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Jahresbericht 2007 - Genossenschaftsverband eV

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dialog<br />

Das Magazin des GVN | Juni - Juli 2008<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

ISSN 1619 - 1064


Im FinanzVerbund der<br />

Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

Pfandbriefbank seit 1877<br />

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über Darlehen zur Zwischenfinanzierung<br />

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für den privaten und<br />

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48151 Münster<br />

Tel. 0251 4905-0<br />

Fax 0251 4905-555<br />

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www.wlbank.de<br />

www.vr-bankenportal.de


GElEitwort<br />

„Es soll ja Menschen geben,...<br />

die noch nie von Genossenschaften gehört haben. Ein bisschen schade<br />

ist das schon. Denn der GVN hat <strong>2007</strong> gezeigt: Mehr als zwei Millionen<br />

Mitglieder setzen im Norden auf eine gelebte genossenschaftliche<br />

Partnerschaft nach innen, um nach außen hin zum Markt Stärke zu<br />

zeigen. Und wo Märkte sind, sind immer auch Menschen. Einige von<br />

ihnen finden Sie in diesem <strong>Jahresbericht</strong>. Sie sorgen dafür, dass unsere<br />

Wirtschaft von täglicher Verantwortung getragen wird. Mit mehr<br />

als 1,6 Millionen Mitgliedern und einem betreuten Bankkundenvolumen<br />

von rund 136 Milliarden Euro, rund 6,4 Milliarden Liter genossenschaftlichem<br />

Milchaufkommen und rund 2 Millionen Tonnen<br />

Getreide für den Markt zeigten der GVN und seine Genossenschaften<br />

auf Primärebene im letzten Jahr Effektivität, Effizienz und ein gesteigertes<br />

Wachstum.<br />

Diese Marktorientierung beweist: Unsere Mitgliedsgenossenschaften<br />

agieren direkt am Markt, sind flexibel, kreativ und erkennen die<br />

täglichen Herausforderungen. Wir im <strong>Genossenschaftsverband</strong><br />

Norddeutschland wollen mit unseren Tochterunternehmen und<br />

Kooperationspartnern dazu beitragen, dass unsere Mitglieder und<br />

Kunden auf ihrem Weg in die Zukunft erfolgreich bleiben.<br />

Diese Zukunftsorientierung zieht sich wie ein roter Faden durch<br />

diesen Bericht: Welche Gruppe wir auch betrachten, sie alle haben<br />

sich im Wettbewerb behauptet, vielfach sogar gut oder besser abgeschnitten.<br />

Ein Jahres ergebnis, das sich sehen lassen kann.<br />

Ganz dicht dran<br />

Die Interessen der Genossenschaften stehen im Mittelpunkt unseres<br />

Handelns. Unsere Prüfungs­ und Beratungsansätze orientieren sich<br />

nah am Kunden. Sie bestimmen, wo und wie sie unsere umfassenden<br />

Beratungs­ und Bildungsangebote nutzen möchten. Verlässlich,<br />

kompetent, praxisnah und zu fairen Bedingungen sind wir für Sie<br />

da – persönlich und professionell. Und so breit wie das Spektrum der<br />

ganz praktischen Fragen unserer Genossenschaften sind auch unsere<br />

Erfahrungen, Dienstleistungen und Angebote.<br />

Als Regionalverband bieten wir unterschiedlichen Genossenschaften<br />

in vielen Regionen eine Plattform, um gemeinsame Positionen zu entwickeln,<br />

aktiv mitzuarbeiten und Fortschritte im Verbund und in der<br />

genossenschaftlichen Organisation mit zu gestalten. So sind unsere<br />

dialog 6-7/2008<br />

Menschen in Genossenschaften: Die Verbandsvorstände Horst Mathes (li.) und Michael<br />

Bockelmann.<br />

Genossenschaften eng in die Planungsprozesse eingebunden. Und<br />

unsere Spezialisten sorgen dafür, dass die Ergebnisse praxisorientiert<br />

und zielgerecht umgesetzt werden können.<br />

Erfolg hat, wer an morgen denkt<br />

Wir stellen uns auf die Entwicklung unserer Mitgliederstruktur ein.<br />

Nur so können wir die wachsenden Ansprüche unserer Mitglieder<br />

vorausschauend erfüllen. Denn wir sind sicher: Genossenschaften<br />

und ihre Verbände sind mit ihrem Fördergedanken für die Mitglieder<br />

auch in der Zukunft einzigartig.<br />

Der Auftrag unseres Verbandsrates, mit dem <strong>Genossenschaftsverband</strong><br />

Frankfurt Fusionsverhandlungen zu führen, ist eine wichtige<br />

Weichenstellung. Er kam zur richtigen Zeit. Wir nehmen diese<br />

Herausforderung gern an.“<br />

Michael Bockelmann Horst Mathes<br />

AllGeMeiNes / VerbAND<br />

3


Inhalt dIalog 6-7/2008<br />

allgEMEInES<br />

Geleitwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Verbandsgebiet Norddeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Partner des Verbandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Genossenschaften im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Genossenschaften als Wirtschaftsfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

GVN-Organigramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

GVN-Jahresabschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

GVN-Lagebericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />

Genossenschaftliche Fachorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beilage<br />

gEnoSSEnSChaFtSVERBand<br />

Prüfungswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Rechtsberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Kredit- und Risikomanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Steuerberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Bankwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

BBE-Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Betriebswirtschaftliches Berichtswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Personalbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Beratung und Betreuung Milch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Agrarberatung und Unternehmensberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Betreuung und Beratung Warenwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Neugründungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

GenoAkademie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Berufsakademie für Bankwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Pressearbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

4 Allgemeines<br />

dialog 6-7/2008


Inhalt dIalog 6-7/2008<br />

genossenschaFten<br />

Kreditgenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Raiffeisen-Ware und Kreditgenossenschaften mit Warenverkehr . . 50<br />

Genossenschaftliche Milchwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Agrargenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Viehvermarktungsgenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften . . . . . . 58<br />

Konsum- und Verbrauchergenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

Genossenschaften im Gesundheitswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

Fischereigenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Genossenschaften unterschiedlicher Wirtschaftszweige . . . . . . . . . . 62<br />

genossenschaFtsVerbund<br />

MVR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

PVR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

VR-Gewinnspargemeinschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

VR-Stiftung Norddeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

Stiftung Niedersächsischer VR Banken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

Gewinnsparverein Norddeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

Versorgungslasten-Ausgleichskasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

Pensionskasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

Genossenschaftlicher Arbeitgeberverband Norddeutschland . . . . . 71<br />

GAD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

FIDUCIA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

AGRAVIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

NGB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />

Genossenschaftlicher FinanzVerbund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />

Entwicklung der Genossenschaftsorganisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />

gVn-Jahresabschluss / lageberIcht . . . . . . . . . . . . 83<br />

dialog 6-7/2008<br />

Allgemeines<br />

5


Verbandsgebiet norddeutschland<br />

<strong>Genossenschaftsverband</strong><br />

norddeutschland e.V.<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />

Tel.: 0511/95 74­0, Fax: 95 74­3 48<br />

info@geno­verband.de<br />

www.geno­verband.de<br />

Geschäftsstellen<br />

Potsdamer Straße 88, 10785 Berlin<br />

Tel.: 030/2 64 72­0, Fax: 2 65 12 20<br />

gvn­berlin@geno­verband.de<br />

Raiffeisenstraße 1­3, 24768 Rendsburg<br />

Postfach 05 02, 24753 Rendsburg<br />

Tel.: 04331/13 04­0, Fax: 13 04­12 88<br />

gvn­rd@geno­verband.de<br />

Wismarsche Straße 302, 19055 Schwerin<br />

Postfach 01 02 44, 19002 Schwerin<br />

Tel.: 0385/34 33­1 50, Fax: 34 33­1 60<br />

gvn­sn@geno­verband.de<br />

Bildungseinrichtungen<br />

des Verbandes<br />

Geno akademie<br />

Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel.: 0511/95 74­240, Fax: 95 74­351<br />

genoakademie@geno­verband.de<br />

www.genoakademie.de<br />

Berufsakademie für Bankwirtschaft<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel.: 0511/5 49 80 50, Fax: 5 49 80 04<br />

berufsakademie@geno­verband.de<br />

www.ba­bankwirtschaft.de<br />

6 AllGeMeiNes<br />

dialog 6-7/2008


Seminarstätten<br />

Genossenschaftsakademie isernhagen<br />

Echternfeld 27, 30657 Hannover<br />

(Isernhagen­Süd)<br />

Tel.: 0511/90 56­0, Fax: 90 56­400<br />

genoakademie@geno­verband.de<br />

www.genoakademie.de<br />

Genossenschaftsakademie rendsburg<br />

Raiffeisenstraße 1–3, 24768 Rendsburg<br />

Tel.: 04331/13 04­1601, Fax: 13 04­1425<br />

genoakademie@geno­verband.de<br />

www.genoakademie.de<br />

Einrichtungen und<br />

Kooperationspartner<br />

barisco risikomanagement Gmbh<br />

Ein unternehmen der BBE-Gruppe<br />

Fritz­Beroldt­Straße 8c, 22946 Großense<br />

Tel.: 04154/79 47 44, Fax: 79 47 49<br />

info@barisco.de, www.barisco.de<br />

Betriebswirtschaftlicher Beratungs-<br />

und Entwicklungsverbund BBE Gmbh<br />

Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel.: 0511/95 74­470, Fax: 95 74­480<br />

info@bbedirekt.de, www.bbedirekt.de<br />

Genossenschaftlicher arbeitgeberverband<br />

norddeutschland e.V.<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel.: 0511/9574­500, Fax: 95 74­505<br />

Geno tec Gmbh<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel.: 0511/95 74­301, Fax: 95 74­290<br />

gwbh@geno­tec.de, www.geno­tec.de<br />

Gewinnsparverein der Volksbanken und<br />

raiffeisenbanken norddeutschland e.V.<br />

Europaplatz 5, 24103 Kiel<br />

Tel.: 0431/9 21 79, Fax: 9 14 74<br />

gsvnord@gmx.de, www.gewinnsparen.de<br />

hansa treuhand Gmbh<br />

wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Wismarsche Straße 302, 19055 Schwerin<br />

Tel.: 0385/34 33­248, Fax: 34 33­249<br />

Geschäftsstelle<br />

Raiffeisenstraße 1–3, 24768 Rendsburg<br />

Tel.: 04331/13 04­1360, Fax: 13 04­1369<br />

Zweigniederlassungen<br />

Potsdamer Straße 88, 10785 Berlin<br />

Tel.: 030/2 64 72­0, Fax: 2 65­1220<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel.: 0511/95 74­329, Fax: 95 74­300<br />

Marketinggemeinschaft<br />

der Volksbanken und<br />

raiffeisenbanken e.V. (MVr)<br />

Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel.: 0511/95 74­347, Fax: 95 74­506<br />

mvr@geno­verband.de, www.geno­verband.de<br />

Pensionskasse raiffeisen –<br />

Schulze-delitzsch norddeutschland VVaG<br />

Raiffeisenstraße 1–3, 24768 Rendsburg<br />

Tel.: 04331/13 04­1330, Fax: 13 04­1339<br />

pensionskasse@geno­verband.de<br />

Presse- und informationsdienst der<br />

Volksbanken und raiffeisenbanken e.V. (PVr)<br />

Raiffeisenstraße 1–3, 24768 Rendsburg<br />

Tel.: 04331/13 04­1300, Fax: 13 04­1308<br />

pvr@geno­verband.de<br />

rechtsanwaltsgesellschaft<br />

dr. Bode und Kollegen mbh<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel.: 0511/95 74­362, Fax: 95 74­346<br />

Stiftung niedersächsischer Volksbanken<br />

und raiffeisenbanken<br />

Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel.: 0511/95 74­293, Fax: 95 74­52293<br />

jutta.bergmann@geno­verband.de<br />

treuhand- und Beratungsgesellschaft<br />

nord mbh<br />

Raiffeisenstraße 1–3, 24768 Rendsburg<br />

Tel.: 04331/13 04­1220, Fax: 13 04­1288<br />

Versorgungslasten-ausgleichskasse<br />

des <strong>Genossenschaftsverband</strong>es<br />

norddeutschland e.V. –VVaG-<br />

Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />

Tel.: 0511/95 74­309, Fax: 95 74­52309<br />

heike.schlueter@geno­verband.de<br />

Vr Beteiligungsgesellschaft<br />

norddeutschland mbh<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel: 0511/95 74­330, Fax: 95 74­488<br />

Vr Forderungsmanagement<br />

Genossenschafts-treuhand Gmbh<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel: 0511/95 74­490, Fax: 95 74­488<br />

vr­forderungsmanagement@geno­verband.de<br />

Vr-Gewinnspargemeinschaft e.V.<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel: 0511/95 74­339, Fax: 95 74­227<br />

gewinnsparen@vr­gsg.de<br />

Vr-inkasso nord Gmbh<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel: 0511/95 74­376, Fax: 95 74­52376<br />

vr­inkassonord@geno­verband.de<br />

www.vr­inkassonord.de<br />

Geschäftsstelle<br />

Gutenbergstraße 15, 30880 Laatzen<br />

Tel.: 0511/76 33 32­0, Fax: 76 33 32­90<br />

mail@vr­inkassonord.de<br />

Vr – Stiftung der Volksbanken und<br />

raiff eisenbanken in norddeutschland<br />

Postfach 21 20, 30021 Hannover<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel: 0511/95 74­293, Fax: 95 74­52293<br />

jutta.bergmann@geno­verband.de<br />

wBh wirtschaftsberatung Gmbh<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft •<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Hannoversche Straße 149, 30627 Hannover<br />

Tel.: 0511/95 74­281, Fax: 95 74­593<br />

kontakt@wbh­wpg.de, www.wbh­wpg.de<br />

Geschäftstellen<br />

Potsdamer Straße 88, 10785 Berlin<br />

Tel.: 030/2 64 72­77, Fax: 2 64 72­78<br />

Raiffeisenstraße 1–3, 24768 Rendsburg<br />

Tel.: 04331/13 04­1370, Fax: 13 79<br />

Wismarsche Straße 302, 19005 Schwerin<br />

Tel.: 0385/34 33­130, Fax: 34 33­131<br />

dialog 6-7/2008 AllGeMeiNes<br />

7


Genossenschaften im Überblick<br />

Mitgliedsunternehmen im <strong>Genossenschaftsverband</strong> norddeutschland e.V.* 2006 <strong>2007</strong><br />

Zentralgenossenschaften und Zentralen 7 5<br />

Kreditinstitute 168 164<br />

davon mit Warenverkehr 19 17<br />

ländliche waren, Verwertungs- und dienstleistungsgenossenschaften 508 483<br />

Raiffeisen-Warengenossenschaften 77 66<br />

Molkereigenossenschaften 55 51<br />

Viehvermarktungsgenossenschaften 33 33<br />

Erzeugergemeinschaften 21 20<br />

Obst-, Gemüse-, Gartenbaugenossenschaften und Obstlagerhäuser 14 14<br />

Brennereigenossenschaften 42 42<br />

Maschinengenossenschaften 26 25<br />

Zuchtgenossenschaften 7 7<br />

Fischereigenossenschaften 29 29<br />

Kalthausgenossenschaften 16 12<br />

Wassergenossenschaften 108 104<br />

Verschiedene Genossenschaften 80 80<br />

agrargenossenschaften 420 407<br />

Gewerbliche Genossenschaften 173 178<br />

Einkaufs- und dienstleistungsgenossenschaften 131 140<br />

Dachdeckereinkaufsgenossenschaften 4 4<br />

Fleischereieinkaufsgenossenschaften 5 5<br />

Genossenschaften des Bauhandwerks 15 15<br />

Genossenschaften des Gesundheitswesens 15 17<br />

Sonstige Einkaufs- und Dienstleistungsgenossenschaften 71 82<br />

Verschiedene Genossenschaften 21 17<br />

Produktivgenossenschaften 42 38<br />

Friseurgenossenschaften 9 8<br />

Bauhandwerkergenossenschaften 11 10<br />

Hoch- und Tiefbaugenossenschaften 8 7<br />

Verschiedene Genossenschaften 14 13<br />

Gesamtzahl der Mitgliedsunternehmen 1276 1237<br />

*) Juristischer Bestand jeweils zum 31.12. Der Juristische Mitgliederbestand ist nicht immer deckungsgleich mit den am Markt tätigen Unternehmen.<br />

8 AllGeMeiNes<br />

dialog 6-7/2008


Genossenschaften als wirtschaftsfaktor<br />

Genossenschaften in der region<br />

Mitgliederbestand Genossenschaften<br />

Kreditgenossenschaften* 164<br />

Verbundgeschäft 47,1 Mrd . Euro<br />

Bilanzsumme 68,1 Mrd . Euro<br />

Banken (ohne Doppelmitglieder) 155<br />

Bankstellen 2 .000<br />

Mitarbeiter 19 .000<br />

Mitglieder 1 .500 .000<br />

regional<br />

Niedersachsen/Bremen 29,9 Mrd . Euro<br />

70 Banken<br />

Schleswig-Holstein/Hamburg 17,7 Mrd . Euro<br />

41 Banken<br />

Berlin/Brandenburg 13,4 Mrd . Euro<br />

13 Banken<br />

Mecklenburg-Vorpommern/Sachsen-Anhalt 7,2 Mrd . Euro<br />

29 Banken<br />

*) Einschließlich Doppelmitglieder und Sonderinstitute.<br />

ländliche waren- u. dienstleistungsgenossensch. 431<br />

dialog 6-7/2008<br />

Bundesland Kredit ländlich* Milch gewerblich Zentralen gesamt<br />

Umsatz 2,6 Mrd . Euro<br />

Mitglieder 93 .000<br />

Mitarbeiter 4 .500<br />

Molkereigenossenschaften 51<br />

Umsatz 4,1 Mrd . Euro<br />

Mitglieder 12 .600<br />

Mitarbeiter 4 .200<br />

agrargenossenschaften 407<br />

Betriebsertrag 1 Mrd . Euro<br />

Mitglieder 13 .000<br />

Mitarbeiter 8 .100<br />

Sonstige Genossenschaften 22<br />

Berlin 1 6 - 21 - 28<br />

Brandenburg 12 226 2 28 - 268<br />

Bremen 2 - 2 3 - 7<br />

Hamburg 4 8 - 16 1 29<br />

Mecklenburg-Vorpommern 12 169 7 24 - 212<br />

Niedersachsen 75 226 19 44 2 366<br />

Sachsen-Anhalt 17 87 5 10 - 119<br />

Schleswig-Holstein 41 117 16 32 2 208<br />

*) inkl. Sonstige Unternehmen<br />

Alle Angaben mit Rundungsdifferenzen. Überschneidungs- und Zuordnungsdifferenzen möglich.<br />

164 839 51 178 5 1 .237<br />

Gewerbliche waren- und dienstleistungsgenossenschaften<br />

*) Davon 2 Warenzentralen mit einem Umsatz von 5,6 Mrd. Euro.<br />

Veränderungen<br />

Zugänge 19<br />

davon Neugründungen 18<br />

Abgänge 58<br />

davon Fusionen 10<br />

Genossenschaften regional<br />

Niedersachsen 366<br />

Brandenburg 268<br />

Mecklenburg-Vorpommern 212<br />

Schleswig-Holstein 208<br />

Sachsen-Anhalt 119<br />

Hamburg 29<br />

Berlin 28<br />

Bremen 7<br />

gesamt 1237<br />

Zusätzlich<br />

Schülergenossenschaften<br />

(nachrichtlich: mit Sonderstatus)<br />

178<br />

Umsatz 2,1 Mrd . Euro<br />

Mitglieder 142 .000<br />

Mitarbeiter 15 .300<br />

Zentralen 5*<br />

gesamt 1.237<br />

10<br />

AllGeMeiNes<br />

9


GVn-organigramm<br />

Bankwirtschaft<br />

BBE Betriebsw.<br />

Beratungs­ und<br />

Entwicklungsverbund<br />

GmbH<br />

Marketinggem.<br />

der Volks­ und<br />

Raiffeisenbanken<br />

Presse­ und<br />

Informationsdienst<br />

der Volks­ und Raiffeisenbanken<br />

e.V.<br />

VR­Stiftung der<br />

Volks­ und<br />

Raiffeisenbanken<br />

in Norddeutschland<br />

Kredit management<br />

Vorstandsstäbe<br />

GESChäFtSFEld BanK GESChäFtS<br />

Stiftung<br />

Nieder sächsische<br />

Volks­ und<br />

Raiffeisenbanken<br />

VR­Gewinnspargemeinschaft<br />

e.V.<br />

Barisco GmbH<br />

VR­Inkasso Nord<br />

GmbH<br />

VR ForderungsmanagementGenossenschafts­Treuhand<br />

GmbH<br />

Hansa Treuhand<br />

GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Wirtschaftsberatung<br />

GmbH<br />

10 AllGeMeiNes<br />

dialog 6-7/2008<br />

Prüfung<br />

Kredit<br />

B<br />

Bockelmann<br />

Steuerberatung<br />

Treuhand­ und<br />

Beratungsgesellschaft<br />

Nord mbH<br />

Prüfung<br />

Ware


dialog 6-7/2008<br />

M<br />

Mathes<br />

Agrar Warenwirtschaft<br />

FEld warE BEtriEBSBErEiCh<br />

Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

Dr. Bode u. Kollegen mbH<br />

Vorstandsstäbe<br />

Personal/<br />

Organisation/<br />

Arbeitsrecht<br />

Versorgungslasten­<br />

Ausgleichskasse des<br />

GVN (VLAK)<br />

Pensionskasse R­S­D<br />

Norddeutschland<br />

VVaG<br />

Genossenschaftlicher<br />

Arbeitgeberverband<br />

Norddeutschl. e.V.<br />

Verwaltung/<br />

Rechnungswesen<br />

EDV<br />

VRBeteiligungsgesellschaft<br />

Norddeutschl. mbH<br />

AllGeMeiNes<br />

11


Alles im Fluss Ralf Stut (57), Prokurist und Bereichsleiter der Bank für Schiffahrt eG in Hannover, nennt die Landeshauptstadt<br />

Niedersachsens das „Wasserstraßendrehkreuz für die Binnenschiffer“. Die Bank für Schiffahrt (BfS) ist eine Filiale der Ostfriesischen Volksbank<br />

eG. Gegründet im Mai 1911 als Landsberger Spar- und Vorschussverein für die Binnenschiffahrt wurde sie von Binnenschiffern in Landsberg an<br />

der Warthe, dem bedeutendsten Oder-Nebenfluss, ins Leben gerufen. Neben der Finanzierung von Binnenschiffen aller Art werden hier auch<br />

„klassische“ Bankdienstleistungen für Firmen- und Privatkunden angeboten. Die BfS hat sich zudem auf Existenzgründungen in der Binnenschiffahrt<br />

spezialisiert.<br />

12 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


dialog 6-7/2008<br />

Prüfungswesen<br />

die genossenschaftliche Pflichtprüfung ist eine ganzheitliche<br />

unternehmensprüfung, die über das sonst im<br />

deutschen Gesellschaftsrecht übliche Maß hinausgeht.<br />

u nsere<br />

Prüfung führen wir im Interesse<br />

der Mitglieder und Gläubiger unserer<br />

Mitgliedsgenossenschaften durch. Dazu<br />

prüfen wir nicht nur Buchführung, Jahresabschluss<br />

und Lagebericht, sondern auch<br />

die wirtschaftlichen Verhältnisse und die<br />

Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung.<br />

Wir wollen Gefährdungspotenziale möglichst<br />

rechtzeitig erkennen und darüber vorausschauend<br />

informieren. Und dieses tun wir<br />

mit stetigem Erfolg – weisen doch Genossenschaften<br />

die niedrigste Insolvenzquote aller<br />

Rechtsformen auf.<br />

Unsere Prüfung ist eine anspruchsvolle und<br />

komplexe Dienstleistung, die höchstes Spezialwissen<br />

und ein hohes Maß an beruflicher<br />

Erfahrung erfordert. Wir gewährleisten, dass die<br />

Prüfungen durch den risikoorientierten Prüfungsansatz<br />

fachgerecht und effektiv durchgeführt<br />

werden. Mit modernen EDV­Werkzeugen<br />

sichern wir unsere Prüfungseffizienz zusätzlich<br />

Prüfungskräfte (Tab. 1)<br />

Prüfer im Prüfungsdienst (31.12.) <strong>2007</strong> 2006 2005<br />

Wirtschaftsprüfer* 20 21 22<br />

Verbandsprüfer mit Steuerberaterqualifikation 12 9 7<br />

Verbandsprüfer und sonstige Fachkräfte 179 189 196<br />

Prüfungsassistenten 14 20 26<br />

Summe 225 239 251<br />

* inkl . Vorstand<br />

Aus- und Weiterbildung (Tab. 2)<br />

ab. Zur Qualitätssicherung befolgen wir strikt<br />

interne Regelungen zur Unabhängigkeit und<br />

Qualifikation der Prüfer, die wir durch eine<br />

gesetzlich vorgeschriebene, externe Qualitätskontrolle<br />

(peer review) in einem dreijährigen<br />

Turnus auf den Prüfstand stellen.<br />

Ereignisse sowie neue Gesetze<br />

und Standards <strong>2007</strong><br />

Die internationale Immobilien­ und Kreditkrise<br />

belastet derzeit weltweit das Bankensystem.<br />

Sie wirkt sich inzwischen auch auf die<br />

anderen Sektoren hemmend aus. Die Kreditgenossenschaften<br />

konnten sich den negativen<br />

Einflüssen dieser Krise weitgehend entziehen.<br />

Wir erwarten auch keine „Kreditklemme“<br />

für die Kreditkunden der genossenschaftlichen<br />

Banken. Die bilanzielle Bewertung<br />

von Wertpapieren und Schuldscheindarlehen<br />

forderte Genossenschaften und Prüfung <strong>2007</strong><br />

besonders heraus.<br />

tage für aus- und weiterbildung <strong>2007</strong> 2006 2005<br />

Ausbildung Prüfungsassistenten 839 695 1 .620<br />

Vorbereitung Berufsexamen 120 59 70<br />

Prüferkonferenzen, Seminare 1 .987 1 .753 2 .060<br />

Summe 2.946 2.507 3.750<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

13


Wir achten bei unseren Prüfungen strikt auf<br />

die Einhaltung der verschärften Unabhängigkeitsanforderungen<br />

der EU­Abschlussprüferrichtlinie.<br />

Nach den Grundsätzen<br />

einer guten Unternehmensführung (corporate<br />

governance) gelten entsprechend hohe<br />

Ansprüche auch an die Unabhängigkeit von<br />

Aufsichtsratsmitgliedern. Fragen der persönlichen<br />

Integrität der Handelnden gewinnen<br />

mehr und mehr an Bedeutung.<br />

Das „Gesetz über das elektronische Handelsregister<br />

und Genossenschaftsregister<br />

sowie das Unternehmensregister“ (EHUG)<br />

verlangte erstmals <strong>2007</strong> die digitale Offenlegung<br />

von Jahresabschlüssen. Verstöße<br />

werden durch Bußgelder sanktioniert. Wir<br />

bieten den Genossenschaften unsere Unterstützung<br />

an.<br />

Personal<br />

Wie in Tabelle 1 aufgeführt, sank die Zahl des<br />

Personalbestandes <strong>2007</strong> um 14 Mitarbeiter<br />

im Prüfungsaußendienst. Wir haben unsere<br />

Personalkapazität an den gesunkenen Bedarf<br />

(Tabelle 3) angepasst. Die Personalreduzierung<br />

erfolgte einerseits aufgrund des Wegfalls<br />

der gesetzlichen Prüfungspflicht von kleineren<br />

Genossenschaften durch die Genossenschaftsgesetznovelle,<br />

andererseits verminderte sich<br />

der Prüfungsumfang im Bankenbereich<br />

wegen der allgemein verbesserten Risikolage<br />

und der Fusion von einigen Kreditinstituten.<br />

Zum Ausgleich von Fluktuation und alters­<br />

Tab. 3 Entwicklung der Prüfungstätigkeit (geleistete Tagewerke)<br />

Gesetzliche Prüfungen (Jahresabschlussprüfungen) <strong>2007</strong> 2006 2005<br />

Kreditgenossenschaften 26 .450 28 .120 28 .410<br />

Ländliche und Gewerbliche Genossenschaften einschließlich<br />

Agrar- und Molkereigenossenschaften (§ 53 GenG)<br />

Jahresabschlussprüfungen anderer Rechtsformen<br />

(§§ 318 ff HGB; Art . 25 EGHGB)<br />

Sonstige Prüfungen<br />

Zur Qualitätssicherung befolgen wir strikt interne<br />

Regelungen zur Unabhängigkeit und Qualifikation der<br />

Prüfer, die wir durch eine gesetzlich vorgeschriebene,<br />

externe Qualitätskontrolle in einem dreijährigen Turnus<br />

auf den Prüfstand stellen.<br />

bedingten Abgängen wollen wir 2008 wieder<br />

neue Mitarbeiter einstellen.<br />

aus- und Fortbildung<br />

Aus der Tabelle 2 ergibt sich, dass wir der<br />

fachlichen Qualifikation unserer Mitarbeiter<br />

eine erhebliche Bedeutung beimessen. Die Assistentenausbildung<br />

wurde überarbeitet und<br />

weiter optimiert, die gemeinsame Umsetzung<br />

auf Bundesebene ist erfolgt.<br />

Durch unsere Prüfungs­ und Beratungsleistungen<br />

helfen wir, Vermögens­ und Imageschäden<br />

sowie gesetzliche Sanktionen zu<br />

verhindern. An unsere Mitarbeiter stellen wir<br />

daher hohe Anforderungen.<br />

Entwicklung der<br />

Prüfungs tätigkeit<br />

Prüfungswesen „Bank“<br />

Die Anzahl der Prüfungstagewerke im<br />

Bankenbereich hat sich <strong>2007</strong> reduziert. Wir<br />

7 .450 8 .610 9 .570<br />

450 330 260<br />

Depot- und WpHG-Prüfungen 1 .530 1 .590 1 .550<br />

IT-Prüfungen 730 730 870<br />

Leistungen für WP-Gesellschaften (WBH, HTW) 3 .140 2 .540 2 .085<br />

Sonstige abrechenbare Dienstleistungen 930 960 1 .220<br />

Summe der geleisteten tagewerke 40.680 42.880 43.965<br />

erwarten auch für das Geschäftsjahr 2008<br />

eine weitere moderate Verminderung des<br />

Prüfungsumfangs. Dies ist auf eine allgemein<br />

verbesserte Risikolage und die Fusion von<br />

einigen Kreditinstituten zurückzuführen. Andererseits<br />

hat sich die Nachfrage nach unseren<br />

prüfungsnahen Beratungsleistungen erhöht.<br />

Die wirtschaftliche Lage der Kreditgenossenschaften<br />

ist durch einen weiter steigenden<br />

Wettbewerb, flache Zinsstrukturkurven<br />

und hohe Personal­ und Sachaufwendungen<br />

gekennzeichnet. Eine Teilantwort darauf ist<br />

das Projekt VR­Process. Als Ergebnis werden<br />

den Kreditgenossenschaften zehn optimierte<br />

Referenzprozesse zur Verfügung gestellt, die<br />

Lösungen zur Verbesserung der eigenen Geschäftsprozesse<br />

bieten. Wir werden die Ziele<br />

des Projektes unterstützen.<br />

Wir beteiligen uns aktiv an dem von der Bundesanstalt<br />

für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(BaFin) einberufenen Arbeitskreis für kleine<br />

Kreditinstitute. Dessen Ziel ist es, bürokratische<br />

Hemmnisse abzubauen und kleinen<br />

Kreditinstituten aufsichtsrechtliche Erleichterungen<br />

einzuräumen.<br />

interne aufbau- und ablauforganisation<br />

im Bankenbereich<br />

Die Prüfungsdienstleistung erfolgt von den<br />

Standorten Hannover und Rendsburg aus. An<br />

beiden Standorten werden auch die Berichtskritik<br />

und Berichtsausfertigung durchgeführt.<br />

Die Disposition des Prüfereinsatzes ist am<br />

Standort Hannover zentralisiert.<br />

Zur Qualitätsabsicherung der Prüfungsmethoden,<br />

zur Klärung von Grundsatzfragen<br />

und zur Neuentwicklung von Prüfprogrammen<br />

zeichnet die Grundsatzabteilung in<br />

Hannover verantwortlich.<br />

Eine wichtige Aufgabe sehen wir in der<br />

Prüfung von EDV­Systemen, Netzwerken und<br />

14 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


Software­Programmen der Rechenzentralen.<br />

Aufgrund des erforderlichen Spezialwissens<br />

besteht für diesen Bereich eine gesonderte<br />

organisatorische Einheit.<br />

Wir haben unsere Prüfer sowohl für die<br />

risikoorientierte Prüfungsplanung als auch<br />

für die Durchführung der Prüfung mit<br />

modernen EDV­Werkzeugen ausgestattet.<br />

Sie sind mit den Datenbanken der Kreditgenossenschaften<br />

verknüpft. Unsere Prüfungen<br />

sind daher hoch effizient. In der Prüfungssaison<br />

<strong>2007</strong> archivierten wir unsere kompletten<br />

Prüfungsunterlagen und Arbeitspapiere<br />

erstmals elektronisch.<br />

Beratungsleistungen im<br />

Bankenbereich<br />

Unseren Prüfern wird eine hohe fachliche<br />

und persönliche Kompetenz zugeordnet. Wir<br />

stellen daher den Banken unser Know­how<br />

auch bei der Umsetzung von bankaufsichtsrechtlichen<br />

Anforderungen und anderen<br />

prüfungsnahen Beratungsfeldern zur Verfügung.<br />

Unser Angebot findet rege Nachfrage.<br />

Prüfungswesen „Produktion,<br />

handel, dienstleistung“<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> war von der erstmaligen<br />

Prüfung kleiner Genossenschaften nach dem<br />

neuen Genossenschaftsgesetz geprägt. Bei<br />

den Kleinstgenossenschaften ist die Prüfung<br />

des Jahresabschlusses nicht mehr Pflichtbestandteil<br />

der Prüfung gemäß § 53 GenG.<br />

Hier haben wir unsere Prüfungsprogramme<br />

entsprechend reduziert und angepasst.<br />

Über 80 % unserer Kleinstgenossenschaften<br />

haben uns beauftragt, ihren Jahresabschluss<br />

freiwillig einer Prüfung bzw. Plausibilitätsbeurteilung<br />

zu unterziehen. Von dieser großen<br />

Resonanz waren wir positiv überrascht. Im<br />

Zuge der weiteren Spezialisierung wurden<br />

die Prüfer am Standort Hannover entweder<br />

dem Bankenbereich oder dem Warenbereich<br />

zugeordnet, ohne die Einsatzflexibilität<br />

aufzugeben.<br />

Durch Neugründungen oder Verbandswechsel<br />

haben wir 18 neue Genossenschaften<br />

gewinnen können. Bedingt durch den geringeren<br />

Prüfungseinsatz bei den Kleinstgenossenschaften<br />

sowie die reduzierten Prüfungsanforderungen<br />

nach Verschmelzungen in den<br />

dialog 6-7/2008<br />

160 Jahre Erfahrung<br />

Seit 1889 ist die Prüfung und Beratung der uns angeschlossenen Genossenschaften als Kern-<br />

aufgabe des GVN im Genossenschaftsgesetz verankert. Die begleitende und mitgliederför-<br />

dernde Betreuungsprüfung gab es schon mit Gründung der ersten vorgenossenschaftlichen<br />

Einrichtungen ab 1846/7. Unsere Prüfungen werden durch rund 250 hoch qualifizierte,<br />

engagierte Wirtschaftsprüfer/innen, Steuerberater/innen, Verbandsprüfer/innen sowie weitere<br />

Prüfungskräfte durchgeführt. Weitere Spezialisten arbeiten in der Steuer-, Rechts- und<br />

Unternehmensberatung.<br />

Vorjahren ist das aufgewandte Prüfungstagevolumen<br />

zurückgegangen. Einschließlich des<br />

dem Warenbereich zuzurechnenden Prüfungsvolumens<br />

der WP­Gesellschaften konnten wir<br />

rund 9.100 Prüfungstage für unsere Genossenschaften<br />

und Mandanten erbringen.<br />

Die wirtschaftliche Lage vieler Genossenschaften<br />

konnte sich aufgrund der leichten<br />

Aufwärtsentwicklung in der Bauwirtschaft<br />

sowie der gestiegenen Nachfrage nach landwirtschaftlichen<br />

Erzeugnissen (Getreide,<br />

Raps, Milch) deutlich verbessern. Die Anzahl<br />

der nach unserem internen Analysesystem als<br />

kritisch einzustufenden genossenschaftlichen<br />

Unternehmen lag deutlich unter der Vorjahreszahl.<br />

Hier stellen die schwache Ertragslage,<br />

die nicht geordnete Finanzierung sowie eine<br />

nicht angemessene Eigenkapitalausstattung<br />

Schwachpunkte dar.<br />

Die Organisation der Prüfung erfolgt unverändert<br />

von den Standorten Hannover und<br />

Schwerin aus. Dem Einsatz von EDV­Spezialisten<br />

und modernen Analysemethoden<br />

kommt eine hohe Bedeutung zu, der wir<br />

uns stellen. Unsere Prüfungsteams sind mit<br />

entsprechenden Instrumenten ausgestattet.<br />

Über Organisationsregelungen und Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

gewährleisten<br />

wir bei hoher Effektivität eine fachlich qualifizierte<br />

Prüfung. Trotz unterschiedlichster<br />

Anforderungen bei den Waren­, Agrar­ und<br />

Dienstleistungsgenossenschaften stehen die<br />

individuellen Verhältnisse in jeder einzelnen<br />

Genossenschaft stets im Mittelpunkt<br />

unserer Prüfungs­ und Beratungseinsätze.<br />

Gemeinsam mit unseren Beratungs­ und<br />

Betreuungsabteilungen kümmern wir uns<br />

um persönliche und professionelle Lösungen<br />

für unsere Mandanten.<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

15


n eben<br />

einer sehr positiven Umsatzentwicklung<br />

und dem Neugewinn<br />

von Mandaten in den klassischen Betätigungsfeldern,<br />

nämlich der Prüfung von<br />

Jahresabschlüssen und Konzernabschlüssen,<br />

der umfassenden steuerlichen Beratung von<br />

Mandanten sowie der Unterstützung von<br />

Finanzdienstleistern bei Innenrevisionsaufgaben,<br />

stand insbesondere der Ausbau<br />

der neuen Kerngeschäftsfelder im Fokus des<br />

Geschäftsjahres <strong>2007</strong> bei der WBH Wirtschaftsberatung<br />

GmbH.<br />

d ie<br />

wBh wirtschaftsberatung Gmbh<br />

Erfreuliche Geschäftsentwicklung der wirtschafts prüfungs- und Steuer beratungsgesellschaft<br />

in den neuen Geschäftsfeldern Sanierungsberatung und innenrevision bei wohnungsgenossenschaften<br />

mit Spareinrichtung.<br />

hansa treuhand Gmbh<br />

HTW mit Standorten in Schwerin<br />

und Rendsburg und seit <strong>2007</strong> auch<br />

in Hannover und Berlin prüft und berät vor<br />

allem mittelständische Unternehmen verschiedenster<br />

Rechtsformen.<br />

Zur Durchführung der Aufträge nutzen wir<br />

moderne IT­Strukturen und setzen ausgereifte<br />

Prüfungssoftware ein. Mit der Neubesetzung<br />

der Geschäftsführung im Jahr 2006, dem<br />

Ausbau verschiedener Geschäftsfelder und der<br />

Überarbeitung des Außenauftrittes der HTW<br />

im Berichtsjahr hat sich die Gesellschaft gut an<br />

die veränderten Marktbedingungen angepasst.<br />

dienstleistungsspektrum und<br />

Entwicklung<br />

Zum Dienstleistungsspektrum der HTW<br />

gehören im Wesentlichen Jahres­ und Kon­<br />

Insbesondere bei der Sanierungsberatung<br />

von in eine Krise geratenen Unternehmen<br />

zeigt sich, dass die WBH Wirtschaftsberatung<br />

GmbH sowohl von den betroffenen<br />

Unternehmen als auch von Banken als<br />

kompetente Ansprechpartnerin im Markt<br />

wahrgenommen wird. Hier bieten wir<br />

unseren Mandanten eine große Bandbreite<br />

an Dienstleistungen, wie beispielsweise die<br />

Erstellung von Sanierungsgutachten für<br />

Unternehmen, die Verplausibilisierung von<br />

Gutachten für Banken bei Sanierungskre­<br />

diten, die Erstellung von Finanzplänen und<br />

Liquiditätsplänen und die Überprüfung der<br />

Kapitaldienstfähigkeit.<br />

Auch für 2008 werden wir unsere Aktivitäten<br />

in den genannten Bereichen weiter<br />

forcieren.<br />

Positive umsatzentwicklung der wirtschaftsprüfungsgesellschaft dank des ausbaus<br />

des Prüfungs- und Beratungsgeschäfts.<br />

zernabschlussprüfungen nach deutschen<br />

und internationalen Rechnungslegungsstandards,<br />

Prüfungen nach dem WpHG,<br />

IFRS­Umstellungsberatung, allgemeine<br />

steuerliche Beratung und Erstellung von<br />

Steuererklärungen, betriebswirtschaftliche<br />

Beratung, Analyse und Beurteilung von<br />

Bilanzen, Prognosen, Business­ und Sanierungsplänen,<br />

Unternehmensbewertungen,<br />

EDV­Systemprüfungen, Fusions­ und Sanierungsberatungen<br />

sowie die Erstellung von<br />

Sachverständigengutachten.<br />

Die positive Umsatzentwicklung des Jahres<br />

<strong>2007</strong> ist im Wesentlichen durch den Ausbau des<br />

laufenden Prüfungs­ und Beratungsgeschäftes<br />

geprägt. Es konnten diverse weitere Mandate,<br />

vor allem im Bereich der kommunalen Unternehmen,<br />

gewonnen werden, während kaum<br />

Mandatsverluste zu verzeichnen waren.<br />

Zu den wichtigsten Mandaten zählen<br />

nationale und internationale Familienunternehmen,<br />

Unternehmen des produzierenden<br />

Gewerbes,<br />

Dienstleistungsunternehmen des öffentlichen<br />

und privaten Sektors,<br />

Finanzdienstleistungsunternehmen,<br />

Kur­ und Tourismuseinrichtungen,<br />

Anstalten des öffentlichen Rechts,<br />

Kommunale Einrichtungen und<br />

Institutionen,<br />

Unternehmen der Agrar­, Forst­ und<br />

Fischereiwirtschaft.<br />

Vertrauen und Partnerschaft<br />

16 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


Die Kunst<br />

der Diskretion:<br />

dialog 6-7/2008<br />

Private Banking ist<br />

Vertrauenssache<br />

Private Banking Kunden sind anspruchsvolle Kunden –<br />

und deshalb bei der DZ BANK International in besten<br />

Händen. Seit 1978 betreuen wir international orientierte<br />

Kunden aus ganz Europa am Finanzplatz Luxemburg. Mit<br />

der nötigen Diskretion und mit hoher Kompetenz. Ein<br />

Team aus erfahrenen Anlageberatern, Finanzplanern und<br />

Portfolio managern sorgt für eine ganzheitliche Beratung,<br />

maßgeschneiderte Anlagestrategien und eine zielorien-<br />

tierte Vermögensverwaltung.<br />

Im FinanzVerbund der<br />

Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

Das Vertrauen, das wir bei unseren Kunden genießen,<br />

kommt nicht von ungefähr. Zum einen ist unsere<br />

Vermögensverwaltung seit 1991 kontinuierlich nach<br />

internationalem Standard GIPS (Global Investment<br />

Performance Standard) zertifiziert und kann deshalb<br />

objektiv beurteilt werden. Zum anderen überzeugen wir<br />

seit Jahren durch eine attraktive Performance. In enger<br />

Abstimmung mit den Kunden stellen wir zudem sicher,<br />

dass die Anlagestrategien ihren persönlichen Wünschen<br />

und Zielen in jeder Lebensphase angepasst werden. Mit<br />

unserer Diskretion und Kompetenz können unsere Kunden<br />

übrigens auch im Fernen Osten rechnen – bei unserem<br />

Tochterunternehmen DZ BANK International Singapore.<br />

Gerne informieren wir Sie ausführlich über unser Leistungs-<br />

spektrum. Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.dzi.lu oder im VR-BankenPortal.<br />

17


i m<br />

wirtschaftsrecht<br />

im Fokus der Juristen: die schnelle, individuelle Beratung und die Erarbeitung<br />

passender lösungen für die Mitglieder.<br />

Mittelpunkt der Beratungen des Jahres<br />

<strong>2007</strong> durch die vier Juristen der Abteilung<br />

Wirtschaftsrecht stand erneut das Genossenschaftsrecht.<br />

Durch den regelmäßigen<br />

Sprechtag in Berlin sind wir an den Standorten<br />

Hannover, Schwerin und Berlin präsent.<br />

Zwischenzeitlich erreicht uns der größte Teil<br />

der Anfragen auf elektronischem Wege, per<br />

Mail, Telefon oder durch Telefax. Wir haben<br />

die hier verfügbare Sammlung von Mustern<br />

und Verträgen erneut ausgebaut und sind immer<br />

häufiger in der Lage, sehr kurzfristig zu<br />

anstehenden Fragen per E­Mail Stellungnahmen<br />

oder Vertragsmuster zu übersenden. Dies<br />

unterstützt unsere Genossenschaft in ihren<br />

eigenen Verhandlungen mit Dritten oder in<br />

den Beratungen innerhalb ihrer Gremien.<br />

Genossenschaftsrechtliche<br />

Beratungen<br />

Die meisten unserer Genossenschaften haben<br />

ihre Satzungen und Geschäftsordnungen neu<br />

gestaltet. Unser Angebot zur Beratung vor Ort<br />

in Gremiensitzungen und Versammlungen<br />

ist gern und häufig aufgenommen worden.<br />

Viele Genossenschaften haben die durch die<br />

Gesetzesänderung erforderlichen Satzungsanpassungen<br />

dazu genutzt, über Grundsatzfragen<br />

der Genossenschaftsausrichtung neu<br />

nachzudenken. Im Bereich der Neuordnung<br />

der Kapitalgrundlagen wurde über die Höhe<br />

von Geschäftsanteilen und den Umfang einer<br />

Pflichtbeteiligung sowie Kündigungsfristen<br />

häufig intensiv und kontrovers diskutiert.<br />

Die durch die Genossenschaftsnovelle verbreitete<br />

Möglichkeit, ein Mehrstimmrecht<br />

einzuführen, ist nur selten von den Genossenschaften<br />

gewählt worden.<br />

Bei vielen Genossenschaftsgründungen ist die<br />

Frage der individuellen Satzungsgestaltung<br />

und Begleitung in Eintragungsverfahren<br />

wichtig. Wir begleiten Gründungsinitiativen<br />

dabei auch in ergänzenden rechtlichen Fragestellungen.<br />

Auf unsere im Internet präsentierten<br />

Beispielsatzungen wird bundesweit<br />

gern zurückgegriffen. Diese aktualisieren wir<br />

ständig, um Erkenntnisse aus den Eintragungsverfahren<br />

zu berücksichtigen.<br />

agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

Die starken Preisschwankungen im Bereich<br />

der landwirtschaftlichen Produkte führen<br />

zu neuen rechtlichen Anforderungen. Dabei<br />

wird die Einhaltung abgeschlossener Verträge<br />

zwischen Landwirtschaftsunternehmen<br />

und ihren Vermarktungspartnern auf beiden<br />

Seiten wichtiger. Wir haben hier etwa unsere<br />

Molkerei­ und Meiereigenossenschaften<br />

intensiv begleitet bei der Formulierung,<br />

Auslegung und Durchsetzung von Milchkaufverträgen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit<br />

hat auch die Frage der Mitgliederbindung<br />

gefunden – dafür wurde eine breite Palette<br />

verschiedener Möglichkeiten entwickelt und<br />

dargestellt.<br />

Erhebliche Bedeutung gewinnt die rechtssichere<br />

Formulierung von Kontrakten, um<br />

Preissicherungsmechanismen zu nutzen und<br />

letztlich die Erfüllung durch beide Vertragsparteien<br />

sicherzustellen.<br />

ausblick<br />

Unsere Stärke liegt in der Erarbeitung<br />

passender Lösungen für unsere Genossenschaften<br />

und in der Begleitung ihrer<br />

Erläuterung und Umsetzung, beispielsweise<br />

in Gremiendiskussionen. Wir werden<br />

auch 2008 diesen Arbeitsschwerpunkt der<br />

Beratung vor Ort beibehalten und ausbauen,<br />

etwa bei der Einführung neuer Qualitätsmanagementsysteme<br />

im Bereich der<br />

Milchwirtschaft (beispielsweise die Überarbeitung<br />

der Milchlieferordnungen) oder der<br />

Unterstützung unserer Genossenschaften<br />

bei den Überprüfungsverfahren der BaFin.<br />

Durch die bevorstehende umfassende<br />

Neuregelung des Gesellschaftsrechts für<br />

die GmbH werden viele unserer Genossenschaften<br />

betroffen sein. Wir bieten hierfür<br />

in Zusammenarbeit mit der GenoAkademie<br />

Seminare an und unterrichten in bewährter<br />

Weise durch Rundschreiben über diese<br />

Entwicklung.<br />

18 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


d as<br />

Jahr <strong>2007</strong> hat gezeigt, dass das<br />

Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />

(AGG) bislang nicht zu amerikanischen<br />

Verhältnissen mit Millionenabfindungen<br />

geführt hat. Mit Spannung<br />

erwartet wird 2008 allerdings ein Urteil<br />

gegen eines unserer Verbundunternehmen<br />

mit dem bislang höchsten Streitwert von<br />

500 000 Euro.<br />

Neben dem AGG sind auch die weiteren<br />

gesetzlichen Neuerungen prägend für unsere<br />

Beratungstätigkeit, beispielhaft genannt<br />

seien hier die Rente mit 67 und die Auswirkungen<br />

auf Altersteilzeit und betriebliche<br />

Altersversorgung.<br />

d ie<br />

arbeits- und dienstvertragsrecht<br />

Erste urteile zum allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (aGG), gesetzliche neuerungen<br />

und ein Zickzackkurs der Gesetzgebung prägten das arbeitsrecht.<br />

europäische Harmonisierung in<br />

allen Rechtsgebieten und die hohen<br />

Anforderungen im Verbraucherschutz werden<br />

auch im kommenden Jahr die Banken<br />

stark in Anspruch nehmen.<br />

Die Einführung der MiFID, die anstehende<br />

Umsetzung der Zahlungsdiensterichtlinie,<br />

der 3. EU­Geldwäscherichtlinie sowie der<br />

Verbraucherkreditrichtlinie werden unsere<br />

Beratungs­ und Schulungstätigkeit prägen.<br />

Die rasante Entwicklung des Europäischen<br />

Rechts und die damit verbundene Umsetzung<br />

in die deutsche Gesetzgebung verlangen<br />

nach einer aktiven Begleitung. Der<br />

dialog 6-7/2008<br />

Bei der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld<br />

hat der Gesetzgeber eine Rolle rückwärts<br />

vollzogen und nach genereller Kürzung für<br />

ältere Arbeitnehmer nun wieder eine Ausweitung<br />

beschlossen. Ob dies Auswirkungen<br />

auf die Kündigungspraxis haben wird, bleibt<br />

ebenso abzuwarten, wie die Folgen des<br />

Auslaufens der Förderung im Rahmen des<br />

Altersteilzeitgesetzes 2009.<br />

Auch die verfahrene tarifliche Situation<br />

bei unseren Banken, der aus unserer Sicht<br />

wieder zunehmende Strukturwandel und<br />

der sich abschwächende Aufschwung am<br />

Arbeitsmarkt werden zu erhöhtem Beratungsbedarf<br />

führen.<br />

Bankrecht und Bankaufsichtsrecht<br />

Bereich Bankrecht und Bankaufsichtsrecht<br />

beschäftigt sich mit den hieraus resultierenden<br />

Grundsatzfragen und der praktischen<br />

Umsetzung intensiv.<br />

Vorrangiges Ziel ist hierbei, die fortschreitenden<br />

administrativen Belastungen der<br />

Banken bereits durch kritische Begleitung<br />

im Gesetzgebungsverfahren oder in der<br />

Auseinandersetzung mit den Bankenaufsichtsbehörden<br />

möglichst gering zu halten.<br />

Hierzu gehört auch die Mitarbeit und Interessenvertretung<br />

in diversen Arbeitskreisen<br />

beim BVR, DGRV und der GAD, um für die<br />

Banken optimale Ergebnisse zu erzielen. Die<br />

Umsetzung der erzielten Ergebnisse für die<br />

Im Bereich Dienstvertragsrecht war <strong>2007</strong><br />

neben der Einzelfallberatung bei Vorstandsveränderungen,<br />

Pensionsregelungen,<br />

Altersteilzeiten und anderen Fragen durch<br />

eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit dem Berufsverband Genossenschaftlicher<br />

Geschäftsleiter Norddeutschland e.V.<br />

geprägt.<br />

So konnte unter anderem der Musterdienstvertrag<br />

für die hauptamtlichen Vorstände<br />

unserer Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

modifiziert werden. Die weitere Entwicklung<br />

der Musterverträge und ­regelungen bleibt<br />

angesichts der bevorstehenden Verbändefusion<br />

abzuwarten.<br />

die umsetzung europäischer richtlinien in den Kernbereichen des Bankgeschäftes<br />

haben das Jahr <strong>2007</strong> geprägt.<br />

Praxis werden wir wie bisher aktiv unterstützen.<br />

Um zukunftsfähig zu bleiben, werden wir<br />

uns 2008 vor allem aber mit neuen Finanzierungsformen,<br />

Bankprodukten und innovativen<br />

Vertriebsmitteln auseinandersetzen.<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

19


Energie im Doppelpack Jörn Weitemeier (49), Landwirt und Techniker im Bioenergiedorf Jühnde eG, die 13 Kilometer westlich von<br />

Göttingen liegt, und sein Sohn Jan-Christoph Weitemeier (24) sehen in der eigenständigen Wärme- und Stromversorgung durch Bioenergie<br />

große Chancen für den ländlichen Raum. Jühnde ist deutschlandweit das erste Dorf, in dem die gesamte Wärme- und Stromversorgung durch<br />

Energiepflanzen in Form von Silage und Holzhackschnitzeln erfolgt. Die Biomasse kann durch ihre Lagerfähigkeit und ständige Verfügbarkeit in<br />

gleichbleibender Qualität entsprechend dem Strom- und Wärmebedarf flexibel eingesetzt werden. Mehr als 70 Prozent der 750 Einwohner decken<br />

ihren Energiebedarf durch die Biogasanlage, die im September 2005 an den Start ging.<br />

20 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


Kredit- und risikomanagement<br />

das Erfolgskonzept des GVn für die Volksbanken raiffeisenbanken zur Bearbeitung und<br />

Steuerung des Kreditbestandsgeschäftes.<br />

d er<br />

Bereich Kredit­ und Risikomanagement<br />

des GVN hat <strong>2007</strong> seine<br />

Betreuungs­ und Beratungsleistungen<br />

professionell und konsequent fortgeführt<br />

und dabei stringent weiterentwickelt. Die<br />

hohe Wertschätzung des gesamten Dienstleistungsangebotes<br />

dokumentiert sich in<br />

der weiter steigenden Zahl der Aufträge und<br />

Mandate von Kreditgenossenschaften aller<br />

BVR­Ratingklassen.<br />

Vr Kreditmanagement<br />

Die primäre Aufgabenstellung<br />

der<br />

Abteilung Kreditmanagement<br />

im Rahmen<br />

des Gesamtkonzeptes<br />

Kredit­ und Risikomanagement<br />

ist es,<br />

Lösungsansätze für<br />

eine ökonomisch und<br />

fachlich erfolgreiche<br />

und dabei konsequente<br />

Bearbeitung<br />

des vorhandenen Kreditbestandsgeschäftes<br />

aufzuzeigen und pragmatisch im jeweiligen<br />

wirtschaftlichen Umfeld, unter Beachtung<br />

der weiterhin hohen Anforderungen der<br />

Bankenaufsicht, umzusetzen.<br />

Der Beratungsschwerpunkt lag <strong>2007</strong> neben<br />

der Kernaufgabe der Abteilung – der Beratung<br />

im Einzelengagement und der sich<br />

anschließenden Begleitung in der Umsetzung<br />

der Ergebnisse – in der Beratung und<br />

Implementierung einer effektiven Kreditüberwachung<br />

des gesamten Kreditportfolios<br />

mittels „RAN­Kredit“ und einer damit<br />

verbundenen konsequenten Kundenbetreuung<br />

sowie einer entsprechend nachhaltigen<br />

dialog 6-7/2008<br />

Kreditsachbearbeitung. Immer größere Resonanz<br />

fanden neben dem Analyseteil von<br />

RAN­Kredit die RAN­Philosophie und die<br />

notes­basierten work­flows bis hin zu der<br />

neuesten Entwicklung eines EWB­Tools mit<br />

einer abschließenden EWB­Buchungsliste.<br />

Mehr und mehr rückte die Unterstützung<br />

im Umgang mit intensiv zu betreuenden<br />

Kreditnehmern in den Fokus der Beratungsleistungen.<br />

Dabei erfreute sich das<br />

Mitarbeiter­Coaching im qualifizierten<br />

Kreditgeschäft, insbesondere der intensiv<br />

zu betreuenden Firmen­ und Privatkunden,<br />

einem zunehmenden Interesse.<br />

risikomanagement<br />

Die Selektion beispielsweise über die Risikoprämien<br />

und die Verzahnung mit den<br />

Steuerungsinstrumenten für das Adressausfallrisiko<br />

wurde weiterentwickelt und rückte<br />

im Rahmen der Optimierung der Arbeitsprozesse<br />

immer stärker in den Fokus der<br />

praktischen Umsetzung.<br />

Dabei galt es aber auch, die Ausschöpfung<br />

der Verbesserungs­ und Akquisitionspotentiale<br />

in einem möglichst kurzen überschaubaren<br />

Zeitraum zu nutzen, um entweder die<br />

Kundenbeziehung im positiven Sinne enger<br />

zu knüpfen oder negative Überraschungen<br />

zu vermeiden oder zumindest einzudämmen.<br />

Forderungsmanagement<br />

Heute ist mehr denn je ein straffes, effizientes<br />

und vor allem effektives Forderungsmanagement<br />

die Basis für den<br />

wirtschaftlichen Erfolg im Umgang mit<br />

Problemkrediten. Hierbei sind kaufmännische<br />

Zweckmäßigkeitsüberlegungen mit<br />

formaljuristischen Anforderungen zu einer<br />

optimalen Kreditabwicklung zu arrangieren.<br />

Mit dem Beratungsmodul „Effizienz und<br />

Effektivität“ in der Kreditabwicklung sind<br />

wir in der Lage, gemeinsam mit der VR<br />

Inkasso und der HmcS Gesellschaft für<br />

Forderungsmanagement eine meist nicht<br />

vorhandene Transparenz als Grundlage<br />

für diesen Geschäftsbereich der Banken zu<br />

schaffen.<br />

Vr Forderungsmanagement <br />

Genossenschafts-treuhand<br />

Gmbh<br />

Die VR Forderungsmanagement<br />

Genossenschafts­<br />

Treuhand GmbH<br />

ist einer der wesentlichen<br />

Bausteine des<br />

Gesamtkonzeptes<br />

Kredit­ und Risikomanagement.<br />

Als genossenschaftliche Treuhandstelle<br />

des GVN liegt ihr Tätigkeitsschwerpunkt<br />

in der Vertretung der Banken<br />

in gewerblichen Insolvenzverfahren, in der<br />

Immobiliarvollstreckung und in der Begleitung<br />

komplexer Kreditabwicklungen.<br />

Aufbauend auf dem Geno­Rechts­Service­<br />

Vertrag, der neben einer pauschalen<br />

Vergütung für die Rechtsberatung die<br />

Möglichkeit zur freien Vereinbarung<br />

kalkulierbarer Festpreise für Einzelfälle<br />

eröffnet, bestimmen die Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken in Norddeutschland die<br />

Intensität der Zusammenarbeit mit der<br />

VR Forderungsmanagement GmbH. So<br />

wurden von einzelnen Instituten mit Hilfe<br />

der VR Forderungsmanagement GmbH<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

21


Kapazitätsengpässe in der Kreditabwicklung<br />

überbrückt, Altbestände aufgearbeitet<br />

oder besondere Problemfälle ausgelagert.<br />

Andere Institute beschränkten die Zusammenarbeit<br />

auf Einzelanfragen oder auf die<br />

Begleitung in Verhandlungen, insbesondere<br />

mit Insolvenzverwaltern.<br />

Die steigende Zahl der Mandate und die<br />

Geschäftsentwicklung der VR Forderungsmanagement<br />

GmbH zeigen, dass sie<br />

als professioneller Anbieter weit über die<br />

Grenzen des GVN etabliert ist und mit ihren<br />

speziellen Angeboten zunehmend mehr und<br />

umfangreicher beauftragt wird.<br />

Nach der Entwicklung einer programmtechnischen<br />

Unterstützung komplexer Kreditabwicklungen<br />

mit dem Modul „VR Concept“<br />

haben wir mit der Erweiterung um eine<br />

adäquate Controllingkomponente das Tool<br />

zweckentsprechend ausgebaut.<br />

Vr inkasso nord<br />

Gmbh<br />

Problemkredite<br />

intelligent managen<br />

Effiziente Instrumente zur Risikosteuerung<br />

Make or Buy<br />

Strategiefindung anhand<br />

qualifizierter Analysen<br />

Forderungsinkasso<br />

Optimierung des Forderungseinzugs durch<br />

professionelle Beitreibungskonzepte<br />

Forderungskauf<br />

Gewinn von Handlungsspielräumen<br />

und Rentabilität für die Bank<br />

Mit der VR Inkasso<br />

Nord GmbH hat der<br />

GVN auf die aktuellen<br />

Anforderungen und<br />

Entwicklungen im<br />

Umgang mit gekündigten<br />

Krediten reagiert<br />

und eine professionelle<br />

Plattform zur Auslagerung<br />

des Forderungsinkassos<br />

für die<br />

Mitgliedsbanken aller<br />

Bundesländer etabliert.<br />

Das Unternehmen VR Inkasso ist dabei ein<br />

wichtiger Baustein im Rahmen des Gesamtkonzeptes<br />

Kredit­ und Risikomanagement<br />

des GVN. Es trägt durch die Bündlung<br />

und Spezialisierung zu einer wesentlichen<br />

Effizienzsteigerung im Abwicklungsbereich<br />

bei und bietet damit einen interessanten<br />

Mehrwert für die angeschlossenen Banken.<br />

Die Erteilung von Inkassomandaten unter<br />

Einsatz einer Lotus­Notes­Applikation,<br />

verbunden mit einem Datentransfer über die<br />

Die Genossenschaftsbanken übernehmen Verantwortung<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken verkaufen vertragsgemäß bediente Kredite nicht ohne<br />

Zustimmung des Kreditnehmers. Kann ein Kreditnehmer seinen vertraglichen Verpflichtungen<br />

nicht nachkommen, bemühen sich die Banken gemeinsam mit dem Kunden um eine<br />

einvernehmliche Lösung.<br />

Rechenzentren GAD oder FIDUCIA, gewährleisten<br />

einen aktenlosen Auslagerungsprozess<br />

zwischen den Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

und der VR Inkasso. Der Marktanteil im<br />

Geschäftsgebiet des GVN liegt inzwischen bei<br />

weit über 50 % und dokumentiert die bedarfsgerechte<br />

und erfolgreiche Arbeit der VR<br />

Inkasso. Dabei ist sie als exklusive Verbundlösung<br />

auch verbandsübergreifend auf breites<br />

Interesse bei den Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

gestoßen.<br />

Die Qualität in der Bearbeitung und das<br />

notwendige Fingerspitzengefühl im Umgang<br />

mit den Kunden führen zu Ergebnissen, die<br />

von den angeschlossenen Instituten mit einer<br />

kontinuierlichen Intensivierung der Zusammenarbeit<br />

belohnt werden.<br />

Die Aktivierungsquote ist vergleichsweise<br />

überdurchschnittlich und das Abrechnungsverfahren<br />

von vorbildlicher Transparenz.<br />

Bezogen auf die Bestände an abgeschriebenen<br />

Altforderungen (sogenannte Kellerakten)<br />

haben wir mit dem Inkassomodell der VR Inkasso<br />

für die Volksbanken Raiffeisenbanken,<br />

die mit der VR Inkasso zusammenarbeiten,<br />

deutliche Vorteile gegenüber einem ein­<br />

maligen “Verkauf von der Kante” darlegen<br />

können.<br />

Mit der Ergänzung des Angebotes um den<br />

Forderungsverkauf in Kooperation mit der<br />

HmcS­Gruppe hat die VR­Inkasso den<br />

Kreditgenossenschaften weitere Handlungsoptionen<br />

zugänglich gemacht und ihr Profil<br />

als Lösungsanbieter für die Bearbeitung von<br />

gekündigten Krediten gezielt ausgebaut.<br />

Prozessführung<br />

<strong>2007</strong> haben sich Beratungs­ und Vertretungsmandate<br />

aus dem Kapitalanlagerecht in den<br />

Vordergrund gedrängt. Zahlreiche Banken<br />

haben in den 90er Jahren ihren Kunden<br />

Beteiligungen an geschlossenen Immobilienfonds<br />

vermittelt. Diese Fonds sind sowohl<br />

innerhalb als auch außerhalb des Verbundes<br />

konzipiert worden. Leider war diesen Fonds<br />

langfristig nicht der erhoffte wirtschaftliche<br />

Erfolg beschieden. Abgestellt auf das damalige<br />

Anlageziel dieser unternehmerischen<br />

Beteiligung – meist Steuerersparnis und/oder<br />

Altersvorsorge – bestehen zwischen der Bank<br />

und dem Kunden unterschiedliche Ansichten,<br />

22 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


ob die Bank für die Wertverluste Schadensersatz<br />

wegen Beratungsverschulden leisten<br />

muss. Einige Fälle konnten schon positiv<br />

abgeschlossen werden und wir werden diese<br />

Probleme durch qualifizierte Beratung und<br />

Vertretung auch in Zukunft im Interesse<br />

unserer Mitglieder lösen können.<br />

Sanierungsmanagement<br />

/ Präventionsmanagement<br />

Das Sanierungsmanagement und das Präventionsmanagement<br />

ist im GVN eine separate<br />

d ie<br />

Steuerberatung<br />

Praxisnah, verständlich und praktikabel – die Steuerberatung des GVn ist kompetenter<br />

ansprechpartner für alle Fragen rund um das Steuerrecht.<br />

Entwicklung des Steuerrechts <strong>2007</strong><br />

wurde bereits durch die Unternehmensteuerreform<br />

2008 geprägt. Insbesondere die<br />

Auswirkungen der Gegenfinanzierungsmaßnahmen<br />

waren Diskussionspunkte.<br />

hausbankenprinzip<br />

Das zentrale Thema <strong>2007</strong> war die Unternehmensteuerreform<br />

2008 mit der integrierten<br />

Einführung einer Abgeltungssteuer<br />

für private Kapitalerträge ab 2009, wobei<br />

insbesondere die Regelungen zu den backto­back­Finanzierungen<br />

dem in unserem<br />

genossenschaftlichen Verbund bewährten<br />

Hausbankenprinzip zuwidergelaufen wäre. Im<br />

Rahmen unserer Lobbyarbeit ist es in Verbindung<br />

mit unseren Verbundpartnern gelungen,<br />

noch vor Eintreten der Gesetzeskraft durch<br />

das Jahressteuergesetz 2008 die Regelungen so<br />

zu modifizieren, dass das Hausbankenprinzip<br />

nicht beeinträchtigt wird. Wir möchten uns<br />

bei unseren Mitgliedern bedanken, die zusammen<br />

mit uns die Politik von der Notwendigkeit<br />

einer Änderung überzeugt haben.<br />

dialog 6-7/2008<br />

organisatorische Aufgabenstellung. In diesem<br />

Bereich werden die Kreditgenossenschaften<br />

unabhängig von der Prüfungsverfolgung<br />

entsprechend dem Statut der Sicherungseinrichtung<br />

des BVR in Zusammenarbeit und<br />

in Abstimmung mit dem BVR betreut und<br />

begleitet.<br />

Einer gründlichen Analyse (Status­Quo­<br />

Analyse) des Gesamtinstitutes oder situationsbedingt<br />

nur bestimmter Segmente des<br />

Bankbetriebes folgt die Entwicklung eines<br />

Neustrukturierungskonzeptes oder eines<br />

Schwerpunktkonzeptes mit einer sich anschließenden<br />

Umsetzungs­ und Controllingphase<br />

der erarbeiteten Maßnahmenbündel<br />

auf einem bundeseinheitlichen Standard.<br />

unternehmensteuerreform 2008<br />

Für 2008 ist die Unternehmensteuerreform in<br />

ihren praktischen Auswirkungen zu beachten,<br />

insbesondere die Absenkung der Tarife für Gewerbe­<br />

und Körperschaftsteuer. Diesen stehen<br />

jedoch insbesondere die Gegenfinanzierungen<br />

der Zinsschranke und die Hinzurechnung von<br />

Dauerschulden bei der Gewerbesteuer – wobei<br />

darunter neben den Zinsen auch Anteile aus<br />

Mieten, Pachten, Lizenzen gerechnet werden –<br />

gegenüber. Dies bedeutet, dass statt einer<br />

Abschaffung von Substanzsteuern – wie in der<br />

Vergangenheit mit der Abschaffung der Vermögensteuer<br />

und der Gewerbekapitalsteuer<br />

– eine verstärkte Substanzbesteuerung im<br />

Rahmen der Gewerbesteuer eingeführt wird.<br />

Steuerehrlichkeit<br />

Die in der letzten Zeit publik gewordenen<br />

Steuerhinterziehungen durch Stiftungen in<br />

Liechtenstein sind nach unserer Auffassung<br />

nur die Spitze des Eisberges. Es ist zu vermuten,<br />

dass auch andere Steuersparmodelle dem<br />

Da wir seit Jahren erfreulicherweise<br />

keine neuen Sanierungsfälle verzeichnen<br />

mussten, konzentriert sich die Begleitung<br />

zunehmend – basierend auf dem BVR­<br />

Rating – auf die Präventionsbanken.<br />

Mit dem Ergebnis und der Entwicklung der<br />

Ratings ist der GVN auch für <strong>2007</strong> sehr zufrieden.<br />

Seit drei Jahren in Folge liegen – mit<br />

zunehmender Tendenz nach oben – deutlich<br />

mehr als 90 % der Kreditgenossenschaften<br />

in einem guten bis sehr guten Rating und<br />

übertreffen dabei in den einzelnen Ratinggruppen<br />

den bundesweiten Durchschnitt.<br />

Fiskus jährlich mehrere Milliarden Euro an<br />

Einnahmen vorenthalten.<br />

Steuerverschwendung durch<br />

staatliche Stellen<br />

Neben den Fragen zur Steuerehrlichkeit ist<br />

auf die jährlich hohen Summen an verschwendeten<br />

Steuergeldern hinzuweisen. Der<br />

Bund der Steuerzahler schätzt diese auf<br />

30 Mrd. Euro jährlich – rund 5 % der öffentlichen<br />

Ausgaben. Beides – Steuerhinterziehung<br />

und Steuerverschwendung – führen<br />

unter anderem zu der weiterhin hohen Belastung<br />

aller Steuerzahler bzw. der in Deutschland<br />

insgesamt zu hohen Staatsquote.<br />

ausblick<br />

Wir sind als Steuerberatung des GVN<br />

zukunftsfähig, weil wir versuchen, die<br />

komplexen steuerlichen Regelungen in die<br />

Praxis umzusetzen und für unsere Genossenschaften<br />

verständlich und praktikabel zu<br />

übertragen.<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

23


d ie<br />

Bankwirtschaft<br />

Politische interessenvertretung und praxisgerechte umsetzungskonzepte helfen,<br />

die Zukunftsfähigkeit der Volksbanken raiffeisenbanken zu sichern.<br />

VR­Banken sehen sich erheblichen<br />

Herausforderungen gegenüber:<br />

sinkende Zinsüberschüsse, hohe Kosten und<br />

Provisionsüberschüsse aus einem Zahlungsverkehr,<br />

der immer mehr Wettbewerber anzieht.<br />

Die Abteilung Bankwirtschaft hilft den<br />

Mitgliedsbanken in gemeinsamer Arbeit mit<br />

den Arbeitsausschüssen des Fachrates Kredit<br />

hierauf geeignete Antworten zu finden und<br />

entwickelt praxisgerechte Umsetzungskonzepte.<br />

wettbewerbsumfeld: Schwierige<br />

rahmenbedingungen<br />

Das Wettbewerbsumfeld, in dem sich die<br />

VR­Banken bewegen, wird zunehmend<br />

dynamischer, komplexer und damit unübersichtlicher.<br />

Noch höhere bürokratische<br />

Auflagen, mehr Wettbewerber, verstärkt<br />

auch aus dem Ausland, und nicht zuletzt<br />

die demographische Entwicklung verstellen<br />

den Blick auf das Wesentliche: die Bedürfnisse<br />

des Bankkunden. Deren Kenntnis ist<br />

zwingende Voraussetzung, um die Zukunfts­<br />

und Wettbewerbsfähigkeit der VR­Banken<br />

sicherzustellen.<br />

Verbundziele – Zielbild der<br />

Vr-Bank<br />

Der genossenschaftliche Finanzverbund<br />

hat sich zur dauerhaften Sicherung seiner<br />

Wettbewerbsfähigkeit anspruchsvolle Ziele<br />

gesetzt:<br />

Nr. 2 im Retail­Markt mit 30 % Marktanteil<br />

Nr. 1 in der Kundenzufriedenheit<br />

Wachstumsbenchmark von 4,5 % p.a.<br />

Cost­Income­Ratio von unter 65 %<br />

EK­Rendite von über 15 %<br />

Ausgehend von diesen Zielen kann jede<br />

VR­Bank ihr individuelles Zielbild formulie­<br />

ren. Als Basis kann der BVR­Kompass 2008<br />

dienen. Dieser analysiert die wesentlichen<br />

Erfolgsfaktoren der genossenschaftlichen<br />

Bankengruppe. Für die VR­Banken bringt<br />

diese in Zahlen gefasste Zukunft Orientierung<br />

für ihre eigene autonome Planung.<br />

GVn-Bankwirtschaft: Von der<br />

Gremienarbeit zur individuellen<br />

Bankenbetreuung<br />

Bei der Formulierung und Erreichung dieser<br />

Ziele unterstützt die Abteilung Bankwirtschaft<br />

die GVN­Mitgliedsbanken. Mit dem<br />

Bereich Analyse/Research schaffen wir auf<br />

Basis umfangreicher quantitativer und qualitativer<br />

Datenanalysen die notwendige Transparenz<br />

bei vielen kreditwirtschaftlichen<br />

Fragestellungen, die es im Verband oder auf<br />

Primärbankebene zu entscheiden gilt.<br />

Der Bereich Gremien­ und Mandatsbetreuung<br />

gewährleistet, dass die Mitgliedsbanken<br />

des GVN über den Fachrat Kredit und des­<br />

Analysephase<br />

(Auditierung)<br />

Die Ergebnisse von VR-Process…<br />

„Optimierungsbündel“ VR-Process<br />

Anscha�ungsdarlehen<br />

Private<br />

Bau�nanzierung<br />

Gewerbliches<br />

Darlehen<br />

Gewerblicher<br />

KK<br />

Privater<br />

Dispositionskredit<br />

... basieren auf der Auditierung von 10 Geschäftsprozessen.<br />

sen Arbeitsausschüsse stark in den Prozess<br />

der Willensbildung eingebunden sind und<br />

maßgeblich die Inhalte prägen. Dieser Weg<br />

ist keine Einbahnstraße. Viele Impulse aus<br />

der Primärbankebene finden so ihren Weg in<br />

den Verbund.<br />

Die Bankenbetreuung ist Anlaufstelle für<br />

bankindividuelle Fragen der Vorstandsbesetzung<br />

und begleitet die Vortrags­ und<br />

Aussprachetage für Bankleiter sowie für<br />

Aufsichtsräte.<br />

rückblick <strong>2007</strong><br />

direktvertriebsweg internet:<br />

Zukunftsfähig mit neuen<br />

Vertriebswegen<br />

Die Bankkunden wollen ihre VR­Bank zunehmend<br />

über alle Vertriebswege erreichen.<br />

Die VR­Banken müssen deshalb auch den<br />

Zahlungsverkehr<br />

Bausparvertrag<br />

Privater KK<br />

Spareinlage<br />

Optimierte Prozesse<br />

24 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008<br />

Depot-B<br />

- xx%


Wir helfen unseren Mitgliedern, auf die großen Herausforderungen<br />

– sinkende Zinsüberschüsse, hohe Kosten sowie<br />

offensive und spezialisierte Wettbewerber – Antworten und<br />

praxisgerechte Umsetzungskonzepte zu finden.<br />

Vertriebsweg Internet bedienen, wollen sie<br />

nicht weiter Kunden an Direktbanken verlieren.<br />

Die Abteilung Bankwirtschaft hat in<br />

Zusammenarbeit mit der VR­NetWorld eine<br />

schlanke Vertriebsplattform für diesen Weg<br />

entwickelt. Jede VR­Bank kann mit dieser<br />

Lösung eine Handvoll von Produkten gezielt<br />

ihren internetaffinen Kunden anbieten.<br />

Bestandteile dieses Angebotes sind Produktbeschreibungen,<br />

schlanke Verträge sowie<br />

effiziente Prozesse.<br />

Vr-Process: Zukunftsfähig mit<br />

schlanken Prozessen<br />

Ziel von VR­Process ist es, die Eigenproduktion<br />

in den VR­Banken zu stärken. In bundesweit<br />

18 Pilotbanken wurden hierzu die<br />

Geschäftsprozesse von zehn Kernprodukten<br />

untersucht. Entsprechend des Best­Practice­<br />

Gedankens konnten so erhebliche Optimierungspotenziale<br />

identifiziert werden.<br />

Die Referenzprozesse können auf Basis der<br />

bestehenden IT­Systeme sofort umgesetzt<br />

Anschaffungsdarlehen<br />

1,8 h<br />

IST-<br />

Prozesse<br />

dialog 6-7/2008<br />

Die Potenziale der optimierten<br />

Aktiv-Referenzprozesse – auszugsweise – …<br />

Potenzial der optimierten Aktiv-Referenzprozesse im Vergleich zu den Ist-Prozessen<br />

Private Baufinanzierung<br />

5,2 h<br />

77% 66%<br />

0,4 h<br />

Optimierter<br />

Referenzprozess<br />

ohne<br />

Sicherheiten<br />

IST-<br />

Prozesse<br />

1,8 h<br />

Optimierter<br />

Referenzprozess<br />

werden. Die Prüfungsverbände haben die<br />

Referenzprozesse darüber hinaus für prüfungsrechtlich<br />

konform befunden.<br />

Beteiligungskapitalprogramm:<br />

Zukunftsfähigkeit der<br />

genossenschaftlichen Firmenkunden<br />

sichern<br />

Beteiligungskapital wird angesichts des<br />

steigenden Eigenkapitalbedarfs vieler<br />

Firmenkunden ein zunehmend wichtiger<br />

Baustein für die nachhaltige Kundenbindung.<br />

Im Produktbaukasten vieler VR­<br />

Banken fehlte ein solches Produkt bisher.<br />

In Zusammenarbeit mit den Mittelständischen<br />

Beteiligungsgesellschaften der<br />

norddeutschen Bundesländer haben wir ein<br />

„MBG­Beteiligungskapitalprogramm der<br />

Volksbanken Raiffeisenbanken“ entwickelt.<br />

Losgrößen unter 1 Mio. Euro, ein schlanker<br />

Antrags­ und Bearbeitungsprozess sowie die<br />

enge Begleitung der Beteiligung durch die<br />

jeweilige VR­Bank – mit diesen Erfolgsfak­<br />

Privater Dispositionskredit<br />

Vorgang MSC<br />

0,5 h<br />

IST-<br />

Prozesse<br />

60%<br />

0,2 h<br />

Optimierter<br />

Referenzablauf<br />

ohne optionale<br />

Aktivitäten<br />

0,7 h<br />

IST-<br />

Prozesse<br />

71%<br />

1,2 h<br />

Optimierter<br />

Referenzablauf<br />

ohne optionale<br />

Aktivitäten<br />

toren können die VR­Banken ihre Firmenkunden<br />

noch enger an sich binden.<br />

ausblick auf 2008<br />

Am Beispiel der genannten Themen wird<br />

deutlich, wie die Abteilung Bankwirtschaft<br />

arbeitet. In enger Zusammenarbeit mit den<br />

GVN­Mitgliedsbanken werden relevante<br />

Themen aufgenommen, in Projekte gegossen,<br />

zur Marktreife gebracht und in den Banken<br />

implementiert. Dies gilt auch mit Blick auf<br />

die Schwerpunktthemen 2008, seien es die<br />

Themen Erneuerbare Energien, Lebensarbeitskonten,<br />

VR­VorsorgeStatus oder die<br />

Mehrwertfiliale. Ein besonderes Augenmerk<br />

erhält dabei die Umsetzung der Ergebnisse<br />

des Projektes VR­Process.<br />

Fazit<br />

Unsere gemeinsame Arbeit ist zukunftsfähig,<br />

weil wir jede Fragestellung aus der Sicht der<br />

Mitgliedsbanken betrachten und analysieren,<br />

unsere Mitgliedsbanken in die politische<br />

Willensbildung des FinanzVerbundes einbinden<br />

und ihnen damit Gehör verschaffen und<br />

wir unseren Mitgliedsbanken dabei helfen,<br />

einfache Lösungen für komplexe Herausforderungen<br />

zu entwickeln und umzusetzen.<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

25


d ie<br />

BBE-Gruppe<br />

BBE und barisco: das erste Jahr unter gemeinsamen<br />

Segeln – die neuausrichtung der BBE-Gruppe hat ihre<br />

Bewährungsprobe bestanden.<br />

praktische Verprobung der im Jahr<br />

2006 vollzogenen Veränderungen in<br />

der BBE­Gruppe war <strong>2007</strong> eine Herausforderung,<br />

der wir uns gerne und erfolgreich<br />

gestellt haben. Die Zusammenarbeit und<br />

inhaltliche Verzahnung der beiden Unternehmen<br />

ist gelungen und für unsere Kunden<br />

auch spürbar. Des Weiteren gab es einen<br />

Personalwechsel in der Geschäftsführung<br />

des BBE. Dr. Klaus Schraudner hat nach<br />

langjährig erfolgreicher Tätigkeit in der<br />

Geschäftsführung mit Erfolg den Schritt in<br />

die Bank vollzogen. Ihm folgte Dr. Martin<br />

Köhler, der den Wandel vom Groß­Consulting<br />

zum Mittelstandsgeschäft erfolgreich<br />

beschritten hat.<br />

unterschiedlichste herausforderungen<br />

Die thematischen Herausforderungen waren<br />

vielseitig: Die erfolgreiche Begleitung mehrerer<br />

Banken in ihrer strategischen Neuausrichtung<br />

war beispielsweise ein Schwerpunkt,<br />

wobei wir die Banken vom Kunden<br />

und dessen Bedarf aus aufgestellt haben.<br />

In der Umsetzung der Vertriebskonzepte<br />

rund um den VR­Finanzplan Mittelstand,<br />

Baufinanzierung und Vorsorgeberatung ist<br />

die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen<br />

der BBE­Gruppe und der GenoAkademie<br />

sichtbar geworden. Die intensive Mitarbeit<br />

im BVR­Projekt „VR­Process“ ermöglicht<br />

uns nun, 2008 Beratungsleistungen mit<br />

dem Wissen aus erster Hand anzubieten zu<br />

können.<br />

Im Bereich der Personalberatung ist es uns<br />

gelungen, im Laufe des Jahres zwölf Führungskraftpositionen<br />

im Bereich des Vorstandes<br />

oder der so genannten zweiten Ebene<br />

erfolgreich zu besetzen. Hierbei haben wir<br />

verstärkt die Begleitung und die Schulung<br />

der Aufsichtsräte in Personalbesetzungsprozesse<br />

umgesetzt. Im Themenfeld Bankkonzeption<br />

sind eine Vielzahl von Projekten<br />

erfolgreich begleitet worden, beispielsweise<br />

wurde eine neue zusätzliche Filiale einer<br />

Bank nach einem innovativen Raumkonzept<br />

gestaltet.<br />

Bei der barisco stand der Ausbau der operativen<br />

Begleitungen im Mittelpunkt. Das Produkt<br />

„Stand­by­Partnerschaft“ fand großen<br />

Anklang. Stolz sind wir auch darauf, bei<br />

der Akademie Deutscher Genossenschaften<br />

(ADG) in Montabaur mehrere Seminarreihen<br />

sehr erfolgreich platziert haben zu<br />

können.<br />

Begleitung in der Zukunft<br />

Die BBE­Gruppe hat sich <strong>2007</strong> weiter an den<br />

Marktgegebenheiten und absehbaren Veränderungen<br />

ausgerichtet. Sichtbar wird dies in<br />

der deutlichen Stärkung der personellen Basis<br />

und der methodischen Seite der Beratung,<br />

ohne hierbei die Umsetzungskompetenz in<br />

der Tiefe zu vernachlässigen.<br />

2008 wird die BBE­Gruppe der Anwendung<br />

wissenschaftlicher Forschungsergebnisse im<br />

genossenschaftlichen Bereich deutlich Rechnung<br />

tragen. Die Banken in die Zukunft zu<br />

begleiten, Themen aktiv aufzunehmen und<br />

vorzudenken, das sind unsere Herausforderungen<br />

in der Zukunft. Für diese Anforderungen<br />

sind wir gut gerüstet.<br />

26 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


dialog 6-7/2008<br />

Die Bank, der Mensch, das Miteinander Albert Brühler (56), Dipl.-Bankbetriebswirt ADG, Firmenkundenbetreuer<br />

und Prokurist in der Raiffeisenbank eG Rosdorf, sieht im Bankgeschäft die persönliche Beziehung mit den Kunden und<br />

Mitgliedern ganz vorn. „Erfolg muss sein.“ Brühler ist ein „Ur-Genossenschaftsbanker“ – seit mehr als 30 Jahren im Bankgeschäft,<br />

lebt er die genossenschaftliche Idee des Miteinanders nicht nur beruflich. Die Bank hat einen „Würfel“ entwickelt, der mit sechs<br />

markanten Aussagen das Leitbild der Raiffeisenbank eG Rosdorf symbolisiert.<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

27


G rundlage<br />

Betriebswirtschaftliches Berichtswesen<br />

die erfolgreiche Gewinnung betriebswirtschaftlicher Kennzahlen.<br />

der Zukunftsfähigkeit des<br />

GVN ist die Zukunftsfähigkeit seiner<br />

Mitglieder. Für die Gestaltung ihrer Zukunft<br />

positive Impulse zu geben, ist daher oberstes<br />

Ziel unseres Hauses.<br />

was müssen diese impulse<br />

leisten?<br />

Die Impulse müssen deutlich über die Zertifizierung<br />

der formellen Rahmenbedingungen<br />

hinausgehen. Dem einzelnen Mitglied<br />

müssen sie Informationen zur Einschätzung<br />

(Benchmarking) der eigenen Situation als<br />

auch für Entscheidungen zur künftigen<br />

Ausrichtung (Unternehmenssteuerung)<br />

liefern. Makroökonomisch müssen sie die<br />

gesetzlichen Gestaltungs­ und politischen<br />

Meinungsbildungsprozesse im Interesse<br />

unserer Mitglieder erfolgreich begleiten.<br />

Grundlage für impulse<br />

... sind meist Daten, die jeweils in der notwendigen<br />

Aggregation zutreffend, bedarfs­<br />

und zeitgerecht den jeweiligen Adressaten<br />

bereitzustellen sind. Unter Einhaltung der<br />

Zustimmungserklärungen seiner Mitglieder<br />

und Beachtung der gesetzlichen Schutzbestimmungen<br />

stellt das „Betriebswirtschaftliche<br />

Berichtswesen“ als neutrale Stelle<br />

innerhalb des Verbandes den Abteilungen<br />

oder seinen Mitgliedern die benötigten<br />

Informationen zur Verfügung.<br />

Öffentliches informationsbedürfnis<br />

Diese Informationen müssen in Kohärenz<br />

zum Zahlenmaterial stehen, zu dessen Bereitstellung<br />

der Verband aufgrund des öffentlichen<br />

Informationsbedürfnisses verpflichtet<br />

ist. Die Weiterentwicklung von Gesetzen und<br />

Verordnungen unterwirft diese Informationspflichten<br />

einer ständigen Ausweitung.<br />

Diesen Anforderungen werden wir durch<br />

weitere Standardisierung und Automatisierung<br />

in der Informations­Beschaffung,<br />

­Verknüpfung/­Aggregation/­Auswertung<br />

und ­Bereitstellung sowie der Qualitätssicherung<br />

gerecht.<br />

So konnten wir für IT­gestützt geprüfte<br />

Warengenossenschaften weitere Voraussetzungen<br />

dafür schaffen, dass künftig in<br />

weit höherem Maße betriebswirtschaftliche<br />

Branchen­Kennziffern zur Unterstützung,<br />

Betreuung und Beratung unserer Mitglieder<br />

ermittelt werden können.<br />

Die Effizienz der Jahresabschlussarbeiten<br />

unserer Kreditgenossenschaften haben wir<br />

verbessert, indem wir die GenoBankBilanz,<br />

den Norddeutschen Betriebsvergleich, den<br />

BVR­Erhebungsbogen und das Datawarehouse<br />

BASYS enger miteinander verknüpft<br />

haben.<br />

Als weiteren BASYS­Gesellschafter konnten<br />

wir den Württembergischen <strong>Genossenschaftsverband</strong><br />

gewinnen. BASYS­online<br />

offeriert seit Anfang 2008 regelmäßig Verbundauswertungen;<br />

weitere Analysen befinden<br />

sich bereits in der Umsetzungsphase.<br />

28 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


dialog 6-7/2008<br />

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WGZ BANK AG / Düsseldorf sowie der deutschen Volksbanken / Raiffeisenbanken.<br />

29


Personalbericht<br />

optimierte arbeitsprozesse, kompetente aus- und weiterbildung und nicht zuletzt<br />

das hohe Erfahrungspotenzial der Mitarbeiter überzeugen die Kunden.<br />

Zusammenarbeit mit den<br />

Betriebsräten<br />

Dem Gesamtbetriebsrat und den Betriebsräten<br />

danken wir auch an dieser Stelle<br />

noch einmal für die konstruktive und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit im Interesse<br />

aller Mitarbeiter und des Verbandes.<br />

Personalentwicklung<br />

Nachdem im Jahr 2006 die Anzahl der<br />

Auszubildenden für den Beruf der/des<br />

Kauffrau/­manns für Bürokommunikation<br />

deutlich erhöht worden ist, wurde die<br />

Zahl der Auszubildenden <strong>2007</strong> um zwei<br />

Auszubildende auf 14 erhöht. Neu hinzugekommen<br />

ist ein Ausbildungsplatz zum<br />

Koch in der Genossenschaftsakademie in<br />

Isernhagen.<br />

Seit Einführung der Ausbildung in Hannover<br />

im Jahr 2000 werden ausscheidende<br />

Sekretariats­, Schreib­ und Verwaltungskräfte<br />

im Wesentlichen durch die im GVN<br />

ausgebildeten Kaufleute für Bürokommunikation<br />

ersetzt. Der Anteil der selbst<br />

ausgebildeten Sekretariats­ und Verwaltungskräfte<br />

ist zwischenzeitlich auf 12 %<br />

dieser Gruppe gewachsen.<br />

Die Zahl der Weiterbildungstage betrug<br />

<strong>2007</strong> insgesamt 3.788. Davon entfielen<br />

3.226 Tage oder 85 % auf den Prüfungsdienst<br />

und von diesen etwa 20 % auf die<br />

VP­Lehrgänge in Montabaur.<br />

Gemeinsam mit der GenoAkademie wurden<br />

Seminare aus den Bereichen Selbst­<br />

und Zeitmanagement, Mitarbeiterführung,<br />

Kommunikation und Gesprächsführung<br />

sowie Vertriebsintensivierung angeboten<br />

und durchgeführt. Die größte Resonanz<br />

verzeichneten die drei Bausteine des<br />

Vertriebstrainings, die vorwiegend im<br />

Personal (per 31.12.) 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

GVN + Töchter (Gesamt) 623 618 597<br />

Töchter 10 42 45<br />

GVN 613 576 552<br />

Prüfung (inkl . Prüfungsinnendienst) 282 270 254<br />

Bankwirtschaft 19 20 21<br />

Ware 7 6 5<br />

Milch 5 5 5<br />

Agrar Schwerin 15 15 15<br />

Beratung 87 59 55<br />

Bildung 66 68 65<br />

Hotelbetriebe 28 30 32<br />

Service 95 91 86<br />

Auszubildende 9 12 14<br />

Ein gutes Zeichen: Die Betriebszugehörigkeit ist<br />

weiterhin hoch, denn 37 Prozent aller MitarbeiterInnen<br />

sind 15 Jahre und länger im GVN.<br />

Prüfungsaußendienst zur Verbesserung der<br />

Kundenorientierung durchgeführt worden<br />

sind.<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> haben insgesamt acht Prüfungsassistenten<br />

des GVN den Abschlusslehrgang<br />

zum Verbandsprüfer in Montabaur<br />

mit gutem Ergebnis absolviert.<br />

tätigkeitserfassung<br />

Erstmals werden ein vollständiges Kalenderjahr<br />

lang nicht nur die Tätigkeiten<br />

im Prüfungsaußendienst zu Abrechungszwecken<br />

erfasst, sondern auch die Tätigkeiten<br />

der übrigen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des GVN. Die sogenannten<br />

Tätigkeitsartenschlüssel werden dabei in<br />

Verbindung mit Kunden zugeordneten<br />

Projekten erfasst. Die Erfassung erfolgt auch<br />

dort, wo grundsätzlich keine unmittelbare<br />

Leistungsabrechung gegenüber dem Kunden<br />

erstellt wird, wenn die Leistung im Rahmen<br />

der Mitgliederbetreuung erbracht wird.<br />

Diese Erfassung erfolgt unter der Zielsetzung<br />

der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und der<br />

Verbesserung der Kundenorientierung der<br />

Abteilungen.<br />

organisationsentwicklung<br />

Alle Projekte werden im GVN durch die Prozessorganisation<br />

koordiniert. Diese Aufgabe<br />

beinhaltet die Strukturierung neuer Projekte,<br />

30 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


die Spezifikation wichtiger Anwendungsänderungen<br />

und die begleitende<br />

Optimierung der Prozesse. Die Weiterentwicklung<br />

der Tätigkeitserfassung und<br />

deren Auswertungsmöglichkeiten sowie<br />

die systematische Verbesserung der Abrechnungsprozesse<br />

sind <strong>2007</strong> ein Teil der<br />

vielfältigen Einzelaktivitäten gewesen.<br />

Die neu gestaltete Personaleinsatzplanung<br />

für den Prüfungsdienst wird<br />

im 3. Quartal 2008 eingesetzt werden.<br />

Als großes Einzelprojekt wurde mit der<br />

Einführung eines Enterprise Content<br />

Management­Systems (ECM, allgemein<br />

bekannt als Dokumenten­Management­<br />

System) begonnen. Im Hinblick auf den<br />

erheblichen Aufwand und die breite<br />

Wirkung wurde <strong>2007</strong> eine systematische<br />

Voruntersuchung durchgeführt.<br />

Das ECM wird voraussichtlich planmäßig<br />

ab Ende 2008 die im GVN vorhandenen<br />

Dokumente und Informationen zu<br />

unseren Kunden in einer elektronischen<br />

Kundenakte (Bank) bündeln. Ein wichtiges<br />

Ziel und wesentliche Herausforderung<br />

für dieses Projekt ist die Optimierung<br />

dokumentenbezogener Prozesse,<br />

beispielsweise die Rechnungsbearbeitung,<br />

und die standort­ und abteilungsübergreifende<br />

Informationsversorgung.<br />

Personal in Zahlen<br />

<strong>2007</strong> verringerte sich der Personalbestand<br />

des GVN erneut. Der Bestand an<br />

Mitarbeitern inklusive der Tochterunternehmen<br />

verringerte sich per 31.12. von<br />

618 auf 597 Mitarbeiter. Im GVN waren<br />

552 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

beschäftigt, davon waren 85 Teilzeitkräfte,<br />

9 Mitarbeiterinnen waren in Elternzeit<br />

und 8 Mitarbeiter in der Freistellungsphase<br />

der Altersteilzeit.<br />

Die Zahl der weiblichen Beschäftigten lag<br />

am Ende des Jahres <strong>2007</strong> bei 266.<br />

Die Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ist weiterhin<br />

hoch. 37 % aller Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sind 15 Jahre und länger<br />

im GVN. Im Prüfungsaußendienst hat<br />

diese Gruppe einen Anteil von 45 %. Hier<br />

dialog 6-7/2008<br />

Die „himmlische Hilfe“:<br />

Seit <strong>2007</strong> stehen so genannte GenoAngels, das heißt Senior-Experten und junge Pensionäre,<br />

die verantwortungsvolle Aufgaben im Genossenschaftswesen wahrgenommen haben und<br />

wahrnehmen, insbesondere Gründungsinitiativen aber auch allen Interessierten im Rahmen<br />

ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Ideengeber, Ansprechpartner, Referent und Kontaktvermittler<br />

zur Verfügung.<br />

dokumentiert sich ein hohes Erfahrungspotenzial.<br />

Dementsprechend haben wir im<br />

GVN bei den Mitarbeitern, die 45 Jahre<br />

und älter sind, einen Anteil an der Gesamtbelegschaft<br />

in Höhe von 48 %.<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> hatten wir insgesamt 16<br />

Zugänge und 40 Abgänge zu verzeichnen,<br />

wovon neun Personen in den Ruhestand<br />

getreten sind.<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

31


d ie<br />

Beratung und Betreuung Milch<br />

das Beratungsteam der abteilung Milchwirtschaft stand auch <strong>2007</strong> den Meierei- und<br />

Molkereigenossenschaften mit umfassender Beratung und Betreuung zur Seite.<br />

Schwerpunkte <strong>2007</strong> waren:<br />

Betriebswirtschaftliche Beratung,<br />

Interessenvertretung,<br />

Technische Beratung,<br />

Ernährungsberatung.<br />

Die Genossenschaften sind für ihre<br />

kurz­ und langfristigen Entscheidungen<br />

mehr denn je darauf angewiesen, auf ein<br />

aussagefähiges Berichts­ und Planungswesen<br />

zurückgreifen zu können. Der GVN<br />

erstellt auf Anforderung für mittlere und<br />

kleine Unternehmen ein EDV­gestütztes<br />

Planungsprogramm unter Einbeziehung<br />

einer Rohstoffrechnung. Die Entwicklung<br />

hinsichtlich Rohstoffeinsatz, Rohstoffverwertung,<br />

Erlöserwartung und Kosten sind<br />

elementare Daten für die Ausrichtung und<br />

Anpassung der Unternehmensstrategie.<br />

Weitere betriebswirtschaftliche Beratung<br />

erfolgt auch bei der Begleitung und Erstellung<br />

von Förderanträgen und Investitionskonzepten.<br />

Jeweils zum 15. des Folgemonats wird durch<br />

die Abteilung Milchwirtschaft der monatliche<br />

Milchgeldauszahlungsvergleich erstellt,<br />

der seit Januar 2008 elektronisch versendet<br />

wird. Der Milchgeldauszahlungsvergleich<br />

erfasst rund 25 % des bundesdeutschen<br />

Milchaufkommens.<br />

Die ingenieurmäßige Betreuung umfasst<br />

sowohl kleinere Investitionsmaßnahmen<br />

als auch größere Projekte. Diese Betreuung<br />

umfasst unter anderem<br />

die technische und technologische Beratung<br />

zur Erstellung von Ausschreibungsunterlagen,<br />

die Erstellung von Projektkalkulationen<br />

und Zeitplänen,<br />

die Produktions­ und Personaleinsatzplanung<br />

und<br />

Die „unerwartet“ positive Preisentwicklung am<br />

Milchmarkt <strong>2007</strong> hat auf Seiten der Genossenschaften<br />

und ihrer Mitglieder zu einem verstärkten<br />

Informations­ und Diskussionsbedarf geführt.<br />

Strompool und Energieberatung.<br />

Die Abteilung Milchwirtschaft des GVN<br />

vertritt die Interessen der Molkerei­<br />

Genossenschaften gegenüber Verbänden,<br />

Länder­Ministerien, Untersuchungsstellen,<br />

Forschungseinrichtungen und Qualitäts­<br />

und Fachausschüssen. Der GVN ist in den<br />

unterschiedlichen Gremien vertreten und<br />

in den einzelnen Bundesländern tätig und<br />

vertritt die Interessen der Molkerei­Genossenschaften<br />

beispielsweise in der AG Milch<br />

Mecklenburg­Vorpommern, der Landesvereinigung<br />

der Milchwirtschaft in Niedersachsen<br />

sowie der Milcherzeugervereinigung<br />

Schleswig­Holstein. Der GVN ist weiterhin<br />

auch Bindeglied zwischen den Molkerei­<br />

Genossenschaften und dem DRV in Berlin<br />

und Brüssel.<br />

Die „unerwartet“ positive Preisentwicklung<br />

am Milchmarkt <strong>2007</strong> hat auf Seiten<br />

der Genossenschaften und ihrer Mitglieder<br />

zu einem verstärkten Informations­ und<br />

Diskussionsbedarf geführt. Die Herausforderung<br />

besteht nach wie vor in einer nachvollziehbaren<br />

Kommunikation zwischen<br />

den Molkerei­Genossenschaften und ihren<br />

Mitgliedern. Der GVN hat die Genossenschaften<br />

im Rahmen von verschiedenen<br />

Veranstaltungen, durch Rundschreiben, Veröffentlichungen<br />

und Präsentationen hierbei<br />

unterstützt und begleitet.<br />

In Schleswig­Holstein, Hamburg und<br />

Mecklenburg­Vorpommern wurden <strong>2007</strong><br />

insgesamt 31 Verbraucherveranstaltungen<br />

zur Information rund um Milch und<br />

Milchprodukte durchgeführt, an der 1.054<br />

Personen teilnahmen. Die genannten Veranstaltungen<br />

wurden mit Unterstützung der<br />

CMA finanziert.<br />

internationaler tag der Milch<br />

„Entdecke die Vielfalt – die Milch macht’s“,<br />

so lautete das Motto des ITM am 1. Juni<br />

<strong>2007</strong>. Rund 500 Schüler sowie Vertreter<br />

aus Politik und Landwirtschaft folgten der<br />

Einladung des <strong>Genossenschaftsverband</strong>es<br />

Norddeutschland und verbrachten den<br />

Internationalen Tag der Milch rund um die<br />

Historische Meierei Voldewraa im Freilichtmuseum<br />

Molfsee.<br />

Neben diesen Aktivitäten erwartete die<br />

Gäste dort auch das traditionelle „Schau­<br />

Käsen“.<br />

Am 8. Mai <strong>2007</strong> fand am Hafen von Waren<br />

an der Müritz der Tag der Milch für rund<br />

1.000 Schüler statt, der von der AG Milch mit<br />

Unterstützung des GVN ausgerichtet wurde.<br />

Diese Veranstaltung fand im Rahmen der<br />

Umweltwoche des Ministeriums für Landwirtschaft,<br />

Umwelt und Verbraucherschutz<br />

des Landes Mecklenburg­Vorpommern statt<br />

und machte die Kinder mit der Milch und<br />

deren Verarbeitung in der Molkerei vertraut.<br />

Eine Käse­ und Butterstrasse der Milchwirtschaftlichen<br />

Lehr­ und Untersuchungsanstalt<br />

Oranienburg veranschaulichte den Kindern,<br />

wie Milch zu Butter und Käse verarbeitet<br />

wird. Ein Wissensquiz des Ministeriums für<br />

Landwirtschaft rundete das Thema ab.<br />

32 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


Prämierungsveranstaltung <strong>2007</strong><br />

Die Prämierung der milchwirtschaftlichen<br />

Unternehmen in Schleswig­Holstein fand<br />

Mitte Oktober <strong>2007</strong> im Antikhof Bissee statt.<br />

Der <strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland,<br />

der Verband der Milchwirtschaftler für<br />

Schleswig­Holstein, Hamburg und Meck­<br />

dialog 6-7/2008<br />

lenburg­Vorpommern sowie die Deutsche<br />

Landwirtschafts­Gesellschaft (DLG) hatten<br />

gemeinsam dazu eingeladen.<br />

Den Meiereien des Landes wurden insgesamt<br />

drei Landesehrenpreise, drei Ehrenpreise<br />

und neun Dauerleistungspreise<br />

verliehen.<br />

Entwicklungsdaten der genossenschaftlichen Molkerei­/Meiereiwirtschaft (Stand 02.04.2008)<br />

Die DLG vergab die Ehrenurkunde für<br />

fünfjährige Spitzenleistungen an zwei, sowie<br />

zahlreiche goldene, silberne und bronzene<br />

DLG­Preise an sechs weitere schleswig­holsteinische<br />

Betriebe.<br />

2006 <strong>2007</strong> Differenz Differenz<br />

Einheit Einheit Einheit %<br />

Molkerei/ Meiereiunternehmen inkl . Tochterunternehmen 59 55 -4 -6,8<br />

darunter<br />

- Genossenschaften mit Verarbeitung 18 18 0 0,0<br />

- Tochterunternehmen mit Verarbeitung 9 9 0 0,0<br />

- reine Liefergenossenschaften 20 17 -3 -15,0<br />

- Sonstige Genossenschaften 12 11 -1 -8,3<br />

Mrd. kg Mrd. kg Mrd. kg<br />

Milchaufkommen<br />

davon<br />

6,528 6,395 -0,133 -2,0<br />

- in Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein 4,683 4,583 -0,100 -2,1<br />

- Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt 1,845 1,812 -0,033 -1,8<br />

- Milchaufkommen in Deutschland lt . ZMP in Mrd . kg 27 .162 27 .600 438 1,6<br />

- Anteil am Milchaufkommen in Deutschland in %<br />

Inhaltsstoffe<br />

24,0 23,2<br />

- Fett in % 4,184 4,183 -0,001 0,0<br />

- Eiweiß in % 3,385 3,412 0,027 0,8<br />

Milchlieferanten 14 .233 12 .895 -1 .338 -9,4<br />

- in Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein 12 .521 11 .266 -1 .255 -10,0<br />

- Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt 1 .712 1 .629 -83 -4,8<br />

Durchschnittliche Anlieferung je Lieferant kg kg kg<br />

- in Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein 374 .012 406 .799 32 .788 8,8<br />

- Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt 1 .077 .687 1 .112 .339 34 .652 3,2<br />

Mrd. € Mrd. € Mrd. €<br />

Umsatz 3,422 4,312 0,89 26,0<br />

davon Export 0,633 0,768 0,135 21,3<br />

Auszahlung an Erzeuger Ct/kg Ct/kg Ct/kg %<br />

Gesamt-Ø für 1kg Milch mit 3,7 % Fett- u . 3,4 % Eiweißgehalt 26,63 32,70 6,07 22,8<br />

+ 9 % (ab <strong>2007</strong> +10,7 %) Umsatzsteuer für pauschalierende Landwirte 2,39 3,50 1,11 46,4<br />

Summe inkl . Umsatzsteuer 29,02 36,20 7,18 24,7<br />

- in Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein 26,50 32,53 6,04 22,8<br />

+ Umsatzsteuer 2,38 3,48 1,10 46,2<br />

Summe inkl . Umsatzsteuer 28,88 36,01 7,14 24,7<br />

- Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt 26,96 33,26 6,30 23,4<br />

+ Umsatzsteuer 2,43 3,56 1,13 46,5<br />

Summe inkl . Umsatzsteuer 29,39 36,82 7,43 25,3<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

33


Sicherheit garantiert Die beiden Landmaschinenmechaniker Daniel Schatz (21) und Thomas Legeit (20, v.l.) sind Technik- Spezialisten<br />

bei der AGRAVIS Technik Weser-Aller in Barsinghausen-Göxe. Die AGRAVIS Raiffeisen AG bietet als modernes Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmen<br />

für die genossenschaftlichen Vertriebspartner, die Landwirtschaft und die Menschen in der Region qualitativ hochwertige Produkte<br />

und Dienstleistungen für Pflanzen, Tiere, Technik, Bauservice, Märkte und Energie. Eine zunehmende Motorisierung und Mechanisierung bei<br />

den Landmaschinen wird die schonende und nachhaltige Produktion von Nahrungs-, Futter- und Energiepflanzen sichern. Für diese technischen<br />

Herausforderungen der Zukunft werden Spezialisten gebraucht.<br />

34 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


d ie<br />

agrarberatung und unternehmensberatung<br />

Beratungstätigkeit erfolgreich ausgebaut.<br />

Agrar­ und Unternehmensberatung<br />

hat auch <strong>2007</strong> für die Agrargenossenschaften<br />

wertvolle Arbeit geleistet. In<br />

Zusammenarbeit mit den Agrargenossenschaften<br />

sind mit Erfolg knapp 200 gestellte<br />

Anträge auf Ablösung der Altschulden<br />

endgültig abgeschlossen worden. Trotzdem<br />

sind immer noch 10 % der gestellten Anträge<br />

offen. An deren Realisierung wird tatkräftig<br />

weiter gearbeitet. Insgesamt sind damit für<br />

die betroffenen Betriebe gute Voraussetzungen<br />

für eine gesicherte Zukunftsplanung<br />

gegeben.<br />

Besonders im Zusammenhang mit der<br />

weiteren Ausgestaltung der Rahmenbedingungen<br />

durch die EU bis 2015 und den<br />

laufenden WTO­Verhandlungen standen<br />

wiederum Zukunftsfragen der Agrargenossenschaften<br />

im Mittelpunkt. Dabei ging es<br />

vor allem um Generationsprobleme in den<br />

Genossenschaften, um Strukturfragen in<br />

der Produktionsausrichtung und um die<br />

Sicherung der Produktionsgrundlagen, wie<br />

beispielsweise Boden, Personalentwicklung<br />

und mögliche Kooperationspartner.<br />

Einen großen Raum unserer Arbeit nahmen<br />

unsere Bildungsaktivitäten ein. Dabei ging es<br />

vor allem um die Arbeitskreise Rinderwirtschaft/Futterwirtschaft,<br />

Pflanzenproduktion<br />

und Biogas. In allen Arbeitskreisen gab es<br />

einen deutlichen Zuwachs an Teilnehmern,<br />

Getreideerträge in dz/ha im Jahresvergleich<br />

Fruchtart Mecklenburg-Vorpommern<br />

insgesamt<br />

dialog 6-7/2008<br />

der zukünftig eine Dezentralisierung auf<br />

mehrere Standorte erforderlich macht.<br />

Für die Winterschulung konnte die bisher<br />

erfolgreichste Bilanz gezogen werden: Die<br />

Managerausbildung für Leiter der Agrargenossenschaften<br />

wurde auf Landesebene in<br />

Zusammenarbeit mit dem Bilse­Institut, dem<br />

Bauernverband und dem Ministerium für<br />

Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz<br />

erfolgreich fortgeführt. Ein neuer<br />

Lehrgang ist für das 3. Quartal 2008 geplant.<br />

ausblick<br />

Zukünftig wird ein Hauptschwerpunkt unserer<br />

Arbeit in der Beratungstätigkeit in Bezug<br />

auf die gesamte Bodenproblematik liegen.<br />

Unser Beratungsteam<br />

stellt sich vor:<br />

So �nden Sie uns:<br />

Darüber hinaus werden Fragen zur weiteren<br />

Dr. agr. Hartmut Wallstabe Dipl. agr. Ing. Thoralf Risch<br />

Geschä�sführer<br />

Berater/Schwerin<br />

Entwicklung der Agrargenossenschaften<br />

���������<br />

Geschä�s stelle Schwerin<br />

Leiter Agrarberatung<br />

Dipl. agr. Ing. Jan – Ulf Holz<br />

��������<br />

nach inzwischen bereits Berater/Schwerin 17 Jahren erfolg­<br />

Dr. Andreas Eisen<br />

Geschä�sführer<br />

��������<br />

Dipl. agr. Ing. Ulrich Leben<br />

reicher Tätigkeit Geschä�s stelle Berlin diskutiert: Berater/Berlin Fragen der<br />

Stellv. Leiter Agrarberatung<br />

Dipl. oec. Rainer Wunschick<br />

weiteren Angelika Entwicklung Pliwischkies des Arbeitskräfte­<br />

Berater/Berlin<br />

Referent/Schwerin<br />

bestandes, der Mitgliederbewegung, Dr. agr. Thomas Schleyer der<br />

Dipl. agr. Ing.<br />

Berater/Berlin<br />

Ralf – Dieter Lewin<br />

Produktionsausrichtung Berater, Verbandsprüfer/ und des Geschäftsstelle geordneten<br />

Schwerin<br />

Dipl. agr. Ing. Ulli Mutke<br />

Schwerin<br />

Wismarsche Straße 302<br />

Berater/Berlin<br />

19055 Schwerin<br />

Ausscheidens Dipl. agr. Ing. stehen dabei im Mittelpunkt<br />

Te l . : 0385/3433 150<br />

0385/3433 154<br />

Holger Millahn<br />

Fax: 0385/3433 160<br />

Berater, Verbandsprüfer/<br />

der Überlegungen. Schwerin Auch auf Fragen bezüg­<br />

Geschäftsstelle Berlin<br />

Potsdamer Straße 88<br />

lich der Generationsfolge Dr. agr. Uta Hagge in der Leitung müs­<br />

10785 Berlin<br />

Berater/Schwerin<br />

Te l . : 030/26472 47<br />

Fax: 030/26512 20<br />

sen Antworten Dr. agr. Wiebke Petersen gefunden werden.<br />

Berater, ldw. Sachverständige<br />

ö. b. v./Schwerin<br />

Wir wollen den Agrargenossenschaften bei<br />

der Zukunftsentwicklung über neue betriebs­<br />

Brandenburg<br />

insgesamt<br />

wirtschaftliche Analysemöglichkeiten, Gutachten<br />

bzw. betriebswirtschaftliche Entwicklungspläne<br />

tatkräftige Unterstützung bieten.<br />

Um all diese Aufgaben realisieren und leisten<br />

zu können, steht die eigene Qualifizierung<br />

verstärkt im Mittelpunkt des Jahres 2008.<br />

Hier geht es sowohl um die eigene betriebliche<br />

Weiterbildung als auch um die Nutzung<br />

von betrieblichen Bildungsmöglichkeiten<br />

des Verbandes. Weitere Aktivitäten werden<br />

darüber hinaus auch in Zusammenarbeit mit<br />

anderen Partnern, wie Banken und anderen<br />

betrieblichen Beratungseinrichtungen<br />

entwickelt.<br />

<strong>Genossenschaftsverband</strong><br />

Norddeutschland e.V.<br />

persönlich und professionell<br />

Agrarberatung<br />

Unternehmensberatung<br />

Man darf nicht darauf vertrauen,<br />

dass einem der Erfolg treu bleibt. Man muss sich<br />

selber bemühen, dem Erfolg treu zu bleiben.<br />

Sachsen-Anhalt<br />

insgesamt<br />

4 Vorjahre <strong>2007</strong> Abw . 4 Vorjahre <strong>2007</strong> Abw . 4 Vorjahre <strong>2007</strong> Abw .<br />

Winterweizen 73,2 64,6 -12 % 56,3 56,4 0 % 72,9 69,3 -5 %<br />

Roggen 51,1 45,3 -11 % 40,4 33,1 -18 % 47,0 37,2 -21 %<br />

Wintergerste 65,5 59,6 -9 % 51,3 51,4 0 % 64,8 56,9 -12 %<br />

Winterraps 39,1 34,1 -13 % 30,9 30,0 -3 % 36,8 31,2 -15 %<br />

������<br />

<strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V.<br />

Internet: www.geno-verband.de<br />

E-Mail: vorname.name@geno-verband.de<br />

Michael Jary<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

35


d ie<br />

Betreuung und Beratung warenwirtschaft<br />

Effektive interessenvertretung und unterstützung der Mitglieder auf allen Ebenen.<br />

Betreuung und Beratung der ländlichen<br />

Waren­ und Verwertungs­ sowie<br />

der gewerblichen Einkaufs­, Dienstleistungsund<br />

Produktivgenossenschaften sind wichtige<br />

Bestandteile des umfangreichen Dienstleistungsangebotes<br />

des GVN.<br />

In enger Zusammenarbeit mit den genossenschaftlichen<br />

Spitzenverbänden wurde unverändert<br />

die Interessenvertretung gegenüber<br />

der Politik und den Wirtschaftsverbänden auf<br />

regionaler und Bundes­Ebene praktiziert. Mit<br />

der Erfassung und Auswertung von aktuellen<br />

und längerfristigen Umsatzverläufen<br />

und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen<br />

hat die Betreuungsabteilung ebenso Unterstützung<br />

geboten wie mit der Beantwortung<br />

grundsätzlicher Fragen zu Investitions­ und<br />

Finanzierungsmöglichkeiten. Die Begleitung<br />

von Struktur­, Kooperations­, Sanierungs­<br />

und Liquidationskonzepten für die<br />

Genossenschaften sowie die Bewertung der<br />

wirtschaftlichen, formellen und strukturellen<br />

Ausgangssituation von Gründungsinitiativen<br />

wurde in Abstimmung mit den anderen Fachabteilungen<br />

des Verbandes erbracht.<br />

Informationen wurden den genossenschaftlichen<br />

Mitgliedergruppen in vielfältiger Form<br />

übermittelt, wie beispielsweise die alljährlichen<br />

Vortrags­ und Aussprachetage für die<br />

einzelnen Genossenschaftssparten, die einen<br />

besonderen Schwerpunkt <strong>2007</strong> bildeten.<br />

Die Übernahme von Vor­Ort­Seminaren<br />

zur Unterstützung des genossenschaftlichen<br />

Ehrenamtes sowie Betreuungsaufgaben<br />

gegenüber ausländischen Delegationen und<br />

berufsständischen Organisationen waren<br />

weitere Aufgaben der Betreuungsabteilung.<br />

GVn-arbeitskreis landwirtschaft<br />

in niedersachsen<br />

Mit der Konstituierung des GVN­Arbeitskreises<br />

Landwirtschaft in Niedersachsen<br />

wurde ein Gremium eingerichtet, das zur<br />

übergreifenden Meinungsbildung zwischen<br />

Kredit­, Waren­, Molkerei­ und Vieh vermarktenden<br />

Genossenschaften beitragen soll.<br />

Entsprechend arbeiten neben der Betreuungsabteilung<br />

Vertreter der Abteilungen<br />

Milchwirtschaft und Bankwirtschaft sowie<br />

Vertreter der Banken, Warengenossenschaften<br />

und Molkereien einschließlich der jeweiligen<br />

Zentralinstitute mit. Neben dem Ausbau der<br />

Zusammenarbeit zwischen den Verbundmitgliedern<br />

wird insbesondere eine Intensivierung<br />

des Agrarkreditgeschäftes angestrebt. In<br />

die Konzepterarbeitung ist die Betreuungsabteilung<br />

intensiv mit eingebunden.<br />

arbeitskreis Vertriebssteuerung<br />

Mit der Einrichtung dieses Arbeitskreises sind<br />

Genossenschaftsvertreter und die Warenzentrale<br />

in die Erarbeitung von Anknüpfungspunkten<br />

zur Festigung und dem Ausbau der<br />

Marktanteile der Genossenschaften mit einbezogen.<br />

Ziel ist auch ein einheitlicher Anforderungskatalog<br />

zur EDV­technischen Unterstützung,<br />

der 2008 umgesetzt werden soll.<br />

Beratungsschwerpunkte<br />

Schwerpunkt der Beratungsabteilung war die<br />

Hilfe bei der Einrichtung von Risiko­ und<br />

Chancenmanagement­Systemen, bei denen es<br />

im Kern darum geht, wesentliche oder sogar<br />

bestandsbeeinflussende Entwicklungen der<br />

Unternehmen frühzeitig zu erkennen, die<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit erkannter Risiken<br />

oder Chancen richtig einzuschätzen, mögliche<br />

Auswirkungen zu bewerten, diese gezielt zu<br />

beeinflussen und eine Dokumentation vorzunehmen.<br />

Darüber hinaus zählten die Erstellung von<br />

Betriebsorganisationen mit Geschäftsverteilungs­<br />

und Organisationsplänen, Kompetenzregelungen<br />

sowie Aufgaben­ und<br />

Arbeitsablaufbeschreibungen für die Bereiche<br />

Verwaltung, Handel und Produktion zu<br />

den weiteren Aufgabenschwerpunkten. Im<br />

Rahmen einer DV­Umstellung wurde bei der<br />

Erstellung einer Verfahrensdokumentation mit<br />

Beschreibung der Geschäfts­ und Kontrollprozesse<br />

mitgewirkt.<br />

Zur Unterstützung der Prüfungsarbeiten wertete<br />

die Beratungsabteilung Massendaten mit<br />

Schwerpunkten in den Bereichen Warenwirtschaft,<br />

Debitoren und Kreditoren aus. Diese<br />

Auswertungen beinhalteten beispielsweise<br />

Inventur­ und Bewertungskontrollen, Datenprüfungen<br />

im Rahmen von Innenrevisionstätigkeiten<br />

sowie Controllingauswertungen.<br />

Auch bei der Erstellung von Erfolgs­ und Finanzplanungen<br />

wurden die Genossenschaften<br />

unterstützt und dabei Wege zur Sicherung der<br />

Liquidität und Stabilisierung der wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse aufgezeigt.<br />

Einfach von der Idee zur eG –<br />

mit dem GVN<br />

Unsere GVN-Gründungsteams leisten<br />

fachkundige Beratung und Unterstützung<br />

in allen Phasen der Gründung einer<br />

Genossenschaft. Persönlich, professionell<br />

und schnell. Mit dem GVN-Coaching-<br />

Programm für neue Genossenschaften<br />

bieten wir umfassende Beratungs-,<br />

Bildungs- und Prüfungsleistungen. Das<br />

bietet Sicherheit für die kritische Startund<br />

Konsolidierungsphase.<br />

36 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


d ie<br />

neugründungen<br />

die Genossenschaftsidee und eG werden immer populärer.<br />

Genossenschaft boomt. <strong>2007</strong><br />

konnten 20 neue Genossenschaften<br />

als GVN­Mitglieder begrüßt werden – so<br />

viele wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Der<br />

Trend zur genossenschaftlichen Kooperation<br />

in Wirtschaft und Gesellschaft hält auch 2008<br />

an.<br />

Unsere Gründungsteams berieten und begleiteten<br />

diese Genossenschaften „von der Idee bis<br />

zur eG“, die alle eine erfolgreiche Gründungsprüfung<br />

durchliefen. Überzeugt von der persönlichen<br />

und professionellen Unterstützung<br />

durch den GVN nimmt der überwiegende Teil<br />

der neuen Genossenschaften am GVN­Coaching<br />

Programm teil. Damit ist eine intensive<br />

Beratung und Betreuung in der unternehmerischen<br />

Start­ und Konsolidierungsphase der<br />

jungen Genossenschaften gewährleistet.<br />

Nahezu 500 Genossenschaftsmitglieder<br />

zählen die Neuen, die in der Genossenschaft<br />

gemeinsam ihre Zukunft gestalten wollen.<br />

Über 270 kleine und mittelständische Unternehmen<br />

aus den Bereichen Dienstleistung,<br />

Handwerk und Landwirtschaft sowie der<br />

Freien Berufe, Ärzte, Apotheker und Unternehmensberater<br />

sichern durch einen gemeinsamen<br />

Marktauftritt, der Bündelung von<br />

Marktmacht und Kompetenzen, Qualitätssicherung<br />

und Outsourcing von Aufgaben ihre<br />

Zukunft als selbständige Unternehmen.<br />

Genossenschaft schafft<br />

Mittelstand<br />

Ohne Genossenschaft kein Mittelstand. Dies<br />

zeigt die Historie unserer Genossenschaften<br />

und deren Bedeutung für die Herausbildung<br />

unserer mittelständischen Wirtschaft. Genossenschaften<br />

öffnen und schaffen Märkte<br />

für kleine und mittelständische Unternehmen.<br />

Die Idee ist hochaktuell und wird von<br />

innovativen Unternehmern zunehmend aufgegriffen.<br />

Die Entscheider­Messe eG (www.<br />

entscheider­messe.de) als Unternehmenskooperation<br />

aus der Region für die Region in<br />

dialog 6-7/2008<br />

Göttingen sowie die Stadtmarketing Seesen<br />

eG (www.stadtmarketing­seesen.de) als<br />

innovative Form von neuen Public­Private­<br />

Partnership sind herausragende Beispiele<br />

<strong>2007</strong>.<br />

Genossenschaft und Energie<br />

Neue Genossenschaften sind darüber<br />

hinaus aktiv im Energiemarkt und beim<br />

Klimaschutz – ob als Bürgersolargenossenschaft,<br />

durch effektive Nutzung der Wärme<br />

von Biogasanlagen, durch Aquakultur wie<br />

bei den Mitgliedern der Fischgut Nord eG<br />

oder bei den Energieberatern der Märkische<br />

Kiefer eG (www.edl­maerkischekiefer.de).<br />

Genossenschaft und Gesundheit<br />

Kooperationen und Netzwerke sind<br />

entscheidende Ansätze für eine zukunftsfähige<br />

Entwicklung des Gesundheitswesens.<br />

Genossenschaften als Unternehmens­ und<br />

Rechtsform bieten sich in vielfältiger Weise<br />

an und es gilt, noch entscheidende Potenziale<br />

beispielweise durch die Gründung Medizinischer<br />

Versorgungszentren als eG zu<br />

realisieren. 120 Ärzte und Apotheker haben<br />

dies <strong>2007</strong> mit der Gründung von Genossenschaften<br />

wie der apogen eG (www.apogen.<br />

de) oder der endoportal eG (www.endoportal.de)<br />

zukunftsweisend begonnen.<br />

wirtschaft und Soziales<br />

“Membership value“ statt „shareholder value“:<br />

Bei der Genossenschaft steht die Mitgliederförderung<br />

und nicht die Gewinnmaximierung<br />

im Vordergrund. Raiffeisen<br />

verstand Genossenschaft schon immer auch<br />

als Solidargemeinschaft mit Schwachen.<br />

Dieser Gedanke wird zunehmend in Sozialgenossenschaften<br />

neu entdeckt und wieder<br />

aufgegriffen, wie etwa bei der fairkauf eG,<br />

ein neues und besonderes Kaufhaus in Hannover,<br />

das man unbedingt besuchen sollte<br />

(www.fairkauf­hannover.de).<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

37<br />

Bausparen +<br />

Energie sparen<br />

ab 1,95%<br />

Darlehenszins.*<br />

Zum Bauen, Kaufen oder<br />

Modernisieren Bauspardarlehenszins<br />

ab günstigen<br />

1,95%.* Nutzen Sie diese<br />

attraktiven Konditionen für<br />

eine erfolgreiche Beratung.<br />

Denn keiner hat mehr zufriedene<br />

Kunden als die<br />

Nr. 1 – Schwäbisch Hall.**<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.schwaebisch-hall.de<br />

* Ab 2,34% effektivem Jahreszins ab Zuteilung<br />

beim Bauspardarlehen im Schwäbisch Hall Tarif<br />

Fuchs-Spezial (mit höherem Tilgungsbeitrag).<br />

** Bezüglich der Kundenzahl privater Bausparkassen.<br />

37


d ie<br />

Genoakademie<br />

Zeitgemäß, flexibel und kompetent: das dienstleistungsunternehmen<br />

hat die richtigen weichen gestellt.<br />

GenoAkademie des GVN hat ihr<br />

Leistungsprofil <strong>2007</strong> konsequent weiterentwickelt<br />

und ihren bereits seit über zehn<br />

Jahren beschrittenen Weg vom klassischen<br />

Seminaranbieter zu einem breit aufgestellten<br />

Dienstleister in nahezu allen Fragen der Personalentwicklung<br />

fortgesetzt. Die Individualisierung<br />

ihrer Angebote auf die konkreten<br />

Bedürfnisse der Genossenschaften und die<br />

Begleitung bei allen personalrelevanten<br />

Veränderungsprozessen wird auch künftig<br />

die strategische Leitlinie der GenoAkademie<br />

zur Bewältigung der Herausforderungen der<br />

Zukunft sein.<br />

Steigende nachfrage - indikator<br />

für Qualität und Flexibilität<br />

Die Nachfrage nach Dienstleistungen der<br />

GenoAkademie ist auch <strong>2007</strong> erneut auf<br />

nunmehr über 10 Mio. Euro gewachsen.<br />

Angesichts zunehmender Konzentration<br />

im Bereich der Kunden und abnehmender<br />

Bedeutung der klassischen Aufstiegsfortbildung<br />

in Folge der demografischen Entwicklung<br />

ist dies ein eindeutiger Indikator dafür,<br />

dass unsere Kunden die Qualität unserer<br />

Leistungen schätzen. Die GenoAkademie<br />

hat sich flexibel auf die Kundenbedürfnisse<br />

eingestellt und mit innovativen Angeboten<br />

neue Leistungsfelder erschlossen.<br />

Nachfrageentwicklung (in T­EUR)<br />

Leistungsbereiche 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Gesamt 8 .646 8 .884 9 .313 10.054<br />

Ausbildung (Seminare) 719 673 681 668<br />

Kernmodule 2 .544 2 .562 2 .474 2.147<br />

Spezialmodule 1 .119 1 .027 1 .523 1.676<br />

Tagungen 349 450 494 430<br />

Warengenossenschaften 384 470 537 560<br />

TopStart-Betreuung 705 728 702 749<br />

JobTraining inhouse 767 883 1 .031 1.705<br />

Berufsakademie 455 410 522 738<br />

BankColleg 592 700 764 707<br />

Jobtraining vor ort – der trend<br />

zum individuellen<br />

Einen immer größeren Stellenwert im Leistungsspektrum<br />

nimmt das „JobTraining“<br />

ein – das individuelle, auf die speziellen<br />

Wünsche und Bedürfnisse unserer Genossenschaften<br />

abgestimmte Training und Coaching.<br />

Immer mehr Kunden legen Wert auf<br />

konkrete und zielgerichtete Qualifizierungsmaßnahmen,<br />

die Lösungen für spezielle<br />

innerbetriebliche Personalentwicklungsbedarfe<br />

bieten. Für die GenoAkademie liegt<br />

hier seit Jahren das Wachstumsfeld – auch<br />

für die Zukunft.<br />

In zahlreichen Genossenschaften aus dem<br />

Bank­ aber auch dem Warenbereich wurden<br />

Führungskräfte über Inhouse­Workshops,<br />

Gruppentrainings und Einzelcoachings für<br />

ihre Aufgaben trainiert und Teamprozesse<br />

begleitet. Über Mitarbeiterbefragungen, die<br />

anonym über unser Internetportal von uns<br />

durchgeführt wurden, konnten konkrete<br />

Ansatzpunkte zur gezielten Personalentwicklung<br />

herausgearbeitet und Lösungen<br />

gefunden werden.<br />

Zur Vertriebsunterstützung werden die<br />

MitarbeiterInnen im Markt in Gruppen­ und<br />

Einzeltrainings und mit individuellen Analyse­<br />

und Verkaufshilfen<br />

der Bank<br />

„scharf“ trainiert.<br />

Die anschließende<br />

persönliche Begleitung<br />

am point of<br />

sale durch unsere<br />

Trainer ist der entscheidende<br />

Schritt<br />

für die praktische<br />

Umsetzung zum<br />

Vertriebserfolg<br />

jedes Einzelnen.<br />

Immer mehr<br />

Genossenschaften entschließen sich daher zu<br />

Folgeaufträgen, um die Nachhaltigkeit der<br />

gewachsenen Vertriebsergebnisse zu sichern.<br />

Die steigende Nachfrage in diesem Segment<br />

(+ 73 % in drei Jahren) belegt die hohe Akzeptanz<br />

unserer Trainer, die zunehmend auch<br />

von unseren Verbundpartnern und von Nichtgenossenschaften<br />

verschiedener Branchen in<br />

Anspruch genommen werden.<br />

innovation und Entwicklung –<br />

Grundlage für die Zukunft<br />

<strong>2007</strong> wurde das Qualifizierungskonzept zum<br />

„Geprüften Vorsorgeberater“ sowie zum „Geprüften<br />

Baufinanzierungsberater“ eingeführt<br />

und als Zusatznutzen für die Banken vom<br />

TÜV­Saarland zertifiziert. Diese innovativen<br />

Konzepte finden große Nachfrage bei unseren<br />

Kreditgenossenschaften. In zahlreichen<br />

Banken hat die GenoAkademie mit ihren<br />

Trainern die Einführung der neuen Vertriebsphilosophie<br />

VR Finanzplan Mittelstand<br />

erfolgreich unterstützt.<br />

Für Banken wird es immer schwieriger,<br />

geeignete Auszubildende zu gewinnen. Die<br />

GenoAkademie hat deshalb ein Projekt<br />

„Personalmarketing für Berufseinsteiger“<br />

aufgelegt. Die Ergebnisse haben bei unseren<br />

Kreditgenossenschaften großes Interesse<br />

gefunden: Aufmerksamkeit erregende Printmedien<br />

zur Erstansprache, eine innovative,<br />

jugendgerechte Website mit Videosequenzen<br />

aus der Ausbildung, ein Online­Bewerber­<br />

Tool, das einfach ist und Zeit spart, integrierte<br />

Online­Tests und Auswahltools bis hin zu<br />

einem AssessmentCenter zur Endauswahl.<br />

aufstiegsfortbildung GenoPE –<br />

Kooperation im Finanzverbund<br />

Die demografische Entwicklung spiegelt sich<br />

auch in unseren Genossenschaften wider. Der<br />

38 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


Bedarf für zentrale Seminare der Aufstiegsfortbildung<br />

nimmt daher seit einigen Jahren<br />

kontinuierlich ab. Grund genug, auch im<br />

Bildungsverbund die Kräfte zu bündeln. Im<br />

Rahmen der bundesweiten Zusammenarbeit<br />

der Regionalakademien hat die GenoAkademie<br />

die Verantwortung als KompetenzCenter<br />

für den großen Bereich des Firmenkundengeschäftes<br />

übernommen. Sie leistet damit<br />

einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung<br />

und zur kostengünstigen Bereitstellung<br />

von Kernmodulen und Kompetenznachweisen<br />

bundesweit.<br />

Auch in der Kooperation der Akademien der<br />

drei nord­ und westdeutschen Verbände wird<br />

immer enger zusammengearbeitet. Damit allen<br />

Mitgliedsbanken in jedem Jahr komplett<br />

alle Kernmodule der Aufstiegsfortbildung<br />

angeboten werden können, haben wir uns<br />

auf ein gemeinsames Seminarprogramm im<br />

Funktionsbereich Betrieb und Steuerung<br />

geeinigt. 2008 wird es erstmals umgesetzt.<br />

weiterbildung – anpassung an<br />

veränderte anforderungen<br />

Immer wichtiger werden die Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter und die Anpassung an die<br />

gestiegenen und veränderten Anforderungen.<br />

Die GenoAkademie trägt dem mit<br />

ihrem Leistungsangebot in vollem Umfang<br />

Rechnung: Sie greift aktuelle Themen frühzeitig<br />

auf und gibt den Banken mit kurzen<br />

und gezielten Seminaren die Möglichkeit,<br />

ihre Mitarbeiter jederzeit auf dem aktuellen<br />

Wissenstand zu halten.<br />

Die von Jahr zu Jahr steigende Inanspruchnahme<br />

in diesem Bereich zeigt, dass die richtigen<br />

Themen besetzt wurden und die Banken<br />

den Stellenwert von Investitionen in die<br />

Anpassungsweiterbildung ihrer Mitarbeiter<br />

erkannt haben. Großen Zuspruch findet auch<br />

das Konzept der regelmäßigen Fachtagungen<br />

für alle wesentlichen Funktionsgruppen der<br />

Banken. Sie werden gern als Plattform für<br />

einen intensiven Erfahrungsaustausch aus<br />

der Praxis genutzt.<br />

Geschlossene Seminare –<br />

der Blick zum Kunden<br />

Die GenoAkademie bietet ihre Seminare<br />

zunehmend auch als geschlossene Veranstal­<br />

dialog 6-7/2008<br />

Isernhagen und Rendsburg:<br />

Zum GVN gehören die zwei eigenen Seminarstätten „Genossenschaftsakademie Isernha-<br />

gen“ und die „Genossenschaftsakademie Rendsburg“. Insgesamt 127 Einzelzimmer, 12 Semi-<br />

narräume und 19 Gruppenarbeitsräume stehen für Tagungen und Seminare zur Verfügung.<br />

Klimatisierte Räume, eine zeitgemäße Ausstattung und aktuelle Seminartechnik sowie die<br />

persönliche und professionelle Betreuung schaffen eine angenehme Tagungs- und Seminaratmosphäre.<br />

Kulinarisch werden die Gäste mit typisch norddeutscher Küche von den<br />

hauseigenen Köchen verwöhnt.<br />

tungen in den Räumen der Banken an. Diese<br />

Variante ist nicht nur aus Kostengründen interessant,<br />

sie ermöglicht auch in besonderem<br />

Maße auf die individuellen Bedingungen<br />

und Anforderungen der Genossenschaften<br />

einzugehen.<br />

Personalentwicklung für waren-<br />

und dienstleistungsgenossenschaften<br />

Die GenoAkademie hat ihre Unterstützung<br />

der Waren­ und Dienstleistungsgenossenschaften<br />

in allen Fragen der Personalentwicklung<br />

weiter ausgebaut. Durch intensive<br />

Betreuung ist es gelungen, seit mehreren<br />

Jahren steigende Umsätze zu erzielen – im<br />

genossenschaftlichen Verbund ebenso einmalig<br />

wie erfreulich. Auch im Warenbereich<br />

werden zunehmend individuelle Veranstal­<br />

tungen und Trainings in den Genossenschaften<br />

nachgefragt.<br />

Das Seminarprogramm wurde unter anderem<br />

auch durch Kooperationen mit anderen<br />

Partnern weiter ausgebaut, das Bildungsprogramm<br />

zum Handelsfachwirt aktualisiert<br />

und auf völlig neue Grundlagen gestellt.<br />

Insgesamt konnten die Umsätze im Warenbereich<br />

in den letzten drei Jahren um 45 %<br />

gesteigert werden – ein Beleg für bedarfsgerechte<br />

Leistungen und hohe Qualität der<br />

Beratung.<br />

BankColleg – Karriere step by<br />

step<br />

MitarbeiterInnen von Genossenschaften<br />

nehmen ihre Karriere im Beruf immer mehr<br />

selbst in die Hand und investieren damit<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

39


Personalentwicklung mit Hilfe der GenoAkademie –<br />

das heißt intensives Training vor Ort und Begleitung<br />

der Führungskräfte und Mitarbeiter in ihrem<br />

Arbeitsalltag.<br />

in die eigene Zukunft – auch zum Nutzen<br />

ihrer Bank. Seit über zehn Jahren bietet die<br />

GenoAkademie diesen jungen, engagierten<br />

Bankkaufleuten die Möglichkeit, sich auf<br />

eigene Initiative und eigene Kosten weiterzubilden<br />

und sich damit in ihrer Bank für<br />

weiterführende Aufgaben zu empfehlen. An<br />

zehn Standorten bereiten sich Jahr für Jahr<br />

mehr als 200 Studierende auf ihren Abschluss<br />

„Fachwirt BankColleg“ vor.<br />

Viele von ihnen gehen ihren Weg weiter mit<br />

dem einjährigen berufsbegleitenden Management­Studium<br />

zum Abschluss „Bank­<br />

„d<br />

er Bachelor kommt gut an!“ – dieser<br />

Titel des im Februar 2008 erschienenen<br />

FAZ­Artikels über die Akzeptanz von<br />

Bachelor­Studiengängen beschreibt treffend<br />

die Stimmung der Volksbanken Raiffeisenbanken,<br />

die sich für die Umsetzung des<br />

dualen Bachelor­Studienganges ‚Banking<br />

and Finance‘ entschieden haben.<br />

Die Auswahl der Spezialisierungsmodule<br />

im Hauptstudium belegt, dass auch die<br />

inhaltliche Ausrichtung des Studienganges<br />

den Anforderungen der Finanzwirtschaft<br />

entspricht: So haben beispielsweise 81 Prozent<br />

der Studierenden des Jahrgangs 2005<br />

eine vertriebliche Spezialisierung gewählt.<br />

Dies wird fachlich durch die Auswahl des<br />

Themenfeldes Vermögensmanagement (91,5<br />

Prozent der Studierenden) beziehungsweise<br />

Firmenkunden­Kreditgeschäft (61,7 Prozent<br />

betriebswirt Bankcolleg“. Die Nachfrage bestätigt<br />

das hohe Engagement der Mitarbeiter<br />

unserer Volksbanken Raiffeisenbanken, die<br />

dieses weiterführende Leistungsangebot der<br />

GenoAkademie nachdrücklich unterstützen.<br />

Strategische Planung – der Blick<br />

nach vorn<br />

Die GenoAkademie ist auf die Anforderungen<br />

der Zukunft bestens vorbereitet. Der<br />

strategische Veränderungsprozess in der Personalentwicklung<br />

von zentralen Seminaren<br />

zu individuellen Inhouse­Lösungen und vom<br />

Berufsakademie für Bankwirtschaft<br />

der Studierenden) abgerundet. Die Studierenden<br />

haben sich bei diesen Entscheidungen<br />

an möglichen Tätigkeitsbereichen in den<br />

Volksbanken Raiffeisenbanken im Anschluss<br />

an das Studium orientiert und vervollständigen<br />

damit bewusst ihr Kompetenzprofil<br />

entsprechend der gesuchten Anforderungen.<br />

Die dargelegte Präferenz der Studierenden ist<br />

ein Indiz für den hohen Abstimmungsgrad<br />

zwischen bankpraktischen Anforderungen<br />

und wissenschaftlich ausgerichteten Studieninhalten<br />

– dem inhaltlichen Kennzeichen des<br />

dualen Studiums an der Berufsakademie.<br />

Kluge Köpfe binden und<br />

weiter qualifizieren!<br />

Weniger bekannt ist eine Neuerung, die der<br />

Bachelor­Studiengang mit sich bringt: Die<br />

klassischen Seminaranbieter zum Dienstleister<br />

in allen Fragen des Personalmanagements,<br />

spiegelt sich in der Entwicklung ihres<br />

Leistungsangebotes der letzten Jahre wider.<br />

Zentrale Seminare in unseren eigenen Genossenschaftsakademien<br />

in Rendsburg und<br />

Isernhagen machen nur noch 36,6 % des gesamten<br />

Leistungsumfangs aus. Die steigende<br />

Nachfrage nach Inhouse­Lösungen (+39 %<br />

in drei Jahren) zeigt, dass die strategischen<br />

Ziele und die Veränderungsgeschwindigkeit<br />

der GenoAkademie stimmig sind.<br />

die Studierendenzahlen des Bachelor-Studiengangs ‚Banking and Finance‘ und die<br />

nachfrage nach dem weiterführenden Studiengang zum Bachelor of arts überstiegen<br />

die Erwartungen.<br />

Möglichkeit der Anrechnung von Prüfungsleistungen<br />

der Spezialisierungsmodule und<br />

deren Integration in das Kompetenznachweissystem<br />

der genossenschaftlichen Personalentwicklung<br />

GenoPE. Es lässt sich so die<br />

Berufsfähigkeit der Bachelor­Absolventen<br />

abbilden. Dies erlaubt die individuelle Kontrolle<br />

über den Stand der bereits erlangten<br />

Berufsfähigkeit, dem Hauptziel des Bachelor­<br />

Studienganges.<br />

Der Erfolg des dualen Bachelor­Studiums<br />

macht es 2008 weiterhin zum Motor für die<br />

Zusammenarbeit im (Aus­)Bildungsbereich<br />

mit den Genossenschaftsbanken.<br />

40 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


Fit für die Gartensaison Nach der Winterpause und vor dem ersten Weg zur Wiese wartet Werkstattchef Ronald Morawski (57)<br />

nicht nur Rasenmäher. In der genossenschaftlichen Fachwerkstatt für Motorgeräte in Fredenbeck werden Reparaturen und Inspektionen vom<br />

Aufsitzmäher und Gartenhäcksler über Hochdruckreiniger und Kettensägen bis hin zum Vertikutierer durchgeführt.<br />

dialog 6-7/2008<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

41


h underte<br />

Pressearbeit<br />

länge ist nichts, Botschaft ist alles.<br />

von Pressemitteilungen landen<br />

täglich in den E­Mail­Postfächern der<br />

Redaktionen. Im schnellen Redaktionsalltag<br />

bleiben den vielen Entscheidern in den Medien<br />

oft nur wenige Sekunden für die beiden Alternativen<br />

Kopfnicken oder Kopfschütteln und die<br />

Betätigung der „Löschen“­Taste. Im medialen<br />

Kampf um Aufmerksamkeit arbeitet die GVN­<br />

Presseabteilung nach dem Motto „weniger ist<br />

mehr“. Die tägliche Herausgabe von Meldungen,<br />

die Nutzung stark werblicher Ausdrücke oder<br />

gar Anglizismen mit unverständlichen Fachbegriffen<br />

gehören nicht zum Arbeitsstil der GVN­<br />

Presseabteilung. Jedoch gilt für Anglizismen der<br />

legitime Grundsatz der Nutzung immer dann,<br />

wenn es kein deutsches Wort gibt.<br />

Visitenkarte Pressemitteilungen<br />

Länge ist nichts, Botschaft ist alles: Gut<br />

gemachte Pressemitteilungen und Veröffent­<br />

lichungen sind die Visitenkarten unseres<br />

Verbandes und unserer Genossenschaften.<br />

Pressearbeit muss effektiv und nachweisbar<br />

sein. Wer sich unprofessionell präsentiert,<br />

verspielt schnell seinen Ruf – das höchste<br />

Gut für Kommunikationsfachleute. Informationen<br />

müssen kurz und prägnant verfasst<br />

werden. Kurzum: Am besten so, wie<br />

die Journalisten selbst schreiben würden.<br />

Dann ist die Abdruckwahrscheinlichkeit<br />

fast schon garantiert. Die Presseabteilung<br />

des GVN verschickt keine routinemäßigen<br />

Pressemitteilungen, nur „um im Gedächtnis<br />

zu bleiben“. Wer, Was, Wann, Wo<br />

und Warum – das sind die journalistisch<br />

elementaren Fragen, die wir in der GVN­<br />

Presseabteilung beantworten müssen. Gern<br />

gesehen sind nach wie vor Stellungnahmen<br />

wichtiger Entscheidungsträger, im Pressejargon<br />

„Statements“ genannt. Wir wissen:<br />

Journalisten haben wenig Zeit und müssen<br />

Ex-Bundesaußen minister<br />

Joschka Fischer auf dem GVN-<br />

Verbandstag <strong>2007</strong> in Berlin.<br />

in den ersten zwei Sätzen einer Pressemitteilung<br />

verstehen, worum es geht. Wenn<br />

nicht, befassen sie sich nicht näher damit.<br />

Ergebnis: „Löschen“­Taste.<br />

Gute Sprache in der Presse<br />

Wo gibt es gutes Deutsch in der Presse zu<br />

lesen? Die „tonangebenden Medien“ in<br />

Deutschland sind hierfür immer als ein<br />

gutes Beispiel zu nennen. Das fängt bei der<br />

„Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ an.<br />

Aber auch „Bild“ und die „Welt“ nutzen<br />

eine sprachliche Ausdrucksweise, die klar<br />

und prägnant ist. „Bild“ hat zwar nur ein<br />

kleines Vokabular zu bieten, der klare<br />

Satzbau und die Fähigkeit, Sachverhalte<br />

auf den Punkt zu bringen, sind jedoch eine<br />

gute Schule für alle interessierten Leser,<br />

Schreiber und Kommunikationsverantwortlichen.<br />

42 GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

dialog 6-7/2008


imagebildung <strong>2007</strong><br />

ländliche und gewerbliche<br />

Genossenschaften<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit für ländliche und<br />

gewerbliche Genossenschaften erfolgte nicht<br />

nur über Pressekonferenzen und ­mitteilungen,<br />

sondern auch über eine presseseitige<br />

Begleitung auf Messe­ und Marktauftritten.<br />

Zentrale Messeereignisse waren die Internationale<br />

Grüne Woche in Berlin oder die<br />

Regionalmessen NORLA in Rendsburg,<br />

MeLa in Mühlengeez, BraLa in Brandenburg<br />

sowie die Tarmstedter Ausstellung. Aber<br />

auch Haus­ und Branchenmessen wie die<br />

MEGA in Hamburg oder die Spargelmesse<br />

der RWG Leese waren Dokument für eine<br />

regelmäßige und aktive Präsenz unserer<br />

Genossenschaften.<br />

Intensive Verbindungen zu den landwirtschaftlichen<br />

Berufsverbänden und<br />

Organisationen wie Landjugend, Landesarbeitsgemeinschaft<br />

junger Landwirte oder<br />

anderen berufsständischen Organisationen<br />

unterhält der Verband seit vielen Jahren.<br />

Das traditionelle Raiffeisen­Landjugend­<br />

Seminar mit Teilnehmern aus Mecklenburg­<br />

Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig­<br />

Holstein oder das Vermarktungsseminar des<br />

Fachbereiches Agrarwissenschaften der FH<br />

Osnabrück sind Beispiele aktiver Begleitung<br />

durch den Verband. Hierzu gehört auch<br />

der Studienkurs für Nachwuchskräfte im<br />

landwirtschaftlichen Ehrenamt, wo der GVN<br />

regelmäßig mit Landwirten Fragen rund um<br />

das Genossenschaftswesen diskutiert.<br />

Kreditwirtschaft<br />

Auch im Finanzbereich sorgte die Vertriebsstärke<br />

der Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

<strong>2007</strong> für positive Ergebnisse in<br />

den Bilanzen der Genossenschaftsbanken.<br />

Ein überdurchschnittlich guter Ertragsvorsprung<br />

im Zins­ und Provisionsergebnis der<br />

GVN­Banken im Bundesvergleich ist hier ein<br />

erfreuliches Resultat.<br />

Im Bereich der internationalen Rechnungslegungsstandards<br />

hat der Verband gegen die<br />

Übernahme des IFRS­Entwurfs für kleine<br />

und mittlere Unternehmen eine klare Posi­<br />

dialog 6-7/2008<br />

Gut gemachte Pressemitteilungen und<br />

Veröffentlichungen sind die Visitenkarten unseres<br />

Verbandes und unserer Genossenschaften.<br />

Pressearbeit muss effektiv und nachweisbar sein.<br />

tion bezogen, um auf die Benachteiligung<br />

dieser Unternehmen hinzuweisen.<br />

Genossenschaften als<br />

wirtschaftsfaktor<br />

Die positive Gründungsentwicklung im<br />

genossenschaftlichen Bereich war auch <strong>2007</strong><br />

Inhalt von Veröffentlichungen und Pressemeldungen<br />

des GVN. Auf dem Workshop<br />

,,Zukunftsmodell Genossenschaften – gemeinsam<br />

selbstständig bleiben“ – erstmals<br />

initiiert vom GVN zusammen mit dem<br />

Niedersächsischen Wirtschaftsministerium<br />

und der N­Bank – wurde interessierten Unternehmern<br />

deutlich, dass die Mitgliedschaft<br />

als konstitutives Element der Genossenschaft<br />

nachhaltige und dauerhafte unternehmerische<br />

Erfolge begünstigen kann. Die Teilnehmer<br />

erhielten zudem durch die Vorträge<br />

der Vorstände einzelner Genossenschaften<br />

einen detaillierten Praxisbezug und konnten<br />

gezielt Fragen rund um genossenschaftliche<br />

Kooperationsmodelle und zur Rechtsform<br />

der eG stellen.<br />

themenfindung <strong>2007</strong><br />

immer an die Mitglieder denken<br />

Im Rahmen der Pressearbeit <strong>2007</strong> hat der<br />

Verband Themen wie ,,Unternehmensnachfolge<br />

in Deutschland: Gründung einer<br />

Genossenschaft bietet nachhaltige Potenziale“<br />

und die vielfältigen Möglichkeiten einer<br />

Nutzung der eG als Rechtsform in den Fokus<br />

seiner Arbeit gestellt.<br />

Um das Thema mittelständische Kooperationen<br />

ging es auch auf dem „3. Mittelstandstag<br />

Niedersachsen“ in Hannover.<br />

Gemeinsam mit den Sparkassen und der<br />

N­Bank positionierte sich die genossenschaftliche<br />

Bankengruppe als tragender<br />

Teil der mittelständischen Wirtschaft.<br />

Mit weiteren (Fach­)Veröffentlichungen<br />

im Bankensektor, der Agrar­ und Ernährungswirtschaft<br />

sowie zum Thema<br />

Milch informierte der GVN aktuell über<br />

themenspezifische Ereignisse. Ob der „Tag<br />

der Milch“ oder die ,,Kooperationspreise<br />

der Agrar­ und Ernährungswirtschaft“ –<br />

Genossenschaften waren hier maßgeblich<br />

auch als Preisträger beteiligt.<br />

Eine historische Bilderausstellung zeigte<br />

der Öffentlichkeit die genossenschaftliche<br />

Arbeitswelt. Die Ausstellung ,,160 Jahre<br />

Genossenschaften“ bot den Besuchern<br />

eine Fülle an historischem Bild material<br />

und anschauliche Beispiele aus den<br />

Genossenschaften „damals und heute“.<br />

Ausstellungsstücke aus der täglichen<br />

Arbeit in früheren Zeiten verdeutlichten<br />

den Besuchern, dass genossenschaftliche<br />

Kooperationen in Deutschland, aber auch<br />

weltweit Teil eines 800 Millionen Menschen<br />

umfassenden Netzwerkes sind.<br />

Auf dem ersten ,,Parlamentarischen<br />

Abend“ des GVN zeigte sich der Niedersächsische<br />

Landtag von der Idee der<br />

Genossenschaften beeindruckt: Mehr als<br />

100 Teilnehmer folgten der Einladung zu<br />

einem Abend mit „Infotainment­Charakter“,<br />

guten Gesprächen, neuen Kontakten<br />

und gutem Essen.<br />

Ein Projekt macht Schule: Mit dem<br />

deutschlandweit einzigartigen Schülerprojekt<br />

„Schülergenossenschaften“ lernen<br />

Schüler wirtschaftliches Handeln mit demokratischen<br />

Grundwerten zu verbinden.<br />

Das äußerst erfolgreiche Pilot­Projekt soll<br />

gemeinsam mit den Partnern nach zweijähriger<br />

Pilotphase 2008 auf Landes­ und<br />

Bundesebene weiter entwickelt werden.<br />

Das Sonderheft ,,Klima und Energie“ im<br />

Rahmen der Schriftenreihe des GVN<br />

machte thematisch auf sich aufmerksam.<br />

Die aktuellen und nachhaltigen Fachartikel<br />

erschienen zur gleichen Zeit, als der<br />

Friedensnobelpreis an den ,,Weltklimarat“<br />

und den US­amerikanischen Umweltaktivisten<br />

Al Gore verliehen wurde.<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbAND<br />

43


Mit einer Beilage im Berliner Tagesspiegel<br />

überzeugte der Verband anlässlich des<br />

Verbandstages im November <strong>2007</strong> in Berlin<br />

zum Thema ,,Verantwortung übernehmen<br />

– nachhaltig wirtschaften – gemeinsam<br />

handeln“. Ex-Bundesaußenminister Joschka<br />

Fischer betonte in seinem Gastvortrag die<br />

Notwendigkeit mitgliederorientierter Genossenschaften,<br />

nicht nur für die Entwicklung<br />

des Mittelstandes in Deutschland, sondern<br />

wirtschaftlich zur Stärkung der kleinen und<br />

mittelständischen Unternehmen in aller<br />

Welt.<br />

In der vielbeachteten Tagesspiegel-Beilage<br />

,,Genossenschaften – eine Idee ist 160 Jahre<br />

alt und nach wie vor aktuell“ zeigte sich<br />

in zahlreichen Beiträgen, dass Genossenschaften<br />

Modelle sind, die im Gegensatz zu<br />

Konzernen von unten gewachsen sind und<br />

Mitgliederorientierung erlebbar machen.<br />

Das neue Projekt ,,GenoAngels: Botschafter<br />

für die Genossenschaftsidee“ aktivierte 15<br />

„junge Pensionäre“, die gerade in den Ruhestand<br />

getreten sind, als Multiplikatoren für<br />

die genossenschaftliche Idee. Hier kümmern<br />

sich Senior-Experten insbesondere um<br />

Gründungsinitiativen und stehen diesen im<br />

Verbandsgebiet mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Die bevorstehende Fusion der Verbände<br />

GVN und GV Frankfurt wurde in verschiedenen<br />

Presseveröffentlichungen thematisiert.<br />

Die hierfür vorliegenden Gründe<br />

machen das Ziel, die Leistungsfähigkeit des<br />

Verbandes im Interesse der Mitglieder und<br />

Kunden weiter zu erhöhen, deutlich.<br />

„Kein Verkauf von Krediten“<br />

Der Verband unterstrich ebenso wie der BVR,<br />

dass die Genossenschaftsbanken Kredite nicht<br />

an Finanzinvestoren verkaufen: ,,Vertragsgemäß<br />

bediente Kredite werden nicht ohne Zustimmung<br />

des Kreditnehmers weitergegeben“,<br />

so der Verbandsvorstand.<br />

In einer weiteren Presseerklärung kritisierte<br />

der Verbandsvorstand die gängige Praxis der<br />

Steuerhinterziehung mit Geldanlagen in Ländern<br />

wie Liechtenstein: ,,Alle müssen in diesem<br />

Land seit Jahren den Gürtel enger schnallen,<br />

aber einige verhalten sich so, als seien sie nicht<br />

Teil dieser Gesellschaft“. „Höhere Strafen für<br />

Steuerhinterzieher müssen auch konsequent<br />

angewendet werden.“<br />

Ausblick<br />

2008 jährt sich das Jubiläum der genossenschaftlichen<br />

Idee. In einem Festakt im Beisein<br />

des Bundespräsidenten wird am 25.September<br />

2008 in Berlin des 200. Geburtstages von<br />

Hermann Schulze-Delitzsch gedacht. Auch dem<br />

120. Todestag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen<br />

wird feierlich Rechnung getragen.<br />

Aktuelle Presseinformationen finden Sie unter<br />

www.geno-verband.de/Aktuelles.<br />

Kühe auf dem Laufsteg Kraftfahrer Janny Rathjen (48) transportiert tiergerecht. Die genossenschaftliche Verladestelle in Oerel bei<br />

Bremervörde ist spezialisiert auf Groß- und Nutzvieh. Mu(h)lti-Ku(h)lti: Rathjen ist nicht nur Fahrer, er muss auch grundlegende Kenntnisse über die<br />

Verhaltensweisen der Tiere beim Treiben und Verladen sowie über die Verladeeinrichtungen haben. Dazu gehören auch die Gestaltung der Treibgänge<br />

und Streckenführung, Abmessungen, Bodenbelag, Lichtverhältnisse und vieles mehr. Nur so kann ein schonender Transport für die Schlachttiere<br />

gewährleistet werden.<br />

44 GENOSSENSCHAFTSVERBAND<br />

dialog 6-7/2008


Warhol<br />

malt<br />

nicht.<br />

18.06.–21.09.2008<br />

Erleben Sie Fotografi en von Andy Warhol in der Ausstellung „REAL“ im<br />

Städel Museum Frankfurt mit weiteren Werken ausgewählter Künstler<br />

aus der Sammlung der DZ BANK, anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens.<br />

Im FinanzVerbund der<br />

Volksbanken Raiffeisenbanken. Zusammen geht mehr.


d ie<br />

Kreditgenossenschaften<br />

Vor dem hintergrund des gesamtwirtschaftlichen aufschwungs haben die vom GVn betreuten<br />

Kreditgenossenschaften <strong>2007</strong> auf zufrieden stellendem niveau abgeschlossen.<br />

Bilanzsumme der 153 (2006: 157)<br />

Kreditgenossenschaften – hinzu<br />

kommen insgesamt elf Doppelmitglieder<br />

bzw. Sonderinstitute – in den Bundesländern<br />

Berlin, Brandenburg, Bremen,<br />

Hamburg, Mecklenburg­Vorpommern,<br />

Niedersachsen, Sachsen­Anhalt und<br />

Schleswig­Holstein hat zum Jahresende<br />

<strong>2007</strong> erstmals einen Wert von 68 Mrd. Euro<br />

überschritten und ist damit im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 1,5 % gewachsen. Gestiegen<br />

ist auch die Bilanzsumme pro Institut,<br />

sie machte zum Jahresende einen Wert von<br />

445 Mio. Euro aus.<br />

Mio. EUR<br />

Mio. EUR<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

Grafik 1: Entwicklung von Institutszahl und<br />

durchschnittlicher Bilanzsumme<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

durchschnittliche Bilanzsumme Institute<br />

Der über alle Bankengruppen hinweg zu<br />

beobachtende strukturelle Konsolidierungsprozess<br />

hat sich im abgelaufenen Jahr bei den<br />

Kreditgenossenschaften des GVN mit gemäßigtem<br />

Tempo fortgesetzt. Insgesamt kam es<br />

zu vier Zusammenschlüssen. Dabei hat sich<br />

die Zahl der Bankstellen nur geringfügig<br />

reduziert. Die Präsenz in der Fläche und die<br />

auch auf diesem Weg gelebte Regionalität<br />

sind durch diese Entwicklung nicht in Frage<br />

gestellt. Vielmehr wird die Bankfiliale, soweit<br />

dies betriebswirtschaftlich sinnvoll ist,<br />

auch in Zukunft ein wichtiger Vertriebsweg<br />

für Finanzprodukte bleiben. Darüber hinaus<br />

nimmt der Stellen­<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Zahl der Institute<br />

Grafik 2: Fristigkeitsstruktur der Kundenkredite<br />

kurzfristige Kredite einschl. Wechselkredite<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

Mio. EUR<br />

32.000<br />

30.000<br />

28.000<br />

26.000<br />

24.000<br />

22.000<br />

wert der alternativen<br />

Vertriebswege – so<br />

zum Beispiel des<br />

mobilen Vertriebs –<br />

stetig zu, so dass weitere<br />

Möglichkeiten<br />

für den Kontakt<br />

zwischen Kunden<br />

und Bank geschaffen<br />

werden.<br />

Die ungebrochene<br />

Attraktivität des Genossenschaftsgedankens<br />

wird anhand<br />

der Mitgliederzahl<br />

langfristige Kredite<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

von über 1,5 Millionen sichtbar. Setzt man<br />

diese Zahl ins Verhältnis zu der Gesamtzahl<br />

von gut fünf Millionen Kunden, so zeigt<br />

sich, dass etwa ein Drittel aller Kunden über<br />

die reine Abwicklung von Bankgeschäften<br />

hinaus mit „ihrer“ Bank verbunden sind.<br />

Was die Zahl der Gesamtbeschäftigten<br />

angeht, so hat sich der seit einigen Jahren<br />

zu verzeichnende leicht rückläufige Trend<br />

auch <strong>2007</strong> fortgesetzt. Eine abnehmende<br />

Zahl an Vollzeitbeschäftigten wird dabei<br />

durch die Zunahme von Teilzeitbeschäftigung<br />

zum Teil aufgefangen. Rund 18.700<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aber<br />

ein deutliches Signal für die Relevanz der<br />

Volksbanken Raiffeisenbanken nicht nur<br />

als regional verbundene Kreditinstitute,<br />

sondern auch als bedeutsame Arbeitgeber in<br />

den einzelnen Städten und Gemeinden des<br />

Verbandsgebietes.<br />

Das Kreditgeschäft der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

in Norddeutschland konnte im<br />

vergangenen Jahr leicht um 461 Mio. Euro<br />

(1,2 %) zulegen. Allerdings sind in dieser<br />

Gesamtbetrachtung heterogene Entwicklungen<br />

in den einzelnen Regionen enthalten:<br />

Den Zuwächsen in Niedersachsen/Bremen,<br />

Schleswig­Holstein/Hamburg sowie Mecklenburg­Vorpommern<br />

stand ein Rückgang<br />

der Kundenforderungen in Berlin/Brandenburg<br />

sowie Sachsen­Anhalt gegenüber.<br />

Der seit Jahren anhaltende Umschichtungsprozess<br />

hin zu langfristiger Finanzierung<br />

hat sich dabei in allen Regionen trotz des<br />

insgesamt angestiegenen Zinsniveaus weiter<br />

fortgesetzt.<br />

Das Einlagengeschäft verzeichnet ein im<br />

Trend leicht positives Wachstum. Zum<br />

Jahresende <strong>2007</strong> wurde analog zum Vorjahr<br />

ein Wert von 51 Mrd. Euro überschritten.<br />

Den höchsten Zuwachs verzeichneten die<br />

befristeten Einlagen mit einem Wachstum<br />

46 GeNOsseNsCHAFTeN<br />

dialog 6-7/2008


von gut 12 %, während das Volumen der<br />

Sichteinlagen leicht um 1,4 % auf 20,6 Mrd.<br />

Euro zugenommen hat. Die Attraktivität<br />

der traditionellen Spareinlage geht dagegen<br />

in der gesamten Kreditwirtschaft zurück,<br />

für die GVN­Banken machte der Rückgang<br />

10,8 % (1,9 Mrd. Euro) aus. Sparbriefe und<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten konnten mit<br />

plus 9,9 % bzw. plus 6,8 % deutlich zulegen.<br />

Neben das bilanziell abgebildete Einlagen­<br />

und Kreditgeschäft treten bei den<br />

Volksbanken Raiffeisenbanken bedeutsame<br />

außerbilanzielle Transaktionen, bei denen<br />

die Kunden das breite Leistungsangebot<br />

des genossenschaftlichen Finanzverbundes<br />

nutzen.<br />

Das Aktivvolumen im Verbundgeschäft ist<br />

<strong>2007</strong> um 5,4 % auf 13,2 Mrd. Euro zurückgegangen.<br />

Dabei entfallen zwei Drittel des<br />

Volumens auf Hypothekendarlehen, wobei<br />

innerhalb dieses Segments die DG HYP<br />

Deutsche Genossenschafts­Hypothekenbank<br />

AG den größten Anteil aufweist. Die von der<br />

Bausparkasse Schwäbisch Hall vergebenen<br />

Darlehen machen ein Fünftel des außerbilanziellen<br />

Kundenforderungsvolumens aus, der<br />

Rest verteilt sich auf die R+V­Versicherung<br />

in Form von Refinanzierungskapital und<br />

vermittelten Darlehen sowie die Restbuchwerte<br />

aus Mobilien und Immobilien der VR<br />

Leasing.<br />

Das außerbilanzielle Kundeneinlagenvolumen<br />

wird – sowohl was den Bestand<br />

angeht (78 %), als auch in Bezug auf die<br />

Veränderungsrate (+8,3 %) – von den mit<br />

Kurswerten bewerteten Wertpapieren und<br />

Investmentzertifikaten geprägt. Ähnlich<br />

positiv entwickelt hat sich das Volumen der<br />

Rückkaufswerte der R+V­Kapitallebens­ und<br />

Rentenversicherungen (+10,8 %), während<br />

die Bauspareinlagen leicht zurückgegangen<br />

sind (­1,7 %).<br />

Die Gewinn­ und Verlustrechnung zeigt für<br />

das vergangene Jahr einen Rückgang der<br />

Zinsspanne um 13 Basispunkte auf 2,53 %<br />

der durchschnittlichen Bilanzsumme (dBS),<br />

während das Provisionsergebnis mit 1,00 %<br />

der dBS leicht gestiegen ist. Die Verwaltungsaufwendungen<br />

waren nahezu unverändert:<br />

Während die Personalaufwendungen<br />

gesenkt werden konnten, stiegen die anderen<br />

dialog 6-7/2008<br />

Mio. EUR<br />

52.000<br />

51.000<br />

50.000<br />

49.000<br />

48.000<br />

47.000<br />

46.000<br />

2000<br />

Graphik 3: Entwicklung der Kundeneinlagen<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Informationen zum Verbundgeschäft <strong>2007</strong> (TEUR)<br />

[Veränderung zum Vorjahr in %]<br />

2004<br />

2005<br />

Trend<br />

Außerbilanzielles Kundenforderungsvolumen insgesamt 13 .175 .354 [-5,4]<br />

davon Hypothekendarlehen 8 .740 .321 [-10,3]<br />

davon BSH Bauspardarlehen 2 .792 .972 [-0,9]<br />

davon easyCredit vermitteltes Volumen 560 .250 [39,5]<br />

davon R+V-Refinanzierungskapital und vermittelte Darlehen 692 .208 [0,0]<br />

davon VR Leasing (Restbuchwerte) 389 .002 [48,3]<br />

Außerbilanzielles Kundeneinlagenvolumen insgesamt 33 .892 .312 [7,4]<br />

davon Wertpapiere und Investmentzertifikate (Kurswerte) 26 .685 .890 [8,3]<br />

davon BSH Bauspareinlagen 3 .521 .816 [-1,7]<br />

davon R+V Kapital-LV und Rentenvers . (Rückkaufswerte) 3 .684 .606 [10,8]<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

Graphik 4: Ergebnisentwicklung der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

des GVN in % der dBs<br />

2,66 %<br />

2,53 %<br />

Zinsüberschuss<br />

0,98 %<br />

1,00 %<br />

Provisionsüberschuss<br />

2,68 %<br />

2,67 %<br />

Verwaltungsaufwand<br />

1,67 %<br />

Personalaufwand<br />

1,62 %<br />

1,01 %<br />

1,05 %<br />

Anderer Verwaltungs-<br />

aufwand inkl. AfA<br />

0,96 %<br />

0,86 %<br />

Teilbetriebsergebnis<br />

2006<br />

1,01 %<br />

0,93 %<br />

Betriebsergebnis<br />

vor Bewertung<br />

<strong>2007</strong><br />

2006 <strong>2007</strong><br />

0,73<br />

0,74<br />

CIR<br />

GeNOsseNsCHAFTeN<br />

47


Verwaltungsaufwendungen inklusive AfA<br />

um 4 Basispunkte an.<br />

Das Betriebsergebnis vor Bewertung <strong>2007</strong><br />

sank auf 0,93 % der dBS. Die auf dieser Basis<br />

berechnete Cost­Income­Ratio stieg auf<br />

74,1 % an.<br />

Ausgewirkt hat sich der konjunkturelle<br />

Aufschwung und der damit einher gehende<br />

Rückgang der Insolvenzen im Unternehmensbereich<br />

auf das Bewertungsergebnis im<br />

Kreditgeschäft, das sich positiv entwickelt<br />

hat und die Anstrengungen im Hinblick auf<br />

ein verbessertes Risikomanagement verdeutlicht.<br />

Bei gestiegenen Abschreibungen im<br />

Kennzahlen der Volksbanken und Raiffeisenbanken im GVN<br />

Bilanzdaten<br />

zum Jahresende<br />

Verbandsgebiet GVn niedersachsen/<br />

Bremen<br />

Mio. Euro Diff. Vj.<br />

(in %)<br />

Für <strong>2007</strong> gilt wiederum, dass sich die<br />

nord deutschen Genossenschaftsbanken ihren Ertragsvorsprung<br />

gegenüber der Gesamtheit der deutschen<br />

Genossenschaftsbanken bewahrt haben.<br />

Wertpapierbereich weisen die Banken ein<br />

Betriebsergebnis nach Bewertung von 0,55 %<br />

der dBS aus.<br />

Für das abgelaufene Geschäftsjahr gilt wiederum,<br />

dass sich die norddeutschen Genossenschaftsbanken<br />

ihren Ertragsvorsprung<br />

gegenüber der Gesamtheit der deutschen<br />

Mio. Euro Diff. Vj.<br />

(in %)<br />

Schleswig-holstein/<br />

hamburg<br />

Mio. Euro Diff. Vj.<br />

(in %)<br />

Berlin/<br />

Brandenburg<br />

Mio. Euro Diff. Vj.<br />

(in %)<br />

Genossenschaftsbanken bewahrt haben. Die<br />

mit diesen Erträgen einhergehenden höheren<br />

Aufwendungen führen allerdings dazu, dass<br />

dieser Ertragsvorsprung nicht in das Ergebnis<br />

aus dem operativen Geschäft übernommen<br />

werden kann. Einer Reduzierung der Verwaltungsaufwendungen<br />

ist daher nach wie vor<br />

besondere Beachtung zu schenken.<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Mio. Euro Diff. Vj.<br />

(in %)<br />

Sachsen-anhalt<br />

Mio. Euro Diff. Vj.<br />

(in %)<br />

Bilanzsumme 68 .160 1,5 29 .899 1,2 17 .679 3,7 13 .354 -0,3 3 .506 1,5 3 .722 -0,1<br />

Forderungen an Kunden 37 .622 1,2 18 .108 1,8 10 .065 2,3 6 .521 -1,3 1 .367 1,6 1 .561 -1,0<br />

darunter kurz- und<br />

mittelfr . Kredite<br />

6 .755 -3,3 3 .091 0,2 1 .788 -5,0 1 .493 -6,9 169 -3,2 214 -12,0<br />

darunter langfristige<br />

Kredite<br />

30 .866 2,3 15 .017 2,1 8 .277 4,0 5 .028 0,5 1 .198 2,3 1 .347 1,0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kunden<br />

51 .005 -0,4 22 .174 1,3 12 .375 -0,8 10 .681 -4,6 2 .834 3,4 2 .941 1,1<br />

darunter Sichteinlagen 20 .613 1,4 8 .136 8,6 3 .947 5,8 6 .101 -10,5 1 .194 6,6 1 .236 6,5<br />

darunter Spareinlagen 15 .764 -10,8 8 .062 -10,7 3 .408 -15,6 2 .241 -7,5 1 .014 -5,5 1 .039 -5,5<br />

darunter befristete<br />

Einlagen<br />

8 .798 12,1 3 .284 9,8 3 .408 6,3 1 .291 36,1 371 30,8 444 5,4<br />

darunter Sparbriefe 2 .905 9,9 1 .433 16,5 819 6,7 231 0,5 226 2,2 196 -0,1<br />

darunter Verbriefte<br />

Verbindlichkeiten<br />

2 .925 6,8 1 .258 9,0 794 8,2 817 5,4 29 -32,6 26 -17,0<br />

Ergebnisrechnung zum<br />

31 .12 .<strong>2007</strong>*<br />

in % der<br />

dBS<br />

Diff. Vj.<br />

(%-Punkte)<br />

in % der<br />

dBS<br />

Diff. Vj.<br />

(%-Punkte)<br />

in % der<br />

dBS<br />

Diff. Vj.<br />

(%-Punkte)<br />

48 GeNOsseNsCHAFTeN<br />

dialog 6-7/2008<br />

in % der<br />

dBS<br />

Diff. Vj.(%-<br />

Punkte)<br />

in % der<br />

dBS<br />

Diff. Vj.<br />

(%-Punkte)<br />

in % der<br />

dBS<br />

Diff. Vj.<br />

(%-Punkte)<br />

Zinsüberschuss 2,53 -0,13 2,48 -0,15 2,66 -0,16 2,39 -0,05 2,63 -0,19 2,74 -0,15<br />

Provisionsüberschuss 1,00 0,02 0,92 0,01 1,17 0,01 0,91 0,02 1,08 0,05 1,29 0,02<br />

Verwaltungsaufwand 2,67 -0,01 2,54 -0,05 2,89 -0,07 2,58 0,11 2,76 -0,04 3,21 0,02<br />

Betriebsergebnis vor<br />

Bewertung (BE)<br />

0,93 -0,08 0,98 -0,06 1,01 -0,06 0,75 -0,13 0,99 -0,08 0,87 -0,13<br />

Cost-Income-Ratio<br />

(auf Basis BE in %)<br />

74,1 1,5 72,0 0,9 74,1 0,7 77,5 3,7 73,6 1,1 78,7 2,5<br />

Strukturdaten Diff . Vj .<br />

(absolut)<br />

Diff. Vj.<br />

(absolut)<br />

Diff. Vj.<br />

(absolut)<br />

Diff. Vj.<br />

(absolut)<br />

Diff. Vj.<br />

(absolut)<br />

Diff. Vj.<br />

(absolut)<br />

Zahl der Banken** 153 -4 70 -2 41 -2 13 0 12 0 17 0<br />

Zahl der Bankstellen 2 .031 4 974 -10 417 0 273 8 153 1 214 5<br />

Zahl der Mitarbeiter 18 .656 -95 8 .394 -82 4 .339 -10 3 .527 29 1 .066 -5 1 .330 -28<br />

Zahl der Mitglieder 1 .548 .113 9 .328 893 .253 -1 .757 337 .406 5 .849 161 .144 -1 .795 73 .746 3 .922 82 .564 3 .109<br />

*in % der dBS, gewichtete Durchschnitte ** ohne Doppelmitglieder


Lasst Blumen sprechen Petra Neumann (41) und Sandra Meyer (40) aus der Floristik-Abteilung in Fredenbeck bieten neben Schnittblumen<br />

und Topfpflanzen auch diverse Accessoires für Wohnlichkeit und Stil. Beide Floristinnen legen großen Wert auf eine individuelle Beratung,<br />

denn: „Der Geschmack jedes Kunden ist ein anderer.“ Die Raiffeisen Haus- und Gartenmärkte sind nicht nur Mitgliedern vorbehalten, sondern für<br />

jedermann geöffnet.<br />

dialog 6-7/2008<br />

GeNOsseNsCHAFTeN<br />

49


Z um<br />

raiffeisen-warengenossenschaften und<br />

Kreditgenossenschaften mit warenverkehr<br />

Gestiegene Erzeugerpreise, der Einfluss der nachwachsenden rohstoffe, höhere<br />

Energie- und logistikkosten und die zunehmende Preisvolatilität der Betriebsmittel<br />

und Erzeugnisse wirkten sich <strong>2007</strong> aus.<br />

30. Juni <strong>2007</strong> betrieben 35<br />

Raiffeisen­Warengenossenschaften<br />

(2006: 37 und ein Unternehmen in anderer<br />

Rechtsform) und 17 (2006: 19) Kreditgenossenschaften<br />

mit Warengeschäft in<br />

Niedersachsen und Schleswig­Holstein das<br />

landwirtschaftliche Geschäft.<br />

Norddeutschland bevorzugt<br />

Durch die natürlichen Faktoren wie Klima<br />

und Boden und die günstige Agrarstruktur<br />

sind hier die besten Voraussetzungen<br />

für eine ertragreiche Milchwirtschaft<br />

gegeben. 25 % aller Verkaufserlöse<br />

der Landwirtschaft stammen aus der<br />

Milcherzeugung und rund 80 % der in<br />

Norddeutschland erzeugten Milch wird<br />

von Molkereigenossenschaften und ihren<br />

Tochterunternehmen erfasst, verarbeitet<br />

und vermarktet. Der größte Teil der Milch<br />

findet in Käse, Trinkmilch, Butter sowie<br />

Magermilch- und Molkenpulver seine<br />

Verwertung.<br />

In den Raiffeisen­Warengenossenschaften<br />

waren im abgeschlossenen Wirtschaftsjahr<br />

1.870 Vollzeitbeschäftigte und 500 Personen<br />

in Teilzeitanstellung tätig. Außerdem<br />

wurden 140 junge Menschen in unterschiedlichen<br />

Ausbildungsberufen geschult.<br />

Der Gesamtumsatz der 52 Unternehmen<br />

erhöhte sich in der Menge um 2 % auf<br />

6,5 Mio. t. Die Umsatzerlöse stiegen um<br />

12 % auf 1,9 Mrd. Euro.<br />

Bezugsgeschäft<br />

Die Tonnage des gesamten Bezugsgeschäftes<br />

erhöhte sich um 4 % auf 3,4 Mio. t. Die<br />

entsprechenden Erlöse lagen mit knapp 1,4<br />

Mrd. Euro um 5 % über dem Vorjahreswert.<br />

Die gehandelte Menge erhöhte sich insbesondere<br />

durch Steigerungen bei Dünge­ und<br />

Futtermitteln. In den gestiegenen Erlösen<br />

schlugen sich vor allem die Erhöhungen<br />

der Wertumsätze bei Futter­, Dünge­ und<br />

Pflanzenschutzmitteln nieder.<br />

Der milde Winter führte zu einem deutlichen<br />

Umsatzrückgang im Handel mit flüssigen<br />

Brennstoffen, während im Treibstoffgeschäft<br />

eine moderate Steigerung auch der<br />

Menge erreicht wurde. In beiden Segmenten<br />

verlief die Entwicklung etwas günstiger als<br />

im Gesamtmarkt.<br />

absatzgeschäft<br />

Der Umsatzverlauf im Absatzgeschäft war<br />

durch die kleineren Erntemengen bei Getreide<br />

und Kartoffeln mit allerdings deutlich<br />

gestiegenen Preisen geprägt. Die insgesamt<br />

vermarktete Menge im Absatzgeschäft ver­<br />

minderte sich um 1 %, die erzielten Erlöse<br />

erhöhten sich um 33 %.<br />

Die Getreideernte 2006 war durch die bis<br />

Ende Juli vorherrschende Trockenheit und<br />

Hitze frühzeitig abgeschlossen. Witterungsbedingt<br />

lagen die Hektarerträge in<br />

vielen Regionen, so auch in Niedersachsen,<br />

allerdings nicht nur unter dem Vorjahreswert,<br />

sondern auch unter dem langjährigen<br />

Mittel, womit sich die Erntemenge<br />

in Deutschland um 5,4 % auf 43 Mio. t<br />

verminderte.<br />

Die im Absatzgeschäft unserer Mitgliedsgenossenschaften<br />

gehandelte Getreidemenge<br />

reduzierte sich um 4 %. Der Preisanstieg<br />

bei Getreide führte zu einer Erhöhung der<br />

Umsatzerlöse um 21 %.<br />

Bei einer deutlich größeren Ölsaatenernte<br />

führte die eigene Weiterverarbeitung zu<br />

einem um 4 % niedrigeren Mengenumsatz,<br />

während der Wertumsatz preisbedingt um<br />

11 % stieg.<br />

Die nochmals geringere Kartoffelanbaufläche,<br />

insbesondere aber auch die schwierigen<br />

Anbaubedingungen mit witterungsbedingt<br />

späten Pflanzungen im Frühjahr und die<br />

Trockenheit im Juni und Juli führten zu<br />

deutlich geringeren Erträgen in Deutschland<br />

(­13 %) und in Niedersachsen (­17 %).<br />

Strukturentwicklung<br />

Der durchschnittliche Umsatz der Raiffeisen­Warengenossenschaften<br />

erhöhte<br />

sich auf 38 Mio. Euro. Die Kreditgenossenschaften<br />

mit Warenverkehr setzten im<br />

zurückliegenden Wirtschaftsjahr durch­<br />

50 GeNOsseNsCHAFTeN<br />

dialog 6-7/2008


Entwicklungsdaten der Raiffeisen­Warengenossenschaften und Kreditgenossenschaften<br />

mit Warenverkehr in Niedersachsen und Schleswig­Holstein<br />

schnittlich 32 Mio. Euro um. Insgesamt<br />

erzielten die Genossenschaften damit einen<br />

durchschnittlichen Umsatzerlös von 36 Mio.<br />

Euro. 77 % der Umsatzerlöse wurden von 15<br />

Genossenschaften (29 %) mit einem Umsatz<br />

von über 40 Mio. Euro erwirtschaftet.<br />

Unabhängig von dem sich darin dokumen­<br />

dialog 6-7/2008<br />

2006/07 2005/06<br />

Raiffeisen-Warengenossenschaften 35 38<br />

Kreditgenossenschaften mit Warenverkehr 17 19<br />

Summe 52 57<br />

Umsatzentwicklung 1 .000 t Mio . EUR<br />

a. Bezugsgeschäft<br />

Veränderung in %<br />

Menge Wert<br />

Futtermittel 1528 277 6 11<br />

Düngemittel 1066 150 9 13<br />

Pflanzenschutzmittel 119 22<br />

Saat- und Pflanzgut 75 60 -1 15<br />

Agrartechnik 40 27<br />

Brennstoffe 290 139 -15 -16<br />

Treibstoffe 448 433 3 1<br />

Raiffeisenmarkt 68 6<br />

Baustoffe 32 -5<br />

Sonstige 2 38<br />

Summe Bezugsgeschäft 3409 1356 4 5<br />

B. absatzgeschäft<br />

Getreide 1954 261 -4 21<br />

Saatgetreide 29 5 1 6<br />

Ölsaaten 370 98 -4 11<br />

Speise-/Futterkartoffeln 389 99 -5 96<br />

Industriekartoffeln 174 22 8 49<br />

Sonstige 211 52 44 65<br />

Summe absatzgeschäft 3127 537 -1 33<br />

Gesamtumsatz 6536 1893 2 12<br />

umsatzerlöse (durchschnittlich)<br />

raiffeisen-warengenossenschaften 38<br />

Kreditgenossenschaften mit ware 32<br />

Insgesamt 36<br />

tierenden fortgeschrittenen Strukturanpassungsprozess<br />

steht dieser für eine Reihe von<br />

Genossenschaften noch bevor.<br />

Die größere Volatilität der Agrarmärkte<br />

stellt weitergehende Anforderungen an die<br />

in den Genossenschaften etablierten Risiko­<br />

managementsysteme, die den Strukturwandel<br />

voraussichtlich zusätzlich beschleunigen<br />

werden.<br />

Entwicklung in Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern und<br />

Sachsen-anhalt<br />

<strong>2007</strong> handelten in Brandenburg, Mecklenburg­Vorpommern<br />

und Sachsen­Anhalt<br />

insgesamt 17 (2006: 21) Raiffeisen­Warengenossenschaften<br />

für Mitglieder und Kunden<br />

Baustoffe, Haus­ und Gartenmarktartikel<br />

sowie Brenn­ und Treibstoffe.<br />

Die Genossenschaften beschäftigten im<br />

zurückliegenden Geschäftsjahr 467 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter und ermöglichten<br />

41 Auszubildenden ihre berufliche<br />

Qualifikation. In 90 Geschäftsstellen bieten<br />

die Genossenschaften ihr Sortiment an und<br />

beraten Mitglieder und Kunden.<br />

Das wirtschaftliche Umfeld hat sich im<br />

zurückliegenden Kalenderjahr leicht verbessert.<br />

Trotzdem ergibt sich durch anhaltend<br />

hohe Arbeitslosenraten, Kaufkraftminderungen<br />

und Abwanderungsbewegungen<br />

weiterhin ein angespanntes Marktumfeld.<br />

umsatzentwicklung<br />

Die Genossenschaften erzielten im Geschäftsjahr<br />

<strong>2007</strong> Gesamtumsatzerlöse von<br />

150 Mio. Euro. Während die Umsatzerlöse<br />

damit um 1 % im Vorjahresvergleich stiegen,<br />

reduzierten sich die Mengenumsätze<br />

um 10 %.<br />

Auf diese Entwicklung wirkte sich insbesondere<br />

der deutliche wert­ und mengenmäßige<br />

Rückgang im Geschäft mit flüssigen Brennstoffen<br />

(­33 %) trotz des Umsatzzuwachses<br />

bei Treibstoffen (+4 %) aus. Insgesamt<br />

wurden in diesem Bereich 74 Mio. Euro<br />

umgesetzt.<br />

Dagegen verlief die Entwicklung im Baustoffbereich<br />

und im Handel mit Haus­ und<br />

Gartenmarktartikeln positiv. Hier wurden<br />

Umsatzsteigerungen von 6 % bzw. 14 % erreicht.<br />

Insgesamt entfallen auf diese beiden<br />

Geschäftssparten 34 Mio. Euro Umsatz.<br />

GeNOsseNsCHAFTeN<br />

51


d ie<br />

Genossenschaftliche Milchwirtschaft<br />

trendwende am Milchmarkt <strong>2007</strong> – zunehmende Preis- und Marktschwankungen.<br />

Milch­ und Molkereiwirtschaft hat<br />

<strong>2007</strong> eine unerwartete Trendwende<br />

erlebt. Ein turbulentes Jahr, das national<br />

und international im Zeichen starker<br />

Preissteigerungen stand. Diese setzten am<br />

Weltmarkt bereits Ende 2006 zunächst bei<br />

Milch­ und Molkenpulver ein und wurden<br />

dann mit zeitlicher Verzögerung auch bei<br />

anderen Produkten wirksam. Die Ursachen<br />

hierfür sind in erster Linie auf die erhöhte<br />

Nachfrage auf dem Weltmarkt und auch auf<br />

dem EU­Binnenmarkt sowie auf den Abbau<br />

der Marktordnungsinstrumente durch die<br />

Europäische Kommission zurückzuführen.<br />

Andererseits ist festzustellen, dass die Preise<br />

beispielsweise für Futtermittel und Energie<br />

zum Teil deutlich angestiegen sind und<br />

damit zu einer höheren Kostenbelastung<br />

für die Milcherzeugung geführt haben. Die<br />

Anhebung der Milcherzeugerpreise <strong>2007</strong> war<br />

damit mehr als überfällig.<br />

Die Perspektiven für den Milchmarkt auch<br />

aus internationaler Sicht sind mittel­ bis langfristig<br />

eher positiv einzuschätzen.<br />

Die <strong>2007</strong> im Gebiet des GVN erzeugte<br />

Milchmenge ist auf rund 6,395 Mrd. kg<br />

(­2,0 %) zurückgegangen. Der durchschnittliche<br />

Fettgehalt lag bei 4,183 % (2006:<br />

4,184 %) und der durchschnittliche Eiweißgehalt<br />

bei 3,412 % (2006: 3,385 %). Die<br />

Milcherzeugeranzahl hat sich um 9,4 % auf<br />

12.895 (Stand Ende <strong>2007</strong>) verringert.<br />

deutlicher anstieg der Milcherzeugerpreise<br />

Der Durchschnittspreis für Milch mit 3,7 %<br />

Fett und 3,4 % Eiweiß lag bei rund 32,7 Cent/<br />

kg (ohne Mwst.) und damit rund 23 % über<br />

dem Vorjahr. Der Umsatzsteuersatz erhöhte<br />

sich ab dem 1. Januar <strong>2007</strong> von 9 % auf<br />

10,7 % für pauschalierende Landwirte.<br />

Die Verwertungsdifferenzen sowie die<br />

unterschiedlichen Vertragslaufzeiten haben<br />

<strong>2007</strong> eine zeitliche Verzögerung hinsichtlich<br />

der Auszahlungsleistung der Molkereien<br />

verursacht. In einzelnen Monaten gab es<br />

Auszahlungsdifferenzen von bis zu 10 Cent<br />

je kg zwischen den einzelnen Unternehmen.<br />

Zunehmende Marktschwankungen<br />

Seit Herbst <strong>2007</strong> konnte eine deutliche<br />

Marktberuhigung festgestellt werden, die<br />

Preisspitze war gebrochen, so dass sich zum<br />

Jahresende hin die Verwertungsdifferenzen<br />

weitestgehend wieder angeglichen haben.<br />

Schwächetendenzen zeichneten sich zunächst<br />

aufgrund der zurückhaltenden Weltmarktnachfrage<br />

bei Milchpulver und Butter ab,<br />

inzwischen sind auch andere Milcherzeugnisse<br />

wie beispielsweise Käse hiervon betrof­<br />

fen. Dennoch sind die Perspektiven für den<br />

Milchmarkt auch aus internationaler Sicht<br />

mittel­ bis langfristig eher positiv einzuschätzen.<br />

Gerade <strong>2007</strong> hat gezeigt, dass nach<br />

Rückzug der EU aus dem Marktgeschehen in<br />

Zukunft mit erheblichen Preisschwankungen<br />

zu rechnen ist.<br />

Darüber hinaus steht 2008 der „Health­<br />

Check“ (Überprüfung/Zwischenbericht) der<br />

„Agrarreform 2003“ durch die EU­Kommission<br />

an. Es gilt, sich mit allen EU­Mitgliedsstaaten<br />

darauf zu verständigen, wie mit der<br />

Milchmengenregelung bis zum Wegfall der<br />

Milchquote 2015 verfahren werden soll. Zu<br />

der bereits durchgeführten Milchquotenaufstockung<br />

(2006: + 0,5 %; <strong>2007</strong>: + 0,5 %; 2008:<br />

+0,5 %) hat die Kommission am 17. März<br />

2008 beschlossen, die Quote zum 1. April<br />

2008 um weitere 2 % aufzustocken. Dies<br />

würde den wachstumswilligen Betrieben<br />

entgegenkommen, könnte allerdings auf der<br />

anderen Seite wieder zu einem erheblichen<br />

Preisdruck führen.<br />

Der GVN und der DRV fordern eine<br />

verbindliche politische Entscheidung zum<br />

Auslaufen der Quote 2015. Die Marktordnungsinstrumente<br />

sollten auf jeden Fall bis<br />

auf Weiteres als Sicherheitsnetz erhalten<br />

bleiben.<br />

weitere Strukturanpassung<br />

Der Strukturwandel in der norddeutschen<br />

Molkereiwirtschaft hat sich weiter fortgesetzt.<br />

Während 2006 in Niedersachsen eine<br />

Fusion von zwei Milchliefergenossenschaften<br />

zum 1. Januar <strong>2007</strong> beschlossen wurde, fusionierten<br />

in Mecklenburg­Vorpommern drei<br />

Milchliefergenossenschaften <strong>2007</strong> zu einem<br />

Unternehmen.<br />

Zum größten Teil arbeiten die dem GVN<br />

angeschlossenen Genossenschaften in<br />

mehreren Netzwerken zusammen, das heißt<br />

Produktions­ und Vermarktungsaufgaben<br />

werden gemeinsam wahrgenommen. Drei<br />

Unternehmen, die einen Umsatzanteil von<br />

rund 75 % aufweisen, bilden das Rückgrat<br />

der genossenschaftlichen Molkereiwirtschaft<br />

in Norddeutschland.<br />

Ende <strong>2007</strong> waren dem GVN im Molkereibereich<br />

55 Mitgliedsunternehmen inklusive<br />

sonstiger Betriebe angeschlossen (2006: 59).<br />

Hiervon sind 35 Genossenschaften und neun<br />

Tochterunternehmen im Produktions­ und<br />

Vermarktungsbereich tätig, in denen rund<br />

4.600 Mitarbeiter beschäftigt sind. Von diesen<br />

44 Unternehmen sind 17 Unternehmen<br />

als reine Milchliefergenossenschaften tätig,<br />

die ihren Rohstoff an Verbundunternehmen<br />

weiterverkaufen. Die übrigen Genossen­<br />

52 GeNOsseNsCHAFTeN<br />

dialog 6-7/2008


Ct/kg<br />

Euro/kg<br />

Ct/kg RE<br />

35,0<br />

34,0<br />

33,0<br />

32,0<br />

31,0<br />

30,0<br />

29,0<br />

28,0<br />

27,0<br />

26,0<br />

25,0<br />

0,90<br />

0,80<br />

0,70<br />

0,60<br />

0,50<br />

0,40<br />

0,30<br />

0,20<br />

0,10<br />

50,00<br />

48,00<br />

46,00<br />

44,00<br />

42,00<br />

40,00<br />

38,00<br />

36,00<br />

34,00<br />

32,00<br />

30,00<br />

28,00<br />

26,00<br />

24,00<br />

22,00<br />

20,00<br />

schaften nehmen Vermittlungsgeschäfte und<br />

Spezialaufgaben wahr oder haben die Funktionen<br />

von Vermögenshaltungsgenossenschaften.<br />

Konsequentes Kostenmanagement,<br />

Erhalt und Verbesserung der Wettbewerbs­<br />

dialog 6-7/2008<br />

Milchauszahlung in Ct/kg nach Bundesländern (3,7 % Fett/3,4 % Eiweiß ab Hof/ohne MwSt)<br />

Ni SA/BB SH MV<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Handelsergebnis Milchquote in Euro/kg zum Übertragungstermin ...<br />

Okt 00<br />

Jan 01<br />

Apr 01<br />

Jul 01<br />

Verwertungsübersicht <strong>2007</strong> verschiedener Produkte<br />

Nettoverwertung/kg RE (3,7/3,40)<br />

SMP / Butter<br />

Gouda 48 % /Bu.<br />

TM 3,5 % /Butter<br />

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

fähigkeit und damit eine weitere Verbesserung<br />

der Verarbeitungs­ und Vermarktungsstrukturen<br />

stellen auch in Zukunft<br />

Herausforderungen in der gesamten Wertschöpfungskette<br />

dar.<br />

West Ost Deutschl.<br />

Okt 01<br />

Apr 02<br />

Jul 02<br />

Okt 02<br />

Apr 03<br />

Jul 03<br />

Okt 03<br />

Apr 04<br />

Jul 04<br />

Nov 04<br />

Apr 05<br />

Jul 05<br />

Nov 05<br />

Apr 06<br />

Jul 06<br />

Okt 06<br />

Apr 07<br />

Jul 07<br />

Nov 07<br />

Apr 08<br />

Gute Vermögens- und Bilanzlage<br />

Die Gesamtbilanz der Meiereien und Molkereien<br />

zeigt für das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

geordnete Vermögens­ und Finanzverhältnisse.<br />

Das Anlagevermögen ist zu 96 %<br />

durch Eigenkapital gedeckt. Neu­ und<br />

Ersatzinvestitionen wurden im wesentlichen<br />

durch Abschreibungen finanziert. In den<br />

neuen Bundesländern und im geringen<br />

Umfang auch in den alten Bundesländern<br />

werden nach wie vor öffentliche Fördermittel<br />

gewährt.<br />

GeNOsseNsCHAFTeN<br />

53


„Rundfüttern“ mit Computer Hartmut Merkens (48) fährt das Futter vor. Die Entladung vom Lkw direkt in den Schweinestall in<br />

Oldendorf, der für 800 Schweine vorgesehen ist, funktioniert mit ein paar Handgriffen, der Rest ist modernste Technik. Mittels Gebläse wird das<br />

Futter aus dem eigenen Mischfutterwerk der Stader Saatzucht in Apensen vom Lkw in den Stall entladen. Der abgebildete Silo-Lkw mit einer Tankgröße<br />

von 52 m3 und sieben Kammern fährt im Zwei-Schichtbetrieb und erfüllt die Abgasnorm Euro5.<br />

54 GENOSSENSCHAFTEN<br />

dialog 6-7/2008


dialog 6-7/2008<br />

i nsgesamt<br />

agrargenossenschaften<br />

Eine steigende nachfrage nach landwirtschaftlichen<br />

Produkten und ein insgesamt höheres Preisniveau bringen<br />

verbesserte Zukunftsaussichten.<br />

konnten <strong>2007</strong> die Ergebnisse<br />

auf gutem Niveau gehalten werden. Die<br />

Ernteergebnisse lagen bei Getreide unter<br />

den langjährigen Durchschnittsergebnissen,<br />

allerdings hatten deutlich gestiegene Preise<br />

spürbare Auswirkungen auf ein besseres<br />

finanzielles Ergebnis bei zahlreichen Agrargenossenschaften.<br />

Sie führten insgesamt zu<br />

durchschnittlich guten Betriebsergebnissen.<br />

Zu diesem positiven Ergebnis trugen die<br />

sich im zweiten Halbjahr gut entwickelnden<br />

Milchpreise bei. Der Schweine­ und Geflügelmarkt<br />

war allerdings von beträchtlichen<br />

Turbulenzen geprägt, die ausgeglichene<br />

Betriebsergebnisse nicht zuließen.<br />

Die zukünftige Entwicklung der EU­Agrarpolitik<br />

– aktuell der Health­Check – bringen<br />

Unsicherheiten mit sich, die sich erheblich<br />

auf die Zukunft der Agrargenossenschaften<br />

auswirken können.<br />

Pflanzen- und tierproduktion<br />

Die Ergebnisse aus der Getreideproduktion<br />

waren geprägt durch den sehr differenzierten<br />

Witterungsverlauf und dementsprechend<br />

unterschiedlich. In zahlreichen Betrieben<br />

wurden gute, teilweise sogar sehr gute<br />

Ergebnisse erzielt. Auf der anderen Seite<br />

wurden in nicht wenigen Betrieben nicht<br />

einmal die Ernteerträge aus dem Dürrejahr<br />

2003 erreicht. Überdeutlich wurde <strong>2007</strong> die<br />

überragende Bedeutung eines erfolgreichen<br />

Absatzes der Produkte: Die Betriebe, die<br />

flexibel in der Lagerhaltung und schlagkräftig<br />

in der Ernte waren sowie über die nötigen<br />

finanziellen Ressourcen verfügten, konnten<br />

durch günstige Verkaufsergebnisse einen<br />

überdurchschnittlich guten Beitrag zum<br />

Betriebserfolg erreichen.<br />

In der Tierproduktion wurden vor allem in<br />

der Milchproduktion weitere Steigerungen<br />

im Leistungspotenzial erreicht. Darüber<br />

hinaus hat die deutliche Preissteigerung im<br />

zweiten Halbjahr erheblich zur Stabilisierung<br />

der Betriebe beigetragen. Insgesamt hat sich<br />

positiv ausgewirkt, dass in den letzten Jahren<br />

zielstrebig an der Aufstockung der Milchreferenzmenge<br />

gearbeitet sowie viel in Kuhkomfort<br />

und in die gesamte Futterstrecke<br />

investiert wurde. Die deutlich verbesserte<br />

Ertragssituation verstärkt das Interesse der<br />

Betriebe, weiter in die Milch zu investieren.<br />

Die Preissituation bei Schweinen und<br />

Geflügel war überwiegend unbefriedigend.<br />

Sie ermöglichte kein ausreichendes betriebliches<br />

Ergebnis. Mit Nachdruck kämpfen wir<br />

gemeinsam mit den Produzenten um eine<br />

Veränderung der Situation.<br />

Politische rahmenbedingungen<br />

Viel Zeit und Raum in der politischen<br />

Diskussion nahmen die Vorschläge der<br />

EU­Kommission zum Health­Check ein. Die<br />

Agrargenossenschaften begrüßten insbesondere<br />

die Vorschläge zum Bürokratieabbau<br />

und Vereinfachungen bei Cross­Compliance.<br />

Auf einhellige Ablehnung und Widerstand<br />

stößt dagegen die vorgesehene einseitige<br />

Benachteiligung großer Agrarbetriebe im<br />

Osten Deutschlands. Als Lobby der Agrargenossenschaften<br />

hat der GVN zusammen mit<br />

dem Deutschen Raiffeisenverband und dem<br />

Bauernverband die Position in dieser Frage<br />

sehr deutlich gegenüber der EU­Kommission<br />

zum Ausdruck gebracht.<br />

Die EU­Kommissarin Marian Fischer­Boel<br />

besuchte persönlich zwei Agrargenossenschaften<br />

in Brandenburg und Mecklenburg­<br />

Vorpommern, um sich über die Auswirkungen<br />

möglicher Kürzungen der Beihilfen<br />

zu informieren. Darüber hinaus haben viele<br />

GeNOsseNsCHAFTeN<br />

55


Kennzahlen zur Entwicklung der Agrargenossenschaften des GVN ab 1994/95 bis 2006/7<br />

(Angaben je Agrargenossenschaft im Durchschnitt)<br />

Kennzahl ME 1994/95 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07<br />

Landw . Nutzfläche ha 1 .508 1 .512 1 .527 1 .536 1 .654 1 .620<br />

Pachtfläche ha 1 .479 1 .348 1 .329 1 .271 1 .344 1 .292<br />

Mitglieder Anzahl 50 37 34 33 34 32<br />

Arbeitskräftebesatz AK/100 ha 2,2 1,61 1,53 1,54 1,46 1,4<br />

Bilanzsumme T€ 3 .913 4 .170 4 .141 4 .395 4 .546 4 .459<br />

Eigenkapital T€ 2 .315 2 .559 2 .572 2 .779 2 .916 2 .854<br />

Betriebsertrag je LN €/ha 1 .505 1 .545 1 .508 1 .641 1 .524 1 .577<br />

Personalaufwand je AK T€/AK 20,67 25,30 26,20 26,50 27,90 27,80<br />

Verhältnis Personalaufwand zu Betriebsertrag % 30,52 26,00 27,00 25,00 25,00 24,00<br />

Anlagevermögen T€ 2 .104 2 .587 2 .563 2 .605 2 .780 2 .738<br />

Als Lobby der Agrargenossenschaften hat der GVN mit dem Raiffeisenverband<br />

und dem Bauernverband die Position in der Frage der einseitigen Benachteiligung<br />

großer Agrarbetriebe im Osten Deutschlands gegenüber der EU­Kommission<br />

deutlich zum Ausdruck gebracht.<br />

Agrargenossenschaften die politischen Vertreter<br />

über ihre individuelle Position zu den<br />

Vorschlägen der EU­Kommission in Kenntnis<br />

gesetzt. Es hat den Anschein, dass die gemeinsamen<br />

Anstrengungen Wirkung zeigen.<br />

Endgültig wird eine Bewertung allerdings<br />

erst 2008 möglich sein. Das gemeinsame<br />

Engagement gegen die bisher vorliegenden<br />

Kommissionsvorschläge zur Verringerung<br />

der Beihilfen wird deshalb unvermindert<br />

fortgeführt.<br />

Breite unterstützung durch<br />

den GVn<br />

Große Anstrengungen wurden von Seiten<br />

des Verbandes unternommen, um die<br />

schnellste gesetzliche Ablösung der Altschulden<br />

zu ermöglichen und für die Agrargenossenschaften<br />

erfolgreich abzuschließen. Alles,<br />

was von unserer Seite an Aktivitäten möglich<br />

war, wurde realisiert. Wir werden auf eine<br />

zügige Bearbeitung der restlichen Anträge<br />

drängen.<br />

Bewährt haben sich die Regionalberatungen,<br />

die zweimal im Jahr an neun Standorten<br />

durchgeführt werden. Die Beratungen sind<br />

Ausgangspunkt für angeregte Diskussionen<br />

zu aktuellen Fragestellungen und Problemen<br />

der Agrargenossenschaften. Sie bieten ein<br />

breites Forum für den Gedankenaustausch<br />

und sind eine gute Basis und Ergänzung für<br />

die Arbeit der Fachvereinigungen der Agrargenossenschaften.<br />

Die Bildungsarbeit für die Agrargenossenschaften<br />

wurde weiter aktiviert und<br />

ausgebaut. Das schon traditionelle Winterschulungsprogramm<br />

konnte erstmals weit<br />

über 1.000 Teilnehmer verzeichnen. Mit<br />

der Eröffnungsveranstaltung in Pritzwalk<br />

mit hochkarätigen Referenten aus Politik<br />

und Wissenschaft sowie Praktikern unseres<br />

Verbandes ist die Veranstaltung bereits gute<br />

und erfolgreiche Tradition. Großen Anklang<br />

fanden insbesondere die Veranstaltungen<br />

für Aufsichtsräte und Buchhalter sowie<br />

die Themen „Neues aus den Amtsstuben“<br />

und „Fragen zur weiteren Entwicklung der<br />

Agrargenossenschaften“.<br />

Die Arbeitskreise Rinderwirtschaft/Futterproduktion,<br />

Pflanzenproduktion und<br />

Biogas arbeiten sehr erfolgreich. Mit dem<br />

Erfahrungsaustausch in diesen Arbeitskreisen<br />

wird eine gute Grundlage geschaffen<br />

für die Weiterentwicklung produktionsbe­<br />

stimmender Zweige in den Agrargenossenschaften.<br />

Auch <strong>2007</strong> haben wir uns aktiv an der Weiterbildung<br />

von Agrarmanagern beteiligt, um<br />

den vorhandenen Bedarf in den Leitungen<br />

der Agrarbetriebe erfolgreich mit entwickeln<br />

zu können. Wir wollen 2008 diese Arbeit<br />

noch weiter ausbauen.<br />

56 GeNOsseNsCHAFTeN<br />

dialog 6-7/2008


G estiegene<br />

Viehvermarktungsgenossenschaften<br />

Veredelungs- und Zuchtbetriebe sowie genossenschaftliche Vermarkter in<br />

angespannten Marktverhältnissen.<br />

Produktionskosten, ein Überangebot<br />

an Schlachtschweinen sowie die<br />

mit der Blauzungenkrankheit eingeschränkten<br />

Transportmöglichkeiten belasteten die Veredelungs­<br />

und Zuchtbetriebe und bedeuteten<br />

schwierige Marktverhältnisse für deren genossenschaftliche<br />

Vermarktungspartner.<br />

Das große Angebot an Schlachtschweinen<br />

in Deutschland führte zu einem Anstieg des<br />

Schlachtaufkommens um 6,4 % auf 53 Mio.<br />

Tiere und deutlichen Preisabschlägen seitens<br />

der Schlachtstätten. Neben den Schweinemästern<br />

waren vor allem die Ferkelerzeuger<br />

betroffen, die niedrige Ferkelpreise hinnehmen<br />

mussten. Gleichzeitig stiegen die<br />

Produktionskosten durch höhere Futter­ und<br />

Energiekosten, so dass die Mast für viele<br />

landwirtschaftliche Betriebe nicht mehr<br />

rentabel war.<br />

Auch die Wirtschaftlichkeit der Rindermast<br />

war durch teures Kraft­ und Grundfutter<br />

ungünstig beeinflusst. Die Inlandsnachfrage<br />

nach Rindfleisch veränderte sich kaum. Die<br />

lukrativen Absatzmärkte im Export waren<br />

umkämpft.<br />

umsatzentwicklung<br />

<strong>2007</strong> waren 15 Viehvermarktungsgenossenschaften,<br />

neun Waren­/Kreditgenossenschaften<br />

sowie zwei Ferkelerzeugergemeinschaften<br />

und fünf im Zuchtviehgeschäft<br />

tätige Genossenschaften aktiv. Weitere vier<br />

Erzeugergemeinschaften arbeiteten eng mit<br />

ihren Genossenschaftspartnern zusammen.<br />

Die Anzahl der gehandelten Tiere erhöhte sich<br />

um 6 % auf 7,5 Millionen. Die Umsatzerlöse<br />

verminderten sich um 6,6 % auf 803 Mio. Euro.<br />

Der durchschnittliche Umsatz sank um 7 % auf<br />

26 Mio. Euro.<br />

Mit der Konzentration des Angebots und den<br />

von einer Vielzahl von Genossenschaften<br />

dialog 6-7/2008<br />

initiierten Verbundsystemen<br />

aus Ferkelproduktions­,<br />

Ferkelaufzucht­ und Mastbetrieben<br />

haben die Genossenschaften<br />

dazu beigetragen, den<br />

Marktdruck zu reduzieren.<br />

Schlachtvieh<br />

Die Zahl der erfassten Tiere<br />

erhöhte sich um 5,8 % auf<br />

3,6 Millionen. Die Erlöse<br />

verminderten sich um 3,4 %<br />

auf 527 Mio. Euro. Insbesondere<br />

im Handel mit Schlachtschweinen<br />

reduzierten sich die<br />

Umsatzerlöse trotz deutlichen<br />

Anstiegs der erfassten Tierzahl<br />

um 17 Mio. Euro (­3,7 %) auf<br />

431 Mio. Euro.<br />

Zucht- und nutzvieh<br />

900<br />

750<br />

600<br />

450<br />

300<br />

150<br />

Die Umsatzerlöse in diesem 4500<br />

Bereich verminderten sich um<br />

3000<br />

12 % auf 276 Mio. Euro. Die<br />

Zahl der vermarkteten Tiere<br />

1500<br />

stieg um 6,2 % auf 3,9 Mio.<br />

0<br />

Der Handel mit Kühen und<br />

Zuchtbullen erhöhte sich bei<br />

der überwiegenden Anzahl<br />

der Genossenschaften<br />

deutlich. Durch die Handelsbeschränkungen<br />

der überregional<br />

tätigen Zuchtgenossenschaften aufgrund<br />

der Blauzungenkrankheit wurden jedoch<br />

insgesamt nur geringfügig mehr Tiere als<br />

2006 gehandelt. Feste Preise erhöhten die<br />

Umsatzerlöse um 4 % auf 68 Mio. Euro.<br />

Erschwerte Vermarktungsbedingungen bei<br />

Schlachtschweinen verminderten auch die<br />

Ferkelpreise. Der Umsatz sank im Ferkelgeschäft<br />

um 17 % (35 Mio. Euro) auf 165 Mio.<br />

Euro.<br />

0<br />

7500<br />

6000<br />

629<br />

413<br />

Viehumsätze in Mio. Euro<br />

719<br />

477<br />

781<br />

503<br />

860<br />

546<br />

527<br />

216 242 278 314 276<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

6370<br />

3158<br />

Schlachtvieh Nutzvieh<br />

Viehanzahl in 1.000 Tieren<br />

6626<br />

3241<br />

6848<br />

3318<br />

7109<br />

3439<br />

Schlachtvieh Nutzvieh<br />

803<br />

7535<br />

3638<br />

3212 3385 3530 3670 3897<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

2008 wird bei Schlachtschweinen ein Produktionsrückgang<br />

erwartet. Die marktstützenden<br />

Ausfuhren dürften die Schlachtschweinepreise<br />

im Jahresverlauf festigen. Ob<br />

der Anstieg der Schweine­ und Ferkelpreise<br />

ausreicht, um die gestiegenen Produktionskosten<br />

der landwirtschaftlichen Betriebe zu<br />

decken, bleibt abzuwarten.<br />

GeNOsseNsCHAFTeN<br />

57


Gewerbliche waren- und dienstleistungsgenossenschaften<br />

d er<br />

der Gesamtumsatz ist trotz schwächerer Baukonjunktur und Konsumzurückhaltung stabil.<br />

Mittelstand in Deutschland lebt<br />

von seiner Innovations­ und Anpassungsfähigkeit.<br />

Dabei steht er nicht nur im<br />

Wettbewerb mit den Großunternehmen – er<br />

ist auch ihr Partner als deren Zulieferer und<br />

Abnehmer. Dabei sehen sich der Mittelstand<br />

und die freien Berufe häufig gefordert, auch<br />

Leistungen komplett anzubieten, die ihre<br />

eigenen Möglichkeiten überschreiten.<br />

Traditionelle Branchengrenzen verschwinden<br />

und neue Berufsbilder entstehen, es gelten<br />

die Herausforderungen der globalisierten<br />

Wirtschaft.<br />

Gebündelte wirtschaftskraft<br />

Kooperationen zwischen Unternehmen in<br />

der Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft<br />

sind die mittelstandsspezifische<br />

Antwort. Für die 157 Genossenschaften blieb<br />

<strong>2007</strong> der Umsatz mit 2.109 Mio. Euro stabil.<br />

Sie sind Arbeitgeber von 15.300 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern. 1.150 jungen<br />

Menschen wird in unterschiedlichen Ausbildungsberufen<br />

eine berufliche Perspektive<br />

geboten. Die Sparte, zu der auch 34 Produktivgenossenschaften<br />

gehören, wird von<br />

142.000 Mittelständlern getragen.<br />

Einkaufs-, liefer- und wirtschaftsgenossenschaften<br />

Die 123 Einkaufs­, Liefer­ und Wirtschaftsgenossenschaften<br />

erzielten einen Umsatz von<br />

2.063 Mio. Euro. Sie vereinigen die unterschiedlichsten<br />

Berufsgruppen, Branchen und<br />

Gewerke. Ihnen gehören Genossenschaften<br />

des Lebensmittelhandels, Genossenschaften<br />

des Dachdeckerhandwerks, Einkaufsgenossenschaften<br />

des Fleischer­, des Sanitär­, des<br />

Malerhandwerks sowie des Installationsgewerbes<br />

an. Zu der Gruppe gehören auch<br />

Taxigenossenschaften, genossenschaftliche<br />

Schwimmbäder, Genossenschaften des<br />

Gastronomie­ und Hotelgewerbes sowie<br />

Genossenschaften im Bildungssektor. Die<br />

größten Einzelgenossenschaften sind die<br />

coop Schleswig­Holstein eG, Kiel, mit einem<br />

Umsatz von 1.222 Mio. Euro und die MEGA<br />

Malereinkaufsgenossenschaft eG, Hamburg,<br />

mit einem Umsatz von 181 Mio. Euro.<br />

Die Entwicklungen zu den Konsum­, Verbraucher­<br />

und Gesundheitsgenossenschaften<br />

sowie zu Neugründungen werden auf den<br />

nachfolgenden Seiten behandelt.<br />

Ein zusammengefasstes Umsatzvolumen von<br />

211 Mio. Euro entfällt auf die vier Dachdeckergenossenschaften.<br />

Die <strong>2007</strong> ungünstigere<br />

baukonjunkturelle Entwicklung<br />

insbesondere im Eigenheimbau führte zu<br />

einem leichten Umsatzrückgang von 1 %.<br />

Von den ungünstigeren baukonjunkturellen<br />

Rahmenbedingungen waren auch unsere<br />

sechs Genossenschaften des Gas­, Wasser­,<br />

Installations­ und Sanitärgewerbes betroffen.<br />

Der Gesamtumsatz von 27 Mio. Euro<br />

lag um 6,1 % unter dem Vergleichswert des<br />

Vorjahres.<br />

Die Stimmungslage im Fleischerhandwerk<br />

hat sich seit 2006 aufgehellt. Dazu<br />

hat nicht zuletzt die Sensibilisierung der<br />

Konsumenten für sichere Lebensmittel<br />

infolge der Fleischskandale beigetragen. Als<br />

Großhandelseinrichtungen der örtlichen<br />

Fleischer­Fachgeschäfte haben die fünf<br />

Fleischereinkaufsgenossenschaften unseres<br />

Verbandsgebietes diese Entwicklung gestützt<br />

und mitgetragen. Allerdings konnten sich<br />

nicht alle Genossenschaften von der allgemein<br />

festzustellenden Konsumschwäche<br />

abkoppeln, sodass die Umsatzerlöse mit<br />

51 Mio. Euro im Vergleich zu 2006 um<br />

2 % niedriger lagen.<br />

Produktivgenossenschaften<br />

Die 34 Produktivgenossenschaften sind<br />

Arbeitgeber von 1.000 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern, von denen rund 500 Mitglieder<br />

ihrer Genossenschaft sind. Friseur­ und<br />

Malergenossenschaften, Produktivgenossenschaften<br />

der Gewerke Gas­, Wasser­ und Sanitärtechnik,<br />

Genossenschaften im Bereich<br />

Hoch­ und Tiefbau sowie Dachdeckergenossenschaften<br />

gehören zu dieser Gruppe. Die<br />

Genossenschaften erzielten insgesamt mit 46<br />

Mio. Euro einen leicht unter dem Vorjahreswert<br />

2006 liegenden Umsatz. Sie sind nahezu<br />

alle in den neuen Bundesländern tätig.<br />

Mit Termintreue, verlässlicher Kundenberatung,<br />

verbesserter Leistungsqualität und<br />

Änderungen in der Leistungspalette wurde<br />

versucht, den zum Teil unverändert festzustellenden<br />

negativen Rahmenbedingungen<br />

entgegenzuwirken.<br />

Während die Umsätze der Genossenschaften<br />

in den baunahen Bereichen mit 34 Mio.<br />

Euro insgesamt nahezu unverändert blieben,<br />

waren die der Frisörgenossenschaften<br />

insgesamt um 3,2 % rückläufig. Der Markt<br />

für Friseurdienstleistungen steckt voller Dynamik.<br />

Neue Trends, Produkte, Techniken,<br />

Kundenwünsche und auch neue Gesetze<br />

verändern den Friseurmarkt. Gleichzeitig<br />

befindet sich die Branche in einem tiefgreifenden<br />

Strukturwandel. Immer mehr<br />

kleine und kleinste Betriebe bestimmen das<br />

Branchenbild. Neue Angebotsformen entstehen,<br />

wie zum Beispiel 10­Euro­Salons oder<br />

Franchise­Trend­Ketten. Hinzu kommen<br />

Kleinstbetriebe unterhalb der Umsatzsteuergrenze,<br />

Nachbarschaftshilfe und auch<br />

Schwarzarbeit.<br />

58 GeNOsseNsCHAFTeN<br />

dialog 6-7/2008


d ie<br />

coop Schleswig­Holstein eG ist mit<br />

Abstand das größte Unternehmen<br />

der Gruppe der Konsumgenossenschaften<br />

in Deutschland. Sie beschäftigt 10.100 Mitarbeiter<br />

und ist mit 1,22 Mrd. Euro Umsatz<br />

Marktführer im Lebensmitteleinzelhandel<br />

im Norden.<br />

Zusammen mit der traditionsreichen<br />

PUG­Vario Kauf eG Salzwedel (43 Mio.<br />

Euro Umsatz), der Konsumgenossenschaft<br />

Hagenow eG (24 Mio. Euro Umsatz) sowie<br />

der Konsum „Optimal­Kauf“ eG Haldensleben<br />

(42 Mio. Euro Umsatz) vereinigen<br />

die vier Konsumgenossenschaften des<br />

GVN 103.000 Mitglieder und einen bedeutenden<br />

Umsatz. Sie sind mit insgesamt<br />

10.900 Mitarbeitern nicht nur starker<br />

Arbeitgeber, sondern auch wichtige Auftraggeber<br />

und Kunden für die mittelständischen<br />

Unternehmen und Produzenten in<br />

den Regionen.<br />

Die Aufrechterhaltung von Handelsnetzen<br />

auch und gerade auf dem Lande<br />

B undesweit<br />

Konsum- und Verbrauchergenossenschaften<br />

diese Genossenschaftsformen sind seit jeher eine bedeutende Form genossenschaftlicher<br />

Zusammenschlüsse von Kunden und Verbrauchern.<br />

hat beispielsweise die Zahl<br />

von Ärztegenossenschaften, Praxisnetzen,<br />

Apothekergenossenschaften und genossenschaftlichen<br />

Abrechungsinstituten in den<br />

letzten fünf Jahren nahezu um 50 Genossenschaften<br />

zugenommen. Allein <strong>2007</strong> haben<br />

sich über 15 neue Ärztegenossenschaften,<br />

davon vier Mitglieder des GVN, gegründet.<br />

Bei einer andauernden Gründungswelle<br />

bei Ärztegenossenschaften entwickelt sich<br />

dialog 6-7/2008<br />

und in Kleinstädten – also die Nähe zum<br />

Kunden – gehört hierbei ebenso zur Verpflichtung<br />

gegenüber den Mitgliedern wie<br />

auch attraktive und exklusive Vorteilsangebote.<br />

Verbrauchergenossenschaften:<br />

tradition und innovation<br />

Versorgungs­, Entsorgungs­ und Dienstleistungsaspekte<br />

waren seit den Anfängen<br />

der modernen Genossenschaftsbewegung<br />

immer Teil der genossenschaftlichen<br />

Entwicklung. Aus diesem Grund gibt es<br />

auch heutzutage noch nach wie vor diverse<br />

mitgliedernahe Servicegenossenschaften.<br />

Das bereits 1897 gegründete genossenschaftliche<br />

Krankenhaus Salzwedel oder die beiden<br />

genossenschaftlichen Schulen in Scheeßel<br />

und Kiel sind nur drei Beispiele ebenso<br />

wie die in den 1950er Jahren gegründeten<br />

Kalthausgenossenschaften im Mitgliederbestand<br />

des GVN. Hinzu kommen immer<br />

wieder neue Genossenschaftsformen.<br />

Genossenschaften im Gesundheitswesen<br />

das Kooperationsmodell eG ist immer gefragter.<br />

zunehmend der genossenschaftliche Verbundgedanke.<br />

Verbundstrukturen mit dem<br />

Bundesverband der Ärztegenossenschaften<br />

e.V. (BVÄG) als politische Interessenvertretung<br />

sowie verschiedene Verbundunternehmen<br />

stärken die Ärztegenossenschaften und<br />

erhöhen deren wirtschaftliche und organisatorische<br />

Kompetenz.<br />

Die 18 Gesundheitsgenossenschaften des<br />

GVN stehen für rund 6.000 selbständige<br />

Kommunale dienste werden<br />

wieder genossenschaftlich<br />

Vor allem in ländlichen Gebieten sind<br />

kommunale Ver­ und Entsorger oft nicht<br />

mehr bereit und in der Lage, teilweise weit<br />

verstreute Ortsteile anzuschließen. Dies<br />

führte im Verbandsgebiet bereits zu zahlreichen<br />

Neugründungen unter anderem von<br />

Abwasserentsorgungsgenossenschaften. Eine<br />

neue Dimension erreichte diese Entwicklung<br />

mit der Übernahme der bisher kommunalen<br />

Wasserversorgung durch eine Verbrauchergenossenschaft<br />

in Ellerhoop als Alternative zum<br />

Verkauf an einen großen Wasserversorger.<br />

Die Bioenergiedorf Jühnde eG ist mit<br />

ihrer Biogasanlage genossenschaftlicher<br />

Selbstversorger mit Wärme in nahezu alle<br />

Haushalte des Ortes. Auch die Übernahme<br />

des Hallenbades Nörten­Hardenberg eG<br />

und des NaturErlebnisBades eG in Wunstorf<br />

durch ein breites Bündnis von Bürgern und<br />

Geschäftsleuten sind weitere erfolgreiche<br />

Beispiele.<br />

Praxen und Unternehmen mit über 15.000<br />

Beschäftigten. Über 100 Ärzte und 40<br />

Apotheken sind <strong>2007</strong> in neuen Genossenschaften<br />

hinzugekommen. Dieser Trend hält<br />

auch 2008 an. Aktuelle Studien zeigen auch,<br />

dass die Potenziale für ein genossenschaftliches<br />

Gesundheitswesen, das erhebliche<br />

Vorteile für die Aufrechterhaltung einer<br />

qualitativ hochstehenden Versorgung mit<br />

sich bringen könnte, noch lange nicht ausgeschöpft<br />

sind.<br />

GeNOsseNsCHAFTeN<br />

59


„Wir machen gemeinsam besser, was der Einzelne nicht so gut vermag“ Apothekerin Britta Johannsen<br />

(31) in der Lister Apotheke am Moltkeplatz in Hannover gehört zu der apogen eG, einem genossenschaftlichen Zusammenschluss von mehr als<br />

30 Apotheken in Hannover. Eine integrierte gesundheitliche Versorgung für die Kunden und die Verbindung zu den Anbietern von verschiedenen<br />

Gesundheitsleistungen wie beispielsweise Ärzten, REHA-Einrichtungen, Sanitätsdiensten und Pflegeeinrichtungen steht für die apogen-Gründer<br />

im Vordergrund. Die Mitgliederzahl der apogen eG hat sich bereits im ersten Jahr der Gründung <strong>2007</strong> verdoppelt. Noch ist apogen auf den Standort<br />

Hannover konzentriert; das soll sich zukünftig jedoch ändern.<br />

60 GeNOsseNsCHAFTeN<br />

dialog 6-7/2008


d er<br />

Fischereigenossenschaften<br />

Eu-Verordnungen und Bundes- und landesgesetze bestimmen das Geschäft.<br />

Fischer war früher nur von Wind<br />

und Wetter und von seinem Fangglück<br />

abhängig. Dies hat sich aufgrund nationaler<br />

und internationaler Anforderungen grundlegend<br />

verändert. Die Ostseefischer mussten<br />

beispielsweise <strong>2007</strong> wieder mit einer getrennten<br />

Bewirtschaftung des westlichen und<br />

östlichen Dorschbestandes zurecht kommen.<br />

auswirkungen der Eu-<br />

Fischereipolitik<br />

Um der Forderung einer nachhaltigen,<br />

ressourcenschonenden Fischerei nachzukommen,<br />

hat der Fischer heute eine Vielfalt<br />

von EU­Verordnungen, Bundes­ und Landesgesetze<br />

und entsprechende Durchführungsvorschriften<br />

unterschiedlichster Art<br />

zu beachten. Hierzu zählen unter anderem<br />

Regelungen zu den Fangquoten diverser<br />

Fischarten, zum Einsatz und zur Art der<br />

Fang­ und Schleppgeräte, zu den Fangzeiten<br />

(Seetageregelung) und zu deren Dokumentation.<br />

Außerdem gibt es ab 2008 für die<br />

westliche und östliche Ostsee ein generelles<br />

Fangverbot für Dorsch von ein bis zwei<br />

Monaten. Die Seetageregelung kann dafür ab<br />

2008 flexibler gehandhabt werden.<br />

Insgesamt sind in der Region des GVN<br />

28 Fischereigenossenschaften tätig, davon<br />

sechs in Schleswig­Holstein, 16 in Mecklenburg­Vorpommern<br />

sowie drei in Brandenburg.<br />

Die Erzeugergemeinschaft Nordsee<br />

eG in Niedersachsen ist der größte Frischfischverarbeiter.<br />

Darüber hinaus bestehen<br />

in Niedersachsen zwei kleinere Fischereigenossenschaften.<br />

Neben der Erzeugergemeinschaft<br />

Nordsee eG, deren Tochtergesellschaft<br />

Kutterfischzentrale GmbH in Cuxhaven<br />

Frischfisch unterschiedlichster Arten<br />

anlandet und jährlich verarbeitet, werden<br />

durch die sechs Küstengenossenschaften<br />

in Schleswig­Holstein ebenfalls Frischfisch<br />

angelandet und über Auktionen weiterveräußert.<br />

dialog 6-7/2008<br />

Die Genossenschaften in Mecklenburg­<br />

Vorpommern betreiben im Wesentlichen<br />

in der kleinen Küstenfischerei sowie in den<br />

Boddengewässern den Fischfang vorwiegend<br />

auf Dorsch und Hering. Bei den Genossenschaften<br />

in Brandenburg handelt es sich um<br />

Süßwassergenossenschaften, die mit der<br />

gemeinsamen Bewirtschaftung von See­ und<br />

Teichflächen und über den Verkauf von Satzfischen<br />

und Angellizenzen Umsätze erzielen.<br />

Die zentrale Vermarktung der frisch angelandeten<br />

Fangmengen ist eine der wesentlichen<br />

Aufgaben der Fischergenossenschaften<br />

beziehungsweise Erzeugerorganisationen.<br />

Die gemeinsame Zusammenarbeit zur Nutzung<br />

von besseren Vermarktungschancen sowie<br />

Kosteneinsparungen wird künftig noch<br />

stärker im Fokus stehen und ist langfristig<br />

Voraussetzung für die Existenzsicherung der<br />

Mitgliedsbetriebe.<br />

Eine wichtige Aufgabe der Genossenschaften<br />

in der Küstenfischerei bleibt die gezielte<br />

Förderung von Jungfischern und die enge<br />

Begleitung von Betriebsübernahmen.<br />

Die wirtschaftliche Situation der norddeutschen<br />

Fischereigenossenschaften und ihrer<br />

angeschlossenen Mitgliedsbetriebe hat sich<br />

<strong>2007</strong> im Vergleich zu 2006 hinsichtlich der<br />

erzielten Preise weiter leicht verbessert und<br />

stabilisiert. Die Anlandungsmengen waren<br />

leicht rückläufig, insbesondere bei Hering.<br />

Perspektiven für die deutschen<br />

Fischereibetriebe<br />

Die deutschen Fischer durften aufgrund<br />

der von Wissenschaftlern angemahnten<br />

schwierigen Lage bei den Dorschbeständen<br />

<strong>2007</strong> weniger Dorsch in der Ostsee fangen.<br />

Die deutsche Quote für die westliche Ostsee<br />

reduziert sich 2008 weiter von 5.697 t auf<br />

4.102 t, in der östlichen Ostsee von 3.729 t<br />

auf 3.542 t. Die Heringsquote liegt mit<br />

25.469 t für 2008 um 2.616 t (­13 %) unter<br />

dem Niveau des Vorjahres. Insbesondere die<br />

kleineren Fahrzeuge sind von den erweiterten<br />

Restriktionen betroffen, da sie keine<br />

echte wirtschaftliche Alternative haben.<br />

Positiv für 2008 ist zu bewerten, dass die<br />

starre Fangverbotstageregelung für Dorsch<br />

von <strong>2007</strong> zugunsten einer flexiblen Seetageregelung<br />

geändert worden ist, wobei sich<br />

allerdings die absolute Anzahl der Fangtage<br />

in der westlichen Ostsee um 25 und in der<br />

östlichen Ostsee um 44 reduziert hat. Ein<br />

weiterer Rückgang der Seetage ist in den<br />

nächsten Jahren im Rahmen des Wiederaufbauprogramms<br />

Dorsch geplant.<br />

Dem Patienten verpflichtet<br />

Genossenschaftliche Kooperationen von<br />

Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern<br />

und/oder Krankenkassen bieten<br />

große Potenziale der Kostensenkung,<br />

ohne auf eine hohe Qualität in der<br />

medizinischen Versorgung verzichten<br />

zu müssen. Im Vergleich zu Großkonzernen<br />

der Gesundheitsbranche bieten die<br />

Genossenschaften durch ihre regionale<br />

Verankerung außerdem eine weit reichende<br />

Sicherheit vor der Dominanz von<br />

fremden Kapitalinteressen.<br />

GeNOsseNsCHAFTeN<br />

61


Genossenschaften unter schiedlicher<br />

wirtschaftszweige<br />

die rechtsform der eG bietet in vielen wirtschaftszweigen die Voraussetzung<br />

für erfolgreiche Kooperationen.<br />

w enn<br />

es darum geht, Menschen bei<br />

der Umsetzung ihrer angestrebten<br />

Ziele zusammenzubringen, ist die Entscheidung,<br />

eine Genossenschaft zu gründen, oft<br />

die richtige.<br />

Gemeinschaftsbrennereien<br />

Allein im Verbandsgebiet betreiben beispielsweise<br />

die Mitglieder von 37 Kartoffelgemeinschaftsbrennereien,<br />

vier Getreidegemeinschaftsbrennereien<br />

und einer<br />

Obstgemeinschaftsbrennerei ihre Betriebe<br />

seit vielen Jahren erfolgreich in der genossenschaftlichen<br />

Rechtsform.<br />

Die gesicherte Abnahme des erzeugten<br />

Alkohols trägt zur Existenzgrundlage der<br />

Betriebe bei. Insofern kommt der notwendigen<br />

Verlängerung der bestehenden<br />

Ausnahmeregelung für die Gewährung<br />

nationaler Stützungsmaßnahmen durch<br />

die zuständigen EU­Gremien über den 31.<br />

Oktober 2010 hinaus eine große Bedeutung<br />

zu. Vor diesem Hintergrund findet auf<br />

Bundes­ und Länderebene ein intensiver<br />

Meinungsaustausch zwischen Brennereiwirtschaft<br />

und Politik statt.<br />

obst, Gemüse, Blumen<br />

17 Obst­, Gemüse­, Blumenvermarktungs­<br />

und Obstlagerhausgenossenschaften haben<br />

sich im zurückliegenden Wirtschaftsjahr<br />

im Rahmen der ihnen jeweils von den<br />

Mitgliedern übertragenen Aufgaben<br />

erfolgreich in den Märkten behauptet. Die<br />

Obsternte war durch die ertragreichste Apfelernte<br />

seit 2000, aber auch durch Frostschäden<br />

in Osteuropa gekennzeichnet.<br />

Obwohl deutsche Haushalte in der Saison<br />

2006/<strong>2007</strong> etwa 8 % weniger Äpfel kauften,<br />

erzielten die Genossenschaften bei der<br />

Vermarktung stabilere Preise. Die Mengeneinbußen<br />

bei Sauerkirschen wurden durch<br />

höhere Preise mehr als ausgeglichen, da<br />

auch hier Frostschäden in Osteuropa Sauerkirschen<br />

und anderes Industrieobst zur<br />

knappen Ware machten. Bei den Erdbeeren<br />

sorgten der milde Winter und der warme<br />

April zusammen mit der weiteren Verfrühung<br />

durch Kulturmaßnahmen für einen<br />

zeitigen Erntebeginn und eine Vervielfachung<br />

des Angebotes.<br />

Trotz hoher Vorjahrespreise für Gemüse<br />

wurden die Produktionsflächen kaum erweitert.<br />

Das größere Angebot resultierte aus<br />

guten Erträgen. Aufgrund der steigenden<br />

Nachfrage lagen die Preise leicht über dem<br />

langjährigen Mittel. Die Freilandsaison<br />

begann für die meisten Kulturen 10 bis 14<br />

Tage früher. Die warme, trockene Aprilwitterung<br />

verursachte einen Rekordaufwand<br />

bei der Beregnung. Nennenswerte Ertragsverluste<br />

konnten dadurch verhindert<br />

werden. Deutsche Ware verdrängte schon<br />

wesentlich früher Importe aus den Regalen.<br />

winzer und waldmärker<br />

Ebenfalls genossenschaftlich organisiert<br />

vermarkten knapp 500 Mitglieder der<br />

Winzervereinigung Freyburg/Unstrut eG<br />

in der nördlichsten Weinregion Deutschlands<br />

ihre Produkte. Im Wirtschaftsjahr<br />

2006/<strong>2007</strong> betrug der Umsatzerlös knapp 7<br />

Mio. Euro.<br />

Die Waldmärkerschaft Uelzen eG betreut<br />

in enger Zusammenarbeit mit Bezirksförstereien<br />

und Forstgemeinschaften Forstflächen<br />

von über 60.000 Hektar. Sie vertritt<br />

die Interessen von mehr als 2.600 Waldbesitzern.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> vermarktete<br />

die Genossenschaft rund 200.000 m³ Holz.<br />

tierärzte<br />

Die Wirtschaftsgenossenschaft deutscher<br />

Tierärzte eG unterstützt ihre rund 6.000<br />

Mitglieder durch Herstellung, Bezug und<br />

Absatz von Verbrauchsstoffen und Gegenständen<br />

des tierärztlichen Bedarfs. Sie<br />

beschäftigt rund 180 Mitarbeiter.<br />

Maschinen, Zucht, weide, Pacht<br />

Dem Verband gehören weitere Genossenschaften<br />

aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen<br />

an: 25 Maschinen­, sowie 14<br />

Zucht­, Weide­ und Pachtgenossenschaften<br />

gehören ebenfalls zu den Mitgliedern.<br />

62 GeNOsseNsCHAFTeN<br />

dialog 6-7/2008


d ie<br />

Marketinggemeinschaft der Vr-Banken<br />

im Bereich Marketing- und Vertriebsarbeit erneut sehr erfolgreich.<br />

Marketinggemeinschaft der Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken e.V.<br />

(MVR) setzte <strong>2007</strong> wesentliche Projekte zur<br />

Positionierung ihrer Mitgliedsbanken und<br />

zur Kontaktgenerierung wichtiger Zielgruppen<br />

um.<br />

Sommer-Presseforum<br />

Tom Buhrow konnte als Gast zum ersten<br />

MVR­Sommer­Presseforum gewonnen<br />

werden. Seine Analyse und Einschätzung<br />

zukünftiger weltwirtschaftlicher Veränderungen<br />

und deren Auswirkungen auf Europa<br />

und Deutschland waren im Ergebnis mehr<br />

als beeindruckend. Die positive Resonanz<br />

der Teilnehmer unterstrich die Hochkarätigkeit<br />

der Veranstaltung.<br />

dialog 6-7/2008<br />

Star arena Magdeburg<br />

Auch <strong>2007</strong> gelang es der MVR in Zusammenarbeit<br />

mit ‚radio SAW’ und ‚Studio D4’, das<br />

Mega­Event „Star Arena“ zu veranstalten. Mit<br />

großem Erfolg – die Bördelandhalle war mit<br />

7.500 Fans aus dem gesamten Geschäftsgebiet<br />

der MVR gefüllt.<br />

Fair bringt mehr<br />

Erstmals wurde im vergangenen Geschäftsjahr<br />

das Projekt „Fair bringt mehr“ auch in<br />

den Bundesländern Sachsen­Anhalt und<br />

Brandenburg gestartet. Gesellschaftliches<br />

Engagement und Verantwortung für die<br />

Region sind die herausragenden Elemente, die<br />

mit dem Projekt „Fair bringt mehr“ erlebbar<br />

und öffentlichkeitswirksam vor Ort wahrgenommen<br />

werden. Bereits jetzt ist „Fair bringt<br />

mehr“ das erfolgreichste Projekt, das von den<br />

Links: Tom Buhrow überraschte<br />

durch seine unkomplizierte<br />

und natürliche Art.<br />

Unten: Die Sieger des „Großen<br />

Silbernen Sterns“ freuten<br />

sich über ihren Gewinn.<br />

Mitgliedsbanken umgesetzt wird. Darüber<br />

hinaus wurden die Kontakte zu den Staatskanzleien,<br />

den Kooperationspartnern und<br />

wichtigen Landeseinrichtungen aufgebaut<br />

und intensiviert. Dass die MVR mit dem<br />

Thema richtig aufgestellt ist, belegen die unzähligen<br />

Presseartikel sowie Rundfunk­ und<br />

TV­Berichterstattungen.<br />

Bundeseinheitliches Jugendmarktkonzept<br />

Erstmalig gibt es in der genossenschaftlichen<br />

Organisation ein bundeseinheitliches<br />

Jugendmarktkonzept. Die MVR hat bei der<br />

Entwicklung einen wesentlichen Beitrag<br />

geleistet und ist bei der laufenden Projektarbeit<br />

involviert. Die gerade durch die MVR<br />

eingebrachten vertrieblichen Aktivitäten<br />

und Überleitungsansätze in diesem Konzept<br />

tragen bei konsequenter Umsetzung<br />

erste Erfolge. Der Jugendmarkt ist somit<br />

ein vertrieblicher Ansatz bei gleichzeitiger<br />

Kundenbindung.<br />

Managementberaterin<br />

Anne Schüller<br />

begeisterte die Teilnehmer<br />

des Marketing- und<br />

Vertriebsforums.<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

63


undfunkkooperationen<br />

Das Kommunikationsmittel auf Landesebene<br />

ist der Rundfunk. Die MVR konzentrierte<br />

sich in ihrer Medienarbeit auf die Positionierung<br />

der Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

über dieses Medium. Dabei wurden auf Basis<br />

der BVR­Vertriebs­ und Marketingthemen<br />

die Aktionen abgestimmt. Im Ergebnis<br />

konnte <strong>2007</strong> eine durchgängige Rundfunkpräsenz<br />

durch Börsenpräsentationen und<br />

Thementage erreicht werden.<br />

Vertriebsunterstützung<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> stand unter der Entwicklung<br />

und Implementierung von VR­FinanzPlan<br />

Mittelstand. VR­FinanzPlan Mittelstand ist<br />

eine Philosophie, die in der ganzheitlichen<br />

Beratung sowohl die Belange der Unternehmen<br />

als auch die Bedürfnisse des Firmenkunden<br />

als Privatkunde berücksichtigt.<br />

Vr-MarketingService<br />

Der VR­MarketingService erfreut sich<br />

immer größerer Beliebtheit und ist aus dem<br />

täglichen Arbeitsleben der Marketing­ und<br />

Vertriebsverantwortlichen aber auch des<br />

Vorstandes nicht mehr wegzudenken. Über<br />

200 Abonnements der verschiedenen Newsletter<br />

und über 20.000 Visits sprechen eine<br />

deutliche Sprache.<br />

In keinem anderen Extranet finden Nutzer die<br />

Möglichkeit, Anzeigenvorlagen, Werbefilme,<br />

Imagesongs sowie Webmodule und Banner<br />

zum kostenlosen Download, Informationen<br />

zu Rechtsfragen, einen zweistündlich aktualisierten<br />

Pressespiegel, Rundschreiben des Verbundes<br />

in Sachen Marketing und Vertrieb und<br />

eine Verlinkung zu dem genossenschaftlichen<br />

Themenportal sowie die kostenfreie Nutzung<br />

der Branchenbriefe, Marktforschungsdaten<br />

und Vertriebskonzepte zu erhalten.<br />

Marktforschung „MVr Marktmonitor<br />

Firmenkunden“<br />

Der „MVR Marktmonitor Firmenkunden“<br />

informiert die Mitgliedsbanken über wesentliche<br />

Basisdaten für das Firmenkundengeschäft.<br />

Die Situation der Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken im Vergleich zur Erhebung<br />

2005 bot <strong>2007</strong> ein interessantes Bild und<br />

beschreibt eindrucksvoll die Ansätze zur<br />

Verbesserung der Banken in dieser Kernzielgruppe.<br />

regionale umsetzung der<br />

BVr-aktionen<br />

Die Wettbewerbe „Sterne des Sports“, der „Internationale<br />

Jugendwettbewerb“ und auch der<br />

Vertriebswettbewerb wurden allesamt durch<br />

die MVR bei den teilnehmenden Mitgliedsinstituten<br />

unterstützt. Bei der bundesweiten<br />

Aktion „Sterne des Sports“ <strong>2007</strong> konnten<br />

weiter steigende Teilnehmerzahlen verzeichnet<br />

werden. Die intensiven Bemühungen<br />

der MVR über die Landessportbünde und<br />

Fachverbände sowie einer engen Vernetzung<br />

mit den Mitgliedsbanken haben im Ergebnis<br />

zu diesem Erfolg wesentlich beigetragen.<br />

Erfreulicherweise wird die MVR auch mit<br />

diesem Engagement als Referenz auf Bundesebene<br />

genannt.<br />

informationen und Erfahrungsaustausch<br />

Wie in den vergangenen Jahren hat auch<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr die MVR<br />

zahlreiche Informationsveranstaltungen und<br />

Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch angeboten<br />

und organisiert: Insgesamt wurden<br />

854 Teilnehmertage in meist eintägigen<br />

Veranstaltungen durchgeführt. Dabei war<br />

das Marketing­ und Vertriebsforum eines<br />

der Highlights. Bei diesem Forum trafen sich<br />

im Oktober <strong>2007</strong> Vorstände, Marketing­ und<br />

Vertriebsleiter sowie die Ansprechpartner<br />

des BVR und des Verbundes in Magdeburg.<br />

Mit über 100 Teilnehmern ist und bleibt das<br />

Forum die wichtigste Veranstaltung für alle,<br />

die die Themen Marketing und Vertrieb<br />

verantworten.<br />

Links: „Fair bringt mehr“: Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann<br />

war begeistert vom Engagement der jungen Menschen. Unten: Die<br />

prominenten Partner gaben bei der Auftaktpressekonferenz den Startschuss<br />

für „Fair bringt mehr“ in Sachsen-Anhalt.<br />

64 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

dialog 6-7/2008


d er<br />

Presse- und informationsdienst der Vr-Banken<br />

der regionale dienstleister der Volksbanken und raiffeisenbanken.<br />

Presse­ und Informationsdienst der<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

e.V. (PVR) ist regionaler Dienstleister für die<br />

Bereiche Marketing, Vertriebsunterstützung<br />

sowie Presse­ und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Als regionale Einrichtung der Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken in Schleswig­Holstein<br />

und Mecklenburg­Vorpommern fungiert der<br />

PVR als Ideen­ und Kommunikationsplattform<br />

und unterstützt die Mitgliedsbanken<br />

in ihrer täglichen Arbeit. Dabei nehmen die<br />

Bereiche Kommunikation, Werbung, Presse­<br />

und Öffentlichkeitsarbeit sowie Vertriebsunterstützung<br />

einen hohen Stellenwert ein.<br />

In enger Abstimmung mit den Mitgliedsbanken<br />

und deren Arbeitsgemeinschaften<br />

wurden zahlreiche Schwerpunkte gesetzt,<br />

wie beispielsweise die regionale Umsetzung<br />

der nationalen Marketingthemen,<br />

die Umsetzung bundesweiter Projekte auf<br />

Landesebene, beispielsweise die „Sterne des<br />

Sports“, der Vertriebswettbewerb oder der<br />

Internationale Jugendwettbewerb, Werbung<br />

in regionalen elektronischen Medien (RSH,<br />

Antenne Mecklenburg), regionale Marktforschung<br />

für die Mitgliedsbanken (Marktmonitor<br />

Privatkunden, Marktmonitor Firmenkunden),<br />

der regionale Internetauftritt für<br />

SH/MV, landesweite Kooperationen für die<br />

Mitgliedsbanken mit Ministerien der Bundesländer,<br />

der IHK/Handwerkskammer, der<br />

Landesorganisationen und Sportverbände<br />

sowie der Journalistenverbände.<br />

Bild oben: Beim Wirtschaftstag diskutierten auf dem<br />

Podium Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (2.v.l.),<br />

Dr. Christian von Boetticher, Landwirtschaftsminister SH<br />

(l.), der Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif (2.v.r.), Hans-<br />

Jürgen Cramer, Vorstandssprecher Vattenfall (3.v.r.) und<br />

der Polarforscher Arved Fuchs (r.) unter der Leitung von<br />

Maybrit Illner.<br />

Bild unten: Gruppenfoto der PVR-Vorstandsmitglieder mit<br />

den Podiumsgästen nach dem letzten Abstimmungsgespräch<br />

beim Wirtschaftstag.<br />

dialog 6-7/2008<br />

Vr-MarketingService<br />

Der VR­MarketingService – das Extranet für<br />

Vorstand, Marketing und Vertrieb – wurde<br />

zum Nutzen der Mitgliedsbanken erneut<br />

ausgebaut. In diesem Extranet wird neben<br />

den marktorientierten Leistungsangeboten<br />

auch der Zugang zu spezifischen Themenwelten<br />

ermöglicht. Außerdem werden Informationen<br />

für das Tagesgeschäft gebündelt<br />

und übersichtlich zur Verfügung gestellt<br />

– das Themenspektrum reicht dabei vom aktuellen<br />

Pressespiegel bis hin zum kostenlosen<br />

Download von Anzeigenvorlagen.<br />

wirtschaftstag und Kundenveranstaltungen<br />

Highlight des Jahres <strong>2007</strong> war wieder einmal<br />

der Wirtschaftstag in der Musik­ und Kongresshalle<br />

Lübeck zum Thema „Klimawandel<br />

und Energien“. Über 1.600 Gäste verfolgten<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

65


eine spannungsgeladene, zum Teil hitzige<br />

Podiumsdiskussion unter der Leitung von<br />

Maybrit Illner mit prominenten Gästen wie<br />

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, Dr.<br />

Christian von Boetticher, Landwirtschaftsminister<br />

SH, Prof. Dr. Mojib Latif vom Leibniz­<br />

Institut für Meereswissenschaften und Hans­<br />

Jürgen Cramer, Vorstandssprecher Vattenfall<br />

Europe, sowie mit dem Polarforscher Arved<br />

Fuchs.<br />

Neben dem Wirtschaftstag fanden zahlreiche<br />

Veranstaltungen für die Mitgliedsbanken<br />

und deren Kunden statt: Die Wirtschaftsforen<br />

in SH/MV, der VR­Golf­Cup in SH und<br />

MV, die NDR­Sommertour und in Kooperation<br />

mit Antenne MV die Aktion „Wirtschaft<br />

im Aufwind“ sowie die Informationsveranstaltungen<br />

zur Kieler Woche und Hanse Sail<br />

oder das Galopprennen in Bad Doberan sind<br />

nur einige Beispiele.<br />

Sponsoring und Events<br />

Auch <strong>2007</strong> organisierte der PVR eine Vielzahl<br />

von regionalen Sponsoringmaßnahmen.<br />

Herausragend war das Abschneiden bei<br />

der gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen<br />

Sportbund und den Landessportverbänden<br />

durchgeführten Veranstaltung<br />

„Sterne des Sports“. Den 1. Platz (Großer<br />

Stern des Sports in Gold – dotiert mit<br />

10.000 Euro) belegte der Landessieger aus<br />

MV „Integrativer Treff Rostock“, eingereicht<br />

von der Rostocker Volks­ und Raiffeisenbank.<br />

Den 6. Platz (Stern des Sports in Gold<br />

– dotiert mit 1.000 Euro) errang der „SRSV<br />

Plön“/SH, eingereicht von der Raiffeisenbank<br />

im Kreis Plön.<br />

Sehr erfolgreich waren auch die Landwirtschaftsmessen<br />

MeLa Mühlengeez/MV und<br />

NORLA Rendsburg/SH, auf denen sich die<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken mit<br />

einem professionellen Stand präsentierten.<br />

Traditionell eng verbunden sind die Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken dem Reitsport.<br />

Höhepunkte waren das Internationale Reitturnier<br />

„VR Classics“ in Neumünster sowie<br />

die Landesmeisterschaften in Sukow/MV<br />

und Bad Segeberg/SH.<br />

Des Weiteren unterstützte der PVR eine<br />

Vielzahl von Veranstaltungen und Sonderaktionen<br />

der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

in Mecklenburg­Vorpommern und<br />

Schleswig­Holstein in Zusammenarbeit mit<br />

den Arbeitsgemeinschaften auf Kreisebene<br />

vor Ort.<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Ungewöhnliche Presseveranstaltungen an<br />

ungewöhnlichen Orten mit ungewöhnlichen<br />

Programmen und ungewöhnlichen Botschaften<br />

fanden unter dem Motto „Mit Speck<br />

… fängt man Mäuse!?!“ und „Kennen Sie<br />

den Pferdeflüsterer?“ in SH/MV statt: zwei<br />

gelungene Events mit zahlreichen Medienvertretern<br />

ohne Reden, aber immer mit viel<br />

Talk, ohne Referate, aber mit Gesprächen<br />

ohne Formalien aber mit Format.<br />

ausblick 2008<br />

Große Ehre: Bundeskanzlerin Angela Merkel zeichnete den Verein „Integrativer Treff e. V. Rostock“ mit dem „Großen Stern des Sports in Gold“ aus.<br />

Auch zukünftig wird der PVR die von den<br />

Mitgliedsbanken bereitgestellten Mittel<br />

nach Abstimmung mit seinen Mitgliedsbanken<br />

zielgenau und effizient einsetzen. Der<br />

besondere regionale Bezug bei gleichzeitiger<br />

Bündelung der Kräfte ist das wichtigste<br />

Merkmal des PVR und ein unschätzbarer<br />

Vorteil gegenüber anderen Modellen der<br />

Marketing­ und Öffentlichkeitsarbeit. Das<br />

Modell ist daher bestens geeignet, im lokalen<br />

und regionalen Markt auch künftig die notwendigen<br />

Akzente zu setzen.<br />

66 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

dialog 6-7/2008


d as<br />

Produktangebot von Sparen, Gewinnen<br />

und Helfen mit „10­gewinnt“<br />

(10 Lose mit fortlaufenden Endziffern von<br />

0 – 9) liegt weiterhin voll im Trend: Durch attraktive<br />

Vertriebsangebote für die Mitgliedsbanken<br />

konnte der Gesamtlosbestand auf insgesamt<br />

1.448.538 Lose (2006: 1.363.324 Lose)<br />

gesteigert werden. Dies ist ein Zuwachs von<br />

97.645 Losen (2006: 107.975 Lose).<br />

Zweimonatige roadshow mit<br />

dem Vw EoS<br />

Zu den Vertriebsaktivitäten im vergangenen<br />

Geschäftsjahr zählten:<br />

eine Zusatzverlosung von je vier Reisen à<br />

2.000 Euro in den Monaten Januar, März,<br />

April, Juni, September und Dezember,<br />

eine Zusatzverlosung von je 1x 25.000 Euro<br />

in den Monaten Februar, Mai, August und<br />

November,<br />

a ls<br />

Vr-Gewinnspargemeinschaft e. V.<br />

<strong>2007</strong> konnte beim Vr-GewinnSparen in Brandenburg, Bremen, niedersachsen und<br />

Sachsen-anhalt der losumsatz wieder gesteigert werden.<br />

Brücke zwischen Bank und gemeinnützigen<br />

und gesellschaftspolitischen<br />

Organisationen wurden von der VR­Stiftung<br />

der Volksbanken und Raiffeisenbanken in<br />

Norddeutschland <strong>2007</strong> insgesamt 92 Projekte<br />

mit einem Finanzvolumen von knapp<br />

800.000 Euro in den Bundesländern Niedersachsen,<br />

Sachsen­Anhalt und Brandenburg<br />

unterstützt.<br />

Die Fördertätigkeit war vielfältig: Der<br />

UNESCO Weltkulturerbetag wurde finan­<br />

dialog 6-7/2008<br />

eine Sonderverlosung von 10 x VW EOS<br />

(Aktionszeitraum Mai/Juni) und<br />

eine Sonderverlosung mit 3 x AUDI TT<br />

Coupé (Aktionszeitraum August/September).<br />

Die Gewinnübergaben fanden in einer<br />

feierlichen Atmosphäre in der Autostadt<br />

in Wolfsburg und in Ingolstadt im AUDI<br />

Kundencenter statt. Das Spielkapital betrug<br />

insgesamt 25,3 Mio. Euro (2006: 23,6 Mio.<br />

Euro), davon wurden 14,3 Mio. Euro an<br />

Gewinnen ausgeschüttet. Die abgeführte<br />

Lotteriesteuer betrug 4,2 Mio. Euro.<br />

Zusätzlich zu den Gewinnen und Sparsummen<br />

fielen Reinerträge in Höhe von 6,3 Mio.<br />

Euro an – Gelder, die über die VR­Gewinnspargemeinschaft<br />

e.V. und der ihr angehörenden<br />

VR­Stiftung der Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken in Norddeutschland<br />

Vr-Stiftung der Volksbanken und<br />

raiffeisenbanken in norddeutschland<br />

Eine Brücke zwischen Bank und gemeinnützigen organisationen.<br />

ziell ausgestattet und das Johannes Brahms<br />

Festival, das Jahresprogramm des Uhlhorn<br />

Hospizes oder die Straße der Kinderrechte<br />

– um nur einige Aktivitäten zu nennen –<br />

wurden mit namhaften Beträgen unterstützt.<br />

Mit der Unterstützung durch die VR­Stiftung<br />

konnten denkmalgeschützte Gebäude<br />

saniert, Kirchen renoviert und Umweltinformations­<br />

und Bildungskonzepte auf den<br />

Weg gebracht werden. Ein Backhaus konnte<br />

ebenso wie der Neubau für die Elternhilfe<br />

Krebskranker Kinder e.V. entstehen.<br />

in enger Zusammenarbeit mit den Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken gemeinnützigen<br />

und kulturellen Institutionen zugute<br />

kamen.<br />

Erstmals konnten sich die Mitgliedsbanken<br />

freiwillig an der Aktion VR­mobil „Wir<br />

bringen Norddeutschland in Bewegung“<br />

beteiligen, um ihr soziales Engagement<br />

gezielt in den Vordergrund zu stellen. Insgesamt<br />

wurden 133 VR­mobile bereit gestellt.<br />

Darüber hinaus fanden sieben Auslosungsveranstaltungen<br />

unter dem Motto „Die große<br />

Gewinnspar­Gala“ in Zusammenarbeit mit<br />

den Mitgliedsbanken statt.<br />

Auch in den nächsten Jahren wird das Ziel<br />

der VR­Stiftung der Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken in Norddeutschland sein,<br />

außergewöhnliche Projekte finanziell zu<br />

unterstützen und ungewöhnliche Projekte<br />

mitzutragen – als Brücke zwischen Bank und<br />

gemeinnützigen Organisationen.<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

67


Stiftung niedersächsischer Volksbanken<br />

und raiffeisenbanken<br />

M it<br />

mehr als 210.000 Euro unterstützte<br />

die Stiftung Niedersächsischer Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken 25 Projekte aus<br />

den Bereichen Kunst, Kultur und Wissenschaft.<br />

Der Kunstkalender „Motiv Behindertensportler“<br />

baute eindrucksvoll eine Brücke zwischen<br />

der Kunst der Fotografie von Marc Theis und<br />

sportlich besonders erfolgreichen Menschen<br />

mit Behinderung.<br />

d er<br />

Eine Brücke zwischen Kunst, Kultur und wirtschaft.<br />

Gewinnsparverein norddeutschland e.V.<br />

helfen, sparen und gewinnen.<br />

Gewinnsparverein der Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken Norddeutschland<br />

(GSV) spielte <strong>2007</strong> Gewinne von rund 3,5 Mio.<br />

Euro aus und stellte seinen Banken zur Spendenvergabe<br />

fast 1,6 Mio. Euro zur Verfügung.<br />

Durch die gesetzlich vorgeschriebene Erhöhung<br />

der Reinertragsquote von 10 % auf 25 %<br />

des Spielkapitals standen den Mitgliedsbanken<br />

insgesamt rund 1 Mio. Euro mehr Spendenmittel<br />

als im Vorjahr zur Verfügung. Damit<br />

rückte das Thema „Helfen“ weiter in den Vordergrund.<br />

Der Fiskus forderte Lotteriesteuer<br />

von rund 1,1 Mio. Euro ab.<br />

VR-mobil: Der Gewinnsparverein hilft, wo Hilfe nötig ist.<br />

Ein besonderes Highlight der Region Harz<br />

waren <strong>2007</strong> die Braunlager Maikonzerte:<br />

Begeisterte Zuschauer feierten die Kammerphilharmonie<br />

Bremen, das Vogler­Quartett<br />

und die Teilnehmer des Landeswettbewerbes<br />

„Jugend musiziert“.<br />

Ausstellungen, der Ankauf von Skulpturen<br />

sowie Konzerte und Aktionen für und mit Kindern<br />

und Jugendlichen machten <strong>2007</strong> wieder<br />

zu einem erfolgreichen Jahr für die Stiftung.<br />

„Helfen, wo Hilfe nötig ist“ könnte auch das<br />

Motto der Aktion „VR­mobil“ sein: Ende <strong>2007</strong><br />

verschafften die Raiffeisenbank Heide, die<br />

Kieler Volksbank sowie die Volksbank­Raiffeisenbank<br />

im Kreis Rendsburg durch ihre Spenden<br />

sozialen Einrichtungen eine noch größere<br />

Mobilität bei ihrem Einsatz für Hilfsbedürftige.<br />

Die VW Fox – beklebt mit Banknamen, Logo<br />

des GSV und Namen der sozialen Einrichtung<br />

– sorgen in der eigenen Region nicht nur für<br />

eine ausgesprochen positive Öffentlichkeitsarbeit,<br />

sondern unterstreichen zusätzlich das soziale<br />

Engagement der Banken vor Ort. Deshalb<br />

wird diese Aktion auch 2008 fortgesetzt.<br />

Ungewöhnliche Wege mitzugehen und<br />

mutige Vorhaben zu unterstützen wird auch<br />

in den nächsten Jahren Ziel der Stiftung<br />

sein. Sie wird weiterhin ein klares Zeichen<br />

setzen als Beweis dafür, dass die von ihr<br />

gebauten Brücken zwischen Kultur und<br />

Wirtschaft mehr denn je dazu geeignet sind,<br />

das kulturelle Leben unserer Gesellschaft zu<br />

bereichern.<br />

Der seit 1. Januar 2008 gültige Glücksspiel­Staatsvertrag<br />

zum Lotteriewesen<br />

führte zu einer Lospreisanhebung auf<br />

22,50 Euro (Losanteil 4,50 Euro + Sparanteil<br />

18 Euro) pro Los im Quartal. Getreu<br />

dem Motto „Sparen mit der Chance auf<br />

mehr“ wurde lediglich der Sparanteil<br />

erhöht.<br />

Über ein VW New­Beetle­Cabrio, den<br />

Hauptgewinn aus der Sonderaktion<br />

<strong>2007</strong>/2008, konnte sich eine Kundin<br />

der Volksbank­Raiffeisenbank im Kreis<br />

Rendsburg freuen.<br />

68 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

dialog 6-7/2008


Fair kaufen, denn Geld ist nicht alles Hermann Schaefer (70), genannt Charly, gilt im Kaufhaus fairKauf eG als „Profiverkäufer“<br />

und Vorbild für junge Menschen. Er sieht fairKauf als „hannöversche Gemeinschaftsaktion von Menschen für Menschen.“ <strong>2007</strong> gründeten das<br />

Diakonische Werk, der Caritasverband e.V. und das Werkheim e.V. das „etwas andere Kaufhaus“ fairKauf als Genossenschaft. Möbel, die auf Wunsch<br />

auch gern abgeholt werden, Kleidung, Hausrat und Bücher werden hier auf drei Etagen angeboten. fairKauf gibt zudem Arbeitslosen die Chance,<br />

durch Beschäftigung und Qualifizierung in den Arbeitsmarkt re-integriert zu werden.<br />

dialog 6-7/2008<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

69


d ie<br />

Satzungsänderungen sind das<br />

Ergebnis einer Mitgliederumfrage<br />

und sollen für eine gerechte Lastenverteilung<br />

sorgen. Zusammengefasst stellen sich die<br />

Änderungen wie folgt dar:<br />

Einführung einer Nachmeldepflicht,<br />

Erhöhung des Erstattungsbetrages auf 75 %.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> haben 186 Mitgliedsgenossenschaften<br />

für 2.757 Personen<br />

Ruhegehaltszahlungen erhalten. Bei einem<br />

Ruhegehalt von 102,50 Euro je Anteil betrug<br />

die Gesamtauszahlung 10,4 Mio. Euro. Die<br />

gezahlten Versorgungsbezüge setzen sich wie<br />

d ieser<br />

Versorgungslasten-ausgleichskasse<br />

die außerordentliche Mitgliederversammlung der VlaK hat im november <strong>2007</strong><br />

zukunftsweisende Satzungsänderungen beschlossen.<br />

eigenständigen Pensionskasse<br />

gehörten zum Jahresabschluss <strong>2007</strong><br />

2.286 (2006: 2.250) aktive Mitglieder und<br />

914 (2006: 872) Lei­<br />

stungsempfänger an,<br />

insgesamt also 3.200<br />

(2006: 3.122) Personen.<br />

Die Anzahl der<br />

Mitgliedsunternehmen<br />

betrug 99 (2006: 104).<br />

Mit der Pensionskasse<br />

steht allen Genossenschaften<br />

eine überbetriebliche<br />

Einrichtung<br />

zur Verfügung, die<br />

den Arbeitnehmern<br />

nach dem Ausscheiden<br />

aus dem aktiven<br />

folgt zusammen:<br />

siehe<br />

Tabelle<br />

<strong>2007</strong> sind Ruhegehaltsempfänger<br />

14 Personen<br />

angemeldet<br />

worden und<br />

66 Personen<br />

ausgeschieden<br />

oder verstorben,<br />

so dass am Jahresende 4.730 Personen<br />

mit 24.437 Umlageeinheiten angemeldet<br />

waren. In seiner Jahresschlusssitzung hat das<br />

Pensionskasse raiffeisen –<br />

Schulze-delitzsch norddeutschland<br />

2006 <strong>2007</strong><br />

Personen Euro Personen Euro<br />

Ruhegehaltsempfänger<br />

- unter 65 Jahre - 347 1 .332 .399 301 1 .219 .502<br />

- über 65 Jahre - 1 .619 6 .550 .187 1 .684 7 .406 .575<br />

Witwenrenten 747 1 .624 .814 747 1 .713 .286<br />

Witwerrenten 16 20 .413 17 22 .635<br />

Waisenrenten 10 5 .199 8 5 .289<br />

Gesamt 2.739 9.533.012 2.757 10.367.287<br />

Kuratorium die Umlage für <strong>2007</strong> und den<br />

Umlagevorschuss für 2008 auf 375 Euro je<br />

Umlageeinheit festgesetzt.<br />

die Geschäftsentwicklung der Pensionskasse raiffeisen – Schulze-delitzsch norddeutschland<br />

VVaG, rendsburg, verlief weiterhin zufriedenstellend.<br />

Entwicklungsdaten der Pensionskasse<br />

Dienst oder im Falle der Invalidität eine<br />

angemessene Zusatzversorgung mit einem<br />

vertretbaren und fest abgegrenzten Aufwand<br />

sichert. Einen Überblick über die Entwicklung<br />

gibt die Tabelle.<br />

in 1957 1960 1970 1980 1990 2000 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Bilanzsumme TEUR 95 417 3 .218 13 .438 38 .895 83 .735 101 .743 105 .008 108.249<br />

Beiträge TEUR 93 96 309 837 1 .377 2 .363 2 .852 2 .934 2.946<br />

Kapitalanlagen TEUR 71 340 2 .936 13 .068 37 .005 80 .997 98 .910 102 .367 105.999<br />

Erträge aus<br />

Kapitalanlagen<br />

Durchschnittliche<br />

Verzinsung der<br />

TEUR 2 14 203 975 2 .645 5 .072 4 .898 4 .771 4.684<br />

Kapitalanlagen % 4,3 5,0 7,4 7,9 7,4 6,3 4,60 4,35 4,36<br />

Einzelmitglieder Anzahl 129 197 436 776 1 .061 1 .759 2 .196 2 .250 2.286<br />

Rentner Anzahl - - 19 122 279 597 826 872 914<br />

Aufwendungen für<br />

Versicherungsfälle TEUR - - 20 197 694 2 .571 3 .708 3 .884 4.027<br />

70 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

dialog 6-7/2008


Genossenschaftlicher arbeitgeberverband<br />

norddeutschland e.V.<br />

a m<br />

Beratung zu Elternzeit, Elternteilzeit und altersteilzeit.<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> gehörten dem<br />

GAV 187 Mitglieder (einschließlich der<br />

Verbundmitglieder) an. Wie in den Vorjahren<br />

wurde die Arbeit des Verbandes neben der<br />

Wahrnehmung seiner Tarifaufgaben von umfangreichen<br />

telefonischen, mündlichen und<br />

schriftlichen Beratungen sowie der gerichtlichen<br />

Vertretung der Verbandsmitglieder<br />

bestimmt.<br />

Zunehmend gab es hinsichtlich der Rechtsentwicklung<br />

bei Elternzeit und Elternteilzeit<br />

sowie bei der Altersteilzeit Beratungsbedarf.<br />

Fragen zur Mitbestimmung des Betriebsrates<br />

traten ebenfalls gehäuft auf. Neu waren Beratungen<br />

zur Künstlersozialversicherung und<br />

zum Nichtraucherschutz.<br />

Zu den Themen:<br />

Elternzeit/Elternteilzeit,<br />

widerrufliche Leistungszulagen,<br />

Anhörung des Betriebsrates,<br />

Änderungs­, Verdachtskündigungen/<br />

Sozialauswahl bei betriebsbedingten<br />

Kündigungen,<br />

AGG<br />

führte der GAV Seminare durch. In Rundschreiben<br />

hielt er seine Mitglieder in arbeits­<br />

und sozialrechtlichen Angelegenheiten auf<br />

dem Laufenden.<br />

Kreditgenossenschaften<br />

Auch <strong>2007</strong> gab es keine Entwicklungen bei<br />

der tarifpolitischen Situation für Kreditgenossenschaften.<br />

Im Juli <strong>2007</strong> luden GAV und<br />

GVN zu einer Informationsveranstaltung zur<br />

Tarifpolitik ein.<br />

warengenossenschaften<br />

Ab dem 1. Juli <strong>2007</strong> erhöhten sich die Vergütungen<br />

um 2 % für die Warengenossenschaften<br />

dialog 6-7/2008<br />

der Länder Niedersachsen und Bremen bei<br />

gleichzeitigen manteltariflichen Entlastungen.<br />

Ab dem 1. Juli 2008 erfolgt eine<br />

erneute Erhöhung um 2 %. Hinzu kam ein<br />

bis zum 30. Juni 2008 befristeter Konjunkturzuschlag<br />

von einem Prozent, der im 2.<br />

Quartal 2008 neu verhandelt werden soll.<br />

Die Tarifverträge sind zum 30. Juni 2009<br />

kündbar.<br />

Für die neuen Bundesländer erfolgte ab<br />

dem 1. Juli <strong>2007</strong> eine Erhöhung um 2,5 %.<br />

Hier können die Tarifverträge zum 31. Juli<br />

2008 gekündigt werden.<br />

Molkereigenossenschaften<br />

Für die Molkereigenossenschaften der Länder<br />

Niedersachsen und Bremen erhöhten<br />

Arbeit und Tarifverträge<br />

Die Arbeitsverhältnisse der bei den Mitgliedsgenossenschaften des GAV Beschäftigten<br />

werden in entscheidendem Maße durch Tarifverträge bestimmt:<br />

Kreditgenossenschaften: 7 Tarifverträge<br />

Warengenossenschaften: 14 Tarifverträge<br />

Molkereien/Meiereien: 8 Tarifverträge<br />

sich die Vergütungen ab dem 1. April <strong>2007</strong><br />

um 2,6 %. Der Tarifvertrag wurde zum<br />

29. Februar 2008 gekündigt.<br />

Für die Meiereien und Käsereien in Schleswig­Holstein<br />

und Hamburg, in denen sich<br />

die Vergütungen ab dem 1. März <strong>2007</strong> um<br />

1,5 % erhöht haben, wurde der Tarifvertrag<br />

ebenfalls zum 29. Februar 2008 gekündigt.<br />

Für Molkereigenossenschaften sowie Meiereien/Käsereien<br />

wurden – erstmals gemeinsam<br />

– am 3. März 2008 neue Tarifverhandlungen<br />

aufgenommen.<br />

Darüber hinaus ist der GAV an einer<br />

Arbeitsgruppe zur Vereinheitlichung der<br />

mantel tariflichen Regelungen in Norddeutschland<br />

beteiligt.<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

71


D er<br />

GAD<br />

Modern, zukunftsfähig und erfolgreich.<br />

IT-Dienstleister aus Münster<br />

erwirtschaftete im Geschäftsjahr<br />

<strong>2007</strong> einen Umsatz von circa 350 Mio.<br />

Euro (2006: 340 Mio. Euro). Die GAD-<br />

Unternehmensgruppe konnte einen<br />

Umsatz von rund 560 Mio. Euro erzielen<br />

(2006: 550 Mio. Euro). Mit dem Abschluss des bank21-Rollouts hat<br />

die GAD <strong>2007</strong> eines der größten Projekte in ihrer Firmengeschichte<br />

abgeschlossen. Damit steht allen rund 450 Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

im Geschäftsgebiet der GAD ein modernes und zukunftsfähiges<br />

Bankenverfahren zur Verfügung. Schwerpunkte der beiden<br />

bank21-Releases in <strong>2007</strong> waren die Bereiche Vertrieb und Kredit.<br />

FIDUCIA IT<br />

Überzeugende IT-Lösungen.<br />

72 GENOSSENSCHAFTSVERBuND<br />

dialog 6-7/2008<br />

M it<br />

optimierten<br />

Geschäftsprozessen<br />

und modernen<br />

IT-Lösungen unterstützte<br />

die FIDUCIA<br />

AG, größter IT-Dienstleister im genossenschaftlichen FinanzVerbund,<br />

ihre Kunden. Die FIDUCIA Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr<br />

<strong>2007</strong> einen Umsatz von rund 692 Millionen Euro. Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

ihrer Partnerbanken zu stärken, forcierte die FIDUCIA <strong>2007</strong><br />

die Weiterentwicklung von IT-Lösungen, die den gesamten Vertriebsprozess<br />

unterstützen wie beispielsweise den Ausbau der Filiale im<br />

Internet. Das mobile TAN-Verfahren der FIDUCIA erhielt <strong>2007</strong> das<br />

Gütesiegel des TÜV Rheinland für vorbildliche Sicherheit beim Online-<br />

Banking. Im Fokus stand weiterhin die Optimierung von Geschäftsprozessen.<br />

Die Einführung von SEPA wurde <strong>2007</strong> erfolgreich vorbereitet<br />

und entsprechende neue Bedienoberflächen in den agree Bankarbeitsplatz<br />

integriert.<br />

Bäuerliche Familientradition seit 1784 Die Landwirtschaft in den Genen haben Vater und Sohn Tiedemann (v. r.):<br />

Der genossenschaftliche Familienbetrieb von Dierk Tiedemann (56) und Claas Tiedemann (24) in Agathenburg bei Stade bewirtschaftet<br />

120 Milchkühe mit einer durchschnittlichen Leistung von mehr als 10.000 Litern. High-Tech wird hier groß geschrieben: Der Computer berechnet<br />

und ermittelt die Menge Futter, die eine Kuh bekommt, ob und wie viel sie schon gefressen hat und wie viel sie noch an Futter erhalten soll.


WAS ZÄHLT – DER ZEITFAKTOR.<br />

Finanzierungszusagen im Minutentakt –<br />

mit VR-LeasyOnline bis 125.000 Euro.<br />

Der Kunde, der bei Ihnen eine Finanzierung abschließt,<br />

erwartet vieles: kompetente Beratung, einen<br />

gewohnt seriösen Anbieter und auf seine individuellen<br />

Ansprüche zugeschnittene Lösungen. Eines aber<br />

erwartet er nicht: langes Warten und komplexe Abwicklungsverfahren.<br />

Mit dem VR-LeasyOnline-System der VR LEASING bieten<br />

Sie Ihren Kunden Sofortleasing im Rahmen des<br />

persönlichen Beratungsgesprächs. Von Ihrem PC aus<br />

VR-LEASING AG BankPartner<br />

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Im FinanzVerbund der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

können Sie Finanzierungsverträge von 5.000 Euro bis<br />

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den Rest überlassen Sie uns. Das Einzige, was jetzt<br />

für Sie noch zu tun bleibt, ist die individuelle<br />

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aGraViS raiffeisen aG<br />

das unternehmen führt seinen kontinuierlichen wachstumskurs weiter fort.<br />

M it<br />

einem Umsatzplus von 14 % auf<br />

mehr als 4,4 Mrd. Euro (2006: 3,9<br />

Mrd. Euro) und einem Ergebniszuwachs von<br />

rund 19 % auf 17,2 Mio. Euro vor Steuern hat<br />

das Agrarhandels­ und Dienstleistungsunternehmen<br />

im vergangenen Geschäftsjahr<br />

weiter zugelegt. „Wir haben damit im dritten<br />

vollen Geschäftsjahr nach der Fusion zur<br />

AGRAVIS Raiffeisen AG erneut einen Schritt<br />

nach vorn gemacht. Nach Sanierung und<br />

Fusion sind wir nun bei der Optimierung<br />

angekommen“, beschreibt der Vorsitzende<br />

des Vorstandes, Dr. Clemens Große Frie, die<br />

Entwicklung.<br />

Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zeigt<br />

sich Große Frie zufrieden: „Das Umfeld der<br />

Landwirtschaft hat sich aufregend und positiv<br />

entwickelt. Davon haben wir profitiert.<br />

Die weltweiten Preissteigerungen bei Agrar­<br />

rohstoffen spiegeln sich teilweise im Umsatzplus<br />

wider, aber zum Gesamtergebnis tragen<br />

auch weitere Marktanteilsgewinne bei.“<br />

Maßgeblich für den guten Verlauf waren die<br />

operativen Erfolge der Bereiche. Besonders<br />

erfreulich war die Umsatzentwicklung im<br />

Technikbereich. Hier konnte bei einem Umsatz<br />

von 580 Mio. Euro erneut ein positives<br />

Ergebnis geschrieben werden. Auch in den<br />

Bereichen Pflanze und Tiere wurde ein Umsatzplus<br />

erzielt. Einen Umsatzrückgang verzeichnete<br />

der Bereich Energie: Hier machte<br />

sich der milde Winter mit einem um rund<br />

30 % geringeren Absatz von Heizöl stark<br />

bemerkbar. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte<br />

musste auch der Bereich Bauservice<br />

Umsatzrückgänge hinnehmen. Die Umsätze<br />

im Bereich Raiffeisen­Märkte entwickelten<br />

sich stabil.<br />

Gezielte unternehmerische Schritte wie<br />

die Verbesserung des Risikomanagements,<br />

Strukturoptimierungen und Kostensenkungen<br />

haben positive Wirkung auf das<br />

Unternehmensergebnis gezeigt. Darüber<br />

hinaus ist der Konzern mit operativen<br />

Holdingstrukturen so aufgebaut worden,<br />

dass die geschäftliche Verantwortung immer<br />

mehr in die Dezentrale, also Richtung Kunde,<br />

verlagert wird. Die Geschäftsführer vor<br />

Ort – egal, ob in den regionalen Technik­<br />

Gesellschaften, Bauservice­Einheiten oder<br />

im Agrargeschäft – sind dadurch noch näher<br />

am Kunden.<br />

ausblick<br />

Auch im Geschäftsjahr 2008 setzt die<br />

AGRAVIS auf Wachstum: Investitionen in<br />

die Qualität und Kompetenz der Mitarbeiter,<br />

aber auch in die Vertriebsleistung und in<br />

den Standortausbau stehen auf dem Plan.<br />

Zugleich investiert das Unternehmen nicht<br />

nur weiterhin überdurchschnittlich in Fach­<br />

und Führungskräfte, sondern auch in sein<br />

Ausbildungsengagement. Derzeit bestehen<br />

über 400 Ausbildungsverhältnisse in der<br />

AGRAVIS­Gruppe. Zudem werden auch in<br />

Zukunft die partnerschaftlichen Kooperationen<br />

mit genossenschaftlichen Verbundpartnern<br />

weiter intensiviert.<br />

74 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

dialog 6-7/2008


Wir helfen wachsen.<br />

Wenn Landwirte zufrieden ihre Ernte einfahren, Bauherren Richtfest feiern oder<br />

die Versorgung mit Kraftstoffen sichergestellt ist – dann hat die AGRAVIS Raiffeisen<br />

AG dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Als modernes Agrarhandels-<br />

und Dienstleistungsunternehmen unterstützen wir unsere genossenschaftlichen<br />

Vertriebspartner, die Landwirtschaft und die Menschen im ländlichen Raum mit<br />

qualitativ hochwertigen Produkten, umfangreichem Know-how, fachkundiger<br />

Beratung sowie erstklassigem Service. In den Bereichen Pflanzen, Tiere, Technik,<br />

Bauservice, Märkte, Energie. Wir tun alles, um Partner Nummer eins für unsere<br />

Genossenschaften, Kunden und Aktionäre zu sein: Wir helfen, profitabler zu arbeiten,<br />

effizientere Leistungen zu erbringen und höhere Erträge zu erzielen.<br />

Wir helfen wachsen.<br />

PFLANZEN TIERE TECHNIK BAUSERVICE MÄRKTE ENERGIE


norddeutsche Genossenschaftliche<br />

Beteiligungs-aktiengesellschaft (nGB)<br />

dividende angehoben – Kapitalinteressen des nordens im genossenschaftlichen<br />

Verbund vertreten.<br />

d ie<br />

Norddeutsche Genossenschaftliche<br />

Beteiligungs­AG bündelt für ihre<br />

Aktionäre – das sind im Wesentlichen die<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken der acht<br />

norddeutschen Bundesländer – Kapital und<br />

die damit verbundenen Interessen. Die NGB<br />

hält Beteiligungen an genossenschaftlichen<br />

Verbundunternehmen, so beispielsweise an<br />

der DZ BANK AG eine Beteiligung von 16,9 %<br />

und an der R+V Versicherung AG 1,3 %.<br />

Bei ihren Vermögenspositionen haben sich<br />

bei den DZ­BANK­Aktien Veränderungen<br />

ergeben, da die Gesellschaft mit dem Ziel<br />

der Stimmbündelung 1.253.472 DZ BANK­<br />

Aktien aufgekauft hat. Mit einer Kapitalerhöhung<br />

im September 2006 refinanzierte<br />

die NGB den Erwerb von DZ BANK­Aktien<br />

Anzeige<br />

primär aus einer von der DZ BANK im Juni<br />

2006 durchgeführten Kapitalerhöhung. Der<br />

Emissionspreis betrug 88 Euro. Die Aktionäre<br />

führten der NGB rund 85 Mio. Euro<br />

Kapital zu.<br />

Die Bilanzsumme der Gesellschaft beträgt<br />

984 Mio. Euro. Die Erträge aus Beteiligungen<br />

belaufen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

auf 35,6 Mio. Euro (28,5 Mio. Euro im Jahr<br />

2006). Die Erträge aus anderen Wertpapieren<br />

und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />

betrugen 3,7 Mio. Euro (2006: 3,6 Mio.<br />

Euro). Der Zinsaufwand fiel von 9,9 Mio.<br />

Euro auf 9,7 Mio. Euro. Abschreibungen,<br />

Personalaufwand und sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen lagen bei unverändert<br />

0,7 Mio. Euro.<br />

Den anderen Gewinnrücklagen wurden<br />

1,3 Mio. Euro zugeführt. Es ergab sich ein<br />

Bilanzgewinn von 25.550.416,95 Euro. Die<br />

Dividende wurde auf 1,40 Euro (5,38 %) je<br />

Stückaktie angehoben.<br />

76 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

dialog 6-7/2008


der FinanzVerbund<br />

union investment<br />

Beste deutsche Fondsgesellschaft.<br />

In einem schwierigen Marktumfeld ist es der<br />

Union Investment als Fondsgesellschaft des<br />

genossenschaftlichen FinanzVerbundes <strong>2007</strong><br />

gelungen, die Assets under Management um<br />

10 % auf 174,5 Mrd. Euro zu steigern. Mit<br />

einem Nettoabsatz von 12,2 Mrd. Euro wurde<br />

das Neugeschäft – maßgeblich aus dem<br />

Privatkundengeschäft – nahezu verdoppelt.<br />

Absatzspitzenreiter war erneut der UniOpti4,<br />

der mit einem Fondsvolumen von 18 Mrd.<br />

Euro mit Abstand größte Publikumsfonds in<br />

Deutschland. Auch im institutionellen Geschäft<br />

stiegen die Assets under Management<br />

um 14 % auf 72,6 Mrd. Euro. Zum sechsten<br />

Mal in Folge erhielt Union die Höchstnote<br />

als beste deutsche Fondsgesellschaft.<br />

Kreditwerk<br />

Kompetente unterstützung.<br />

Die VR Kreditwerk Hamburg­Schwäbisch<br />

Hall AG ist das Kreditkompetenzcenter für<br />

den genossenschaftlichen FinanzVerbund.<br />

Über sein Processing­ und Beratungsangebot<br />

hinaus entwickelt das Kreditwerk gemeinsam<br />

mit Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

weitere Lösungen zur Stärkung ihrer Marktposition.<br />

Beispielsweise hat das Kreditwerk<br />

im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> mehrere Primärbanken<br />

bei der Konzeption Regionaler ServiceCenter<br />

unterstützt. Diese bieten Banken<br />

die Möglichkeit, ihre Kreditbearbeitung vor<br />

Ort zu bündeln und zugleich von der Processing­<br />

und IT­Kompetenz des Kreditwerks zu<br />

profitieren.<br />

Vr lEaSinG<br />

deutliche Steigerung im neugeschäftsvolumen.<br />

Die VR LEASING AG hat <strong>2007</strong> ihre sehr<br />

guten Vorjahreszahlen erneut übertroffen und<br />

zum sechsten Mal in Folge ein Rekordergebnis<br />

erreicht. Das Neugeschäftsvolumen in der<br />

Absatz­ und Investitionsfinanzierung (Leasing,<br />

Mietkauf und Investitionskredit) wuchs<br />

auf 4,68 Milliarden Euro, einem Plus von 18,1<br />

% gegenüber 2006. Im Inland konnte die VR<br />

LEASING um 11,1 % zulegen. Die Vertragsanzahl<br />

im Neugeschäft wurde um insgesamt<br />

5,7 % auf 156.239 Stück gesteigert. Damit baut<br />

sie, bezogen auf die Stückzahl, ihre Marktführerschaft<br />

in Deutschland aus.<br />

dG hYP<br />

Sicherer Partner und Produktanbieter.<br />

Die DG HYP hat sich <strong>2007</strong> neu ausgerichtet<br />

und konzentriert sich zukünftig auf das<br />

gewerbliche Immobilienkreditgeschäft.<br />

Als leistungsstarke Immobilienbank im<br />

genossenschaftlichen FinanzVerbund steht<br />

sie den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

als Partner und Produktanbieter zur Seite. In<br />

der gewerblichen Immobilienfinanzierung<br />

konnte die DG HYP den Expansionskurs der<br />

vergangenen Jahre erfolgreich fortsetzen. So<br />

übertrifft das Neu­ und Verlängerungsgeschäft<br />

mit 3,2 Mrd. Euro den Vorjahreswert<br />

von 2006 um 36 %. Im Kommunalkreditgeschäft<br />

ist die DG HYP im FinanzVerbund<br />

führend. Rund 45 % aller deutschen Kommunen<br />

nehmen Leistungen der DG HYP in<br />

Anspruch. Das Neu­ und Verlängerungsgeschäftsvolumen<br />

in diesem Geschäftsfeld<br />

betrug <strong>2007</strong> 2,1 Mrd. Euro.<br />

78 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

dialog 6-7/2008


teamBank<br />

Bedeutender Schritt im<br />

Konsumentengeschäft.<br />

Im ersten Jahr als TeamBank AG ist der<br />

Nürnberger Ratenkreditspezialist mit dem<br />

easyCredit Fairness­Paket einen bedeutenden<br />

Schritt im Konsumentengeschäft gegangen.<br />

Mit Deutschlands fairem Ratenkredit setzen<br />

die genossenschaftlichen Partnerbanken<br />

damit Bestmarken: Deutschlands längstes<br />

Rückgaberecht, Flexibilität für Kunden durch<br />

Sondertilgungen und Ablösungen sowie<br />

der Verzicht bei Zahlungsschwierigkeiten<br />

auf gerichtliche Maßnahmen – sofern der<br />

Kunde kooperiert. Damit wird in diesem<br />

Marktsegment nicht länger die Preisschlacht<br />

gefördert, sondern eine Leistungsdiskussion<br />

ermöglicht.<br />

Münchner<br />

hypohekenbank<br />

Marktführer in der privaten<br />

immobilienfinanzierung.<br />

Die Münchener Hypothekenbank eG<br />

– Marktführer in der privaten Immobilienfinanzierung<br />

im genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbund – ist im Jahr <strong>2007</strong> weiter<br />

gewachsen. Das Neugeschäft entwickelte sich<br />

in den beiden Kerngeschäftsfeldern Wohnungsbau<br />

und gewerbliches Kreditgeschäft<br />

wie geplant. Ausgehend vom hohen Niveau<br />

des Vorjahres konnte es um weitere 41,7 %<br />

auf 3,4 Mrd. Euro gesteigert werden. Dies<br />

wirkte sich auch positiv auf den Bestand an<br />

Hypothekendarlehen aus, der um fast 2 Mrd.<br />

Euro auf 14,1 Mrd. Euro stieg. Die Bilanzsumme<br />

erhöhte sich von 31,9 Mrd. Euro auf<br />

32,9 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis nach<br />

Risikovorsorge verbesserte sich um 13,4 %<br />

auf 31,6 Mio. Euro. Die Cost­Income­Ratio<br />

konnte von 51,5 % auf 49,8 % ein weiteres<br />

Mal gesenkt werden.<br />

dialog 6-7/2008<br />

dZ BanK Gruppe<br />

Zufrieden stellendes Ergebnis.<br />

Die DZ BANK Gruppe hat sich in einem<br />

herausfordernden Wettbewerbsumfeld gut<br />

behauptet. Die Ergebnisentwicklung spiegelt<br />

insgesamt die Lage an den Finanzmärkten<br />

wider. Das erwirtschaftete Ergebnis vor Steuern<br />

ist <strong>2007</strong> für den DZ BANK Konzern auf<br />

1.068 Mio. Euro (2006: 2.067 Mio. Euro) zurückgegangen.<br />

Der Konzernjahresüberschuss<br />

betrug 897 Mio. Euro (2006: 1.859 Mio.<br />

Euro). Trotz der Einflüsse der Finanzmarktkrise<br />

erreichen die Provisionszahlungen und<br />

Bonifikationen aus der DZ BANK Gruppe an<br />

die Genossenschaftsbanken 1,73 Mrd. Euro<br />

(+ 88 Mio. Euro).<br />

dG VErlaG<br />

Positive Entwicklung aufgrund<br />

von MiFid.<br />

Der Deutsche Genossenschafts­Verlag eG (DG<br />

VERLAG) in Wiesbaden – das Medien­, Handels­<br />

und Systemhaus des genossenschaftlichen<br />

Verbundes – erzielte im Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />

einen Umsatz vor Erlösschmälerung von insgesamt<br />

175,5 Millionen Euro (143,7 Millionen<br />

Euro im Jahr 2006). Beeinflusst wurde diese<br />

positive Umsatzentwicklung von den Maßnahmen<br />

rund um die Entwicklung und Umsetzung<br />

der „MiFID­Informationsschriften“<br />

aufgrund des Inkrafttretens der EU­Richtlinie<br />

„Markets in Financial Instruments Directive“<br />

(MiFID) zum 1. November <strong>2007</strong>. Vorbehaltlich<br />

der Zustimmung der Generalversammlung<br />

plant das Unternehmen, eine Dividende in<br />

Höhe von 6 % auf die Geschäftsanteile sowie<br />

eine genossenschaftliche Rückvergütung in<br />

Höhe von 4,5 % auszuschütten. Zum Jahresende<br />

<strong>2007</strong> beschäftigte der DG VERLAG 447<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wurde<br />

von 1.308 Mitgliedern getragen.<br />

Bausparkasse<br />

Schwäbisch hall<br />

nach wie vor spitze.<br />

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall konnte<br />

<strong>2007</strong> mit 872.000 Verträgen über 27,4 Mrd.<br />

Euro Bausparsumme den Marktanteil auf gut<br />

29 % steigern. Insgesamt werden 7 Mio. Verträge<br />

über eine Bausparsumme von 198 Mrd.<br />

Euro betreut. Die Auszahlungen von Bauspardarlehen<br />

stieg um 34 % auf 2 Mrd. Euro. Die<br />

Baugeld­Zuteilung betrug 11 Mrd. Euro. Das<br />

Baufinanzierungsvolumen erreichte 9,6 Mrd.<br />

Euro. Zusammen mit den Genossenschaftsbanken<br />

hat der Schwäbisch Hall­Vertrieb<br />

Vorsorgeprodukte für den Verbund über 6,2<br />

Mrd. Euro abgesetzt.<br />

r+V Versicherung<br />

in allen Sparten Marktanteile<br />

gewonnen.<br />

Die R+V Versicherung hat ihre seit Jahren<br />

erfolgreiche Wachstumsstrategie auch<br />

<strong>2007</strong> fortgesetzt. Insgesamt stiegen die<br />

Beitragseinnahmen des R+V Konzerns um<br />

3,9 % auf 9,3 Milliarden Euro (R+V Gruppe:<br />

9,5 Milliarden Euro). In allen Sparten wuchs<br />

R+V deutlich über dem Markt: Die R+V<br />

Lebens­ und Pensionsversicherer erzielten einen<br />

beachtlichen Beitragszuwachs von 4,3 %<br />

und steigerten ihren Marktanteil an den<br />

Neubeiträgen auf 10 %. Die R+V Krankenversicherung<br />

konnte erneut zweistellig wachsen.<br />

In der Schaden­/Unfallversicherung<br />

setzte sich R+V mit 3,6 % Beitragssteigerung<br />

deutlich vom stagnierenden Markt ab.<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

79


d ie<br />

Entwicklung der Genossenschaftsorganisation<br />

die genossenschaftliche Gruppe ist ein bedeutender wirtschaftsfaktor der deutschen<br />

Volkswirtschaft.<br />

Zahl der Mitgliedschaften ist <strong>2007</strong><br />

auf rund 17,8 Millionen angestiegen.<br />

Somit ist der genossenschaftliche Verbund<br />

nach wie vor die mitgliederstärkste<br />

Wirtschafts organisation in Deutschland.<br />

Die Beratung und Betreuung der Genossenschaften,<br />

deren Vertretung gegenüber der<br />

deutschen und europäischen Politik sowie<br />

staatlichen Stellen obliegt neben den genossenschaftlichen<br />

Regionalverbändenden den<br />

fünf genossenschaftlichen Bundesverbänden.<br />

deutscher<br />

Genossenschafts-<br />

und raiffeisenverband<br />

e.V. (dGrV)<br />

Förderung und Entwicklung des<br />

Genossenschaftswesens und des<br />

genossenschaftlichen Prüfungswesens.<br />

Der Verband entwickelt Konzepte und<br />

einheitliche Standards für Fragen der Rechnungslegung<br />

und Prüfung und ist damit das<br />

Kompetenzzentrum für seine Mitglieder.<br />

Auf dieser Grundlage vertritt der DGRV<br />

die gemeinsamen wirtschaftspolitischen,<br />

rechtspolitischen und steuerpolitischen<br />

Belange. Darüber hinaus berät und fördert<br />

er seine Verbandsmitglieder. Die Wahrnehmung<br />

bildungspolitischer Belange und die<br />

Koordinierung der genossenschaftlichen<br />

Bildungsarbeit sind weitere Aufgaben.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt der Projektarbeit<br />

lag <strong>2007</strong> in der Begleitung der internationalen<br />

Entwicklungen und der daran<br />

anknüpfenden Umsetzung in die nationale<br />

Gesetzgebung: wie beispielsweise IASB,<br />

IFRS, ISA, BilMoG oder IDW PS 210, 261<br />

und 300.<br />

Wichtige Zahlen der Gesamtorganisation (31.12.<strong>2007</strong>)<br />

Anzahl Bilanzsumme<br />

Mrd . Euro<br />

Kreditgenossenschaften 1232 1) 632 16,1<br />

Zentralbanken und Verbundunternehmen des<br />

genossenschaftlichen Finanzverbundes<br />

Raiffeisen-, Waren-, Dienstleistungs-<br />

und Agrargenossenschaften<br />

einschließlich Zentralen<br />

Gewerbliche Waren- und<br />

Dienstleistungsgenossenschaften<br />

einschließlich Zentralen<br />

Konsum- und Dienstleistungs-<br />

genossenschaften<br />

2) 3)<br />

10 553<br />

Anzahl Umsatz<br />

Mrd . Euro<br />

3 .086 1) 39,1 3) 2,1 3)<br />

1 .019 3) 98,2 3) 0,2<br />

139 3) 2 4) 0,6<br />

Mitglieder<br />

Mio .<br />

Mitglieder<br />

Mio .<br />

Insgesamt 5 .291 3) 3) 5) 17,6<br />

1) davon 195 Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft, 2) addierte Bilanzsumme der DZ BANK-Gruppe<br />

und der WGZ BANK-Gruppe, 3) vorläufige Zahlen, 4) geschätzt, 5) einschließlich Doppelmitgliedschaften<br />

Stand 03.04.2008<br />

Genossenschaftliche Grundsatzarbeit zu<br />

Fragen der Betriebswirtschaft, der Rechnungslegung<br />

und der Wirtschaftsprüfung<br />

wird in der Abteilung Grundsatzfragen/<br />

Mitgliederbetreuung geleistet. Eng hiermit<br />

verbunden ist die Prüfungsabteilung<br />

des DGRV. Im Prüfungsbereich geht es<br />

in erster Linie darum, die Aufgaben als<br />

gesetzlicher Prüfungsverband möglichst<br />

effizient für die Mitglieder zu erfüllen.<br />

Die Abteilung Rechtsberatung erstellt<br />

Gutachten zu grundsätzlichen, spartenübergreifenden<br />

Rechtsfragen und<br />

nimmt Stellung zu Gesetzentwürfen von<br />

übergeordneter Bedeutung, besonders<br />

im Genossenschafts­, im Bilanz­ und im<br />

Gesellschaftsrecht.<br />

Die Abteilung Steuerberatung vertritt die<br />

übergreifenden steuerpolitischen Interessen<br />

der Genossenschaftsorganisation.<br />

Zu den zentralen Aufgaben gehört die<br />

frühzeitige Information der Genossenschaftsverbände<br />

und Genossenschaften<br />

über Änderungen in der Rechtsprechung<br />

und Gesetzgebung.<br />

Die internationalen Aktivitäten des DGRV<br />

sind sehr eng mit der gesamten Genossenschaftsorganisation<br />

in Deutschland verbunden.<br />

Zum einen unterstützt der DGRV<br />

genossenschaftliche Unternehmen und<br />

Banken bei deren Aktivitäten im Ausland,<br />

zum anderen wird die internationale Arbeit<br />

im Bereich der Genossenschaftsberatung<br />

von den Bundesverbänden, den Regionalverbänden,<br />

den Zentralen und den Genossenschaften<br />

der unterschiedlichen Sektoren in<br />

großem Umfang unterstützt.<br />

Die benannten Aufgabenfelder verdeutlichen<br />

das breite Leistungsspektrum des DGRV. In diesen<br />

Bereichen nimmt der Verband die Interessenvertretung<br />

der genossenschaftlichen Gruppe<br />

bei übergeordneten Themen im In­ und Ausland<br />

wahr. In den jeweiligen Sparten werden die<br />

Genossenschaften von den vier Bundesverbänden<br />

BVR, DRV, ZGV und ZdK vertreten.<br />

80 GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

dialog 6-7/2008


Bundesverband<br />

der deutschen<br />

Volksbanken und<br />

raiffeisenbanken<br />

e.V. (BVr)<br />

Strategisches Kompetenz zentrum<br />

der genossenschaftlichen Gruppe.<br />

Der BVR hat auch <strong>2007</strong> die Interessen der<br />

Mitgliedsbanken und des Verbundes gegenüber<br />

Aufsicht und Gesetzgebungsinstanzen<br />

auf nationaler, europäischer und internationaler<br />

Ebene in vielfältigen Themenbereichen<br />

erfolgreich vertreten.<br />

Als strategisches Kompetenzzentrum für<br />

die genossenschaftliche Gruppe legte der<br />

BVR mit dem Kompass 2008 im Jahr <strong>2007</strong><br />

erstmalig eine gemeinschaftliche Rahmenplanung<br />

für den gesamten Finanzverbund<br />

vor. Dabei besteht eine enge Verbindung zu<br />

den Fachratsprojekten. Den rund 1.230 Mitgliedsbanken<br />

des BVR bietet diese in Zahlen<br />

gefasste Zukunft eine Orientierungshilfe für<br />

die eigene autonome Planung.<br />

Dass die genossenschaftliche Bankengruppe<br />

ein vertrauenswürdiges und sicheres<br />

Netzwerk darstellt, bewies auch <strong>2007</strong> die vom<br />

BVR betriebene Sicherungseinrichtung der<br />

Gruppe. Auch in Zeiten der Krisen auf den<br />

internationalen Finanzmärkten garantierte<br />

sie Institutsschutz und schützte Einlagen<br />

ihrer über 30 Millionen Kunden und über<br />

16 Millionen Mitglieder zu 100 %.<br />

Zentralverband<br />

Gewerblicher<br />

Verbundgruppen<br />

e.V. (ZGV)<br />

in seiner arbeit voll und ganz<br />

bestätigt.<br />

Unter seinem Dach vereint der ZGV nahezu<br />

200.000 mittelständische Unternehmen<br />

dialog 6-7/2008<br />

in 320 Verbundgruppen unterschiedlicher<br />

Rechtsform. Deren Anschlusshäuser<br />

erwirtschafteten mit 2,5 Mio. Vollzeitbeschäftigten<br />

einen Umsatz von rund 350<br />

Mrd. Euro und stellten 440.000 Ausbildungsplätze<br />

bereit.<br />

Die ZGV­Mitglieder aus 45 Branchen<br />

erwirtschafteten im Jahr <strong>2007</strong> einen Kooperationsumsatz<br />

von rund 135 Mrd. Euro.<br />

Diese Zahlen belegen erneut die steigende<br />

Bedeutung von Verbundgruppen in einem<br />

sich weiterhin verschärfenden Wettbewerb.<br />

Der ZGV berät die Verbundgruppenzentralen<br />

umfassend im anspruchsvollen Zusammenspiel<br />

mit deren Mitgliedern, bildet ein<br />

Forum für den Erfahrungsaustausch zu<br />

aktuellen, unternehmenspolitischen Themen,<br />

organisiert nationale und europäische<br />

Veranstaltungen mit Politik und Unternehmensführung<br />

und nimmt über die Landesverbände<br />

eine Arbeitgeberrolle wahr.<br />

deutsche<br />

raiffeisen verband<br />

e.V. (drV)<br />

Erfolg in schwierigen Zeiten.<br />

Die 3.086 Raiffeisen­Genossenschaften<br />

des DRV erzielten <strong>2007</strong> einen addierten<br />

Umsatz von über 40 Mrd. Euro (+ 8,9 %).<br />

Die Agrar­ und Ernährungswirtschaft erlebt<br />

einen bislang nicht gekannten Nachfrageboom<br />

und Preisanstieg – mit Ausnahme<br />

der Veredelungswirtschaft. Das vorrangig<br />

preisbedingte Umsatzplus betraf aber nicht<br />

alle Sparten gleichermaßen. Belastend wirkten<br />

insbesondere die Kostensteigerungen bei<br />

Energie, Verpackung und Logistik. Größter<br />

Umsatzträger ist mit 18,9 Mrd. Euro<br />

(+4,8 %) die Ware, gefolgt von der Milch mit<br />

rund 11,4 Mrd. Euro (+21,3 %) und Vieh­<br />

und Fleisch mit 4,2 Mrd. Euro (+2,3 %).<br />

Die dynamische Strukturanpassung der<br />

Genossenschaften in Handel und Verarbeitung<br />

mit fortschreitender Konzentration<br />

hält an. Die Wettbewerbsfähigkeit in der EU<br />

und international auf den Nahrungsmittel­<br />

Märkten wurde ausgebaut.<br />

Zentralverband<br />

deutscher Konsumgenossenschaften<br />

e.V. (ZdK)<br />

interessenvertretung der kleinen<br />

Genossenschaften verzeichnet<br />

starke neugründungsaktivitäten.<br />

Der Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften<br />

e.V. umfasste Ende<br />

<strong>2007</strong> 121 Genossenschaften mit insgesamt<br />

402.000 Mitgliedern. Der ZdK kümmert<br />

sich intensiv um die Neugründung von<br />

Genossenschaften – fast die Hälfte seiner<br />

Mitglieder ist in den letzten fünf Jahren<br />

gegründet worden.<br />

Dies hat zu einer Verlagerung hin zu<br />

Dienstleistungs­ und neuartigen Konsumgenossenschaften<br />

geführt. Allerdings steht<br />

allein die Kieler coop eG für gut zwei Drittel<br />

des gesamten konsumgenossenschaftlichen<br />

Umsatzes in Deutschland.<br />

Der ZdK sieht sich vorrangig als Interessenvertretung<br />

der kleinen Genossenschaften<br />

und setzt sich dafür ein, die Attraktivität<br />

der Rechtsform zu erhöhen, um auch in<br />

Deutschland wieder zu wachsenden Genossenschaftszahlen<br />

zu kommen.<br />

GeNOsseNsCHAFTsVerbuND<br />

81


Alles unter einem Dach<br />

Gut, dass der Verbund sogar eine<br />

Schweizer Privatbank hat.<br />

MehrWert für Ihr Vermögen<br />

DZ PRIVATBANK (Schweiz) AG<br />

Münsterhof 12<br />

8022 Zürich<br />

Telefon +41 44 214 91 11<br />

Fax +41 44 214 92 85<br />

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Alles aus einer Hand – das ist das Erfolgsgeheimnis des<br />

FinanzVerbundes. Dabei darf eine verbundeigene Privatbank<br />

in der Schweiz nicht fehlen. Zeigen Sie, dass Sie auch für<br />

Ihre vermögenden Privat- und Firmenkunden die kompetente<br />

Adresse sind. Und nutzen Sie dabei das Angebot der<br />

DZ PRIVATBANK Schweiz.


dialog 6-7/2008<br />

Jahresabschluss<br />

zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

genossenschaftsverband<br />

norddeutschland e.V.<br />

30627 Hannover<br />

Bestandteile Jahresabschluss<br />

1. Bilanz<br />

2. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

3. Anhang<br />

-1-<br />

Allgemeines / VerbAnd<br />

83


1. bilanz zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

A. Anlagevermögen<br />

i. immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u. ä.<br />

Rechte und Werte sowie Lizenzen<br />

2. Geleistete Anzahlungen<br />

ii. sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte u. Bauten einschl.<br />

der Bauten auf fremden Grundstücken<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau<br />

iii. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

2. Beteiligungen<br />

3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften<br />

4. Wertpapiere des Anlagevermögens<br />

5. Sonstige Ausleihungen<br />

b. Umlaufvermögen<br />

84 Allgemeines / VerbAnd<br />

dialog 6-7/2008<br />

-2-<br />

Geschäftsjahr Vorjahr<br />

EUR | Ct EUR | Ct EUR<br />

207.330,61<br />

18.000,00 225.330,61<br />

11.248.404,94<br />

92.579,99<br />

1.038.479,83<br />

218.854,06 12.598.318,82<br />

137.636,41<br />

2.389.741,73<br />

14.260,00<br />

56.422.250,00<br />

2.252.768,30 61.216.656,44<br />

370.938<br />

0<br />

12.079.440<br />

99.630<br />

856.493<br />

0<br />

137.636<br />

2.548.206<br />

22.260<br />

52.499.000<br />

1.178.750<br />

Anlagevermögen insgesamt 74.040.305,87 69.792.353<br />

i. Vorräte<br />

1. Fertige Erzeugnisse und Waren 8.397,05 8.654<br />

ii. Forderungen und sonstige Vermögens gegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

3. Sonstige Vermögensgegenstände<br />

4.370.504,80<br />

807.878,63<br />

3.226.042,40 8.404.425,83<br />

Aktivseite<br />

5.127.729<br />

999.228<br />

3.640.350<br />

iii. Wertpapiere<br />

1. Sonstige Wertpapiere 25.230.083,62 19.666.573<br />

iV. Kassenbestand und guthaben bei Kreditinstituten 5.980.238,31 9.745.815<br />

C. rechnungsabgrenzungsposten summe der Aktivseite 53.576,68 3.436<br />

summe der Aktivseite 113.717.027,36 108.984.138


1. bilanz zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

dialog 6-7/2008<br />

A. eigenkapital<br />

i. rücklagen<br />

1. Reservefonds<br />

- davon aus dem Jahresüberschuss<br />

des Geschäftsjahres eingestellt 1.150.000,00 EUR<br />

2. Betriebsrücklage<br />

- davon aus dem Bilanzgewinn<br />

des Vorjahres eingestellt 8.304,59 EUR<br />

- davon aus dem Jahresüberschuss<br />

des Geschäftsjahres eingestellt 3.230.000,00 EUR<br />

-3-<br />

Geschäftsjahr Vorjahr<br />

EUR | Ct EUR | Ct EUR<br />

10.000.000,00 8.850.000<br />

13.566.000,00 10.327.695<br />

3. Sonderfonds 13.314.000,00 36.880.000,00 13.314.000<br />

(32.491.695)<br />

ii. bilanzgewinn<br />

1. Gewinnvortrag<br />

2. Jahresüberschuss<br />

3. Einstellungen in Rücklagen<br />

a) Einstellung in den Reservefonds<br />

b) Einstellung in die Betriebsrücklage<br />

b. rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen<br />

2. Steuerrückstellungen<br />

3. Sonstige Rückstellungen<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

2. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

davon<br />

- aus Steuern 1.597.254,90 EUR<br />

- im Rahmen der sozialen Sicherheit 271.669,30 EUR<br />

11.215,06<br />

4.384.000,00<br />

-1.150.000,00<br />

- 3.230.000,00 15.215,06<br />

4.292<br />

15.228<br />

eigenkapital insgesamt 36.895.215,06 32.511.215<br />

59.627.494,02<br />

1.175.000,00<br />

12.408.923,26 73.211.417,28<br />

1.230.718,21<br />

2.186.356,56 3.417.074,77<br />

Passivseite<br />

0<br />

0<br />

55.142.353<br />

50.000<br />

18.093.134<br />

875.211<br />

2.108.258<br />

(1.498.707)<br />

(295.444)<br />

d. rechnungsabgrenzungsposten 193.320,25 203.967<br />

summe der Passivseite 113.717.027,36 108.984.138<br />

Allgemeines / VerbAnd<br />

85


2. gewinn- und Verlustrechnung<br />

für die Zeit vom 01.01.<strong>2007</strong> bis 31.12.<strong>2007</strong><br />

1. Leistungsentgelte<br />

2. Verbandsbeiträge<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge<br />

4. Personalaufwand<br />

a) Löhne und Gehälter<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />

für Altersversorgung und für Unterstützung<br />

davon für Altersversorgung 8.894.547,54 EUR<br />

5. Abschreibungen<br />

auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

7. Erträge aus Beteiligungen und Geschäftsguthaben<br />

davon aus verbundenen Unternehmen<br />

7a. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen<br />

43.500,00 EUR<br />

8. Erträge aus anderen Wertpapieren und<br />

Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 0,00 EUR<br />

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 15.224,36 EUR<br />

10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf<br />

Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

Geschäftsjahr Vorjahr<br />

EUR | Ct EUR | Ct EUR<br />

44.562.451,14<br />

9.917.315,24<br />

14.321.869,84 68.801.636,22<br />

46.343.608<br />

10.029.099<br />

7.478.950<br />

rohergebnis 68.801.636,22 63.851.657<br />

32.033.648,16<br />

13.762.939,53 45.796.587,69<br />

1.662.509,24<br />

17.741.290,27 19.403.799,51<br />

32.898.983<br />

11.960.146<br />

(6.647.049)<br />

1.774.472<br />

18.347.425<br />

Zwischensumme 3.601.249,02 -1.129.369<br />

177.270,53 264.138<br />

( 85.000)<br />

175.180,72<br />

405.862<br />

1.962.907,60<br />

1.160.293,92<br />

1.766.040<br />

(5.023)<br />

876.718<br />

(6.283)<br />

Zwischensumme (7-9) 3.475.652,77 3.312.758<br />

1.324.950,00<br />

85.000,00 2.065.702,77<br />

2.318.027<br />

0<br />

12. ergebnis der gewöhnlichen geschäftstätigkeit 5.666.951,79 -134.638<br />

13. Außerordentliche Erträge<br />

14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

15. Sonstige Steuern<br />

16. Jahresüberschuss<br />

17. Gewinnvortrag<br />

18. Einstellungen in Rücklagen<br />

a) Einstellung in den Reservefonds<br />

b) Einstellung in die Betriebsrücklage<br />

19. bilanzgewinn<br />

0,00<br />

19.461,26<br />

1.263.490,53<br />

4.384.000,00<br />

11.215,06<br />

1.150.000,00<br />

3.230.000,00<br />

315.926<br />

30.142<br />

135.918<br />

86 Allgemeines / VerbAnd<br />

dialog 6-7/2008<br />

-4-<br />

15.228<br />

4.292<br />

0<br />

0<br />

15.215,06 19.520


3. Anhang<br />

A. Allgemeine Angaben<br />

dialog 6-7/2008<br />

Der Jahresabschluss wurde unter Berücksichtigung der §§ 266,<br />

275 und 336 ff. HGB anhand des Mustervordrucks der<br />

Genossenschaftsorganisation aufgestellt.<br />

In der Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

ergaben sich keine Veränderungen.<br />

b. erläuterungen zu den bilanzierungs- und bewertungs methoden<br />

Bei Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

angewandt:<br />

- Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände<br />

wurden mit den Anschaffungskosten abzüglich<br />

planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet.<br />

- Auf Bauten wurden planmäßige lineare Abschreibungen<br />

vorgenommen. Bewegliche Anlagegegenstände sind linear,<br />

geringwertige Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens voll<br />

abgeschrieben und als Abgang behandelt worden.<br />

- Die Finanzanlagen wurden mit Anschaffungskosten bzw.<br />

mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Für<br />

Buchwertrisiken bei den Beteiligungen (TEUR 160) und für<br />

Abzinsungsbeträge im Hinblick auf unverzinsliche Sonstige<br />

Ausleihungen (TEUR 303) bestanden im Vorjahr entsprechende<br />

Risiko-Rückstellungen. Diese Rückstellungen wurden<br />

<strong>2007</strong> aufgelöst und dafür eine betragsgleiche Abschreibung<br />

auf Finanzanlagen vorgenommen.<br />

- Die Vorräte wurden mit den Anschaffungskosten bewertet.<br />

- Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden<br />

mit dem Nennwert abzüglich einer Pauschalwertberichtigung<br />

angesetzt. Bei zweifelhaft einbringlichen Forderungen<br />

wurden ausreichende Einzelwertberichtigungen abgesetzt.<br />

- Wertpapiere des Umlauf- und des Anlagevermögens repräsentieren<br />

insgesamt einen Nennwert von Mio. Euro 85,0. Sie sind<br />

mit den Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren Kurswert<br />

bewertet. Diese Bewertung nach dem strengen Niederstwertprinzip<br />

ergab zum Bilanzstichtag einen Abschreibungsbedarf<br />

von TEUR 830. Zum 31.12.<strong>2007</strong> sind alle über dem Nennwert<br />

der Wertpapiere liegenden Anschaffungskosten abgeschrieben.<br />

- Die flüssigen Mittel wurden in allen Fällen mit dem Nennwert<br />

angesetzt.<br />

- Für laufende Pensionen und Pensionsanwartschaften wurden<br />

bis zum 31.12.2006 Rückstellungen nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen gebildet, deren Berechnung ein<br />

-5-<br />

Posten, unter denen kein Betrag auszuweisen war, sind nicht<br />

aufgeführt. Die Postenbezeichnungen wurden dem Posteninhalt<br />

angepasst.<br />

Rechnungszins von 3,50 % zugrunde lag. Abweichend zum<br />

Vorjahr wurden zum 31.12.<strong>2007</strong> die Pensionsrückstellungen<br />

erstmals auf Basis der Bilanzierungsmethode nach IFRS IAS<br />

19 angesetzt und bewertet. Der Rückstellungsbetrag nach<br />

IAS 19 entspricht dabei dem Barwert der erreichten Anwartschaften<br />

(sog. „DBO – defined benefit obligation“). Die Berechnung<br />

der Pensionsrückstellungen für die leistungsorientierten<br />

Versorgungssysteme erfolgte dabei nach IAS 19 unter<br />

Zugrundelegung eines Rechnungszinses in Höhe von 4,5 %,<br />

eines Gehaltstrends in Höhe von 3 % und eines Rententrends<br />

in Höhe von 1,5 %. Diese Änderung hatte keinen wesentlichen<br />

Einfluss auf die Vermögens- und Finanzlage, belastete<br />

jedoch die Ertragslage mit TEUR 4.608. Der nach den steuerlichen<br />

Vorschriften des § 6 a EStG ermittelte Gesamtbetrag<br />

der Pensionsrückstellungen beträgt per 31.12.<strong>2007</strong> Mio. Euro<br />

41,4, der Unterschiedsbetrag der Rückstellung nach IAS 19<br />

zur steuerrechtlichen Rückstellung beläuft sich somit auf<br />

Mio. Euro 18,2.<br />

- Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen entsprechen<br />

den zu erwartenden Ausgaben. Die Rückstellungen für<br />

ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste wurden<br />

nach vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung gebildet.<br />

- Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Rückzahlungsbetrag<br />

angesetzt.<br />

- Rechnungsabgrenzungsposten sind nur für wesentliche Posten<br />

gebildet worden.<br />

Von den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des<br />

Vorjahres wurde – neben der Bewertung der Pensionsrückstellungen<br />

– insoweit abgewichen, als zum 31.12.<strong>2007</strong> die Bemessungsmaßstäbe<br />

bei den Rückstellungen und Wertberichtigungen<br />

strikt nach der IDW Stellungnahme zur<br />

Rechnungslegung von Vereinen (IDW HFA 14) ausgerichtet<br />

wurden. Teile der in der Vergangenheit unter Anwendung<br />

besonderer kaufmännischer Vorsicht gebildeten Rückstellungen<br />

und Wertberichtigungen waren insoweit zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

aufzulösen. Die Ertragslage wurde <strong>2007</strong> hierdurch in Höhe von<br />

TEUR 5.202 positiv beeinflußt.<br />

Allgemeines / VerbAnd<br />

87


C. entwicklung des Anlagevermögens<br />

(in EUR)<br />

1<br />

i. immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

u. ä. Rechte und Werte sowie<br />

Lizenzen<br />

2. Geleistete Anzahlungen<br />

ii. sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücks gleiche<br />

Rechte und Bauten, einschließlich<br />

der Bauten auf fremden Grundstücken<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen<br />

3. andere Anlagen, Betriebs-<br />

und Geschäftsausstattung<br />

4. Geleistete Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau<br />

iii. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

2. Beteiligungen<br />

3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften<br />

4. Wertpapiere des Anlagevermögens<br />

5. Sonstige Ausleihungen<br />

Anschaff.-/<br />

Herstell.kosten<br />

(historisch)<br />

(+)<br />

2<br />

1.725.259<br />

0<br />

Zugänge Um-<br />

buch ungen<br />

(+)<br />

3<br />

161.452<br />

18.000<br />

im Geschäftsjahr<br />

88 Allgemeines / VerbAnd<br />

dialog 6-7/2008<br />

-6-<br />

(+/-)<br />

4<br />

0<br />

0<br />

Abgänge Abschreibungen<br />

(kumuliert)<br />

(-)<br />

5<br />

0<br />

0<br />

(-)<br />

6<br />

1.679.380<br />

0<br />

Buchwert<br />

Geschäftsjahr<br />

AbschreibungenGeschäftsjahr<br />

(=)<br />

7 8<br />

207.331<br />

18.000<br />

325.059<br />

0<br />

1.725.259 179.452 0 0 1.679.380 225.331 325.059<br />

24.899.173<br />

116.240<br />

4.573.299<br />

0<br />

0<br />

0<br />

691.929<br />

218.854<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

342.761<br />

0<br />

13.650.768<br />

23.660<br />

3.883.987<br />

0<br />

11.248.405<br />

92.580<br />

1.038.480<br />

218.854<br />

831.035<br />

7.050<br />

499.365<br />

29.588.712 910.783 0 342.761 17.558.415 12.598.319 1.337.450<br />

137.636<br />

2.590.460<br />

22.260<br />

55.529.750<br />

1.178.750<br />

0<br />

1.536<br />

0<br />

7.005.850<br />

1.451.000<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

8.000<br />

2.486.000<br />

73.982<br />

0<br />

202.254<br />

0<br />

3.627.350<br />

303.000<br />

137.636<br />

2.389.742<br />

14.260<br />

56.422.250<br />

2.252.768<br />

0<br />

0<br />

160.000<br />

0<br />

727.350<br />

303.000<br />

59.458.856 8.458.386 0 2.567.982 4.132.604 61.216.656 1.190.350<br />

summe Anlagevermögen 90.772.827 9.548.621 0 2.910.743 23.370.399 74.040.306 2.852.859


d. erläuterungen zur bilanz und zur gewinn- und Verlustrechnung<br />

i. bilanz<br />

dialog 6-7/2008<br />

Der <strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V. besitzt folgende Kapitalanteile in Höhe<br />

von mindestens 20 % an anderen Unternehmen:<br />

Name und Sitz Anteil am<br />

Gesell-<br />

schafts-<br />

kapital %<br />

Treuhand- und beratungsgesellschaft<br />

nord mbH, Rendsburg<br />

Vr Forderungsmanagement<br />

genossenschafts-Treuhand gmbH, Hannover<br />

- davon an den Verband aufgrund des<br />

bestehenden Ergebnisabführungsvertrages abgeführt<br />

betriebswirtschaftlicher beratungs- und<br />

entwicklungs verbund bbe gmbH, Hannover<br />

- davon an den Verband aufgrund des bestehenden<br />

Ergebnisabführungsvertrages abgeführt<br />

- davon vorgesehene Ausschüttung an die Minderheitsgesellschafter<br />

barisco risikomanagement gmbH,<br />

Großensee<br />

- davon von der BBE GmbH aufgrund des bestehenden<br />

Ergebnisabführungsvertrages übernommen<br />

- davon vorgesehene Ausschüttung an die Minderheitsgesellschafter<br />

(mittelbare Beteiligung des Verbandes, die BBE GmbH<br />

ist an der Gesellschaft zu 70 % beteiligt)<br />

Die Forderungen beinhalten – wie im Vorjahr – keine Beträge<br />

mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr.<br />

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind<br />

TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 13) enthalten, die auch Forderungen<br />

an Beteiligungsunternehmen sind.<br />

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von<br />

100 2006<br />

<strong>2007</strong><br />

100 2006<br />

<strong>2007</strong><br />

78 2006<br />

<strong>2007</strong><br />

Eigenkapital der<br />

Gesellschaft<br />

Ergebnis der letzten<br />

Geschäftsjahre<br />

Jahr TEUR Jahr TEUR<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

Vr-inkasso nord gmbH, Hannover 74 2006<br />

<strong>2007</strong><br />

In den Sonstigen Rückstellungen sind zum 31.12.<strong>2007</strong> insbesondere enthalten:<br />

- Verpflichtungen aus Dienstverhältnissen inkl. Altersteilzeitverpflichtungen<br />

- Unterlassene Instandhaltungen<br />

- Ungewisse Verbindlichkeiten etc.<br />

- Sonstige rechtliche Verpflichtungen (Archivierung, Jahresabschluss, Geschäftsbericht etc.)<br />

-7-<br />

55<br />

38<br />

624<br />

293<br />

63<br />

50<br />

33<br />

37<br />

132<br />

115<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

TEUR 175 (Vorjahr: TEUR 323) sowie Sonstige Vermögensgegenstände<br />

in Höhe von TEUR 633 (Vorjahr: TEUR 676)<br />

enthalten.<br />

Im Posten „Sonstige Vermögensgegenstände“ sind folgende<br />

antizipative Beträge größeren Umfangs enthalten:<br />

- Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen<br />

TEUR 1.984 (Vorjahr: TEUR 1.907)<br />

22.866<br />

8.794<br />

0<br />

0<br />

317.344<br />

166.672<br />

12.870<br />

484<br />

88.517<br />

8.509<br />

12.870<br />

484<br />

297<br />

3.978<br />

-15.456<br />

43.336<br />

297<br />

3.978<br />

44.694<br />

7.616<br />

TEUR<br />

8.604<br />

914<br />

818<br />

1.695<br />

Allgemeines / VerbAnd<br />

89


Von den Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit<br />

Verbindlichkeiten<br />

- aus Lieferungen und Leistungen<br />

- sonstige Verbindlichkeiten<br />

In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind<br />

TEUR 107 (Vorjahr: TEUR 28) enthalten, die auch Verbindlichkeiten<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen sind.<br />

In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind<br />

TEUR 43 (Vorjahr: TEUR 32 ) enthalten, die auch Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Beteiligungsunternehmen sind.<br />

ii. gewinn- und Verlustrechnung<br />

- Prüfungsdienst<br />

- Akademie<br />

- Fachberatung<br />

- Auflösungen von Rückstellungen<br />

- Mieterlöse<br />

- Kostenerstattungen<br />

- Buchgewinn Abgang Beteiligung<br />

- Reisekosten<br />

- Akademien (Honorare Referenten, Verpflegung und Unterkunft)<br />

- Raumaufwendungen und Instandhaltungen<br />

- Beitragsaufwendungen<br />

- Aufwendungen für verschiedene Leistungen<br />

(Fremdhonorare, Projektaufwendungen z.B. DGRV/ADG etc.)<br />

Geschäftsjahr<br />

TEUR<br />

Die Umsatzerlöse (Leistungsentgelte) setzen sich wie folgt zusammen:<br />

bis zu 1 Jahr über 5 Jahre<br />

Am Bilanzstichtag bestanden keine Haftungsverhältnisse nach<br />

§ 251 HGB.<br />

Geschäftsjahr<br />

TEUR<br />

90 Allgemeines / VerbAnd<br />

dialog 6-7/2008<br />

1.231<br />

1.933<br />

In dem Posten „Sonstige betriebliche Erträge“ sind an größeren Posten enthalten:<br />

Größere Posten in den „Sonstigen betrieblichen Aufwendungen“ sind:<br />

-8-<br />

Vorjahr<br />

TEUR<br />

875<br />

1.836<br />

28.747<br />

11.642<br />

4.174<br />

Geschäftsjahr<br />

TEUR<br />

10.555<br />

1.336<br />

1.186<br />

0<br />

Geschäftsjahr<br />

TEUR<br />

3.878<br />

2.241<br />

2.107<br />

1.425<br />

768<br />

Geschäftsjahr<br />

TEUR<br />

0<br />

175<br />

Vorjahr<br />

TEUR<br />

Vorjahr<br />

TEUR<br />

0<br />

194<br />

30.771<br />

11.075<br />

4.498<br />

Vorjahr<br />

TEUR<br />

789<br />

1.360<br />

1.235<br />

3.375<br />

Vorjahr<br />

TEUR<br />

3.972<br />

2.181<br />

1.828<br />

1.396<br />

1.145


e. sonstige Angaben<br />

dialog 6-7/2008<br />

Es bestehen folgende, nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der<br />

Finanzlage von Bedeutung sind:<br />

- Mietverpflichtungen Büroräume (Jahresbetrag)<br />

- Mietverpflichtungen Betriebs- und Geschäftsausstattung (Jahresbetrag)<br />

- Erbbauzinsen (Jahresbetrag)<br />

Diese Verpflichtungen bestehen nicht gegenüber verbundenen Unternehmen.<br />

Die Zahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:<br />

Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte<br />

Zahl der Mitglieder<br />

01.01.<strong>2007</strong> 1.276<br />

Zugang <strong>2007</strong><br />

Abgang <strong>2007</strong><br />

449 109<br />

Zum Jahresende wurden 14 Prüfungsassistenten und 14 Auszubildende beschäftigt.<br />

Mitgliederbewegung<br />

Geschäftsjahr<br />

EUR<br />

180.888<br />

395.291<br />

130.597<br />

Vorjahr<br />

EUR<br />

177.324<br />

327.604<br />

129.896<br />

31.12.<strong>2007</strong> 1.237<br />

-9-<br />

19<br />

58<br />

Allgemeines / VerbAnd<br />

91


Die gesetzlichen Vertreter haben die Berichterstattung im<br />

Anhang hinsichtlich ihrer Gesamtbezüge unter Bezugnahme<br />

auf § 286 Abs. 4 HGB eingeschränkt. Der Aufwand für die<br />

Mitglieder der Verbandsgremien betrug TEUR 173 (Vorjahr:<br />

TEUR 123).<br />

Die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes bzw. deren Hinterbliebene<br />

erhielten Versorgungsbezüge in Höhe von TEUR 968<br />

(Vorjahr: TEUR 954).<br />

Für frühere Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene<br />

bestehen zum Jahresende Pensionsrückstellungen in Höhe<br />

von TEUR 10.787 (Vorjahr: TEUR 10.035).<br />

Es ist vorgesehen, den Bilanzgewinn in Höhe von EUR<br />

15.215,06 auf neue Rechnung vorzutragen.<br />

Mitglieder des Vorstands:<br />

Michael Bockelmann, WP/StB Dipl.-Kfm. (Vorsitzender)<br />

Horst Mathes, WP/StB Dipl.-Bw.<br />

Dr. Walter Weber, Rechtsanwalt (bis 31.01.<strong>2007</strong>)<br />

Mitglieder des Präsidialausschusses:<br />

Michael Siegers, Bankdirektor (Vorsitzender)<br />

Henning Pistorius, Geschäftsführer (stv. Vorsitzender)<br />

Volker König, Direktor<br />

Egon Niebuhr, Bankdirektor<br />

Horst Saage, Geschäftsführer<br />

Hannover, 31. März 2008<br />

<strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V.<br />

Der Vorstand:<br />

Bockelmann H. Mathes<br />

-10-<br />

92 Allgemeines / VerbAnd<br />

dialog 6-7/2008


dialog 6-7/2008<br />

genossenschaftsverband norddeutschland e.V.<br />

i. geschäftsverlauf<br />

1. Allgemeine konjunkturelle lage<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> verzeichnete die deutsche Wirtschaft ein<br />

Wirtschaftswachstum um 2,5 %. Die Wachs tumsimpulse im<br />

deutschen Markt resultierten sowohl aus dem Ausland als auch<br />

aus dem Inland, wobei insbesondere die Binnennachfrage<br />

zunehmend an Fahrt gewann. Der private Konsum verzeichnete<br />

gleichwohl im Vergleich zum Vorjahr noch einen Rückgang<br />

um 0,3 %. Die günstigen Entwicklungen auf dem deutschen<br />

Arbeitsmarkt lassen jedoch für 2008 einen Konsumanstieg<br />

erwarten.<br />

Die Industrie hat <strong>2007</strong> den Takt des wirtschaftlichen Aufschwungs<br />

angegeben. Lediglich zum Jahresende hat sich die<br />

gesamtwirtschaftliche Lage auf Grund der Krise der Finanzsysteme<br />

in den USA eingetrübt.<br />

Das kräftige Wirtschaftswachstum des vergangenen Jahres<br />

bietet eine gute Ausgangslage für 2008. Allerdings deutet sich<br />

bei der Industriekonjunktur eine leichte Verlangsamung an.<br />

Zusammen mit der voraussichtlichen Abkühlung der Weltkonjunktur<br />

ist 2008 eine Abschwächung des Wirtschafts wachstums<br />

in Deutschland auf etwa 1,25 % bis 1,5 % zu erwarten.<br />

2. entwicklung des Verbandes<br />

Der <strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V. ist als einer<br />

von acht Regionalverbänden Mitglied beim Spitzenverband,<br />

dem DGRV Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband<br />

e.V. in Berlin. Diesem sind außerdem sechs Fachprüfungsverbände<br />

angeschlossen.<br />

Wir sind Ansprechpartner für die Kreditgenossenschaften<br />

sowie Waren- und Dienstleistungsgenossen schaften ländlicher<br />

und gewerblicher Ausrichtung einschließlich der Agrargenossenschaften<br />

in den Bundesländern Berlin, Brandenburg,<br />

Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Die Ausrichtung<br />

unseres Verbandes als Dienstleister für unsere Mitglieder<br />

verfolgen wir unverändert konsequent.<br />

Im Rahmen unserer bundesweiten Zusammenarbeit im Bereich<br />

der Kreditgenossenschaften sind wir Mitglied beim Bundesverband<br />

der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V,<br />

im Bereich ländlicher Genossenschaften sind wir Mitglied im<br />

Deutschen Raiffeisenverband e.V. und im gewerb lichen Bereich<br />

sind wir Mitglied im Zentralverband gewerblicher Verbundgruppen<br />

e.V..<br />

lagebericht <strong>2007</strong><br />

-1-<br />

3. Prüfungstätigkeit<br />

Der <strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V. ist <strong>2007</strong> seinen<br />

Prüfungspflichten nachge kommen. Im Bankbereich wurden<br />

die gesetzlichen Prüfungen einschließlich der Prüfung der Jahresabschlüsse<br />

zum 31. Dezember 2006 (Prüfungssaison 2006/<strong>2007</strong>)<br />

im Wesentlichen bis zum 31. Mai <strong>2007</strong>, für die übrigen Bereiche<br />

bis zum Jahresende <strong>2007</strong>, dank des unverändert hohen Einsatzes<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, termingerecht abgeschlossen.<br />

Der Verband setzt bei der Durchführung der gesetzlichen Pflichtprüfungen<br />

umfassend die Prüfungs software (DGRVPrüfung und<br />

DGRVBankPrüfung) ein, die – bei intensiver Mitwirkung durch<br />

uns – unter Federführung des DGRV auf Basis des Programms<br />

„AuditAgent“ entwickelt wurde.<br />

Um uns den Anforderungen der Internationalisierung der Rechnungslegung<br />

auch bei unseren Mit gliedern zu stellen, sind wir seit<br />

Mitte 2004 Mitglied der DGRV IFRS Advisory Group. Hierin bündeln<br />

die Regionalverbände und der Deutsche Genossenschafts-<br />

und Raiff eisenverband e.V. die Kräfte zu diesem Themenbereich.<br />

Die Prüfungsabteilung wurde 2004/2005 erstmals der gesetzlich<br />

vorgeschriebenen externen Qualitäts kontrolle unterzogen. Der<br />

<strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V. und die ihm nahe<br />

stehenden zwei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften haben 2005 die<br />

entsprechenden Bescheinigungen von der Kommission für Qualitätskontrolle<br />

bei der Wirtschaftsprüferkammer erhalten.<br />

Der Verband erfüllt dieselben berufsständischen Anforderungen<br />

und Qualitätskriterien wie alle großen deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.<br />

Die nächste Qualitätskontrolle ist für 2008<br />

beauftragt.<br />

4. schulungs- und beratungstätigkeit des<br />

Verbandes<br />

Die Schulungs- und Beratungstätigkeit des Verbandes erstreckt<br />

sich insbesondere auf:<br />

Schulung der Mitarbeiter unserer Mitglieder,<br />

Studium an der Berufsakademie für Bankwirtschaft und am<br />

BankColleg,<br />

Schulung von Aufsichtsratsmitgliedern und ehrenamtlichen<br />

Vorstandsmitgliedern,<br />

Beratung zur Unternehmensführung und zum Kreditgeschäft<br />

bei Kreditgenossenschaften,<br />

Allgemeines / VerbAnd<br />

93


Rechtsberatung und rechtliche Vertretung der Mitglieder vor<br />

Behörden und Gerichten,<br />

Beratung in bank- und aufsichtsrechtlichen Fragen,<br />

Steuerberatung,<br />

Betriebswirtschaftliche Beratung,<br />

Personalberatung und Personalsuche im Vorstandsbereich,<br />

EDV-Beratung und<br />

Beratung auf dem Gebiet der Werbung und<br />

Öffentlichkeits arbeit.<br />

Die Nachfrage nach unseren Beratungsleistungen war auch <strong>2007</strong><br />

ausgeprägt. Gegenüber dem Vorjahr war allerdings im Bereich der<br />

5. die erträge des Verbandes setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Leistungsentgelte<br />

davon:<br />

Prüfungsdienst<br />

Akademien<br />

Fachberatung<br />

Verbandsbeiträge<br />

davon: Kreditgenossenschaften<br />

Waren- und Dienstleistungs-Genossenschaften<br />

(einschl. Agrar- und Meierei-/ Molkereigenossenschaften)<br />

Beratung zur Unternehmensführung und zum Kreditgeschäft bei<br />

Kreditgenossenschaften eine Minderung zu verzeichnen.<br />

Ein erheblicher Teil unser Rechtsberatungsleistungen wird über<br />

eine uns nahestehende Rechtsanwalts gesellschaft abgewickelt.<br />

Trotz eines nach wie vor rückläufigen Marktes für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

sowie für Personalentwicklung wurde das<br />

Schulungsangebot unserer GenoAkademie auch <strong>2007</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahr nochmals verstärkt in Anspruch genommen.<br />

Betriebswirtschaftliche Beratungen fast jedweder Art sowie Personalvermittlungen<br />

bieten wir darüber hinaus unseren Mitgliedern<br />

über den Betriebswirtschaftlichen Beratungs- und Entwicklungsverbund<br />

BBE GmbH, Hannover, und die barisco Risikomanagement<br />

GmbH, Großensee, an.<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

TEUR % TEUR %<br />

44.563<br />

28.747<br />

11.642<br />

4.174<br />

9.917<br />

6.313<br />

94 Allgemeines / VerbAnd<br />

dialog 6-7/2008<br />

61,7<br />

39,8<br />

16,1<br />

5,8<br />

13,7<br />

8,7<br />

46.344<br />

30.771<br />

11.075<br />

4.498<br />

10.029<br />

6.331<br />

68,7<br />

45,6<br />

16,4<br />

6,7<br />

14,8<br />

9,4<br />

2.327 3,2 2.398 3,5<br />

Zentralinstitute 904 1,3 903 1,3<br />

Sonstige Genossenschaften und Mitglieder 373 0,5 397 0,6<br />

Zinserträge 3.123 4,3 2.643 3,9<br />

Sonstige Erträge 14.674 20,3 8.149 12,1<br />

a.o. Erträge 0 0,0 316 0,5<br />

Die Leistungsentgelte verminderten sich insgesamt gesehen um<br />

TEUR 1.781 oder um 3,8 % auf 44,6 Mio Euro. Diese Entwicklung<br />

war geprägt vom Rückgang der erzielten Prüfungsgebühren.<br />

Die Erlöse der Prüfungsabteilung verringerten sich gegenüber<br />

dem Vorjahr um TEUR 2.024 oder 6,6 %, hiervon entfallen<br />

TEUR 237 auf die Minderung der Prüfungsgebühren von externen<br />

Prüfungskräften. Diese Reduzierung ist durch die deutliche<br />

Verringerung der abgerechneten Prüfungstage bei gleich zeitig<br />

entsprechender Verringerung der Mitarbeiterzahl des Prüfungsaußendienstes<br />

verursacht. Wesentlicher Grund hierfür ist die<br />

stark verbesserte Risikolage im Kreditgeschäft der uns angeschlossenen<br />

Kreditgenossenschaften, welche eine Rücknahme<br />

der Prüfungszeiten erlaubte. Im Warenbereich ist ebenfalls eine<br />

Minderung der Prüfungszeiten zu verzeichnen, hier hat sich die<br />

gesamt 72.277 100,0 67.481 100,0<br />

Änderung des Genossenschaftsgesetzes bezüglich der erleichternden<br />

Regelungen bei der Prüfung kleinerer Genossenschaften<br />

bemerkbar gemacht.<br />

Die Erlöse des Bildungsbereiches haben sich <strong>2007</strong> um TEUR 567<br />

oder 5,1 % erhöht. Für den Bereich der Fachberatungen ergab sich<br />

eine Verminderung der Erlöse um TEUR 324 oder 7,2 %.<br />

Der relative Anteil aller Leistungsentgelte an den gestiegenen<br />

Gesamterträgen des Verbandes verminderte sich von 68,7 % auf<br />

61,7 %. Ursächlich für diesen Anstieg der Gesamterträge war insbesondere<br />

die deutliche Zunahme bei den Sonstigen Erträgen.<br />

Die Einnahmen aus Verbandsbeiträgen haben sich <strong>2007</strong> mit<br />

9,9 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um TEUR 112 nur leicht<br />

verringert. Der Anteil der Verbandsbeiträge an den Gesamterträgen<br />

hat sich von 14,8 % auf 13,7 % vermindert.<br />

-2-


Bei den Beiträgen von Kreditgenossenschaften war aufgrund<br />

von Fusionen eine Minderung um TEUR 18 zu verzeichnen.<br />

Die Verbandsbeiträge der Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften<br />

sanken um TEUR 71 aufgrund von Mitgliederabgängen<br />

und Minderungen der Beitragsbemessungsgrundlagen.<br />

Von den erhaltenen Verbandsbeiträgen waren an den Deutschen<br />

Raiffeisenverband e.V. TEUR 855 (Vj.: TEUR 865) abzuführen,<br />

an den Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V.<br />

TEUR 485 (Vj.: TEUR 462) und an den Zentralverband Gewerblicher<br />

Verbundgruppen e. V. TEUR 11 (Vj.: TEUR 11).<br />

In <strong>2007</strong> waren wie im Vorjahr an den Hilfsfonds des DRV keine<br />

Beiträge zu leisten.<br />

Bemerkenswert ist in <strong>2007</strong> die Steigerung der sonstigen Erträge<br />

um TEUR 6.525. Diese Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus<br />

den gegenüber dem Vorjahr um TEUR 9.766 höheren Erträgen<br />

aus der Auflösung von Rückstellungen. Hintergrund ist, dass die<br />

Bewertungsmaßstäbe bei den Rückstellungen und den Wertberichtigungen<br />

zum 31.12.<strong>2007</strong> strikt nach der IDW Stellungnahme<br />

zur Rechnungslegung von Vereinen (IDW RS HFA 14) ausgerichtet<br />

wurden. Teile der in den Vorjahren unter Anwendung<br />

besonderer kaufmännischer Vorsicht gebildeten Rückstellungen<br />

und auch Wertberichtigungen konnten insoweit zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

aufgelöst werden. Die Änderung der Bewertungsmaßstäbe hat<br />

die Ertragslage <strong>2007</strong> insgesamt in Höhe von TEUR 5.202 positiv<br />

beeinflusst.<br />

Bei den sonstigen Erträgen war dem gegenüber in 2006 ein Buchgewinn<br />

aus dem Verkauf von Aktien in Höhe von TEUR 3.375 zu<br />

verzeichnen.<br />

<strong>2007</strong> sind keine außerordentlichen Erträge angefallen. Der<br />

in 2006 ausgewiesene außerordentliche Ertrag betrifft den<br />

ii. lage des Verbandes<br />

1. Vermögens- und Finanzlage<br />

dialog 6-7/2008<br />

Buchgewinn aus dem Verkauf der Grundstücke und Gebäude<br />

der Genossenschafts akademie in Klein Plasten (TEUR 316).<br />

6. investitionen<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> wurde mit der Umbau- und Erweiterungsmaßnahme<br />

am Standort Hannover, Tagungszentrum im Erdgeschoss,<br />

begonnen, welche im März 2008 abgeschlossen wurde. Die<br />

Aufwendungen für diese Maßnahme werden sich auf insgesamt<br />

rund 0,8 Mio. Euro belaufen.<br />

Darüber hinaus wurde Anfang 2008 der notarielle Vertrag über<br />

den Erwerb eines angrenzenden Grundstückes am Standort<br />

Hannover, Hannoversche Straße 149, abgeschlossen. Einschließlich<br />

der Aufwendungen für die Herstellung der auf diesem Grundstück<br />

vorgesehenen Parkplatzerweiterung werden sich die Gesamtaufwendungen<br />

auf rund 0,6 Mio. Euro belaufen.<br />

Darüber hinaus fielen im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> weitere Anschaffungsund<br />

Herstellungskosten im Zusammenhang mit der Software<br />

„Navision“ (TEUR 152 / 2006: TEUR 295) an.<br />

7. Personal- und sozialbereich<br />

Der durchschnittliche Personalbestand ist dem Anhang des Jahresabschlusses<br />

zu entnehmen.<br />

Die Mitarbeiter des Prüfungsaußendienstes haben in <strong>2007</strong> an 2.946<br />

Tagen (Vj.: 2.507) Schulungs veranstaltungen (einschließlich Assistentenausbildung)<br />

besucht. Darüber hinaus waren Mitarbeiter des<br />

Prüfungsdienstes zur beruflichen Weiterqualifizierung zeitweise<br />

vom Dienst freigestellt.<br />

Drei Mitarbeitern konnten wir <strong>2007</strong> zum bestandenen Steuerberaterexamen<br />

gratulieren, ferner wurden fünf Prüfungsassistenten nach<br />

dem erfolgreichen Abschluss des Verbandsprüferseminares zum<br />

Verbandsprüfer ernannt.<br />

Die Vermögens- und Finanzlage des Verbandes ist geordnet. Das Sachanlagevermögen ist in voller Höhe durch Eigenkapital gedeckt.<br />

2. Vereinfachte Kapitalflussrechnung<br />

1. Finanzmittel am Anfang der Periode 81.912 78.312<br />

2. Jahresüberschuss 4.384 15<br />

3. Sonstiger Cash-flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 4.622 1.946<br />

4. Cash-flow aus der Investitions tätigkeit -2.456 3.956<br />

5. Cash-flow aus der Finanzierungs tätigkeit 0 0<br />

6. Summe der zahlungswirksamen Veränderungen der Finanzmittel 6 . 550 5.917<br />

7. Summe der bewertungsbedingten Veränderungen der Finanzmittel -830 -2.317<br />

8. Finanzmittel am Ende der Periode<br />

(einschließlich der Wertpapiere des Anlagevermögens und des Umlaufvermögens)<br />

-3-<br />

<strong>2007</strong><br />

TEUR<br />

2006<br />

TEUR<br />

87.632 81.912<br />

Allgemeines / VerbAnd<br />

95


3. die Aufwendungen des Verbandes gliedern sich wie folgt:<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

TEUR % TEUR %<br />

Personalaufwand 45.797 67,5 44.859 66,5<br />

davon: Sozialabgaben 4.868 7,2 5.313 7,9<br />

davon: Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 8.895 13,1 6.647 9,9<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 17.741 26,1 18.348 27,2<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 1.663 2,4 1.775 2,6<br />

Abschreibungen auf Finanzan lagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 1.325 2,0 2.318 3,4<br />

Steuern 1.282 1,9 166 0,3<br />

Zinsaufwendungen 85 0,1 0 0,0<br />

Außerordentliche Aufwendungen 0 0,0 0 0,0<br />

Personalaufwendungen sind <strong>2007</strong> in Höhe von 45,8 Mio Euro<br />

angefallen; sie liegen im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Mio Euro<br />

oder 2,1 % höher.<br />

Der relative Anteil der Personalaufwendungen an den gesamten<br />

Aufwendungen beträgt 67,5 % nach 66,5 % im Vorjahr.<br />

Die Aufwendungen für Löhne und Gehälter haben sich <strong>2007</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahr von TEUR 32.899 auf TEUR 32.034 (TEUR<br />

- 865 / - 2,6 %) vermindert. Hier hat sich neben der Verringerung<br />

der Anzahl der Mitarbeiter auch die geänderte Verfahrensweise<br />

bei der Abgeltung von Mehrarbeitsansprüchen der Mitarbeiter<br />

des Prüfungsaußendienstes aufwandsmindernd ausgewirkt. Eine<br />

gesamt 67.893 100,0 67.466 100,0<br />

tarifliche Erhöhung der Gehälter erfolgte in <strong>2007</strong> zum 01.01. in<br />

Höhe von 2,3 % (max. 50 Euro je Mitarbeiter pro Monat) und<br />

zum 01.08. in Höhe von 2 %.<br />

Sozialabgaben sind <strong>2007</strong> mit TEUR 4.868 gegenüber dem Vorjahr<br />

um TEUR 445 geringer angefallen. Hierbei hat sich neben der<br />

Minderung der Löhne und Gehälter insbesondere die Absenkung<br />

des Arbeitgeberanteils für den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung<br />

von 3,25 % auf 2,10 % aufwandsmindernd ausgewirkt.<br />

Die Aufwendungen für Altersversorgung stiegen <strong>2007</strong> um TEUR 2.248 auf TEUR 8.895. Dies beinhaltet:<br />

Zuführung zu den Pensionsrückstellungen<br />

- normale Zuweisung<br />

- Zuweisung IFRS IAS 19 (im Vorjahr Zinsfußabsenkung)<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich gegenüber<br />

dem Vorjahr um TEUR 607 vermindert und machen 26,1 % der<br />

Gesamtaufwendungen aus (Vorjahr 27,2 %). In <strong>2007</strong> sind in dieser<br />

Aufwandsposition wie im Vorjahr umfangreiche Rückstellungs-<br />

Dotierungen für ungewisse Verbindlichkeiten enthalten.<br />

Die ersten vorliegenden Feststellungen im Rahmen der zur<br />

Zeit stattfindenden steuerlichen Außenprüfung begründen die<br />

Aufwendungen für Sonstige Steuern mit einem wesentlichen Teilbetrag<br />

in Höhe von TEUR 1.145 und die ausgewiesenen Zinsaufwendungen<br />

des Jahres <strong>2007</strong> über TEUR 85.<br />

96 Allgemeines / VerbAnd<br />

dialog 6-7/2008<br />

<strong>2007</strong><br />

TEUR<br />

889<br />

4.608<br />

2006<br />

TEUR<br />

1.411<br />

1.658<br />

(Diff.)<br />

TEUR<br />

-522<br />

2.950<br />

5.497 3.069 2.428<br />

Ruhegehaltszahlungen 2.889 2.759 130<br />

Sonstiges 509 819 -310<br />

summen 8.895 6.647 2.248<br />

-4-


iii. risikobericht<br />

Wir haben organisatorische Regelungen und Maßnahmen getroffen,<br />

damit den Fortbestand des Ver bandes gefährdende und<br />

sonstige wesentliche Risiken der künftigen Entwicklung früh<br />

erkannt werden. Nach den vorliegenden Erkenntnissen bestehen<br />

iV. Vorgänge von besonderer bedeutung<br />

Im Dezember <strong>2007</strong> hat der Verbandsrat des Verbandes den<br />

Vorstand beauftragt, mit dem Vorstand des <strong>Genossenschaftsverband</strong>es<br />

Frankfurt e.V. Verschmelzungsgespräche aufzunehmen.<br />

Diese Gespräche werden – nach der entsprechenden Beschlussfas-<br />

V. Voraussichtliche entwicklung<br />

Durch Verschmelzungen von Mitgliedsgenossenschaften erwarten<br />

wir eine weitere geringfügige Verringerung des Mitgliederbestandes<br />

mit den entsprechenden Auswirkungen auf unsere Erträge<br />

aus Verbandsbeiträgen, Prüfungs- und Beratungsgebühren sowie<br />

Vi. standorte<br />

Die Prüfungs- und Beratungsaktivitäten des Verbandes sind<br />

in Berlin, Hannover, Rendsburg und Schwerin angesiedelt.<br />

Hannover, 31. März 2008<br />

<strong>Genossenschaftsverband</strong> Norddeutschland e.V.<br />

Der Vorstand<br />

dialog 6-7/2008<br />

derzeit keine Bestands gefährdenden oder sonstigen Risiken mit<br />

wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Verbandes.<br />

sung des Verbandsrates des Genossenschafts verbandes Frankfurt<br />

e.V. – zurzeit geführt, mit dem Ziel, bis zum Jahresende 2008 zu<br />

einem erfolg reichen Abschluss nebst allen erforderlichen Beschlussfassungen<br />

zu kommen.<br />

Seminarerlösen. Aus diesem Grunde werden wir weiterhin verstärkt<br />

freiwillige Prüfungsaufträge übernehmen bzw. unser Personal<br />

hierfür zur Verfügung stellen und zusätzlich daran arbeiten,<br />

die Erträge aus Beratungsleistungen zu steigern.<br />

Bildungsstätten des Verbandes befinden sich in Isernhagen und<br />

Rendsburg.<br />

Bockelmann H. Mathes<br />

-5-<br />

Allgemeines / VerbAnd<br />

97


Impressum<br />

dialog<br />

Das Magazin des GVN<br />

– Geschäftsbericht –<br />

Ausgabe 06+07/2008<br />

Jahrgang 7<br />

ISSN 1619 - 1064<br />

beilagen:<br />

Fachorgane des GVN<br />

im Überblick<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

<strong>Genossenschaftsverband</strong><br />

Norddeutschland e.V.<br />

Hannoversche Straße 149<br />

30627 Hannover<br />

presse@geno-verband.de<br />

www.geno-verband.de<br />

Chefredaktion:<br />

Dipl.-Kfm. Joachim Prahst<br />

(V.i.S.d.P., Hannover)<br />

- verantwortlich für den Inhalt<br />

und Redaktion -<br />

Tel.: 0511/95 74-540<br />

Fax: 0511/95 74-515<br />

joachim.prahst@geno-verband.de<br />

idee und Konzept:<br />

Ute Delimat<br />

Tel.: 0511/95 74-432<br />

Fax: 0511/95 74-515<br />

ute.delimat@geno-verband.de<br />

redaktionelle beratung<br />

und mitarbeit:<br />

Christine Kunkis<br />

Tel.: 0177/3 60 71 43<br />

christinekunkis@aol.com<br />

redaktionssekretariat:<br />

Monika Schapski<br />

Tel.: 0511/95 74-541<br />

Fax: 0511/95 74-515<br />

monika.schapski@<br />

geno-verband.de<br />

www.geno-verband.de<br />

Anzeigen:<br />

Center-Werbung GmbH<br />

Graurheindorfer Str. 149a<br />

53117 Bonn<br />

Kontakt: Wolfgang Schäfer<br />

Tel.: 0228/9 14-49-11<br />

Fax: 0228/9 14-49-99<br />

schaefer@center-werbung.de<br />

gestaltung:<br />

[mauritz & grewe]<br />

GmbH & Co. KG<br />

Design: Christian Wenk<br />

www.mauritz-grewe.de<br />

Fotos:<br />

Franz Fender, Hannover<br />

Tel.: 0511/22 88 745<br />

druck:<br />

Raiffeisendruckerei GmbH,<br />

Neuwied<br />

bezugsgebühr:<br />

Für Verbandsmitglieder durch<br />

Beiträge abgegolten<br />

Abonnement:<br />

39 Euro/Halbjahr,<br />

78 Euro/Jahr inkl. MwSt.<br />

und Versand.<br />

Anzeigenpreise, Bekanntmachungen<br />

der Genossenschaften<br />

und Bilanzveröffentlichungen lt.<br />

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98 Allgemeines / VerbAnd<br />

dialog 6-7/2008


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dialog 6-7/2008<br />

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sein. Stand der steuerlichen Bestimmungen: Februar 2008. **UniImmo: Europa wurde mit einer AA-Bewertung, UniImmo: Deutschland und UniImmo: Global wurden mit<br />

einer A-Bewertung im Scope Rating Investmentanalyse Mai <strong>2007</strong> ausgezeichnet. Quelle: Scope Group, www.scope.de<br />

Allgemeines / VerbAnd<br />

99


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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>

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