KAPITeL 5 Gesundheit - SPD-Landtagsfraktion Bayern

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436 situationsanalYse: 5. Gesundheit Darstellung 5.24: Durchschnittliche Arbeitsunfähigkeitstage von AOK-Versicherten nach Berufsgruppen in BY 2006 (Tage) Naturwissenschaftler/innen, a.n.g. Hochschullehrer/innen, Dozenten/innen an höheren Fachschulen Gymnasiallehrer/innen Ingenieure des Maschinen- und Fahrzeugbaus Lehrer/innen für musische Fächer, a.n.g. Elektroingenieure Ärzte/innen Wirtschaftsprüfer/innen, Steuerberater/innen Darstellende Künstler/innen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler/innen, a.n.g., Statistiker/innen Quelle: WIdO 2007a Sonstige Papierverarbeiter/innen Waldarbeiter/innen, Waldnutzer/innen Stauer/innen, Möbelpacker/innen Formgießer/innen Gerüstbauer/innen Blechpresser/innen, -zieher/innen, -stanzer/innen Helfer/innen in der Krankenpflege Werkschutzleute, Detektive Straßenreiniger/innen, Abfallbeseitiger/innen Halbzeugputzer/innen und sonstige Formgießerberufe Auch Darstellung 5.25 belegt den engen berufsgruppenspezifischen und tätigkeitsbezogenen Zusammenhang zwischen subjektiv empfundenen Arbeitsbedingungen und dem jeweiligen Anteil der Erwerbsminderungsrenten. Dies zeigt sich beispielsweise bei Bau- und Baunebenberufen, bei denen eine vergleichsweise niedrige Zufriedenheit mit der Arbeitsqualität mit einem sehr hohen Anteil der Erwerbsminderungsrenten an den Rentenneuzugängen einhergeht. Die in diesem Abschnitt aufgezeigten Zusammenhänge zwischen Arbeitsbelastung, Gesundheitszustand und sozialem Status sind zweifelsohne eindeutig: Arbeit ist ein wichtiger Einflussfaktor auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung und zeigt starke soziodemografische Differenzierungen. Jedoch zeigen darüber hinaus Berechnungen für die Bevölkerung Bayerns im Alter zwischen 15 und 65 Jahren (vgl. Mikrozensus 2005) auch einen Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Krankheit auf: 10,7 Prozent der Nichterwerbstätigen in Bayern waren in den letzten vier Wochen vor der Befragung krank. Die Erwerbstätigen liegen dagegen bei 7,3 Prozent. 2,7 3,9 4,5 4,5 4,6 5,1 5,4 5,6 5,8 6,0 19,8 20,1 20,2 20,3 20,6 20,7 21,1 21,4 24,0 24,2 0 5 10 15 20 25 30 In die gleiche Richtung weisen Auswertungen des SOEP-Datensatzes 2006 für Bayern. Voll- oder Teilzeitbeschäftigte schätzen ihren gegenwärtigen Gesundheitszustand überwiegend positiv ein, während Arbeitslose zu einer sehr viel schlechteren Bewertung ihres Gesundheitszustandes kommen (vgl. Darstellung 5.26). Dabei ist Arbeitslosigkeit einerseits ein gesundheitlicher Belastungsfaktor, andererseits erhöht eine eingeschränkte Gesundheit die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden.
Darstellung 5.25: Durchschnittliche berufsspezifische Arbeitsqualität und Anteil der Erwerbsminderungsrenten an allen neuen Versichertenrenten nach Berufsgruppen in D 2006/2007 Anteil der Erwerbsminderungsrenten an den Rentenzugängen 2006 40 35 30 25 20 15 10 5 0 45 Bau- und Baunebenberufe Verkehrs- und Lagerberufe Reinigungs- und Betreuungsberufe Metallerzeuger, -bearbeiter 50 55 60 65 70 Durchschnittliche berufsgruppenspezifische Arbeitsqualität 2007 (0 = sehr schlecht; 100 = sehr gut; Indexpunkte) Quelle: DGB-Index Gute Arbeit 2007; Deutsche Rentenversicherung Bund 2006 Darstellung 5.26: Gegenwärtiger Gesundheitszustand (Wie würden Sie Ihren gegenwärtigen Gesundheitszustand beschreiben?) und Erwerbsstatus in BY 2006 (Prozent) weniger gut + schlecht zufriedenstellend sehr gut + gut 0 10 20 30 40 50 60 ■ Vollzeit ■ Teilzeit ■ Arbeitslos Quelle: DIW, Auswertungen des SOEP-Datensatzes 2006 Ernährungsberufe Gesundheitsdienstberufe Dienstleistungskaufleute Techniker Sozial- und Erzieh. Berufe Ingenieure, Naturwissenschaftler Auch bei körperlichen Schmerzen innerhalb der letzten vier Wochen und dem Erwerbsstatus ergibt sich ein ähnliches Bild. Bayerns Vollzeitbeschäftigte werden seltener von Schmerzen geplagt als Teilzeitbeschäftigte. Am häufigsten geben Arbeitslose körperliche Schmerzen an (vgl. Darstellung 5.50 im Anhang). Dieser Zusammenhang trifft auch auf das Auftreten seelischer Probleme und den Erwerbsstatus zu: Arbeitslose leiden deutlich häufiger unter seelischen Problemen als Teil- und Vollzeitbeschäftigte (vgl. Darstellung 5.27). 437
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