KAPITeL 5 Gesundheit - SPD-Landtagsfraktion Bayern
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„Gesund.Leben.<strong>Bayern</strong>.“ ins Leben gerufen, mit einer<br />
Schwerpunktsetzung bei den für die großen Volkskrankheiten<br />
relevanten Risikofaktoren. Die <strong>Gesundheit</strong>sinitiative<br />
steht unter dem Motto: „Gesund.Leben.<strong>Bayern</strong>.“<br />
und stellt Vorsorge (Prävention) und <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
in den Mittelpunkt.<br />
Wie notwendig eine Konzentration auf vorbeugende Maßnahmen<br />
ist, verdeutlichen folgende Zahlen: Im Jahr 2006<br />
wurden in Deutschland 245 Mrd. Euro für die <strong>Gesundheit</strong><br />
aufgewendet (Quelle: Statistisches Bundesamt).<br />
Davon entfielen auf Prävention und <strong>Gesundheit</strong>sschutz<br />
insgesamt lediglich 9,3 Mrd. Euro – knapp 4 Prozent.<br />
Nach Schätzungen des Sachverständigenrats für die<br />
konzertierte Aktion im <strong>Gesundheit</strong>swesen 2000/2001<br />
ließen sich rund 25 bis 30 Prozent der heutigen <strong>Gesundheit</strong>sausgaben<br />
durch langfristige Prävention vermeiden.<br />
Durch Projekte zu gesunder Ernährung und vermehrter<br />
Bewegung, Verzicht auf Nikotin und maßvollem Umgang<br />
mit Alkohol möglichst schon in jungen Jahren sowie<br />
mit <strong>Gesundheit</strong>sprojekten im Rahmen der betrieblichen<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung wurden Maßnahmen eingeleitet,<br />
die zu einer gesünderen Lebensumwelt beitragen<br />
und das <strong>Gesundheit</strong>sbewusstsein und das <strong>Gesundheit</strong>sverhalten<br />
in der Bevölkerung langfristig verbessern.<br />
Dabei soll die Prävention in „Settings“, also<br />
Schulen, Betrieben und Gemeinden, besonders gefördert<br />
werden, um alle sozialen Gruppen zu erreichen. Dieser<br />
Ansatz wird auch durch die zwischenzeitlich vorgenommene<br />
Neustrukturierung des LGL unterstützt, das<br />
als moderne „Public Health“-Institution ausgerichtet<br />
wurde. Teil dieser Ausrichtung ist die effiziente Überwachung<br />
gesundheitlicher Risiken und eine aussagekräftige<br />
<strong>Gesundheit</strong>sberichterstattung.<br />
<strong>Bayern</strong>s <strong>Gesundheit</strong>sinitiative „Gesund.Leben.<strong>Bayern</strong>.“<br />
engagiert sich vor allem auf vier Aktionsfeldern:<br />
Rauchfrei leben<br />
Nach Schätzungen von Fachleuten sterben in Deutschland<br />
jährlich mehr als 100.000 Menschen vorzeitig infolge<br />
des Rauchens. Auch die gesundheitlichen Gefahren des<br />
Passivrauchens für Erwachsene und Kinder sind erheblich.<br />
Aktuelle Schätzungen des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />
in Heidelberg gehen jährlich von<br />
mehr als 3.300 tabakrauchassoziierten Todesfällen in<br />
Deutschland durch Passivrauchen aus. Für Kinder erhöht<br />
sich das Risiko, an Infektionen der unteren Atem-<br />
3 Nach Empfehlungen des Kuratoriums der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).<br />
wege, an Asthma, Bronchitis oder Lungenentzündung<br />
zu erkranken, um 50 bis 100 Prozent.<br />
Um die Menschen in <strong>Bayern</strong> umfassend vor den <strong>Gesundheit</strong>sgefahren<br />
durch Passivrauchen zu schützen, wurde<br />
das <strong>Gesundheit</strong>sschutzgesetz zum 01.01.2008 in Kraft<br />
gesetzt. In öffentlichen Gebäuden, Einrichtungen für<br />
Kinder und Jugendliche, Bildungseinrichtungen für<br />
Erwachsene, Einrichtungen des <strong>Gesundheit</strong>swesens,<br />
Heimen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Sportstätten,<br />
Verkehrsflughäfen und Gaststätten gilt seither grundsätzlich<br />
ein Rauchverbot. Im Bereich der Gastronomie<br />
wird es im Lauf der 16. Legislaturperiode infolge der<br />
Koalitionsvereinbarung zwischen CSU und FDP vom<br />
27.10.2008 zu einer gewissen Änderung kommen, durch<br />
die der Nichtraucherschutz in Abwägung mit den wirtschaftlichen<br />
Interessen der Gastwirte und unter besonderer<br />
Beachtung der Jugendschutzbestimmungen neu<br />
ausgestaltet wird.<br />
Verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol<br />
In <strong>Bayern</strong> leben rund 260.000 alkoholabhängige Menschen<br />
(deutschlandweit sind ca. 1,7 Mio. Menschen von<br />
einer Alkoholabhängigkeit betroffen). Etwa 1,6 Mio. zeigen<br />
einen riskanten und davon 0,3 Mio. einen schädlichen<br />
Alkoholkonsum. Die Grenzen zur Alkoholabhängigkeit<br />
mit allen gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen<br />
Konsequenzen für die Betroffenen und ihre<br />
Familien sind fließend. Es sind hier etwa 6.000 alkoholbedingte<br />
Todesfälle pro Jahr zu verzeichnen (deutschlandweit<br />
sind es ca. 42.000). Der dadurch entstehende<br />
volkswirtschaftliche Schaden für Deutschland wird auf<br />
rund 20 Mrd. Euro jährlich geschätzt.<br />
Alkohol ist sowohl Genuss- als auch Suchtmittel. Bei<br />
übermäßigem Konsum birgt der Alkohol suchtfördernde<br />
und gesundheitliche Risiken in sich. Bei gesunden Menschen<br />
ohne genetisches oder erworbenes Risiko liegt<br />
die risikoarme Schwellendosis im Umgang mit Alkohol<br />
beim Mann bei 20 bis 24 Gramm und bei der Frau bei 10<br />
bis 12 Gramm Alkohol pro Tag. Das entspricht für Männer<br />
ungefähr 0,5 bis 0,6 Liter Bier oder 0,25 bis 0,3 Liter<br />
Wein, für Frauen jeweils die Hälfte. 3<br />
Jenseits dieser Werte steigt das Risiko vor allem für<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lebererkrankungen, einige<br />
Krebsarten sowie die Entwicklung einer Sucht. Wenn<br />
bereits alkoholbedingte gesundheitliche Beeinträchtigungen<br />
auftreten und trotzdem weiter zu viel getrunken<br />
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