KAPITeL 5 Gesundheit - SPD-Landtagsfraktion Bayern
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Darstellung 5.1: Mittlere Lebenserwartung von Frauen in BY 2005<br />
Mittlere Lebenserwartung von Frauen 2005 (Häufigkeit)<br />
■ 78,6 =< 79,2 (2) ■ 81,1 =< 81,7 (31)<br />
■ 79,2 =< 79,8 (5) ■ 81,7 =< 82,3 (20)<br />
■ 79,8 =< 80,5 (11) ■ 82,3 =< 83,0 (9)<br />
■ 80,5 =< 81,1 (14) ■ 83,0 =< 83,7 (4)<br />
Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (INKAR) 2008<br />
• Die Lebenserwartung der Männer weicht häufiger vom<br />
Landesdurchschnitt ab (insgesamt 24mal) als die der<br />
Frauen (insgesamt 7mal).<br />
• Die regionale Verteilung der positiven und negativen<br />
Ausreißer bestätigt das erwähnte Südwest-Nordost-<br />
Gefälle in der Lebenserwartung. So liegen neun der zwölf<br />
Landkreise/kreisfreien Städte mit einer deutlich über -<br />
durch schnittlichen Lebenserwartung in Oberbayern,<br />
während mit neun von insgesamt 14 Landkreisen/<br />
kreisfreien Städten mit einer eindeutig unterdurchschnitt-<br />
lichen Lebenserwartung eine Häufung in Oberfranken<br />
und der Oberpfalz auftritt. Diese Verteilung ist auf<br />
sozioökonomische Disparitäten innerhalb <strong>Bayern</strong>s<br />
zurückgeführt worden. Wirtschaftliche Stärke schlägt<br />
sich in einer höheren Lebenserwartung der Bevölkerung<br />
nieder und umgekehrt wirkt sich wirtschaftliche<br />
Schwäche negativ auf die Lebenserwartung aus. In<br />
Nordostbayern geht dieser Zusammenhang vermutlich<br />
auf die langandauernde Randlage durch die Teilung<br />
Europas zurück, die die wirtschaftliche Entwicklung<br />
dieser Region stark behinderte (vgl. Kuhn u. a. 2006: 551).<br />
Darstellung 5.2: Mittlere Lebenserwartung von Männern in BY 2005<br />
Mittlere Lebenserwartung von Männern 2005 (Häufigkeit)<br />
■ 73,1 =< 73,9 (4) ■ 76,3 =< 77,2 (15)<br />
■ 73,9 =< 74,7 (12) ■ 77,2 =< 78,0 (20)<br />
■ 74,7 =< 75,5 (14) ■ 78,0 =< 78,8 (6)<br />
■ 75,5 =< 76,3 (22) ■ 78,8 =< 79,7 (3)<br />
Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (INKAR) 2008<br />
Die wissenschaftliche Diskussion des Einflusses der<br />
Region auf den <strong>Gesundheit</strong>sstand der jeweiligen Be -<br />
völkerung muss gegenwärtig noch als „work in<br />
progress“ bezeichnet werden. Einige Autorinnen und<br />
Autoren zeigen, dass offensichtlich der Verhältnisprävention<br />
ein wesentlich größerer Einfluss beizumessen<br />
ist als der Verhaltensprävention (vgl. Richter/<br />
Mielck 2000; Mielck 2007). Sowohl Verhältnis- als auch<br />
Verhaltensprävention ist sinnvoll, denn gesellschaftliche<br />
Gruppen mit ungünstigen Lebensbedingungen<br />
reagieren weniger und schlechter auf Verhaltensprävention<br />
als Gruppen mit günstigen Lebensbedingungen<br />
(vgl. Richter/Mielck 2000: 382). Zur weiteren<br />
und vertieften Erklärung des Zusammenhangs von<br />
gesundheitlicher Ungleichheit und regionaler <strong>Gesundheit</strong>sunterschiede<br />
werden so genannte „Mehr-Ebenen-<br />
Analysen“ empfohlen, bei der die regionalen Effekte<br />
von den individuellen Effekten der einzelnen Personen<br />
getrennt werden (vgl. Mielck 2007: 30).<br />
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