg<br />
Mio. Euro Diff. Vj.<br />
(in %)<br />
Genossenschaftsbanken bewahrt haben. Die<br />
mit diesen Erträgen einhergehenden höheren<br />
Aufwendungen führen allerdings dazu, dass<br />
dieser Ertragsvorsprung nicht in das Ergebnis<br />
aus dem operativen Geschäft übernommen<br />
werden kann. Einer Reduzierung der Verwaltungsaufwendungen<br />
ist daher nach wie vor<br />
besondere Beachtung zu schenken.<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Mio. Euro Diff. Vj.<br />
(in %)<br />
Sachsen-anhalt<br />
Mio. Euro Diff. Vj.<br />
(in %)<br />
Bilanzsumme 68 .160 1,5 29 .899 1,2 17 .679 3,7 13 .354 -0,3 3 .506 1,5 3 .722 -0,1<br />
Forderungen an Kunden 37 .622 1,2 18 .108 1,8 10 .065 2,3 6 .521 -1,3 1 .367 1,6 1 .561 -1,0<br />
darunter kurz- und<br />
mittelfr . Kredite<br />
6 .755 -3,3 3 .091 0,2 1 .788 -5,0 1 .493 -6,9 169 -3,2 214 -12,0<br />
darunter langfristige<br />
Kredite<br />
30 .866 2,3 15 .017 2,1 8 .277 4,0 5 .028 0,5 1 .198 2,3 1 .347 1,0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kunden<br />
51 .005 -0,4 22 .174 1,3 12 .375 -0,8 10 .681 -4,6 2 .834 3,4 2 .941 1,1<br />
darunter Sichteinlagen 20 .613 1,4 8 .136 8,6 3 .947 5,8 6 .101 -10,5 1 .194 6,6 1 .236 6,5<br />
darunter Spareinlagen 15 .764 -10,8 8 .062 -10,7 3 .408 -15,6 2 .241 -7,5 1 .014 -5,5 1 .039 -5,5<br />
darunter befristete<br />
Einlagen<br />
8 .798 12,1 3 .284 9,8 3 .408 6,3 1 .291 36,1 371 30,8 444 5,4<br />
darunter Sparbriefe 2 .905 9,9 1 .433 16,5 819 6,7 231 0,5 226 2,2 196 -0,1<br />
darunter Verbriefte<br />
Verbindlichkeiten<br />
2 .925 6,8 1 .258 9,0 794 8,2 817 5,4 29 -32,6 26 -17,0<br />
Ergebnisrechnung zum<br />
31 .12 .<strong>2007</strong>*<br />
in % der<br />
dBS<br />
Diff. Vj.<br />
(%-Punkte)<br />
in % der<br />
dBS<br />
Diff. Vj.<br />
(%-Punkte)<br />
in % der<br />
dBS<br />
Diff. Vj.<br />
(%-Punkte)<br />
48 GeNOsseNsCHAFTeN<br />
dialog 6-7/2008<br />
in % der<br />
dBS<br />
Diff. Vj.(%-<br />
Punkte)<br />
in % der<br />
dBS<br />
Diff. Vj.<br />
(%-Punkte)<br />
in % der<br />
dBS<br />
Diff. Vj.<br />
(%-Punkte)<br />
Zinsüberschuss 2,53 -0,13 2,48 -0,15 2,66 -0,16 2,39 -0,05 2,63 -0,19 2,74 -0,15<br />
Provisionsüberschuss 1,00 0,02 0,92 0,01 1,17 0,01 0,91 0,02 1,08 0,05 1,29 0,02<br />
Verwaltungsaufwand 2,67 -0,01 2,54 -0,05 2,89 -0,07 2,58 0,11 2,76 -0,04 3,21 0,02<br />
Betriebsergebnis vor<br />
Bewertung (BE)<br />
0,93 -0,08 0,98 -0,06 1,01 -0,06 0,75 -0,13 0,99 -0,08 0,87 -0,13<br />
Cost-Income-Ratio<br />
(auf Basis BE in %)<br />
74,1 1,5 72,0 0,9 74,1 0,7 77,5 3,7 73,6 1,1 78,7 2,5<br />
Strukturdaten Diff . Vj .<br />
(absolut)<br />
Diff. Vj.<br />
(absolut)<br />
Diff. Vj.<br />
(absolut)<br />
Diff. Vj.<br />
(absolut)<br />
Diff. Vj.<br />
(absolut)<br />
Diff. Vj.<br />
(absolut)<br />
Zahl der Banken** 153 -4 70 -2 41 -2 13 0 12 0 17 0<br />
Zahl der Bankstellen 2 .031 4 974 -10 417 0 273 8 153 1 214 5<br />
Zahl der Mitarbeiter 18 .656 -95 8 .394 -82 4 .339 -10 3 .527 29 1 .066 -5 1 .330 -28<br />
Zahl der Mitglieder 1 .548 .113 9 .328 893 .253 -1 .757 337 .406 5 .849 161 .144 -1 .795 73 .746 3 .922 82 .564 3 .109<br />
*in % der dBS, gewichtete Durchschnitte ** ohne Doppelmitglieder
Lasst Blumen sprechen Petra Neumann (41) und Sandra Meyer (40) aus der Floristik-Abteilung in Fredenbeck bieten neben Schnittblumen<br />
und Topfpflanzen auch diverse Accessoires für Wohnlichkeit und Stil. Beide Floristinnen legen großen Wert auf eine individuelle Beratung,<br />
denn: „Der Geschmack jedes Kunden ist ein anderer.“ Die Raiffeisen Haus- und Gartenmärkte sind nicht nur Mitgliedern vorbehalten, sondern für<br />
jedermann geöffnet.<br />
dialog 6-7/2008<br />
GeNOsseNsCHAFTeN<br />
49
Z um<br />
raiffeisen-warengenossenschaften und<br />
Kreditgenossenschaften mit warenverkehr<br />
Gestiegene Erzeugerpreise, der Einfluss der nachwachsenden rohstoffe, höhere<br />
Energie- und logistikkosten und die zunehmende Preisvolatilität der Betriebsmittel<br />
und Erzeugnisse wirkten sich <strong>2007</strong> aus.<br />
30. Juni <strong>2007</strong> betrieben 35<br />
RaiffeisenWarengenossenschaften<br />
(2006: 37 und ein Unternehmen in anderer<br />
Rechtsform) und 17 (2006: 19) Kreditgenossenschaften<br />
mit Warengeschäft in<br />
Niedersachsen und SchleswigHolstein das<br />
landwirtschaftliche Geschäft.<br />
Norddeutschland bevorzugt<br />
Durch die natürlichen Faktoren wie Klima<br />
und Boden und die günstige Agrarstruktur<br />
sind hier die besten Voraussetzungen<br />
für eine ertragreiche Milchwirtschaft<br />
gegeben. 25 % aller Verkaufserlöse<br />
der Landwirtschaft stammen aus der<br />
Milcherzeugung und rund 80 % der in<br />
Norddeutschland erzeugten Milch wird<br />
von Molkereigenossenschaften und ihren<br />
Tochterunternehmen erfasst, verarbeitet<br />
und vermarktet. Der größte Teil der Milch<br />
findet in Käse, Trinkmilch, Butter sowie<br />
Magermilch- und Molkenpulver seine<br />
Verwertung.<br />
In den RaiffeisenWarengenossenschaften<br />
waren im abgeschlossenen Wirtschaftsjahr<br />
1.870 Vollzeitbeschäftigte und 500 Personen<br />
in Teilzeitanstellung tätig. Außerdem<br />
wurden 140 junge Menschen in unterschiedlichen<br />
Ausbildungsberufen geschult.<br />
Der Gesamtumsatz der 52 Unternehmen<br />
erhöhte sich in der Menge um 2 % auf<br />
6,5 Mio. t. Die Umsatzerlöse stiegen um<br />
12 % auf 1,9 Mrd. Euro.<br />
Bezugsgeschäft<br />
Die Tonnage des gesamten Bezugsgeschäftes<br />
erhöhte sich um 4 % auf 3,4 Mio. t. Die<br />
entsprechenden Erlöse lagen mit knapp 1,4<br />
Mrd. Euro um 5 % über dem Vorjahreswert.<br />
Die gehandelte Menge erhöhte sich insbesondere<br />
durch Steigerungen bei Dünge und<br />
Futtermitteln. In den gestiegenen Erlösen<br />
schlugen sich vor allem die Erhöhungen<br />
der Wertumsätze bei Futter, Dünge und<br />
Pflanzenschutzmitteln nieder.<br />
Der milde Winter führte zu einem deutlichen<br />
Umsatzrückgang im Handel mit flüssigen<br />
Brennstoffen, während im Treibstoffgeschäft<br />
eine moderate Steigerung auch der<br />
Menge erreicht wurde. In beiden Segmenten<br />
verlief die Entwicklung etwas günstiger als<br />
im Gesamtmarkt.<br />
absatzgeschäft<br />
Der Umsatzverlauf im Absatzgeschäft war<br />
durch die kleineren Erntemengen bei Getreide<br />
und Kartoffeln mit allerdings deutlich<br />
gestiegenen Preisen geprägt. Die insgesamt<br />
vermarktete Menge im Absatzgeschäft ver<br />
minderte sich um 1 %, die erzielten Erlöse<br />
erhöhten sich um 33 %.<br />
Die Getreideernte 2006 war durch die bis<br />
Ende Juli vorherrschende Trockenheit und<br />
Hitze frühzeitig abgeschlossen. Witterungsbedingt<br />
lagen die Hektarerträge in<br />
vielen Regionen, so auch in Niedersachsen,<br />
allerdings nicht nur unter dem Vorjahreswert,<br />
sondern auch unter dem langjährigen<br />
Mittel, womit sich die Erntemenge<br />
in Deutschland um 5,4 % auf 43 Mio. t<br />
verminderte.<br />
Die im Absatzgeschäft unserer Mitgliedsgenossenschaften<br />
gehandelte Getreidemenge<br />
reduzierte sich um 4 %. Der Preisanstieg<br />
bei Getreide führte zu einer Erhöhung der<br />
Umsatzerlöse um 21 %.<br />
Bei einer deutlich größeren Ölsaatenernte<br />
führte die eigene Weiterverarbeitung zu<br />
einem um 4 % niedrigeren Mengenumsatz,<br />
während der Wertumsatz preisbedingt um<br />
11 % stieg.<br />
Die nochmals geringere Kartoffelanbaufläche,<br />
insbesondere aber auch die schwierigen<br />
Anbaubedingungen mit witterungsbedingt<br />
späten Pflanzungen im Frühjahr und die<br />
Trockenheit im Juni und Juli führten zu<br />
deutlich geringeren Erträgen in Deutschland<br />
(13 %) und in Niedersachsen (17 %).<br />
Strukturentwicklung<br />
Der durchschnittliche Umsatz der RaiffeisenWarengenossenschaften<br />
erhöhte<br />
sich auf 38 Mio. Euro. Die Kreditgenossenschaften<br />
mit Warenverkehr setzten im<br />
zurückliegenden Wirtschaftsjahr durch<br />
50 GeNOsseNsCHAFTeN<br />
dialog 6-7/2008
Entwicklungsdaten der RaiffeisenWarengenossenschaften und Kreditgenossenschaften<br />
mit Warenverkehr in Niedersachsen und SchleswigHolstein<br />
schnittlich 32 Mio. Euro um. Insgesamt<br />
erzielten die Genossenschaften damit einen<br />
durchschnittlichen Umsatzerlös von 36 Mio.<br />
Euro. 77 % der Umsatzerlöse wurden von 15<br />
Genossenschaften (29 %) mit einem Umsatz<br />
von über 40 Mio. Euro erwirtschaftet.<br />
Unabhängig von dem sich darin dokumen<br />
dialog 6-7/2008<br />
2006/07 2005/06<br />
Raiffeisen-Warengenossenschaften 35 38<br />
Kreditgenossenschaften mit Warenverkehr 17 19<br />
Summe 52 57<br />
Umsatzentwicklung 1 .000 t Mio . EUR<br />
a. Bezugsgeschäft<br />
Veränderung in %<br />
Menge Wert<br />
Futtermittel 1528 277 6 11<br />
Düngemittel 1066 150 9 13<br />
Pflanzenschutzmittel 119 22<br />
Saat- und Pflanzgut 75 60 -1 15<br />
Agrartechnik 40 27<br />
Brennstoffe 290 139 -15 -16<br />
Treibstoffe 448 433 3 1<br />
Raiffeisenmarkt 68 6<br />
Baustoffe 32 -5<br />
Sonstige 2 38<br />
Summe Bezugsgeschäft 3409 1356 4 5<br />
B. absatzgeschäft<br />
Getreide 1954 261 -4 21<br />
Saatgetreide 29 5 1 6<br />
Ölsaaten 370 98 -4 11<br />
Speise-/Futterkartoffeln 389 99 -5 96<br />
Industriekartoffeln 174 22 8 49<br />
Sonstige 211 52 44 65<br />
Summe absatzgeschäft 3127 537 -1 33<br />
Gesamtumsatz 6536 1893 2 12<br />
umsatzerlöse (durchschnittlich)<br />
raiffeisen-warengenossenschaften 38<br />
Kreditgenossenschaften mit ware 32<br />
Insgesamt 36<br />
tierenden fortgeschrittenen Strukturanpassungsprozess<br />
steht dieser für eine Reihe von<br />
Genossenschaften noch bevor.<br />
Die größere Volatilität der Agrarmärkte<br />
stellt weitergehende Anforderungen an die<br />
in den Genossenschaften etablierten Risiko<br />
managementsysteme, die den Strukturwandel<br />
voraussichtlich zusätzlich beschleunigen<br />
werden.<br />
Entwicklung in Brandenburg,<br />
Mecklenburg-Vorpommern und<br />
Sachsen-anhalt<br />
<strong>2007</strong> handelten in Brandenburg, MecklenburgVorpommern<br />
und SachsenAnhalt<br />
insgesamt 17 (2006: 21) RaiffeisenWarengenossenschaften<br />
für Mitglieder und Kunden<br />
Baustoffe, Haus und Gartenmarktartikel<br />
sowie Brenn und Treibstoffe.<br />
Die Genossenschaften beschäftigten im<br />
zurückliegenden Geschäftsjahr 467 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter und ermöglichten<br />
41 Auszubildenden ihre berufliche<br />
Qualifikation. In 90 Geschäftsstellen bieten<br />
die Genossenschaften ihr Sortiment an und<br />
beraten Mitglieder und Kunden.<br />
Das wirtschaftliche Umfeld hat sich im<br />
zurückliegenden Kalenderjahr leicht verbessert.<br />
Trotzdem ergibt sich durch anhaltend<br />
hohe Arbeitslosenraten, Kaufkraftminderungen<br />
und Abwanderungsbewegungen<br />
weiterhin ein angespanntes Marktumfeld.<br />
umsatzentwicklung<br />
Die Genossenschaften erzielten im Geschäftsjahr<br />
<strong>2007</strong> Gesamtumsatzerlöse von<br />
150 Mio. Euro. Während die Umsatzerlöse<br />
damit um 1 % im Vorjahresvergleich stiegen,<br />
reduzierten sich die Mengenumsätze<br />
um 10 %.<br />
Auf diese Entwicklung wirkte sich insbesondere<br />
der deutliche wert und mengenmäßige<br />
Rückgang im Geschäft mit flüssigen Brennstoffen<br />
(33 %) trotz des Umsatzzuwachses<br />
bei Treibstoffen (+4 %) aus. Insgesamt<br />
wurden in diesem Bereich 74 Mio. Euro<br />
umgesetzt.<br />
Dagegen verlief die Entwicklung im Baustoffbereich<br />
und im Handel mit Haus und<br />
Gartenmarktartikeln positiv. Hier wurden<br />
Umsatzsteigerungen von 6 % bzw. 14 % erreicht.<br />
Insgesamt entfallen auf diese beiden<br />
Geschäftssparten 34 Mio. Euro Umsatz.<br />
GeNOsseNsCHAFTeN<br />
51
d ie<br />
Genossenschaftliche Milchwirtschaft<br />
trendwende am Milchmarkt <strong>2007</strong> – zunehmende Preis- und Marktschwankungen.<br />
Milch und Molkereiwirtschaft hat<br />
<strong>2007</strong> eine unerwartete Trendwende<br />
erlebt. Ein turbulentes Jahr, das national<br />
und international im Zeichen starker<br />
Preissteigerungen stand. Diese setzten am<br />
Weltmarkt bereits Ende 2006 zunächst bei<br />
Milch und Molkenpulver ein und wurden<br />
dann mit zeitlicher Verzögerung auch bei<br />
anderen Produkten wirksam. Die Ursachen<br />
hierfür sind in erster Linie auf die erhöhte<br />
Nachfrage auf dem Weltmarkt und auch auf<br />
dem EUBinnenmarkt sowie auf den Abbau<br />
der Marktordnungsinstrumente durch die<br />
Europäische Kommission zurückzuführen.<br />
Andererseits ist festzustellen, dass die Preise<br />
beispielsweise für Futtermittel und Energie<br />
zum Teil deutlich angestiegen sind und<br />
damit zu einer höheren Kostenbelastung<br />
für die Milcherzeugung geführt haben. Die<br />
Anhebung der Milcherzeugerpreise <strong>2007</strong> war<br />
damit mehr als überfällig.<br />
Die Perspektiven für den Milchmarkt auch<br />
aus internationaler Sicht sind mittel bis langfristig<br />
eher positiv einzuschätzen.<br />
Die <strong>2007</strong> im Gebiet des GVN erzeugte<br />
Milchmenge ist auf rund 6,395 Mrd. kg<br />
(2,0 %) zurückgegangen. Der durchschnittliche<br />
Fettgehalt lag bei 4,183 % (2006:<br />
4,184 %) und der durchschnittliche Eiweißgehalt<br />
bei 3,412 % (2006: 3,385 %). Die<br />
Milcherzeugeranzahl hat sich um 9,4 % auf<br />
12.895 (Stand Ende <strong>2007</strong>) verringert.<br />
deutlicher anstieg der Milcherzeugerpreise<br />
Der Durchschnittspreis für Milch mit 3,7 %<br />
Fett und 3,4 % Eiweiß lag bei rund 32,7 Cent/<br />
kg (ohne Mwst.) und damit rund 23 % über<br />
dem Vorjahr. Der Umsatzsteuersatz erhöhte<br />
sich ab dem 1. Januar <strong>2007</strong> von 9 % auf<br />
10,7 % für pauschalierende Landwirte.<br />
Die Verwertungsdifferenzen sowie die<br />
unterschiedlichen Vertragslaufzeiten haben<br />
<strong>2007</strong> eine zeitliche Verzögerung hinsichtlich<br />
der Auszahlungsleistung der Molkereien<br />
verursacht. In einzelnen Monaten gab es<br />
Auszahlungsdifferenzen von bis zu 10 Cent<br />
je kg zwischen den einzelnen Unternehmen.<br />
Zunehmende Marktschwankungen<br />
Seit Herbst <strong>2007</strong> konnte eine deutliche<br />
Marktberuhigung festgestellt werden, die<br />
Preisspitze war gebrochen, so dass sich zum<br />
Jahresende hin die Verwertungsdifferenzen<br />
weitestgehend wieder angeglichen haben.<br />
Schwächetendenzen zeichneten sich zunächst<br />
aufgrund der zurückhaltenden Weltmarktnachfrage<br />
bei Milchpulver und Butter ab,<br />
inzwischen sind auch andere Milcherzeugnisse<br />
wie beispielsweise Käse hiervon betrof<br />
fen. Dennoch sind die Perspektiven für den<br />
Milchmarkt auch aus internationaler Sicht<br />
mittel bis langfristig eher positiv einzuschätzen.<br />
Gerade <strong>2007</strong> hat gezeigt, dass nach<br />
Rückzug der EU aus dem Marktgeschehen in<br />
Zukunft mit erheblichen Preisschwankungen<br />
zu rechnen ist.<br />
Darüber hinaus steht 2008 der „Health<br />
Check“ (Überprüfung/Zwischenbericht) der<br />
„Agrarreform 2003“ durch die EUKommission<br />
an. Es gilt, sich mit allen EUMitgliedsstaaten<br />
darauf zu verständigen, wie mit der<br />
Milchmengenregelung bis zum Wegfall der<br />
Milchquote 2015 verfahren werden soll. Zu<br />
der bereits durchgeführten Milchquotenaufstockung<br />
(2006: + 0,5 %; <strong>2007</strong>: + 0,5 %; 2008:<br />
+0,5 %) hat die Kommission am 17. März<br />
2008 beschlossen, die Quote zum 1. April<br />
2008 um weitere 2 % aufzustocken. Dies<br />
würde den wachstumswilligen Betrieben<br />
entgegenkommen, könnte allerdings auf der<br />
anderen Seite wieder zu einem erheblichen<br />
Preisdruck führen.<br />
Der GVN und der DRV fordern eine<br />
verbindliche politische Entscheidung zum<br />
Auslaufen der Quote 2015. Die Marktordnungsinstrumente<br />
sollten auf jeden Fall bis<br />
auf Weiteres als Sicherheitsnetz erhalten<br />
bleiben.<br />
weitere Strukturanpassung<br />
Der Strukturwandel in der norddeutschen<br />
Molkereiwirtschaft hat sich weiter fortgesetzt.<br />
Während 2006 in Niedersachsen eine<br />
Fusion von zwei Milchliefergenossenschaften<br />
zum 1. Januar <strong>2007</strong> beschlossen wurde, fusionierten<br />
in MecklenburgVorpommern drei<br />
Milchliefergenossenschaften <strong>2007</strong> zu einem<br />
Unternehmen.<br />
Zum größten Teil arbeiten die dem GVN<br />
angeschlossenen Genossenschaften in<br />
mehreren Netzwerken zusammen, das heißt<br />
Produktions und Vermarktungsaufgaben<br />
werden gemeinsam wahrgenommen. Drei<br />
Unternehmen, die einen Umsatzanteil von<br />
rund 75 % aufweisen, bilden das Rückgrat<br />
der genossenschaftlichen Molkereiwirtschaft<br />
in Norddeutschland.<br />
Ende <strong>2007</strong> waren dem GVN im Molkereibereich<br />
55 Mitgliedsunternehmen inklusive<br />
sonstiger Betriebe angeschlossen (2006: 59).<br />
Hiervon sind 35 Genossenschaften und neun<br />
Tochterunternehmen im Produktions und<br />
Vermarktungsbereich tätig, in denen rund<br />
4.600 Mitarbeiter beschäftigt sind. Von diesen<br />
44 Unternehmen sind 17 Unternehmen<br />
als reine Milchliefergenossenschaften tätig,<br />
die ihren Rohstoff an Verbundunternehmen<br />
weiterverkaufen. Die übrigen Genossen<br />
52 GeNOsseNsCHAFTeN<br />
dialog 6-7/2008
Ct/kg<br />
Euro/kg<br />
Ct/kg RE<br />
35,0<br />
34,0<br />
33,0<br />
32,0<br />
31,0<br />
30,0<br />
29,0<br />
28,0<br />
27,0<br />
26,0<br />
25,0<br />
0,90<br />
0,80<br />
0,70<br />
0,60<br />
0,50<br />
0,40<br />
0,30<br />
0,20<br />
0,10<br />
50,00<br />
48,00<br />
46,00<br />
44,00<br />
42,00<br />
40,00<br />
38,00<br />
36,00<br />
34,00<br />
32,00<br />
30,00<br />
28,00<br />
26,00<br />
24,00<br />
22,00<br />
20,00<br />
schaften nehmen Vermittlungsgeschäfte und<br />
Spezialaufgaben wahr oder haben die Funktionen<br />
von Vermögenshaltungsgenossenschaften.<br />
Konsequentes Kostenmanagement,<br />
Erhalt und Verbesserung der Wettbewerbs<br />
dialog 6-7/2008<br />
Milchauszahlung in Ct/kg nach Bundesländern (3,7 % Fett/3,4 % Eiweiß ab Hof/ohne MwSt)<br />
Ni SA/BB SH MV<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Handelsergebnis Milchquote in Euro/kg zum Übertragungstermin ...<br />
Okt 00<br />
Jan 01<br />
Apr 01<br />
Jul 01<br />
Verwertungsübersicht <strong>2007</strong> verschiedener Produkte<br />
Nettoverwertung/kg RE (3,7/3,40)<br />
SMP / Butter<br />
Gouda 48 % /Bu.<br />
TM 3,5 % /Butter<br />
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
fähigkeit und damit eine weitere Verbesserung<br />
der Verarbeitungs und Vermarktungsstrukturen<br />
stellen auch in Zukunft<br />
Herausforderungen in der gesamten Wertschöpfungskette<br />
dar.<br />
West Ost Deutschl.<br />
Okt 01<br />
Apr 02<br />
Jul 02<br />
Okt 02<br />
Apr 03<br />
Jul 03<br />
Okt 03<br />
Apr 04<br />
Jul 04<br />
Nov 04<br />
Apr 05<br />
Jul 05<br />
Nov 05<br />
Apr 06<br />
Jul 06<br />
Okt 06<br />
Apr 07<br />
Jul 07<br />
Nov 07<br />
Apr 08<br />
Gute Vermögens- und Bilanzlage<br />
Die Gesamtbilanz der Meiereien und Molkereien<br />
zeigt für das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
geordnete Vermögens und Finanzverhältnisse.<br />
Das Anlagevermögen ist zu 96 %<br />
durch Eigenkapital gedeckt. Neu und<br />
Ersatzinvestitionen wurden im wesentlichen<br />
durch Abschreibungen finanziert. In den<br />
neuen Bundesländern und im geringen<br />
Umfang auch in den alten Bundesländern<br />
werden nach wie vor öffentliche Fördermittel<br />
gewährt.<br />
GeNOsseNsCHAFTeN<br />
53
„Rundfüttern“ mit Computer Hartmut Merkens (48) fährt das Futter vor. Die Entladung vom Lkw direkt in den Schweinestall in<br />
Oldendorf, der für 800 Schweine vorgesehen ist, funktioniert mit ein paar Handgriffen, der Rest ist modernste Technik. Mittels Gebläse wird das<br />
Futter aus dem eigenen Mischfutterwerk der Stader Saatzucht in Apensen vom Lkw in den Stall entladen. Der abgebildete Silo-Lkw mit einer Tankgröße<br />
von 52 m3 und sieben Kammern fährt im Zwei-Schichtbetrieb und erfüllt die Abgasnorm Euro5.<br />
54 GENOSSENSCHAFTEN<br />
dialog 6-7/2008
dialog 6-7/2008<br />
i nsgesamt<br />
agrargenossenschaften<br />
Eine steigende nachfrage nach landwirtschaftlichen<br />
Produkten und ein insgesamt höheres Preisniveau bringen<br />
verbesserte Zukunftsaussichten.<br />
konnten <strong>2007</strong> die Ergebnisse<br />
auf gutem Niveau gehalten werden. Die<br />
Ernteergebnisse lagen bei Getreide unter<br />
den langjährigen Durchschnittsergebnissen,<br />
allerdings hatten deutlich gestiegene Preise<br />
spürbare Auswirkungen auf ein besseres<br />
finanzielles Ergebnis bei zahlreichen Agrargenossenschaften.<br />
Sie führten insgesamt zu<br />
durchschnittlich guten Betriebsergebnissen.<br />
Zu diesem positiven Ergebnis trugen die<br />
sich im zweiten Halbjahr gut entwickelnden<br />
Milchpreise bei. Der Schweine und Geflügelmarkt<br />
war allerdings von beträchtlichen<br />
Turbulenzen geprägt, die ausgeglichene<br />
Betriebsergebnisse nicht zuließen.<br />
Die zukünftige Entwicklung der EUAgrarpolitik<br />
– aktuell der HealthCheck – bringen<br />
Unsicherheiten mit sich, die sich erheblich<br />
auf die Zukunft der Agrargenossenschaften<br />
auswirken können.<br />
Pflanzen- und tierproduktion<br />
Die Ergebnisse aus der Getreideproduktion<br />
waren geprägt durch den sehr differenzierten<br />
Witterungsverlauf und dementsprechend<br />
unterschiedlich. In zahlreichen Betrieben<br />
wurden gute, teilweise sogar sehr gute<br />
Ergebnisse erzielt. Auf der anderen Seite<br />
wurden in nicht wenigen Betrieben nicht<br />
einmal die Ernteerträge aus dem Dürrejahr<br />
2003 erreicht. Überdeutlich wurde <strong>2007</strong> die<br />
überragende Bedeutung eines erfolgreichen<br />
Absatzes der Produkte: Die Betriebe, die<br />
flexibel in der Lagerhaltung und schlagkräftig<br />
in der Ernte waren sowie über die nötigen<br />
finanziellen Ressourcen verfügten, konnten<br />
durch günstige Verkaufsergebnisse einen<br />
überdurchschnittlich guten Beitrag zum<br />
Betriebserfolg erreichen.<br />
In der Tierproduktion wurden vor allem in<br />
der Milchproduktion weitere Steigerungen<br />
im Leistungspotenzial erreicht. Darüber<br />
hinaus hat die deutliche Preissteigerung im<br />
zweiten Halbjahr erheblich zur Stabilisierung<br />
der Betriebe beigetragen. Insgesamt hat sich<br />
positiv ausgewirkt, dass in den letzten Jahren<br />
zielstrebig an der Aufstockung der Milchreferenzmenge<br />
gearbeitet sowie viel in Kuhkomfort<br />
und in die gesamte Futterstrecke<br />
investiert wurde. Die deutlich verbesserte<br />
Ertragssituation verstärkt das Interesse der<br />
Betriebe, weiter in die Milch zu investieren.<br />
Die Preissituation bei Schweinen und<br />
Geflügel war überwiegend unbefriedigend.<br />
Sie ermöglichte kein ausreichendes betriebliches<br />
Ergebnis. Mit Nachdruck kämpfen wir<br />
gemeinsam mit den Produzenten um eine<br />
Veränderung der Situation.<br />
Politische rahmenbedingungen<br />
Viel Zeit und Raum in der politischen<br />
Diskussion nahmen die Vorschläge der<br />
EUKommission zum HealthCheck ein. Die<br />
Agrargenossenschaften begrüßten insbesondere<br />
die Vorschläge zum Bürokratieabbau<br />
und Vereinfachungen bei CrossCompliance.<br />
Auf einhellige Ablehnung und Widerstand<br />
stößt dagegen die vorgesehene einseitige<br />
Benachteiligung großer Agrarbetriebe im<br />
Osten Deutschlands. Als Lobby der Agrargenossenschaften<br />
hat der GVN zusammen mit<br />
dem Deutschen Raiffeisenverband und dem<br />
Bauernverband die Position in dieser Frage<br />
sehr deutlich gegenüber der EUKommission<br />
zum Ausdruck gebracht.<br />
Die EUKommissarin Marian FischerBoel<br />
besuchte persönlich zwei Agrargenossenschaften<br />
in Brandenburg und Mecklenburg<br />
Vorpommern, um sich über die Auswirkungen<br />
möglicher Kürzungen der Beihilfen<br />
zu informieren. Darüber hinaus haben viele<br />
GeNOsseNsCHAFTeN<br />
55
Kennzahlen zur Entwicklung der Agrargenossenschaften des GVN ab 1994/95 bis 2006/7<br />
(Angaben je Agrargenossenschaft im Durchschnitt)<br />
Kennzahl ME 1994/95 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07<br />
Landw . Nutzfläche ha 1 .508 1 .512 1 .527 1 .536 1 .654 1 .620<br />
Pachtfläche ha 1 .479 1 .348 1 .329 1 .271 1 .344 1 .292<br />
Mitglieder Anzahl 50 37 34 33 34 32<br />
Arbeitskräftebesatz AK/100 ha 2,2 1,61 1,53 1,54 1,46 1,4<br />
Bilanzsumme T€ 3 .913 4 .170 4 .141 4 .395 4 .546 4 .459<br />
Eigenkapital T€ 2 .315 2 .559 2 .572 2 .779 2 .916 2 .854<br />
Betriebsertrag je LN €/ha 1 .505 1 .545 1 .508 1 .641 1 .524 1 .577<br />
Personalaufwand je AK T€/AK 20,67 25,30 26,20 26,50 27,90 27,80<br />
Verhältnis Personalaufwand zu Betriebsertrag % 30,52 26,00 27,00 25,00 25,00 24,00<br />
Anlagevermögen T€ 2 .104 2 .587 2 .563 2 .605 2 .780 2 .738<br />
Als Lobby der Agrargenossenschaften hat der GVN mit dem Raiffeisenverband<br />
und dem Bauernverband die Position in der Frage der einseitigen Benachteiligung<br />
großer Agrarbetriebe im Osten Deutschlands gegenüber der EUKommission<br />
deutlich zum Ausdruck gebracht.<br />
Agrargenossenschaften die politischen Vertreter<br />
über ihre individuelle Position zu den<br />
Vorschlägen der EUKommission in Kenntnis<br />
gesetzt. Es hat den Anschein, dass die gemeinsamen<br />
Anstrengungen Wirkung zeigen.<br />
Endgültig wird eine Bewertung allerdings<br />
erst 2008 möglich sein. Das gemeinsame<br />
Engagement gegen die bisher vorliegenden<br />
Kommissionsvorschläge zur Verringerung<br />
der Beihilfen wird deshalb unvermindert<br />
fortgeführt.<br />
Breite unterstützung durch<br />
den GVn<br />
Große Anstrengungen wurden von Seiten<br />
des Verbandes unternommen, um die<br />
schnellste gesetzliche Ablösung der Altschulden<br />
zu ermöglichen und für die Agrargenossenschaften<br />
erfolgreich abzuschließen. Alles,<br />
was von unserer Seite an Aktivitäten möglich<br />
war, wurde realisiert. Wir werden auf eine<br />
zügige Bearbeitung der restlichen Anträge<br />
drängen.<br />
Bewährt haben sich die Regionalberatungen,<br />
die zweimal im Jahr an neun Standorten<br />
durchgeführt werden. Die Beratungen sind<br />
Ausgangspunkt für angeregte Diskussionen<br />
zu aktuellen Fragestellungen und Problemen<br />
der Agrargenossenschaften. Sie bieten ein<br />
breites Forum für den Gedankenaustausch<br />
und sind eine gute Basis und Ergänzung für<br />
die Arbeit der Fachvereinigungen der Agrargenossenschaften.<br />
Die Bildungsarbeit für die Agrargenossenschaften<br />
wurde weiter aktiviert und<br />
ausgebaut. Das schon traditionelle Winterschulungsprogramm<br />
konnte erstmals weit<br />
über 1.000 Teilnehmer verzeichnen. Mit<br />
der Eröffnungsveranstaltung in Pritzwalk<br />
mit hochkarätigen Referenten aus Politik<br />
und Wissenschaft sowie Praktikern unseres<br />
Verbandes ist die Veranstaltung bereits gute<br />
und erfolgreiche Tradition. Großen Anklang<br />
fanden insbesondere die Veranstaltungen<br />
für Aufsichtsräte und Buchhalter sowie<br />
die Themen „Neues aus den Amtsstuben“<br />
und „Fragen zur weiteren Entwicklung der<br />
Agrargenossenschaften“.<br />
Die Arbeitskreise Rinderwirtschaft/Futterproduktion,<br />
Pflanzenproduktion und<br />
Biogas arbeiten sehr erfolgreich. Mit dem<br />
Erfahrungsaustausch in diesen Arbeitskreisen<br />
wird eine gute Grundlage geschaffen<br />
für die Weiterentwicklung produktionsbe<br />
stimmender Zweige in den Agrargenossenschaften.<br />
Auch <strong>2007</strong> haben wir uns aktiv an der Weiterbildung<br />
von Agrarmanagern beteiligt, um<br />
den vorhandenen Bedarf in den Leitungen<br />
der Agrarbetriebe erfolgreich mit entwickeln<br />
zu können. Wir wollen 2008 diese Arbeit<br />
noch weiter ausbauen.<br />
56 GeNOsseNsCHAFTeN<br />
dialog 6-7/2008
G estiegene<br />
Viehvermarktungsgenossenschaften<br />
Veredelungs- und Zuchtbetriebe sowie genossenschaftliche Vermarkter in<br />
angespannten Marktverhältnissen.<br />
Produktionskosten, ein Überangebot<br />
an Schlachtschweinen sowie die<br />
mit der Blauzungenkrankheit eingeschränkten<br />
Transportmöglichkeiten belasteten die Veredelungs<br />
und Zuchtbetriebe und bedeuteten<br />
schwierige Marktverhältnisse für deren genossenschaftliche<br />
Vermarktungspartner.<br />
Das große Angebot an Schlachtschweinen<br />
in Deutschland führte zu einem Anstieg des<br />
Schlachtaufkommens um 6,4 % auf 53 Mio.<br />
Tiere und deutlichen Preisabschlägen seitens<br />
der Schlachtstätten. Neben den Schweinemästern<br />
waren vor allem die Ferkelerzeuger<br />
betroffen, die niedrige Ferkelpreise hinnehmen<br />
mussten. Gleichzeitig stiegen die<br />
Produktionskosten durch höhere Futter und<br />
Energiekosten, so dass die Mast für viele<br />
landwirtschaftliche Betriebe nicht mehr<br />
rentabel war.<br />
Auch die Wirtschaftlichkeit der Rindermast<br />
war durch teures Kraft und Grundfutter<br />
ungünstig beeinflusst. Die Inlandsnachfrage<br />
nach Rindfleisch veränderte sich kaum. Die<br />
lukrativen Absatzmärkte im Export waren<br />
umkämpft.<br />
umsatzentwicklung<br />
<strong>2007</strong> waren 15 Viehvermarktungsgenossenschaften,<br />
neun Waren/Kreditgenossenschaften<br />
sowie zwei Ferkelerzeugergemeinschaften<br />
und fünf im Zuchtviehgeschäft<br />
tätige Genossenschaften aktiv. Weitere vier<br />
Erzeugergemeinschaften arbeiteten eng mit<br />
ihren Genossenschaftspartnern zusammen.<br />
Die Anzahl der gehandelten Tiere erhöhte sich<br />
um 6 % auf 7,5 Millionen. Die Umsatzerlöse<br />
verminderten sich um 6,6 % auf 803 Mio. Euro.<br />
Der durchschnittliche Umsatz sank um 7 % auf<br />
26 Mio. Euro.<br />
Mit der Konzentration des Angebots und den<br />
von einer Vielzahl von Genossenschaften<br />
dialog 6-7/2008<br />
initiierten Verbundsystemen<br />
aus Ferkelproduktions,<br />
Ferkelaufzucht und Mastbetrieben<br />
haben die Genossenschaften<br />
dazu beigetragen, den<br />
Marktdruck zu reduzieren.<br />
Schlachtvieh<br />
Die Zahl der erfassten Tiere<br />
erhöhte sich um 5,8 % auf<br />
3,6 Millionen. Die Erlöse<br />
verminderten sich um 3,4 %<br />
auf 527 Mio. Euro. Insbesondere<br />
im Handel mit Schlachtschweinen<br />
reduzierten sich die<br />
Umsatzerlöse trotz deutlichen<br />
Anstiegs der erfassten Tierzahl<br />
um 17 Mio. Euro (3,7 %) auf<br />
431 Mio. Euro.<br />
Zucht- und nutzvieh<br />
900<br />
750<br />
600<br />
450<br />
300<br />
150<br />
Die Umsatzerlöse in diesem 4500<br />
Bereich verminderten sich um<br />
3000<br />
12 % auf 276 Mio. Euro. Die<br />
Zahl der vermarkteten Tiere<br />
1500<br />
stieg um 6,2 % auf 3,9 Mio.<br />
0<br />
Der Handel mit Kühen und<br />
Zuchtbullen erhöhte sich bei<br />
der überwiegenden Anzahl<br />
der Genossenschaften<br />
deutlich. Durch die Handelsbeschränkungen<br />
der überregional<br />
tätigen Zuchtgenossenschaften aufgrund<br />
der Blauzungenkrankheit wurden jedoch<br />
insgesamt nur geringfügig mehr Tiere als<br />
2006 gehandelt. Feste Preise erhöhten die<br />
Umsatzerlöse um 4 % auf 68 Mio. Euro.<br />
Erschwerte Vermarktungsbedingungen bei<br />
Schlachtschweinen verminderten auch die<br />
Ferkelpreise. Der Umsatz sank im Ferkelgeschäft<br />
um 17 % (35 Mio. Euro) auf 165 Mio.<br />
Euro.<br />
0<br />
7500<br />
6000<br />
629<br />
413<br />
Viehumsätze in Mio. Euro<br />
719<br />
477<br />
781<br />
503<br />
860<br />
546<br />
527<br />
216 242 278 314 276<br />
2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
6370<br />
3158<br />
Schlachtvieh Nutzvieh<br />
Viehanzahl in 1.000 Tieren<br />
6626<br />
3241<br />
6848<br />
3318<br />
7109<br />
3439<br />
Schlachtvieh Nutzvieh<br />
803<br />
7535<br />
3638<br />
3212 3385 3530 3670 3897<br />
2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
2008 wird bei Schlachtschweinen ein Produktionsrückgang<br />
erwartet. Die marktstützenden<br />
Ausfuhren dürften die Schlachtschweinepreise<br />
im Jahresverlauf festigen. Ob<br />
der Anstieg der Schweine und Ferkelpreise<br />
ausreicht, um die gestiegenen Produktionskosten<br />
der landwirtschaftlichen Betriebe zu<br />
decken, bleibt abzuwarten.<br />
GeNOsseNsCHAFTeN<br />
57
Gewerbliche waren- und dienstleistungsgenossenschaften<br />
d er<br />
der Gesamtumsatz ist trotz schwächerer Baukonjunktur und Konsumzurückhaltung stabil.<br />
Mittelstand in Deutschland lebt<br />
von seiner Innovations und Anpassungsfähigkeit.<br />
Dabei steht er nicht nur im<br />
Wettbewerb mit den Großunternehmen – er<br />
ist auch ihr Partner als deren Zulieferer und<br />
Abnehmer. Dabei sehen sich der Mittelstand<br />
und die freien Berufe häufig gefordert, auch<br />
Leistungen komplett anzubieten, die ihre<br />
eigenen Möglichkeiten überschreiten.<br />
Traditionelle Branchengrenzen verschwinden<br />
und neue Berufsbilder entstehen, es gelten<br />
die Herausforderungen der globalisierten<br />
Wirtschaft.<br />
Gebündelte wirtschaftskraft<br />
Kooperationen zwischen Unternehmen in<br />
der Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft<br />
sind die mittelstandsspezifische<br />
Antwort. Für die 157 Genossenschaften blieb<br />
<strong>2007</strong> der Umsatz mit 2.109 Mio. Euro stabil.<br />
Sie sind Arbeitgeber von 15.300 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern. 1.150 jungen<br />
Menschen wird in unterschiedlichen Ausbildungsberufen<br />
eine berufliche Perspektive<br />
geboten. Die Sparte, zu der auch 34 Produktivgenossenschaften<br />
gehören, wird von<br />
142.000 Mittelständlern getragen.<br />
Einkaufs-, liefer- und wirtschaftsgenossenschaften<br />
Die 123 Einkaufs, Liefer und Wirtschaftsgenossenschaften<br />
erzielten einen Umsatz von<br />
2.063 Mio. Euro. Sie vereinigen die unterschiedlichsten<br />
Berufsgruppen, Branchen und<br />
Gewerke. Ihnen gehören Genossenschaften<br />
des Lebensmittelhandels, Genossenschaften<br />
des Dachdeckerhandwerks, Einkaufsgenossenschaften<br />
des Fleischer, des Sanitär, des<br />
Malerhandwerks sowie des Installationsgewerbes<br />
an. Zu der Gruppe gehören auch<br />
Taxigenossenschaften, genossenschaftliche<br />
Schwimmbäder, Genossenschaften des<br />
Gastronomie und Hotelgewerbes sowie<br />
Genossenschaften im Bildungssektor. Die<br />
größten Einzelgenossenschaften sind die<br />
coop SchleswigHolstein eG, Kiel, mit einem<br />
Umsatz von 1.222 Mio. Euro und die MEGA<br />
Malereinkaufsgenossenschaft eG, Hamburg,<br />
mit einem Umsatz von 181 Mio. Euro.<br />
Die Entwicklungen zu den Konsum, Verbraucher<br />
und Gesundheitsgenossenschaften<br />
sowie zu Neugründungen werden auf den<br />
nachfolgenden Seiten behandelt.<br />
Ein zusammengefasstes Umsatzvolumen von<br />
211 Mio. Euro entfällt auf die vier Dachdeckergenossenschaften.<br />
Die <strong>2007</strong> ungünstigere<br />
baukonjunkturelle Entwicklung<br />
insbesondere im Eigenheimbau führte zu<br />
einem leichten Umsatzrückgang von 1 %.<br />
Von den ungünstigeren baukonjunkturellen<br />
Rahmenbedingungen waren auch unsere<br />
sechs Genossenschaften des Gas, Wasser,<br />
Installations und Sanitärgewerbes betroffen.<br />
Der Gesamtumsatz von 27 Mio. Euro<br />
lag um 6,1 % unter dem Vergleichswert des<br />
Vorjahres.<br />
Die Stimmungslage im Fleischerhandwerk<br />
hat sich seit 2006 aufgehellt. Dazu<br />
hat nicht zuletzt die Sensibilisierung der<br />
Konsumenten für sichere Lebensmittel<br />
infolge der Fleischskandale beigetragen. Als<br />
Großhandelseinrichtungen der örtlichen<br />
FleischerFachgeschäfte haben die fünf<br />
Fleischereinkaufsgenossenschaften unseres<br />
Verbandsgebietes diese Entwicklung gestützt<br />
und mitgetragen. Allerdings konnten sich<br />
nicht alle Genossenschaften von der allgemein<br />
festzustellenden Konsumschwäche<br />
abkoppeln, sodass die Umsatzerlöse mit<br />
51 Mio. Euro im Vergleich zu 2006 um<br />
2 % niedriger lagen.<br />
Produktivgenossenschaften<br />
Die 34 Produktivgenossenschaften sind<br />
Arbeitgeber von 1.000 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern, von denen rund 500 Mitglieder<br />
ihrer Genossenschaft sind. Friseur und<br />
Malergenossenschaften, Produktivgenossenschaften<br />
der Gewerke Gas, Wasser und Sanitärtechnik,<br />
Genossenschaften im Bereich<br />
Hoch und Tiefbau sowie Dachdeckergenossenschaften<br />
gehören zu dieser Gruppe. Die<br />
Genossenschaften erzielten insgesamt mit 46<br />
Mio. Euro einen leicht unter dem Vorjahreswert<br />
2006 liegenden Umsatz. Sie sind nahezu<br />
alle in den neuen Bundesländern tätig.<br />
Mit Termintreue, verlässlicher Kundenberatung,<br />
verbesserter Leistungsqualität und<br />
Änderungen in der Leistungspalette wurde<br />
versucht, den zum Teil unverändert festzustellenden<br />
negativen Rahmenbedingungen<br />
entgegenzuwirken.<br />
Während die Umsätze der Genossenschaften<br />
in den baunahen Bereichen mit 34 Mio.<br />
Euro insgesamt nahezu unverändert blieben,<br />
waren die der Frisörgenossenschaften<br />
insgesamt um 3,2 % rückläufig. Der Markt<br />
für Friseurdienstleistungen steckt voller Dynamik.<br />
Neue Trends, Produkte, Techniken,<br />
Kundenwünsche und auch neue Gesetze<br />
verändern den Friseurmarkt. Gleichzeitig<br />
befindet sich die Branche in einem tiefgreifenden<br />
Strukturwandel. Immer mehr<br />
kleine und kleinste Betriebe bestimmen das<br />
Branchenbild. Neue Angebotsformen entstehen,<br />
wie zum Beispiel 10EuroSalons oder<br />
FranchiseTrendKetten. Hinzu kommen<br />
Kleinstbetriebe unterhalb der Umsatzsteuergrenze,<br />
Nachbarschaftshilfe und auch<br />
Schwarzarbeit.<br />
58 GeNOsseNsCHAFTeN<br />
dialog 6-7/2008
d ie<br />
coop SchleswigHolstein eG ist mit<br />
Abstand das größte Unternehmen<br />
der Gruppe der Konsumgenossenschaften<br />
in Deutschland. Sie beschäftigt 10.100 Mitarbeiter<br />
und ist mit 1,22 Mrd. Euro Umsatz<br />
Marktführer im Lebensmitteleinzelhandel<br />
im Norden.<br />
Zusammen mit der traditionsreichen<br />
PUGVario Kauf eG Salzwedel (43 Mio.<br />
Euro Umsatz), der Konsumgenossenschaft<br />
Hagenow eG (24 Mio. Euro Umsatz) sowie<br />
der Konsum „OptimalKauf“ eG Haldensleben<br />
(42 Mio. Euro Umsatz) vereinigen<br />
die vier Konsumgenossenschaften des<br />
GVN 103.000 Mitglieder und einen bedeutenden<br />
Umsatz. Sie sind mit insgesamt<br />
10.900 Mitarbeitern nicht nur starker<br />
Arbeitgeber, sondern auch wichtige Auftraggeber<br />
und Kunden für die mittelständischen<br />
Unternehmen und Produzenten in<br />
den Regionen.<br />
Die Aufrechterhaltung von Handelsnetzen<br />
auch und gerade auf dem Lande<br />
B undesweit<br />
Konsum- und Verbrauchergenossenschaften<br />
diese Genossenschaftsformen sind seit jeher eine bedeutende Form genossenschaftlicher<br />
Zusammenschlüsse von Kunden und Verbrauchern.<br />
hat beispielsweise die Zahl<br />
von Ärztegenossenschaften, Praxisnetzen,<br />
Apothekergenossenschaften und genossenschaftlichen<br />
Abrechungsinstituten in den<br />
letzten fünf Jahren nahezu um 50 Genossenschaften<br />
zugenommen. Allein <strong>2007</strong> haben<br />
sich über 15 neue Ärztegenossenschaften,<br />
davon vier Mitglieder des GVN, gegründet.<br />
Bei einer andauernden Gründungswelle<br />
bei Ärztegenossenschaften entwickelt sich<br />
dialog 6-7/2008<br />
und in Kleinstädten – also die Nähe zum<br />
Kunden – gehört hierbei ebenso zur Verpflichtung<br />
gegenüber den Mitgliedern wie<br />
auch attraktive und exklusive Vorteilsangebote.<br />
Verbrauchergenossenschaften:<br />
tradition und innovation<br />
Versorgungs, Entsorgungs und Dienstleistungsaspekte<br />
waren seit den Anfängen<br />
der modernen Genossenschaftsbewegung<br />
immer Teil der genossenschaftlichen<br />
Entwicklung. Aus diesem Grund gibt es<br />
auch heutzutage noch nach wie vor diverse<br />
mitgliedernahe Servicegenossenschaften.<br />
Das bereits 1897 gegründete genossenschaftliche<br />
Krankenhaus Salzwedel oder die beiden<br />
genossenschaftlichen Schulen in Scheeßel<br />
und Kiel sind nur drei Beispiele ebenso<br />
wie die in den 1950er Jahren gegründeten<br />
Kalthausgenossenschaften im Mitgliederbestand<br />
des GVN. Hinzu kommen immer<br />
wieder neue Genossenschaftsformen.<br />
Genossenschaften im Gesundheitswesen<br />
das Kooperationsmodell eG ist immer gefragter.<br />
zunehmend der genossenschaftliche Verbundgedanke.<br />
Verbundstrukturen mit dem<br />
Bundesverband der Ärztegenossenschaften<br />
e.V. (BVÄG) als politische Interessenvertretung<br />
sowie verschiedene Verbundunternehmen<br />
stärken die Ärztegenossenschaften und<br />
erhöhen deren wirtschaftliche und organisatorische<br />
Kompetenz.<br />
Die 18 Gesundheitsgenossenschaften des<br />
GVN stehen für rund 6.000 selbständige<br />
Kommunale dienste werden<br />
wieder genossenschaftlich<br />
Vor allem in ländlichen Gebieten sind<br />
kommunale Ver und Entsorger oft nicht<br />
mehr bereit und in der Lage, teilweise weit<br />
verstreute Ortsteile anzuschließen. Dies<br />
führte im Verbandsgebiet bereits zu zahlreichen<br />
Neugründungen unter anderem von<br />
Abwasserentsorgungsgenossenschaften. Eine<br />
neue Dimension erreichte diese Entwicklung<br />
mit der Übernahme der bisher kommunalen<br />
Wasserversorgung durch eine Verbrauchergenossenschaft<br />
in Ellerhoop als Alternative zum<br />
Verkauf an einen großen Wasserversorger.<br />
Die Bioenergiedorf Jühnde eG ist mit<br />
ihrer Biogasanlage genossenschaftlicher<br />
Selbstversorger mit Wärme in nahezu alle<br />
Haushalte des Ortes. Auch die Übernahme<br />
des Hallenbades NörtenHardenberg eG<br />
und des NaturErlebnisBades eG in Wunstorf<br />
durch ein breites Bündnis von Bürgern und<br />
Geschäftsleuten sind weitere erfolgreiche<br />
Beispiele.<br />
Praxen und Unternehmen mit über 15.000<br />
Beschäftigten. Über 100 Ärzte und 40<br />
Apotheken sind <strong>2007</strong> in neuen Genossenschaften<br />
hinzugekommen. Dieser Trend hält<br />
auch 2008 an. Aktuelle Studien zeigen auch,<br />
dass die Potenziale für ein genossenschaftliches<br />
Gesundheitswesen, das erhebliche<br />
Vorteile für die Aufrechterhaltung einer<br />
qualitativ hochstehenden Versorgung mit<br />
sich bringen könnte, noch lange nicht ausgeschöpft<br />
sind.<br />
GeNOsseNsCHAFTeN<br />
59
„Wir machen gemeinsam besser, was der Einzelne nicht so gut vermag“ Apothekerin Britta Johannsen<br />
(31) in der Lister Apotheke am Moltkeplatz in Hannover gehört zu der apogen eG, einem genossenschaftlichen Zusammenschluss von mehr als<br />
30 Apotheken in Hannover. Eine integrierte gesundheitliche Versorgung für die Kunden und die Verbindung zu den Anbietern von verschiedenen<br />
Gesundheitsleistungen wie beispielsweise Ärzten, REHA-Einrichtungen, Sanitätsdiensten und Pflegeeinrichtungen steht für die apogen-Gründer<br />
im Vordergrund. Die Mitgliederzahl der apogen eG hat sich bereits im ersten Jahr der Gründung <strong>2007</strong> verdoppelt. Noch ist apogen auf den Standort<br />
Hannover konzentriert; das soll sich zukünftig jedoch ändern.<br />
60 GeNOsseNsCHAFTeN<br />
dialog 6-7/2008
d er<br />
Fischereigenossenschaften<br />
Eu-Verordnungen und Bundes- und landesgesetze bestimmen das Geschäft.<br />
Fischer war früher nur von Wind<br />
und Wetter und von seinem Fangglück<br />
abhängig. Dies hat sich aufgrund nationaler<br />
und internationaler Anforderungen grundlegend<br />
verändert. Die Ostseefischer mussten<br />
beispielsweise <strong>2007</strong> wieder mit einer getrennten<br />
Bewirtschaftung des westlichen und<br />
östlichen Dorschbestandes zurecht kommen.<br />
auswirkungen der Eu-<br />
Fischereipolitik<br />
Um der Forderung einer nachhaltigen,<br />
ressourcenschonenden Fischerei nachzukommen,<br />
hat der Fischer heute eine Vielfalt<br />
von EUVerordnungen, Bundes und Landesgesetze<br />
und entsprechende Durchführungsvorschriften<br />
unterschiedlichster Art<br />
zu beachten. Hierzu zählen unter anderem<br />
Regelungen zu den Fangquoten diverser<br />
Fischarten, zum Einsatz und zur Art der<br />
Fang und Schleppgeräte, zu den Fangzeiten<br />
(Seetageregelung) und zu deren Dokumentation.<br />
Außerdem gibt es ab 2008 für die<br />
westliche und östliche Ostsee ein generelles<br />
Fangverbot für Dorsch von ein bis zwei<br />
Monaten. Die Seetageregelung kann dafür ab<br />
2008 flexibler gehandhabt werden.<br />
Insgesamt sind in der Region des GVN<br />
28 Fischereigenossenschaften tätig, davon<br />
sechs in SchleswigHolstein, 16 in MecklenburgVorpommern<br />
sowie drei in Brandenburg.<br />
Die Erzeugergemeinschaft Nordsee<br />
eG in Niedersachsen ist der größte Frischfischverarbeiter.<br />
Darüber hinaus bestehen<br />
in Niedersachsen zwei kleinere Fischereigenossenschaften.<br />
Neben der Erzeugergemeinschaft<br />
Nordsee eG, deren Tochtergesellschaft<br />
Kutterfischzentrale GmbH in Cuxhaven<br />
Frischfisch unterschiedlichster Arten<br />
anlandet und jährlich verarbeitet, werden<br />
durch die sechs Küstengenossenschaften<br />
in SchleswigHolstein ebenfalls Frischfisch<br />
angelandet und über Auktionen weiterveräußert.<br />
dialog 6-7/2008<br />
Die Genossenschaften in Mecklenburg<br />
Vorpommern betreiben im Wesentlichen<br />
in der kleinen Küstenfischerei sowie in den<br />
Boddengewässern den Fischfang vorwiegend<br />
auf Dorsch und Hering. Bei den Genossenschaften<br />
in Brandenburg handelt es sich um<br />
Süßwassergenossenschaften, die mit der<br />
gemeinsamen Bewirtschaftung von See und<br />
Teichflächen und über den Verkauf von Satzfischen<br />
und Angellizenzen Umsätze erzielen.<br />
Die zentrale Vermarktung der frisch angelandeten<br />
Fangmengen ist eine der wesentlichen<br />
Aufgaben der Fischergenossenschaften<br />
beziehungsweise Erzeugerorganisationen.<br />
Die gemeinsame Zusammenarbeit zur Nutzung<br />
von besseren Vermarktungschancen sowie<br />
Kosteneinsparungen wird künftig noch<br />
stärker im Fokus stehen und ist langfristig<br />
Voraussetzung für die Existenzsicherung der<br />
Mitgliedsbetriebe.<br />
Eine wichtige Aufgabe der Genossenschaften<br />
in der Küstenfischerei bleibt die gezielte<br />
Förderung von Jungfischern und die enge<br />
Begleitung von Betriebsübernahmen.<br />
Die wirtschaftliche Situation der norddeutschen<br />
Fischereigenossenschaften und ihrer<br />
angeschlossenen Mitgliedsbetriebe hat sich<br />
<strong>2007</strong> im Vergleich zu 2006 hinsichtlich der<br />
erzielten Preise weiter leicht verbessert und<br />
stabilisiert. Die Anlandungsmengen waren<br />
leicht rückläufig, insbesondere bei Hering.<br />
Perspektiven für die deutschen<br />
Fischereibetriebe<br />
Die deutschen Fischer durften aufgrund<br />
der von Wissenschaftlern angemahnten<br />
schwierigen Lage bei den Dorschbeständen<br />
<strong>2007</strong> weniger Dorsch in der Ostsee fangen.<br />
Die deutsche Quote für die westliche Ostsee<br />
reduziert sich 2008 weiter von 5.697 t auf<br />
4.102 t, in der östlichen Ostsee von 3.729 t<br />
auf 3.542 t. Die Heringsquote liegt mit<br />
25.469 t für 2008 um 2.616 t (13 %) unter<br />
dem Niveau des Vorjahres. Insbesondere die<br />
kleineren Fahrzeuge sind von den erweiterten<br />
Restriktionen betroffen, da sie keine<br />
echte wirtschaftliche Alternative haben.<br />
Positiv für 2008 ist zu bewerten, dass die<br />
starre Fangverbotstageregelung für Dorsch<br />
von <strong>2007</strong> zugunsten einer flexiblen Seetageregelung<br />
geändert worden ist, wobei sich<br />
allerdings die absolute Anzahl der Fangtage<br />
in der westlichen Ostsee um 25 und in der<br />
östlichen Ostsee um 44 reduziert hat. Ein<br />
weiterer Rückgang der Seetage ist in den<br />
nächsten Jahren im Rahmen des Wiederaufbauprogramms<br />
Dorsch geplant.<br />
Dem Patienten verpflichtet<br />
Genossenschaftliche Kooperationen von<br />
Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern<br />
und/oder Krankenkassen bieten<br />
große Potenziale der Kostensenkung,<br />
ohne auf eine hohe Qualität in der<br />
medizinischen Versorgung verzichten<br />
zu müssen. Im Vergleich zu Großkonzernen<br />
der Gesundheitsbranche bieten die<br />
Genossenschaften durch ihre regionale<br />
Verankerung außerdem eine weit reichende<br />
Sicherheit vor der Dominanz von<br />
fremden Kapitalinteressen.<br />
GeNOsseNsCHAFTeN<br />
61
Genossenschaften unter schiedlicher<br />
wirtschaftszweige<br />
die rechtsform der eG bietet in vielen wirtschaftszweigen die Voraussetzung<br />
für erfolgreiche Kooperationen.<br />
w enn<br />
es darum geht, Menschen bei<br />
der Umsetzung ihrer angestrebten<br />
Ziele zusammenzubringen, ist die Entscheidung,<br />
eine Genossenschaft zu gründen, oft<br />
die richtige.<br />
Gemeinschaftsbrennereien<br />
Allein im Verbandsgebiet betreiben beispielsweise<br />
die Mitglieder von 37 Kartoffelgemeinschaftsbrennereien,<br />
vier Getreidegemeinschaftsbrennereien<br />
und einer<br />
Obstgemeinschaftsbrennerei ihre Betriebe<br />
seit vielen Jahren erfolgreich in der genossenschaftlichen<br />
Rechtsform.<br />
Die gesicherte Abnahme des erzeugten<br />
Alkohols trägt zur Existenzgrundlage der<br />
Betriebe bei. Insofern kommt der notwendigen<br />
Verlängerung der bestehenden<br />
Ausnahmeregelung für die Gewährung<br />
nationaler Stützungsmaßnahmen durch<br />
die zuständigen EUGremien über den 31.<br />
Oktober 2010 hinaus eine große Bedeutung<br />
zu. Vor diesem Hintergrund findet auf<br />
Bundes und Länderebene ein intensiver<br />
Meinungsaustausch zwischen Brennereiwirtschaft<br />
und Politik statt.<br />
obst, Gemüse, Blumen<br />
17 Obst, Gemüse, Blumenvermarktungs<br />
und Obstlagerhausgenossenschaften haben<br />
sich im zurückliegenden Wirtschaftsjahr<br />
im Rahmen der ihnen jeweils von den<br />
Mitgliedern übertragenen Aufgaben<br />
erfolgreich in den Märkten behauptet. Die<br />
Obsternte war durch die ertragreichste Apfelernte<br />
seit 2000, aber auch durch Frostschäden<br />
in Osteuropa gekennzeichnet.<br />
Obwohl deutsche Haushalte in der Saison<br />
2006/<strong>2007</strong> etwa 8 % weniger Äpfel kauften,<br />
erzielten die Genossenschaften bei der<br />
Vermarktung stabilere Preise. Die Mengeneinbußen<br />
bei Sauerkirschen wurden durch<br />
höhere Preise mehr als ausgeglichen, da<br />
auch hier Frostschäden in Osteuropa Sauerkirschen<br />
und anderes Industrieobst zur<br />
knappen Ware machten. Bei den Erdbeeren<br />
sorgten der milde Winter und der warme<br />
April zusammen mit der weiteren Verfrühung<br />
durch Kulturmaßnahmen für einen<br />
zeitigen Erntebeginn und eine Vervielfachung<br />
des Angebotes.<br />
Trotz hoher Vorjahrespreise für Gemüse<br />
wurden die Produktionsflächen kaum erweitert.<br />
Das größere Angebot resultierte aus<br />
guten Erträgen. Aufgrund der steigenden<br />
Nachfrage lagen die Preise leicht über dem<br />
langjährigen Mittel. Die Freilandsaison<br />
begann für die meisten Kulturen 10 bis 14<br />
Tage früher. Die warme, trockene Aprilwitterung<br />
verursachte einen Rekordaufwand<br />
bei der Beregnung. Nennenswerte Ertragsverluste<br />
konnten dadurch verhindert<br />
werden. Deutsche Ware verdrängte schon<br />
wesentlich früher Importe aus den Regalen.<br />
winzer und waldmärker<br />
Ebenfalls genossenschaftlich organisiert<br />
vermarkten knapp 500 Mitglieder der<br />
Winzervereinigung Freyburg/Unstrut eG<br />
in der nördlichsten Weinregion Deutschlands<br />
ihre Produkte. Im Wirtschaftsjahr<br />
2006/<strong>2007</strong> betrug der Umsatzerlös knapp 7<br />
Mio. Euro.<br />
Die Waldmärkerschaft Uelzen eG betreut<br />
in enger Zusammenarbeit mit Bezirksförstereien<br />
und Forstgemeinschaften Forstflächen<br />
von über 60.000 Hektar. Sie vertritt<br />
die Interessen von mehr als 2.600 Waldbesitzern.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> vermarktete<br />
die Genossenschaft rund 200.000 m³ Holz.<br />
tierärzte<br />
Die Wirtschaftsgenossenschaft deutscher<br />
Tierärzte eG unterstützt ihre rund 6.000<br />
Mitglieder durch Herstellung, Bezug und<br />
Absatz von Verbrauchsstoffen und Gegenständen<br />
des tierärztlichen Bedarfs. Sie<br />
beschäftigt rund 180 Mitarbeiter.<br />
Maschinen, Zucht, weide, Pacht<br />
Dem Verband gehören weitere Genossenschaften<br />
aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen<br />
an: 25 Maschinen, sowie 14<br />
Zucht, Weide und Pachtgenossenschaften<br />
gehören ebenfalls zu den Mitgliedern.<br />
62 GeNOsseNsCHAFTeN<br />
dialog 6-7/2008
d ie<br />
Marketinggemeinschaft der Vr-Banken<br />
im Bereich Marketing- und Vertriebsarbeit erneut sehr erfolgreich.<br />
Marketinggemeinschaft der Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken e.V.<br />
(MVR) setzte <strong>2007</strong> wesentliche Projekte zur<br />
Positionierung ihrer Mitgliedsbanken und<br />
zur Kontaktgenerierung wichtiger Zielgruppen<br />
um.<br />
Sommer-Presseforum<br />
Tom Buhrow konnte als Gast zum ersten<br />
MVRSommerPresseforum gewonnen<br />
werden. Seine Analyse und Einschätzung<br />
zukünftiger weltwirtschaftlicher Veränderungen<br />
und deren Auswirkungen auf Europa<br />
und Deutschland waren im Ergebnis mehr<br />
als beeindruckend. Die positive Resonanz<br />
der Teilnehmer unterstrich die Hochkarätigkeit<br />
der Veranstaltung.<br />
dialog 6-7/2008<br />
Star arena Magdeburg<br />
Auch <strong>2007</strong> gelang es der MVR in Zusammenarbeit<br />
mit ‚radio SAW’ und ‚Studio D4’, das<br />
MegaEvent „Star Arena“ zu veranstalten. Mit<br />
großem Erfolg – die Bördelandhalle war mit<br />
7.500 Fans aus dem gesamten Geschäftsgebiet<br />
der MVR gefüllt.<br />
Fair bringt mehr<br />
Erstmals wurde im vergangenen Geschäftsjahr<br />
das Projekt „Fair bringt mehr“ auch in<br />
den Bundesländern SachsenAnhalt und<br />
Brandenburg gestartet. Gesellschaftliches<br />
Engagement und Verantwortung für die<br />
Region sind die herausragenden Elemente, die<br />
mit dem Projekt „Fair bringt mehr“ erlebbar<br />
und öffentlichkeitswirksam vor Ort wahrgenommen<br />
werden. Bereits jetzt ist „Fair bringt<br />
mehr“ das erfolgreichste Projekt, das von den<br />
Links: Tom Buhrow überraschte<br />
durch seine unkomplizierte<br />
und natürliche Art.<br />
Unten: Die Sieger des „Großen<br />
Silbernen Sterns“ freuten<br />
sich über ihren Gewinn.<br />
Mitgliedsbanken umgesetzt wird. Darüber<br />
hinaus wurden die Kontakte zu den Staatskanzleien,<br />
den Kooperationspartnern und<br />
wichtigen Landeseinrichtungen aufgebaut<br />
und intensiviert. Dass die MVR mit dem<br />
Thema richtig aufgestellt ist, belegen die unzähligen<br />
Presseartikel sowie Rundfunk und<br />
TVBerichterstattungen.<br />
Bundeseinheitliches Jugendmarktkonzept<br />
Erstmalig gibt es in der genossenschaftlichen<br />
Organisation ein bundeseinheitliches<br />
Jugendmarktkonzept. Die MVR hat bei der<br />
Entwicklung einen wesentlichen Beitrag<br />
geleistet und ist bei der laufenden Projektarbeit<br />
involviert. Die gerade durch die MVR<br />
eingebrachten vertrieblichen Aktivitäten<br />
und Überleitungsansätze in diesem Konzept<br />
tragen bei konsequenter Umsetzung<br />
erste Erfolge. Der Jugendmarkt ist somit<br />
ein vertrieblicher Ansatz bei gleichzeitiger<br />
Kundenbindung.<br />
Managementberaterin<br />
Anne Schüller<br />
begeisterte die Teilnehmer<br />
des Marketing- und<br />
Vertriebsforums.<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
63
undfunkkooperationen<br />
Das Kommunikationsmittel auf Landesebene<br />
ist der Rundfunk. Die MVR konzentrierte<br />
sich in ihrer Medienarbeit auf die Positionierung<br />
der Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
über dieses Medium. Dabei wurden auf Basis<br />
der BVRVertriebs und Marketingthemen<br />
die Aktionen abgestimmt. Im Ergebnis<br />
konnte <strong>2007</strong> eine durchgängige Rundfunkpräsenz<br />
durch Börsenpräsentationen und<br />
Thementage erreicht werden.<br />
Vertriebsunterstützung<br />
Das Jahr <strong>2007</strong> stand unter der Entwicklung<br />
und Implementierung von VRFinanzPlan<br />
Mittelstand. VRFinanzPlan Mittelstand ist<br />
eine Philosophie, die in der ganzheitlichen<br />
Beratung sowohl die Belange der Unternehmen<br />
als auch die Bedürfnisse des Firmenkunden<br />
als Privatkunde berücksichtigt.<br />
Vr-MarketingService<br />
Der VRMarketingService erfreut sich<br />
immer größerer Beliebtheit und ist aus dem<br />
täglichen Arbeitsleben der Marketing und<br />
Vertriebsverantwortlichen aber auch des<br />
Vorstandes nicht mehr wegzudenken. Über<br />
200 Abonnements der verschiedenen Newsletter<br />
und über 20.000 Visits sprechen eine<br />
deutliche Sprache.<br />
In keinem anderen Extranet finden Nutzer die<br />
Möglichkeit, Anzeigenvorlagen, Werbefilme,<br />
Imagesongs sowie Webmodule und Banner<br />
zum kostenlosen Download, Informationen<br />
zu Rechtsfragen, einen zweistündlich aktualisierten<br />
Pressespiegel, Rundschreiben des Verbundes<br />
in Sachen Marketing und Vertrieb und<br />
eine Verlinkung zu dem genossenschaftlichen<br />
Themenportal sowie die kostenfreie Nutzung<br />
der Branchenbriefe, Marktforschungsdaten<br />
und Vertriebskonzepte zu erhalten.<br />
Marktforschung „MVr Marktmonitor<br />
Firmenkunden“<br />
Der „MVR Marktmonitor Firmenkunden“<br />
informiert die Mitgliedsbanken über wesentliche<br />
Basisdaten für das Firmenkundengeschäft.<br />
Die Situation der Volksbanken<br />
Raiffeisenbanken im Vergleich zur Erhebung<br />
2005 bot <strong>2007</strong> ein interessantes Bild und<br />
beschreibt eindrucksvoll die Ansätze zur<br />
Verbesserung der Banken in dieser Kernzielgruppe.<br />
regionale umsetzung der<br />
BVr-aktionen<br />
Die Wettbewerbe „Sterne des Sports“, der „Internationale<br />
Jugendwettbewerb“ und auch der<br />
Vertriebswettbewerb wurden allesamt durch<br />
die MVR bei den teilnehmenden Mitgliedsinstituten<br />
unterstützt. Bei der bundesweiten<br />
Aktion „Sterne des Sports“ <strong>2007</strong> konnten<br />
weiter steigende Teilnehmerzahlen verzeichnet<br />
werden. Die intensiven Bemühungen<br />
der MVR über die Landessportbünde und<br />
Fachverbände sowie einer engen Vernetzung<br />
mit den Mitgliedsbanken haben im Ergebnis<br />
zu diesem Erfolg wesentlich beigetragen.<br />
Erfreulicherweise wird die MVR auch mit<br />
diesem Engagement als Referenz auf Bundesebene<br />
genannt.<br />
informationen und Erfahrungsaustausch<br />
Wie in den vergangenen Jahren hat auch<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr die MVR<br />
zahlreiche Informationsveranstaltungen und<br />
Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch angeboten<br />
und organisiert: Insgesamt wurden<br />
854 Teilnehmertage in meist eintägigen<br />
Veranstaltungen durchgeführt. Dabei war<br />
das Marketing und Vertriebsforum eines<br />
der Highlights. Bei diesem Forum trafen sich<br />
im Oktober <strong>2007</strong> Vorstände, Marketing und<br />
Vertriebsleiter sowie die Ansprechpartner<br />
des BVR und des Verbundes in Magdeburg.<br />
Mit über 100 Teilnehmern ist und bleibt das<br />
Forum die wichtigste Veranstaltung für alle,<br />
die die Themen Marketing und Vertrieb<br />
verantworten.<br />
Links: „Fair bringt mehr“: Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann<br />
war begeistert vom Engagement der jungen Menschen. Unten: Die<br />
prominenten Partner gaben bei der Auftaktpressekonferenz den Startschuss<br />
für „Fair bringt mehr“ in Sachsen-Anhalt.<br />
64 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
dialog 6-7/2008
d er<br />
Presse- und informationsdienst der Vr-Banken<br />
der regionale dienstleister der Volksbanken und raiffeisenbanken.<br />
Presse und Informationsdienst der<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
e.V. (PVR) ist regionaler Dienstleister für die<br />
Bereiche Marketing, Vertriebsunterstützung<br />
sowie Presse und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Als regionale Einrichtung der Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken in SchleswigHolstein<br />
und MecklenburgVorpommern fungiert der<br />
PVR als Ideen und Kommunikationsplattform<br />
und unterstützt die Mitgliedsbanken<br />
in ihrer täglichen Arbeit. Dabei nehmen die<br />
Bereiche Kommunikation, Werbung, Presse<br />
und Öffentlichkeitsarbeit sowie Vertriebsunterstützung<br />
einen hohen Stellenwert ein.<br />
In enger Abstimmung mit den Mitgliedsbanken<br />
und deren Arbeitsgemeinschaften<br />
wurden zahlreiche Schwerpunkte gesetzt,<br />
wie beispielsweise die regionale Umsetzung<br />
der nationalen Marketingthemen,<br />
die Umsetzung bundesweiter Projekte auf<br />
Landesebene, beispielsweise die „Sterne des<br />
Sports“, der Vertriebswettbewerb oder der<br />
Internationale Jugendwettbewerb, Werbung<br />
in regionalen elektronischen Medien (RSH,<br />
Antenne Mecklenburg), regionale Marktforschung<br />
für die Mitgliedsbanken (Marktmonitor<br />
Privatkunden, Marktmonitor Firmenkunden),<br />
der regionale Internetauftritt für<br />
SH/MV, landesweite Kooperationen für die<br />
Mitgliedsbanken mit Ministerien der Bundesländer,<br />
der IHK/Handwerkskammer, der<br />
Landesorganisationen und Sportverbände<br />
sowie der Journalistenverbände.<br />
Bild oben: Beim Wirtschaftstag diskutierten auf dem<br />
Podium Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (2.v.l.),<br />
Dr. Christian von Boetticher, Landwirtschaftsminister SH<br />
(l.), der Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif (2.v.r.), Hans-<br />
Jürgen Cramer, Vorstandssprecher Vattenfall (3.v.r.) und<br />
der Polarforscher Arved Fuchs (r.) unter der Leitung von<br />
Maybrit Illner.<br />
Bild unten: Gruppenfoto der PVR-Vorstandsmitglieder mit<br />
den Podiumsgästen nach dem letzten Abstimmungsgespräch<br />
beim Wirtschaftstag.<br />
dialog 6-7/2008<br />
Vr-MarketingService<br />
Der VRMarketingService – das Extranet für<br />
Vorstand, Marketing und Vertrieb – wurde<br />
zum Nutzen der Mitgliedsbanken erneut<br />
ausgebaut. In diesem Extranet wird neben<br />
den marktorientierten Leistungsangeboten<br />
auch der Zugang zu spezifischen Themenwelten<br />
ermöglicht. Außerdem werden Informationen<br />
für das Tagesgeschäft gebündelt<br />
und übersichtlich zur Verfügung gestellt<br />
– das Themenspektrum reicht dabei vom aktuellen<br />
Pressespiegel bis hin zum kostenlosen<br />
Download von Anzeigenvorlagen.<br />
wirtschaftstag und Kundenveranstaltungen<br />
Highlight des Jahres <strong>2007</strong> war wieder einmal<br />
der Wirtschaftstag in der Musik und Kongresshalle<br />
Lübeck zum Thema „Klimawandel<br />
und Energien“. Über 1.600 Gäste verfolgten<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
65
eine spannungsgeladene, zum Teil hitzige<br />
Podiumsdiskussion unter der Leitung von<br />
Maybrit Illner mit prominenten Gästen wie<br />
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, Dr.<br />
Christian von Boetticher, Landwirtschaftsminister<br />
SH, Prof. Dr. Mojib Latif vom Leibniz<br />
Institut für Meereswissenschaften und Hans<br />
Jürgen Cramer, Vorstandssprecher Vattenfall<br />
Europe, sowie mit dem Polarforscher Arved<br />
Fuchs.<br />
Neben dem Wirtschaftstag fanden zahlreiche<br />
Veranstaltungen für die Mitgliedsbanken<br />
und deren Kunden statt: Die Wirtschaftsforen<br />
in SH/MV, der VRGolfCup in SH und<br />
MV, die NDRSommertour und in Kooperation<br />
mit Antenne MV die Aktion „Wirtschaft<br />
im Aufwind“ sowie die Informationsveranstaltungen<br />
zur Kieler Woche und Hanse Sail<br />
oder das Galopprennen in Bad Doberan sind<br />
nur einige Beispiele.<br />
Sponsoring und Events<br />
Auch <strong>2007</strong> organisierte der PVR eine Vielzahl<br />
von regionalen Sponsoringmaßnahmen.<br />
Herausragend war das Abschneiden bei<br />
der gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen<br />
Sportbund und den Landessportverbänden<br />
durchgeführten Veranstaltung<br />
„Sterne des Sports“. Den 1. Platz (Großer<br />
Stern des Sports in Gold – dotiert mit<br />
10.000 Euro) belegte der Landessieger aus<br />
MV „Integrativer Treff Rostock“, eingereicht<br />
von der Rostocker Volks und Raiffeisenbank.<br />
Den 6. Platz (Stern des Sports in Gold<br />
– dotiert mit 1.000 Euro) errang der „SRSV<br />
Plön“/SH, eingereicht von der Raiffeisenbank<br />
im Kreis Plön.<br />
Sehr erfolgreich waren auch die Landwirtschaftsmessen<br />
MeLa Mühlengeez/MV und<br />
NORLA Rendsburg/SH, auf denen sich die<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken mit<br />
einem professionellen Stand präsentierten.<br />
Traditionell eng verbunden sind die Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken dem Reitsport.<br />
Höhepunkte waren das Internationale Reitturnier<br />
„VR Classics“ in Neumünster sowie<br />
die Landesmeisterschaften in Sukow/MV<br />
und Bad Segeberg/SH.<br />
Des Weiteren unterstützte der PVR eine<br />
Vielzahl von Veranstaltungen und Sonderaktionen<br />
der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
in MecklenburgVorpommern und<br />
SchleswigHolstein in Zusammenarbeit mit<br />
den Arbeitsgemeinschaften auf Kreisebene<br />
vor Ort.<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Ungewöhnliche Presseveranstaltungen an<br />
ungewöhnlichen Orten mit ungewöhnlichen<br />
Programmen und ungewöhnlichen Botschaften<br />
fanden unter dem Motto „Mit Speck<br />
… fängt man Mäuse!?!“ und „Kennen Sie<br />
den Pferdeflüsterer?“ in SH/MV statt: zwei<br />
gelungene Events mit zahlreichen Medienvertretern<br />
ohne Reden, aber immer mit viel<br />
Talk, ohne Referate, aber mit Gesprächen<br />
ohne Formalien aber mit Format.<br />
ausblick 2008<br />
Große Ehre: Bundeskanzlerin Angela Merkel zeichnete den Verein „Integrativer Treff e. V. Rostock“ mit dem „Großen Stern des Sports in Gold“ aus.<br />
Auch zukünftig wird der PVR die von den<br />
Mitgliedsbanken bereitgestellten Mittel<br />
nach Abstimmung mit seinen Mitgliedsbanken<br />
zielgenau und effizient einsetzen. Der<br />
besondere regionale Bezug bei gleichzeitiger<br />
Bündelung der Kräfte ist das wichtigste<br />
Merkmal des PVR und ein unschätzbarer<br />
Vorteil gegenüber anderen Modellen der<br />
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Das<br />
Modell ist daher bestens geeignet, im lokalen<br />
und regionalen Markt auch künftig die notwendigen<br />
Akzente zu setzen.<br />
66 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
dialog 6-7/2008
d as<br />
Produktangebot von Sparen, Gewinnen<br />
und Helfen mit „10gewinnt“<br />
(10 Lose mit fortlaufenden Endziffern von<br />
0 – 9) liegt weiterhin voll im Trend: Durch attraktive<br />
Vertriebsangebote für die Mitgliedsbanken<br />
konnte der Gesamtlosbestand auf insgesamt<br />
1.448.538 Lose (2006: 1.363.324 Lose)<br />
gesteigert werden. Dies ist ein Zuwachs von<br />
97.645 Losen (2006: 107.975 Lose).<br />
Zweimonatige roadshow mit<br />
dem Vw EoS<br />
Zu den Vertriebsaktivitäten im vergangenen<br />
Geschäftsjahr zählten:<br />
eine Zusatzverlosung von je vier Reisen à<br />
2.000 Euro in den Monaten Januar, März,<br />
April, Juni, September und Dezember,<br />
eine Zusatzverlosung von je 1x 25.000 Euro<br />
in den Monaten Februar, Mai, August und<br />
November,<br />
a ls<br />
Vr-Gewinnspargemeinschaft e. V.<br />
<strong>2007</strong> konnte beim Vr-GewinnSparen in Brandenburg, Bremen, niedersachsen und<br />
Sachsen-anhalt der losumsatz wieder gesteigert werden.<br />
Brücke zwischen Bank und gemeinnützigen<br />
und gesellschaftspolitischen<br />
Organisationen wurden von der VRStiftung<br />
der Volksbanken und Raiffeisenbanken in<br />
Norddeutschland <strong>2007</strong> insgesamt 92 Projekte<br />
mit einem Finanzvolumen von knapp<br />
800.000 Euro in den Bundesländern Niedersachsen,<br />
SachsenAnhalt und Brandenburg<br />
unterstützt.<br />
Die Fördertätigkeit war vielfältig: Der<br />
UNESCO Weltkulturerbetag wurde finan<br />
dialog 6-7/2008<br />
eine Sonderverlosung von 10 x VW EOS<br />
(Aktionszeitraum Mai/Juni) und<br />
eine Sonderverlosung mit 3 x AUDI TT<br />
Coupé (Aktionszeitraum August/September).<br />
Die Gewinnübergaben fanden in einer<br />
feierlichen Atmosphäre in der Autostadt<br />
in Wolfsburg und in Ingolstadt im AUDI<br />
Kundencenter statt. Das Spielkapital betrug<br />
insgesamt 25,3 Mio. Euro (2006: 23,6 Mio.<br />
Euro), davon wurden 14,3 Mio. Euro an<br />
Gewinnen ausgeschüttet. Die abgeführte<br />
Lotteriesteuer betrug 4,2 Mio. Euro.<br />
Zusätzlich zu den Gewinnen und Sparsummen<br />
fielen Reinerträge in Höhe von 6,3 Mio.<br />
Euro an – Gelder, die über die VRGewinnspargemeinschaft<br />
e.V. und der ihr angehörenden<br />
VRStiftung der Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken in Norddeutschland<br />
Vr-Stiftung der Volksbanken und<br />
raiffeisenbanken in norddeutschland<br />
Eine Brücke zwischen Bank und gemeinnützigen organisationen.<br />
ziell ausgestattet und das Johannes Brahms<br />
Festival, das Jahresprogramm des Uhlhorn<br />
Hospizes oder die Straße der Kinderrechte<br />
– um nur einige Aktivitäten zu nennen –<br />
wurden mit namhaften Beträgen unterstützt.<br />
Mit der Unterstützung durch die VRStiftung<br />
konnten denkmalgeschützte Gebäude<br />
saniert, Kirchen renoviert und Umweltinformations<br />
und Bildungskonzepte auf den<br />
Weg gebracht werden. Ein Backhaus konnte<br />
ebenso wie der Neubau für die Elternhilfe<br />
Krebskranker Kinder e.V. entstehen.<br />
in enger Zusammenarbeit mit den Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken gemeinnützigen<br />
und kulturellen Institutionen zugute<br />
kamen.<br />
Erstmals konnten sich die Mitgliedsbanken<br />
freiwillig an der Aktion VRmobil „Wir<br />
bringen Norddeutschland in Bewegung“<br />
beteiligen, um ihr soziales Engagement<br />
gezielt in den Vordergrund zu stellen. Insgesamt<br />
wurden 133 VRmobile bereit gestellt.<br />
Darüber hinaus fanden sieben Auslosungsveranstaltungen<br />
unter dem Motto „Die große<br />
GewinnsparGala“ in Zusammenarbeit mit<br />
den Mitgliedsbanken statt.<br />
Auch in den nächsten Jahren wird das Ziel<br />
der VRStiftung der Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken in Norddeutschland sein,<br />
außergewöhnliche Projekte finanziell zu<br />
unterstützen und ungewöhnliche Projekte<br />
mitzutragen – als Brücke zwischen Bank und<br />
gemeinnützigen Organisationen.<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
67
Stiftung niedersächsischer Volksbanken<br />
und raiffeisenbanken<br />
M it<br />
mehr als 210.000 Euro unterstützte<br />
die Stiftung Niedersächsischer Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken 25 Projekte aus<br />
den Bereichen Kunst, Kultur und Wissenschaft.<br />
Der Kunstkalender „Motiv Behindertensportler“<br />
baute eindrucksvoll eine Brücke zwischen<br />
der Kunst der Fotografie von Marc Theis und<br />
sportlich besonders erfolgreichen Menschen<br />
mit Behinderung.<br />
d er<br />
Eine Brücke zwischen Kunst, Kultur und wirtschaft.<br />
Gewinnsparverein norddeutschland e.V.<br />
helfen, sparen und gewinnen.<br />
Gewinnsparverein der Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken Norddeutschland<br />
(GSV) spielte <strong>2007</strong> Gewinne von rund 3,5 Mio.<br />
Euro aus und stellte seinen Banken zur Spendenvergabe<br />
fast 1,6 Mio. Euro zur Verfügung.<br />
Durch die gesetzlich vorgeschriebene Erhöhung<br />
der Reinertragsquote von 10 % auf 25 %<br />
des Spielkapitals standen den Mitgliedsbanken<br />
insgesamt rund 1 Mio. Euro mehr Spendenmittel<br />
als im Vorjahr zur Verfügung. Damit<br />
rückte das Thema „Helfen“ weiter in den Vordergrund.<br />
Der Fiskus forderte Lotteriesteuer<br />
von rund 1,1 Mio. Euro ab.<br />
VR-mobil: Der Gewinnsparverein hilft, wo Hilfe nötig ist.<br />
Ein besonderes Highlight der Region Harz<br />
waren <strong>2007</strong> die Braunlager Maikonzerte:<br />
Begeisterte Zuschauer feierten die Kammerphilharmonie<br />
Bremen, das VoglerQuartett<br />
und die Teilnehmer des Landeswettbewerbes<br />
„Jugend musiziert“.<br />
Ausstellungen, der Ankauf von Skulpturen<br />
sowie Konzerte und Aktionen für und mit Kindern<br />
und Jugendlichen machten <strong>2007</strong> wieder<br />
zu einem erfolgreichen Jahr für die Stiftung.<br />
„Helfen, wo Hilfe nötig ist“ könnte auch das<br />
Motto der Aktion „VRmobil“ sein: Ende <strong>2007</strong><br />
verschafften die Raiffeisenbank Heide, die<br />
Kieler Volksbank sowie die VolksbankRaiffeisenbank<br />
im Kreis Rendsburg durch ihre Spenden<br />
sozialen Einrichtungen eine noch größere<br />
Mobilität bei ihrem Einsatz für Hilfsbedürftige.<br />
Die VW Fox – beklebt mit Banknamen, Logo<br />
des GSV und Namen der sozialen Einrichtung<br />
– sorgen in der eigenen Region nicht nur für<br />
eine ausgesprochen positive Öffentlichkeitsarbeit,<br />
sondern unterstreichen zusätzlich das soziale<br />
Engagement der Banken vor Ort. Deshalb<br />
wird diese Aktion auch 2008 fortgesetzt.<br />
Ungewöhnliche Wege mitzugehen und<br />
mutige Vorhaben zu unterstützen wird auch<br />
in den nächsten Jahren Ziel der Stiftung<br />
sein. Sie wird weiterhin ein klares Zeichen<br />
setzen als Beweis dafür, dass die von ihr<br />
gebauten Brücken zwischen Kultur und<br />
Wirtschaft mehr denn je dazu geeignet sind,<br />
das kulturelle Leben unserer Gesellschaft zu<br />
bereichern.<br />
Der seit 1. Januar 2008 gültige GlücksspielStaatsvertrag<br />
zum Lotteriewesen<br />
führte zu einer Lospreisanhebung auf<br />
22,50 Euro (Losanteil 4,50 Euro + Sparanteil<br />
18 Euro) pro Los im Quartal. Getreu<br />
dem Motto „Sparen mit der Chance auf<br />
mehr“ wurde lediglich der Sparanteil<br />
erhöht.<br />
Über ein VW NewBeetleCabrio, den<br />
Hauptgewinn aus der Sonderaktion<br />
<strong>2007</strong>/2008, konnte sich eine Kundin<br />
der VolksbankRaiffeisenbank im Kreis<br />
Rendsburg freuen.<br />
68 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
dialog 6-7/2008
Fair kaufen, denn Geld ist nicht alles Hermann Schaefer (70), genannt Charly, gilt im Kaufhaus fairKauf eG als „Profiverkäufer“<br />
und Vorbild für junge Menschen. Er sieht fairKauf als „hannöversche Gemeinschaftsaktion von Menschen für Menschen.“ <strong>2007</strong> gründeten das<br />
Diakonische Werk, der Caritasverband e.V. und das Werkheim e.V. das „etwas andere Kaufhaus“ fairKauf als Genossenschaft. Möbel, die auf Wunsch<br />
auch gern abgeholt werden, Kleidung, Hausrat und Bücher werden hier auf drei Etagen angeboten. fairKauf gibt zudem Arbeitslosen die Chance,<br />
durch Beschäftigung und Qualifizierung in den Arbeitsmarkt re-integriert zu werden.<br />
dialog 6-7/2008<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
69
d ie<br />
Satzungsänderungen sind das<br />
Ergebnis einer Mitgliederumfrage<br />
und sollen für eine gerechte Lastenverteilung<br />
sorgen. Zusammengefasst stellen sich die<br />
Änderungen wie folgt dar:<br />
Einführung einer Nachmeldepflicht,<br />
Erhöhung des Erstattungsbetrages auf 75 %.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> haben 186 Mitgliedsgenossenschaften<br />
für 2.757 Personen<br />
Ruhegehaltszahlungen erhalten. Bei einem<br />
Ruhegehalt von 102,50 Euro je Anteil betrug<br />
die Gesamtauszahlung 10,4 Mio. Euro. Die<br />
gezahlten Versorgungsbezüge setzen sich wie<br />
d ieser<br />
Versorgungslasten-ausgleichskasse<br />
die außerordentliche Mitgliederversammlung der VlaK hat im november <strong>2007</strong><br />
zukunftsweisende Satzungsänderungen beschlossen.<br />
eigenständigen Pensionskasse<br />
gehörten zum Jahresabschluss <strong>2007</strong><br />
2.286 (2006: 2.250) aktive Mitglieder und<br />
914 (2006: 872) Lei<br />
stungsempfänger an,<br />
insgesamt also 3.200<br />
(2006: 3.122) Personen.<br />
Die Anzahl der<br />
Mitgliedsunternehmen<br />
betrug 99 (2006: 104).<br />
Mit der Pensionskasse<br />
steht allen Genossenschaften<br />
eine überbetriebliche<br />
Einrichtung<br />
zur Verfügung, die<br />
den Arbeitnehmern<br />
nach dem Ausscheiden<br />
aus dem aktiven<br />
folgt zusammen:<br />
siehe<br />
Tabelle<br />
<strong>2007</strong> sind Ruhegehaltsempfänger<br />
14 Personen<br />
angemeldet<br />
worden und<br />
66 Personen<br />
ausgeschieden<br />
oder verstorben,<br />
so dass am Jahresende 4.730 Personen<br />
mit 24.437 Umlageeinheiten angemeldet<br />
waren. In seiner Jahresschlusssitzung hat das<br />
Pensionskasse raiffeisen –<br />
Schulze-delitzsch norddeutschland<br />
2006 <strong>2007</strong><br />
Personen Euro Personen Euro<br />
Ruhegehaltsempfänger<br />
- unter 65 Jahre - 347 1 .332 .399 301 1 .219 .502<br />
- über 65 Jahre - 1 .619 6 .550 .187 1 .684 7 .406 .575<br />
Witwenrenten 747 1 .624 .814 747 1 .713 .286<br />
Witwerrenten 16 20 .413 17 22 .635<br />
Waisenrenten 10 5 .199 8 5 .289<br />
Gesamt 2.739 9.533.012 2.757 10.367.287<br />
Kuratorium die Umlage für <strong>2007</strong> und den<br />
Umlagevorschuss für 2008 auf 375 Euro je<br />
Umlageeinheit festgesetzt.<br />
die Geschäftsentwicklung der Pensionskasse raiffeisen – Schulze-delitzsch norddeutschland<br />
VVaG, rendsburg, verlief weiterhin zufriedenstellend.<br />
Entwicklungsdaten der Pensionskasse<br />
Dienst oder im Falle der Invalidität eine<br />
angemessene Zusatzversorgung mit einem<br />
vertretbaren und fest abgegrenzten Aufwand<br />
sichert. Einen Überblick über die Entwicklung<br />
gibt die Tabelle.<br />
in 1957 1960 1970 1980 1990 2000 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Bilanzsumme TEUR 95 417 3 .218 13 .438 38 .895 83 .735 101 .743 105 .008 108.249<br />
Beiträge TEUR 93 96 309 837 1 .377 2 .363 2 .852 2 .934 2.946<br />
Kapitalanlagen TEUR 71 340 2 .936 13 .068 37 .005 80 .997 98 .910 102 .367 105.999<br />
Erträge aus<br />
Kapitalanlagen<br />
Durchschnittliche<br />
Verzinsung der<br />
TEUR 2 14 203 975 2 .645 5 .072 4 .898 4 .771 4.684<br />
Kapitalanlagen % 4,3 5,0 7,4 7,9 7,4 6,3 4,60 4,35 4,36<br />
Einzelmitglieder Anzahl 129 197 436 776 1 .061 1 .759 2 .196 2 .250 2.286<br />
Rentner Anzahl - - 19 122 279 597 826 872 914<br />
Aufwendungen für<br />
Versicherungsfälle TEUR - - 20 197 694 2 .571 3 .708 3 .884 4.027<br />
70 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
dialog 6-7/2008
Genossenschaftlicher arbeitgeberverband<br />
norddeutschland e.V.<br />
a m<br />
Beratung zu Elternzeit, Elternteilzeit und altersteilzeit.<br />
31. Dezember <strong>2007</strong> gehörten dem<br />
GAV 187 Mitglieder (einschließlich der<br />
Verbundmitglieder) an. Wie in den Vorjahren<br />
wurde die Arbeit des Verbandes neben der<br />
Wahrnehmung seiner Tarifaufgaben von umfangreichen<br />
telefonischen, mündlichen und<br />
schriftlichen Beratungen sowie der gerichtlichen<br />
Vertretung der Verbandsmitglieder<br />
bestimmt.<br />
Zunehmend gab es hinsichtlich der Rechtsentwicklung<br />
bei Elternzeit und Elternteilzeit<br />
sowie bei der Altersteilzeit Beratungsbedarf.<br />
Fragen zur Mitbestimmung des Betriebsrates<br />
traten ebenfalls gehäuft auf. Neu waren Beratungen<br />
zur Künstlersozialversicherung und<br />
zum Nichtraucherschutz.<br />
Zu den Themen:<br />
Elternzeit/Elternteilzeit,<br />
widerrufliche Leistungszulagen,<br />
Anhörung des Betriebsrates,<br />
Änderungs, Verdachtskündigungen/<br />
Sozialauswahl bei betriebsbedingten<br />
Kündigungen,<br />
AGG<br />
führte der GAV Seminare durch. In Rundschreiben<br />
hielt er seine Mitglieder in arbeits<br />
und sozialrechtlichen Angelegenheiten auf<br />
dem Laufenden.<br />
Kreditgenossenschaften<br />
Auch <strong>2007</strong> gab es keine Entwicklungen bei<br />
der tarifpolitischen Situation für Kreditgenossenschaften.<br />
Im Juli <strong>2007</strong> luden GAV und<br />
GVN zu einer Informationsveranstaltung zur<br />
Tarifpolitik ein.<br />
warengenossenschaften<br />
Ab dem 1. Juli <strong>2007</strong> erhöhten sich die Vergütungen<br />
um 2 % für die Warengenossenschaften<br />
dialog 6-7/2008<br />
der Länder Niedersachsen und Bremen bei<br />
gleichzeitigen manteltariflichen Entlastungen.<br />
Ab dem 1. Juli 2008 erfolgt eine<br />
erneute Erhöhung um 2 %. Hinzu kam ein<br />
bis zum 30. Juni 2008 befristeter Konjunkturzuschlag<br />
von einem Prozent, der im 2.<br />
Quartal 2008 neu verhandelt werden soll.<br />
Die Tarifverträge sind zum 30. Juni 2009<br />
kündbar.<br />
Für die neuen Bundesländer erfolgte ab<br />
dem 1. Juli <strong>2007</strong> eine Erhöhung um 2,5 %.<br />
Hier können die Tarifverträge zum 31. Juli<br />
2008 gekündigt werden.<br />
Molkereigenossenschaften<br />
Für die Molkereigenossenschaften der Länder<br />
Niedersachsen und Bremen erhöhten<br />
Arbeit und Tarifverträge<br />
Die Arbeitsverhältnisse der bei den Mitgliedsgenossenschaften des GAV Beschäftigten<br />
werden in entscheidendem Maße durch Tarifverträge bestimmt:<br />
Kreditgenossenschaften: 7 Tarifverträge<br />
Warengenossenschaften: 14 Tarifverträge<br />
Molkereien/Meiereien: 8 Tarifverträge<br />
sich die Vergütungen ab dem 1. April <strong>2007</strong><br />
um 2,6 %. Der Tarifvertrag wurde zum<br />
29. Februar 2008 gekündigt.<br />
Für die Meiereien und Käsereien in SchleswigHolstein<br />
und Hamburg, in denen sich<br />
die Vergütungen ab dem 1. März <strong>2007</strong> um<br />
1,5 % erhöht haben, wurde der Tarifvertrag<br />
ebenfalls zum 29. Februar 2008 gekündigt.<br />
Für Molkereigenossenschaften sowie Meiereien/Käsereien<br />
wurden – erstmals gemeinsam<br />
– am 3. März 2008 neue Tarifverhandlungen<br />
aufgenommen.<br />
Darüber hinaus ist der GAV an einer<br />
Arbeitsgruppe zur Vereinheitlichung der<br />
mantel tariflichen Regelungen in Norddeutschland<br />
beteiligt.<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
71
D er<br />
GAD<br />
Modern, zukunftsfähig und erfolgreich.<br />
IT-Dienstleister aus Münster<br />
erwirtschaftete im Geschäftsjahr<br />
<strong>2007</strong> einen Umsatz von circa 350 Mio.<br />
Euro (2006: 340 Mio. Euro). Die GAD-<br />
Unternehmensgruppe konnte einen<br />
Umsatz von rund 560 Mio. Euro erzielen<br />
(2006: 550 Mio. Euro). Mit dem Abschluss des bank21-Rollouts hat<br />
die GAD <strong>2007</strong> eines der größten Projekte in ihrer Firmengeschichte<br />
abgeschlossen. Damit steht allen rund 450 Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
im Geschäftsgebiet der GAD ein modernes und zukunftsfähiges<br />
Bankenverfahren zur Verfügung. Schwerpunkte der beiden<br />
bank21-Releases in <strong>2007</strong> waren die Bereiche Vertrieb und Kredit.<br />
FIDUCIA IT<br />
Überzeugende IT-Lösungen.<br />
72 GENOSSENSCHAFTSVERBuND<br />
dialog 6-7/2008<br />
M it<br />
optimierten<br />
Geschäftsprozessen<br />
und modernen<br />
IT-Lösungen unterstützte<br />
die FIDUCIA<br />
AG, größter IT-Dienstleister im genossenschaftlichen FinanzVerbund,<br />
ihre Kunden. Die FIDUCIA Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr<br />
<strong>2007</strong> einen Umsatz von rund 692 Millionen Euro. Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
ihrer Partnerbanken zu stärken, forcierte die FIDUCIA <strong>2007</strong><br />
die Weiterentwicklung von IT-Lösungen, die den gesamten Vertriebsprozess<br />
unterstützen wie beispielsweise den Ausbau der Filiale im<br />
Internet. Das mobile TAN-Verfahren der FIDUCIA erhielt <strong>2007</strong> das<br />
Gütesiegel des TÜV Rheinland für vorbildliche Sicherheit beim Online-<br />
Banking. Im Fokus stand weiterhin die Optimierung von Geschäftsprozessen.<br />
Die Einführung von SEPA wurde <strong>2007</strong> erfolgreich vorbereitet<br />
und entsprechende neue Bedienoberflächen in den agree Bankarbeitsplatz<br />
integriert.<br />
Bäuerliche Familientradition seit 1784 Die Landwirtschaft in den Genen haben Vater und Sohn Tiedemann (v. r.):<br />
Der genossenschaftliche Familienbetrieb von Dierk Tiedemann (56) und Claas Tiedemann (24) in Agathenburg bei Stade bewirtschaftet<br />
120 Milchkühe mit einer durchschnittlichen Leistung von mehr als 10.000 Litern. High-Tech wird hier groß geschrieben: Der Computer berechnet<br />
und ermittelt die Menge Futter, die eine Kuh bekommt, ob und wie viel sie schon gefressen hat und wie viel sie noch an Futter erhalten soll.
WAS ZÄHLT – DER ZEITFAKTOR.<br />
Finanzierungszusagen im Minutentakt –<br />
mit VR-LeasyOnline bis 125.000 Euro.<br />
Der Kunde, der bei Ihnen eine Finanzierung abschließt,<br />
erwartet vieles: kompetente Beratung, einen<br />
gewohnt seriösen Anbieter und auf seine individuellen<br />
Ansprüche zugeschnittene Lösungen. Eines aber<br />
erwartet er nicht: langes Warten und komplexe Abwicklungsverfahren.<br />
Mit dem VR-LeasyOnline-System der VR LEASING bieten<br />
Sie Ihren Kunden Sofortleasing im Rahmen des<br />
persönlichen Beratungsgesprächs. Von Ihrem PC aus<br />
VR-LEASING AG BankPartner<br />
Berliner Allee 5 30175 Hannover<br />
Hotline 0800.5327966 Telefax 0800.53279 67<br />
bankpartner@vr-leasing.de www.vr-leasing.de<br />
Im FinanzVerbund der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
können Sie Finanzierungsverträge von 5.000 Euro bis<br />
zu 125.000 Euro eigenverantwortlich abschließen –<br />
den Rest überlassen Sie uns. Das Einzige, was jetzt<br />
für Sie noch zu tun bleibt, ist die individuelle<br />
Gestaltung Ihrer Provision.<br />
Sie wollen mehr wissen? Rufen Sie uns an:<br />
08 00.5 32 79 66 (kostenfreie Hotline)
aGraViS raiffeisen aG<br />
das unternehmen führt seinen kontinuierlichen wachstumskurs weiter fort.<br />
M it<br />
einem Umsatzplus von 14 % auf<br />
mehr als 4,4 Mrd. Euro (2006: 3,9<br />
Mrd. Euro) und einem Ergebniszuwachs von<br />
rund 19 % auf 17,2 Mio. Euro vor Steuern hat<br />
das Agrarhandels und Dienstleistungsunternehmen<br />
im vergangenen Geschäftsjahr<br />
weiter zugelegt. „Wir haben damit im dritten<br />
vollen Geschäftsjahr nach der Fusion zur<br />
AGRAVIS Raiffeisen AG erneut einen Schritt<br />
nach vorn gemacht. Nach Sanierung und<br />
Fusion sind wir nun bei der Optimierung<br />
angekommen“, beschreibt der Vorsitzende<br />
des Vorstandes, Dr. Clemens Große Frie, die<br />
Entwicklung.<br />
Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zeigt<br />
sich Große Frie zufrieden: „Das Umfeld der<br />
Landwirtschaft hat sich aufregend und positiv<br />
entwickelt. Davon haben wir profitiert.<br />
Die weltweiten Preissteigerungen bei Agrar<br />
rohstoffen spiegeln sich teilweise im Umsatzplus<br />
wider, aber zum Gesamtergebnis tragen<br />
auch weitere Marktanteilsgewinne bei.“<br />
Maßgeblich für den guten Verlauf waren die<br />
operativen Erfolge der Bereiche. Besonders<br />
erfreulich war die Umsatzentwicklung im<br />
Technikbereich. Hier konnte bei einem Umsatz<br />
von 580 Mio. Euro erneut ein positives<br />
Ergebnis geschrieben werden. Auch in den<br />
Bereichen Pflanze und Tiere wurde ein Umsatzplus<br />
erzielt. Einen Umsatzrückgang verzeichnete<br />
der Bereich Energie: Hier machte<br />
sich der milde Winter mit einem um rund<br />
30 % geringeren Absatz von Heizöl stark<br />
bemerkbar. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte<br />
musste auch der Bereich Bauservice<br />
Umsatzrückgänge hinnehmen. Die Umsätze<br />
im Bereich RaiffeisenMärkte entwickelten<br />
sich stabil.<br />
Gezielte unternehmerische Schritte wie<br />
die Verbesserung des Risikomanagements,<br />
Strukturoptimierungen und Kostensenkungen<br />
haben positive Wirkung auf das<br />
Unternehmensergebnis gezeigt. Darüber<br />
hinaus ist der Konzern mit operativen<br />
Holdingstrukturen so aufgebaut worden,<br />
dass die geschäftliche Verantwortung immer<br />
mehr in die Dezentrale, also Richtung Kunde,<br />
verlagert wird. Die Geschäftsführer vor<br />
Ort – egal, ob in den regionalen Technik<br />
Gesellschaften, BauserviceEinheiten oder<br />
im Agrargeschäft – sind dadurch noch näher<br />
am Kunden.<br />
ausblick<br />
Auch im Geschäftsjahr 2008 setzt die<br />
AGRAVIS auf Wachstum: Investitionen in<br />
die Qualität und Kompetenz der Mitarbeiter,<br />
aber auch in die Vertriebsleistung und in<br />
den Standortausbau stehen auf dem Plan.<br />
Zugleich investiert das Unternehmen nicht<br />
nur weiterhin überdurchschnittlich in Fach<br />
und Führungskräfte, sondern auch in sein<br />
Ausbildungsengagement. Derzeit bestehen<br />
über 400 Ausbildungsverhältnisse in der<br />
AGRAVISGruppe. Zudem werden auch in<br />
Zukunft die partnerschaftlichen Kooperationen<br />
mit genossenschaftlichen Verbundpartnern<br />
weiter intensiviert.<br />
74 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
dialog 6-7/2008
Wir helfen wachsen.<br />
Wenn Landwirte zufrieden ihre Ernte einfahren, Bauherren Richtfest feiern oder<br />
die Versorgung mit Kraftstoffen sichergestellt ist – dann hat die AGRAVIS Raiffeisen<br />
AG dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Als modernes Agrarhandels-<br />
und Dienstleistungsunternehmen unterstützen wir unsere genossenschaftlichen<br />
Vertriebspartner, die Landwirtschaft und die Menschen im ländlichen Raum mit<br />
qualitativ hochwertigen Produkten, umfangreichem Know-how, fachkundiger<br />
Beratung sowie erstklassigem Service. In den Bereichen Pflanzen, Tiere, Technik,<br />
Bauservice, Märkte, Energie. Wir tun alles, um Partner Nummer eins für unsere<br />
Genossenschaften, Kunden und Aktionäre zu sein: Wir helfen, profitabler zu arbeiten,<br />
effizientere Leistungen zu erbringen und höhere Erträge zu erzielen.<br />
Wir helfen wachsen.<br />
PFLANZEN TIERE TECHNIK BAUSERVICE MÄRKTE ENERGIE
norddeutsche Genossenschaftliche<br />
Beteiligungs-aktiengesellschaft (nGB)<br />
dividende angehoben – Kapitalinteressen des nordens im genossenschaftlichen<br />
Verbund vertreten.<br />
d ie<br />
Norddeutsche Genossenschaftliche<br />
BeteiligungsAG bündelt für ihre<br />
Aktionäre – das sind im Wesentlichen die<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken der acht<br />
norddeutschen Bundesländer – Kapital und<br />
die damit verbundenen Interessen. Die NGB<br />
hält Beteiligungen an genossenschaftlichen<br />
Verbundunternehmen, so beispielsweise an<br />
der DZ BANK AG eine Beteiligung von 16,9 %<br />
und an der R+V Versicherung AG 1,3 %.<br />
Bei ihren Vermögenspositionen haben sich<br />
bei den DZBANKAktien Veränderungen<br />
ergeben, da die Gesellschaft mit dem Ziel<br />
der Stimmbündelung 1.253.472 DZ BANK<br />
Aktien aufgekauft hat. Mit einer Kapitalerhöhung<br />
im September 2006 refinanzierte<br />
die NGB den Erwerb von DZ BANKAktien<br />
Anzeige<br />
primär aus einer von der DZ BANK im Juni<br />
2006 durchgeführten Kapitalerhöhung. Der<br />
Emissionspreis betrug 88 Euro. Die Aktionäre<br />
führten der NGB rund 85 Mio. Euro<br />
Kapital zu.<br />
Die Bilanzsumme der Gesellschaft beträgt<br />
984 Mio. Euro. Die Erträge aus Beteiligungen<br />
belaufen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
auf 35,6 Mio. Euro (28,5 Mio. Euro im Jahr<br />
2006). Die Erträge aus anderen Wertpapieren<br />
und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />
betrugen 3,7 Mio. Euro (2006: 3,6 Mio.<br />
Euro). Der Zinsaufwand fiel von 9,9 Mio.<br />
Euro auf 9,7 Mio. Euro. Abschreibungen,<br />
Personalaufwand und sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen lagen bei unverändert<br />
0,7 Mio. Euro.<br />
Den anderen Gewinnrücklagen wurden<br />
1,3 Mio. Euro zugeführt. Es ergab sich ein<br />
Bilanzgewinn von 25.550.416,95 Euro. Die<br />
Dividende wurde auf 1,40 Euro (5,38 %) je<br />
Stückaktie angehoben.<br />
76 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
dialog 6-7/2008
der FinanzVerbund<br />
union investment<br />
Beste deutsche Fondsgesellschaft.<br />
In einem schwierigen Marktumfeld ist es der<br />
Union Investment als Fondsgesellschaft des<br />
genossenschaftlichen FinanzVerbundes <strong>2007</strong><br />
gelungen, die Assets under Management um<br />
10 % auf 174,5 Mrd. Euro zu steigern. Mit<br />
einem Nettoabsatz von 12,2 Mrd. Euro wurde<br />
das Neugeschäft – maßgeblich aus dem<br />
Privatkundengeschäft – nahezu verdoppelt.<br />
Absatzspitzenreiter war erneut der UniOpti4,<br />
der mit einem Fondsvolumen von 18 Mrd.<br />
Euro mit Abstand größte Publikumsfonds in<br />
Deutschland. Auch im institutionellen Geschäft<br />
stiegen die Assets under Management<br />
um 14 % auf 72,6 Mrd. Euro. Zum sechsten<br />
Mal in Folge erhielt Union die Höchstnote<br />
als beste deutsche Fondsgesellschaft.<br />
Kreditwerk<br />
Kompetente unterstützung.<br />
Die VR Kreditwerk HamburgSchwäbisch<br />
Hall AG ist das Kreditkompetenzcenter für<br />
den genossenschaftlichen FinanzVerbund.<br />
Über sein Processing und Beratungsangebot<br />
hinaus entwickelt das Kreditwerk gemeinsam<br />
mit Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
weitere Lösungen zur Stärkung ihrer Marktposition.<br />
Beispielsweise hat das Kreditwerk<br />
im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> mehrere Primärbanken<br />
bei der Konzeption Regionaler ServiceCenter<br />
unterstützt. Diese bieten Banken<br />
die Möglichkeit, ihre Kreditbearbeitung vor<br />
Ort zu bündeln und zugleich von der Processing<br />
und ITKompetenz des Kreditwerks zu<br />
profitieren.<br />
Vr lEaSinG<br />
deutliche Steigerung im neugeschäftsvolumen.<br />
Die VR LEASING AG hat <strong>2007</strong> ihre sehr<br />
guten Vorjahreszahlen erneut übertroffen und<br />
zum sechsten Mal in Folge ein Rekordergebnis<br />
erreicht. Das Neugeschäftsvolumen in der<br />
Absatz und Investitionsfinanzierung (Leasing,<br />
Mietkauf und Investitionskredit) wuchs<br />
auf 4,68 Milliarden Euro, einem Plus von 18,1<br />
% gegenüber 2006. Im Inland konnte die VR<br />
LEASING um 11,1 % zulegen. Die Vertragsanzahl<br />
im Neugeschäft wurde um insgesamt<br />
5,7 % auf 156.239 Stück gesteigert. Damit baut<br />
sie, bezogen auf die Stückzahl, ihre Marktführerschaft<br />
in Deutschland aus.<br />
dG hYP<br />
Sicherer Partner und Produktanbieter.<br />
Die DG HYP hat sich <strong>2007</strong> neu ausgerichtet<br />
und konzentriert sich zukünftig auf das<br />
gewerbliche Immobilienkreditgeschäft.<br />
Als leistungsstarke Immobilienbank im<br />
genossenschaftlichen FinanzVerbund steht<br />
sie den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
als Partner und Produktanbieter zur Seite. In<br />
der gewerblichen Immobilienfinanzierung<br />
konnte die DG HYP den Expansionskurs der<br />
vergangenen Jahre erfolgreich fortsetzen. So<br />
übertrifft das Neu und Verlängerungsgeschäft<br />
mit 3,2 Mrd. Euro den Vorjahreswert<br />
von 2006 um 36 %. Im Kommunalkreditgeschäft<br />
ist die DG HYP im FinanzVerbund<br />
führend. Rund 45 % aller deutschen Kommunen<br />
nehmen Leistungen der DG HYP in<br />
Anspruch. Das Neu und Verlängerungsgeschäftsvolumen<br />
in diesem Geschäftsfeld<br />
betrug <strong>2007</strong> 2,1 Mrd. Euro.<br />
78 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
dialog 6-7/2008
teamBank<br />
Bedeutender Schritt im<br />
Konsumentengeschäft.<br />
Im ersten Jahr als TeamBank AG ist der<br />
Nürnberger Ratenkreditspezialist mit dem<br />
easyCredit FairnessPaket einen bedeutenden<br />
Schritt im Konsumentengeschäft gegangen.<br />
Mit Deutschlands fairem Ratenkredit setzen<br />
die genossenschaftlichen Partnerbanken<br />
damit Bestmarken: Deutschlands längstes<br />
Rückgaberecht, Flexibilität für Kunden durch<br />
Sondertilgungen und Ablösungen sowie<br />
der Verzicht bei Zahlungsschwierigkeiten<br />
auf gerichtliche Maßnahmen – sofern der<br />
Kunde kooperiert. Damit wird in diesem<br />
Marktsegment nicht länger die Preisschlacht<br />
gefördert, sondern eine Leistungsdiskussion<br />
ermöglicht.<br />
Münchner<br />
hypohekenbank<br />
Marktführer in der privaten<br />
immobilienfinanzierung.<br />
Die Münchener Hypothekenbank eG<br />
– Marktführer in der privaten Immobilienfinanzierung<br />
im genossenschaftlichen<br />
FinanzVerbund – ist im Jahr <strong>2007</strong> weiter<br />
gewachsen. Das Neugeschäft entwickelte sich<br />
in den beiden Kerngeschäftsfeldern Wohnungsbau<br />
und gewerbliches Kreditgeschäft<br />
wie geplant. Ausgehend vom hohen Niveau<br />
des Vorjahres konnte es um weitere 41,7 %<br />
auf 3,4 Mrd. Euro gesteigert werden. Dies<br />
wirkte sich auch positiv auf den Bestand an<br />
Hypothekendarlehen aus, der um fast 2 Mrd.<br />
Euro auf 14,1 Mrd. Euro stieg. Die Bilanzsumme<br />
erhöhte sich von 31,9 Mrd. Euro auf<br />
32,9 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis nach<br />
Risikovorsorge verbesserte sich um 13,4 %<br />
auf 31,6 Mio. Euro. Die CostIncomeRatio<br />
konnte von 51,5 % auf 49,8 % ein weiteres<br />
Mal gesenkt werden.<br />
dialog 6-7/2008<br />
dZ BanK Gruppe<br />
Zufrieden stellendes Ergebnis.<br />
Die DZ BANK Gruppe hat sich in einem<br />
herausfordernden Wettbewerbsumfeld gut<br />
behauptet. Die Ergebnisentwicklung spiegelt<br />
insgesamt die Lage an den Finanzmärkten<br />
wider. Das erwirtschaftete Ergebnis vor Steuern<br />
ist <strong>2007</strong> für den DZ BANK Konzern auf<br />
1.068 Mio. Euro (2006: 2.067 Mio. Euro) zurückgegangen.<br />
Der Konzernjahresüberschuss<br />
betrug 897 Mio. Euro (2006: 1.859 Mio.<br />
Euro). Trotz der Einflüsse der Finanzmarktkrise<br />
erreichen die Provisionszahlungen und<br />
Bonifikationen aus der DZ BANK Gruppe an<br />
die Genossenschaftsbanken 1,73 Mrd. Euro<br />
(+ 88 Mio. Euro).<br />
dG VErlaG<br />
Positive Entwicklung aufgrund<br />
von MiFid.<br />
Der Deutsche GenossenschaftsVerlag eG (DG<br />
VERLAG) in Wiesbaden – das Medien, Handels<br />
und Systemhaus des genossenschaftlichen<br />
Verbundes – erzielte im Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />
einen Umsatz vor Erlösschmälerung von insgesamt<br />
175,5 Millionen Euro (143,7 Millionen<br />
Euro im Jahr 2006). Beeinflusst wurde diese<br />
positive Umsatzentwicklung von den Maßnahmen<br />
rund um die Entwicklung und Umsetzung<br />
der „MiFIDInformationsschriften“<br />
aufgrund des Inkrafttretens der EURichtlinie<br />
„Markets in Financial Instruments Directive“<br />
(MiFID) zum 1. November <strong>2007</strong>. Vorbehaltlich<br />
der Zustimmung der Generalversammlung<br />
plant das Unternehmen, eine Dividende in<br />
Höhe von 6 % auf die Geschäftsanteile sowie<br />
eine genossenschaftliche Rückvergütung in<br />
Höhe von 4,5 % auszuschütten. Zum Jahresende<br />
<strong>2007</strong> beschäftigte der DG VERLAG 447<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wurde<br />
von 1.308 Mitgliedern getragen.<br />
Bausparkasse<br />
Schwäbisch hall<br />
nach wie vor spitze.<br />
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall konnte<br />
<strong>2007</strong> mit 872.000 Verträgen über 27,4 Mrd.<br />
Euro Bausparsumme den Marktanteil auf gut<br />
29 % steigern. Insgesamt werden 7 Mio. Verträge<br />
über eine Bausparsumme von 198 Mrd.<br />
Euro betreut. Die Auszahlungen von Bauspardarlehen<br />
stieg um 34 % auf 2 Mrd. Euro. Die<br />
BaugeldZuteilung betrug 11 Mrd. Euro. Das<br />
Baufinanzierungsvolumen erreichte 9,6 Mrd.<br />
Euro. Zusammen mit den Genossenschaftsbanken<br />
hat der Schwäbisch HallVertrieb<br />
Vorsorgeprodukte für den Verbund über 6,2<br />
Mrd. Euro abgesetzt.<br />
r+V Versicherung<br />
in allen Sparten Marktanteile<br />
gewonnen.<br />
Die R+V Versicherung hat ihre seit Jahren<br />
erfolgreiche Wachstumsstrategie auch<br />
<strong>2007</strong> fortgesetzt. Insgesamt stiegen die<br />
Beitragseinnahmen des R+V Konzerns um<br />
3,9 % auf 9,3 Milliarden Euro (R+V Gruppe:<br />
9,5 Milliarden Euro). In allen Sparten wuchs<br />
R+V deutlich über dem Markt: Die R+V<br />
Lebens und Pensionsversicherer erzielten einen<br />
beachtlichen Beitragszuwachs von 4,3 %<br />
und steigerten ihren Marktanteil an den<br />
Neubeiträgen auf 10 %. Die R+V Krankenversicherung<br />
konnte erneut zweistellig wachsen.<br />
In der Schaden/Unfallversicherung<br />
setzte sich R+V mit 3,6 % Beitragssteigerung<br />
deutlich vom stagnierenden Markt ab.<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
79
d ie<br />
Entwicklung der Genossenschaftsorganisation<br />
die genossenschaftliche Gruppe ist ein bedeutender wirtschaftsfaktor der deutschen<br />
Volkswirtschaft.<br />
Zahl der Mitgliedschaften ist <strong>2007</strong><br />
auf rund 17,8 Millionen angestiegen.<br />
Somit ist der genossenschaftliche Verbund<br />
nach wie vor die mitgliederstärkste<br />
Wirtschafts organisation in Deutschland.<br />
Die Beratung und Betreuung der Genossenschaften,<br />
deren Vertretung gegenüber der<br />
deutschen und europäischen Politik sowie<br />
staatlichen Stellen obliegt neben den genossenschaftlichen<br />
Regionalverbändenden den<br />
fünf genossenschaftlichen Bundesverbänden.<br />
deutscher<br />
Genossenschafts-<br />
und raiffeisenverband<br />
e.V. (dGrV)<br />
Förderung und Entwicklung des<br />
Genossenschaftswesens und des<br />
genossenschaftlichen Prüfungswesens.<br />
Der Verband entwickelt Konzepte und<br />
einheitliche Standards für Fragen der Rechnungslegung<br />
und Prüfung und ist damit das<br />
Kompetenzzentrum für seine Mitglieder.<br />
Auf dieser Grundlage vertritt der DGRV<br />
die gemeinsamen wirtschaftspolitischen,<br />
rechtspolitischen und steuerpolitischen<br />
Belange. Darüber hinaus berät und fördert<br />
er seine Verbandsmitglieder. Die Wahrnehmung<br />
bildungspolitischer Belange und die<br />
Koordinierung der genossenschaftlichen<br />
Bildungsarbeit sind weitere Aufgaben.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt der Projektarbeit<br />
lag <strong>2007</strong> in der Begleitung der internationalen<br />
Entwicklungen und der daran<br />
anknüpfenden Umsetzung in die nationale<br />
Gesetzgebung: wie beispielsweise IASB,<br />
IFRS, ISA, BilMoG oder IDW PS 210, 261<br />
und 300.<br />
Wichtige Zahlen der Gesamtorganisation (31.12.<strong>2007</strong>)<br />
Anzahl Bilanzsumme<br />
Mrd . Euro<br />
Kreditgenossenschaften 1232 1) 632 16,1<br />
Zentralbanken und Verbundunternehmen des<br />
genossenschaftlichen Finanzverbundes<br />
Raiffeisen-, Waren-, Dienstleistungs-<br />
und Agrargenossenschaften<br />
einschließlich Zentralen<br />
Gewerbliche Waren- und<br />
Dienstleistungsgenossenschaften<br />
einschließlich Zentralen<br />
Konsum- und Dienstleistungs-<br />
genossenschaften<br />
2) 3)<br />
10 553<br />
Anzahl Umsatz<br />
Mrd . Euro<br />
3 .086 1) 39,1 3) 2,1 3)<br />
1 .019 3) 98,2 3) 0,2<br />
139 3) 2 4) 0,6<br />
Mitglieder<br />
Mio .<br />
Mitglieder<br />
Mio .<br />
Insgesamt 5 .291 3) 3) 5) 17,6<br />
1) davon 195 Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft, 2) addierte Bilanzsumme der DZ BANK-Gruppe<br />
und der WGZ BANK-Gruppe, 3) vorläufige Zahlen, 4) geschätzt, 5) einschließlich Doppelmitgliedschaften<br />
Stand 03.04.2008<br />
Genossenschaftliche Grundsatzarbeit zu<br />
Fragen der Betriebswirtschaft, der Rechnungslegung<br />
und der Wirtschaftsprüfung<br />
wird in der Abteilung Grundsatzfragen/<br />
Mitgliederbetreuung geleistet. Eng hiermit<br />
verbunden ist die Prüfungsabteilung<br />
des DGRV. Im Prüfungsbereich geht es<br />
in erster Linie darum, die Aufgaben als<br />
gesetzlicher Prüfungsverband möglichst<br />
effizient für die Mitglieder zu erfüllen.<br />
Die Abteilung Rechtsberatung erstellt<br />
Gutachten zu grundsätzlichen, spartenübergreifenden<br />
Rechtsfragen und<br />
nimmt Stellung zu Gesetzentwürfen von<br />
übergeordneter Bedeutung, besonders<br />
im Genossenschafts, im Bilanz und im<br />
Gesellschaftsrecht.<br />
Die Abteilung Steuerberatung vertritt die<br />
übergreifenden steuerpolitischen Interessen<br />
der Genossenschaftsorganisation.<br />
Zu den zentralen Aufgaben gehört die<br />
frühzeitige Information der Genossenschaftsverbände<br />
und Genossenschaften<br />
über Änderungen in der Rechtsprechung<br />
und Gesetzgebung.<br />
Die internationalen Aktivitäten des DGRV<br />
sind sehr eng mit der gesamten Genossenschaftsorganisation<br />
in Deutschland verbunden.<br />
Zum einen unterstützt der DGRV<br />
genossenschaftliche Unternehmen und<br />
Banken bei deren Aktivitäten im Ausland,<br />
zum anderen wird die internationale Arbeit<br />
im Bereich der Genossenschaftsberatung<br />
von den Bundesverbänden, den Regionalverbänden,<br />
den Zentralen und den Genossenschaften<br />
der unterschiedlichen Sektoren in<br />
großem Umfang unterstützt.<br />
Die benannten Aufgabenfelder verdeutlichen<br />
das breite Leistungsspektrum des DGRV. In diesen<br />
Bereichen nimmt der Verband die Interessenvertretung<br />
der genossenschaftlichen Gruppe<br />
bei übergeordneten Themen im In und Ausland<br />
wahr. In den jeweiligen Sparten werden die<br />
Genossenschaften von den vier Bundesverbänden<br />
BVR, DRV, ZGV und ZdK vertreten.<br />
80 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
dialog 6-7/2008
Bundesverband<br />
der deutschen<br />
Volksbanken und<br />
raiffeisenbanken<br />
e.V. (BVr)<br />
Strategisches Kompetenz zentrum<br />
der genossenschaftlichen Gruppe.<br />
Der BVR hat auch <strong>2007</strong> die Interessen der<br />
Mitgliedsbanken und des Verbundes gegenüber<br />
Aufsicht und Gesetzgebungsinstanzen<br />
auf nationaler, europäischer und internationaler<br />
Ebene in vielfältigen Themenbereichen<br />
erfolgreich vertreten.<br />
Als strategisches Kompetenzzentrum für<br />
die genossenschaftliche Gruppe legte der<br />
BVR mit dem Kompass 2008 im Jahr <strong>2007</strong><br />
erstmalig eine gemeinschaftliche Rahmenplanung<br />
für den gesamten Finanzverbund<br />
vor. Dabei besteht eine enge Verbindung zu<br />
den Fachratsprojekten. Den rund 1.230 Mitgliedsbanken<br />
des BVR bietet diese in Zahlen<br />
gefasste Zukunft eine Orientierungshilfe für<br />
die eigene autonome Planung.<br />
Dass die genossenschaftliche Bankengruppe<br />
ein vertrauenswürdiges und sicheres<br />
Netzwerk darstellt, bewies auch <strong>2007</strong> die vom<br />
BVR betriebene Sicherungseinrichtung der<br />
Gruppe. Auch in Zeiten der Krisen auf den<br />
internationalen Finanzmärkten garantierte<br />
sie Institutsschutz und schützte Einlagen<br />
ihrer über 30 Millionen Kunden und über<br />
16 Millionen Mitglieder zu 100 %.<br />
Zentralverband<br />
Gewerblicher<br />
Verbundgruppen<br />
e.V. (ZGV)<br />
in seiner arbeit voll und ganz<br />
bestätigt.<br />
Unter seinem Dach vereint der ZGV nahezu<br />
200.000 mittelständische Unternehmen<br />
dialog 6-7/2008<br />
in 320 Verbundgruppen unterschiedlicher<br />
Rechtsform. Deren Anschlusshäuser<br />
erwirtschafteten mit 2,5 Mio. Vollzeitbeschäftigten<br />
einen Umsatz von rund 350<br />
Mrd. Euro und stellten 440.000 Ausbildungsplätze<br />
bereit.<br />
Die ZGVMitglieder aus 45 Branchen<br />
erwirtschafteten im Jahr <strong>2007</strong> einen Kooperationsumsatz<br />
von rund 135 Mrd. Euro.<br />
Diese Zahlen belegen erneut die steigende<br />
Bedeutung von Verbundgruppen in einem<br />
sich weiterhin verschärfenden Wettbewerb.<br />
Der ZGV berät die Verbundgruppenzentralen<br />
umfassend im anspruchsvollen Zusammenspiel<br />
mit deren Mitgliedern, bildet ein<br />
Forum für den Erfahrungsaustausch zu<br />
aktuellen, unternehmenspolitischen Themen,<br />
organisiert nationale und europäische<br />
Veranstaltungen mit Politik und Unternehmensführung<br />
und nimmt über die Landesverbände<br />
eine Arbeitgeberrolle wahr.<br />
deutsche<br />
raiffeisen verband<br />
e.V. (drV)<br />
Erfolg in schwierigen Zeiten.<br />
Die 3.086 RaiffeisenGenossenschaften<br />
des DRV erzielten <strong>2007</strong> einen addierten<br />
Umsatz von über 40 Mrd. Euro (+ 8,9 %).<br />
Die Agrar und Ernährungswirtschaft erlebt<br />
einen bislang nicht gekannten Nachfrageboom<br />
und Preisanstieg – mit Ausnahme<br />
der Veredelungswirtschaft. Das vorrangig<br />
preisbedingte Umsatzplus betraf aber nicht<br />
alle Sparten gleichermaßen. Belastend wirkten<br />
insbesondere die Kostensteigerungen bei<br />
Energie, Verpackung und Logistik. Größter<br />
Umsatzträger ist mit 18,9 Mrd. Euro<br />
(+4,8 %) die Ware, gefolgt von der Milch mit<br />
rund 11,4 Mrd. Euro (+21,3 %) und Vieh<br />
und Fleisch mit 4,2 Mrd. Euro (+2,3 %).<br />
Die dynamische Strukturanpassung der<br />
Genossenschaften in Handel und Verarbeitung<br />
mit fortschreitender Konzentration<br />
hält an. Die Wettbewerbsfähigkeit in der EU<br />
und international auf den Nahrungsmittel<br />
Märkten wurde ausgebaut.<br />
Zentralverband<br />
deutscher Konsumgenossenschaften<br />
e.V. (ZdK)<br />
interessenvertretung der kleinen<br />
Genossenschaften verzeichnet<br />
starke neugründungsaktivitäten.<br />
Der Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften<br />
e.V. umfasste Ende<br />
<strong>2007</strong> 121 Genossenschaften mit insgesamt<br />
402.000 Mitgliedern. Der ZdK kümmert<br />
sich intensiv um die Neugründung von<br />
Genossenschaften – fast die Hälfte seiner<br />
Mitglieder ist in den letzten fünf Jahren<br />
gegründet worden.<br />
Dies hat zu einer Verlagerung hin zu<br />
Dienstleistungs und neuartigen Konsumgenossenschaften<br />
geführt. Allerdings steht<br />
allein die Kieler coop eG für gut zwei Drittel<br />
des gesamten konsumgenossenschaftlichen<br />
Umsatzes in Deutschland.<br />
Der ZdK sieht sich vorrangig als Interessenvertretung<br />
der kleinen Genossenschaften<br />
und setzt sich dafür ein, die Attraktivität<br />
der Rechtsform zu erhöhen, um auch in<br />
Deutschland wieder zu wachsenden Genossenschaftszahlen<br />
zu kommen.<br />
GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />
81
Alles unter einem Dach<br />
Gut, dass der Verbund sogar eine<br />
Schweizer Privatbank hat.<br />
MehrWert für Ihr Vermögen<br />
DZ PRIVATBANK (Schweiz) AG<br />
Münsterhof 12<br />
8022 Zürich<br />
Telefon +41 44 214 91 11<br />
Fax +41 44 214 92 85<br />
www.dz-privatbank.ch<br />
Alles aus einer Hand – das ist das Erfolgsgeheimnis des<br />
FinanzVerbundes. Dabei darf eine verbundeigene Privatbank<br />
in der Schweiz nicht fehlen. Zeigen Sie, dass Sie auch für<br />
Ihre vermögenden Privat- und Firmenkunden die kompetente<br />
Adresse sind. Und nutzen Sie dabei das Angebot der<br />
DZ PRIVATBANK Schweiz.
dialog 6-7/2008<br />
Jahresabschluss<br />
zum 31.12.<strong>2007</strong><br />
genossenschaftsverband<br />
norddeutschland e.V.<br />
30627 Hannover<br />
Bestandteile Jahresabschluss<br />
1. Bilanz<br />
2. Gewinn- und Verlustrechnung<br />
3. Anhang<br />
-1-<br />
Allgemeines / VerbAnd<br />
83
1. bilanz zum 31.12.<strong>2007</strong><br />
A. Anlagevermögen<br />
i. immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u. ä.<br />
Rechte und Werte sowie Lizenzen<br />
2. Geleistete Anzahlungen<br />
ii. sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte u. Bauten einschl.<br />
der Bauten auf fremden Grundstücken<br />
2. Technische Anlagen und Maschinen<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung<br />
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau<br />
iii. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
2. Beteiligungen<br />
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften<br />
4. Wertpapiere des Anlagevermögens<br />
5. Sonstige Ausleihungen<br />
b. Umlaufvermögen<br />
84 Allgemeines / VerbAnd<br />
dialog 6-7/2008<br />
-2-<br />
Geschäftsjahr Vorjahr<br />
EUR | Ct EUR | Ct EUR<br />
207.330,61<br />
18.000,00 225.330,61<br />
11.248.404,94<br />
92.579,99<br />
1.038.479,83<br />
218.854,06 12.598.318,82<br />
137.636,41<br />
2.389.741,73<br />
14.260,00<br />
56.422.250,00<br />
2.252.768,30 61.216.656,44<br />
370.938<br />
0<br />
12.079.440<br />
99.630<br />
856.493<br />
0<br />
137.636<br />
2.548.206<br />
22.260<br />
52.499.000<br />
1.178.750<br />
Anlagevermögen insgesamt 74.040.305,87 69.792.353<br />
i. Vorräte<br />
1. Fertige Erzeugnisse und Waren 8.397,05 8.654<br />
ii. Forderungen und sonstige Vermögens gegenstände<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />
3. Sonstige Vermögensgegenstände<br />
4.370.504,80<br />
807.878,63<br />
3.226.042,40 8.404.425,83<br />
Aktivseite<br />
5.127.729<br />
999.228<br />
3.640.350<br />
iii. Wertpapiere<br />
1. Sonstige Wertpapiere 25.230.083,62 19.666.573<br />
iV. Kassenbestand und guthaben bei Kreditinstituten 5.980.238,31 9.745.815<br />
C. rechnungsabgrenzungsposten summe der Aktivseite 53.576,68 3.436<br />
summe der Aktivseite 113.717.027,36 108.984.138
1. bilanz zum 31.12.<strong>2007</strong><br />
dialog 6-7/2008<br />
A. eigenkapital<br />
i. rücklagen<br />
1. Reservefonds<br />
- davon aus dem Jahresüberschuss<br />
des Geschäftsjahres eingestellt 1.150.000,00 EUR<br />
2. Betriebsrücklage<br />
- davon aus dem Bilanzgewinn<br />
des Vorjahres eingestellt 8.304,59 EUR<br />
- davon aus dem Jahresüberschuss<br />
des Geschäftsjahres eingestellt 3.230.000,00 EUR<br />
-3-<br />
Geschäftsjahr Vorjahr<br />
EUR | Ct EUR | Ct EUR<br />
10.000.000,00 8.850.000<br />
13.566.000,00 10.327.695<br />
3. Sonderfonds 13.314.000,00 36.880.000,00 13.314.000<br />
(32.491.695)<br />
ii. bilanzgewinn<br />
1. Gewinnvortrag<br />
2. Jahresüberschuss<br />
3. Einstellungen in Rücklagen<br />
a) Einstellung in den Reservefonds<br />
b) Einstellung in die Betriebsrücklage<br />
b. rückstellungen<br />
1. Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen<br />
2. Steuerrückstellungen<br />
3. Sonstige Rückstellungen<br />
C. Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
2. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
davon<br />
- aus Steuern 1.597.254,90 EUR<br />
- im Rahmen der sozialen Sicherheit 271.669,30 EUR<br />
11.215,06<br />
4.384.000,00<br />
-1.150.000,00<br />
- 3.230.000,00 15.215,06<br />
4.292<br />
15.228<br />
eigenkapital insgesamt 36.895.215,06 32.511.215<br />
59.627.494,02<br />
1.175.000,00<br />
12.408.923,26 73.211.417,28<br />
1.230.718,21<br />
2.186.356,56 3.417.074,77<br />
Passivseite<br />
0<br />
0<br />
55.142.353<br />
50.000<br />
18.093.134<br />
875.211<br />
2.108.258<br />
(1.498.707)<br />
(295.444)<br />
d. rechnungsabgrenzungsposten 193.320,25 203.967<br />
summe der Passivseite 113.717.027,36 108.984.138<br />
Allgemeines / VerbAnd<br />
85
2. gewinn- und Verlustrechnung<br />
für die Zeit vom 01.01.<strong>2007</strong> bis 31.12.<strong>2007</strong><br />
1. Leistungsentgelte<br />
2. Verbandsbeiträge<br />
3. Sonstige betriebliche Erträge<br />
4. Personalaufwand<br />
a) Löhne und Gehälter<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />
für Altersversorgung und für Unterstützung<br />
davon für Altersversorgung 8.894.547,54 EUR<br />
5. Abschreibungen<br />
auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
7. Erträge aus Beteiligungen und Geschäftsguthaben<br />
davon aus verbundenen Unternehmen<br />
7a. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen<br />
43.500,00 EUR<br />
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und<br />
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />
davon aus verbundenen Unternehmen 0,00 EUR<br />
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />
davon aus verbundenen Unternehmen 15.224,36 EUR<br />
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
Geschäftsjahr Vorjahr<br />
EUR | Ct EUR | Ct EUR<br />
44.562.451,14<br />
9.917.315,24<br />
14.321.869,84 68.801.636,22<br />
46.343.608<br />
10.029.099<br />
7.478.950<br />
rohergebnis 68.801.636,22 63.851.657<br />
32.033.648,16<br />
13.762.939,53 45.796.587,69<br />
1.662.509,24<br />
17.741.290,27 19.403.799,51<br />
32.898.983<br />
11.960.146<br />
(6.647.049)<br />
1.774.472<br />
18.347.425<br />
Zwischensumme 3.601.249,02 -1.129.369<br />
177.270,53 264.138<br />
( 85.000)<br />
175.180,72<br />
405.862<br />
1.962.907,60<br />
1.160.293,92<br />
1.766.040<br />
(5.023)<br />
876.718<br />
(6.283)<br />
Zwischensumme (7-9) 3.475.652,77 3.312.758<br />
1.324.950,00<br />
85.000,00 2.065.702,77<br />
2.318.027<br />
0<br />
12. ergebnis der gewöhnlichen geschäftstätigkeit 5.666.951,79 -134.638<br />
13. Außerordentliche Erträge<br />
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
15. Sonstige Steuern<br />
16. Jahresüberschuss<br />
17. Gewinnvortrag<br />
18. Einstellungen in Rücklagen<br />
a) Einstellung in den Reservefonds<br />
b) Einstellung in die Betriebsrücklage<br />
19. bilanzgewinn<br />
0,00<br />
19.461,26<br />
1.263.490,53<br />
4.384.000,00<br />
11.215,06<br />
1.150.000,00<br />
3.230.000,00<br />
315.926<br />
30.142<br />
135.918<br />
86 Allgemeines / VerbAnd<br />
dialog 6-7/2008<br />
-4-<br />
15.228<br />
4.292<br />
0<br />
0<br />
15.215,06 19.520
3. Anhang<br />
A. Allgemeine Angaben<br />
dialog 6-7/2008<br />
Der Jahresabschluss wurde unter Berücksichtigung der §§ 266,<br />
275 und 336 ff. HGB anhand des Mustervordrucks der<br />
Genossenschaftsorganisation aufgestellt.<br />
In der Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
ergaben sich keine Veränderungen.<br />
b. erläuterungen zu den bilanzierungs- und bewertungs methoden<br />
Bei Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
angewandt:<br />
- Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände<br />
wurden mit den Anschaffungskosten abzüglich<br />
planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet.<br />
- Auf Bauten wurden planmäßige lineare Abschreibungen<br />
vorgenommen. Bewegliche Anlagegegenstände sind linear,<br />
geringwertige Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens voll<br />
abgeschrieben und als Abgang behandelt worden.<br />
- Die Finanzanlagen wurden mit Anschaffungskosten bzw.<br />
mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Für<br />
Buchwertrisiken bei den Beteiligungen (TEUR 160) und für<br />
Abzinsungsbeträge im Hinblick auf unverzinsliche Sonstige<br />
Ausleihungen (TEUR 303) bestanden im Vorjahr entsprechende<br />
Risiko-Rückstellungen. Diese Rückstellungen wurden<br />
<strong>2007</strong> aufgelöst und dafür eine betragsgleiche Abschreibung<br />
auf Finanzanlagen vorgenommen.<br />
- Die Vorräte wurden mit den Anschaffungskosten bewertet.<br />
- Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden<br />
mit dem Nennwert abzüglich einer Pauschalwertberichtigung<br />
angesetzt. Bei zweifelhaft einbringlichen Forderungen<br />
wurden ausreichende Einzelwertberichtigungen abgesetzt.<br />
- Wertpapiere des Umlauf- und des Anlagevermögens repräsentieren<br />
insgesamt einen Nennwert von Mio. Euro 85,0. Sie sind<br />
mit den Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren Kurswert<br />
bewertet. Diese Bewertung nach dem strengen Niederstwertprinzip<br />
ergab zum Bilanzstichtag einen Abschreibungsbedarf<br />
von TEUR 830. Zum 31.12.<strong>2007</strong> sind alle über dem Nennwert<br />
der Wertpapiere liegenden Anschaffungskosten abgeschrieben.<br />
- Die flüssigen Mittel wurden in allen Fällen mit dem Nennwert<br />
angesetzt.<br />
- Für laufende Pensionen und Pensionsanwartschaften wurden<br />
bis zum 31.12.2006 Rückstellungen nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen gebildet, deren Berechnung ein<br />
-5-<br />
Posten, unter denen kein Betrag auszuweisen war, sind nicht<br />
aufgeführt. Die Postenbezeichnungen wurden dem Posteninhalt<br />
angepasst.<br />
Rechnungszins von 3,50 % zugrunde lag. Abweichend zum<br />
Vorjahr wurden zum 31.12.<strong>2007</strong> die Pensionsrückstellungen<br />
erstmals auf Basis der Bilanzierungsmethode nach IFRS IAS<br />
19 angesetzt und bewertet. Der Rückstellungsbetrag nach<br />
IAS 19 entspricht dabei dem Barwert der erreichten Anwartschaften<br />
(sog. „DBO – defined benefit obligation“). Die Berechnung<br />
der Pensionsrückstellungen für die leistungsorientierten<br />
Versorgungssysteme erfolgte dabei nach IAS 19 unter<br />
Zugrundelegung eines Rechnungszinses in Höhe von 4,5 %,<br />
eines Gehaltstrends in Höhe von 3 % und eines Rententrends<br />
in Höhe von 1,5 %. Diese Änderung hatte keinen wesentlichen<br />
Einfluss auf die Vermögens- und Finanzlage, belastete<br />
jedoch die Ertragslage mit TEUR 4.608. Der nach den steuerlichen<br />
Vorschriften des § 6 a EStG ermittelte Gesamtbetrag<br />
der Pensionsrückstellungen beträgt per 31.12.<strong>2007</strong> Mio. Euro<br />
41,4, der Unterschiedsbetrag der Rückstellung nach IAS 19<br />
zur steuerrechtlichen Rückstellung beläuft sich somit auf<br />
Mio. Euro 18,2.<br />
- Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen entsprechen<br />
den zu erwartenden Ausgaben. Die Rückstellungen für<br />
ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste wurden<br />
nach vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung gebildet.<br />
- Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Rückzahlungsbetrag<br />
angesetzt.<br />
- Rechnungsabgrenzungsposten sind nur für wesentliche Posten<br />
gebildet worden.<br />
Von den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des<br />
Vorjahres wurde – neben der Bewertung der Pensionsrückstellungen<br />
– insoweit abgewichen, als zum 31.12.<strong>2007</strong> die Bemessungsmaßstäbe<br />
bei den Rückstellungen und Wertberichtigungen<br />
strikt nach der IDW Stellungnahme zur<br />
Rechnungslegung von Vereinen (IDW HFA 14) ausgerichtet<br />
wurden. Teile der in der Vergangenheit unter Anwendung<br />
besonderer kaufmännischer Vorsicht gebildeten Rückstellungen<br />
und Wertberichtigungen waren insoweit zum 31.12.<strong>2007</strong><br />
aufzulösen. Die Ertragslage wurde <strong>2007</strong> hierdurch in Höhe von<br />
TEUR 5.202 positiv beeinflußt.<br />
Allgemeines / VerbAnd<br />
87
C. entwicklung des Anlagevermögens<br />
(in EUR)<br />
1<br />
i. immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />
u. ä. Rechte und Werte sowie<br />
Lizenzen<br />
2. Geleistete Anzahlungen<br />
ii. sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücks gleiche<br />
Rechte und Bauten, einschließlich<br />
der Bauten auf fremden Grundstücken<br />
2. Technische Anlagen und Maschinen<br />
3. andere Anlagen, Betriebs-<br />
und Geschäftsausstattung<br />
4. Geleistete Anzahlungen und<br />
Anlagen im Bau<br />
iii. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
2. Beteiligungen<br />
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften<br />
4. Wertpapiere des Anlagevermögens<br />
5. Sonstige Ausleihungen<br />
Anschaff.-/<br />
Herstell.kosten<br />
(historisch)<br />
(+)<br />
2<br />
1.725.259<br />
0<br />
Zugänge Um-<br />
buch ungen<br />
(+)<br />
3<br />
161.452<br />
18.000<br />
im Geschäftsjahr<br />
88 Allgemeines / VerbAnd<br />
dialog 6-7/2008<br />
-6-<br />
(+/-)<br />
4<br />
0<br />
0<br />
Abgänge Abschreibungen<br />
(kumuliert)<br />
(-)<br />
5<br />
0<br />
0<br />
(-)<br />
6<br />
1.679.380<br />
0<br />
Buchwert<br />
Geschäftsjahr<br />
AbschreibungenGeschäftsjahr<br />
(=)<br />
7 8<br />
207.331<br />
18.000<br />
325.059<br />
0<br />
1.725.259 179.452 0 0 1.679.380 225.331 325.059<br />
24.899.173<br />
116.240<br />
4.573.299<br />
0<br />
0<br />
0<br />
691.929<br />
218.854<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
342.761<br />
0<br />
13.650.768<br />
23.660<br />
3.883.987<br />
0<br />
11.248.405<br />
92.580<br />
1.038.480<br />
218.854<br />
831.035<br />
7.050<br />
499.365<br />
29.588.712 910.783 0 342.761 17.558.415 12.598.319 1.337.450<br />
137.636<br />
2.590.460<br />
22.260<br />
55.529.750<br />
1.178.750<br />
0<br />
1.536<br />
0<br />
7.005.850<br />
1.451.000<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
8.000<br />
2.486.000<br />
73.982<br />
0<br />
202.254<br />
0<br />
3.627.350<br />
303.000<br />
137.636<br />
2.389.742<br />
14.260<br />
56.422.250<br />
2.252.768<br />
0<br />
0<br />
160.000<br />
0<br />
727.350<br />
303.000<br />
59.458.856 8.458.386 0 2.567.982 4.132.604 61.216.656 1.190.350<br />
summe Anlagevermögen 90.772.827 9.548.621 0 2.910.743 23.370.399 74.040.306 2.852.859
d. erläuterungen zur bilanz und zur gewinn- und Verlustrechnung<br />
i. bilanz<br />
dialog 6-7/2008<br />
Der <strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V. besitzt folgende Kapitalanteile in Höhe<br />
von mindestens 20 % an anderen Unternehmen:<br />
Name und Sitz Anteil am<br />
Gesell-<br />
schafts-<br />
kapital %<br />
Treuhand- und beratungsgesellschaft<br />
nord mbH, Rendsburg<br />
Vr Forderungsmanagement<br />
genossenschafts-Treuhand gmbH, Hannover<br />
- davon an den Verband aufgrund des<br />
bestehenden Ergebnisabführungsvertrages abgeführt<br />
betriebswirtschaftlicher beratungs- und<br />
entwicklungs verbund bbe gmbH, Hannover<br />
- davon an den Verband aufgrund des bestehenden<br />
Ergebnisabführungsvertrages abgeführt<br />
- davon vorgesehene Ausschüttung an die Minderheitsgesellschafter<br />
barisco risikomanagement gmbH,<br />
Großensee<br />
- davon von der BBE GmbH aufgrund des bestehenden<br />
Ergebnisabführungsvertrages übernommen<br />
- davon vorgesehene Ausschüttung an die Minderheitsgesellschafter<br />
(mittelbare Beteiligung des Verbandes, die BBE GmbH<br />
ist an der Gesellschaft zu 70 % beteiligt)<br />
Die Forderungen beinhalten – wie im Vorjahr – keine Beträge<br />
mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr.<br />
In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind<br />
TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 13) enthalten, die auch Forderungen<br />
an Beteiligungsunternehmen sind.<br />
In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von<br />
100 2006<br />
<strong>2007</strong><br />
100 2006<br />
<strong>2007</strong><br />
78 2006<br />
<strong>2007</strong><br />
Eigenkapital der<br />
Gesellschaft<br />
Ergebnis der letzten<br />
Geschäftsjahre<br />
Jahr TEUR Jahr TEUR<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
Vr-inkasso nord gmbH, Hannover 74 2006<br />
<strong>2007</strong><br />
In den Sonstigen Rückstellungen sind zum 31.12.<strong>2007</strong> insbesondere enthalten:<br />
- Verpflichtungen aus Dienstverhältnissen inkl. Altersteilzeitverpflichtungen<br />
- Unterlassene Instandhaltungen<br />
- Ungewisse Verbindlichkeiten etc.<br />
- Sonstige rechtliche Verpflichtungen (Archivierung, Jahresabschluss, Geschäftsbericht etc.)<br />
-7-<br />
55<br />
38<br />
624<br />
293<br />
63<br />
50<br />
33<br />
37<br />
132<br />
115<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
TEUR 175 (Vorjahr: TEUR 323) sowie Sonstige Vermögensgegenstände<br />
in Höhe von TEUR 633 (Vorjahr: TEUR 676)<br />
enthalten.<br />
Im Posten „Sonstige Vermögensgegenstände“ sind folgende<br />
antizipative Beträge größeren Umfangs enthalten:<br />
- Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen<br />
TEUR 1.984 (Vorjahr: TEUR 1.907)<br />
22.866<br />
8.794<br />
0<br />
0<br />
317.344<br />
166.672<br />
12.870<br />
484<br />
88.517<br />
8.509<br />
12.870<br />
484<br />
297<br />
3.978<br />
-15.456<br />
43.336<br />
297<br />
3.978<br />
44.694<br />
7.616<br />
TEUR<br />
8.604<br />
914<br />
818<br />
1.695<br />
Allgemeines / VerbAnd<br />
89
Von den Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit<br />
Verbindlichkeiten<br />
- aus Lieferungen und Leistungen<br />
- sonstige Verbindlichkeiten<br />
In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind<br />
TEUR 107 (Vorjahr: TEUR 28) enthalten, die auch Verbindlichkeiten<br />
gegenüber verbundenen Unternehmen sind.<br />
In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind<br />
TEUR 43 (Vorjahr: TEUR 32 ) enthalten, die auch Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Beteiligungsunternehmen sind.<br />
ii. gewinn- und Verlustrechnung<br />
- Prüfungsdienst<br />
- Akademie<br />
- Fachberatung<br />
- Auflösungen von Rückstellungen<br />
- Mieterlöse<br />
- Kostenerstattungen<br />
- Buchgewinn Abgang Beteiligung<br />
- Reisekosten<br />
- Akademien (Honorare Referenten, Verpflegung und Unterkunft)<br />
- Raumaufwendungen und Instandhaltungen<br />
- Beitragsaufwendungen<br />
- Aufwendungen für verschiedene Leistungen<br />
(Fremdhonorare, Projektaufwendungen z.B. DGRV/ADG etc.)<br />
Geschäftsjahr<br />
TEUR<br />
Die Umsatzerlöse (Leistungsentgelte) setzen sich wie folgt zusammen:<br />
bis zu 1 Jahr über 5 Jahre<br />
Am Bilanzstichtag bestanden keine Haftungsverhältnisse nach<br />
§ 251 HGB.<br />
Geschäftsjahr<br />
TEUR<br />
90 Allgemeines / VerbAnd<br />
dialog 6-7/2008<br />
1.231<br />
1.933<br />
In dem Posten „Sonstige betriebliche Erträge“ sind an größeren Posten enthalten:<br />
Größere Posten in den „Sonstigen betrieblichen Aufwendungen“ sind:<br />
-8-<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
875<br />
1.836<br />
28.747<br />
11.642<br />
4.174<br />
Geschäftsjahr<br />
TEUR<br />
10.555<br />
1.336<br />
1.186<br />
0<br />
Geschäftsjahr<br />
TEUR<br />
3.878<br />
2.241<br />
2.107<br />
1.425<br />
768<br />
Geschäftsjahr<br />
TEUR<br />
0<br />
175<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
0<br />
194<br />
30.771<br />
11.075<br />
4.498<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
789<br />
1.360<br />
1.235<br />
3.375<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
3.972<br />
2.181<br />
1.828<br />
1.396<br />
1.145
e. sonstige Angaben<br />
dialog 6-7/2008<br />
Es bestehen folgende, nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der<br />
Finanzlage von Bedeutung sind:<br />
- Mietverpflichtungen Büroräume (Jahresbetrag)<br />
- Mietverpflichtungen Betriebs- und Geschäftsausstattung (Jahresbetrag)<br />
- Erbbauzinsen (Jahresbetrag)<br />
Diese Verpflichtungen bestehen nicht gegenüber verbundenen Unternehmen.<br />
Die Zahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:<br />
Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte<br />
Zahl der Mitglieder<br />
01.01.<strong>2007</strong> 1.276<br />
Zugang <strong>2007</strong><br />
Abgang <strong>2007</strong><br />
449 109<br />
Zum Jahresende wurden 14 Prüfungsassistenten und 14 Auszubildende beschäftigt.<br />
Mitgliederbewegung<br />
Geschäftsjahr<br />
EUR<br />
180.888<br />
395.291<br />
130.597<br />
Vorjahr<br />
EUR<br />
177.324<br />
327.604<br />
129.896<br />
31.12.<strong>2007</strong> 1.237<br />
-9-<br />
19<br />
58<br />
Allgemeines / VerbAnd<br />
91
Die gesetzlichen Vertreter haben die Berichterstattung im<br />
Anhang hinsichtlich ihrer Gesamtbezüge unter Bezugnahme<br />
auf § 286 Abs. 4 HGB eingeschränkt. Der Aufwand für die<br />
Mitglieder der Verbandsgremien betrug TEUR 173 (Vorjahr:<br />
TEUR 123).<br />
Die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes bzw. deren Hinterbliebene<br />
erhielten Versorgungsbezüge in Höhe von TEUR 968<br />
(Vorjahr: TEUR 954).<br />
Für frühere Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene<br />
bestehen zum Jahresende Pensionsrückstellungen in Höhe<br />
von TEUR 10.787 (Vorjahr: TEUR 10.035).<br />
Es ist vorgesehen, den Bilanzgewinn in Höhe von EUR<br />
15.215,06 auf neue Rechnung vorzutragen.<br />
Mitglieder des Vorstands:<br />
Michael Bockelmann, WP/StB Dipl.-Kfm. (Vorsitzender)<br />
Horst Mathes, WP/StB Dipl.-Bw.<br />
Dr. Walter Weber, Rechtsanwalt (bis 31.01.<strong>2007</strong>)<br />
Mitglieder des Präsidialausschusses:<br />
Michael Siegers, Bankdirektor (Vorsitzender)<br />
Henning Pistorius, Geschäftsführer (stv. Vorsitzender)<br />
Volker König, Direktor<br />
Egon Niebuhr, Bankdirektor<br />
Horst Saage, Geschäftsführer<br />
Hannover, 31. März 2008<br />
<strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V.<br />
Der Vorstand:<br />
Bockelmann H. Mathes<br />
-10-<br />
92 Allgemeines / VerbAnd<br />
dialog 6-7/2008
dialog 6-7/2008<br />
genossenschaftsverband norddeutschland e.V.<br />
i. geschäftsverlauf<br />
1. Allgemeine konjunkturelle lage<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> verzeichnete die deutsche Wirtschaft ein<br />
Wirtschaftswachstum um 2,5 %. Die Wachs tumsimpulse im<br />
deutschen Markt resultierten sowohl aus dem Ausland als auch<br />
aus dem Inland, wobei insbesondere die Binnennachfrage<br />
zunehmend an Fahrt gewann. Der private Konsum verzeichnete<br />
gleichwohl im Vergleich zum Vorjahr noch einen Rückgang<br />
um 0,3 %. Die günstigen Entwicklungen auf dem deutschen<br />
Arbeitsmarkt lassen jedoch für 2008 einen Konsumanstieg<br />
erwarten.<br />
Die Industrie hat <strong>2007</strong> den Takt des wirtschaftlichen Aufschwungs<br />
angegeben. Lediglich zum Jahresende hat sich die<br />
gesamtwirtschaftliche Lage auf Grund der Krise der Finanzsysteme<br />
in den USA eingetrübt.<br />
Das kräftige Wirtschaftswachstum des vergangenen Jahres<br />
bietet eine gute Ausgangslage für 2008. Allerdings deutet sich<br />
bei der Industriekonjunktur eine leichte Verlangsamung an.<br />
Zusammen mit der voraussichtlichen Abkühlung der Weltkonjunktur<br />
ist 2008 eine Abschwächung des Wirtschafts wachstums<br />
in Deutschland auf etwa 1,25 % bis 1,5 % zu erwarten.<br />
2. entwicklung des Verbandes<br />
Der <strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V. ist als einer<br />
von acht Regionalverbänden Mitglied beim Spitzenverband,<br />
dem DGRV Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband<br />
e.V. in Berlin. Diesem sind außerdem sechs Fachprüfungsverbände<br />
angeschlossen.<br />
Wir sind Ansprechpartner für die Kreditgenossenschaften<br />
sowie Waren- und Dienstleistungsgenossen schaften ländlicher<br />
und gewerblicher Ausrichtung einschließlich der Agrargenossenschaften<br />
in den Bundesländern Berlin, Brandenburg,<br />
Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen,<br />
Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Die Ausrichtung<br />
unseres Verbandes als Dienstleister für unsere Mitglieder<br />
verfolgen wir unverändert konsequent.<br />
Im Rahmen unserer bundesweiten Zusammenarbeit im Bereich<br />
der Kreditgenossenschaften sind wir Mitglied beim Bundesverband<br />
der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V,<br />
im Bereich ländlicher Genossenschaften sind wir Mitglied im<br />
Deutschen Raiffeisenverband e.V. und im gewerb lichen Bereich<br />
sind wir Mitglied im Zentralverband gewerblicher Verbundgruppen<br />
e.V..<br />
lagebericht <strong>2007</strong><br />
-1-<br />
3. Prüfungstätigkeit<br />
Der <strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V. ist <strong>2007</strong> seinen<br />
Prüfungspflichten nachge kommen. Im Bankbereich wurden<br />
die gesetzlichen Prüfungen einschließlich der Prüfung der Jahresabschlüsse<br />
zum 31. Dezember 2006 (Prüfungssaison 2006/<strong>2007</strong>)<br />
im Wesentlichen bis zum 31. Mai <strong>2007</strong>, für die übrigen Bereiche<br />
bis zum Jahresende <strong>2007</strong>, dank des unverändert hohen Einsatzes<br />
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, termingerecht abgeschlossen.<br />
Der Verband setzt bei der Durchführung der gesetzlichen Pflichtprüfungen<br />
umfassend die Prüfungs software (DGRVPrüfung und<br />
DGRVBankPrüfung) ein, die – bei intensiver Mitwirkung durch<br />
uns – unter Federführung des DGRV auf Basis des Programms<br />
„AuditAgent“ entwickelt wurde.<br />
Um uns den Anforderungen der Internationalisierung der Rechnungslegung<br />
auch bei unseren Mit gliedern zu stellen, sind wir seit<br />
Mitte 2004 Mitglied der DGRV IFRS Advisory Group. Hierin bündeln<br />
die Regionalverbände und der Deutsche Genossenschafts-<br />
und Raiff eisenverband e.V. die Kräfte zu diesem Themenbereich.<br />
Die Prüfungsabteilung wurde 2004/2005 erstmals der gesetzlich<br />
vorgeschriebenen externen Qualitäts kontrolle unterzogen. Der<br />
<strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V. und die ihm nahe<br />
stehenden zwei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften haben 2005 die<br />
entsprechenden Bescheinigungen von der Kommission für Qualitätskontrolle<br />
bei der Wirtschaftsprüferkammer erhalten.<br />
Der Verband erfüllt dieselben berufsständischen Anforderungen<br />
und Qualitätskriterien wie alle großen deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.<br />
Die nächste Qualitätskontrolle ist für 2008<br />
beauftragt.<br />
4. schulungs- und beratungstätigkeit des<br />
Verbandes<br />
Die Schulungs- und Beratungstätigkeit des Verbandes erstreckt<br />
sich insbesondere auf:<br />
Schulung der Mitarbeiter unserer Mitglieder,<br />
Studium an der Berufsakademie für Bankwirtschaft und am<br />
BankColleg,<br />
Schulung von Aufsichtsratsmitgliedern und ehrenamtlichen<br />
Vorstandsmitgliedern,<br />
Beratung zur Unternehmensführung und zum Kreditgeschäft<br />
bei Kreditgenossenschaften,<br />
Allgemeines / VerbAnd<br />
93
Rechtsberatung und rechtliche Vertretung der Mitglieder vor<br />
Behörden und Gerichten,<br />
Beratung in bank- und aufsichtsrechtlichen Fragen,<br />
Steuerberatung,<br />
Betriebswirtschaftliche Beratung,<br />
Personalberatung und Personalsuche im Vorstandsbereich,<br />
EDV-Beratung und<br />
Beratung auf dem Gebiet der Werbung und<br />
Öffentlichkeits arbeit.<br />
Die Nachfrage nach unseren Beratungsleistungen war auch <strong>2007</strong><br />
ausgeprägt. Gegenüber dem Vorjahr war allerdings im Bereich der<br />
5. die erträge des Verbandes setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Leistungsentgelte<br />
davon:<br />
Prüfungsdienst<br />
Akademien<br />
Fachberatung<br />
Verbandsbeiträge<br />
davon: Kreditgenossenschaften<br />
Waren- und Dienstleistungs-Genossenschaften<br />
(einschl. Agrar- und Meierei-/ Molkereigenossenschaften)<br />
Beratung zur Unternehmensführung und zum Kreditgeschäft bei<br />
Kreditgenossenschaften eine Minderung zu verzeichnen.<br />
Ein erheblicher Teil unser Rechtsberatungsleistungen wird über<br />
eine uns nahestehende Rechtsanwalts gesellschaft abgewickelt.<br />
Trotz eines nach wie vor rückläufigen Marktes für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
sowie für Personalentwicklung wurde das<br />
Schulungsangebot unserer GenoAkademie auch <strong>2007</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr nochmals verstärkt in Anspruch genommen.<br />
Betriebswirtschaftliche Beratungen fast jedweder Art sowie Personalvermittlungen<br />
bieten wir darüber hinaus unseren Mitgliedern<br />
über den Betriebswirtschaftlichen Beratungs- und Entwicklungsverbund<br />
BBE GmbH, Hannover, und die barisco Risikomanagement<br />
GmbH, Großensee, an.<br />
<strong>2007</strong> 2006<br />
TEUR % TEUR %<br />
44.563<br />
28.747<br />
11.642<br />
4.174<br />
9.917<br />
6.313<br />
94 Allgemeines / VerbAnd<br />
dialog 6-7/2008<br />
61,7<br />
39,8<br />
16,1<br />
5,8<br />
13,7<br />
8,7<br />
46.344<br />
30.771<br />
11.075<br />
4.498<br />
10.029<br />
6.331<br />
68,7<br />
45,6<br />
16,4<br />
6,7<br />
14,8<br />
9,4<br />
2.327 3,2 2.398 3,5<br />
Zentralinstitute 904 1,3 903 1,3<br />
Sonstige Genossenschaften und Mitglieder 373 0,5 397 0,6<br />
Zinserträge 3.123 4,3 2.643 3,9<br />
Sonstige Erträge 14.674 20,3 8.149 12,1<br />
a.o. Erträge 0 0,0 316 0,5<br />
Die Leistungsentgelte verminderten sich insgesamt gesehen um<br />
TEUR 1.781 oder um 3,8 % auf 44,6 Mio Euro. Diese Entwicklung<br />
war geprägt vom Rückgang der erzielten Prüfungsgebühren.<br />
Die Erlöse der Prüfungsabteilung verringerten sich gegenüber<br />
dem Vorjahr um TEUR 2.024 oder 6,6 %, hiervon entfallen<br />
TEUR 237 auf die Minderung der Prüfungsgebühren von externen<br />
Prüfungskräften. Diese Reduzierung ist durch die deutliche<br />
Verringerung der abgerechneten Prüfungstage bei gleich zeitig<br />
entsprechender Verringerung der Mitarbeiterzahl des Prüfungsaußendienstes<br />
verursacht. Wesentlicher Grund hierfür ist die<br />
stark verbesserte Risikolage im Kreditgeschäft der uns angeschlossenen<br />
Kreditgenossenschaften, welche eine Rücknahme<br />
der Prüfungszeiten erlaubte. Im Warenbereich ist ebenfalls eine<br />
Minderung der Prüfungszeiten zu verzeichnen, hier hat sich die<br />
gesamt 72.277 100,0 67.481 100,0<br />
Änderung des Genossenschaftsgesetzes bezüglich der erleichternden<br />
Regelungen bei der Prüfung kleinerer Genossenschaften<br />
bemerkbar gemacht.<br />
Die Erlöse des Bildungsbereiches haben sich <strong>2007</strong> um TEUR 567<br />
oder 5,1 % erhöht. Für den Bereich der Fachberatungen ergab sich<br />
eine Verminderung der Erlöse um TEUR 324 oder 7,2 %.<br />
Der relative Anteil aller Leistungsentgelte an den gestiegenen<br />
Gesamterträgen des Verbandes verminderte sich von 68,7 % auf<br />
61,7 %. Ursächlich für diesen Anstieg der Gesamterträge war insbesondere<br />
die deutliche Zunahme bei den Sonstigen Erträgen.<br />
Die Einnahmen aus Verbandsbeiträgen haben sich <strong>2007</strong> mit<br />
9,9 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um TEUR 112 nur leicht<br />
verringert. Der Anteil der Verbandsbeiträge an den Gesamterträgen<br />
hat sich von 14,8 % auf 13,7 % vermindert.<br />
-2-
Bei den Beiträgen von Kreditgenossenschaften war aufgrund<br />
von Fusionen eine Minderung um TEUR 18 zu verzeichnen.<br />
Die Verbandsbeiträge der Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften<br />
sanken um TEUR 71 aufgrund von Mitgliederabgängen<br />
und Minderungen der Beitragsbemessungsgrundlagen.<br />
Von den erhaltenen Verbandsbeiträgen waren an den Deutschen<br />
Raiffeisenverband e.V. TEUR 855 (Vj.: TEUR 865) abzuführen,<br />
an den Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V.<br />
TEUR 485 (Vj.: TEUR 462) und an den Zentralverband Gewerblicher<br />
Verbundgruppen e. V. TEUR 11 (Vj.: TEUR 11).<br />
In <strong>2007</strong> waren wie im Vorjahr an den Hilfsfonds des DRV keine<br />
Beiträge zu leisten.<br />
Bemerkenswert ist in <strong>2007</strong> die Steigerung der sonstigen Erträge<br />
um TEUR 6.525. Diese Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus<br />
den gegenüber dem Vorjahr um TEUR 9.766 höheren Erträgen<br />
aus der Auflösung von Rückstellungen. Hintergrund ist, dass die<br />
Bewertungsmaßstäbe bei den Rückstellungen und den Wertberichtigungen<br />
zum 31.12.<strong>2007</strong> strikt nach der IDW Stellungnahme<br />
zur Rechnungslegung von Vereinen (IDW RS HFA 14) ausgerichtet<br />
wurden. Teile der in den Vorjahren unter Anwendung<br />
besonderer kaufmännischer Vorsicht gebildeten Rückstellungen<br />
und auch Wertberichtigungen konnten insoweit zum 31.12.<strong>2007</strong><br />
aufgelöst werden. Die Änderung der Bewertungsmaßstäbe hat<br />
die Ertragslage <strong>2007</strong> insgesamt in Höhe von TEUR 5.202 positiv<br />
beeinflusst.<br />
Bei den sonstigen Erträgen war dem gegenüber in 2006 ein Buchgewinn<br />
aus dem Verkauf von Aktien in Höhe von TEUR 3.375 zu<br />
verzeichnen.<br />
<strong>2007</strong> sind keine außerordentlichen Erträge angefallen. Der<br />
in 2006 ausgewiesene außerordentliche Ertrag betrifft den<br />
ii. lage des Verbandes<br />
1. Vermögens- und Finanzlage<br />
dialog 6-7/2008<br />
Buchgewinn aus dem Verkauf der Grundstücke und Gebäude<br />
der Genossenschafts akademie in Klein Plasten (TEUR 316).<br />
6. investitionen<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> wurde mit der Umbau- und Erweiterungsmaßnahme<br />
am Standort Hannover, Tagungszentrum im Erdgeschoss,<br />
begonnen, welche im März 2008 abgeschlossen wurde. Die<br />
Aufwendungen für diese Maßnahme werden sich auf insgesamt<br />
rund 0,8 Mio. Euro belaufen.<br />
Darüber hinaus wurde Anfang 2008 der notarielle Vertrag über<br />
den Erwerb eines angrenzenden Grundstückes am Standort<br />
Hannover, Hannoversche Straße 149, abgeschlossen. Einschließlich<br />
der Aufwendungen für die Herstellung der auf diesem Grundstück<br />
vorgesehenen Parkplatzerweiterung werden sich die Gesamtaufwendungen<br />
auf rund 0,6 Mio. Euro belaufen.<br />
Darüber hinaus fielen im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> weitere Anschaffungsund<br />
Herstellungskosten im Zusammenhang mit der Software<br />
„Navision“ (TEUR 152 / 2006: TEUR 295) an.<br />
7. Personal- und sozialbereich<br />
Der durchschnittliche Personalbestand ist dem Anhang des Jahresabschlusses<br />
zu entnehmen.<br />
Die Mitarbeiter des Prüfungsaußendienstes haben in <strong>2007</strong> an 2.946<br />
Tagen (Vj.: 2.507) Schulungs veranstaltungen (einschließlich Assistentenausbildung)<br />
besucht. Darüber hinaus waren Mitarbeiter des<br />
Prüfungsdienstes zur beruflichen Weiterqualifizierung zeitweise<br />
vom Dienst freigestellt.<br />
Drei Mitarbeitern konnten wir <strong>2007</strong> zum bestandenen Steuerberaterexamen<br />
gratulieren, ferner wurden fünf Prüfungsassistenten nach<br />
dem erfolgreichen Abschluss des Verbandsprüferseminares zum<br />
Verbandsprüfer ernannt.<br />
Die Vermögens- und Finanzlage des Verbandes ist geordnet. Das Sachanlagevermögen ist in voller Höhe durch Eigenkapital gedeckt.<br />
2. Vereinfachte Kapitalflussrechnung<br />
1. Finanzmittel am Anfang der Periode 81.912 78.312<br />
2. Jahresüberschuss 4.384 15<br />
3. Sonstiger Cash-flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 4.622 1.946<br />
4. Cash-flow aus der Investitions tätigkeit -2.456 3.956<br />
5. Cash-flow aus der Finanzierungs tätigkeit 0 0<br />
6. Summe der zahlungswirksamen Veränderungen der Finanzmittel 6 . 550 5.917<br />
7. Summe der bewertungsbedingten Veränderungen der Finanzmittel -830 -2.317<br />
8. Finanzmittel am Ende der Periode<br />
(einschließlich der Wertpapiere des Anlagevermögens und des Umlaufvermögens)<br />
-3-<br />
<strong>2007</strong><br />
TEUR<br />
2006<br />
TEUR<br />
87.632 81.912<br />
Allgemeines / VerbAnd<br />
95
3. die Aufwendungen des Verbandes gliedern sich wie folgt:<br />
<strong>2007</strong> 2006<br />
TEUR % TEUR %<br />
Personalaufwand 45.797 67,5 44.859 66,5<br />
davon: Sozialabgaben 4.868 7,2 5.313 7,9<br />
davon: Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 8.895 13,1 6.647 9,9<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 17.741 26,1 18.348 27,2<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 1.663 2,4 1.775 2,6<br />
Abschreibungen auf Finanzan lagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 1.325 2,0 2.318 3,4<br />
Steuern 1.282 1,9 166 0,3<br />
Zinsaufwendungen 85 0,1 0 0,0<br />
Außerordentliche Aufwendungen 0 0,0 0 0,0<br />
Personalaufwendungen sind <strong>2007</strong> in Höhe von 45,8 Mio Euro<br />
angefallen; sie liegen im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Mio Euro<br />
oder 2,1 % höher.<br />
Der relative Anteil der Personalaufwendungen an den gesamten<br />
Aufwendungen beträgt 67,5 % nach 66,5 % im Vorjahr.<br />
Die Aufwendungen für Löhne und Gehälter haben sich <strong>2007</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr von TEUR 32.899 auf TEUR 32.034 (TEUR<br />
- 865 / - 2,6 %) vermindert. Hier hat sich neben der Verringerung<br />
der Anzahl der Mitarbeiter auch die geänderte Verfahrensweise<br />
bei der Abgeltung von Mehrarbeitsansprüchen der Mitarbeiter<br />
des Prüfungsaußendienstes aufwandsmindernd ausgewirkt. Eine<br />
gesamt 67.893 100,0 67.466 100,0<br />
tarifliche Erhöhung der Gehälter erfolgte in <strong>2007</strong> zum 01.01. in<br />
Höhe von 2,3 % (max. 50 Euro je Mitarbeiter pro Monat) und<br />
zum 01.08. in Höhe von 2 %.<br />
Sozialabgaben sind <strong>2007</strong> mit TEUR 4.868 gegenüber dem Vorjahr<br />
um TEUR 445 geringer angefallen. Hierbei hat sich neben der<br />
Minderung der Löhne und Gehälter insbesondere die Absenkung<br />
des Arbeitgeberanteils für den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung<br />
von 3,25 % auf 2,10 % aufwandsmindernd ausgewirkt.<br />
Die Aufwendungen für Altersversorgung stiegen <strong>2007</strong> um TEUR 2.248 auf TEUR 8.895. Dies beinhaltet:<br />
Zuführung zu den Pensionsrückstellungen<br />
- normale Zuweisung<br />
- Zuweisung IFRS IAS 19 (im Vorjahr Zinsfußabsenkung)<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich gegenüber<br />
dem Vorjahr um TEUR 607 vermindert und machen 26,1 % der<br />
Gesamtaufwendungen aus (Vorjahr 27,2 %). In <strong>2007</strong> sind in dieser<br />
Aufwandsposition wie im Vorjahr umfangreiche Rückstellungs-<br />
Dotierungen für ungewisse Verbindlichkeiten enthalten.<br />
Die ersten vorliegenden Feststellungen im Rahmen der zur<br />
Zeit stattfindenden steuerlichen Außenprüfung begründen die<br />
Aufwendungen für Sonstige Steuern mit einem wesentlichen Teilbetrag<br />
in Höhe von TEUR 1.145 und die ausgewiesenen Zinsaufwendungen<br />
des Jahres <strong>2007</strong> über TEUR 85.<br />
96 Allgemeines / VerbAnd<br />
dialog 6-7/2008<br />
<strong>2007</strong><br />
TEUR<br />
889<br />
4.608<br />
2006<br />
TEUR<br />
1.411<br />
1.658<br />
(Diff.)<br />
TEUR<br />
-522<br />
2.950<br />
5.497 3.069 2.428<br />
Ruhegehaltszahlungen 2.889 2.759 130<br />
Sonstiges 509 819 -310<br />
summen 8.895 6.647 2.248<br />
-4-
iii. risikobericht<br />
Wir haben organisatorische Regelungen und Maßnahmen getroffen,<br />
damit den Fortbestand des Ver bandes gefährdende und<br />
sonstige wesentliche Risiken der künftigen Entwicklung früh<br />
erkannt werden. Nach den vorliegenden Erkenntnissen bestehen<br />
iV. Vorgänge von besonderer bedeutung<br />
Im Dezember <strong>2007</strong> hat der Verbandsrat des Verbandes den<br />
Vorstand beauftragt, mit dem Vorstand des <strong>Genossenschaftsverband</strong>es<br />
Frankfurt e.V. Verschmelzungsgespräche aufzunehmen.<br />
Diese Gespräche werden – nach der entsprechenden Beschlussfas-<br />
V. Voraussichtliche entwicklung<br />
Durch Verschmelzungen von Mitgliedsgenossenschaften erwarten<br />
wir eine weitere geringfügige Verringerung des Mitgliederbestandes<br />
mit den entsprechenden Auswirkungen auf unsere Erträge<br />
aus Verbandsbeiträgen, Prüfungs- und Beratungsgebühren sowie<br />
Vi. standorte<br />
Die Prüfungs- und Beratungsaktivitäten des Verbandes sind<br />
in Berlin, Hannover, Rendsburg und Schwerin angesiedelt.<br />
Hannover, 31. März 2008<br />
<strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V.<br />
Der Vorstand<br />
dialog 6-7/2008<br />
derzeit keine Bestands gefährdenden oder sonstigen Risiken mit<br />
wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
des Verbandes.<br />
sung des Verbandsrates des Genossenschafts verbandes Frankfurt<br />
e.V. – zurzeit geführt, mit dem Ziel, bis zum Jahresende 2008 zu<br />
einem erfolg reichen Abschluss nebst allen erforderlichen Beschlussfassungen<br />
zu kommen.<br />
Seminarerlösen. Aus diesem Grunde werden wir weiterhin verstärkt<br />
freiwillige Prüfungsaufträge übernehmen bzw. unser Personal<br />
hierfür zur Verfügung stellen und zusätzlich daran arbeiten,<br />
die Erträge aus Beratungsleistungen zu steigern.<br />
Bildungsstätten des Verbandes befinden sich in Isernhagen und<br />
Rendsburg.<br />
Bockelmann H. Mathes<br />
-5-<br />
Allgemeines / VerbAnd<br />
97
Impressum<br />
dialog<br />
Das Magazin des GVN<br />
– Geschäftsbericht –<br />
Ausgabe 06+07/2008<br />
Jahrgang 7<br />
ISSN 1619 - 1064<br />
beilagen:<br />
Fachorgane des GVN<br />
im Überblick<br />
Verlag und Herausgeber:<br />
<strong>Genossenschaftsverband</strong><br />
Norddeutschland e.V.<br />
Hannoversche Straße 149<br />
30627 Hannover<br />
presse@geno-verband.de<br />
www.geno-verband.de<br />
Chefredaktion:<br />
Dipl.-Kfm. Joachim Prahst<br />
(V.i.S.d.P., Hannover)<br />
- verantwortlich für den Inhalt<br />
und Redaktion -<br />
Tel.: 0511/95 74-540<br />
Fax: 0511/95 74-515<br />
joachim.prahst@geno-verband.de<br />
idee und Konzept:<br />
Ute Delimat<br />
Tel.: 0511/95 74-432<br />
Fax: 0511/95 74-515<br />
ute.delimat@geno-verband.de<br />
redaktionelle beratung<br />
und mitarbeit:<br />
Christine Kunkis<br />
Tel.: 0177/3 60 71 43<br />
christinekunkis@aol.com<br />
redaktionssekretariat:<br />
Monika Schapski<br />
Tel.: 0511/95 74-541<br />
Fax: 0511/95 74-515<br />
monika.schapski@<br />
geno-verband.de<br />
www.geno-verband.de<br />
Anzeigen:<br />
Center-Werbung GmbH<br />
Graurheindorfer Str. 149a<br />
53117 Bonn<br />
Kontakt: Wolfgang Schäfer<br />
Tel.: 0228/9 14-49-11<br />
Fax: 0228/9 14-49-99<br />
schaefer@center-werbung.de<br />
gestaltung:<br />
[mauritz & grewe]<br />
GmbH & Co. KG<br />
Design: Christian Wenk<br />
www.mauritz-grewe.de<br />
Fotos:<br />
Franz Fender, Hannover<br />
Tel.: 0511/22 88 745<br />
druck:<br />
Raiffeisendruckerei GmbH,<br />
Neuwied<br />
bezugsgebühr:<br />
Für Verbandsmitglieder durch<br />
Beiträge abgegolten<br />
Abonnement:<br />
39 Euro/Halbjahr,<br />
78 Euro/Jahr inkl. MwSt.<br />
und Versand.<br />
Anzeigenpreise, Bekanntmachungen<br />
der Genossenschaften<br />
und Bilanzveröffentlichungen lt.<br />
Preisliste Nr. 6 zum 01.01.08 mit<br />
neuen Mediadaten.<br />
Druck umweltschonend auf<br />
chlorfrei gebleichtem Papier.<br />
98 Allgemeines / VerbAnd<br />
dialog 6-7/2008
Börsentrends kommen<br />
und gehen.<br />
dialog 6-7/2008<br />
Immobilien bleiben.<br />
Immobilienfonds von Union Investment tragen dazu bei, Stabilität in die Depots Ihrer Kunden zu bringen.<br />
Immobilienfonds behalten ihre Steuervorteile, wenn die Abgeltungssteuer kommt.*<br />
Die Immobilienfonds von Union Investment wurden von Scope ausgezeichnet.**<br />
Die Verkaufsprospekte erhalten Sie bei Union Investment Privatfonds GmbH, Wiesenhüttenstraße 10, 60329 Frankfurt am Main, oder bei Union Investment Real Estate AG,<br />
Caffamacherreihe 8, 20355 Hamburg. Weitere Informationen unter www.union-investment.de oder unter 0180 3 360000 (0,09 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz,<br />
Mobilfunkpreise können abweichen). *Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab und kann Änderungen unterworfen<br />
sein. Stand der steuerlichen Bestimmungen: Februar 2008. **UniImmo: Europa wurde mit einer AA-Bewertung, UniImmo: Deutschland und UniImmo: Global wurden mit<br />
einer A-Bewertung im Scope Rating Investmentanalyse Mai <strong>2007</strong> ausgezeichnet. Quelle: Scope Group, www.scope.de<br />
Allgemeines / VerbAnd<br />
99
Maximale Flexibilität<br />
der Altersvorsorge<br />
Abgeltungsteuerfreie<br />
Kapitalanlage<br />
in der Ansparphase<br />
Gut geschnürt – Ihre fl exible<br />
renditestarke Zukunftsvorsorge<br />
R+V-VorsorgeKonzept-Plus<br />
www.ruv.de<br />
Maximale Flexibilität<br />
der Kapitalanlage<br />
Professionelle Kapitalanlage<br />
in den Union Investment Fonds
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>