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RuF 03/2023

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Frustration als Motor für Veränderungen<br />

Eine der Fragen, die mir häufig gestellt wird, lautet: „Ich bin<br />

vor kurzem zum Gruppenführer befördert worden und möchte<br />

gern ein paar Dinge verändern, stoße aber auf heftigen Widerstand.<br />

Was sollte ich tun?”<br />

Widerstand kann sich in vielen Formen äußern – ein<br />

Vorgesetzter, der sein Team mit sehr gezielten Vorgaben<br />

führt, eine Kultur der Faulheit oder Selbstgefälligkeit,<br />

eine Kerngruppe mit aufgeblähten Egos und der Meinung,<br />

man gehöre einem „inneren Kreis“ an oder eine<br />

Einstellung, die man nur allzu häufig antrifft: „Weil wir<br />

das schon immer so gemacht haben“. Jedes für sich kann<br />

eine Hürde darstellen, die nur schwer zu überwinden ist.<br />

Kommen zwei oder drei davon zusammen, kann es selbst<br />

für erfolgreiche Topleute schwierig werden.<br />

Die Kultur einer Organisation zu verändern, kann aus<br />

vielen Gründen eine Herausforderung darstellen, ist aber<br />

nicht unmöglich. Sagen wir mal, Sie lesen dies, weil Sie<br />

jemand sind (oder waren), der eines Tages aufgewacht ist<br />

und beschlossen hat, die Dinge in die Hand zu nehmen<br />

und alles um Sie herum in Ordnung zu bringen, was<br />

nicht in Ordnung ist. Vielleicht sind Sie dieser jüngst<br />

beförderte Gruppenführer, der Veränderungen umsetzen<br />

wollte, aber schnell gemerkt hat, dass die Mannschaft<br />

im gefürchteten Koma der Gleichgültigkeit gefangen ist.<br />

Nach einem Tag stellten Sie fest, dass Ihr neu entdeckter<br />

Enthusiasmus nicht ausreicht, um eine Kultur zu ändern,<br />

die sich nach Jahren der Zufriedenheit gebildet hat, die<br />

Ihre Organisation möglicherweise heimgesucht hat. Sie<br />

haben es versucht, aber es gab zu viel Widerstand und<br />

jetzt fragen Sie: „Was sollte ich tun?“<br />

Mein erster Vorschlag lautet, dass Sie aufhören sollten,<br />

zu versuchen, die Dinge über Nacht verändern zu wollen.<br />

Konzentrieren Sie sich erst einmal darauf, sich selbst zu<br />

ändern. Alles beginnt mit der Person im Spiegel. Viele<br />

Leute in Führungspositionen sind wie Reisevermittler, die<br />

versuchen, andere zu einem Zielort zu befördern, an dem<br />

sie selbst noch nie waren. Seien Sie kein Reisevermittler,<br />

sondern ein Reiseleiter. Gehen Sie mit gutem Beispiel<br />

voran, damit andere es Ihnen gleichtun. Entsprechen Ihre<br />

Handlungen und Einstellungen den Handlungen und<br />

Einstellungen, die Sie von anderen erwarten? Wenn das<br />

der Fall ist, dann sind Sie bereit für den nächsten Schritt,<br />

und zwar sich darauf zu konzentrieren, Ihre Gruppe zu<br />

verändern. Sprechen Sie mit Ihrer Mannschaft. Sind die<br />

Leute frustriert? Sind sie niedergeschlagen, weil sie in<br />

der Vergangenheit Vorschläge gemacht haben, die auf<br />

taube Ohren gestoßen sind? Erinnern Sie sie daran, dass<br />

man keine Erlaubnis dafür braucht, die beste Lösch-,<br />

Hilfeleistungs- oder Rettungseinsatzgruppe der Wache<br />

zu sein. Und man braucht auch keine Erlaubnis, die beste<br />

Gruppe des Bezirks oder des Landes zu sein. Was man<br />

aber auf jeden Fall braucht, sind Willen, Arbeitsmoral<br />

und Ausdauer. Setzen Sie sich mit Ihrer Mannschaft<br />

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