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Ausgabe 05/2012 - Landesärztekammer Brandenburg

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Dr. Jürgen Dyck und<br />

Dr. Carlchristian von<br />

Braunmühl<br />

Foto: Tumorzentrum Cottbus<br />

Aktuell<br />

20 Jahre tumorZentrum cottbus<br />

entwicklung der tumordokumentation und -nachsorge<br />

im land brandenburg<br />

Die erfolgreiche Entwicklung<br />

der Tumordokumentation und<br />

-nachsorge im Land <strong>Brandenburg</strong><br />

hat viel mit gemeinsamem Handeln<br />

zu tun. Dr. Jürgen Dyck und<br />

Dr. Carlchristian von Braunmühl<br />

waren als Vertreter von Ministerium<br />

und Krankenkassen an dieser<br />

Entwicklung von Anfang an beteiligt.<br />

In einem gemeinsamen Vortrag<br />

anlässlich des zwanzigjährigen<br />

Bestehens des Tumorzentrums<br />

in Cottbus blickten sie auf bewegte<br />

Jahre zurück.<br />

Aufbau mit Fördermitteln<br />

des Bundes<br />

Die erste Etappe von 1990 bis 1994<br />

war gekennzeichnet durch die Notwendigkeit,<br />

Einbrüche in der Qualität<br />

der Versorgung der Krebspatienten<br />

zu verhindern, und durch die Chance,<br />

Versorgungsformen der alten Bundesrepublik<br />

für das neue Bundesland<br />

<strong>Brandenburg</strong> zu nutzen. Allen voran<br />

Herrn Prof. Pape ist es zu verdanken,<br />

dass in <strong>Brandenburg</strong> die mit der deutschen<br />

Vereinigung verbundene Chance<br />

genutzt wurde. Mit Weitblick und<br />

Tatkraft machten sich Prof. Pape und<br />

Mitstreiter bereits Ende 1990 auf den<br />

Weg in das Partner-Bundesland NRW,<br />

um dort nach neuen Möglichkeiten für<br />

die Versorgung von Krebskranken Ausschau<br />

zu halten.<br />

Was Prof. Pape dort zu sehen bekam,<br />

waren Informationen über das seit<br />

1981 laufende „Modellprogramm zur<br />

besseren Versorgung von Krebspatienten.“<br />

Dieses Programm sollte für alle<br />

Krebskranken eine dem allgemein anerkannten<br />

Stand der medizinischen Erkenntnisse<br />

entsprechende wohnortnahe<br />

Versorgung entwickeln und diese in<br />

die Regelversorgung überführen.<br />

Schwerpunkt der Förderung war der<br />

Aufbau von Tumorzentren und Onkologischen<br />

Schwerpunkten (KKR). Gefördert<br />

wurden sowohl technische<br />

Ausstattungen als auch die Einführung<br />

18 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 5 •<strong>2012</strong><br />

KKR. Diese sollten die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit aller stationär und<br />

ambulant behandelnden Ärzte so-<br />

wie die Organisation der ambulanten<br />

Nachsorge unterstützen. Zum anderen<br />

sollten sie der Qualitätssicherung dienen,<br />

beispielsweise durch klinikinterne<br />

und -übergreifende Vergleiche von<br />

Therapieerfolgen. Behandlung zu unterstützen<br />

und Erfolg von Behandlung<br />

zu messen, zu bewerten und darzustellen,<br />

sind bis heute die beiden Kernaufgaben<br />

KKR.<br />

Prof. Pape erkannte in den KKR frühzeitig<br />

eine wesentliche Innovation, die<br />

geeignet war, Patientenversorgung<br />

unmittelbar zu verbessern. Schon im<br />

August 1991 schrieb er: „Wir konnten<br />

uns in Tumorzentren der alten Bundesländer<br />

davon überzeugen, dass dieses<br />

neue und zusätzliche Anliegen an<br />

uns durchaus die Qualität der Betreuung<br />

von Patienten mit Tumorleiden erhöht.“<br />

Weitblick und Zielstrebigkeit hatten<br />

Erfolg. Als zunächst einzigem Krankenhaus<br />

in <strong>Brandenburg</strong> gelang es<br />

dem Bezirkskrankenhaus Cottbus, in<br />

das Förderprogramm zum Aufbau integrativer<br />

onkologischer Versorgungsstrukturen<br />

aufgenommen zu werden.<br />

Am 24. September 1991 erfolgte die<br />

Gründung des <strong>Brandenburg</strong>ischen<br />

Tumorzentrums – onkologischen<br />

Schwerpunktes Cottbus e.V.. Schon<br />

bald danach entstanden ähnliche onkologische<br />

Netzwerke auch in Potsdam,<br />

Frankfurt (Oder), Neuruppin und<br />

Schwedt. Ein wichtiger Markstein der<br />

Entwicklung war die Gründung der<br />

Arbeitsgemeinschaft der Tumorzentren,<br />

Onkologischen Schwerpunkte<br />

und Arbeitskreise, kurz ABTOSA, am<br />

23.10.1992, aus der das heutige Tumorzentrum<br />

Land <strong>Brandenburg</strong> hervorgegangen<br />

ist.<br />

So erfolgreich der Aufbau der klinischen<br />

Krebsregistrierung in diesen<br />

ersten Jahren auch verlief, so klar war<br />

allen Beteiligten, dass die finanzielle<br />

Förderung durch den Bund 1995 auslaufen<br />

würde. Von einer Übernahme in<br />

die Regelversorgung waren die Krankenkassenverbände<br />

im Land <strong>Brandenburg</strong><br />

alles andere als begeistert. Es<br />

bedurfte schon eines kleinen Wunders,<br />

dass im Dezember 1994 in letzter

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