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Ronny muss zur Volksarmee« Die Garnisonstadt Rathenow ... - MGFA

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Reichtum die Fantasie. Merk dir das<br />

[...] und denk dir die Welt schöner<br />

aus.«<br />

Nachdenklich nimmt Aleksandar die<br />

Veränderungen in seiner Heimat wahr,<br />

bevor der Bürgerkrieg in Jugoslawien<br />

ausbricht. Da wird eines Tages das<br />

Porträt Titos aus dem Klassenzimmer<br />

entfernt, sein Lehrer will nicht mehr<br />

mit Genosse, sondern als Herr angeredet<br />

werden. Eine Familienfeier findet<br />

statt, weil ein Onkel Aleksandars<br />

<strong>zur</strong> Armee eingezogen wird; einer der<br />

betrunkenen Gäste bedroht mit einer<br />

geladenen Pistole die Musikergruppe.<br />

Er lasse sich nicht länger von »Zigeunern<br />

Ustaschalieder und Türkengeheule«<br />

vorsetzen. Man solle serbische<br />

Heldenlieder spielen. Obwohl Aleksandar<br />

und seine Familie selbst Serben<br />

sind, unterbinden sie entschlossen<br />

diesen Versuch. Sie können jedoch<br />

später nicht verhindern, dass serbische<br />

Soldaten Višgegrad erobern; sie müssen<br />

fliehen, zunächst nach Belgrad<br />

und dann als Asylbewerber nach Essen.<br />

Erst Jahre später kehrt Aleksandar<br />

als jugendlicher Erwachsener in seine<br />

Heimatstadt <strong>zur</strong>ück.<br />

Wer gute Geschichten hören und<br />

»nebenbei« erfahren will, was Krieg<br />

und Verlust der Heimat bedeuten,<br />

welche Folgen das Tragen eines »falschen«<br />

Namens haben und was Phantasie<br />

erreichen kann, dem vermag das<br />

Hörbuch von Saša Stanišić vieles zu<br />

bieten.<br />

Aleksandar-S. Vuletić<br />

Das gleichnamige Buch ist erschienen bei Luchterhand<br />

Literaturverlag, München 2006,<br />

ISBN 978-3-630-87242-1; 328 S.,<br />

19,95 Euro<br />

digital<br />

www.geschichte-online.at<br />

W er<br />

einen Einblick in die Werkstatt<br />

des Historikers gewinnen<br />

will, der kann eines der vielen Bücher<br />

<strong>zur</strong> Einführung in die Geschichtswissenschaft<br />

in die Hand nehmen oder<br />

aber auf das Webangebot »Geschichte<br />

Online« <strong>zur</strong>ückgreifen. <strong>Die</strong>ser Internetauftritt<br />

bietet im Rahmen des sogenannten<br />

E-Learning (engl.: electronic<br />

learning/elektronisch unterstütztes<br />

Lernen) webbasierte Trainingsanwendungen<br />

zum wissenschaftlichen Arbeiten,<br />

<strong>zur</strong> Literatur- und Informationsrecherche<br />

sowie <strong>zur</strong> Geschichtsdidaktik<br />

an. Darüber hinaus umfasst er ein Redaktions-<br />

und Datenbanksystem für die<br />

Erstellung von Online-Präsentationen,<br />

den sogenannten »Hypertextcreator«.<br />

Bei dieser österreichischen Website<br />

handelt es sich um ein Projekt des<br />

Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte<br />

sowie des Instituts für<br />

Geschichte der Universität Wien in<br />

Kooperation mit historischen Instituten<br />

an den Universitäten Basel, Graz,<br />

Innsbruck, Linz, München, Salzburg<br />

und Wien. Das Angebot richtet sich in<br />

erster Linie an Studierende des Fachs<br />

Geschichte an deutschsprachigen Universitäten<br />

und dient der Unterstützung<br />

traditioneller Bildungsmethoden<br />

in Lehre und Studium durch digitale<br />

Medien. Aber auch für den historisch<br />

interessierten Laien bietet die Website<br />

eine Vielfalt an Informationen und<br />

Lernangeboten zum Fach Geschichte.<br />

So wird man anhand von Feldpostbriefen<br />

in die Geheimnisse der Kurrentschrift<br />

eingeführt und erlernt<br />

Schritt für Schritt das für die Transkription<br />

alter Schriften notwendige<br />

Handwerkszeug. Nach der Absolvierung<br />

aller interaktiven Übungen – die<br />

Gesamtdauer der Lerneinheit »Erste<br />

Schritte im Kurrent-Lesen« wird mit<br />

ca. 10 Stunden angegeben – kann man<br />

zum Abschluss seine neuerworbenen<br />

Fähigkeiten mit Hilfe des »Kurrent-<br />

Game« auf spielerische Weise testen.<br />

Insgesamt stehen dem Nutzer vier<br />

E-Learning-Module mit einer unterschiedlichen<br />

Anzahl von Lerneinheiten<br />

<strong>zur</strong> Verfügung. Alle diese Lerneinheiten<br />

lassen sich auch als PDF-Datei<br />

herunterladen und ausdrucken.<br />

Modul 1, zu dem unter anderem die<br />

Lerneinheit »Erste Schritte im Kurrent-<br />

Lesen« gehört, vermittelt Grundkenntnisse<br />

des geschichtswissenschaftlichen<br />

Arbeitens: Der Benutzer lernt, wie man<br />

Fragestellungen und Thesen entwickelt,<br />

wie man wissenschaftliche Texte<br />

verfasst, wie man Gelesenes festhält<br />

und richtig zitiert und wie man mündliche<br />

Präsentationen gestaltet.<br />

Modul 2 unterteilt sich in zwei Submodule;<br />

das eine mit dem Titel »Literaturrecherche«,<br />

das andere mit dem<br />

Titel »Informationsrecherche«. Im Submodul<br />

»Literaturrecherche« erhält man<br />

eine Einführung in die Suche nach<br />

Literatur und erlernt den Umgang mit<br />

Bibliotheken sowie die Verwendung<br />

von Bibliothekskatalogen und bibliographischen<br />

Datenbanken. Da rü ber hinaus<br />

beinhaltet es eine Übersicht über<br />

die Geschichte der Katalogisierung<br />

von Büchern sowie eine Einführung<br />

in die Verwendung von Dokumentenlieferdiensten<br />

und Volltextangeboten.<br />

Das Submodul »Informationsrecherche«<br />

bietet einen Überblick über die<br />

Vielzahl unterschiedlicher Quellen<br />

wie auch In formationsmedien und unterrichtet<br />

über den wissenschaftlichen<br />

Umgang mit Quellen.<br />

Modul 3 ist den aktuellen Themenfeldern<br />

der Geschichtsdidaktik gewid met<br />

und bietet Informationen <strong>zur</strong> Theorie<br />

der Geschichtsdidaktik, <strong>zur</strong> Unterrichtsplanung,<br />

<strong>zur</strong> Mediendidak tik, zu Netzwerken<br />

der Geschichtsdidaktik und <strong>zur</strong><br />

Geschichtslehrerausbil dung in Europa.<br />

Modul 4 besteht aus dem »Hypertextcreator«,<br />

einer datenbankbasierten<br />

Lehr- und Lernsoftware, mit deren Hilfe<br />

historische Inhalte digital aufgearbeitet<br />

und vermittelt werden können.<br />

Insgesamt betrachtet stellt die Website<br />

»Geschichte Online« eine Pionierleistung<br />

bei der Einbindung Neuer Medien<br />

in das Fach Geschichte dar und<br />

bietet durch ihre interaktiven Übungen<br />

innovative Möglichkeiten für das historische<br />

Lernen.<br />

Wer auch beim E-Learning nicht auf<br />

Printmedien verzichten möchte, dem<br />

sei unten genanntes Buch empfohlen!<br />

mn<br />

Franz X. Eder, Heinrich Berger, Julia Casutt-Schneeberger<br />

und Anton Tantner, Geschichte Online. Einführung in<br />

das wissen schaftliche Arbeiten – Informations- und<br />

Literaturrecherche, Wien 2006.<br />

ISBN 978-3-8252-2822-4; 328 S., 19,90 Euro<br />

Militärgeschichte · Zeitschrift für historische Bildung · Ausgabe 1/2007<br />

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