Wirbeltiersammlungen im Natur - Naturhistorisches Museum Bern
Wirbeltiersammlungen im Natur - Naturhistorisches Museum Bern
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<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>Natur</strong>historischen<br />
<strong>Museum</strong> der Burgergemeinde<br />
<strong>Bern</strong> (NMBE) – eine Übersicht<br />
Vertebrate collections at the <strong>Natur</strong>al History<br />
<strong>Museum</strong> <strong>Bern</strong> (NMBE) – a synopsis<br />
Peter Lüps, Marcel Güntert, Rosemarie Althaus, Beatrice Blöchlinger,<br />
Kurt Grossenbacher, Marc A. Nussbaumer & Paul Schmid<br />
ABSTRACT Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 14: 3–97 (2005)<br />
The recent completion of a computer-based inventory of the vertebrate spec<strong>im</strong>ens<br />
at the <strong>Natur</strong>al History <strong>Museum</strong> <strong>Bern</strong> (NMBE) allows to present a synopsis<br />
of its holdings. The article comments on the numerically and historically essential<br />
parts of the collections. Its goal is to draw the attention of researchers to the<br />
collections and to encourage their use in scientific studies. Considering the<br />
worldwide growing interest in the history of scientific collections, another a<strong>im</strong><br />
is to assemble information regarding the historical background of the spec<strong>im</strong>ens<br />
and of their collectors.<br />
The article provides an overview from both a systematic and geographical<br />
point of view. At present the number of vertebrate spec<strong>im</strong>ens is approx<strong>im</strong>ately<br />
50 000. Birds and mammals, with about 24 800 and 17500 spec<strong>im</strong>ens respectively,<br />
are the most numerous groups. With more than 42% of the spec<strong>im</strong>ens originating<br />
from Switzerland and 10% from Brazil (E.A. Goeldi collection), Europe is<br />
by far the best-represented continent, followed by South America.<br />
Not included in the above numbers are four special collections: (1) The collection<br />
of the Albert He<strong>im</strong> Foundation for Canine Research, with more than 2600<br />
domestic dog skulls, (2) an archaeozoological collection containing prehistoric<br />
remains from Swiss lake settlements, (3) the anthropological collection and (4)<br />
a collection of vertebrate skeletons recently obtained from the Institute of Anatomy<br />
of the University of <strong>Bern</strong>.<br />
Short biographical notes on the collectors and donators shed light on the<br />
people and the institutions that have contributed to the present-day holdings.<br />
Instructions for accessing the collections and loan policies are given for future<br />
users.<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
3
Inhalt / Contents<br />
1. Einleitung / Introduction ................................. 4<br />
2. Vorbemerkungen / Prel<strong>im</strong>inary remarks ..................... 5<br />
2.1. Ziel der Übersicht / A<strong>im</strong> of the synopsis ..................... 5<br />
2.2.Quellen zum Sammlungsinventar / Catalogues and other sources 6<br />
2.3. Aufbau des digitalen Katalogs / Structure of the database ....... 10<br />
2.4. Abkürzungen / Abbreviations ............................. 12<br />
2.5. Dank / Acknowledgements ............................... 12<br />
3. Geschichte der Sammlungen / History of the collections ....... 13<br />
3.1.Wirbeltiere <strong>im</strong> <strong>Bern</strong>er <strong>Museum</strong> / Vertebrate collections in <strong>Bern</strong> .13<br />
3.2. Kuratoren und Präparatoren / Curators and preparators ........ 14<br />
4. Sammlungsstrategie / Collecting strategies .................. 17<br />
5. Die Sammlungen / The collections ......................... 20<br />
5.1. Gesamtbestand / Total holdings ........................... 20<br />
5.2. Systematische Schwerpunkte / Systematic strengths .......... 22<br />
5.3. Geografische Schwerpunkte / Geographic distribution ......... 38<br />
5.4. Spezialsammlungen / Special collections .................... 40<br />
6. Sammler und Donatoren / Collectors and donators ............ 46<br />
7. Literatur und Archivhinweise / References ................... 87<br />
8.Zugang zu den Sammlungen und Entnahme von Proben /<br />
Accessing the collections and sample requests ............... 96<br />
1. Einleitung / Introduction<br />
Das erwachende Bewusstsein um die weltweit akute Bedrohung der biologischen<br />
Artenvielfalt – heute als «Biodiversitätskrise» bezeichnet – hat in den letzten Jahren<br />
zu einer zunehmenden Wertschätzung der naturwissenschaftlichen <strong>Museum</strong>ssammlungen<br />
geführt.Als «Bibliotheken des Lebens» dokumentieren diese<br />
die aktuell bekannte, d.h. wissenschaftlich beschriebene Fülle der Lebensformen.Gleichzeitig<br />
macht die Computer-Technologie die weltweite Vernetzung der<br />
Sammlungsinventare über das Internet und damit die Abfrage der Sammlungsbestände<br />
auch zwischen weit entfernten Museen möglich.Parallel dazu ist ein<br />
wachsendes Interesse an der Geschichte der naturkundlichen Sammlungen festzustellen,<br />
was sich u.a. <strong>im</strong> Zusammenschluss der europäischen <strong>Museum</strong>sornithologen<br />
zu einer Vereinigung sowie in verschiedenen internationalen Projekten<br />
zum Thema <strong>Museum</strong>ssammlungen manifestiert, wie z.B.«Why <strong>Museum</strong>s Matter:<br />
Avian Archives in an Age of Extinction» (Collar et al. 2003), «Global Biodiversity Information<br />
Facility GBIF» (Blackmore 2002) oder «History of Asian Ornithology»<br />
(Dickinson et al. 2003).<br />
4 Peter Lüps & al.
Als erstes schweizerisches <strong>Museum</strong> richtete das <strong>Natur</strong>historische <strong>Museum</strong> der<br />
Burgergemeinde <strong>Bern</strong> <strong>im</strong> Internet eine Homepage ein, um damit sein Sammlungsgut<br />
potentiellen Benützern besser zugänglich zu machen (Güntert 1997).Die digitale<br />
Katalogisierung des Sammlungsbestands wurde 1988 begonnen und 1989<br />
vom Kleinen Burgerrat – der Exekutivbehörde der Trägerschaft des NMBE – als<br />
mittelfristiges Ziel vorgegeben.In der Abteilung Wirbeltiere war die Inventarisierung<br />
Ende 2000 <strong>im</strong> Wesentlichen abgeschlossen (Lüps 2005b).Das Inventar ermöglicht<br />
es nun, eine aktuelle Übersicht über diese Sammlungen zu präsentieren.<br />
Biodiversity crisis and the urgent need to document the present diversity of organisms has<br />
led to an increasing interest in the collections kept in natural history museums and in their<br />
history (Collar et al. 2003; Blackmore 2002; Dickinson et al. 2003).To facilitate the access<br />
to its own collections, the <strong>Natur</strong>al History <strong>Museum</strong> <strong>Bern</strong> started a computer-based inventory<br />
in 1988.With regard to vertebrates, this task was accomplished at the end of the year<br />
2000, thus allowing now to present an overview over its holdings.MG<br />
2. Vorbemerkungen / Prel<strong>im</strong>inary remarks<br />
2.1. Ziel der Übersicht / A<strong>im</strong> of the synopsis<br />
Die vorliegende Übersicht über die <strong>Wirbeltiersammlungen</strong> basiert auf dem elektronischen<br />
Sammlungskatalog und bezieht sich auf den Inventarbestand <strong>im</strong> Sommer<br />
2004.Sie soll folgenden Zwecken dienen:<br />
1. Die Zusammenstellung ermöglicht Auskünfte über die <strong>Wirbeltiersammlungen</strong>,<br />
mit systematischen, zoogeografischen und präparationstechnischen Übersichten,<br />
mit Stichworten zu wichtigen Sammlungsteilen und zu bedeutenden privaten<br />
oder institutionellen Donatoren.<br />
2. Eine ausführlichere Textversion wurde mit Stichdatum 31.12.2000 (Jahrtausendwende)<br />
als «Basisdokumentation» abgeschlossen und archiviert. Eine<br />
Kopie davon wird laufend ergänzt und erweitert; sie ist intern zum Erteilen von<br />
weiterführenden Auskünften jederzeit auf dem neusten Stand abrufbar.<br />
3.Für die hier publizierte Version wurde der Text über Sammler und Donatoren<br />
stark gekürzt.Für externe Benutzer genügt es zu wissen, ob Objekte von einer<br />
bedeutenden Person oder Institution <strong>im</strong> <strong>Museum</strong> vorhanden sind.Weiterführende<br />
Angaben über Personen, welche als Sammler oder durch eine Schenkung zum<br />
Wachstum der Sammlungen beigetragen haben, sind in der erwähnten «Basisdokumentation»<br />
enthalten.<br />
4. Die Übersicht ist zweisprachig abgefasst und richtet sich an zwei Lesergruppen:<br />
Einerseits sind es jene <strong>Bern</strong>erinnen und <strong>Bern</strong>er, darunter viele Angehörige<br />
der Burgergemeinde, in deren Familien sich Donatoren und Förderer finden, die<br />
das <strong>Museum</strong> ihrer Stadt grosszügig beschenkt oder in anderer Weise unterstützt<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
5
haben.Die biografischen Angaben über diese Personen sind besonders für die<br />
lokale Leserschaft von Interesse; deshalb wurde der Artikel in Deutsch abgefasst.<br />
Die Zusammenfassungen in englischer Sprache dagegen sollen der internationalen<br />
wissenschaftlichen Gemeinschaft den Zugang zum Sammlungsgut erleichtern.<br />
5. Die Sammlungsübersicht ist praxisbezogen.Es geht nicht um grundsätzliche<br />
<strong>Museum</strong>sfragen, weder um solche der Sammlungspolitik noch um solche der<br />
Präparation, Konservierung, Archivierung oder Auswertung.Sie dient als Nachschlagewerk<br />
für den externen und internen Gebrauch.<br />
The article provides an overview over the vertebrate spec<strong>im</strong>ens kept at the NMBE from<br />
both a systematic and geographical point of view.It further includes information on the<br />
historical background of the vertebrate collection and on <strong>im</strong>portant collectors or donators.<br />
More detailed information concerning the biography of donators and collecting circumstances<br />
has been compiled in an electronic document (“Basisdokumentation”) that is continuously<br />
updated.The synopsis presented here is an extract from this more comprehensive<br />
version.Since the historical aspects are of special interest to local readers, the article<br />
has been written in German, with short English summaries intended for an international<br />
audience.PL<br />
2.2. Quellen zum Sammlungsinventar / Catalogues and other sources<br />
Museen sind verpflichtet, über ihre Sammlungsbestände, Eingänge und allenfalls<br />
Abgänge Buch zu führen (Code of Professional Ethics des Internationalen <strong>Museum</strong>srats<br />
ICOM, Absatz 6.4.).Dieser Forderung kamen die Verantwortlichen für<br />
das <strong>Bern</strong>er <strong>Museum</strong> zwar schon früh nach, leider nicht <strong>im</strong>mer mit der aus heutiger<br />
Sicht erwünschten Sorgfalt und Vollständigkeit.Der erste Katalog über einen Wirbeltiersammlungsteil<br />
ist das gedruckte Verzeichnis der in der <strong>Museum</strong>sgalerie<br />
aufgestellten Vögel (Meisner 1804).Diese in ihrer Vollständigkeit damals europaweit<br />
bedeutende Vogelsammlung basierte auf der 1802 angekauften Privatsammlung<br />
des Pfarrers Daniel Sprüngli (Graf 1886: 27), von der heute ausser<br />
dem Katalog nur noch ein Vogelnest erhalten ist.Bereits um 1833 waren von einst<br />
mindestens 352 montierten Präparaten (Meisner 1804) nur noch deren 50 vorhanden;<br />
die Mehrzahl war durch «bessere» Exemplare ersetzt worden 1 .<br />
In den ersten Jahrzehnten nach der <strong>Museum</strong>sgründung wurden angekaufte<br />
und geschenkte Objekte in der jährlichen Betriebsrechnung (ab 1832 vollständig<br />
vorhanden) vermerkt, manchmal Stück um Stück aufgelistet, oft allerdings nur<br />
1 «Man erinnere sich z.B.nur an die Sprünglische Vögel-Sammlung, die durch freiwillige Subscription<br />
angekauft, den ersten Grundstein zum Ganzen gelegt hat; fiele es den Subscribenten oder ihren<br />
Erben gegenwärtig ein, diese Donation zurükzufordern, so würden sich kaum mehr 50 Exemplare<br />
vorfinden die nicht wegen Schadhaftigkeit längst ausgemacht und durch bessere ersetzt wären.»<br />
(Protokoll der <strong>Museum</strong>s-Commission vom 15. Nov. 1833; Manual I: 67).<br />
6 Peter Lüps & al.
summarisch umschrieben.Abgestützt auf die Angaben in der Rechnung wurden<br />
die geschenkten Objekte jährlich in ein Donationenbuch übertragen; die Einträge<br />
<strong>im</strong> letzten Donationenbuch enden um 1906.<br />
Das nächstjüngere erhaltene Verzeichnis, bezeichnenderweise wieder über<br />
die ornithologische Sammlung und systematisch angeordnet nach dem damals<br />
«modernen Cuvier’schen System», wurde kurz nach der errungenen Selbständigkeit<br />
des <strong>Museum</strong>s (1832) durch das Kommissionsmitglied Carl Tscharner um<br />
1833 angelegt.Dieser handschriftliche Katalog ist zwar anonym und nicht datiert,<br />
lässt sich aber durch einen entsprechenden Eintrag <strong>im</strong> Protokoll der <strong>Museum</strong>skommission<br />
vom 12.Januar 1833 eindeutig zuordnen (Manual I: 27).Der Vorsatz,<br />
ein entsprechendes Verzeichnis über die Säugetiere zu erstellen, wurde damals<br />
angekündigt, offenbar aber erst später umgesetzt (Katalog der Säugetiere,<br />
Anon. 1845).<br />
Der Vogelkatalog wurde nach 1833 als Eingangsbuch fortgesetzt, zuerst<br />
durch Konservator Tscharner selbst, später durch den jeweiligen Präparator, welcher<br />
die für die Ausstellung montierten Vogelbälge in chronologischer Reihenfolge<br />
eintrug.Dieses Eingangsbuch war bis 1872 <strong>im</strong> Gebrauch (der sechstletzte Eintrag<br />
enthält die Jahreszahl 1872).<br />
Zusätzlich zu den Katalogangaben finden sich ergänzende Informationen<br />
über Sammlungsobjekte in den Protokollen der <strong>Museum</strong>skommission (ManualeI<br />
bis III) sowie in den Verwaltungsberichten (ab 1863).Die kürzliche Wiederentdekung<br />
verschiedener alter Sammlungskataloge <strong>im</strong> <strong>Museum</strong>sarchiv durch die Bibliothekarin<br />
Verena Andres erlaubt das Abschätzen der Bestände zu best<strong>im</strong>mten<br />
Epochen des 19.Jahrhunderts sowie eine zeitlich exakte Einordnung zahlreicher<br />
früher Sammlungszugänge.<br />
Um ca. 1880 wurde für die Vogelsammlung ein neuer «General-Catalog Vögel»<br />
angelegt, vermutlich vom damals neu eingesetzten Konservator Theophil<br />
Studer*.Darin ist der bei Beginn des Katalogs vorhandene Sammlungsbestand in<br />
systematischer Abfolge aufgelistet, mit vorbereiteten Gattungsnamen und Zwischenraum<br />
für die noch fehlenden Arten.Anschliessend wurden die Neuzugänge<br />
regelmässig nachgetragen, und auch der Abgang von Exemplaren durch Tausch<br />
oder der Ersatz durch «bessere» Präparate ist minutiös vermerkt.Ein entsprechendes<br />
Verzeichnis über die Säugetiere wurde etwa gleichzeitig erstellt, dann<br />
allerdings weniger sorgfältig nachgeführt.Diese Kataloge waren bis zu Studers<br />
Tod <strong>im</strong> Jahr 1922 <strong>im</strong> Gebrauch.Nach dem Wechsel <strong>im</strong> Amt des Konservators –<br />
1922 wurde Franz Baumann* zum Vorsteher der zoologischen Sammlung ernannt<br />
– kamen anstelle der bisherigen Bestandskataloge Eingangsbücher für die<br />
Registrierung der Neuzugänge zum Einsatz.<br />
* Mit * bezeichnete Namen oder Taxa werden in einem eigenen Abschnitt kommentiert.<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
7
Ab 1955 wurden für verschiedene Sammlungsteile neue Kataloge auf Karteikarten<br />
angelegt.In ehrenamtlicher Mitarbeit übertrug Dr.med.Rudolf Friedrich<br />
von Fischer das Sammlungsinventar der Vögel und der Säugetiere handschriftlich<br />
auf Karten; dieses Inventar führte er bis 1968 weiter (Lüps 1987).Ebenfalls ehrenamtlich<br />
– nach seinem Übertritt in den Ruhestand <strong>im</strong> Jahr 1957 – war Oberstkorpskommandant<br />
a.D. Marius Corbat <strong>im</strong> <strong>Museum</strong> damit beschäftigt, die Fischsammlung<br />
auf Karteikarten zu inventarisieren.Ab ca.1965 wurde ein Teil der<br />
handschriftlichen Karteieinträge mit Schreibmaschine auf neue Karten übertragen.Nach<br />
1968 führten die für die einzelnen Sammlungsteile zuständigen Assistenten<br />
den Karteikatalog weiter.<br />
Basierend auf den regelmässig um die Neueingänge aktualisierten Karteikarten<br />
wurde 1980 ein Gesamtinventar über die Bestände in den Ausstellungen und<br />
in den Sammlungsdepots erstellt (Lüps 1980, Typoskript).Später wurden Übersichten<br />
über einzelne Sammlungsteile publiziert (Anthropologische Sammlung:<br />
Schoch & Ulrich-Bochsler 1987; Sammlung E.A.Göldi*: Güntert et al.1993).Ab<br />
1989 wurden die Sammlungsobjekte schrittweise, sowohl rückwirkend wie laufend,<br />
in eine Oracle-Datenbank eingegeben, wobei für jedes Individuum eine siebenstellige<br />
Katalognummer vergeben wurde.Die Mehrzahl der Objekte wurden<br />
bei dieser Gelegenheit mit einer zusätzlichen Etikette versehen.<br />
In diesem Zusammenhang ist wichtig zu erwähnen, dass die zu Theophil Studers<br />
Zeit geführten Sammlungskataloge die Herkunftsangaben der um 1881 bereits<br />
vorhandenen Exemplare, wie sie z.B. in den Betriebsrechnungen oder <strong>im</strong><br />
Tscharner-Katalog verzeichnet waren, nur unvollständig übernahmen (z. B.ohne<br />
den Hinweis auf eine Herkunft aus der Sammlung von John Gould*, vgl.Güntertet<br />
al. 2005, 2006).Bei der Übertragung des Sammlungsbestands auf Karteikarten<br />
wurden nochmals Informationen (z.B. Tauschaktionen) unterdrückt. Jede Übertragung<br />
in ein neues Verzeichnis war somit mit einem erheblichen Informationsverlust<br />
verbunden – daher unsere dringende Empfehlung, bei historischen Präparaten<br />
die aktuellen Daten wenn <strong>im</strong>mer möglich anhand der ältesten Dokumente<br />
zu verifizieren.<br />
Today museums are obliged to document their holdings and the addition of spec<strong>im</strong>ens to<br />
their collections by the Code of Professional Ethics (para. 6.4.) of the International Council<br />
on <strong>Museum</strong>s ICOM.At the NMBE books of donations, catalogues and acquisition lists of<br />
the vertebrate collections have existed for 200 years (Table 1).These documents, however,<br />
were not always kept and updated with an adequate accurateness.Besides these registers<br />
the annual accounts of the museum proved to be an invaluable source of information<br />
for spec<strong>im</strong>ens acquired in the 19 th century (Güntert et al. 2005, 2006).<br />
After 1950 all parts of the collections were registered on file cards – first hand-written,<br />
later copied by typewriter.The data on the file cards were generally taken from the most recent<br />
register book or from the spec<strong>im</strong>ens’ labels – which were seldom the original collecting<br />
labels.For the spec<strong>im</strong>ens acquired prior to 1880, the original documents were not con-<br />
8 Peter Lüps & al.
sulted when around 1880 new catalogues were begun, and during the data transfer from<br />
these catalogues onto the file cards again <strong>im</strong>portant information was suppressed.It is<br />
hence strongly recommended to verify the data of historical spec<strong>im</strong>ens with the very earliest<br />
2 source available.MG<br />
Tabelle 1: Quellen zum Sammlungsinventar – Catalogues and other sources<br />
Katalog der Vogelsammlung (Meisner 1804, Signatur ZZ IV 11)<br />
Katalog der Vogelsammlung (Meisner 1824, Signatur ZZ IV 78)<br />
Katalog der Vögel 1833:<br />
Anonymes Manuskript, verfasst durch Carl Tscharner, fortgesetzt als Eingangsbuch durch<br />
die Präparatoren Zahnd und Müller ab 1833 bis ca. 1872.Archiv NMBE<br />
Katalog der Säugetiere 1845:<br />
Systematisches Verzeichnis der auf dem <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong> der Stadt <strong>Bern</strong> aufgestellten<br />
Säugethiere, aufgenommen <strong>im</strong> Jahr 1845 (Manuskript, anonym).Archiv NMBE<br />
Generalkatalog Vögel 1879–1922:<br />
Anonymes, undatiertes Manuskript; Verfasser ist vermutlich Theophil Studer 2 ;<br />
begonnen um ca. 1879, letzte Einträge um 1922. 2 Bände, Archiv NMBE<br />
Mammalia I und II 1880–1916:<br />
Katalog der Säugetiere.Anonymes, undatiertes Manuskript, begonnen vor 1881 (erste<br />
Nachträge 1881, letzte Nachträge 1916).Archiv NMBE<br />
Eingegangene Objekte [1887–1912]<br />
Eingangskatalog (Manuskript, anonym);<br />
zu Beginn Einträge über das ganze Tierreich, später nur noch Vögel.Archiv NMBE<br />
Donationenbuch I:<br />
Verzeichnis der Geschenke, welche die auf der Gallerie der Burger-Bibliothek in <strong>Bern</strong><br />
aufgestellten <strong>Natur</strong>alien-Sammlungen von Freunden der <strong>Natur</strong> und Gönnern<br />
erhalten haben. 1804–80<br />
(Manuskript, Autor des Vorworts und der frühen Einträge ist Bibliothekar Daniel Rätzer)<br />
Donationenbuch II:<br />
Verzeichnis der Geschenke und ihrer Geber für die Sammlungen<br />
des naturhistorischen <strong>Museum</strong>s in <strong>Bern</strong>.II.1881–1906 (Manuskript, anonym)<br />
Verzeichnis der Geschenke für das naturhistorische <strong>Museum</strong>,<br />
Zoologie 1882–1890 (Manuskript, anonym)<br />
(offenbar der laufend nachgeführte Entwurf für die Einträge <strong>im</strong> Donationenbuch II)<br />
2 «Der neu angelegte Katalog der Sammlung enthält alle Vögel mit Ausnahme der Stelzvögel,<br />
Schw<strong>im</strong>mvögel und Ratiten ... Bis jetzt sind 1009 Nummern verzeichnet, fast die gleiche Anzahl Arten<br />
repräsentierend.» VB 1871–79: 24.[Dieser Bearbeitungsstand entspricht der Seite 20 <strong>im</strong><br />
2.Band; MG]<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
9
Eingangsbücher, für alle Wirbeltiergruppen sowie für Kynologie; ab 1923 bis heute<br />
Handschriftlicher Karteikatalog, erstellt zwischen 1957 und 1968 durch Dr.med. Rudolf<br />
Friedrich von Fischer (Amphibien, Reptilien, Vögel, Säugetiere) und Oberstkorpskommandant<br />
a.D. Marius Gorbat (Fische)<br />
Maschinengeschriebener Karteikatalog, ab ca. 1965 bis 1988<br />
Elektronische Datenbank, ab 1989<br />
Rechnungen, ab 1832 (enthalten jeweils eine Liste der Ankäufe und bis 1891 auch aller Geschenke)<br />
Verwaltungsberichte ab 1863 ff.(Bericht der <strong>Museum</strong>skommission, Titel wechselnd)<br />
Jahrbuch des <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong>s <strong>Bern</strong> (Titel wechselnd) Band 1 (1960–62, publ.<br />
1965) ff.<br />
2.3. Aufbau des digitalen Katalogs / Structure of the database<br />
2.3.1. Taxonomie und Nomenklatur / Taxonomy and nomenclature<br />
Der digitale Katalog basiert auf einer relationalen ORACLE-Datenbank, die durch<br />
Marc Nussbaumer und Christopher Sherry <strong>im</strong> NMBE aufgebaut wurde.Die in der<br />
Datenbank verwendete Klassifikation basiert einerseits auf der Vogel-Datenbank<br />
(«Birds of the World») des Carnegie <strong>Museum</strong> of <strong>Natur</strong>al History in Pittsburgh, andererseits<br />
auf der ISIS-Datei (1990).<br />
The electronic inventory is based on a relational ORACLE database that was built up by<br />
Marc Nussbaumer and Christopher Sherry, both of NMBE.The collection database is arranged<br />
according to the following classifications: Aves: Birds of the World (database kindly<br />
made available by the Carnegie <strong>Museum</strong> of <strong>Natur</strong>al History in 1989).For all other systematic<br />
groups: International Species Information System (ISIS 1990).<br />
2.3.2. Konservierungsart / Mode of preservation<br />
Eine Übersicht über die Konservierungsart der Sammlungsexemplare ist aus<br />
Tab. 3 (S. 21) zu entnehmen.Für diese Zusammenstellung werden nur summarische<br />
Bezeichnungen für die Präparationsweise verwendet.In der digitalen Datenbank<br />
ist diese mittels Zahlencode detailliert angeben.<br />
In this overview the mode of preservation of the spec<strong>im</strong>ens is indicated in rough categories<br />
only (Table 3, p. 21).In the database the preparation technique is specified in more detail<br />
by code numbers.<br />
• Montage: Es kann sich um Dermoplastiken, «Stopfpräparate» oder andere für<br />
Schauzwecke geeignete Präparationsweisen einer tierischen Haut handeln.<br />
Mount: mounted skins (or spec<strong>im</strong>ens prepared for display by other techniques).<br />
10 Peter Lüps & al.
• Balg/Fell: Hautpräparate, bei Vögeln stets als Balg bezeichnet; unter dieser<br />
Bezeichnung sind bei Vögeln auch Flügel- und Schwanzpräparate erfasst.Da<br />
bei Säugetieren je nach Tierart unterschiedliche Formen der Präparation angewendet<br />
werden, wird hier meist der Begriff Balg/Fell verwendet; dies gilt<br />
auch für Häute von Grosstieren.<br />
Skin: Study skins of birds (somet<strong>im</strong>es only wings and tail) and mammals (includes hides<br />
of larger mammals, e.g. ungulates).<br />
• Skelett: Knochen des postcranialen Skeletts.Im Katalog wird unterschieden<br />
zwischen gereinigtem, montiertem oder losem Skelett, Bänderskelett,<br />
Rohskelett, vollständigem oder nur partiell vorhandenem Skelett.«Skelett<br />
komplett» in der Datenbank schliesst jeweils den Schädel mit ein.<br />
Skeleton: includes skeletal mounts, unarticulated cleaned as well as raw skeletons,<br />
complete and partial skeletons.For “complete skeletons” postcranial bones and the<br />
skull are listed under the same inventory number in the database.<br />
• Schädel: Unter dieser Bezeichnung sind vollständige Schädel mit Unterkiefer,<br />
aber auch nur partielle Stücke wie z.B.Haikiefer sowie den Trophäen (Gehörn<br />
oder Geweih) aufgelistet.<br />
Skull: includes complete skulls, skulls without lower jaws, trophies, and jaws of<br />
sharks.<br />
• Nasspräparat: In den meisten Fällen handelt es sich um in Ethanol gelagerte<br />
Objekte.Viele waren ursprünglich in Formaldehyd fixiert, sind aber 1995–96<br />
in Ethanol überführt worden.<br />
Spirit spec<strong>im</strong>en: spec<strong>im</strong>ens (whole an<strong>im</strong>als or parts/organs) preserved in fluids, generally<br />
ethanol 3 .<br />
2.3.3. Bestandeszahlen / Spec<strong>im</strong>en counts<br />
In der Datenbank werden alle Teile eines individuellen Tiers (z.B. Schädel und<br />
Balg) unter einer Inventarnummer geführt.Bestandesangaben über einzelne Arten<br />
oder Tiergruppen oder über die Anzahl Objekte eines Donators entsprechen<br />
daher der Summe der jeweiligen Inventarnummern.In der Übersicht über systematische<br />
Schwerpunkte (Kap.5.2) entspricht die Totalzahl ebenfalls dieser Summe.Dagegen<br />
sind bei der Präparationsweise die Stückzahlen innerhalb der einzelnen<br />
Präparatekategorien angegeben; die Stückzahlen ergeben aufsummiert<br />
also nicht die Individuenzahl.In der Eiersammlung tragen die zu einem Gelege gehörenden<br />
Eier dieselbe Inventarnummer.<br />
3 Unfortunately all material originally preserved in formalin was transferred into ethanol during the<br />
reorganisation of the fluid collection in 1995/96; the spec<strong>im</strong>ens therefore combine the disadvantages<br />
of both preservation fluids [MG].<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
11
In the database all parts of a single individual (e.g. skull and skin) are registered under one<br />
inventory number.Numbers of spec<strong>im</strong>ens within a taxon or donated by a certain donator<br />
correspond to the sum of inventory numbers.In the species accounts the “total” is again<br />
the sum of inventory numbers, whereas for different preparation modes the number of<br />
items in each mode is counted.Therefore the sum of these items does not equal the “total”<br />
(but will usually exceed it).In the oological collection eggs belonging to the same clutch (or<br />
“set”) bear the same number.MG, PL<br />
2.4. Abkürzungen / Abbreviations<br />
Jb: Jahrbuch des <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong>s <strong>Bern</strong> (vormals «<strong>Natur</strong>historisches<br />
<strong>Museum</strong> der Stadt <strong>Bern</strong>, Jahrbuch»), Band 1 (1960–62, publ. 1965) ff.<br />
VB: Verwaltungsbericht der <strong>Museum</strong>skommission, Burgergemeinde <strong>Bern</strong>, ab<br />
1863.Die Bezeichnung wechselt über die Jahre hinweg.(Seitenangaben beziehen<br />
sich in der Regel auf die Paginierung der <strong>im</strong> NMBE aufbewahrten Sonderdrucke.)<br />
Manual: Manual der <strong>Museum</strong>skommission 1832–1920 (Sitzungsprotokolle,<br />
4 Bände.Manuskript)<br />
Autoren der Textbeiträge:<br />
RA Rosemarie Althaus, BB Beatrice Blöchlinger, EB Elsbeth Büttiker, KG Kurt<br />
Grossenbacher, MG Marcel Güntert, PL Peter Lüps, MN Marc Nussbaumer, PS<br />
Paul Schmid<br />
* Mit Asterisk bezeichnete Taxa oder Donatorennamen werden in einem eigenen<br />
Abschnitt kommentiert.<br />
* Taxa or donators marked with an asterisk are listed under separate entries.<br />
2.5. Dank / Acknowledgements<br />
Unser Dank gilt zuerst Marc Nussbaumer und Christopher Sherry, welche ab 1989<br />
die EDV-Datenbank aufbauten und seither die Programme ständig leistungsfähiger<br />
und benutzerfreundlicher machten.Ein weiterer Dank geht ferner an alle die<br />
temporären Hilfskräfte, welche die Sammlungsobjekte in die Datei eingaben (vgl.<br />
Lüps 1993b: 262, 1997: 191), insbesondere an Yvonne Kranz, Brigitte Reutter<br />
und Kathrin Ruckstuhl.Die Bibliothekarin des <strong>Museum</strong>s, Vreni Andres, unterstützte<br />
uns in verdankenswerter Weise bei der Suche nach frühen Quellen und<br />
lenkte die Aufmerksamkeit auf alte Sammlungskataloge, die bisher unbemerkt<br />
<strong>im</strong> Archiv lagen.Ein spezieller Dank geht an Stefan Wälchli (Programm Biomedizinische<br />
Forschung, BNF) für die sorgfältige Transskription der handschriftlichen<br />
Protokolle der <strong>Museum</strong>skommission (Manuale 1832–93) in eine digitale Textdatei,<br />
welche den Zugang zu den alten Quellen wesentlich erleichtert und es ermöglichte,<br />
zahlreiche frühe Sammlungseingänge zu datieren.Kellie Gonçalves unterstützte<br />
uns bei der Übersetzung der englischen Texte.<br />
12 Peter Lüps & al.
3. Geschichte der Sammlungen / History of the collections<br />
3.1. Wirbeltiere <strong>im</strong> <strong>Bern</strong>er <strong>Museum</strong> / Vertebrate collections in <strong>Bern</strong><br />
Wirbeltiere bildeten schon in den frühesten Raritäten- oder Kuriositätenkabinetten<br />
eine besondere Attraktion.Die Notiz über die Gründung des ersten bernischen<br />
<strong>Natur</strong>alienkabinetts in der <strong>Bern</strong>er Stadtbibliothek <strong>im</strong> Jahr 1694 erwähnt<br />
Gesteine, Münzen und andere «Curiosa», aber noch keine Wirbeltiere.Wann die<br />
ersten in <strong>Bern</strong> dazugekommen sind, wird aus dem Journal 1693–1712 des Sekretärs<br />
der Bibliothekskommission, Marquard Wild, ersichtlich. 1732 listet Gruner in<br />
seinen «Deliciae Urbis <strong>Bern</strong>ae» bereits die folgenden Wirbeltierpräparate auf:<br />
«Ein Sceleton einer Manns-Person»; «ein grosser Crocodill an der Diele hangend»;<br />
«ein sehr grosse Schild-Krott, auch daselbst»; «ein Paradissvogel»; «ein<br />
Horn von einem Unicorno, oder Einhorn, oder vielmehr von einem Meer-Fisch».<br />
Die ältesten heute noch vorhandenen Objekte der Wirbeltiersammlung sind<br />
as Nest eines Goldhähnchens (Regulus sp.von 1765, Abb. 11, S.77) sowie das<br />
gut erhaltene Präparat einer Falkenraubmöwe (Stercorarius longicaudus von<br />
1797, Abb. 1).<br />
Aus dem Zeitabschnitt vom ausgehenden 18.Jahrhundert bis Ende 1963<br />
stammen etwa 30 000 Inventarnummern.Seit dem 1. Januar 1964 – dem Beginn<br />
der administrativen Selbständigkeit der Abteilung Wirbeltiere – kamen rund<br />
20 000 weitere Eingänge hinzu.<br />
Abb. 1: Eine Falkenraubmöwe Stercorarius longicaudus, erlegt am Thunersee 1797, ist das älteste<br />
zoologische Ganzpräparat des NMBE; sie wird in Meisners «Verzeichnis» von 1804 erwähnt. – A Longtailed<br />
Skua Stercorarius longicaudus, collected on Lake Thun in 1797 is the oldest mounted spec<strong>im</strong>en at<br />
the NMBE. Foto: Lisa Schäublin<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
13
Um die Jahrhundertwende, besonders aber nach der Begründung einer eigenständigen<br />
Abteilung für Wirbeltiere <strong>im</strong> Jahr 1964, gewannen die einhe<strong>im</strong>ischen<br />
jagdbaren Säugetiere an sammlerischer Bedeutung (z.B. Gemse ab 1947, Rotfuchs<br />
ab 1953).Die Beschäftigung des damaligen Direktors sowie des Konservators<br />
für Wirbeltiere, gemeinsam mit Diplomanden und Doktoranden, auf dem Gebiet<br />
der in <strong>Bern</strong> aufblühenden Wildforschung machen diese Entwicklung verständlich.Dies<br />
geschah in enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Jagdbehörde,<br />
dem Zoologischen Institut der Universität <strong>Bern</strong> und der 1965 an der Veterinärmedizinischen<br />
Fakultät geschaffenen Schweizerischen Tollwutzentrale.Hinzu<br />
kam 1967 die Verpflichtung für den Aufbau und Betrieb eines schweizerischen<br />
Jagdmuseums <strong>im</strong> Schloss Landshut bei Utzenstorf BE (Huber 1982a, Jubiläumsschrift<br />
SMWJ 1998).Damit wurden klare Aktivitätsschwerpunkte gesetzt, andere<br />
Sammlungsbereiche aber nicht negiert.Zudem wurden und werden be<strong>im</strong> Ausbau<br />
der Sammlungen die Schwerpunkte anderer schweizerischer <strong>Natur</strong>museen in die<br />
Überlegungen einbezogen.<br />
The presence of vertebrate spec<strong>im</strong>ens in a collection exhibited in the City Library was first<br />
reported in an account of 1733 (see Gruner 1832).The natural history items of this collection<br />
became later part of the <strong>Natur</strong>al History <strong>Museum</strong> <strong>Bern</strong>.Since then the vertebrate collections<br />
have been continually augmented.Approx<strong>im</strong>ately 30000 spec<strong>im</strong>ens were registered<br />
in January 1964, when the zoological department was divided into an invertebrate<br />
and a vertebrate section.From 1964 until the end of 2000 the collection increased by some<br />
20000 spec<strong>im</strong>ens.Due to the commitment of both the director and the curator of vertebrates<br />
in the field of wildlife biology after 1960 native mammals and especially game an<strong>im</strong>als<br />
became a focal point in the museum’s collecting activities.MG, PL<br />
3.2. Kuratoren und Präparatoren / Curators and preparators<br />
In der Anfangszeit des <strong>Museum</strong>s war die Betreuung der verschiedenen Sammlungsteile<br />
einzelnen Mitgliedern der <strong>Museum</strong>skommission übertragen (Graf<br />
1886), welche diese Aufgabe nebenberuflich und ehrenamtlich ausführten.Erst<br />
nach der Mitte des 19.Jahrhunderts wurden wissenschaftlich ausgebildete<br />
Personen eigens dafür angestellt, wobei diese gleichzeitig der <strong>Museum</strong>skommission<br />
angehörten.Für die <strong>Wirbeltiersammlungen</strong> wurde 1872 Theophil<br />
Studer* als erster Vorsteher eingesetzt, 1884 wurde ihm die ganze zoologische<br />
Abteilung – d.h. auch die bisher eigenständige Entomologie – unterstellt.Mit<br />
Franz Baumann* kam 1922 erstmals ein vollamtlicher Abteilungsvorsteher (für<br />
Zoologie) ins Amt. 1934 wurde er zum vollamtlichen Direktor über das ganze<br />
<strong>Museum</strong> ernannt; er behielt aber die Leitung der zoologischen Abteilung bei.Erst<br />
während der Direktionszeit von Walter Küenzi – formell 1964 bei der Wahl von<br />
Walter Huber* – wurde der Direktor von der Leitung einer Abteilung entbunden,<br />
und gleichzeitig wurde die Zoologie wieder in zwei selbständige Abteilungen<br />
14 Peter Lüps & al.
(Wirbeltiere und Wirbellose Tiere) mit je einem vollamtlichen Konservator aufgeteilt.<br />
Auch die Funktion und Bedeutung des zoologischen Präparators war in der<br />
Zeitspanne von fast zwei Jahrhunderten einem Wechsel unterworfen.Die ersten<br />
<strong>Museum</strong>spräparatoren in <strong>Bern</strong> waren pr<strong>im</strong>är als Hauswarte und Aufseher angestellt;<br />
die eigentliche Präparationsarbeit war bis 1884 <strong>im</strong> Lohn nicht inbegriffen,<br />
sondern wurde nach erfolgter Leistung zusätzlich bezahlt.Erst bei der Anstellung<br />
von Max Irniger (1912) kam es zur Verteilung der Aufgaben auf verschiedene Personen.Mit<br />
Georg Ruprecht* und dem Beginn des Dioramenbaus in <strong>Bern</strong> übernahm<br />
der Chefpräparator weitgehend auch die Aufgaben eines Ausstellungsgestalters;<br />
diese Tendenz setzte sich fort, bis in den 1950er-Jahren mit neuen thematischen<br />
Ausstellungen zusehends die grafische Gestaltung in den Vordergrund<br />
rückte.Die sammlungsbezogene Arbeit der zoologischen Präparatoren ist<br />
jedoch – wenn auch gelegentlich mit unterschiedlicher Gewichtung und teilweise<br />
ganz anderen Techniken – bis heute eine der wesentlichsten Aufgaben des <strong>Museum</strong>s<br />
geblieben.<br />
In the early days of the museum the task of the curators to the different departments (then<br />
zoology, geology, botany, archaeology and ethnography) were divided among the members<br />
of the museum committee.Only in the second half of the 19 th century paid personnel<br />
was employed.In 1872 Theophil Studer became the first paid curator of the vertebrate department<br />
(still on a part-t<strong>im</strong>e base), later of the whole zoology division. In 1922 Franz Baumann<br />
was appointed chief curator of zoology – now a full-t<strong>im</strong>e position.When Baumann<br />
was named director of the museum in 1934, he remained the head of the zoology division.<br />
In 1964 the directorship became uncoupled from the function of a department curator, and<br />
in same year the former zoology division was divided into an invertebrate and a vertebrate<br />
department, each with its own chief curator.<br />
Until 1912 the preparators’ task was not only to “stuff” an<strong>im</strong>als, they were also<br />
employed as janitors and wardens.With the beginning of diorama displays under Georg<br />
Ruprecht, a high standard of taxidermy was a paramount requirement that is kept up to the<br />
present t<strong>im</strong>e.Table 2 lists the activity periods of the different curators and assistant curators<br />
to the vertebrate department as well as the preparators.MG<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
15
Tabelle 2: Amtszeiten der Konservatoren (Abteilungsvorsteher), Kuratoren,<br />
Assistenten sowie der Präparatoren –<br />
Terms of office of the chief curators, curators and preparators<br />
Name Amtsantritt<br />
<strong>im</strong> Amt<br />
bis<br />
Funktionen<br />
Konservatoren:<br />
Studer Daniel 4<br />
1832 Konservator Zoologie<br />
Tscharner Carl 1832 1835 Konservator Zoologie<br />
Meyer Friedrich 1835 1841 Konservator Zoologie<br />
Valentin Gabriel Gustav 1841 1872 Konservator Zoologie<br />
Studer Theophil 1872 1922 Konservator Wirbeltiere,<br />
ab 1881 Konservator Zoologie<br />
Baumann Franz 1922 1952 Konservator Zoologie, ab 1934 Direktor<br />
(Ass.seit ca.1914)<br />
Küenzi Walter 1952 1960 Konservator Zoologie, Direktor 1952–63<br />
(Assistent seit 1920)<br />
Sägesser Hannes 1960 1969 Konservator Zoologie,<br />
ab 1964 Konservator Wirbeltiere<br />
Lüps Peter 1970 <strong>im</strong> Amt Konservator Wirbeltiere<br />
Kuratoren und Assistenten:<br />
Nussbaumer Marc 1976 <strong>im</strong> Amt Kurator Kynologie, Archäozoologie<br />
Grossenbacher Kurt 1971 <strong>im</strong> Amt Kurator Niedere Wirbeltiere<br />
(Herpetologie, Ichthyologie)<br />
Büttiker-Schumacher 1968 2002 Assistentin Säugetiere (bis 1982),<br />
Elsbeth<br />
Archäazoologie (ab 1982)<br />
Schmid Paul 1981 <strong>im</strong> Amt Assistent Säugetiere (Mammalogie)<br />
Märki Hans 1972 1978 Assistent Ornithologie<br />
Biber Olivier 1978 1984 Assistent Ornithologie<br />
Marti Christian 1984 1985 Assistent Ornithologie<br />
Biber Jean-Pierre 1986 1990 Assistent Ornithologie<br />
Blöchlinger Beatrice 1991 <strong>im</strong> Amt Collection Manager<br />
Güntert Marcel 1992 <strong>im</strong> Amt Ornithologie (Direktor seit 1985)<br />
Präparatoren:<br />
Rohrdorf Hans Caspar 1822 1830 Präparator<br />
Zahnd [Zahn] Daniel 1832 > 1867 Präparator, «Unteraufseher» I<br />
Müller Ludwig 1862 1873 Präparator, Aufseher (Abwart)<br />
Menn Christian 1874 1875 Präparator, Abwart<br />
4<br />
Gr<strong>im</strong>m J.(aus Basel) 1876 1912 Präparator, Abwart<br />
Irniger Max 1912 1922 Präparator<br />
Ruprecht Georg 1923 1957 Chefpräparator<br />
Schlier Walter 1931 1941 Präparator<br />
Küng Kurt 1958 1990 Chefpräparator (seit 1952 Präparator)<br />
Bähler René 1960 1972 Präparator<br />
Eschler Willi 1958 1985 Präparator<br />
Vinciguerra Lorenzo 1991 1993 Präparator, Leiter Tierpräparation<br />
Meier Christoph 1993 <strong>im</strong> Amt Chefpräparator<br />
Troxler Martin 1996 <strong>im</strong> Amt Präparator, speziell für Haut- und<br />
Knochenkonservierung<br />
4 Daniel Friedrich Gottlieb Studer, Apotheker<br />
16 Peter Lüps & al.
4. Sammlungsstrategie / Collecting strategies<br />
In den ersten Jahrzehnten des ab 1800 aufblühenden <strong>Museum</strong>s stand die einhe<strong>im</strong>ische<br />
<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> Vordergrund, war doch die Sammlung der Obhut der «Gesellschaft<br />
vaterländischer <strong>Natur</strong>freunde» anhe<strong>im</strong> gestellt.Ihr Mitglied Friedrich<br />
Meisner nannte es in seiner Schrift das «<strong>Museum</strong> der <strong>Natur</strong>geschichte Helvetiens»<br />
(Meisner 1807).Akquisitionen wie die Sammlung einhe<strong>im</strong>ischer Vögel des<br />
Pfarrers Sprüngli* hatten dazu den Grundstein gelegt.Doch bald schon wurde<br />
das Ziel weiter gesteckt – über die Landesgrenzen hinaus. 1833 waren zwar erst<br />
5 % des Vogelbestands aussereuropäischer Herkunft (gemäss Tscharner-Katalog<br />
etwa 40 von 830 Exemplaren), doch schon 1835 wurde anlässlich eines beabsichtigten<br />
Ankaufs brasilianischer Tiere gegenüber der Trägerschaft begründet 5 ,<br />
weshalb sich die Sammlung nicht bloss auf die schweizerische Fauna beschränken<br />
dürfe.Das Ziel war damals eindeutig, die weltweite Vogelfauna mit je einem<br />
Paar zeigen zu können.«Arche-Noah-Strategie» dürfte die treffende Bezeichnung<br />
für diese Bestrebung sein, und der Tscharner’sche Katalog von 1833 diente u.a.<br />
dazu, bei den Vögeln noch zu füllende Lücken aufzuzeigen: «...einen neuen handschriftlichen<br />
Catalog aller bekannten Vögel-Gattungen und Arten nach Cuviers<br />
System, wobey die auf unserer Gallerie vorhandenen besonders angemerkt, und<br />
auf diese Weise die noch auszufüllenden Lüken leicht zu überbliken sind.» (Manual<br />
I: 27).Dieselbe Zielsetzung galt noch mindestens bis gegen 1895, was sich<br />
anhand von umfangreichen Tauschaktionen (z.B. Shuttleworth-Conchylien gegen<br />
exotische Vögel, vgl.Güntert et al.2005) und durch die unmissverständliche<br />
Bemerkung des Konservators belegen lässt: «Zunächst hatte sich bei der Revision<br />
der [Vogel-]Sammlung gezeigt, dass zwar die einhe<strong>im</strong>ische Fauna ziemlich<br />
vollständig vertreten war, die fremde Vogelwelt aber äusserst lückenhaft; ganze<br />
wichtige Familien fehlten oder waren nur in wenigen und schlechten Exemplaren<br />
5 «Was nun die Frage betrifft, ob der Ankauf dieser Gegenstände [28 Säugetiere, 460 Vogelbälge, 20<br />
Reptilien und 5000 Insekten aus Brasilien] für das <strong>Museum</strong> wünschenswert wäre, so glaubt die<br />
<strong>Museum</strong>s-Commission dieselbe einst<strong>im</strong>mig bejahen zu müssen.Es ist zwar schon öfter getadelt<br />
worden, dass man in unserer Zeit die zoologischen Sammlungen unseres <strong>Museum</strong>s nicht mehr auf<br />
das rein Vaterländische beschränke; man hat ein allzu grosses Missverhältniss zwischen unseren<br />
beschränkten Geldmitteln und dem unendlichen Reichthum der exotischen Thierwelt finden wollen<br />
und die Aufnahme ausländischer Produkte in unsere Sammlungen mitunter deswegen auch als<br />
unstatthaft bezeichnet, weil <strong>Bern</strong> doch nie mit den Museen anderer Städte wett eifern könne; die<br />
<strong>Museum</strong>s-Commission ist indess überzeugt, dass dies nicht die Ansichten des Burgerrathes seyn<br />
werden, sondern dass die triftigen Gründe, welche die Direktion unserer Stadtbibliothek vermögen,<br />
troz des unendlichen Reichthums der auswärtigen Litteratur und troz der Unmöglichkeit es je<br />
einer Göttinger-Bibliotheck gleich zu seyn, demnach ihre Ankäufe nicht auf schweizerische Erscheinungen<br />
zu beschränken, auch das Verfahren der <strong>Museum</strong>s-Commission in dieser Beziehung<br />
vollkommen rechtfertigen werden.» (Protokoll der <strong>Museum</strong>s-Commission vom 7.Nov.1835, Manual<br />
I: 111).<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
17
vorhanden» (Theophil Studer in VB 1880–85: 37).Neben den Bemühungen, die<br />
weltweite Vogelsammlung zu vervollständigen, wurde die einhe<strong>im</strong>ische Fauna<br />
aber nicht vernachlässigt, was wiederum der Konservator bestätigt: «In der<br />
Sammlung der schweizerischen Vögel wird besonders darauf Bedacht genommen,<br />
ältere und schlechtere Exemplare durch bessere zu ersetzen.» (Theophil<br />
Studer in VB 1886–90: 26).Erstmals mit der Sammlung E.A.Göldis* gelangten<br />
1904–07 grössere Serien von Wirbeltieren ins <strong>Museum</strong>.Die Notwendigkeit, solche<br />
Serien als Belege für die intraspezifische Variabilität und die geografische<br />
Verbreitung der Arten zu sammeln, wurde von den <strong>Bern</strong>er <strong>Museum</strong>sverantwortlichen<br />
aber erst gegen die Mitte des 20.Jahrhundert erkannt.<br />
Eine verbindliche Sammlungsstrategie für die Abteilung Wirbeltiere wurde nie<br />
explizit formuliert.Ein Ansatz dazu wurde 1983 gemacht: Erwünscht war der Ausbau<br />
der bestehenden, vom <strong>Museum</strong> selbst zusammengetragenen oder diesem<br />
geschenkten Sammlungsteile.Neben der Pflege historisch bedingter Schwerpunkte<br />
– Grosssäuger Afrikas (B.und V.von Wattenwyl*, A.Theiler*, u.a.), Wirbeltiere<br />
Südamerikas (E.A. Göldi*) – wurde in erster Linie die qualitative und<br />
quantitative Verbesserung der Belege zur einhe<strong>im</strong>ischen Fauna angestrebt.Dabei<br />
wurde die Sammeltätigkeit bewusst auf die Schwerpunkte anderer schweizerischer<br />
<strong>Natur</strong>museen abgest<strong>im</strong>mt (z.B.Vögel <strong>im</strong> <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong> Basel,<br />
Fledermäuse <strong>im</strong> Muséum d’histoire naturelle in Genf, Kleinsäuger <strong>im</strong> Bündner<br />
<strong>Natur</strong>-<strong>Museum</strong> in Chur).Dass die heute ausgewiesenen Bestandeszahlen ein<br />
dem angestrebten Ziel widersprechendes Resultat zeigen, hat unterschiedliche<br />
Gründe: Einer davon liegt darin, dass gewisse Sammlungsteile ins <strong>Museum</strong> gelangten,<br />
als <strong>Bern</strong> noch ein wichtiges Zentrum der schweizerischen Ornithologie<br />
war (d.h.bis etwa ins Todesjahr Theophil Studers*, der in Ornithologie dissertiert<br />
und später gemeinsam mit dem Genfer Victor Fatio den «Katalog der Vögel der<br />
Schweiz» initiiert hatte).Ein anderer besteht darin, dass Aufsammlungen aus<br />
dem Kanton <strong>Bern</strong>, die in Zusammenarbeit mit der Universität oder anderen kantonalen<br />
Stellen durchgeführt wurden, sinnvollerweise hier aufbewahrt werden<br />
(z.B.die Kleinsäugersammlungen W.Bauder* und J.D.Bourquin*).<br />
Der Ausbau der Sammlungen folgt seither in groben Zügen dem ab 1964 eingeschlagenen<br />
Weg.Die damals eingeleitete Konzentration der Sammeltätigkeit<br />
wurde 1983 in einem Grundsatzpapier umschrieben: Im Vordergrund stehen die<br />
Säugetiere, die einzige Wirbeltierklasse, die punktuell noch aktiv besammelt<br />
wird.Jagdbare Arten – dies sind z.Z.in erster Linie Carnivora (Raubtiere) und<br />
Artiodactyla (Paarhufer) – sind vorrangig.Einige der nachfolgend erwähnten systematischen<br />
Schwerpunkte sind <strong>im</strong> Zusammenhang mit morphologischen und<br />
ökologischen Studien entstanden (z.B. Reh Capreolus capreolus*, Gemse Rupicapra<br />
rupicapra*, Dachs Meles meles*; vgl.Lüps 1984).Die Eingänge bei den Amphibien<br />
stammen in der Regel aus faunistischen Aufnahmen und Forschungspro-<br />
18 Peter Lüps & al.
Abb. 2: Kl<strong>im</strong>atisierter Sammlungsraum für Dermoplastiken und Montagen, in Betrieb genommen <strong>im</strong><br />
Jahre 1996. – An air-conditioned store for mounts and study skins, in use since 1996. Foto: Lisa Schäublin<br />
jekten des Herpetologen; bei Vögeln und Reptilien dagegen handelt es sich zumeist<br />
um Zufallsfunde.Bei den Fischen werden nur selten Neueingänge registriert.<br />
Eine umfassendere Studie zur Sammlungsstrategie der Abteilung erarbeitete<br />
Andreas Schäfer (2002) als Abschlussarbeit seines Nachdiplomstudiums in Museologie.Letztlich<br />
sollten die folgenden Kriterien über die Aufnahme eines Objekts<br />
und die Art und Weise seiner Verarbeitung entscheiden:<br />
1) Die Bedürfnisse für wissenschaftliche Belange und für Ausstellungen<br />
2) Erhaltungs- und Dokumentationszustand der angebotenen oder anfallenden<br />
Objekte<br />
3) in starkem Masse die Arbeitskapazitäten des Präparatoriums<br />
Eingänge, die sich nicht in die Sammlungen aufnehmen lassen, werden nach<br />
Möglichkeit anderen Museen und Instituten zu Sammlungs- oder Forschungszwecken<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
The vertebrate collections of the NMBE are far from being the result of a clearly defined<br />
collecting strategy.They resulted from a coaction of generosity and effort that has lasted<br />
for more than 170 years.In fact they are the corollary of gifts received by over 1000 institutions<br />
and private donators as well as the museum’s own acquisitions.In the first two<br />
decades of the 19 th century collecting focussed on the vertebrate fauna of Switzerland.<br />
Soon after the strategy a<strong>im</strong>ed at attaining a worldwide representation of vertebrates as<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
19
complete as possible (at least for birds and mammals) to be displayed to the public.This<br />
resulted in what may suitably be termed the “Noah’s Ark strategy”.In consequence, surplus<br />
individuals (“doublettes”) were given in trade for new species and older spec<strong>im</strong>ens –<br />
regardless their scientific value – often discarded and replaced by fresh mounts.<br />
With the Brazilian material from Goeldi, deposited at the NMBE between 1904–07,<br />
larger numbers of individuals per species were for the first t<strong>im</strong>e incorporated in the collections.Yet<br />
only around the middle of the 20 th century the necessity of collecting large<br />
samples for scientific research – to document intraspecific variability and geographic<br />
distribution – was generally recognized.Collaboration with the Game Department* of the<br />
Canton of <strong>Bern</strong> and with the Zoological Institute* of the University of <strong>Bern</strong> had an essential<br />
influence on the development of the collection, as they both actively participated in<br />
common projects on the morphology and ecology of mammals.After 1962 game an<strong>im</strong>als<br />
(Carnivora and Artiodactyla, predominantly skulls) were the most <strong>im</strong>portant increment to<br />
collection growth.MG, PL<br />
5. Die Sammlungen / The collections<br />
5.1. Gesamtbestand / Total holdings<br />
Im Sommer des Jahres 2004 waren 49 900 Exemplare (d.h.Individuen bzw.Inventarnummern)<br />
katalogisiert, dies ohne die Spezialsammlungen (vgl.S.40 ff.). Die<br />
Verteilung auf die verschiedenen Vertebratengruppen und die Konservierungsart<br />
ist aus Abb. 3 und Tab. 3 ersichtlich.<br />
By August 2004 the database contained information pertaining to 49900 register numbers;<br />
their distribution over the different vertebrate groups and the mode of preservation<br />
is presented in Table 3.BB, MG, PL<br />
Mammalia<br />
Aves<br />
Reptilia<br />
Amphibia<br />
Osteichthyes<br />
Chondrichthyes<br />
Agnatha<br />
Abb. 3: Anteile der verschiedenen Wirbeltierklassen am Sammlungsbestand. – Number of spec<strong>im</strong>ens<br />
within the vertebrate classes.<br />
20 Peter Lüps & al.
Tabelle 3: Gesamtbestand der <strong>Wirbeltiersammlungen</strong>, aufgegliedert nach systematischen<br />
Grossgruppen, Artenzahlen sowie nach der Konservierungsart –<br />
Total number of spec<strong>im</strong>ens, the number of species and of spec<strong>im</strong>ens<br />
within the major systematic groups, and mode of conservation.<br />
Arten<br />
Species<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
Exemplare<br />
Spec<strong>im</strong>ens<br />
Konservierungsart<br />
Mode of preservation<br />
Stückzahl<br />
No. of items<br />
Mammalia 771 17 603 Montagen / mounts 1 523<br />
Säugetiere Abgüsse, Modelle / casts 6<br />
Bälge, Felle / skins 3 358<br />
Skelette / skeletons 1 670<br />
Schädel / skulls 14 049<br />
Trophäen / trophies 1 253<br />
Flüssigkeitspräp./ spirit spec<strong>im</strong>ens 2 124<br />
Nester / nests 96<br />
Aves 2 306 25 216 Montagen / mounts 6 410<br />
Vögel Bälge, Flügelpräparate / skins 7 610<br />
Skelette / skeletons 974<br />
Schädel / skulls 693<br />
Flüssigkeitspräp./ spirit spec<strong>im</strong>ens 128<br />
Eier / sets of eggs 8 912<br />
Nester / nests 582<br />
Reptilia 606 2 817 Montagen / mounts 188<br />
Reptilien Abgüsse, Modelle / casts 8<br />
Häute, Panzer / skins, carapaces 117<br />
Skelette, Schädel / skeletons,<br />
skulls<br />
128<br />
Flüssigkeitspräp./ spirit spec<strong>im</strong>ens 2 372<br />
Amphibia 269 2 337 Montagen / mounts 32<br />
Amphibien Abgüsse, Modelle / casts 10<br />
Skelette, Schädel /skeletons, skulls 114<br />
Flüssigkeitspräp./ spirit spec<strong>im</strong>ens 2 175<br />
Osteichthyes 564 2 058 Montagen / mounts 8<br />
Knochenfische Abgüsse, Modelle / casts 37<br />
Skelette, Schädel /skeletons, skulls 80<br />
Flüssigkeitspräp./ spirit spec<strong>im</strong>ens 1 925<br />
Chondrichthyes 38 87 Montagen / mounts 1<br />
Knorpelfische Schädel, Kiefer / skulls, jaws 32<br />
Flüssigkeitspräp./ spirit spec<strong>im</strong>ens 54<br />
Agnatha 3 19 Flüssigkeitspräp./ spirit spec<strong>im</strong>ens 19<br />
Kieferlose<br />
Total 4 557 50 137<br />
21
5.2. Systematische Schwerpunkte / Systematic strengths<br />
Die Schwerpunkte der Wirbeltiersammlung liegen bei Vögeln und Säugetieren,<br />
welche zusammen 85,7 % der Objekte ausmachen (Abb. 3, Tab. 3).Die folgende<br />
Auflistung enthält pr<strong>im</strong>är Arten oder Artengruppen, von welchen <strong>im</strong> NMBE grössere<br />
Serien aufbewahrt werden.Weitere Taxa sind dann erwähnt, wenn sie den<br />
einzelnen Autoren besonders bemerkenswert erschienen – sei es wegen der Person<br />
des Donators oder Sammlers, der Herkunft oder wegen der erfolgten wissenschaftlichen<br />
Bearbeitung.<br />
Aus praktischen Gründen sind die Wirbeltiergruppen in der traditionellen Reihenfolge<br />
der «Klassen» angeordnet, wobei in der Liste nur Tetrapoden aufgeführt<br />
sind; es sind keine Fische mit einer nennenswerten Stichprobengrösse vertreten.<br />
Innerhalb der Klassen ist die Anordung jeweils alphabetisch.<br />
This section is concerned with taxa that are represented in the collection with a fairly large<br />
series of individuals.The arrangement follows the traditional sequence of the major vertebrate<br />
groups or “classes”: Amphibia, Reptilia, Aves, Mammalia; within classes taxa are ordered<br />
alphabetically.Fish taxa are not represented with sample sizes sufficiently large to<br />
justify their discussion in this section.Birds and mammals make up 85 % of the whole collection<br />
(Fig. 3 and Table 3).<br />
5.2.1. AMPHIBIA Amphibien<br />
Bufo bufo Erdkröte<br />
Total = 141: 7 skeletons, 134 spirit spec<strong>im</strong>ens<br />
136 Ex. stammen aus der Schweiz (ab 1970), davon 66 meist juvenile und subadulte<br />
Tiere von A.Hänggi* <strong>im</strong> Rahmen seiner Spinnenstudien mittels Bodenfallen<br />
gesammelt (<strong>Bern</strong>isches Mittelland, 1980–84).<br />
136 spec<strong>im</strong>ens from Switzerland, collected after 1970, 66 of which (mainly juveniles)<br />
were caught in Barber traps by A.Hänggi during his research on spiders.<br />
Lit.: Grossenbacher & Hänggi 1987 KG<br />
Rana temporaria Grasfrosch<br />
Total = 315: 15 skeletons, 300 spirit spec<strong>im</strong>ens<br />
Die ab 1970 gesammelten 303 Ex.des Grasfrosches stammen aus der<br />
Schweiz, die übrigen v.a.aus den italienischen und französischen Alpen.<br />
303 spec<strong>im</strong>ens have been collected in Switzerland since 1970; few spec<strong>im</strong>ens come<br />
from the Italian and French Alps.<br />
Lit.: Grossenbacher & Hänggi 1987 KG<br />
22 Peter Lüps & al.
5.2.2. REPTILIA Reptilien<br />
Natrix natrix Ringelnatter<br />
Total = 81: 4 mounts, 71 spirit spec<strong>im</strong>ens<br />
55 Ex.stammen aus der Schweiz, davon 49 aus dem Kanton <strong>Bern</strong>.Ein hoher<br />
Anteil der einhe<strong>im</strong>ischen Ringelnattern besteht aus Zufallsfunden toter oder verletzter<br />
Tiere.<br />
55 spec<strong>im</strong>ens are from Switzerland, 49 from the Canton of <strong>Bern</strong>.Most individuals were<br />
found injured or dead.KG<br />
Vipera aspis Aspisviper<br />
Total = 98: 3 mounts, 91 spirit spec<strong>im</strong>ens<br />
80 Ex.stammen aus der Schweiz, davon 27 gesammelt zwischen 1904 und<br />
1916 <strong>im</strong> Raum Zullwil SO.<br />
80 spec<strong>im</strong>ens were collected in Switzerland, 27 of which were collected between 1904<br />
and 1916 in the Jura Mountains near Zullwil SO.<br />
Lit.: Baumann 1925 KG<br />
Vipera kaznakovi Kaukasusotter<br />
Total = 17 spirit spec<strong>im</strong>ens<br />
Von der bis 1970 weitgehend unbekannten Kaukasusotter fing J.Kretz während<br />
einer Sammelreise in der Türkei bei Hopa mehrere Exemplare, die anschliessend<br />
in Gefangenschaft gehalten wurden. 16 der 17 Tiere stammen von dieser<br />
Reise oder sind Nachzuchten (bis 1975) der gefangenen Tiere.Für längere Zeit<br />
waren es die einzigen Belege dieser Art in einem westeuropäischen <strong>Museum</strong>.<br />
16 of the 17 snakes are the result of collecting by J.Kretz in Hopa (Turkey) in 1970 or<br />
offspring from these an<strong>im</strong>als.For many years these were the only museum spec<strong>im</strong>ens<br />
present in western Europe.<br />
Lit.: Kretz 1972 KG<br />
5.2.3. AVES Vögel<br />
Cygnus olor Höckerschwan<br />
Total = 134: 10 mounts, 2 skins, 8 skeletons, 99 skulls, 14 sets of eggs<br />
Praktisch alle Exemplare stammen aus der Schweiz. 97 Schädel wurden anlässlich<br />
von Bestandsregulationen am Wohlensee BE und am Zihlkanal BE (durch<br />
das kantonale Jagdinspektorat*) in den Jahren 1982–89 aufgearbeitet.<br />
Mostly from Switzerland. 97 skulls are from swans culled by the Game Department* of<br />
the Canton of <strong>Bern</strong> to reduce the winter population on the artificial lake near Wohlen BE<br />
and along the Zihl canal.<br />
Lit.: Lüps 1990 PL<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
23
Falconiformes Greifvögel<br />
Total = 1765: 428 mounts, 630 skins, 167 skeletons, 111 skulls, 480 sets of eggs<br />
Zwei Drittel der Objekte (1191) stammen aus Europa, davon die meisten aus<br />
der Schweiz.Wichtige Donatoren sind Wildhüter (Jagdinspektorat* des Kantons<br />
<strong>Bern</strong>), Mitarbeiter des Autobahnwerkhofs/Autobahnpolizei* (Kanton <strong>Bern</strong>) und<br />
die Betreiber von Vogelpflegestationen (W.Dieth*, H.Herren*).<br />
Am stärksten vertreten sind Sperber (136 Bälge, 27 Skelette), Mäusebussard<br />
(128 Bälge, 15 Skelette), Turmfalke (61 Bälge, 13 Skelette) und Habicht (35 Bälge,<br />
12 Skelette); vom Steinadler sind 19 Bälge und 12 komplette Skelette vorhanden.Von<br />
den drei häufigsten Arten werden nur noch Belege aus der lokalen Brutpopulation<br />
(Funde aus den Monaten April–Juli) in die Sammlung aufgenommen.<br />
Two thirds of the spec<strong>im</strong>ens are from Europe, predominantly from Switzerland.The<br />
most <strong>im</strong>portant contributors were game wardens, personnel of the highway maintenance<br />
base and of private care stations for injured birds.Good samples are present of Sparrowhawk<br />
Accipiter nisus (133 skins, 26 skeletons), Common Buteo Buteo buteo (128<br />
skins, 15 skeletons), Kestrel Falco tinnunculus (61 skins, 13 skeletons), Goshawk Accipiter<br />
gentilis (35 skins, 12 skeletons) and Golden Eagle Aquila chrysaetos (19 skins, 12 skeletons).Of<br />
the three best-represented species today only individuals of the local breeding<br />
population (e.g. collected between April and July) are added to the collection.<br />
Lit.: Biber & Schmid 1987, Marti 1993 PL<br />
Picidae Spechte<br />
Total = 571: 165 mounts, 246 skins, 29 skeletons, 21 skulls, 110 sets of eggs<br />
Diese Vogelfamilie ist in der Sammlung nicht nur mit europäischen Spechten<br />
(252 Ex.), sondern auch mit zahlreichen neotropischen Arten (174 Ex.), v.a. aus<br />
der Sammlung Göldi* vertreten.Im europäischen Material überwiegt der Buntspecht<br />
Picoides major mit 98 Ex., gefolgt vom Grünspecht Picus viridis<br />
(49 Ex.), Grauspecht Picus canus (36 Ex.), Wendehals Jynx torquilla (36Ex.),<br />
Schwarzspecht Dryocopus martius (22 Ex.) und Kleinspecht Picoides minor<br />
(20 Ex.). Unter den südamerikanischen Arten sind von 6 Arten Serien von > 10 Ex.<br />
vorhanden.<br />
Woodpeckers are represented with nice series of the more common European species,<br />
but also with 174 Neotropical spec<strong>im</strong>ens; most of these belong to the E.A. Goeldi* collection.Of<br />
6 South American species samples of > 10 individuals are present, e.g. of Dryocopus<br />
lineatus (19) and Campephilus rubricollis (14) MG<br />
Strigiformes Eulen<br />
Total = 739: 166 mounts, 327 skins, 63 skeletons, 69 skulls, 122 sets of eggs<br />
Mit 739 Ex.ist die Vogelgruppe in der Sammlung gut vertreten.Rund 2 ⁄3 stammen<br />
aus der Schweiz, viele davon sind Verkehrsopfer (vgl.Marti 1993).Auch die<br />
Göldi*-Sammlung enthält zahlreiche Belege aus Brasilien (66 Ex.).<br />
24 Peter Lüps & al.
Die häufigste Art in der Sammlung ist die Schleiereule Tyto alba mit 187 Ex.,<br />
wovon 118 Bälge (22 aus Brasilien) und 17 Skelette, gefolgt vom Waldkauz Strix<br />
aluco (128 Ex., 24 Montagen, 59 Bälge, 12 Skelette) und der Waldohreule Asio<br />
otus (102 Ex., 18 Montagen, 57 Bälge, nur 4 Skelette).Der Uhu Bubo bubo ist mit<br />
58 Ex.(16 Montagen, 14 Bälge, 15 Skelette) vertreten, der Steinkauz Athene noctua<br />
mit 49 Nummern (16 Montagen, 10 Bälge, 16 Gelege).Unter dem brasilianischen<br />
Material sind von 3 Arten Serien mit > 10 Ex.vorhanden.<br />
The majority of spec<strong>im</strong>ens (451) has been collected in Switzerland, many of them as<br />
traffic kills (see Marti 1993). 66 spec<strong>im</strong>ens are from Brazil (Goeldi* collection).Among the<br />
Swiss material the best represented species is the Barn Owl Tyto alba, followed by Tawny<br />
Owl Strix aluco, Long-eared Owl Asio otus, Great Horned Owl Bubo bubo and Little Owl<br />
Athene noctua.Among the 66 spec<strong>im</strong>ens from Brasil (Goeldi collection) Tyto alba and Otus<br />
choliba are represented with series of > 20.<br />
Lit.: Marti 1993 MG<br />
Trochilidae Kolibris<br />
Total = 581: 177 mounts, 387 skins, 5 sets of eggs<br />
Diese artenreiche neotropische Vogelgruppe ist dank der Göldi-Sammlung<br />
mit zahlreichen Exemplaren vertreten. 150 Ex.stammen von Göldi* selbst; weitere<br />
181 (darunter 112 aus der Sammlung John Goulds*) kamen aus dem British<br />
<strong>Museum</strong> of <strong>Natur</strong>al History ans Museu Paraense Emílio Goeldi in Belém und von<br />
dort als Dauerdepositum nach <strong>Bern</strong>.Einige Dutzend Exemplare wurden dem<br />
NMBE von verschiedenen <strong>Bern</strong>er Privatpersonen geschenkt, darunter z.B.27 Ex.<br />
von Dr.A.Lutz*.Um die Mitte des 19.Jahrhunderts wurden Kolibri-Bälge für modischen<br />
Raum- und Kleiderschmuck verwendet und waren deshalb als Handelsware<br />
erhältlich (Gould in Tree 1991, Lefèvre 1914); viele der von Privaten geschenkten<br />
Exemplare dürften aus solchen kommerziellen Quellen stammen.<br />
Von 16 Arten sind Serien von jeweils > 10 Ex.vorhanden, von denen jeweils<br />
mindestens die Hälfte aus der Gegend von Rio de Janeiro stammt (Orgelgebirge<br />
bei Teresópolis, Privatsammlung E.A.Goeldi).<br />
This Neotropical group is fairly well represented thanks to the many spec<strong>im</strong>ens in the<br />
Goeldi* collection. 150 spec<strong>im</strong>ens are from Goeldi’s private collection. 181 spec<strong>im</strong>ens<br />
(among them 112 from John Gould’s collection) were given to the Museu Paraense Emílio<br />
Goeldi in Belém by the British <strong>Museum</strong> (<strong>Natur</strong>al History); from there they were shipped as<br />
a permanent depository to <strong>Bern</strong>.Various <strong>Bern</strong>ese citizens donated small samples<br />
consisting of 10–30 spec<strong>im</strong>ens in various species.Around the mid 19th century hummingbird<br />
skins were used for room ornaments and for fashionable adornments of hats and<br />
clothing and therefore available as merchandise (Gould in Tree 1991:160, Lefèvre 1914).<br />
Many spec<strong>im</strong>ens obtained from private donators may indeed come from these commercial<br />
sources.Of 16 species samples of > 10 are in the collection.<br />
Lit.: Güntert et al. 2005, 2006, Lefèvre 1914, Tree 1991 MG<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
25
Vogeleier Avian eggs<br />
Total = 8680 sets of eggs or single eggs; 1940 are marked as complete clutches.<br />
Parasitic cuckoo eggs and any host eggs from the same nest are registered under<br />
separate inventory numbers.<br />
Vogeleier sind seit dem Beginn des 19.Jahrhunderts <strong>im</strong> Sammlungsbestand<br />
nachweisbar, nämlich als Geschenk des Pfarrers Jakob Samuel Wyttenbach (vor<br />
Juni 1806, vgl.Wäber et al.2003).Ob davon noch einzelne Stücke vorhanden<br />
sind, ist wenig wahrscheinlich.Weitere Vogeleier kamen 1875 von Apotheker<br />
R.F.Kocher* in die Sammlung.<br />
Die Eiersammlung enthält heute zwei grosse, getrennt aufbewahrte Privatsammlungen,<br />
dazu rund 900 weitere Gelege unterschiedlichster Herkunft.<br />
1) Die Sammlung von Dr.Paul Henrici* wurde 1952 vom NMBE, mit finanzieller<br />
Unterstützung durch den <strong>Museum</strong>sverein*, angekauft.Sie enthält rund 5500 Gelege<br />
und Einzeleier von hauptsächlich aussereuropäischen Arten, welche der<br />
Donator z.T. selbst gesammelt, überwiegend aber angekauft hat. (Das paläarktische<br />
Material seiner Sammlung ist <strong>im</strong>mer noch in Privatbesitz.) Henrici hat<br />
zu seinem Sammlungskatalog eine handschriftliche Einführung mit biografischen<br />
Angaben und Hinweisen zur Sammlungsgeschichte hinterlassen.Daraus geht<br />
hervor, dass seine Sammlung Teilbestände aus verschiedenen anderen Eiersammlungen<br />
enthält, u.a.von<br />
• Walter Jacobs, Berlin, «Sammlung des Vaters», mit über 100 vom Kuckuck Cuculus<br />
canorus parasitierten Gelegen (Ankauf 1927; «die ‹Exoten› erst 1952<br />
dazugekauft»);<br />
• Ludwig Schuster, Berlin (Ankauf 1927);<br />
• Ludwig Kuhlmann, Frankfurt (Ankauf 1928);<br />
• E.C. Stuart Baker, England (Ankauf 1929–30);<br />
• Richard Schmidt, Halberstadt (Ankauf 1937);<br />
• Karl Ost, Brenkenhagen (Ankauf 1952; vgl.Gebhardt 1964: 265);<br />
• Heinrich Ochs, Kassel, mit Restbeständen des <strong>im</strong> 2.Weltkrieg zerstörten <strong>Museum</strong>s<br />
Godeffroy in Hamburg (Ankauf 1952; vgl.Gebhardt 1964: 262–263);<br />
• A.Vaucher, Genève (vgl.Gebhardt 1964: 370).Von diesem Sammler erwarb<br />
der <strong>Museum</strong>sverein* 1956 über 150 Gelege bzw.Einzeleier, welche anschliessend<br />
durch Henrici katalogisiert und in seinen Sammlungsteil integriert wurden.<br />
2) Die Sammlung G.Pochelon* mit rund 2300 Gelegen, hauptsächlich aus der<br />
Schweiz und aus dem grenznahen Frankreich stammend, ist ausserordentlich gut<br />
dokumentiert (Abb. 4).Zusätzlich enthält sie Gelege aus der Sammlung von<br />
Dr.med. Joh. Ottow (Schweden), die zur Vervollständigung der Sammlung mit<br />
nordeuropäischen Arten <strong>im</strong> Tausch erworben worden waren.<br />
26 Peter Lüps & al.
Abb. 4: Die Eiersammlung umfasst 8680 Gelege und Einzeleier. Die Aufnahme zeigt einen Ausschnitt aus<br />
der Sammlung Pochelon: Weissbartseeschwalben Chlidonias hybrida. – Egg collection containing 8680<br />
clutches and single eggs. The picture shows a detail from the G. Pochelon section: Chlidonias hybrida.<br />
Foto: Lisa Schäublin<br />
The acquisition of avian eggs to the collection is first documented in the early 19 th century<br />
when the reverend J.S.Wyttenbach donated his bird eggs to the museum; of this donation<br />
probably all spec<strong>im</strong>ens are lost. 60 years later eggs and nests were donated by the<br />
pharmacist R.F.Kocher* from <strong>Bern</strong>; some of his items are still extant.<br />
The holdings consist of pr<strong>im</strong>arily two substantial private collections:<br />
1) Henrici collection: In 1953 the NMBE purchased some 5300 sets of eggs and single<br />
eggs, predominantly of exotic species, from the German physician Paul Henrici*.(Henrici’s<br />
main Palaearctic collection remains in private possession.) According to his documentation<br />
parts of several other collections were incorporated, among them spec<strong>im</strong>ens from<br />
various German collectors and from E.C.Stuart Baker (see list in German text above).From<br />
A.Vaucher in Geneva eggs were acquired by the Friends of the <strong>Museum</strong>* in 1956 and<br />
integrated by Henrici into the NMBE collection.<br />
2) Pochelon collection: Donated by the Swiss collector Gilbert Pochelon* in 1990, the<br />
collection with 2100 inventory numbers consists mainly of eggs collected in western Switzerland<br />
and France in the middle of the 20 th century.Some northern European species were<br />
traded with the Swedish egg collector J.Ottow.<br />
Lit.: Gebhardt 1964, Glutz von Blotzhe<strong>im</strong> 1993 (Nekrolog Pochelon), Henrici 1954, Huber<br />
1972b (Nekrolog Henrici) BB, MG<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
27
Vogelnester Bird nests<br />
Total = 583, mainly from Switzerland<br />
Das NMBE beherbergt in der wissenschaftlichen Sammlung 456 Vogelnester,<br />
in den Ausstellungen deren 127.Ein grosser Teil davon ist datiert.Eine Serie wurde<br />
<strong>im</strong> Rahmen einer Diplomarbeit gesammelt (Widmer* 1993); andere Stücke<br />
sind Belege für das Brüten seltener Brutvogelarten in der Schweiz (z.B.Glutz von<br />
Blotzhe<strong>im</strong> 1998, Marbot 1998) oder werden als Kuriositäten aufbewahrt (Marti<br />
1985).<br />
Of the 465 bird nests in the scientific collection the majority is well documented.One<br />
series was collected during an ecological diploma thesis (Widmer* 1993), others are kept<br />
as proof of nidification of rare species in Switzerland (z.B.Glutz von Blotzhe<strong>im</strong> 1998, Marbot<br />
1998) or as curiosities (Marti 1985).<br />
Lit.: Glutz von Blotzhe<strong>im</strong> 1998; Marbot 1998; Marti 1985; Widmer 1993 PL<br />
5.2.4. MAMMALIA Säugetiere<br />
Apodemus alpicola Alpenwaldmaus<br />
Total = 14: 7 skins, 3 skeletons, 14 skulls<br />
12 Tiere aus dem Kanton Wallis (Bellwald, Ausserberg) sowie 2 aus dem <strong>Bern</strong>er<br />
Oberland (St.Stephan, Grindelwald).<br />
Examination of the Apodemus spec<strong>im</strong>ens by Brigitte Reutter revealed 14 spec<strong>im</strong>ens of<br />
this recently described species (12 from the upper Rhone Valley, 2 from the <strong>Bern</strong>ese Oberland).<br />
Lit.: Reutter et al.1999 PS<br />
Apodemus flavicollis Gelbhalsmaus<br />
Total = 117: 2 mounts, 24 skins, 11 skeletons, 96 skulls, 28 spirit spec<strong>im</strong>ens<br />
Artbest<strong>im</strong>mung erfolgte durch B.Reutter. Die meisten Tiere wurden in der<br />
Schweiz, oft <strong>im</strong> Rahmen von ökologischen Feldstudien gesammelt.<br />
The spec<strong>im</strong>ens were collected in various regions of Switzerland, some during ecological<br />
studies (Bauder*, Bourquin*).They were determined with biometric methods by B.<br />
Reutter.<br />
Lit.: Reutter et al.1999 PS<br />
Apodemus sylvaticus Waldmaus<br />
Total = 881: 14 mounts, 174 skins, 25 skeletons, 814 skulls, 60 spirit spec<strong>im</strong>ens<br />
Der grösste Teil der Schädel und Bälge stammt von verschiedenen Fangaktionen<br />
<strong>im</strong> Kanton <strong>Bern</strong> (Mittelland, Jura und Alpen) in den Jahren 1970–90. Die meisten<br />
Exemplare wurden durch Brigitte Reutter <strong>im</strong> Rahmen ihrer Dissertation biometrisch<br />
überprüft.<br />
28 Peter Lüps & al.
The skulls and skins are the result of various trapping campaigns in the Canton of <strong>Bern</strong><br />
between 1970 and 1990.The main part was determined with biometric methods by Brigitte<br />
Reutter.<br />
Lit.: Bauder 1982, Bourquin 1981, Bourquin & Meylan 1982, Prochaska 1984, Reutter<br />
et al. 1999, Schmid 1984 PS<br />
Arvicola terrestris Schermaus<br />
Total = 794: 38 mounts, 329 skins, 17 skeletons, 623 skulls, 61 spirit spec<strong>im</strong>ens,<br />
83 nests, 54 samples of cached food<br />
Das Schwergewicht bilden die Exemplare der Coll.Airoldi*, die zwischen<br />
1973–76 <strong>im</strong> Mittelland (Kanton VD), <strong>im</strong> Jura (VD, NE) und in den Alpen (Val d’ Illiez<br />
VS) gesammelt wurden.Weitere 103 Schädel und 57 Bälge stammen aus Sammelaktionen<br />
des NMBE <strong>im</strong> bernischen Mittelland (1956–69).<br />
The main part of the collection is the material collected by J.-P. Airoldi, orginating from<br />
the Swiss Plateau (Canton of Vaud), the Jura Mountains (Cantons of Vaud and Neuchâtel)<br />
and the Swiss Alps (Val d’Illiez, Canton of Valais). 103 skulls and 57 skins are the result of<br />
trappings carried out in the <strong>Bern</strong>ese part of the Swiss Plateau by the NMBE in 1956–69.<br />
Lit.: Airoldi 1979 PS<br />
Bradypodidae Dreizehen-Faultiere<br />
Total = 91: 6 mounts, 84 skins, 3 skeletons, 19 skulls, 1 spirit spec<strong>im</strong>en<br />
91 Ex.dieser neotropischen Säugetiere – 84 Bradypus variegatus und 6 B. tridactylus<br />
– stammen praktisch alle aus der Sammlung E.A. Göldis* und wurden<br />
auf dem Areal des <strong>Museum</strong>s und des Zoologischen Gartens in Pará (MPEG) gesammelt.<br />
84 spec<strong>im</strong>ens of Bradypus variegatus and 6 of B. tridactylus are practically all taken on<br />
the terrain of the museum and zoological garden in Belém, Pará (Brazil, Goeldi collection).<br />
Lit.: Güntert et al. 1993 MG<br />
Canidae Hundeartige (Wildcaniden)<br />
Total = 1283: 64 mounts, 57 skins, 41 skeletons, 1057 skulls (144 Canis sp., 857<br />
Vulpes vulpes)<br />
Das Schwergewicht bildet der Rotfuchs* Vulpes vulpes, vorwiegend aus der<br />
Schweiz (1967–78).Die restlichen Caniden gehen überwiegend auf Th.Studer*<br />
zurück. 34 Schädel stammen von verschiedenen südamerikanischen Arten (Coll.<br />
Göldi*).<br />
The numerous spec<strong>im</strong>ens of Vulpes vulpes, mostly from Switzerland and from the<br />
years 1967–78, form the most <strong>im</strong>portant part of the wild canids collection.Most of the remaining<br />
material goes back to Theophil Studer’s collecting activity, and 34 skulls of Neotropical<br />
species belong to the Goeldi collection.<br />
Lit.: Kaiser 1983, Studer 1883 PL<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
29
Capra ibex Steinbock<br />
Total = 303: 15 mounts, 21 skins, 32 skeletons, 220 skulls, 43 trophies and horns<br />
Das NMBE besitzt nur wenige Objekte aus der Zeit vor der Ausrottung der Art<br />
in der Schweiz und aus den ersten 30 Jahren nach der Wiedereinbürgerung <strong>im</strong><br />
Jahre 1911.Der bezüglich Ort und Zeit homogenste Teil des Sammlungsgutes betrifft<br />
die Epoche nach 1980.Zumeist handelt es sich um Schädel beschlagnahmter<br />
Tiere aus den seit 1980 <strong>im</strong> Kanton <strong>Bern</strong> durchgeführten Regulationsabschüssen<br />
sowie von Fallwild.<br />
Very few spec<strong>im</strong>ens only are from the t<strong>im</strong>e before the species became extinct in Switzerland<br />
and after it was successfully reintroduced in 1911.The main part of the collection<br />
are skulls confiscated during hunting in the years after 1980.<br />
Lit.: Brüllhardt & Lüps 1984, Zuber et al. 2001, Zumbach 1986 PL<br />
Capreolus capreolus Reh<br />
Total = 1619: 16 mounts, 13 skins, 36 skeletons, 953 skulls, 588 trophies<br />
Ein grosser Teil der Schädel stammt aus dem bernischen Mittelland, u.a.406<br />
Stück, die A.I.Wandeler* <strong>im</strong> Rahmen seiner Dissertation von 1964–72 sammelte.<br />
Ein weiterer Sammlungsteil setzt sich zusammen aus den ab 1984 durch U.Breitenmoser*,<br />
S.Capt* und das Luchsprojekt Schweiz* eingelieferten 352 Rehköpfe<br />
von Luchsrissen (Abb. 5).Unter den Trophäen bilden 109 Nummern aus einem<br />
Revier bei Seengen AG (E.Loeb*, gesammelt 1921–50) einen faunenhistorischen<br />
Schwerpunkt.<br />
The majority of the skulls originates from the <strong>Bern</strong>ese part of the Swiss Plateau, among<br />
these are 406 skulls collected by A.I. Wandeler between 1964–72.Another considerable<br />
part are the heads from prey killed by Lynx that were secured by persons engaged in Lynx<br />
field projects (U.Breitenmoser*, S.Capt*, and others) form another part of the collection.<br />
Among the trophies 109 pieces are from a single hunting ground near Seengen AG and<br />
were collected between 1921 and 1950.<br />
Lit.: Sägesser & Huber 1962, 1963, Wandeler 1975 PL<br />
Clethrionomys glareolus Rötelmaus<br />
Total = 341: 10 mounts, 88 skins, 28 skeletons, 299 skulls, 15 spirit spec<strong>im</strong>ens<br />
Die Exemplare von W.Bauder* (84 Schädel) und P.Tschumi* aus den stadtnahen<br />
Wäldern <strong>Bern</strong>s (48 Schädel, 24 Felle) repräsentieren einen beachtlichen Teil<br />
der Sammlung (ab 1975).Erwähnenswert sind auch die 32 Individuen von A.Ghidini*<br />
aus dem Tessin und grenznahen Italien.Weitere Sammler sind M.Kaltenrieder,<br />
P.Schmid*, L.Vinciguerra*, A.I.Wandeler*.<br />
The samples of W.Bauder* (84 skulls) and of P.Tschumi* (from the surroundings of<br />
<strong>Bern</strong>, 48 skulls, 24 skins) are two significant parts of this collection (after 1975).In addition,<br />
32 spec<strong>im</strong>ens from the Canton of Tessin and adjacent parts of Italy, collected by<br />
30 Peter Lüps & al.
Abb. 5: 352 Schädel von Rehen Capreolus capreolus, die Überreste von Beutetieren individuell bekannter<br />
Luchse, sind vermessen und integriert. – 352 Roe Deer skulls are remains of Lynx lynx vict<strong>im</strong>s.<br />
Foto: Lisa Schäublin<br />
A.Ghidini* should also be mentioned.Further collectors are M.Kaltenrieder, P.Schmid*,<br />
L.Vinciguerra*, A.I.Wandeler*.<br />
Lit.: Bauder 1982, Schmid 1984 PS<br />
Cricetus cricetus Feldhamster<br />
Total = 134: 6 mounts, 2 skins, 3 skeletons, 126 skulls<br />
Zur Hauptsache handelt es sich um Schädel (n= 120) von Tieren, die <strong>im</strong> April<br />
1982 bei Dorn-Dürkhe<strong>im</strong> (Rheinland-Pfalz, D) gefangen wurden (Coll.Lütt*,<br />
Frankfurt/Main).<br />
Large series of skulls from an<strong>im</strong>als collected near Dorn-Dürkhe<strong>im</strong> (Rheinland-Pfalz,<br />
Germany) in April 1982 PS<br />
Crocidura russula Hausspitzmaus<br />
Total = 366: 8 mounts, 48 skins, 20 skeletons, 314 skulls, 94 spirit spec<strong>im</strong>ens<br />
Diese Sammlung ist heterogen bezüglich Herkunft und Zeit.Zur Hauptsache<br />
setzt sie sich zusammen aus Teilen verschiedener Kleinsäugersammlungen, gesammelt<br />
in der Schweiz nach 1950.<br />
Heterogeneous collection in terms of t<strong>im</strong>e and collecting localities.It consists of parts<br />
from various small mammal collections from Switzerland in the years after 1950.<br />
Lit.: Bauder 1982, Bourquin 1981, Bourquin & Meylan 1982 PS<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
31
Felis silvestris Waldkatze<br />
Total = 79: 12 mounts, 27 skins, 50 skulls, 8 spirit spec<strong>im</strong>ens (fetuses)<br />
Seit dem Wiedererscheinen der Art <strong>im</strong> Jura (1969) wirkt das NMBE als schweizerische<br />
Best<strong>im</strong>mungs- und Dokumentationsstelle. 13 Individuen aus den Kantonen<br />
<strong>Bern</strong> und Jura sind seither in die Sammlung integriert worden, zahlreiche gingen<br />
zurück in Museen der Nachbarkantone VD, JU, NE und SO. 36 Individuen<br />
stammen aus der Zucht <strong>im</strong> Tierpark Dählhölzli*.<br />
Since the reappearing of Wild Cats in the Swiss Jura Mountains in 1969 dead an<strong>im</strong>als<br />
were delivered to specialists at the NMBE for determination.Of these 13 could be taken up<br />
into the collection, whereas many others had to be returned to the museums in the cantons<br />
where they had been found. 36 spec<strong>im</strong>ens are from a captive breeding programme at the<br />
<strong>Bern</strong>ese Zoo.<br />
Lit.: Lüps 1981b PL<br />
Felis silvestris f. domestica (syn. Felis catus) Hauskatze<br />
Total = 325: 4 mounts, 12 skins, 7 skeletons, 273 skulls, 34 spirit spec<strong>im</strong>ens (fetuses)<br />
Mehr als 88 % der Schädel stammen von Abschüssen aus dem bernischen Mittelland,<br />
die 1971 und 1973/74 zur Best<strong>im</strong>mung des Mageninhaltes durchgeführt<br />
wurden.<br />
Almost 90 % of the domestic cat skulls were collected in the <strong>Bern</strong>ese part of the Swiss<br />
Plateau for an investigation on their diet by stomach content analysis.<br />
Lit.: Dobbertin 1993, von Goldschmidt & Lüps 1976, Wetzel 1984 PL<br />
Lepus europaeus Feldhase<br />
Total = 237: 20 mounts, 4 skins, 8 skeletons, 198 skulls, 7 spirit spec<strong>im</strong>ens<br />
168 Hasenschädel aus der Schweiz wurden <strong>im</strong> Rahmen eines Forschungsprojekts<br />
von Prof.W.Huber* und seiner Diplomandin und Doktorandin I.Salzmann-<br />
Wandeler in den Jahren 1967–70 gesammelt.<br />
The majority of the spec<strong>im</strong>ens (168 skulls) were collected between 1967 and 1970 in<br />
the course of a research project by Prof.W.Huber and his graduate student I.Salzmann-<br />
Wandeler.<br />
Lit.: Wandeler & Huber 1969 PL<br />
Luchsrisse (Schädel von Beutetieren) Lynx prey items<br />
Total = 500 skulls: 352 Capreolus capreolus, 143 Rupicapra rupicapra, 2 Capra<br />
ibex, 1 Marmota marmota, 1 Cervus elaphus, 1 Capra aegagrus f.hircus (domestic<br />
goat)<br />
Der Luchs Lynx lynx* wurde 1971 in der Schweiz wieder angesiedelt.Seither<br />
sind zahlreiche Feldstudien an dieser Katze durchgeführt worden.Dank diesen<br />
32 Peter Lüps & al.
Abb. 6: Felle von Luchsen Lynx lynx aus dem Kanton <strong>Bern</strong> in der <strong>Museum</strong>ssammlung: unten das letzte<br />
vor der Ausrottung (1804, W<strong>im</strong>mis), oben das erste Opfer des Strassenverkehrs nach der Wiedereinbürgerung<br />
(1981, Brünnlisau). – Skins of Lynx lynx from the Canton of <strong>Bern</strong>: below the last collected before its<br />
extinction (near W<strong>im</strong>mis, 1804); above the first traffic vict<strong>im</strong> after its re-introduction (1981, Brünnlisau).<br />
Foto: Lisa Schäublin<br />
gelangten zwischen 1984 und 2000 rund 500 Schädel von Beutetieren aus der<br />
Schweiz und dem angrenzenden französischen Jura ins NMBE.Das Inventar wies<br />
Ende 2000 352 Rehe und 143 Gemsen aus, welche unter verschiedenen Donatorennamen<br />
katalogisiert sind, u.a. Luchsprojekt Schweiz*, S. Capt*, H. Haller*,<br />
F.<strong>Bern</strong>hart.Rund 100 Köpfe gerissener Tiere harren noch der Aufbereitung.<br />
After the reintroduction of European Lynx in Switzerland numerous field studies on this<br />
species have been carried out.Through these studies 500 skulls of prey an<strong>im</strong>als from Switzerland<br />
and the adjoining French Jura region were submitted to the NMBE between 1984<br />
and 2000.The sample consists predominantly of Roe Deer and Chamois skulls, which are<br />
registered under the names of Luchsprojekt Schweiz*, F.<strong>Bern</strong>hart, S.Capt*, H.Haller*.<br />
Currently approx<strong>im</strong>ately 100 additional prey skulls are awaiting preparation.<br />
Lit.: Breitenmoser & Haller 1987, Haller 1992, Haller & Breitenmoser 1986, Jobin 1998,<br />
Jobin et al. 2000 PS<br />
Lynx lynx Luchs<br />
Total = 102: 7 mounts, 53 skins, 73 skeletons, 92 skulls, 1 spirit spec<strong>im</strong>en<br />
Das Schwergewicht der Sammlung liegt bei den Nachkommen der seit 1971 in<br />
der Schweiz wieder eingebürgerten Luchse (Abb. 6).Die meisten Tiere gelangten<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
33
durch die Luchsforscher U.Breitenmoser* und H.Haller*, später über das Luchsprojekt<br />
Schweiz*, ins NMBE; sie stammen aus dem <strong>Bern</strong>er Oberland, den Waadtländer<br />
Alpen und dem Jura.<br />
European Lynx were reintroduced to Switzerland in 1971.Most spec<strong>im</strong>ens are from<br />
free-ranging individuals and have been provided by persons involved in a reseach field<br />
project (U.Breitenmoser, H.Haller, and others).<br />
Lit.: Breitenmoser 1986, Haller 1992, Jobin et al. 2000, Thüler 2002 PL<br />
Marmota marmota Murmeltier<br />
Total = 115: 20 mounts, 16 skins, 15 skeletons, 83 skulls<br />
Das datierte Material stammt ausschliesslich aus der Schweiz. 38 Schädel beschaffte<br />
das Jagdinspektorat* des Kantons <strong>Bern</strong> <strong>im</strong> Jahr 1969.Daten dazu finden<br />
sich <strong>im</strong> «Handbuch der Säugetiere Europas» (Krapp 1978: 156–158).<br />
Spec<strong>im</strong>ens with known locality are all from Switzerland. 38 skulls were provided by the<br />
Game Department of the Canton of <strong>Bern</strong>.Biometrical data are published in the Handbook<br />
of Mammals of Europe (Krapp 1978: 156–158).<br />
Lit.: Krapp 1978, Michel 1970, 1971, 1972 PL<br />
Meles meles Dachs<br />
Total = 451: 13 mounts, 19 skins, 6 skeletons (and the long bones from one body<br />
side of 117 individuals), 359 skulls<br />
Der Dachs stand während gut 25 Jahren <strong>im</strong> Zentrum der gemeinsamen Forschungsaktivität<br />
der Abteilung und der Schweiz.Tollwutzentrale.Das Schwergewicht<br />
der Sammlung beruht auf Exemplaren aus dem <strong>Bern</strong>ischen Mittelland<br />
(Raum <strong>Bern</strong>-Langnau-Huttwil), 1967–88.Von 117 Dachsen liegen zusätzlich die<br />
Langknochen der einen Körperhälfte vor.Ebenfalls aufbewahrt werden Zähne<br />
und Penisknochen (Graf 1980).<br />
Badgers were in the focus of a joint research project of the vertebrate department and<br />
the Swiss Rabies Centre for some 25 years.The majority of the spec<strong>im</strong>ens were collected in<br />
the <strong>Bern</strong>ese part of the Swiss Plateau between 1967 and 1988.<br />
Lit.: Blöchlinger & Lüps 2002, Graf 1980, Grundbacher et al. 1990, Lüps et al. 1987,<br />
Lüps & Wandeler 1993 PL<br />
Microtus arvalis Feldmaus<br />
Total = 535: 15 mounts, 41 skins, 12 skeletons, 413 skulls, 315 spirit spec<strong>im</strong>ens<br />
Den Hauptteil bilden in Formol konservierte Tiere (n = 298), die J.-D. Bourquin*<br />
entlang von Autobahnen <strong>im</strong> schweizerischen Mittelland in den Jahren<br />
1979–80 fing.Von 137 Tieren wurden nur die Schädel präpariert.Eine weitere Serie<br />
von 75 Schädeln lieferte W.Bauder* (Fang zwischen 1976 und 79).Das NMBE<br />
besammelte selbst einige Lokalitäten <strong>im</strong> Mittelland und <strong>im</strong> Jura.<br />
34 Peter Lüps & al.
The main part of the collection consists of an<strong>im</strong>als preserved in formaline that were<br />
captured by J.-D. Bourquin* along motorways in the Swiss Plateau between 1979–80 (n =<br />
298).In 137 out of these an<strong>im</strong>als only the skull has been preserved.Further material was<br />
collected by W.Bauder* (75 skulls, after 1976) and the NMBE.<br />
Lit.: Bauder 1982, Bourquin 1981, Bourquin & Meylan 1982, Schmid 1984 PS<br />
Mustela nivalis Mauswiesel<br />
Total = 128: 6 mounts, 4 skins, 7 skeletons, 104 skulls<br />
95 Mauswiesel aus Hessen (D) gelangten 1972 durch Vermittlung von A.I.<br />
Wandeler* via Tierspital <strong>Bern</strong> ins <strong>Museum</strong>; von diesen wurden die Schädel präpariert.<br />
95 spec<strong>im</strong>ens (skulls only) from Hessen (Germany) found their way into the collection<br />
thanks to the intermediary action of A.I.Wandeler.<br />
Lit.: Neuenschwander & Lüps 1975 PL<br />
Ondatra zibethicus Bisamratte<br />
Total = 93: 6 mounts, 69 skins, 14 skeletons, 80 skulls<br />
78 Individuen stammen aus einer Fang- und Abschussaktion in der Ajoie JU <strong>im</strong><br />
Jahr 1935 (erste in der Schweiz gesammelte Exemplare).<br />
Hunting and trapping activities in the Ajoie region (JU) in 1935 provided the NMBE with<br />
the first muskrat spec<strong>im</strong>ens (78 individuals) from Switzerland.PS<br />
Oryctolagus cuniculus Wildkaninchen<br />
Total = 354: 7 mounts, 4 skins, 4 skeletons, 341 skulls<br />
Fast alle stammen von der St.Petersinsel <strong>im</strong> Bielersee, die meisten von Reduktionsabschüssen<br />
von 1973–80.Dieses Material diente als Grundlage für die<br />
Lizentiatsarbeit von C.Huber*.<br />
Spec<strong>im</strong>ens originate almost exclusively from the St.Petersinsel BE in the Lake of Biel<br />
and were collected between 1973 and 1980.The collection constitutes the basis of a diploma<br />
thesis by C.Huber*.<br />
Lit.: Huber 1978 PS<br />
Rupicapra rupicapra Gemse<br />
Total = 825: 15 mounts, 34 skins, 17 skeletons, 543 skulls, 197 trophies<br />
Die meisten Schädel stammen aus dem <strong>Bern</strong>er Oberland. 3 Serien bilden ein<br />
Schwergewicht: 60 Schädel vom Augstmatthorn (1961–69, W.Huber*, H.Sägesser*,<br />
A.I. Wandeler*); 161 Schädel aus dem Gantrischgebiet und dem Banngebiet<br />
Kander/Kien/Suld (1981, H.Brüllhardt*) und schliesslich 143 Schädel von Luchsrissen<br />
(ab 1984, Luchsprojekt Schweiz*).<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
35
Most skulls are from the <strong>Bern</strong>ese Alps, with three noteworthy samples: 60 from the<br />
Augstmatthorn population, 161 from the Gantrisch area, and 143 skulls are from lynx kills<br />
and were secured during the lynx field projects.<br />
Lit.: Brüllhardt 1981, Sägesser 1967 PL<br />
Sciurus vulgaris Eichhörnchen<br />
Total = 556: 17 mounts, 45 skins, 8 skeletons, 502 skulls<br />
Die meisten Tiere stammen von Abschüssen <strong>im</strong> bernischen Mittelland: 256<br />
Schädel von 1969–70, 209 Schädel von 1971–75.Unter dem übrigen Material<br />
sind 15 Exemplare aus der Coll.Ghidini* (Norditalien und Tessin).<br />
Most spec<strong>im</strong>ens are from the <strong>Bern</strong>ese part of the Swiss Plateau and were provided by<br />
game wardens.Collecting occurred in the years of 1969/70 and 1971–75.Among the remaining<br />
material are 15 spec<strong>im</strong>ens collected by Ghidini in northern Italy and southern<br />
Switzerland.<br />
Lit.: Schumacher 1974, Wiltafsky 1973, 1976 EB<br />
Sorex antinorii Walliser Spitzmaus<br />
Total = 6: 6 skins, 6 skeletons<br />
Alle Exemplare stammen aus der Gegend von Como (I) und aus dem benachbarten<br />
Südtessin (coll.Ghidini).Darunter befindet sich auch der Neotyp von Sorex<br />
antinorii Bonaparte, 1840.<br />
6 spec<strong>im</strong>ens from the region of Como (I) and of southern Tessin, Ghidini collection.<br />
Among them is the neotype of Sorex antinorii Bonaparte, 1840.<br />
Lit.: Brünner et al. 2002, Lehmann 1963 PS<br />
Sorex araneus Waldspitzmaus<br />
Total = 100: 6 mounts, 34 skins, 34 skeletons, 48 skulls, 14 spirit spec<strong>im</strong>ens<br />
Heterogenes Material bezüglich Herkunft und Zeit aus praktisch allen Regionen<br />
der Schweiz. 19 Ex.(Coll.Ghidini) stammen aus Norditalien und Frankreich.<br />
Heterogeneous sample with regard to collecting localities and t<strong>im</strong>e.The majority of<br />
spec<strong>im</strong>ens were collected in Switzerland after 1950.<br />
Lit.: Hausser 1978, Lehmann 1963 PS<br />
Sorex coronatus Schabrackenspitzmaus<br />
Total = 44: 14 skins, 2 skeletons, 42 skulls<br />
Heterogenes Material bezüglich Herkunft und Zeit, vorwiegend aber aus dem<br />
Schweizer Mittelland.Zur Hauptsache setzt es sich zusammen aus Teilen verschiedener<br />
Kleinsäugersammlungen, gesammelt in der Schweiz nach 1970.Eine<br />
zuverlässige Artbest<strong>im</strong>mung der Schädel von S. coronatus und S. araneus ist nur<br />
mittels einer osteometrischen Analyse des Unterkiefers möglich.<br />
36 Peter Lüps & al.
The spec<strong>im</strong>ens were trapped during different small mammal collecting campaigns.All<br />
of them were collected in Switzerland after 1970.The skulls of S. coronatus and S. araneus<br />
cannot reliably be determined without an osteometric analysis of the mandible.<br />
Lit.: Hausser 1978 PS<br />
Ursus arctos Braunbär<br />
Total = 138: 11 mounts, 14 skins, 9 skeletons, 85 skulls, 27 new-born preserved<br />
in fluid<br />
Seit dem 15.Jahrhundert werden in der Stadt <strong>Bern</strong> Braunbären gehalten – seit<br />
1857 <strong>im</strong> heutigen Bärengraben (Volmar 1940).Von diesen Tieren ist seit 1872 <strong>im</strong>mer<br />
wieder Material in die <strong>Museum</strong>ssammlung gelangt. 111 Objekte (u.a. 75<br />
Schädel, 27 Neonate als Nasspräparate) stammen aus dem Bärengraben oder<br />
aus dem <strong>Bern</strong>er Tierpark Dählhölzli*, der für die Bären verantwortlich ist.Als<br />
Grundlage für vergleichende Untersuchungen am Gebiss von Braunbären (Wenker<br />
et al. 1999) dienten die seit 1872 aus dem Bärengraben eingelieferten Individuen.<br />
Since the Middle Ages bears Ursus arctos have been kept in a public place in the city<br />
of <strong>Bern</strong>.During the last 150 years many spec<strong>im</strong>ens, usually the skulls of dead an<strong>im</strong>als,<br />
came into the museum collection. 75 skulls and 27 new-born bears are from the local<br />
bear pit or from the <strong>Bern</strong>ese Zoological Garden Dählhölzli* responsible for it.Skulls of captive<br />
bears from the bear pit were the basis of a comparative study on the dentition of bears<br />
(Wenker et al. 1999).<br />
Lit.: Meyer 1982, Volmar 1940, Wenker et al. 1999, Lüps 2005a PL<br />
Vulpes vulpes Rotfuchs<br />
Total = 873: 12 mounts, 10 skins, 7 skeletons, 857 skulls<br />
Die meisten Schädel stammen aus dem schweizerischen Mittelland, aus dem<br />
Grossraum <strong>Bern</strong>-Langnau-Huttwil (n = 600, gesammelt 1967–73) und aus dem<br />
Amt Fraubrunnen (n = 71, Jungfüchse, 1977–78).<br />
Large series of skulls from an<strong>im</strong>als collected in the Central Plateau of Switzerland<br />
between 1967 and 1978 are the most valuable part of the sample.<br />
Lit.: Lüps 1974, Lüps & Wandeler 1983, Wandeler & Lüps 1993 PL<br />
Säugetiernester Mammal nests<br />
Total = 97, almost all from Switzerland<br />
83 Nester stammen von Arvicola terrestris, die in der Westschweiz <strong>im</strong> Rahmen<br />
der Untersuchungen von J.-P. Airoldi* gesammelt wurden. 5 Nester von Micromys<br />
minutus sind Belege für das Vorkommen dieser Art in der Schweiz.<br />
83 nests of Arvicola terrestris from western Switzerland, collected by Airoldi* during<br />
his investigation on this species (1973–76). 5 nests of Micromys minutus prove the occurrence<br />
of this species in Switzerland.PS<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
37
5.3. Geografische Schwerpunkte / Geographic distribution<br />
Die geografische Verteilung der Objekte ist einerseits das Resultat von historischen<br />
Sammlungseingängen, andererseits der in den letzten vier Jahrzehnten<br />
verfolgten Sammlungspolitik, d.h. einer Konzentration auf best<strong>im</strong>mte Kernpunkte,<br />
insbesondere auf Belege zur Wirbeltierfauna der Schweiz (Abb. 7,<br />
Tab. 4).Die Schweiz bildete seit jeher einen Schwerpunkt in der Sammlungspolitik<br />
(«<strong>Museum</strong> der <strong>Natur</strong>geschichte Helvetiens», Meisner 1807), entsprechend ist<br />
sie und damit der europäische Kontinent mit rund der Hälfte der Exemplare stark<br />
vertreten.<br />
Die für ein europäisches Binnenland erstaunlich hohe Zahl südamerikanischer<br />
Arten kommt in erster Linie durch die aus Brasilien stammende Sammlung<br />
E.A. Göldis* zustande (rund 4400 Ex.); zu diesen kommen zahlreiche kleine Beiträge<br />
privater Donatoren hinzu.Mit nur geringem Abstand folgt der asiatische<br />
Kontinent, dessen Bestand aber keiner besonders umfangreichen Einzelsammlung<br />
zuzuschreiben ist.Erst die hier erstellte Übersicht lässt die Bedeutung verschiedener,<br />
bisher kaum beachteter Forscher und Sammler aus <strong>Bern</strong> erkennen<br />
(z.B. Volz*, Nil*). Weiter tragen rund 200 Vogelgelege aus dem Besitz des britischen<br />
Sammlers und Händlers E.C.Stuart Baker zur hohen Gesamtzahl bei.Trotz<br />
der Dominanz der afrikanischen Fauna (Huber 1983) in der Ausstellung und trotz<br />
der Sammlungen von Wattenwyl* und C.A.W. Guggisberg* – beide mit Schwerpunkt<br />
Kenia – ist Afrika <strong>im</strong> Sammlungsbestand zahlenmässig nur bescheiden vertreten.Noch<br />
geringer ist die Zahl der nordamerikanischen und australischen Arten,<br />
wobei aber <strong>im</strong> australischen Material eine Anzahl Exemplare aus der Sammlung<br />
John Goulds* (Güntert et al. 2005, 2006) erwähnenswert sind.<br />
Etwa 3800 Exemplare haben keine Herkunftsangabe, aus welcher sich zumindest<br />
der Kontinent festlegen liesse.Die heutige Verbreitung – auch wenn sie wie<br />
Europa<br />
Asien<br />
Afrika<br />
N-Amerika<br />
S-Amerika<br />
Australien,<br />
Ozeanien, Antarctica<br />
Unbekannt<br />
Abb. 7: Herkunft des Materials, aufgeteilt nach Kontinenten. – Provenance of the spec<strong>im</strong>ens by continents.<br />
38 Peter Lüps & al.
Tabelle 4: Herkunft der Objekte nach Kontinenten –<br />
Geographic origin of the spec<strong>im</strong>ens<br />
Herkunft<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
Total<br />
Mammalia<br />
Säugetiere<br />
Aves<br />
Vögel<br />
Reptilia<br />
Reptilien<br />
Amphibia<br />
Amphibien<br />
Osteichthyes<br />
Knochenfische<br />
Chondrichthyes<br />
Knorpelfische<br />
Agnatha<br />
Kieferlose<br />
Europa 27 155 11 840 12 306 706 1 403 855 31 14<br />
Asien 5 226 1 129 3 019 468 175 413 22 0<br />
Afrika 3 718 1 177 1 364 586 439 149 3 0<br />
Nordamerika 1 509 223 972 190 98 25 0 1<br />
Südamerika 6 707 1 114 4 664 427 146 346 10 0<br />
Australien, inkl.<br />
Ozeanien, Antarctica 745 95 565 65 4 16 0 0<br />
Unbekannt/Unknown 5 026 1 949 2 321 366 72 299 15 4<br />
Total 50 086 17 527 25 211 2 808 2 337 2 103 81 19<br />
z.B. bei afrikanischen Endemiten eindeutig ist – wurde prinzipiell nicht als Fundortangabe<br />
in die Datenbank eingegeben. Bei rund 1200 Zootieren, zu denen keine<br />
Angaben über das Herkunftsland vorhanden sind, wurde die Herkunft ebenso<br />
als unbekannt eingegeben.<br />
The geographic origin of the spec<strong>im</strong>ens (Fig. 7, Table 4) is on one side the consequence<br />
of historical acquisitions (e.g. spec<strong>im</strong>ens from Brazil), on the other side of a strategy to<br />
concentrate collecting on the fauna of Switzerland.<br />
For South America, the E.A. Goeldi collection from Brazil with over 4400 individuals is<br />
the most <strong>im</strong>portant part. Several smaller batches were added by various private donators.<br />
The <strong>im</strong>portance of Asian spec<strong>im</strong>ens was only recognized while analysing the holdings for<br />
this overview. The African fauna, despite its conspicuous representation in the exhibition<br />
(dioramas with African game) has only two noteworthy samples, the von Wattenwyl and<br />
the Guggisberg collection, both from Kenya. The Nearctic and the Australian regions are<br />
poorly represented; among the Australian spec<strong>im</strong>ens, however, some 250 spec<strong>im</strong>ens from<br />
John Gould are remarkable (Güntert et al. 2005, 2006).<br />
3800 spec<strong>im</strong>ens are without any indication of locality and are therefore not attributed<br />
to a continent. Even in the case of endemic species the geographic origin has not been<br />
deducted from the recent distribution. The same rule is applied to some 1200 an<strong>im</strong>als from<br />
zoological gardens: If no information about their country of origin is available, the provenance<br />
is marked as unknown. BB, MG, PL<br />
39
5.4. Spezialsammlungen / Special collections<br />
5.4.1. Sammlung der Albert-He<strong>im</strong>-Stiftung für kynologische Forschung / Albert He<strong>im</strong><br />
Foundation for Canine Research<br />
Die Stiftung wurde <strong>im</strong> Jahre 1929 von der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft<br />
(SKG) errichtet; sie erhielt ihren Namen zu Ehren von Prof.Dr.Albert He<strong>im</strong><br />
(1849–1937), Geologe und Ehrenmitglied der SKG.Die Stiftung bezweckt u.a.<br />
«Die Förderung und den Ausbau der von Prof.Dr.Theophil Studer (1845–1922)<br />
<strong>im</strong> <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong> der Burgergemeinde <strong>Bern</strong> angefangenen, nach<br />
seinem Tod weitergeführten und wesentlich erweiterten wissenschaftlichen kynologischen<br />
Sammlungen», wie in der aktuellsten Stiftungsurkunde vom<br />
24.April 2003 nachzulesen ist.Die Sammlungen umfassen Präparate (Tab.5,<br />
Abb. 8), Bücher, Kataloge, Bilder, Ahnentafeln und dergleichen.In diesem Zusammenhang<br />
ist Art. 4 der Stiftungsurkunde erwähnenswert, welcher besagt: «Die<br />
wissenschaftlichen kynologischen Sammlungen ... stehen <strong>im</strong> Eigentum des<br />
<strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong>s der Burgergemeinde <strong>Bern</strong>.»<br />
Nach Otto Vollenweider (1933) stammen «hunderte» der Hundeschädel aus<br />
der ursprünglichen Studer’schen Sammlung.Studer’sche Katalognummern –<br />
«St.» in roter Tusche notiert – lassen sich heute allerdings nur an 102 Schädeln<br />
finden.<br />
1982 kam das NMBE durch Vermittlung von Prof.Walter Huber* in den Besitz<br />
einer historischen Hundeschädelsammlung, welche Reinhold Friedrich Hensel*<br />
(1826–1881) zwischen 1850 und 1880 zu Forschungszwecken angelegt hatte.Sie<br />
besteht aus 257 Hundeschädeln der unterschiedlichsten «Rassen», überwiegend<br />
aus der Umgebung von Berlin und aus Schlesien stammend, mit den damals üblichen<br />
«Rassenbezeichnungen», die mehr den Einsatzzweck bzw.Einsatzort der<br />
Hunde als einen eigentlichen Rassentyp <strong>im</strong> heutigen Sinn charakterisieren (z.B.<br />
Rattenfänger, Hühnerhund, Hofhund etc.).<br />
Da die Hensel’sche Sammlung schlecht präpariert worden war, drängte sich<br />
eine Konservierung auf, die Ende September 2002 abgeschlossen wurde.Auf den<br />
Tabelle 5: Bestand der kynologischen Sammlung der Albert-He<strong>im</strong>-Stiftung – Number<br />
of domestic dog breeds and spec<strong>im</strong>ens in the collection of the Albert He<strong>im</strong><br />
Foundation<br />
Rassen Individuen<br />
Schädel 188 2624<br />
Felle 100 222<br />
Skelette 87 204<br />
Nasspräparate (Welpen) 38 104<br />
Montagen 9 10<br />
40 Peter Lüps & al.
Abb. 8: Mit 2636 Schädeln von Haushunden zählt die Sammlung der Albert-He<strong>im</strong>-Stiftung zu den weltweit<br />
grössten kynologischen Sammlungen. – With 2636 skulls of domestic dogs the collection of the<br />
Albert He<strong>im</strong> Foundation can without doubt be counted among the world’s largest canine collections.<br />
Foto: Lisa Schäublin<br />
gleichen Zeitpunkt hin wurde die gesamte Hundeschädel-Sammlung des NMBE<br />
einer Totalrevision unterzogen.Sie umfasste Ende 2003 mehr als 2600 Objekte.<br />
The foundation was established in 1929 by the Swiss Kennel Club in honour of Professor<br />
Albert He<strong>im</strong> (1849–1937), who gained fame and merit for his unrelenting effort to the<br />
cause of Swiss dog breeds, pr<strong>im</strong>arily the four cattle dog breeds.The a<strong>im</strong> of the foundation<br />
is twofold; it supports scientific research on domestic dogs and maintains one of the<br />
world’s largest collections of dog skulls (Table 5, Fig. 8).This collection was initiated by<br />
Professor Theophil Studer* (1845–1922) and apparently consisted of “several hundred”<br />
skulls.Currently only 102 skulls explicitly marked with a Studer catalogue number (St.) can<br />
be attributed to the very first collection.Approx<strong>im</strong>ately 200 furs and skeletons are also<br />
part of the collections, along with historical documents and a comprehensive library (at<br />
present a section of the museum’s main library).<br />
In 1982 the museum acquired a significant historical collection of dog skulls that was<br />
initially brought together by R.F.Hensel* in Silesia and Berlin.The collection dates roughly<br />
from 1850 to 1880 and entails 257 domestic dog skulls from various breeds.The skulls<br />
were in a rather poor state of preservation and needed reconditioning by the taxidermists;<br />
afterwards they were incorporated into the main collection which now comprises more<br />
than 2600 spec<strong>im</strong>ens.<br />
Lit.: Glättli 1983, Huber 1982b, Kaiser 1983, Vollenweider 1933 MN<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
41
5.4.2. Archäozoologische Sammlung / Archaeozoological collection<br />
Tierknochen aus prähistorischen und historischen Siedlungen bzw.Fundschichten<br />
bilden – richtig interpretiert – wichtige Zeugen der Jagd, der Haustierhaltung,<br />
der Schlacht- und Essgewohnheiten oder mitunter der Wertschätzung und Verehrung,<br />
mit anderen Worten: Zeugen der Beziehung unserer Vorfahren zur Tierwelt.<br />
Daneben liefern sie wichtige biologische und ökologische Hinweise z.B. auf die<br />
Verbreitung von Tierarten, die Umwelt und das Kl<strong>im</strong>a.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Dienst des Kantons <strong>Bern</strong> (ADB)<br />
bearbeitet das NMBE auf Kantonsgebiet anfallendes archäozoologisches Fundgut.Die<br />
Funde werden nach der Bearbeitung an den ADB zur Lagerung retourniert,<br />
so dass z.Z.die Sammlungen des NMBE nicht erweitert werden; es findet also<br />
keine eigentliche Sammeltätigkeit mehr statt.Anfragen betreffend neueres archäozoologisches<br />
Material sind trotzdem weiterhin an das NMBE zu richten.Hingegen<br />
beherbergt das NMBE in seinen Depots eigene ältere Sammlungen, die<br />
z.T.aus dem ausgehenden 19.Jahrhundert stammen (Tab.6).<br />
Den wichtigsten Bestand bildet die sog.Uhlmann-Sammlung6 : Johann Uhlmann<br />
(1820–1882) war Arzt in Münchenbuchsee und machte sich vor allem als<br />
Ausgräber verschiedener neolithischer Pfahlbaustationen verdient.Für das Best<strong>im</strong>men<br />
der Fundstücke stellte er aus seinem Fundmaterial eine nach Tierart und<br />
Anatomie geordnete Vergleichssammlung zusammen.Diese wird auch heute<br />
noch gerne zu diesem Zweck verwendet.Ergänzt wird sie durch Funde aus verschiedenen<br />
Pfahlbaustationen der Schweiz (Bielersee, Moosseedorf, Burgäschisee,<br />
Zugersee- und Bodenseegebiet).<br />
Lit. 7 : Andrist et al. 1964, König 1924, Marek 1898, Michel 1963, Rüt<strong>im</strong>eyer<br />
1860, Studer 1883, Z<strong>im</strong>mermann 1994.<br />
The collection of the <strong>Natur</strong>al History <strong>Museum</strong> of <strong>Bern</strong> can be termed “historical” since<br />
most an<strong>im</strong>al remains that are brought today to the NMBE for examination are finally stored<br />
by the Archaeological Service of the Canton of <strong>Bern</strong> (Archäologischer Dienst des Kantons<br />
<strong>Bern</strong>, ADB).The ADB has been responsible for all archaeological sites in the Canton of <strong>Bern</strong><br />
since 1969.Prior to 1969, the <strong>Bern</strong>ese <strong>Museum</strong> of History (BHM) was responsible for the<br />
sites, but due to a lack of interest, most zoological remains were forwarded to the NMBE.<br />
Nonetheless, all inquiries pertaining to archaeozoological material should be addressed<br />
to the NMBE.<br />
The individual collections consist of an<strong>im</strong>al bones either of various species from one<br />
site or of bones from the same genus but from different sites (i.e.small systematic collections<br />
by individual authors).In a chronological order these are (Table 6):<br />
6 Der originale handschriftliche Katalog (Uhlmann 1873–81) wird <strong>im</strong> Archiv des NMBE aufbewahrt.<br />
7 Über die Sammlungen sind <strong>im</strong> Laufe der Jahrzehnte Hunderte von Publikationen erschienen.Um<br />
die jungsteinzeitliche Tierwelt haben sich vor allem Ludwig Rüt<strong>im</strong>eyer und Theophil Studer Verdienste<br />
erworben; zwei ihrer Schriften sind denn auch stellvertretend erwähnt.Ferner wird die Literatur<br />
zu den drei nach Personen benannten Sammlungen (Marek, Michel und Uhlmann) genannt.<br />
42 Peter Lüps & al.
Tabelle 6: Umfang des archäozoologischen Materials –<br />
Archaezoological material kept at the NMBE<br />
Epoche / Fundort / Fauna Anzahl Schubladen<br />
Glazial / Interglazial<br />
Moränenfunde: Murmeltier (Coll.Michel) 7<br />
Kiesgrubenfunde: u.a. Pferd, Mammut, Ren, Moschusochse, Wollhaar-Nashorn 10<br />
Schieferkohle-Flöze: Gondiswil, Zell, Engelprächtigen, Fuchsmatt (alle: LU):<br />
diverse Fauna 7<br />
Höhlenfunde: Schnurenloch (BE): v.a. Höhlenbär 22<br />
Chilchli (BE), Ranggiloch (BE), Wildkirchli (AI): diverse Fauna 12<br />
Diverse Fundorte (v.a. S<strong>im</strong>mental, Kiental, Beatenberg) 16<br />
Paläolithikum/Mesolithikum<br />
Birsmatten – Basisgrotte (BL): diverse Fauna 13<br />
Moosbühl (BE): diverse Fauna 3<br />
Kohlerhöhle (BL): diverse Fauna 2<br />
Neolithikum<br />
Diverse Herkunft: Haus- und Wildfauna (Coll.Uhlmann) 44<br />
Diverse Bielersee-Stationen (alle BE):<br />
Lattrigen, Sutz, Port, Pasquart, Schafis, Vinelz, Lüscherz: v.a. Haustiere 63<br />
Twann: nur Carnivoren (Hauptmaterial wird be<strong>im</strong> ADB aufbewahrt) 10<br />
Verschiedene Epochen<br />
Diverse Fundorte: Hauspferd (Coll.Marek) 5<br />
<strong>Bern</strong>-Tiefenau 4<br />
<strong>Bern</strong>-Enge (Grabungen 1927–71) 50<br />
<strong>Bern</strong>-Nydegg 3<br />
<strong>Bern</strong>-Kornhausplatz (Grabung 1962) 1<br />
• Glacial and Interglacial periods: Marmota (different localities, Coll.Michel); Equus,<br />
Mammonteus, Rangifer, Ovibos, Coelodonta (isolated finds mostly from gravel pits,<br />
BE).Various genera from shale and coal quarries: Gondiswil, Zell, Engelprächtigen,<br />
Fuchsmatt (all in the Canton of Lucerne, LU).Various genera from caves: Schnurenloch<br />
BE, mostly Ursus spelaeus, Chilchli BE, Ranggiloch BE, Wildkirchli (Canton of Appenzell<br />
Innerrhoden, AI).<br />
• Paleolithic and Mesolithic periods: Birsmatten Basisgrotte (Canton of Basel Land, BL),<br />
Moosbühl BE, Kohlerhöhle BL.<br />
• Neolithic period: Pr<strong>im</strong>arily from lake settlements; Lattrigen, Sutz, Port, Pasquart, Schafis,<br />
Vinelz, Lüscherz (all Canton of <strong>Bern</strong>).Twann BE (only carnivores, the rest is kept at<br />
the ADB).Coll.Uhlmann: a large collection of domestic and wild an<strong>im</strong>als from different<br />
Swiss localities, arranged according to their systematic anatomy.<br />
• Various periods: Equus (different localities, Coll.Marek) MN<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
43
5.4.3. Anthropologische Sammlung / Anthropological collection<br />
Ab 1952 wurden die bis dahin an den unterschiedlichsten Örtlichkeiten lagernden<br />
und von mehreren Institutionen betreuten, verwalteten oder auch vergessenen<br />
anthropologischen Bestände des Kantons <strong>Bern</strong> vom eigens dafür angestellten<br />
Anthropologen Dr.E.Hug <strong>im</strong> NMBE vereint, aufgearbeitet und schliesslich <strong>im</strong><br />
Jahr 1956 als Katalog publiziert.In den darauf folgenden Jahren wurden die<br />
laufenden Arbeiten für den Kanton <strong>Bern</strong> <strong>im</strong> Rahmen seiner Mitgliedschaft in der<br />
1956 gegründeten IAG (Interkantonale Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung anthropologischer<br />
Funde) vom jeweiligen Vertragsanthropologen ausgeführt.Da in<br />
der Zwischenzeit in <strong>Bern</strong> eine eigene – zunächst kleine – historische Anthropologie<br />
unter der Leitung von Frau Dr.S.Ulrich-Bochsler am Gerichtlich-medizinischen<br />
Institut entstanden war, wurde 1976 beschlossen, vom Vertragsanthropologen<br />
der IAG nur noch die alten historischen Bestände aufarbeiten zu<br />
lassen und alle Neueingänge Frau Ulrich zu überlassen.Die bescheidenen und<br />
über die Jahrzehnte <strong>im</strong>mer gleich bleibenden Beiträge des Kantons an die IAG erlaubten<br />
in der Folge nur eine relativ langsame Aufarbeitung der alten Bestände,<br />
die noch bis weit in die 90er-Jahre dauern sollte.Auf Ende 1997 trat, nach dem<br />
Abschluss aller Arbeiten, der Kanton <strong>Bern</strong> aus der IAG aus.Unterdessen war die<br />
hiesige Anthropologie dem Medizinhistorischen Institut der Universität <strong>Bern</strong> (Leitung:<br />
Prof.U.Boschung) angegliedert worden, wo sie sich dank dem Engagement<br />
ihrer Leiterin entfalten und zu einer etablierten und verlässlichen Institution entwickeln<br />
konnte.<br />
Die heutige Situation präsentiert sich deshalb wie folgt: Die gesamte Sammlung<br />
lagert <strong>im</strong> Auftrag des <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong>s, das nach wie vor als Kuratorin<br />
fungiert, in Depoträumen des Archäologischen Dienstes des Kantons<br />
<strong>Bern</strong>.Ihre wissenschaftliche Bearbeitung erfolgt durch die Historische Anthropologie<br />
am Medizinhistorischen Institut.<br />
Detaillierte Zusammenstellungen der Sammlungsbestände bis 1956 bzw.bis<br />
1985 sind aus den zwei Katalogen ersichtlich.Die folgende Zusammenstellung<br />
nach Zeitepochen (Tab. 7) beinhaltet hingegen auch neuere Funde.<br />
Not only do all human remains in our custody have their own individual history, but the<br />
collection as a whole has a long and intricate story of its own.In fact, the story is quite typical<br />
to s<strong>im</strong>ilar historical collections of other museums.Fortunately, in 1952, the anthropologist<br />
Dr.E.Hug was appointed to the museum to reorganize the collection.His first task was<br />
to reassemble all the human remains that had been scattered throughout various institutions<br />
in the previous years.In 1956 Hug published the first comprehensive catalogue, and<br />
in 1987 W.Schoch and S.Ulrich-Bochsler published a second catalogue, which included<br />
references up to 1985.<br />
Today the Canton of <strong>Bern</strong> has its own facility for historical anthropology, within the Institute<br />
for the History of Medicine at the University of <strong>Bern</strong>.Their scientists are responsible<br />
for the recovery of all human remains from archaeological sites, the scientific interpreta-<br />
44 Peter Lüps & al.
Tabelle 7: Anthropologische Sammlung des NMBE –<br />
Anthropogical objects kept at the NMBE<br />
Epoche Anzahl<br />
Inventarnummern<br />
Mesolithikum 1<br />
Neolithikum (NL) 37<br />
NL oder BZ 58<br />
Bronzezeit (BZ) 17<br />
Hallstatt 1<br />
Latène (LT) 198<br />
LT bis FMA 54<br />
Römisch (R) 101<br />
R bis FMA 259<br />
Frühmittelalter (FMA) 716<br />
FMA bis HMA 353<br />
FMA bis SMA 1 581<br />
FMA bis NZ 2 079<br />
Hochmittelalter (HMA) 33<br />
HMA bis SMA 541<br />
Spätmittelalter (SMA) 336<br />
SMA bis NZ 934<br />
Neuzeit (NZ) 170<br />
Unbest<strong>im</strong>mt 269<br />
Total 7 738<br />
tion of the findings and the publication of the results.The anthropological collection is currently<br />
being stored by the archaeological service of the Canton of <strong>Bern</strong>, albeit under the supervision<br />
of the NMBE, to which all enquiries should be addressed.Table 7 shows a complete<br />
summary including entries up to the year 2000.<br />
Lit.: Hug 1956, Schoch & Ulrich-Bochsler 1987 MN<br />
5.4.4. Osteologische Sammlung des Anatomischen Instituts der Universität <strong>Bern</strong> /<br />
Osteological collection of the Institute of Anatomy in <strong>Bern</strong><br />
Ende 2002 gelangte eine umfangreiche zoologisch-anatomische Sammlung aus<br />
dem Anatomischen Institut der Universität <strong>Bern</strong> als Dauerleihgabe ans NMBE.Sie<br />
umfasst rund 300 montierte Skelette und Schädel sowie über 500 diverse Objekte<br />
(isolierte Schädel, partielle Skelette etc.). Derzeit sind die Objekte erst teilweise<br />
inventarisiert.<br />
Die Sammlung stammt aus der zweiten Hälfte des 19.Jh.und wurde von verschiedenen<br />
Dozenten der <strong>Bern</strong>er Anatomie <strong>im</strong> Laufe der Jahre zusammengetragen.Sie<br />
beinhaltet diverse äusserst rare Objekte, wie z.B.komplette Skelette eines<br />
Dugong, eines Javanashorns und des «berühmten» Indischen Elefanten, der<br />
1866 in Murten mittels einer Artilleriekanone erschossen worden war.<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
45
Das Anatomische Institut musste sich einerseits aus Raumnot von dieser<br />
Sammlung trennen, andererseits weil ihr ursprünglicher Zweck, nämlich der Ausbildung<br />
der Medizinstudenten zu dienen, hinfällig geworden ist.<br />
In 2002 the museum received a considerable collection of mounted an<strong>im</strong>al skeletons,<br />
partial skeletons and skulls on permanent loan from the Institute of Anatomy in <strong>Bern</strong>.The<br />
exact numbers are not known, as the objects have not yet been catalogued, but a rough<br />
est<strong>im</strong>ate gives a total of approx<strong>im</strong>ately 300 mounted skeletons with skulls and over 500<br />
other objects (isolated skulls, partial skeletons, etc.).<br />
The collection dates back to the second half of the 19 th century and was assembled by<br />
various members of the institute at that t<strong>im</strong>e.Among the many interesting and rare an<strong>im</strong>als<br />
it also entails complete skeletons of a Java Rhino, a Dugong and the infamous Indian<br />
Elephant that was shot in Murten in 1866.MN<br />
6. Sammler und Donatoren / Collectors and donators<br />
Die nachfolgende Zusammenstellung von Personen und Institutionen, die das<br />
<strong>Museum</strong> mit Sammlungsgut bereichert haben, ist eine bewusst willkürliche Auswahl.Als<br />
Aufnahmekriterium wurde die Anzahl von mindestens 50 überlassenen<br />
Objekten gewählt.Diese Zahl wird meist deutlich überschritten, in einzelnen Fällen<br />
aber nicht erreicht, dann nämlich, wenn einem Donator für die Entwicklung<br />
des <strong>Museum</strong>s eine besondere Bedeutung zukommt.Die auf S.5 erwähnte Basisdokumentation<br />
ist umfassender, sowohl von der Anzahl der Donatoren her, wie<br />
auch bezüglich der biografischen Details.<br />
Ein grundsätzliches Problem liegt in der Unterscheidung zwischen «Sammler»<br />
und «Donator».Aus den verfügbaren Quellen wird häufig nicht ersichtlich, ob ein<br />
Objekt von einer Person eigenhändig gesammelt (d.h.gejagt bzw.gefunden)<br />
wurde, oder ob es von dieser erworben und dem <strong>Museum</strong> geschenkweise oder<br />
gegen Entschädigung überlassen wurde.Oft ist daher der letzte Besitzer eines<br />
Objekts oder Sammlungsteils als Donator bezeichnet.Auch die früher üblichen<br />
Tauschaktionen mit anderen Museen («Doubletten» gegen in der eigenen Sammlung<br />
noch fehlende Arten) sind nicht konsequent dokumentiert, und gelegentlich<br />
wird der Donator eines weggegebenen Stücks wieder als Spender des dafür eingetauschten<br />
Objekts genannt.Insbesondere die alten Etiketten sind diesbezüglich<br />
nicht verlässlich und für den elektronischen Katalog noch nicht abschliessend<br />
kritisch überprüft worden.Die Frage nach dem eigentlichen Urheber eines<br />
Sammlungsteils stellt sich auch bei Sammlungen, die auf Angehörige der Universität<br />
oder Mitarbeitende von anderen Institutionen zurückgehen, also z. B.Universitätsinstitut<br />
– Professor – Doktorand / Diplomand oder Jagdinspektorat –<br />
Wildhüter – Wildbiologe als Projektmitarbeiter.<br />
46 Peter Lüps & al.
The following list of collectors and donators is the result of a rather arbitrary selection<br />
from more than 2000 names stored in our database.Criteria for their inclusion stem from a<br />
number of factors, firstly, it is based on the number of spec<strong>im</strong>ens collected for or donated<br />
to the museum (usually 50).Secondly, the essential role each person had concerning<br />
either the development of the museum or the promotion of science at the museum.More<br />
comprehensive information about the persons and institutions mentioned below is noted<br />
in the “Basisdokumentation” and available upon request.<br />
A problematic issue is the distinction between “collector” and “donator”, for in the majority<br />
of cases the old sources do not specify whether a certain spec<strong>im</strong>en was actually collected<br />
by a certain person or acquired from some source.In the database the “donator” is<br />
often the most recent owner of an item, regardless whether it was donated or sold to the<br />
museum.S<strong>im</strong>ilarly, trading of spec<strong>im</strong>ens between museums – in former t<strong>im</strong>es a common<br />
practice to acquire species missing in a collection – has not always been recorded in the catalogues.<br />
PL<br />
Airoldi Jean-Pierre (*1945)<br />
Zoologiestudium in <strong>Bern</strong> (1967–73), Dissertation über Arvicola terrestris * (Abschluss<br />
1977).Seit 1979 Lektor für Biologie an der Universität <strong>Bern</strong>.Das gut dokumentierte<br />
Material übergab er 1977 dem NMBE; es stammt aus dem westlichen<br />
Mittelland (VD), dem Jura (VD, NE) und den Alpen (Val d’Illiez, VS) und wurde<br />
zwischen 1973–76 gesammelt.<br />
Zoologist, studies at the University of <strong>Bern</strong>, 1977 Ph.D. thesis on Arvicola terrestris*.Lecturer<br />
in biology at the University of <strong>Bern</strong> since 1979.Donated his well-documented collection<br />
to the NMBE in 1977.<br />
Total = 593: well-documented collection of Arvicola terrestris from 3 different regions of<br />
Switzerland (western part of Plateau, Jura, and Valais), including 230 skulls with skins,<br />
7 skeletons, 227 skulls, 41 pairs of fluid-preserved eyeballs, 83 nests, 54 cached food<br />
samples, collected between 1973–76.<br />
Lit.: Airoldi 1979 PS<br />
Autobahnpolizei / Autobahnwerkhof des Kantons <strong>Bern</strong> / Highway Maintenance Base<br />
Der Autobahnwerkhof Wankdorf (bei <strong>Bern</strong>) sowie die Autobahnpolizei sind als<br />
Donatoren von Greifvögeln, Eulen sowie Säugetieren, v.a.aus den Wintermonaten,<br />
aufgeführt.Viele Eingänge sind allerdings unter dem Namen einzelner Mitarbeiter<br />
(Ramseier, De Monti, Gasser) eingetragen.<br />
Highway Patrol / Highway Maintenance Base <strong>Bern</strong>.Several policemen and operators are<br />
credited for donating traffic vict<strong>im</strong>s, especially diurnal raptors, owls and mammals, collected<br />
mainly during the winter months.<br />
Total = 89: 18 Mammalia, 71 Aves, mainly from the Canton of <strong>Bern</strong> (1972–78).<br />
Lit: Marti 1993 PL<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
47
Bähler René (1914–1972)<br />
Tierpräparator, arbeitete mit Unterbrüchen <strong>im</strong> NMBE.Hielt sich in den 1950er-<br />
Jahren längere Zeit in Australien auf, wo er auch für das NMBE sammelte und präparierte.<br />
Taxidermist at the NMBE, spent several years after 1950 in the Australian outback where<br />
he collected for the NMBE.<br />
Total = 113: 15 Mammalia, 80 Aves (29 Psittacidae), 18 Reptilia, mainly from Australia<br />
(1950–59).<br />
Lit.: Huber 1975 (Nekrolog) PL<br />
Bärengraben <strong>Bern</strong> / Bear Pit of <strong>Bern</strong><br />
siehe Tierpark <strong>Bern</strong>, Städtischer Tierpark Dählhölzli<br />
Bear Pit: Operated by the Zoological Garden Dählhölzli; see Tierpark Dählhölzli <strong>Bern</strong><br />
Bauder Willy (*1949)<br />
Studium der Zoologie in <strong>Bern</strong>.Diplomarbeit und Dissertation (1976–79) über<br />
Kleinsäuger auf der Aareinsel bei Nennigkofen SO unter der Leitung von Prof.Dr.<br />
W.Huber*. Später Gymnasiallehrer in <strong>Bern</strong>. Die Sammlung, die er 1992/94<br />
dem <strong>Museum</strong> übergab, enthält ausschliesslich Kleinsäugerschädel in teilweise<br />
beträchtlichen Serien (381 Waldmäuse Apodemus sylvaticus*, 84 Rötelmäuse<br />
Clethrionomys glareolus*, 75 Feldmäuse Microtus arvalis* und 143 Hausspitzmäuse<br />
Crocidura russula*).<br />
Zoologist, studies in <strong>Bern</strong>, diploma thesis and Ph.D.on the small mammal population of an<br />
island in the river Aare near Nennigkofen SO, done under the supervision of professor<br />
W.Huber*.Donated his collection in 1992/94.<br />
Total = 714 Mammalia: skulls of small mammals, 381 Apodemus sylvaticus, 84 Clethrionomys<br />
glareolus, 75 Microtus arvalis, 143 Crocidura russula and 16 C. coronatus from Switzerland<br />
(Canton of Solothurn, collected 1976–79).<br />
Lit.: Bauder 1982 PS<br />
Baumann Franz (1885–1961)<br />
Studierte in <strong>Bern</strong> Zoologie, doktorierte 1909 bei Prof.Th.Studer*, wurde 1910<br />
Assistent am NMBE, 1922 Konservator der Zoologischen Abteilung.In dieser<br />
Funktion war er hauptverantwortlich dafür, dass die Jagdbeute von B.und V.von<br />
Wattenwyl* nach <strong>Bern</strong> gelangte und dass der Präparator Georg Ruprecht* für deren<br />
Präsentation in Dioramen angestellt wurde.Federführend war er auch für den<br />
Umzug des NMBE von der Waisenhausstrasse an die <strong>Bern</strong>astrasse und für die<br />
48 Peter Lüps & al.
Abb. 9: Belegexemplar von Phrynohyas venulosa (Laurenti, 1768) in Alkohol, welches F. Baumann als<br />
Zeichnungsvorlage für Hyla venulosa Daudin, 1800, in seiner Publikation von 1912 über die «Brasilianischen<br />
Batrachier des <strong>Bern</strong>er <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong>s» diente. – Spirit spec<strong>im</strong>en of Phrynohyas venulosa<br />
(Laurenti, 1768), used by F. Baumann (1912) for his drawing in a publication on the anurans from<br />
Brazil in the Goeldi collection. Foto: Lisa Schäublin<br />
dortigen Einrichtungen. 1934 wurde er hauptamtlicher Direktor des <strong>Museum</strong>s.<br />
1921 war er zum ausserordentlichen nebenamtlichen Professor an der Universität<br />
<strong>Bern</strong> befördert worden.Ein spezielles Interesse galt der kynologischen Sammlung<br />
und deren Ausbau (vgl.Kap.5.4.1.). Sein Hauptverdienst als Donator kommt<br />
deshalb nicht in erster Linie in der Zahl der geschenkten Objekte zum Ausdruck,<br />
sondern in seinen Bestrebungen, Sammlungen für das NMBE zu erwerben.Mit<br />
seinem Buch «Die freilebenden Säugetiere der Schweiz» – illustriert mit Fotografien<br />
aus der «He<strong>im</strong>atsammlung» des NMBE, schuf Baumann (1949) ein Standardwerk<br />
über die Säugetierfauna der Schweiz.<br />
Zoologist, Ph.D.under the supervision of Theophil Studer*, was his assistant at the University<br />
of <strong>Bern</strong> and later professor of zoology; became curator of the museum’s zoology<br />
department in 1922 and served as the first full-t<strong>im</strong>e director of the NMBE between 1934<br />
and 1952.He was responsible for the acquisition of the von Wattenwyl* collection and initiated<br />
its display in dioramas, which in consequence led to the construction of a new museum<br />
building in 1932–34.His own contribution to the collection is negligible.His publication<br />
on the mammals of Switzerland (Baumann 1949) became a standard work on the<br />
Swiss mammalian fauna.<br />
Total = 36: Mammalia and Aves from Switzerland, most found accidentally.<br />
Lit.: Baumann 1949, Küenzi 1965b (Nekrolog) PL<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
49
<strong>Bern</strong>ische Informationsstelle für Fledermausschutz (BIF) / <strong>Bern</strong>ese Bat Protection<br />
Centre<br />
Die Institution besteht seit 1985 und lief bis Ende 1997 unter diversen anderen<br />
Namen.Auftraggeber ist einerseits das «Centre de coordination ouest pour<br />
l’étude et la protection des chauves souris» (CCO) in Genf, andererseits das <strong>Natur</strong>schutzinspektorat<br />
des Kantons <strong>Bern</strong> (NSI).Seit Juni 1997 besteht zwischen<br />
dem BIF und dem NMBE eine Vereinbarung betreffend die Lagerung und wissenschaftliche<br />
Nutzung von Totfunden.Das Material besteht aus ca.720 Mumien<br />
von Fledermäusen, die teilweise trocken, teilweise in Alkohol aufbewahrt werden;<br />
die häufigsten Arten sind Grosses Mausohr und Zwergfledermaus (185 bzw.<br />
138 Ex.).<br />
This institution has existed since 1985,upto1997 under different names and is supported<br />
by the CCO in Geneva (Centre de coordination ouest pour l’étude et la protection des chauves-souris)<br />
and the <strong>Natur</strong>e Conservation Office of the Canton of <strong>Bern</strong>.Since June 1997, storage<br />
of dead bats by the NMBE and their use for scientific studies is regulated by an agreement<br />
with the BIF.<br />
Total = 720 Mammalia, Chiroptera: 375 dry mummies, 345 mummies in ethanol.Most numerous<br />
are Myotis myotis (26 %) and Pipistrellus pipistrellus (21 %).There are also approx<strong>im</strong>ately<br />
330 fecal samples from 37 sites in the collection.PS<br />
Bieri Walter Christian (1893–1981)<br />
Ing.agr.ETH, Hauptlehrer für Biologie, Chemie, Milchwirtschaft und Baukunde an<br />
der landwirtschaftlichen Schule Waldhof-Langenthal.Begeisterter Ornithologe,<br />
1941–66 Präsident des PARUS (Schweiz.Verband für Vogelschutz, Vogelkunde<br />
und Vogelliebhaberei). 1973 überliess er dem NMBE seine über Jahre angelegte<br />
Sammlung von Vogel- und Säugetierschädeln.<br />
Agronomist, teacher at the school of agriculture in Waldhof near Langenthal BE.Enthusiastic<br />
field ornithologist.Donated his mammalian and avian skull collection to the NMBE in<br />
1973.<br />
Total = 76: skulls of 7 Mammalia and 69 Aves from Switzerland.<br />
Lit.: Ritter 1970 RA<br />
de Bioncourt A. (†1914)<br />
Um 1903–05 wohnhaft in Kiesen BE.Keine weiteren Angaben zur Person bekannt.<br />
Resident in Kiesen near <strong>Bern</strong> in the years 1903–05; no other biographical details known.<br />
Donator of birds and mammals (mainly trophies) from Tashkent and Central Asia.<br />
Total = 78: 35 Mammalia (mainly Cervidae and Bovidae trophies from Central Asia, collected<br />
1899–1907), 42 Aves, mainly from Tashkent, 1 Reptilia.<br />
Lit.: VB 1912–14: 149 BB<br />
50 Peter Lüps & al.
Bluntschli Hermann Georg Hans (1877–1962)<br />
Aus altem Zürcher Ratsherrengeschlecht stammend, in Frankfurt/Main D geboren.Studium<br />
der <strong>Natur</strong>wissenschaften, dann der Medizin an der Universität Zürich,<br />
später in München, Leipzig und Heidelberg. 1912 Sammelreise ins obere<br />
Amazonasgebiet, zusammen mit dem Zürcher Paläontologen <strong>Bern</strong>hard Peyer<br />
(1885–1963). 1914 als Prosektor an die Dr.Senckenbergische Anatomie in Frankfurt/Main<br />
berufen, später Abteilungsvorsteher und Professur. 1931 Reise nach<br />
Madagaskar zur Erforschung der endemischen Insectivoren und Pr<strong>im</strong>aten. 1933<br />
nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Rückkehr in die Schweiz,wo<br />
er den Lehrstuhl für Anatomie an der Universität <strong>Bern</strong> erhielt.<br />
Sammlungsgut und Nachlass Bluntschlis sind heute weit verstreut: Grosse<br />
Teile wurden von der Carnegie Institution of Washington angekauft (Material<br />
heute an der University of California in Davis, Laeng 1973: 37, Greif & Schmutz<br />
1995: 157); etwa 1000 Säugetiere gelangten 1951 ans American <strong>Museum</strong> of <strong>Natur</strong>al<br />
History (New York).Weiteres Material befindet sich heute an der Universität<br />
Zürich.Das Tagebuch der Madagaskarreise wird in der Burgerbibliothek <strong>Bern</strong><br />
aufbewahrt; das NMBE besitzt einen kleinen Teil des anatomischen Materials.<br />
Born in Frankfurt/Main, member of an old family in Zurich.Studied science and medicine at<br />
the University of Zurich, later in Munich, Leipzig and Heidelberg.In 1912 travel with palaeontologist<br />
<strong>Bern</strong>hard Peyer (1885–1963) to the upper Amazon region.From 1914 onwards<br />
prosector, then professor at the Institute of Anatomy in Frankfurt/Main, Germany.In 1931<br />
travel to Madagascar to study endemic pr<strong>im</strong>ates and insectivores.After the Nazi seizure of<br />
power in 1933 he returned to Switzerland and was appointed professor of anatomy at the<br />
University of <strong>Bern</strong>.Bluntschli’s collections and documents are currently scattered<br />
throughout various institutions around the world: the main part of his collection was sold<br />
to the Carnegie Institute in Washington (Laeng 1973: 37), some 1000 mammals are at the<br />
American <strong>Museum</strong> of <strong>Natur</strong>al History in New York.His journal from the Madagascar expedition<br />
is kept at the Burgher’s Library in <strong>Bern</strong>, and only a small part of his anatomical material<br />
is kept at the NMBE.<br />
Total = 125: 85 Mammalia, 9 Aves, 24 Amphibia, 6 Reptilia, 1 Osteichthyes; 69 from South<br />
America, 35 from Madagascar.<br />
Lit.: Greif & Schmutz 1995, Laeng 1973, Strauss 1964 (Nekrolog) MG<br />
de Boccard Ra<strong>im</strong>ond<br />
Zwischen 1896 und 1905 wohnhaft in Fribourg.Keine weiteren Angaben zur Person<br />
vorhanden.Es handelt sich höchstwahrscheinlich um Raymond de Boccard<br />
(1844–1923), Konservator am <strong>Museum</strong> für Kunst und Geschichte in Fribourg, der<br />
selber Jäger war und verschiedene Forschungsreisen nach Afrika und Südamerika<br />
unternommen hatte.<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
51
Resident in Fribourg between 1896 and 1905.No further biographical details known.This<br />
person is most probably Raymond de Boccard (1844–1923), curator at the <strong>Museum</strong> of Fine<br />
Arts and History in Fribourg.<br />
Total = 174: 14 Mammalia, 160 Aves from Ethiopia, Morocco, Harare, Argentina and Columbia<br />
(entry 1894–1906).<br />
Lit.: Historisch-biografisches Lexikon der Schweiz (online) RA, MG<br />
Bourquin Jean-Denis (*1950)<br />
Zoologiestudium an der Universität <strong>Bern</strong> (Diplom 1978, über Kriterien zur Altersbest<strong>im</strong>mung<br />
be<strong>im</strong> Eichhörnchen), Assistent am NMBE 1977–79.Übergab seine<br />
<strong>im</strong> Mittelland zwischen 1979 und 1981 gesammelten Kleinsäuger 1995 dem <strong>Museum</strong>;<br />
die Sammlung enthält u.a. 76 Hausspitzmäuse (Crocidura russula*) und<br />
298 Feldmäuse (Microtus arvalis*).<br />
Zoologist, studies at the University of <strong>Bern</strong>, diploma thesis (1978) on age determination in<br />
squirrels, assistant at the NMBE 1977–79.<br />
Total = 501: small mammals in 9 species from the Swiss Plateau (collected 1979–81).<br />
Among them are 76 Crocidura russula*, 298 Microtus arvalis*, 39 Arvicola terrestris*, 38<br />
Apodemus sylvaticus* and 26 Apodemus flavicollis*.<br />
Lit.: Bourquin 1981, Bourquin & Meylan 1982 PS<br />
Breitenmoser Urs (* 1955)<br />
Zoologiestudium an der Universität <strong>Bern</strong>.Diplomarbeit (1982) und Dissertation<br />
(1986) über den Luchs Lynx lynx, beide unter der Leitung von Prof.W.Huber,<br />
seit 1983 <strong>im</strong> Luchsprojekt Schweiz integriert.Ab 1993 Koordinator von KORA (Koordinierte<br />
Forschungsprojekte zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere<br />
in der Schweiz) und SCALP (Status and Conservation of the Alpine Lynx Population).Ab<br />
2001 Leitung der Cat Specialist Group des IUCN, gemeinsam mit seiner<br />
Gattin Christine Breitenmoser-Würsten.Von ihm stammen zahlreiche Luchse und<br />
Luchsrisse sowie Kleinsäuger – gesammelt zur Erhebung des potentiellen Beutengebots<br />
– aus den Schweizer Alpen und dem Jura (1981–2000).Im Sammlungskatalog<br />
sind die Objekte allerdings meist unter anderen Donatorennamen aufgeführt<br />
(S.Capt*, H.Haller*, Luchsprojekt Schweiz* etc).<br />
Studies in zoology at the University of <strong>Bern</strong>, diploma thesis and Ph.D.on lynx.Field studies<br />
on lynx in the Swiss Alps since 1980.Initiator und leader of the Lynx Study Group* in Switzerland.Since<br />
2001 head of the IUCN Cat Specialists Group.Although only a few spec<strong>im</strong>ens<br />
are catalogued under his name, he is the donator of a large number of lynx and lynx<br />
prey items (Rupicapra rupicapra* and Capreolus capreolus*) collected in the field by other<br />
members of the study group.<br />
Total = 26 Mammalia.<br />
Lit.: Breitenmoser 1986, Breitenmoser & Haller 1987, Breitenmoser et al. 1998 PL<br />
52 Peter Lüps & al.
Brüllhardt Hans (1943–1991)<br />
Gelernter Bankkaufmann, später Pr<strong>im</strong>arlehrer, dann Zoologiestudium an der<br />
Universität <strong>Bern</strong>, Doktorat 1981; während des Studiums Assistent am NMBE<br />
1976–77.<strong>Bern</strong>ischer Jagdinspektor 1978–91.Mitverantwortlich für den Ausbau<br />
der Steinbocksammlung (Capra ibex*) und den Aufbau der Schädelsammlung<br />
vom Höckerschwan (Cygnus olor*).Das Untersuchungsmaterial zu seiner Dissertation<br />
befindet sich ebenfalls <strong>im</strong> NMBE (Rupicapra rupicapra*; Gemsschädel aus<br />
dem Gantrischgebiet und dem Banngebiet Kander/Kien/Suld, 1981).<br />
Trained as a banker, later on studies in zoology at the University of <strong>Bern</strong>, Ph.D. in 1981.<br />
Head of the Game Department* of the Canton of <strong>Bern</strong> (1978–91).Made possible the building<br />
up of large samples of skulls from Cygnus olor*, Capra ibex* and Rupicapra rupicapra*.<br />
Total = 161 Rupicapra rupicapra skulls from the <strong>Bern</strong>ese Alps (1981).<br />
Lit.: Brüllhardt 1983; Lüps 1993a (Nekrolog) PL<br />
Bundesamt für Veterinärwesen BVET / Federal Veterinary Office FVO<br />
Das BVET stellt <strong>im</strong> Rahmen des CITES-Vollzugs 8 Konfiskate (frischtote oder bereits<br />
präparierte Tiere oder Teile von Tieren) dem NMBE als Dauerleihgaben zur<br />
Verfügung.<br />
The Federal Veterinary Office, in charge of enforcing CITES (Convention on International<br />
Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora), grants a permanent loan on confiscated<br />
an<strong>im</strong>als or an<strong>im</strong>al parts to the NMBE.<br />
Total = 116 confiscated spec<strong>im</strong>ens: 22 Mammalia (Carnivora), 59 Aves, 18 Reptilia, 17<br />
Amphibia (1977 onwards).RA<br />
Büttikofer Johann (1850–1927)<br />
Geboren in Ranflüh.Pr<strong>im</strong>arlehrer, Zoologe (Studium in <strong>Bern</strong>, u.a.bei Th.Studer*),<br />
1876–78 bei Präparator Gr<strong>im</strong>m* am NMBE tätig, danach Assistent der ornithologischen<br />
Abteilung des Reichsmuseums in Leiden.Im Auftrag dieses <strong>Museum</strong>s<br />
(Direktor: Prof.Schlegel) in Liberia (1879–82).Kustos der ornithologischen<br />
Abteilung in Leiden (1883), zweite Reise nach Liberia (1886).Forschungsreise<br />
nach Zentral-Borneo (1893).Im Jahre 1897 wurde Büttikofer zum Direktor<br />
des Zoologischen Gartens Rotterdam* gewählt; dieses Amt hielt er bis 1924 inne.<br />
Ab 1897 ist die Herkunft der Eingänge – ob aus seinem Privatbesitz oder aus dem<br />
Zoo Rotterdam* – nicht <strong>im</strong>mer eindeutig.<br />
8 Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und<br />
Pflanzen<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
53
Born in Ranflüh (Canton of <strong>Bern</strong>), elementary school teacher, then studies in zoology under<br />
Prof.Theophil Studer at the University of <strong>Bern</strong>.Worked as a preparator under the taxidermist<br />
J.Gr<strong>im</strong>m* at the NMBE from 1876–78, later assistant to the Ornithology Department<br />
of the Rijksmuseum van Natuurlijke Historie in Leiden and after 1883 its curator.Two<br />
scientific journeys to Liberia in 1879–82 and 1886 by order of the museum (director Prof.<br />
Schlegel).In 1897 Büttikofer was appointed director of Rotterdam’s Zoo* (1897–1924).<br />
The provenance of objects received after 1897 – whether from his private collection or from<br />
Rotterdam Zoo – is not always clear.<br />
Total = 69: 37 Mammalia, 29 Aves, 2 Reptilia, 1 Amphibia, 1880 onwards.Many more<br />
spec<strong>im</strong>ens are registered under Zoological Garden Rotterdam*.<br />
Lit.: Laeng 1973, Anon. 1927 (Nekrolog) PS<br />
Capt S<strong>im</strong>on (*1955)<br />
Zoologiestudium an der Universität <strong>Bern</strong>, Diplomarbeit (1981) über die Aufnahme<br />
von Tollwut<strong>im</strong>pfködern durch Füchse, Dissertation (1988) über die Habitatnutzung<br />
des Fuchses in der subalpinen Stufe.Tätigkeit an der Abteilung Wild und<br />
Jagd des BUWAL, seit 1994 be<strong>im</strong> CSCF (Centre Suisse de Cartographie de la<br />
Faune) in Neuchâtel, Mitarbeiter bei KORA.Seine Sammlung enthält einerseits<br />
Luchsrisse (88 Rehe, 28 Gemsen), v.a. aus dem schweizerischen und französischen<br />
Jura sowie 72 Kleinsäuger aus dem Wallis.<br />
Studies in zoology at the University of <strong>Bern</strong>, diploma thesis on the intake of baits with rabies<br />
vaccine by foxes, Ph.D.thesis on habitat utilization of foxes in the subalpine region.<br />
Employed at the wildlife and hunting department of SAEFL (Swiss Agency for the Environment,<br />
Forests and Landscape), since 1994 at the CSCF (Centre Suisse de Cartographie de la<br />
Faune) in Neuchâtel, collaborator of KORA (Coordinated Research Projects for the Conservation<br />
of Carnivores).<br />
Total = 195: 116 prey spec<strong>im</strong>ens of Lynx lynx (88 Capreolus capreolus, 28 Rupicapra rupicapra)<br />
from the Swiss and the French Jura mountains, collected 1989–94; 72 small mammals<br />
from the Alps (Canton of Valais, collected 1982).PS<br />
Challande Richard Isidor (1840–1899)<br />
Challande war Kaufmann, Oberst, Jäger und Sammler.Von seinen 1899 dem<br />
NMBE geschenkten 202 Objekten sind 79 mit bedeutendem Ausstellungswert erhalten<br />
geblieben.Nur von wenigen Objekten ist etwas über deren Herkunft bekannt;<br />
einzelne dürften noch aus dem 18.Jahrhundert stammen.<br />
Businessman, colonel, hunter and collector.Only a small part of his collection is documented.Some<br />
spec<strong>im</strong>ens date possibly from the 18 th century.<br />
Total = 79 Mammalia: trophies of Cervidae and Bovidae, from Asia and Europe (mainly<br />
19 th century).<br />
Lit.: Historisch-biografisches Lexikon der Schweiz PL<br />
54 Peter Lüps & al.
Cohen Mike (*1931)<br />
Biologe aus Tel Aviv, absolvierte 1956–57 <strong>im</strong> NMBE eine Lehrzeit als Präparator.<br />
Er liess <strong>im</strong> Laufe der Jahre 1958–97 dem NMBE mehrmals in Israel gesammelte<br />
Objekte zukommen, in zwei Fällen beschaffte er solche <strong>im</strong> Auftrag des NMBE<br />
(1978 15 Kuhreiher Bubulcus ibis zum Einbau in Dioramen, 1979 10 Schakalschädel<br />
Canis aureus). 1981/82 erfolgte die Übergabe von 42 Schädeln streunender<br />
Hunde aus Israel für die Sammlung der Albert-He<strong>im</strong>-Stiftung.<br />
Biologist and taxidermist in Tel Aviv.Apprenticeship at the NMBE.Donator of mammals<br />
and birds from Israel.<br />
Total = 66: 28 Mammalia, 27 Aves, 10 Reptilia, 1 Amphibia; all from Israel, collected 1958–<br />
97; in addition 42 skulls of straying domestic dogs.PL<br />
Daut Carl (1863–1930)<br />
Geboren in Burgdorf, Apotheker, eröffnete 1891 eigene Apotheke in <strong>Bern</strong>.Zuwendung<br />
zur Ornithologie, begründete 1902 die Zeitschrift «Der Ornithologische<br />
Beobachter», die er zuerst allein herausgab, dann ab 1909 als Zeitschrift der<br />
Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz redigierte.<br />
Pharmacist, born in Burgdorf BE.Opened his own pharmacy in <strong>Bern</strong> in 1889.Became later<br />
interested in ornithology, founder of the journal “Der Ornithologische Beobachter” in<br />
1902.<br />
Total = 52 Aves, mostly from Switzerland.<br />
Lit.: Marti 2003, Hänni 1930 (Nekrolog), Masarey 1930 (Nekrolog) MG<br />
Dieth Willy (1913–1999)<br />
Willy Dieth war beruflich als Fahrlehrer auf dem Waffenplatz Thun tätig, widmete<br />
sich der Ornithologe und betrieb eine Vogelpflegestation in Thun.Er war Ehrenmitglied<br />
der <strong>Bern</strong>er Ala.<br />
Field ornithologist in Thun, maintained a private care-station for injured birds.<br />
Total = 139 Aves, mostly individuals found injured and kept in captivity (1967–92).<br />
Lit.: Blaser 2000 (Nekrolog) PL<br />
Durhe<strong>im</strong> Eduard (1878–1963)<br />
Ing.agr., Apotheker in Hasle b.Burgdorf BE, wanderte nach Sumatra aus.<br />
Studies in agronomy, later pharmacist in Hasle near Burgdorf BE, emigrated to Sumatra.<br />
Total = 74: Mammalia 14, Aves 4, Reptilia 49, Amphibia 7 from Sumatra (Battak Mountains),<br />
entry 1907.<br />
Lit.: Baumann 1913,VB1906–08: 13–14 KG<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
55
Eggli Werner (1909–1984)<br />
Malermeister in Busswil b.Büren BE, Jäger.Sammlungseingang 1984.<br />
Owner of a painter’s shop in Busswil near Büren BE, hunter.Collection entryin1984.<br />
Total = 109 Mammalia, trophies: 75 of Capreolus capreolus (Swiss Plateau) and 34 of Rupicapra<br />
rupicapra (Stockhorn area, BE) from Switzerland (1947–72).PS<br />
Fénykövi, Josef (1891–1971)<br />
Der in Ungarn geborene Ingenieur liess sich später in Spanien nieder und lebte<br />
dort als sehr erfolgreicher Unternehmer.Seine Jagdleidenschaft führte ihn mehrmals<br />
nach Afrika.Neben dem BMNH in London, dem <strong>Museum</strong> der Smithsonian<br />
Institution in Washington, DC und dem <strong>Museum</strong> in Lisboa beschenkte er auch das<br />
NMBE.Dem Präparator K.Küng* ermöglichte er 1958 eine Sammelreise in<br />
Angola.<br />
Born in Hungary, where he received his formation as an engineer.He emigrated to Spain<br />
and became a successful businessman.Passionate hunter of African big game.Donations<br />
to the British <strong>Museum</strong> (<strong>Natur</strong>al History), the Smithonian Institution in Washington, DC, the<br />
museum in Lisboa, and the NMBE.<br />
Total = 37 Mammalia, mainly African species (25 Artiodactyla), entry 1958.<br />
Lit: Fénykövi 1953, Huber 1972a (Nekrolog) PL<br />
Flurpolizei der Stadt <strong>Bern</strong><br />
Aufgabenbereich der Stadtpolizei <strong>Bern</strong>; in der Regel sind zwei Beamte betraut mit<br />
der Aufsicht über die Wildtiere <strong>im</strong> Stadtgebiet und in den stadtnahen Wäldern. 59<br />
Eingänge sind <strong>im</strong> Katalog unter diesem Stichwort, weitere unter den Namen einzelner<br />
Beamter (Bettschen, Enggist, Nold*) aufgeführt.<br />
Special service of the <strong>Bern</strong>ese City Police, responsible for wildlife within the city boundaries.The<br />
catalogue lists 59 spec<strong>im</strong>ens collected by this department, but more have been<br />
registered under the name of individual officials (Bettschen, Enggist, Nold*).<br />
Total = 71: 55 Mammalia (mainly Sciurus vulgaris, Vulpes vulpes, Capreolus capreolus),<br />
16 Aves, collected 1965–80.PL<br />
Frank Gustav Adolph (1808–1880)<br />
Sohn des <strong>Natur</strong>alienhändlers J.H.Frank in Leipzig, ab 1833 selbständiger <strong>Natur</strong>alienhändler<br />
in Amsterdam; belieferte die meisten europäischen Museen mit zoologischen<br />
Objekten, u.a.aus dem ostindischen Raum.Sein Sohn (gleichen Namens)<br />
liess sich in London als <strong>Natur</strong>alienhändler nieder.Bei den 74 von Frank in<br />
Amsterdam, z.T.vom Sohn in London angekauften Objekten handelt es sich um<br />
54 «exotische Vögel» (u.a.Paradiesvögel) und 20 Säugetiere aus Ostasien (u.a.<br />
56 Peter Lüps & al.
Abb. 10: Beutelwolf Thylacinus cynocephalus. Schädel der in den 1930er-Jahren ausgerotteten Art, angekauft<br />
vom <strong>Natur</strong>alienhändler Frank. – Skull of the extinct Tasmanian Wolf Thylacinus cynocephalus,<br />
purchased from Frank. Foto: Lisa Schäublin<br />
ein Orang-Utan), gesammelt zwischen 1884 und1890.Über die genaue Herkunft<br />
ist in den wenigsten Fällen etwas bekannt (VB 1886–90).<br />
Son of J.H.Frank, a dealer in natural history items in Leipzig, established his own business<br />
1833 in Amsterdam.He provided zoological objects (among them items from East India) to<br />
many European museums.His son who bears the same name established his own business<br />
in London. 54 birds (among them birds of paradise) and 20 mammals from East Asia<br />
(including an orang-utan) were collected between 1884 and 1890.For most objects the exact<br />
origin is unknown.The collection holds items purchased from “Frank in Amsterdam”<br />
and “Frank in London”.<br />
Total = 74: 20 Mammalia, 54 Aves from East Asia (entry 1884–90).<br />
Lit.: Baege 1984: 39 MG<br />
Galli Hans (1922–1991)<br />
Bauernsohn und gelernter Metzger aus Eggiwil, später in leitender Stellung in einer<br />
Versicherungsfirma.Jagte <strong>im</strong> Kanton <strong>Bern</strong>, dazu Jagdreisen in verschiedene<br />
Gegenden Europas, nach Afrika und Nordamerika.Das <strong>Museum</strong> übernahm 1992<br />
eine kleine Auswahl von 70 Trophäen (44 Rehe aus dem bernischen Mittelland<br />
und 23 Gemsen aus dem <strong>Bern</strong>er Oberland, ferner Schädel und Trophäen aus<br />
Übersee) von seiner Tochter, Frau Regina Shahini-Galli.<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
57
Son of a farmer, apprenticeship as a butcher, 1950–85 in leading position in an insurance<br />
company.Hunted in the Canton of <strong>Bern</strong>, also hunting trips in Europe, North America and<br />
Africa.From his large collection the NMBE selected 70 trophies, mainly Capreolus capreolus*<br />
und Rupicapra rupicapra* from the <strong>Bern</strong>ese part of the Swiss Plateau and the Oberland.<br />
Total = 70 Mammalia, trophies: 44 Capreolus capreolus (<strong>Bern</strong>ese part of Swiss Plateau,<br />
1958–73), 23 Rupicapra rupicapra (<strong>Bern</strong>ese Oberland).PL<br />
Ghidini Angelo (1876–1916)<br />
Geboren in Lugano, Autodidakt, später gelernter Präparator, tätig in Genf.Vorzüglicher<br />
Kenner der schweizerischen und speziell der Tessiner Wirbeltierfauna,<br />
über die er zahlreiche Beiträge verfasste. 1916–17 Ankauf eines Teils seiner Privatsammlung<br />
durch das NMBE.<br />
Born in Lugano, skilled taxidermist.Expert for the fauna of Switzerland and of the Canton<br />
of Tessin in particular.Author of numerous faunistic articles.In 1916/17 acquisition of a<br />
part of his private collection by the NMBE.<br />
Total = 412: Mammalia 348 (106 Insectivora, among others Sorex antinorii Bonaparte,<br />
1840; 161 Rodentia), 13 Aves, 55 Amphibia, from the Canton of Tessin, Northern Italy and<br />
Southern France.<br />
Lit.: Fossati 2003, Ghidini 1905,VB1915–17: 19 PS<br />
Girtanner Georg Albert (1839–1907)<br />
Arzt (Dr.med.) in St.Gallen, Ornithologe, mit speziellem Interesse für Greifvögel<br />
(Bartgeier).Mitglied der St.Galler <strong>Museum</strong>skommission und der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft.Stand<br />
in Verbindung mit Präparator Ernst Heinrich Zollikofer<br />
(1859–1930) und in brieflichem Kontakt mit dem habsburgischen Kronprinzen<br />
Erzherzog Rudolf.Aktenkundig ist einerseits der Ankauf von 80 Präparaten<br />
von einer seiner Töchter durch den <strong>Museum</strong>sverein* (1958).Andererseits werden<br />
bereits in den Jahren 1912–14 Ankäufe von einem Herrn «Girtanner in Clarens»<br />
erwähnt; bei dieser Person handelt es sich höchstwahrscheinlich um seinen<br />
Sohn Karl [Charles] Emil Girtanner (1879–1946).<br />
Physician in St.Gallen, ornithologist with a special interest in birds of prey.Member of the<br />
German Ornithological Society and of the committee of the <strong>Natur</strong>al History <strong>Museum</strong> in<br />
St.Gallen. Was in contact with the outstanding Swiss taxidermist Zollikofer and corresponded<br />
with the Archduke Rudolf, heir of the Hapsburg crown.The Friends of the <strong>Museum</strong><br />
acquired bird and mammal mounts from Girtanner’s family in 1958.Other spec<strong>im</strong>ens were<br />
acquired much earlier (1912–14) from a certain «Girtanner in Clarens», most probably his<br />
son Karl [Charles] Emil Girtanner (1879–1946).<br />
Total = 85: 16 Mammalia, 69 Aves, all mounts.<br />
Lit.: Schneider & Bauernfeind 1999,VB1912–14:150 MG<br />
58 Peter Lüps & al.
Glegg William E. (1879–1952)<br />
Britischer Ornithologe, lebte um 1937 in Richmond, Surrey.Zu dieser Zeit Eingang<br />
der Sammlung ins NMBE, als Geschenk vermittelt durch C.A.W. Guggisberg*<br />
welcher Mitte der 30er-Jahre 1939 in London studiert hatte.Autor verschiedener<br />
avifaunistischer Werke: Vögel von Essex, von Middlesex und der Camargue (F).<br />
Glegg hatte enge Kontakte zum Tring <strong>Museum</strong> (GB), in welchem er nach 1945 die<br />
Eiersammlung ordnete.Selber war er offenbar nie in Südostasien; die Herkunft<br />
seiner Exemplare (z.T.datiert zwischen 1891–1921, einige aus dem Raffles <strong>Museum</strong>)<br />
ist daher nicht bekannt.<br />
British ornithologist, lived around 1937 in Richmond, Surrey.Author of several books on<br />
the avifauna of Essex, Middlesex and the Camargue.After 1945 he worked in the egg collection<br />
of Tring <strong>Museum</strong>. 114 South Asian bird skins were donated to the NMBE through<br />
the intermediary action of C.A.W.Guggisberg*, studying at that t<strong>im</strong>e in London.Glegg h<strong>im</strong>self<br />
was never in Southeast Asia, therefore the precise provenance of the skins, some with<br />
Raffles <strong>Museum</strong> labels, is not known.<br />
Total = 129 Aves: bird skins “from the Malayan Archipelago”, collected 1891–1921 (entry<br />
1937).<br />
Lit.: Harrison, J.M.[J.M.H.] 1952,VB1936–38: 36 MG<br />
Göldi (Goeldi) Emil August (1859–1917)<br />
Von Schlatt bei Nesslau <strong>im</strong> Obertoggenburg TG.Studium der Zoologie in Leipzig<br />
und Jena, Assistent bei Ernst Haeckel.Promotion 1884 an der Universität Jena.Ab<br />
1884 Kurator für Wirbeltiere in Rio de Janeiro.Ab 1889 als Privatgelehrter in der<br />
«Colonia Alpina», in der Serra do Orgãos (Orgelgebirge) gelegen.Verfasste mehrere<br />
Werke über die Fauna Brasiliens.Wurde 1894 zum Direktor des <strong>Museum</strong>s in<br />
Parà (heute Belém) berufen, das er zu Weltruf führte und das heute noch seinen<br />
Namen trägt.Kehrte 1907 definitiv in die Schweiz zurück und nahm Wohnsitz in<br />
<strong>Bern</strong>.Ab 1908 bis zu seinem Tod 1917 a.o. Professor für Zoologie an der Universität<br />
<strong>Bern</strong> (Morgenthaler 1993).Die <strong>im</strong> NMBE befindlichen Sammlungen (einschliesslich<br />
der 9662 wirbellosen Tiere: 14 345 Exemplare) stammen zum Teil aus<br />
seiner Privatsammlung, zum Teil sind sie ein Dauerdepositum des Museu Paraense<br />
Emílio Goeldi (MPEG) in Belém.<br />
Born in Schlatt near Nesslau TG.Studied zoology in Leipzig and Jena, assistant to Ernst<br />
Haeckel, Ph.D.in 1884 from University of Jena.In 1884 he became curator of the Vertebrate<br />
Section at the museum in Rio de Janeiro.From 1889 to 1894 he lived at the “Colonia Alpina”<br />
in the Serra do Orgãos.Author of several publications on the fauna of Brazil.In 1894 he<br />
was appointed director of the museum of Pará (nowadays Museu Paraense Emílio Goeldi)<br />
in Belém, which gained worldwide attention and still bears his name.In 1907 he returned<br />
to Switzerland.From 1908 until his death in 1917 he taught as a professor of zoology at the<br />
University of <strong>Bern</strong>.The Goeldi collection in <strong>Bern</strong> comprises 14345 spec<strong>im</strong>ens (including<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
59
9662 invertebrates) and is composed partly from Goeldi’s private collection (collected<br />
mainly near Rio de Janeiro and in the Serra do Orgãos), partly from a permanent deposit of<br />
the Museu Paraense Emílio Goeldi (MPEG) in Belém.<br />
Total = 4683: 995 Mammalia, 3182 Aves, 204 Reptilia, 88 Amphibia, 214 Osteichthyes,<br />
collected 1883–1907.<br />
Lit.: Baumann 1912, 1917; Güntert et al. 1993, Morgenthaler 1993, Studer 1917 (Nekrolog)<br />
KG<br />
Gould John (1804–1881)<br />
Berühmter englischer Ornithologe, Herausgeber von illustrierten Büchern über<br />
die Vögel Grossbritanniens, Europas, Australiens, Asiens sowie von Monografien<br />
über Tukane, Kolibris etc. 1838–41 Sammelreise in Australien, zusammen mit<br />
seiner Gattin Elizabeth.Beschrieb Zeit seines Lebens Hunderte von neuen Arten<br />
(bzw.Unterarten), davon allein 328 aus Australien.<br />
Das NMBE erhielt viermal – auf ganz unterschiedlichen Wegen – Vögel und<br />
Säugetiere aus der Sammlung von J.Gould (vgl.Güntert et al.2005, 2006):<br />
• 1847: 112 Vögel als Geschenk von R.J.Shuttleworth*, der diese als Subskribent<br />
von Goulds «Birds of Australia» geschenkt erhalten hatte<br />
• 1860: Ankauf von 34 australischen Säugetieren (21 Arten) durch die <strong>Museum</strong>skommission<br />
• 1862: ca. 70 Vögel (meist australische Arten) wurden mittels einer öffentlichen<br />
Geldsammlung angekauft (Subscription 1862*).<br />
• 1907: 132 Vögel (Kolibris und Tangaren) kamen mit der Sammlung E.A. Göldis*<br />
nach <strong>Bern</strong>.Diese Gould-Exemplare waren 1895 vom British <strong>Museum</strong> of<br />
<strong>Natur</strong>al History, zusammen mit weiteren Stücken aus englischen Sammlungen,<br />
ans Museu Paraense in Belém geschickt worden; von dort gelangten sie<br />
als Dauerleihgabe nach <strong>Bern</strong>.<br />
Eminent British ornithologist, became known by his taxidermic skills and was appointed<br />
curator of the bird collection of the Royal Society in London, where he quickly acquired a<br />
profound knowledge pertaining to birds.Publisher of splendidly illustrated books that<br />
covered the birds of Great Britain, Europe, Australia and Asia, as well as of monographs on<br />
toucans, hummingbirds etc.From 1838 to 1841 he undertook a collecting trip to Australia,<br />
together with his wife Elizabeth.During his life he described several hundred new bird<br />
taxa, 328 alone from Australia.<br />
The NMBE received spec<strong>im</strong>ens from his collection in four different transactions:<br />
1847: 112 birds donated to the NMBE by R.J.Shuttleworth who had received them free as a<br />
subscriber to Gould’s “Birds of Australia”.<br />
1860: 34 Australian mammals (21 different species), ordered by the museum committee.<br />
1862: Some 70 bird skins (pr<strong>im</strong>arily from Australia) had been packed by Gould together<br />
with the ordered mammals.They were finally purchased by means of a public fund-raising<br />
(“Subscription 1862”).<br />
60 Peter Lüps & al.
1907: 132 birds (hummingbirds and some tanagers) were shipped to <strong>Bern</strong> as a part of E.A<br />
Goeldi’s collection.Together with spec<strong>im</strong>ens from other British collectors they had been<br />
given to the Museu Paraense in Belém by the British <strong>Museum</strong> of <strong>Natur</strong>al Historyin1895.<br />
Total = 310: Aves, few Mammalia (Marsupialia from Australia).<br />
Lit.: Güntert et al. 2005, 2006; Tree 1991 MG<br />
Gr<strong>im</strong>m Hans<br />
Dr.phil., Konservator am Musée océanographique in Monaco. Keine persönlichen<br />
Daten bekannt.Lieferte zwischen 1902 und 1904 verschiedentlich Meerestiere<br />
ans NMBE.<br />
Ph.D. in zoology. Curator at the Musée océanographique in Monaco. No personal data<br />
known.Provided the NMBE with bony fishes and chondrichthyans from the Mediterranean<br />
Sea.<br />
Total = 120: 97 Osteichthyes and 18 Chondrichthyes, caught near Monaco and Nizza,<br />
1902–04.<br />
Lit.: VB 1900–02: 13, 24;VB1903–05: 15, 25 BB<br />
Gr<strong>im</strong>m J. (†1912)<br />
Präparator und Hauswart am NMBE, gewählt 1876.Arbeitete vor seiner Wahl in<br />
Basel und in Wien.Verstarb <strong>im</strong> Amt <strong>im</strong> April 1912.<br />
Preparator and janitor at the NMBE after 1876, worked before in Basel and Vienna.<br />
Total = 144: 11 Mammalia, 130 Aves (mainly from Switzerland, some from South America<br />
and a few from Russia), 3 Reptilia.<br />
Lit.: Manual III, VB 1880–99 BB, MG<br />
Grossenbacher Kurt (*1948)<br />
Zoologiestudium an der Universität <strong>Bern</strong>, Diplomarbeit 1974 (Amphibieninventar<br />
der Umgebung <strong>Bern</strong>s), Dissertation (1977). 1979–91 Leiter der Koordinationsstelle<br />
für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (KARCH).Seit 1971 Teilzeitstelle<br />
als Assistent, ab 1983 als Kurator für Herpetologie am NMBE.Autor des<br />
«Verbreitungsatlas der Amphibien der Schweiz» (1988), Koautor des «Atlas of<br />
Amphibians and Reptiles in Europe» (1997) und des «Handbuchs der Reptilien<br />
und Amphibien Europas» (1999–2004).In der Sammlung des NMBE sind zahlreiche<br />
Zufalls- und Totfunde, seltener gezielt gesammelte Belegexemplare zur Faunistik<br />
von Exkursionen in verschiedenen Teilen Europas hinterlegt.<br />
Studied zoology at the University of <strong>Bern</strong>, 1974 diploma, 1977 Ph.D.Assistant of herpetology<br />
at the NMBE since 1971, since 1883 curator of lower vertebrates. 1979–91 head of<br />
KARCH (Amphibian and Reptile Conservation Centre of Switzerland).Author of “Atlas of<br />
Amphibians of Switzerland” (1988), co-author of the “Atlas of Amphibians and Reptiles in<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
61
Europe” (1997) and of the “Handbook of Reptiles and Amphibians of Europe” (1999–<br />
2004).Numerous spec<strong>im</strong>ens found dead and some sampled specifically during field trips<br />
throughout Europe have been added to the collection.<br />
Total = 564, 42 Mammalia, 18 Reptilia, 475 Amphibia, 26 Osteichthyes, 2 Agnatha from<br />
Europe, mainly from Switzerland (1971 onwards).<br />
Lit.: Grossenbacher 1988 KG<br />
Guggisberg Charles Albert Walter (1913–1980)<br />
Zoologiestudium in <strong>Bern</strong>, Gymnasiallehrerdiplom, danach Studien am Imperial<br />
College of Science and Technology in London.Während des 2.Weltkriegs als Lehrer<br />
in der Schweiz tätig.Ab 1945 Field Officer am Medical Research Laboratory in<br />
Nairobi (Kenia), WHO Consultant in Ostafrika, Dr.h.c. der Universität <strong>Bern</strong> (1977);<br />
von 1969 bis zu seinem Tod selbständiger Schriftsteller, Wildfotograf und Leiter<br />
wissenschaftlicher Safaris.Überliess dem NMBE neben ostafrikanischen Carnivoren<br />
und Insektenfressern seine Sammlung afrikanischer Nagetiere, eine grosse,<br />
gut dokumentierte Diasammlung sowie eine umfangreiche Bibliothek.Verfasser<br />
zahlreicher Bücher über die Fauna Afrikas und wissenschaftlicher Beiträge.<br />
Zoology studies in <strong>Bern</strong>, high school (gymnasium) teaching diploma.Continued his<br />
studies at the Imperial College of Science and Technology in London, in the hope of finding<br />
an employment in Africa.Field Officer at the Medical Research Laboratory in Nairobi<br />
(Kenya) since 1945, WHO consultant in East Africa, 1977 Dr.h.c. of the University of <strong>Bern</strong>.<br />
Besides a collection of skulls and skins of various African rodents, he donated a large, welldocumented<br />
slide collection and his substancial library to the NMBE.Author of several popular<br />
books on African fauna and of numerous scientific articles.<br />
Total = 222: 221 Mammalia, the majority (168 spec<strong>im</strong>ens) are skulls and skins of rodents<br />
(Muridae, Cricetidae) from Kenya; 22 Carnivora, 20 Insectivora and 5 Pr<strong>im</strong>ates are from<br />
East Africa (1952–69).<br />
Lit.: Guggisberg 1981, Huber 1981 (Nekrolog) RA<br />
Güntert Marcel (*1946)<br />
Zoologiestudium an der Universität Zürich, Assistent am Zoologischen <strong>Museum</strong><br />
der Universität Zürich. 1980 Dissertation, danach Post-Doc-Aufenthalt an der<br />
Northern Arizona University in Flagstaff.Ende 1982 Rückkehr als Oberassistent<br />
ans Zoologische <strong>Museum</strong> Zürich, auf 1. 1. 1985 Wahl zum Direktor des NMBE.Seit<br />
1988 Lehrauftrag für Biologie der Wirbeltiere und Wildbiologie am Zoologischen<br />
Institut der Universität <strong>Bern</strong>, 1994 Honorarprofessur.Der Beitrag zur Sammlung<br />
besteht aus Zufallsfunden von Säugetieren und Vögeln, mehrheitlich aus der<br />
Schweiz.<br />
62 Peter Lüps & al.
Zoology studies at the University of Zurich.Assistant at the Zoological <strong>Museum</strong> of the University<br />
of Zurich.Ph.D.in 1980, followed by a post-doctoral fellowship at the Northern Arizona<br />
University in Flagstaff. 1983/84 senior assistant at the Zoology <strong>Museum</strong> in Zurich.<br />
Appointed director of the NMBE in 1985.Lecturer in vertebrate and wildlife biology at the<br />
Zoological Institute of the University of <strong>Bern</strong> since 1988, honorary professor in 1994.<br />
Total = 102: 61 Mammalia, 38 Aves, 3 Reptilia, mostly from Switzerland.MG<br />
Haller Heinrich (*1954)<br />
Zoologiestudium an der Universität <strong>Bern</strong>, Diplom (1978) und Dissertation (1981),<br />
Arbeiten über die Spitzenprädatoren Uhu, Steinadler und Luchs in den Schweizeralpen.<br />
1984–88 Mitarbeiter <strong>im</strong> Luchsprojekt Schweiz*. 1993 Leiter des <strong>Natur</strong>museums<br />
St.Gallen, ab 1996 Direktor des Schweizerischen Nationalparks. 1992<br />
Habilitation, seit 1998 Professur am Institut für Wildbiologie und Jagdkunde der<br />
Universität Göttingen.<br />
Zoology studies at the University of <strong>Bern</strong>, diploma and Ph.D.thesis on avian top predators<br />
(Eagle Owl and Golden Eagle). 1984–88 member of the Lynx Study Group* in Switzerland,<br />
1992 postdoctoral lecture qualification (on Lynx in the Swiss Alps), then professorship in<br />
Göttingen (Germany).Director of the <strong>Natur</strong>e <strong>Museum</strong> in St.Gallen, since 1996 director of<br />
the Swiss National Park.<br />
Total = 104: 97 Mammalia (skulls from prey items, 81 of Lynx lynx [mostly Capreolus capreolus<br />
and Rupicapra rupicapra] and 7 Aves).<br />
Lit.: Haller 1992, Haller & Breitenmoser 1986 PS<br />
Hänggi Ambros (*1957)<br />
Zoologiestudium an der Universität <strong>Bern</strong>, Dissertation 1986.Arachnologe,<br />
1982–83 Assistent in der Abt.Wirbellose Tiere des NMBE.Seit 1990 Konservator<br />
der Abt.Zoologie am <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong> Basel.<br />
Zoology studies at the University of <strong>Bern</strong>, Ph.D.in 1986.Arachnologist, entomology assistant<br />
at the NMBE 1982–83.Since 1990 Chief Curator of the zoology department at the <strong>Natur</strong>al<br />
History <strong>Museum</strong> Basel.<br />
Total = 468 Amphibia (juveniles and subadults) from the Swiss Plateau, accidentally<br />
caught with Barber traps during a spider collecting programme at Lörmoos and Grosses<br />
Moos BE (1980–84).<br />
Lit.: Grossenbacher & Hänggi 1987, Hänggi 1986 KG<br />
Hauri Rolf (*1931)<br />
Pr<strong>im</strong>arlehrer, 1968–93 Mitarbeiter des kantonalen <strong>Natur</strong>schutzinspektorats.<br />
Hervorragender Feldornithologe.Ehrenmitglied der <strong>Bern</strong>er Ala, Dr.h.c.der Universität<br />
<strong>Bern</strong> (2002).Überliess dem NMBE zahlreiche Jahrgänge ornithologischer<br />
Zeitschriften und seine ornithologischen Tagebücher von 1945 bis 1996.<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
63
Pr<strong>im</strong>ary school teacher, staff member at the Office for <strong>Natur</strong>e Conservation of the Canton<br />
of <strong>Bern</strong>.Experienced field ornithologist.His ornithological diary and parts of his library are<br />
deposited at the NMBE.<br />
Total = 41 Aves from Switzerland (1954–83).<br />
Lit.: Anon. 2002 (Würdigung) PL<br />
Henrici Paul (1880–1971)<br />
Dr.med., als Pfarrerssohn in Westfalen geboren, Jugend in Schawalde (Westpreussen),<br />
später Rückkehr nach Westfalen.Medizinstudium in Heidelberg,<br />
Königsberg und Breslau.Studienabschluss 1906 in Strassburg.Arbeitete als Arzt<br />
an verschiedenen Orten Deutschlands, Seereisen als Schiffsarzt nach Westindien,<br />
Südamerika und rund um Afrika.Kurz nach 1950 Aufgabe der Praxis und<br />
Rückzug nach Hemmenhofen (D) am Bodensee; nach dem Tod der Gattin zog er<br />
mit der Nichte in den Kanton Tessin.<br />
Begann schon als Gymnasiast, Eier zu sammeln.Später eigene Sammeltätigkeit<br />
während seiner Reisen, aber auch Ankauf z.T.grosser Bestände.Die Sammlung<br />
verkaufte er 1952 an Werner Haller in Rothrist AG, der das paläarktische Material<br />
behielt, die «Exoten» aber 1953 ans NMBE weiterverkaufte.<br />
Physician, born in Westphalia, Germany, as a minister’s son.Spent his youth in Schawalde<br />
(Western Prussia) and returned later to Westphalia.Studied medicine in Heidelberg, Koenigsberg<br />
and Wroclaw.Graduated in 1906 in Strassburg and worked as a doctor throughout<br />
Germany.Later as a ship’s doctor on a vessel that sailed to West India, South America<br />
and around Africa.Due to health problems he retired around 1950 and settled in Hemmenhofen<br />
(D).After the death of his wife he moved to the Canton of Tessin to live with his niece.<br />
Henrici began collecting eggs as a high school student.He continued collecting during his<br />
journeys abroad, but also purchased considerable numbers of eggs from other collectors<br />
and dealers.In 1952 he sold his collection to Werner Haller in Rothrist AG.Haller kept the<br />
palaearctic material and sold the “exotic” part to the NMBE in the following year.<br />
Total = approx<strong>im</strong>ately 5500 sets of eggs, worldwide, many of them purchased.<br />
Lit.: Henrici 1954, Huber 1972b (Nekrolog) MG<br />
Hensel Reinhold Friedrich (1826–1881)<br />
Am 1. September 1826 in Adelnau (poln.Odolanow) bei Brieg (poln.Brzeg),<br />
Schlesien, geboren.Er durchlief die Schulen in Brieg und Breslau (Wroclaw), wo<br />
er sein Abitur bestand.Anschliessend studierte er an der Universität Breslau <strong>Natur</strong>wissenschaften<br />
mit Schwerpunkt Zoologie.Im Jahr 1852 promovierte er mit<br />
der Dissertation «Das leitende Princip der systematischen Zoologie».Von 1850<br />
bis 1860 lebte Hensel in Berlin, wo er als Lehrer für <strong>Natur</strong>geschichte an höheren<br />
Lehranstalten wirkte.Daneben sammelte er eifrig Schädel einhe<strong>im</strong>ischer Säugetiere,<br />
insbesondere von Carnivoren.<br />
64 Peter Lüps & al.
1863–66 weilte er <strong>im</strong> Auftrag der Berliner Akademie <strong>im</strong> südlichen Brasilien,<br />
wo er sich der Erforschung der Säugetiere widmete.Zahlreiche seiner Publikationen<br />
sind denn auch auf diesen Aufenthalt zurückzuführen. 1867 wurde er als<br />
ordentlicher Professor der Zoologie an die Forstakademie zu Proskau (heute:<br />
Pruszkow) berufen. 1881 trat Hensel in den Ruhestand; noch <strong>im</strong> gleichen Jahr verstarb<br />
er am 6. November.<br />
Born on September 1, 1826, in Adelnau (today Odolanow) in Silesia.He attended schools<br />
in Brieg and Breslau (Wroclow) where he passed his university entrance exams.Studies in<br />
zoology and Ph.D.(1852) at the University of Breslau; his dissertation was entitled “The<br />
guiding principle of systematic zoology”.From 1850 to 1860 he lived in Berlin where he<br />
lectured in natural history.At the same t<strong>im</strong>e he avidly collected mammal skulls, particularly<br />
those of carnivores.<br />
From 1863 until 1866 he was commissioned by the Berlin Academy to conduct research on<br />
mammals in southern Brazil.Hensel wrote numerous publications based on his observations<br />
during his t<strong>im</strong>e in Brazil.In 1867 he was appointed as a full professor of zoology at<br />
the Academy of Forestry in Proskau (Pruszkow).Hensel retired in 1881 and died on November<br />
6 of the same year.<br />
Total = 257 skulls of domestic dogs.<br />
Lit.: Martens 1880 (Nekrolog) MN<br />
Herren Hans (*1918)<br />
Pr<strong>im</strong>arlehrer, seit 1948 in Bümpliz.Ornithologe, Greifvogelhalter und -züchter,<br />
Betreiber einer Vogelpflegestation.Schenkte dem NMBE seine reichhaltige Falknerei-Bibliothek<br />
(1999).<br />
Pr<strong>im</strong>ary school teacher, field ornithologist and aviculturist specialized in birds of prey.<br />
Keeper of a care station for injured birds.<br />
Total = 88 Aves (61 Falconiformes) from Switzerland, 1961–99.<br />
Lit.: Anon. 1997 (Würdigung) PL<br />
Hess Albert (1876–1928)<br />
Albert Hess war einer der engagiertesten schweizerischen Vogelschützer in der<br />
ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts.Aufgewachsen <strong>im</strong> <strong>Bern</strong>er Jura, am Technikum<br />
in Biel ausgebildet, danach bei der <strong>Bern</strong>-Lötschberg-S<strong>im</strong>plon-Bahn tätig, widmete<br />
er sich der Vogelkunde und dem Vogelschutz.Die von ihm stammenden Vögel<br />
<strong>im</strong> NMBE (v.a.Bälge von Singvögeln) sammelte oder tauschte er in weiten Teilen<br />
Europas.Er kaufte aber auch Sammlungen auf.Diese Exemplare (z.B.30 aus der<br />
Sammlung von Tschusi) sind noch mit den Originaletiketten versehen und als<br />
«Coll.A.Hess» katalogisiert.<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
65
Ornithologist and conservationist, engineer in the Lötschberg-S<strong>im</strong>plon railway company.<br />
Elaborate private collection of bird skins acquired through own collecting in the field and<br />
purchases from other private collections (von Tschusi, Zwiesele, Temminck etc.).<br />
Total = 490 Aves, 412 from various parts of Europe, including 117 from Switzerland, collected<br />
1887–1928.<br />
Lit.: Daut 1928 (Nekrolog) PL<br />
Hofer Ulrich G. (*1963)<br />
Zoologiestudium in <strong>Bern</strong>, Dissertation 1999 (Universität Neuenburg).Herpetologische<br />
Feldstudien in Kamerun und Panama.Von 1991–2001 Leiter der Koordinationsstelle<br />
für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (KARCH).Mitautor<br />
des Reptilieninventars des Kantons <strong>Bern</strong> (1991/98) und des Reptilienatlas der<br />
Schweiz (2001).<br />
Zoology studies at the University of <strong>Bern</strong>, Ph.D.at the University of Neuchâtel (1999).Herpetological<br />
field studies in Cameroon and Panama. 1991–2001 executive secretary of the<br />
Amphibian and Reptile Conservation Centre of Switzerland (KARCH).Co-author of the “Atlas<br />
of the Reptiles of Switzerland” (2001).<br />
Total = 274; 31 Reptilia and 137 Amphibia from Cameroon (Mount Kupe, 1994/95, mainly<br />
Arthroleptis); 38 Reptilia and 50 Amphibia from Panama (1998, mainly Eleutherodactylus).<br />
Lit.: Hofer et al. 1999, 2000, Hofer & Bersier 2001 KG<br />
Honegger René E. (*1936)<br />
Tiergartenbiologe; 1960–99 Kurator des Aquariums/Terrariums <strong>im</strong> Zoologischen<br />
Garten Zürich.Studienreisen 1962 und 1972 auf die Galapagosinseln; 1963/64<br />
zum Aldabra Atoll der Seychellen.Stark <strong>im</strong> internationalen Reptilienschutz engagiert,<br />
u.a. als Herausgeber des IUCN Red Data Book Amphibia/Reptilia (1975,<br />
1979) und des CITES Identification Manual (1980–2000).<br />
Zoologist, curator of the aquarium and terrarium at the Zurich Zoo from 1960–99.Expeditions<br />
to the Galapagos Islands in 1962 and 1972, to the Seychelles in 1963 and 1964.Active<br />
in international reptile conservation.Editor of the IUCN Red Data Book of amphibians<br />
and reptiles.<br />
Total = 131: 19 Mammalia, 46 Aves, 56 Reptilia, 10 Amphibia, from Bolivia, the Galapagos<br />
Islands and the USA, 1959–84.KG<br />
Huber Charles (*1951)<br />
Dr.phil.nat., Zoologiestudium in <strong>Bern</strong>. Diplomarbeit (1978) und Dissertation<br />
(1985) über die Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus*) der St.Petersinsel BE.<br />
Seit 1976 als Assistent, ab 1985 als Kurator für Entomologie am NMBE tätig.<br />
66 Peter Lüps & al.
Zoology studies at the University of <strong>Bern</strong>, diploma (1978) and Ph.D.thesis (1985)onthe<br />
rabbit population (Oryctolagus cuniculus*) on St.Peterinsel BE.1976 assistant, since<br />
1985 curator of the entomology department at the NMBE.<br />
Total = 280 Mammalia: Oryctolagus cuniculus skulls from Switzerland (St.Petersinsel BE),<br />
collected 1975–80.<br />
Lit.: Huber 1978 PS<br />
Huber Walter (1917–1984)<br />
Maschinenschlosser, später Zoologiestudium und Doktorat (1946) an der Universität<br />
<strong>Bern</strong>.Konservator der entomologischen Abteilung (ab 1951), ab 1964 bis<br />
zu seinem Tod Direktor des NMBE.Sammelreisen u.a.1963 gemeinsam mit<br />
G.Pilleri* nach Durban (Huber & Pilleri 1967) und 1967 gemeinsam mit Präparator<br />
K.Küng* nach Polen (Huber 1969b).Seit 1965 nebenamtlicher Extraordinarius<br />
für Wirbeltierbiologie an der Universität <strong>Bern</strong>.Als Direktor des NMBE, als Dozent<br />
und durch seine zahlreichen Kontakte mit Spitzenfunktionären der Kynologie<br />
beeinflusste der vielseitig Interessierte die Sammeltätigkeit der Abteilung<br />
stark.Grosse Teile des Originalmaterials zu Diplomarbeiten und Dissertationen<br />
seiner Schüler sind ins NMBE gelangt.<br />
After an apprenticeship as an engine fitter he studied zoology at the Universities of <strong>Bern</strong><br />
and Strasbourg (F).After his Ph.D.(University of <strong>Bern</strong>, 1946) he became curator of<br />
entomology at the NMBE and 1964 its director.He was a professor for vertebrate zoology<br />
and wildlife biology at the University of <strong>Bern</strong>.Walter Huber greatly advanced the augmentation<br />
of the vertebrate collection and the collection of domestic dogs (Albert He<strong>im</strong> Foundation).<br />
Total > 1000, mainly Mammalia.Most of them, however, are listed under different donators’<br />
names.Such indirect contributions are e.g.the small mammals collected by W.Bauder*,<br />
Sciurus vulgaris, Oryctolagus cuniculus, Lepus europaeus, orRupicapra rupicapra<br />
from Switzerland (1966 onwards).<br />
Lit.: Huber 1974, 1983, Sägesser & Huber 1962, 1963, Güntert 1987 (Nekrolog) PL<br />
Jagdinspektorat des Kantons <strong>Bern</strong> / Game Department of the Canton of <strong>Bern</strong><br />
Kantonale Verwaltungsstelle zum Vollzug der Best<strong>im</strong>mungen des Bundes über<br />
«die Jagd und den Schutz der wildlebenden Säugetiere und Vögel».Die dem<br />
NMBE übergebenen Tiere finden sich unter verschiedenen Donatorennamen:<br />
a) Kantonale Forstdirektion, b) kantonale Jagdverwaltung, c) kantonales Jagdinspektorat,<br />
d) Namen einzelner Wildhüter, e) Namen von Wildbiologen.Neben den<br />
Zufallseingängen sind zahlreiche Serien das Resultat gemeinsamer oder zumindest<br />
durch das Jagdinspektorat unterstützter Projekte.<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
67
An<strong>im</strong>als forwarded to the NMBE by the Game Department of the Canton of <strong>Bern</strong> have been<br />
registerd under various donator names (e.g. forestry or hunting administration, names of<br />
individual game wardens or wildlife biologists).The office and the NMBE collaborated in<br />
several projects that often resulted in an augmentation of the collection.<br />
Total = > 1000 Mammalia and Aves: mainly game an<strong>im</strong>als and protected birds (Ardeidae,<br />
Falconiformes, Strigiformes) from the Canton of <strong>Bern</strong> (entry from 1960 onwards).<br />
Lit.: Brüllhardt 1981, von Goldschmidt & Lüps 1976, Marti 1993, Sägesser 1967, Zuber et<br />
al. 2001 PL<br />
Kämmer F.<br />
Keine Daten zur Person bekannt.Die Sammlung dieses in Deutschland tätig gewesenen<br />
Ornithologen enthält Bälge und Flügelpräparate hauptsächlich von<br />
Wasservögeln und L<strong>im</strong>ikolen.Sie gelangte 1978 via WWF Schweiz (Umweltzentrum<br />
Zofingen, H.C. Salzmann) ins NMBE.<br />
German Ornithologist, his private collection of bird skins was forwarded to the NMBE by<br />
WWF Switzerland.<br />
Total = 119 Aves, most from Wangerooge (Germany) (coll. 1957–67).BB<br />
Kocher Rudolf Friedrich (1811–1875)<br />
Aus Thun stammend, geboren in <strong>Bern</strong>, Jugendzeit in Ferenbalm BE.Pharmacie-<br />
Ausbildung in Thun und in Deutschland.Apotheker in Langenthal, nach 1844 in<br />
<strong>Bern</strong>. 1851–52 Reise nach Italien, Griechenland, Palästina und Ägypten, wo er<br />
selber Vögel sammelte.Teile dieser Sammlung schenkte er 1858 und 1864 dem<br />
<strong>Museum</strong>.Zweite Reise nach Ägypten 1869.Besass eine umfangreiche Eier- und<br />
Nestersammlung von schweizerischen Vögeln (Eier von 182 Arten und 82 Nester,<br />
welche nach seinem Tod ins <strong>Museum</strong> gelangten).Durch testamentarische Verfügung<br />
kamen dem <strong>Museum</strong> weitere Vogeleier sowie 32 montierte Vogelexemplare<br />
aus Ägypten 9 zu.Der aktuelle Bestand an Eiern und Nestern ist wesentlich<br />
geringer.<br />
Citizen of Thun, born in <strong>Bern</strong>, early years in Ferenbalm BE.Pharmacist apprenticeship in<br />
Thun and in Germany; pharmacist at first in Langenthal, after 1844 in <strong>Bern</strong>. 1851/52 journey<br />
to Italy, Greece, Palestine and Egypt, where he collected birds, part of which he donated<br />
to the NMBE in 1858 and 1864.Second travel to Egypt in 1862.Bequethed a considerable<br />
collection of bird eggs (182 species) and 82 nests to the NMBE.Additional eggs<br />
and 32 mounted birds from Egypt came to the museum through his brother.The number of<br />
eggs and nests still extant is much smaller.<br />
Total = 65 Aves: 36 skins from Egypt and “Nubia” (Sudan), 17 nests and 7 sets of eggs from<br />
Switzerland (collected 1846–62).<br />
Lit.: Studer 1876 (Nekrolog) MG<br />
9 «...von Herrn Apotheker Kocher 30 Arten Vögel aus Oberägypten und Nubien, von ihm selbst erlegt<br />
und präpariert.» VB 1871–79: 23<br />
68 Peter Lüps & al.
Krebser Werner (1902–1966)<br />
Verleger und Buchhändler in Thun BE, Vogelzüchter.Überliess dem <strong>Museum</strong> Vögel<br />
aus seiner Voliere und schenkte 24 Objekte von den Galapagosinseln.<br />
Publisher and bookseller in Thun BE, aviculturist.Donated birds from his aviary, but also<br />
birds and reptiles from the Galapagos Islands.<br />
Total = 46: among them 12 Aves, 9 Reptilia from the Galapagos Islands (1962).<br />
Lit.: Huber 1967 (Nekrolog) PL<br />
Küng Kurt (*1933)<br />
Geboren in Steffisburg BE, 1948–52 Präparatorenlehre bei Georg Ruprecht* am<br />
NMBE, anschliessend Hilfspräparator (1952), Präparator (1955) und ab 1958 bis<br />
1990 Chefpräparator des NMBE, 1989 Ehrenmitglied der britischen «Guild of Taxidermists».Sammelreisen<br />
und Studienaufenthalte u.a.in Norwegen (Lofoten,<br />
1956), Zambia (Livingstone-<strong>Museum</strong>, 1965), Nigeria (UNESCO-Ausbildungszentrum<br />
in Jos, 1966 und 1967), Polen 1967 (gemeinsam mit W.Huber*).Freiwilliger<br />
Jagdaufseher <strong>im</strong> Kt.<strong>Bern</strong>.1990 Rücktritt aus dem <strong>Museum</strong>sdienst und Auswanderung<br />
nach Australien.<br />
Born in Steffisburg BE. 1948–52 apprenticeship in taxidermy under Georg Ruprecht* at the<br />
NMBE, afterwards employed as a taxidermist.From 1958 to 1990 chief taxidermist at the<br />
NMBE.Several collecting trips and sabbaticals abroad.Retired and emigrated to Australia<br />
in 1990.<br />
Total = 323: 24 Mammalia, 170 Aves (93 sea birds from the Lofoten Islands, 1956), 23 Reptilia,<br />
26 Amphibia, 80 Osteichthyes.<br />
Lit.: Huber & Küng 1967, Wagner et al. 1957 RA<br />
Loeb Eugen (1877–1959)<br />
Warenhausbesitzer in <strong>Bern</strong>, wohnhaft in Muri BE.Er bejagte von 1921–51 zusammen<br />
mit anderen <strong>Bern</strong>ern (A.Bieber, H.Schwarz, F.Weil u.a.) das Reh (Capreolus<br />
capreolus*) in einem Revier bei Seengen AG.Sein Sohn Victor Loeb schenkte die<br />
Sammlung 1962 dem NMBE.<br />
Tradesman, owner of the Loeb stores in <strong>Bern</strong>.Member of a hunting society that managed a<br />
hunting ground near Seengen AG.His well-documented Roe Deer trophies were donated<br />
to the NMBE by his son Victor in 1962.<br />
Total = 96 Mammalia: Capreolus capreolus trophies from a hunting ground near Seengen<br />
AG (coll. 1921–51).PL<br />
Luchsprojekt Schweiz / Lynx Study Group Switzerland<br />
Das Luchsprojekt Schweiz entstand 1988 als Fortsetzung der von U.Breitenmoser*<br />
begonnenen, von ihm und weiteren Zoologen (u.a.Capt*, H.Haller*) weiter-<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
69
geführten Felduntersuchungen über den Luchs <strong>im</strong> schweizerischen Alpenraum<br />
und Jura.Das NMBE hatte bereits ab 1981 zahlreiche Luchskadaver (Lynx lynx)<br />
und seit 1984 einige hundert Köpfe von Beutetieren, v.a.C. capreolus und R. rupicapra<br />
(Luchsriss-Schädelsammlung), Felle und Schädel übernommen.Die Objekte<br />
sind z.T.unter den Namen Breitenmoser*, Capt*, Haller* u.a.oder aber unter<br />
Luchsprojekt Schweiz und Luchsriss-Schädelsammlung* katalogisiert.Der grössere<br />
Teil des Materials stammt aus dem Kanton Waadt.Juristisch betrachtet ist<br />
das Luchsprojekt nicht Donator, sondern nur Vermittler, denn rechtlich gehören<br />
die Objekte den Kantonen.<br />
Lynx Project Switzerland is the follow-up of field studies started by U.Breitenmoser* and<br />
other wildlife biologists in the Swiss Alps and Jura Mountains.Between 1981 and 2000<br />
60 lynx carcasses and nearly 400 heads of ruminants killed by lynx have been integrated<br />
into the NMBE’s collections.<br />
Total = 453: 60 Lynx lynx and 393 prey-items (mostly Capreolus capreolus and Rupicapra<br />
rupicapra), all from Switzerland (1988–2000).<br />
Lit.: Breitenmoser & Haller 1987, Breitenmoser-Würsten et al. 2001, Jobin et al. 2000 PL<br />
Lüps Peter (*1943)<br />
Zoologiestudium an der Universität <strong>Bern</strong> (Diplom bei Prof.U.Glutz von Blotzhe<strong>im</strong>,<br />
Diss.bei Prof.W.Huber*).1966–70 Assistent für die kynologische Sammlung<br />
am NMBE, seit 1970 Konservator der Abt.Wirbeltiere.Arbeiten auf dem Gebiet<br />
der Ornithologie und der Säugetierkunde in faunengeschichtlicher, ökologischer<br />
und morphologischer Richtung.Wesentlich sind u.a.die in Zusammenarbeit<br />
mit der Station Biologique de la Tour du Valat* aus der Camargue (F) beschafften<br />
Schädel (Seidenreiher Egretta garzetta, vermittelt durch Dr.Heinz Hafner,<br />
Nutria Myocastor coypus), ferner die mit dem Jagdinspektorat* des Kantons<br />
<strong>Bern</strong> <strong>im</strong> Zusammenhang mit wildbiologischen Projekten ausgelösten Aktionen<br />
zur Vermehrung des Schädelmaterials einhe<strong>im</strong>ischer Vögel und Säugetiere (Hökkerschwan<br />
Cygnus olor*, Steinwild Capra ibex*, Dachs Meles meles*, Hauskatze<br />
Felis silvestris f.catus)* sowie Kleinsäuger-Fangaktionen in verschiedenen Landesteilen.<br />
Studies in zoology, Ph.D.in zoology from the University of <strong>Bern</strong>.Curator of the NMBE vertebrate<br />
department since 1970.Responsible for the growth of the mammal and bird skull<br />
collection from his own field studies and by initiating collecting programmes carried out by<br />
game wardens of the Game Department* of the Canton of <strong>Bern</strong>.<br />
Total = 312: mainly small mammals from different parts of the Canton of <strong>Bern</strong> (1970–90).<br />
Lit.: Lüps 1984, Zuber et al. 2001 PL<br />
70 Peter Lüps & al.
Lütt Ottfried<br />
Keine persönlichen Daten bekannt.Verkaufte dem NMBE 1989 eine Sammlung<br />
von Schädeln des Feldhamsters Cricetus cricetus*, die ein G.Schuhmacher vom<br />
1.–15.April 1982 bei Dorn, Dürkhe<strong>im</strong> (Rheinland-Pfalz, D) gefangen hatte.<br />
German naturalist, no biographical data.Sold a large sample of Cricetus cricetus* skulls,<br />
collected by G.Schuhmacher in April 1982 near Dürkhe<strong>im</strong> (D), to the NMBE in 1989.<br />
Total = 120 Mammalia: skulls of Cricetus cricetus from Rheinland-Pfalz, Germany.PL<br />
Lutz Adolpho (1855–1940) / Bertha Lutz / Dr.Lutz<br />
Schweizer Familie, in Brasilien ansässig.Vater Adolpho Lutz und Tochter Bertha<br />
Lutz (1894–1976) waren beide als Herpetologen tätig.Kurze Biografien sind in<br />
Adler (1989) enthalten.Als Donator der Reptilien ist nur «Lutz» eingetragen; eine<br />
eindeutige Zuordnung auf Vater oder Tochter Lutz ist deshalb nicht möglich.<br />
Der Vater hatte Medizin an der Universität <strong>Bern</strong> studiert (Dr.med.); in Brasilien<br />
war er Direktor des Bakteriologischen Instituts in São Paulo, später Chef der<br />
Medizinischen Zoologie (Tropenmedizin) am Instituto Oswaldo Cruz.Herpetologie<br />
betrieb er nebenbei bis ins hohe Alter, u.a.aus Interesse an Parasiten der Amphibien.Bertha<br />
Lutz studierte <strong>Natur</strong>wissenschaften an der Sorbonne in Paris,<br />
später zusätzlich Jurisprudenz in Rio de Janeiro.Sie war Mitbegründerin der brasilianischen<br />
Frauenrechtsbewegung und arbeitete am Nationalmuseum in Rio de<br />
Janeiro, wo sie zuletzt der <strong>Natur</strong>wissenschaftlichen Abteilung vorstand.Herpetologische<br />
Feldarbeiten führten Vater und Tochter z.T. gemeinsam durch. Nach<br />
dem Tod des Vaters begann Bertha eine Monografie der Amphibien Brasiliens,<br />
von der jedoch nur der erste Band erschienen ist (Lutz 1973).<br />
Members of a Swiss family, resident in Brazil.The father (Adolpho) studied medicine at the<br />
University of <strong>Bern</strong>e.Later he became director of the Bacteriological Institute in São Paolo,<br />
then head of the department of Tropical Medicine at the Instituto Oswaldo Cruz.His<br />
daughter Bertha received a Ph.D.in science at Sorbonne University and studied law at the<br />
Federal University in Rio de Janeiro.She was chief curator of the natural history department<br />
at the Museo Nacional in Rio de Janeiro and was renowned as women’s rights activist.As<br />
father and daughter Lutz conducted herpetological field studies jointly, reptile spec<strong>im</strong>ens<br />
labelled «Lutz» only cannot be attributed with certainty to one of the persons.<br />
Total = 47: 34 Aves (before 1891, Adolpho Lutz), 6 Reptilia, 7 Amphibia from Brazil<br />
(1948–51, Bertha Lutz).<br />
Lit.: Adler 1989a, b, Lutz 1973 KG, MG<br />
Malmström Johan Edvard (1911–1991)<br />
Schwede, von Beruf Kantor, besuchte mehrmals seine in der Schweiz (Aegerten<br />
BE) verheiratete Tochter; dabei stattete er gelegentlich auch dem NMBE einen<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
71
Besuch ab.Zwischen 1977 und 1984 brachte er Vogelbälge mit, die er selbst präpariert<br />
hatte.<br />
Swedish cantor (school teacher and organist), interested in birds.Became acquainted with<br />
the NMBE while visiting his daughter that was married in Switzerland.Donated self-prepared<br />
bird skins to the museum between 1977 and 1984.<br />
Total = 48 Aves (skins) from Sweden (1977–84) PL<br />
Nägeli, Dr.<br />
Lebte um ca. 1880–85 in Rheinau ZH; keine weiteren Daten zur Person bekannt.<br />
Aktenkundig ist eine Schenkung von Meer- und Süsswasserfischen (110 Arten)<br />
aus Brasilien.In der Sammlung finden sich heute Fische sowie wenige Reptilien<br />
und Amphiben, z.T. mit Ortsangabe Rio de Janeiro.<br />
Lived in Rheinau ZH and donated 110 species of fishes from Brazil to the NMBE.No personal<br />
data and no further details about the spec<strong>im</strong>ens known.<br />
Total = 65: 1 Reptilia, 3 Amphibia, 56 Osteichthyes, 3 Chondrichthyes from Brazil (entry<br />
1880–85).<br />
Lit.: VB 1888-85: 40-41 MG<br />
<strong>Natur</strong>historisches <strong>Museum</strong> Fribourg / <strong>Natur</strong>al History <strong>Museum</strong> Fribourg<br />
In den Jahren zwischen 1915 bis 1922 kam es verschiedentlich zu Kontakten und<br />
Tauschaktionen mit dem <strong>Museum</strong> in Fribourg.Dokumentiert ist der Erwerb einer<br />
grösseren Anzahl Vögel (131 Ex.in 62 Arten) aus Fo-kien (China), «durch Vermittlung<br />
von Prof.Musy».Eingetauscht wurden Amphibien und Reptilien aus Ning-po<br />
(China).Über die Tauschobjekte aus dem NMBE ist nichts bekannt.<br />
In the years 1915–22 the NMBE received several spec<strong>im</strong>ens from China, thanks to contacts<br />
established via the <strong>Natur</strong>al History <strong>Museum</strong> in Fribourg.The acquisition of a considerable<br />
number of birds from Fo-kien was achieved with the assistance of professor Musy from Fribourg.An<br />
exchange of amphibians and reptiles from Ning-po is also recorded in the annual<br />
reports.<br />
Total = 197: 180 Aves, 10 Reptilia, 7 Amphibia from China (entry 1916–22).<br />
Lit.: VB 1915–17: 19;VB1918–20: 160;VB1921–23: 23 BB, MG<br />
Nikles F.<br />
Auch Nickles geschrieben; keine Daten zur Person bekannt.Hielt sich um<br />
1897–99 in <strong>Bern</strong> auf, lebte danach offenbar während mehrerer Jahrzehnte in<br />
Quell<strong>im</strong>ane (Mozambique), von wo er dem NMBE in verschiedenen Lieferungen<br />
Schädel, Trophäen und Bälge von Säugetieren, aber auch Fische, Amphibien,<br />
Reptilien und Vögel zukommen liess.<br />
72 Peter Lüps & al.
No personal data known.Spent several years in Quell<strong>im</strong>ane (Mozambique) from where he<br />
shipped several consignments of African mammals and other vertebrates to the NMBE.<br />
Total = 97: 35 Mammalia, 3 Aves, 20 Reptilia, 21 Amphibia, 18 Osteichtyes from Mozambique<br />
(1905–35).<br />
Lit.: VB 1897–99: 31 PL<br />
Nil Louis Alfred Theodor (1836–1877)<br />
Sohn des Rudolf Ludwig Nil (oder Nill; 1799–1869), Pfarrer in Melchnau BE<br />
(1843–69).In Gadmen BE geboren, stand während 14 Jahren als Offizier in königlich-niederländischen<br />
Diensten.Reisen zu den Sunda-Inseln, den Molukken sowie<br />
nach Neuguinea.Von diesen Orten schickte er Vogelbälge und wenige Säugetiere<br />
nach <strong>Bern</strong> 10 .Im Jahre 1874 hielt er einen Vortrag über «holländisch Indien»<br />
<strong>im</strong> Rahmen einer Veranstaltung des Lesevereins Melchnau.<br />
Born in Gadmen BE, second son of Rudolf Ludwig Nil (or Nill, 1799–1869), the later parson<br />
at Melchnau BE.As an officer of the Netherlands Royal Navy he travelled to the Sunda Islands,<br />
the Moluccan Islands and to New Guinea.<br />
Total = 210: 6 Mammals, 204 Aves from Indonesia (Moluccas, Halmahera, Sulawesi, Irian<br />
Jaya, T<strong>im</strong>or), coll.before 1866.<br />
Lit.: Anon. 1874 (Würdigung), Nil 1982,VB1863–70: 8;VB1871–79: 22 RA, BB, MG<br />
Nold Melchior (*1924)<br />
Polizei-Wachtmeister Nold überliess <strong>im</strong> Rahmen seiner Tätigkeit als Beamter der<br />
Flurpolizei* der Stadt <strong>Bern</strong> (1956–88) sowie als Jäger zwischen 1958 und 1984<br />
dem NMBE zahlreiche Säugetiere und Vögel aus der Umgebung der Stadt <strong>Bern</strong>.<br />
City police sergeant and game warden, donator of mammals and birds collected within the<br />
city of <strong>Bern</strong> and its surrounding.<br />
Total = 87: 65 Mammalia (mainly Sciurus vulgaris and Capreolus capreolus) 22 Aves, collected<br />
1958–84.PL<br />
Oppliger Walter (1901–1968)<br />
Gelernter Käser, geschickter Präparator (Autodidakt), engagierter Ornithologe<br />
und Vogelschützer.Er führte die Sammlung einhe<strong>im</strong>ischer Vögel, die sein Grossvater<br />
und sein Vater begonnen und ausgebaut hatten, weiter. 313 datierte und 33<br />
nicht datierte Vogelpräparate wurden 1980 vom NMBE angekauft.<br />
10 Manual II: «ein Brief de dato 30. August 1865 von Hr.A.Nil, Lieutenant des Bataillons der Molukken<br />
in Banda Neira, worin er dem naturhistorischen <strong>Museum</strong> die Anzeige macht, dass er unterm<br />
4. August an die Firma Niederer & Cie.in Batavia 2 Kisten, bezeichnet N No. 1&2habe abgehen lassen,<br />
enthaltend 261 Vögelbälge, 4 Säugethiere, 1 Ka<strong>im</strong>an und 5 Fledermäuse ...»<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
73
Cheese maker, field ornithologist and skilled taxidermist.Completed a collection of<br />
mounted birds initiated by his grandfather and continued by his father.His widow sold the<br />
collection to the NMBE in 1980.<br />
Total = 346 Aves (207 species, all mounts) from the Swiss Plateau, collected 1871–1960.<br />
Lit.: Lüps 1981a, Thönen 1968 (Nekrolog) PL<br />
Pilleri Giorgio (*1925)<br />
Medizinstudium in Padua, Wien und <strong>Bern</strong>.Zuerst Assistent, von 1965 bis 1990 Direktor<br />
des Hirnanatomischen Instituts der Universität <strong>Bern</strong>, Professor für Neuroanatomie<br />
und vergleichende Neuropathologie.Seit 1956 zahlreiche wissenschaftliche<br />
Expeditionen in alle Welt zur Erforschung der Walartigen, u.a. 1963<br />
mit W.Huber* nach Südafrika (Durban).Das umfangreiche Cetaceen-Material<br />
wurde dem NMBE geschenkt, <strong>im</strong> April 2000 aber an die Dr.Senckenbergische<br />
Anatomie der Universität Frankfurt/Main (D) weitergegeben.<br />
Studies of medicine in Padova, Vienna and <strong>Bern</strong>.Professor of neuroanatomy and comparative<br />
neuropathology; from 1968 to 1990 director of the Institute of Brain Anatomy, University<br />
of <strong>Bern</strong>.Studies in anatomy of cetaceans.Engaged in several scientific expeditions<br />
pertaining to cetacean research since 1956, e.g. 1963 with W.Huber to Durban in South<br />
Africa.The comprehensive cetacean material was taken care of by the NMBE and transferred<br />
to the Institute of Anatomy at the University of Frankfurt/Main (Germany) in April 2000.<br />
Total = 108 spirit spec<strong>im</strong>ens: 92 Mammalia (65 mammalian fetuses; 12 Castor canadensis<br />
from the USA and some captive-bred at the Institute of Brain Anatomy), 7 Reptilia, 5 Amphibia,<br />
4 Osteichthyes.<br />
Lit.: Pilleri 1964, 1966, Huber & Pilleri 1967 KG<br />
Platel Edmund (1846–1895)<br />
Diplomierter Chemiker (ETH), war ab 1880 bis zu seinem Tod Direktor der Eidg.<br />
Münzstätte.«Frau Münzdirektor Platel schenkte dem <strong>Museum</strong> die von Hrn.Münzdirektor<br />
Platel hinterlassene Sammlung einhe<strong>im</strong>ischer Vögel, wodurch es möglich<br />
wurde, zahlreiche Arten zu ergänzen.» (VB 1903–1905: 16).<br />
Chemist, lived in <strong>Bern</strong> and became director of the Federal Mint.His widow donated his collection<br />
of bird mounts to the NMBE.<br />
Total = 70 Aves from Switzerland.PL<br />
Pochelon Gilbert (1911–1991)<br />
Amateur-Ornithologe, Berufsoffizier, später Handelsvertreter; zuletzt wohnhaft<br />
in Nyon.Leidenschaftlicher Eiersammler, der die meist selbst gesammelten Gelege<br />
exakt, oft auch fotografisch, dokumentierte.Die Sammlung wurde dem NMBE<br />
mit Vertrag vom 1. März 1990 als Schenkung überlassen.<br />
74 Peter Lüps & al.
Amateur field ornithologist, regular officer, later commercial agent; resident in Nyon.Egg<br />
collector; collected most eggs on his own and documented them carefully, often with photographs<br />
of the nest.The collection was donated to the NMBE in 1990.<br />
Total = 2102 sets of bird eggs, mainly from Central and Western Europe, collected 1940–80.<br />
Lit.: Glutz von Blotzhe<strong>im</strong> 1993 (Nekrolog) MG<br />
Ruprecht Georg (1887–1968)<br />
Von 1923 bis 1957 als Chefpräparator (Dermoplastiker und Dioramenbauer) am<br />
NMBE tätig.Hauptverantwortlich für die meisten Dioramen bis 1957 (Afrika-Ausstellung,<br />
«He<strong>im</strong>atmuseum»).Die Eingangslisten lassen nicht erkennen, welche<br />
der von ihm stammenden Vögel und Säugetiere er aktiv beschafft hat und wie viele<br />
er als Zufallsfunde ans NMBE geliefert hat.<br />
The German taxidermist Georg Ruprecht worked at the NMBE from 1923 to 1957.He was<br />
responsible for the majority of diorama displays.As a volunteer game warden of the Canton<br />
of <strong>Bern</strong>, he collected an<strong>im</strong>als found dead or by hunting.<br />
Total = 78: 7 Mammalia, 71 Aves from Switzerland, collected 1923–60.<br />
Lit.: Huber 1969a (Nekrolog) PL<br />
Sägesser Hannes (1930–1991)<br />
Hannes Sägesser trat 1960 als Leiter der Zoologischen Sammlungen in den<br />
Dienst des NMBE, von 1964–69 war er Konservator der neu geschaffenen Abteilung<br />
Wirbeltiere und 1968 zudem des Jagdmuseums in Schloss Landshut, Utzenstorf<br />
BE.Ab 1970 bis zu seinem Tode leitete er als Verwalter den <strong>Bern</strong>er Tierpark<br />
Dählhölzli*.Neben den aufgeführten Eingängen gibt es in den Sammlungen eine<br />
stattliche Zahl weiterer Objekte, die zwar nicht seinen Namen als Donator tragen,<br />
deren Beschaffung er aber in den genannten Funktionen und als Wildforscher veranlasst<br />
oder organisiert hat (Capreolus capreolus*, Rupicapra rupicapra*).<br />
Received his Ph.D.in zoology from the University of <strong>Bern</strong>.Head of the NMBE zoological department<br />
in 1960, became the curator of the newly established vertebrate department in<br />
1964.Six years later he was appointed director of the Zoological Garden Dählhölzli* in<br />
<strong>Bern</strong>.He was engaged in wildlife biology and contributed in various ways to the augmentation<br />
of the bird and mammal collections.<br />
Total = 131: 23 Mammalia, 58 Aves, 10 Reptilia, 39 Osteichthyes. 96 spec<strong>im</strong>ens are from<br />
Benin (collected 1961), 2 Ursus arctos middendorffi and several ungulates from Alaska<br />
(1962).<br />
Lit.: Sägesser 1967, 1970, Sägesser & Huber 1962, 1963, Lüps & Althaus 1993 (Nekrolog)<br />
PL<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
75
Schmid Paul (*1951)<br />
Zoologe, Dissertation 1980 an der Universität <strong>Bern</strong> über das Geweih des Rothirsches.Seit<br />
1979 wissenschaftlicher Assistent in den Abteilungen Wirbellose Tiere<br />
und Wirbeltiere des NMBE.<br />
Zoologist.Ph.D.thesis (University of <strong>Bern</strong>, 1980) on Red Deer Cervus elaphus antler formation.Assistant<br />
curator at both the Invertebrate and Vertebrate department of the NMBE<br />
since 1979.<br />
Total = 121: 104 Mammalia (mainly Soricidae and small Rodentia from Bellwald VS), 12<br />
Aves, 3 Reptilia, all from Switzerland.PS<br />
Schneider Gustav (1834–1900)<br />
Sohn eines Lehrers in Michelbach (Nassau, D), Ausbildung als Präparator am <strong>Natur</strong>historischen<br />
<strong>Museum</strong> Wiesbaden.Ab 1859 Konservator der naturhistorischen<br />
Sammlungen in Basel, daneben <strong>Natur</strong>alienhandel auf privater Basis.Ab 1875<br />
selbständiger Betrieb eines «Zoolog.Comtoir», mit weltweiten Handelsbeziehungen.In<br />
den Jahren 1880–83 erhielt das NMBE 110 Vogelpräparate <strong>im</strong> Tausch 11 gegen<br />
Molluskenschalen – «Doubletten» der Shuttleworth-Sammlung.<br />
Son of a teacher living in Michelbach (Germany), apprenticeship as a taxidermist at the<br />
natural history museum in Wiesbaden.Curator of the natural history collections in Basel in<br />
1859, dealt privately with natural history items.In 1875 foundation of his own trading<br />
business, with worldwide connections.The NMBE traded “doublettes” from Shuttleworth’s<br />
shell collection for 110 bird skins in the years 1880–83.<br />
Total = 145: 24 Mammalia, 121 Aves, (entry 1880–83).<br />
Lit.: Gebhardt 1964: 321,VB1880–85 MG<br />
Shuttleworth Robert James (1810–1874)<br />
Privatgelehrter aus England, verbrachte einen Teil seiner Jugend mit seinen Eltern<br />
in Genf und Solothurn.Studium in Edinburgh.Kehrte 1830 in die Schweiz zurück<br />
und lebte zuerst in Solothurn, später in <strong>Bern</strong>.Botaniker und Molluskenspezialist,<br />
überliess dem <strong>Museum</strong> rund 200 000 Schalen von Schnecken und Muscheln (vgl.<br />
Typen-Katalog von Neubert & Gosteli 2003).Mitglied der <strong>Museum</strong>skommission<br />
1856–1864.Erhielt 1847 von John Gould* 112 Vögel geschenkt und übergab diese<br />
dem <strong>Museum</strong>. 1861 und 1862 vermittelte er <strong>im</strong> Auftrag der <strong>Museum</strong>skommission<br />
den Ankauf von Säugetieren und weiteren Vögeln von Gould (Subscription<br />
1862*).Als Donator erscheint sein Name auf einigen Exemplaren der 1862 ange-<br />
11 «...erbot sich Herr G. Schneider, <strong>Natur</strong>alienhändler in Basel, eine Anzahl der zahlreichen Doubletten<br />
aus der Conchyliensammlung von Shuttleworth <strong>im</strong> Tausche gegen Vogelbälge anzunehmen.»<br />
Theophil Studer in VB 1880–85.<br />
76 Peter Lüps & al.
kauften Vögel, aber auch auf Vogelexemplaren, die erst nach 1880 gegen Molluskenschalen<br />
seiner Sammlung eingetauscht wurden.<br />
Scholar from England.Spent t<strong>im</strong>e of his youth with his parents in Geneva and Solothurn.<br />
Studied in Edinburgh, returned to Switzerland and lived in Solothurn and <strong>Bern</strong> from 1833<br />
onwards.Botanist and malacologist.Bequeathed the museum with approx<strong>im</strong>ately<br />
200000 molluscan shells.In 1847 he received 112 bird skins from John Gould* and<br />
donated them to the NMBE.Member of the museum committee from 1856 to 1864.In 1861<br />
and 1862 he was commissioned by the NMBE to purchase mammals and additional birds<br />
from Gould (Subscription 1862*).His name appears not only on some spec<strong>im</strong>ens purchased<br />
in 1862, but also on bird spec<strong>im</strong>ens that were traded after his death against shells<br />
from his collection.<br />
Total = 112 Aves, mainly from Australia.<br />
Lit.: Neubert & Gosteli 2003, Güntert et al. 2005, 2006, Guthnick 1874 (Nekrolog) MG<br />
Sprüngli Daniel (1721–1801)<br />
Daniel Sprüngli (oder Sprünglin: seine Briefe in der Burgerbibliothek <strong>Bern</strong> sind<br />
mit «Sprünglin» unterzeichnet) war Pfarrer in Stettlen und lebte ab 1775 als Privatgelehrter<br />
in <strong>Bern</strong> (Huber 1982a: 37).Er trug eine umfangreiche Sammlung einhe<strong>im</strong>ischer<br />
Vögel zusammen, zu der ein handschriftlicher Katalog aus dem Jahr<br />
1798 existiert (Sprüngli 1798).Verfasste ein 270 Seiten starkes Manuskript zur<br />
«Ornithologia helvetica», welches viele eigene Beobachtungen sowie Kompila-<br />
Abb. 11: Das Goldhähnchennest<br />
von 1765 wurde<br />
erst 2002 in der Sammlung<br />
wiederentdeckt. –<br />
Nest of kinglet (Regulus<br />
sp.) from Rev. Daniel<br />
Sprüngli’s bird collection.<br />
Foto: Lisa Schäublin<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
77
tionen aus anderen ornithologischen Werken enthält. Es befindet sich heute in<br />
der Burgerbibliothek <strong>Bern</strong>.<br />
Die Vogelsammlung war schon um 1833 nur noch zum kleinen Teil vorhanden<br />
(s. S.6), der Rest ging in späteren Jahren ebenfalls verloren. Be<strong>im</strong> Umzug ins <strong>Museum</strong>sgebäude<br />
an der Waisenhausstrasse «... zeigte sich nun namentlich unter<br />
den einhe<strong>im</strong>ischen Vögeln viel defektes und verblichenes Material, welches<br />
durch besseres zu ersetzen ein Hauptbestreben sein musste.» (Studer, VB 1871–<br />
79: 22). Von der ganzen Sammlung ist ausser dem Katalog heute einzig noch ein<br />
Mooshäufchen – das Nest eines Goldhähnchens – vorhanden (Abb. 11). Der Text<br />
der Originaletikette lautet: «Nest und Eyer vom Müggenbisserlin, oder dem Regulo<br />
Capite laevi; no 3. 1765».<br />
Daniel Sprüngli (or Sprünglin) was a clergyman active till 1775 in Stettlen near <strong>Bern</strong>. After<br />
1775 he lived in <strong>Bern</strong> as a naturalist. He owned one of the most complete collections of<br />
Swiss birds that was bought for public display in 1802 by the City Library (precursor of the<br />
NMBE). Of this collection only Sprüngli’s handwritten catalogue of 1797, a printed catalogue<br />
of the exhibit in the City Library (Meisner 1804) and a nest of Regulus sp. from 1765<br />
exist. The other spec<strong>im</strong>ens were deliberately discarded and replaced by fresh spec<strong>im</strong>ens<br />
during the 19 th century. Sprüngli is the author of a voluminous manuscript on the birds of<br />
Switzerland (“Ornithologia Helvetica”), now deposited at the Burgerbibliothek <strong>Bern</strong>.<br />
Lit.: Huber 1982a, Meisner 1804,VB1871–79 MG<br />
Studer Theophil (1845–1922)<br />
Dr. med. und Zoologe, Mitglied einer bedeutenden <strong>Bern</strong>er Gelehrtenfamilie. Die<br />
Bedeutung Theophil Studers liegt nicht in erster Linie bei der Anzahl der durch ihn<br />
auf zahlreichen Sammelreisen (u. a. Expedition mit dem deutschen Forschungsschiff<br />
«Gazelle» 1874–76, Studer 1889) beschafften Wirbeltiere, sondern vielmehr<br />
in seiner fast fünfzigjährigen Tätigkeit als Vorsteher der zoologischen<br />
Sammlung, als Präsident der <strong>Museum</strong>skommission, als Ordinarius (ab 1879) für<br />
Zoologie, allgemeine <strong>Natur</strong>geschichte und Vergleichende Anatomie an der Universität<br />
<strong>Bern</strong>, als Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen – ferner<br />
in seinem sehr breit gefächerten Wissen und seiner Initiative, z. B. in den Bereichen<br />
der Archäozoologie und der Kynologie. Studer legte die Basis für die Haushunde-Schädelsammlung<br />
der Albert-He<strong>im</strong>-Stiftung*.<br />
Theophil Studer, member of an old <strong>Bern</strong>ese family, studied medical science in <strong>Bern</strong> and<br />
Leipzig. Travelled around the world on board the German vessel “Gazelle” from 1874 to<br />
1876. Appointed curator of vertebrates at the NMBE in 1872. MD of the Medical Faculty<br />
(University of <strong>Bern</strong>) in 1873. Birds and mammals from the southern hemisphere in the<br />
NMBE’s vertebrate collection are one of the many results from this expedition. 1879<br />
appointed professor of zoology and comparative anatomy at the University of <strong>Bern</strong>. In his<br />
later years he was pr<strong>im</strong>arily interested in archaeozoology and the domestication of dogs.<br />
78 Peter Lüps & al.
Total = 163: 40 Mammalia, 68 Aves, 9 Reptilia, 14 Amphibia, 32 Osteichthyes.Mammals,<br />
birds and fish are mainly from the southern hemisphere.Important collection of dogs (Albert<br />
He<strong>im</strong> Foundation*) and of invertebrates.<br />
Lit.: Bloesch 1922, Buess 1975, Studer 1889, Baltzer 1923 (Nekrolog), Baumann 1922<br />
(Nekrolog) PL<br />
Subscription 1862<br />
Zum Ankauf von rund 70 Vogelbälgen aus der Sammlung von John Gould* wurde<br />
1861 in <strong>Bern</strong> eine öffentliche Geldsammlung («Subscription») durchgeführt; die<br />
Namen der Geldgeber sind bekannt (Güntert et al. 2006).Das Geschäft wurde <strong>im</strong><br />
Jahr 1862 abgeschlossen.Als Anerkennung wurden die Namen der Spender – in<br />
willkürlicher Zuordnung – als Donatoren auf den Etiketten vermerkt; <strong>im</strong> «Generalkatalog<br />
Vögel» sind sie als Donatoren der Exemplare aufgeführt.<br />
Public fund-raising in 1861 for the acquisition of approx<strong>im</strong>ately 70 bird skins from John<br />
Gould’s collection.The individual contributors were recognized and their names were arbitrarily<br />
written as “donators” on the labels of the spec<strong>im</strong>ens acquired in 1862.<br />
Total = about 75 Aves, mostly from Australia, few from South America (Rhamphastidae).<br />
Lit.: Güntert et al. 2005, 2006 MG<br />
Theiler, Sir Arnold (1867–1936)<br />
Aufgewachsen in Frick AG, Studium der Veterinärmedizin an der Universität Zürich.State<br />
Veterinarian der Südafrikanischen Republik (1896), Professor für Bakteriologie,<br />
Virologie und Parasitologie an der Veterinärmedizinischen Fakultät in<br />
Pretoria (ZA); 66 wichtige Auszeichnungen, darunter 1914 die Erhebung in den<br />
Ritterstand des British Empire.<br />
Born in Frick AG, studies in veterinary medicine at the University of Zurich.In 1891 he emigrated<br />
to Pretoria (ZA).In 1896 appointed State Veterinarian of the Zuid-Afrikaansche Republiek.He<br />
was an outstanding researcher, administrator and teacher (bacteriology, virology<br />
and parasitology) and is considered the “father of veterinary science” in South Africa.<br />
He received 66 principal awards, amongst them the knighthood in 1914.<br />
Total = 98: 15 Mammalia (mainly Artiodactyla) and 83 Aves from southern Africa; 1918–29.<br />
Lit.: Theiler 1971 (Nekrolog) RA<br />
Tierpark Dählhölzli <strong>Bern</strong> / Zoological Garden Dählhölzli <strong>Bern</strong><br />
Mit 1359 Eingängen ist der Städtische Tierpark Dählhölzli, zusammen mit dem<br />
angegliederten Bärengraben, einer der wichtigsten Donatoren des NMBE.Seit<br />
dem Eröffnungsjahr des Tierparks Dählhölzli (1937) bestehen enge Kontakte zum<br />
NMBE.Im Tierpark verstorbene Tiere gelangen nach Absprache direkt oder via<br />
Tierspital (Untersuchung der Todesursache, Pathologie) als Geschenk ans NMBE.<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
79
Since its establishment in 1937, the <strong>Bern</strong>ese Zoological Garden Dählhölzli, together with<br />
its affiliated bear pit, has been an <strong>im</strong>portant donator to the NMBE.Dead an<strong>im</strong>als have been<br />
donated to the NMBE following their cause of death examination conducted by the Institute<br />
of An<strong>im</strong>al Pathology at the An<strong>im</strong>al Hospital* (University of <strong>Bern</strong>).<br />
Total = 1363, predominantly European fauna: 615 Mammalia, among which 115 Brown<br />
Bears Ursus arctos, 634 Aves, 77 Reptilia, 11 Amphibia, 22 Osteichthyes.<br />
Lit.: Sägesser 1982, Sägesser & Robin 1987 RA<br />
Tierspital <strong>Bern</strong> / An<strong>im</strong>al Hospital, University of <strong>Bern</strong><br />
Unter der Bezeichnung «Tierspital» sind verschiedene Institute der Veterinärmedizinischen<br />
Fakultät der Universität <strong>Bern</strong> als Donatoren zusammengefasst: die<br />
Abteilung Geflügel- und Wildtierkrankheiten, die Kleintierklinik und die Schweizerische<br />
Tollwutzentrale.Dabei handelt es sich sowohl um Tiere aus freier Wildbahn<br />
wie auch um Wild- und Haustiere aus Zoohaltung oder von Privatpersonen.<br />
Die Vögel sind in der Regel Pflegefälle, die entweder eingingen oder als nicht heilbar<br />
euthanasiert wurden.<br />
Various institutes of the Faculty of Veterinary Medicine and the Swiss Rabies Center are<br />
summarised as donators under the entry An<strong>im</strong>al Hospital, University of <strong>Bern</strong>.In addition to<br />
the an<strong>im</strong>als listed below, many more individuals forwarded to the NMBE have been registered<br />
under the name of their former owners or finders.<br />
Total = 242: 174 Mammalia (including with 95 Mustela nivalis and 22 M. erminea from<br />
Hessen, Germany), 61 Aves, 6 Reptilia, 1 Amphibia.<br />
Lit.: Neuenschwander & Lüps 1975 PL<br />
Tollwutzentrale, Schweizerische / Swiss Rabies Center<br />
siehe Tierspital <strong>Bern</strong> / An<strong>im</strong>al Hospital, University of <strong>Bern</strong><br />
La Tour du Valat, Station Biologique<br />
1953 gründete der Basler Zoologe Dr.Luc Hofmann in der Camargue (Le Sambuc,<br />
B.d.Rh., F) die Biologische Station «La Tour du Valat» und baute sie ab 1974 zu einem<br />
international tätigen Forschungsinstitut aus (Goltermann-Hardenberg &<br />
Isenmann 2003).Unter «Tour du Valat» katalogisierte Eingänge stammen hauptsächlich<br />
aus den Jahren 1972–83.Es handelt sich vorwiegend um Vögel, die von<br />
P.Lüps* während eines Studienaufenthaltes 1972 gesammelt wurden sowie um<br />
31 Sumpfbiber (Nutria) aus dem Forschungsprojekt von E.Kohli (1981).Eingänge<br />
aus der Camargue sind z.T.unter dem Namen von Mitarbeitern des Forschungsinstituts<br />
La Tour du Valat aufgeführt (u.a.Dr.Heinz Hafner, Dr.Alan Johnson).<br />
80 Peter Lüps & al.
La Tour du Valat, a field station for biological research in the Camargue (France), was<br />
founded by the Swiss zoologist Dr.Luc Hoffmann in 1953.The NMBE received the opportunity<br />
to integrate birds and mammals from the Camargue into its collections.<br />
Total = 97: 33 Mammalia (31 Myocastor coypus), 62 Aves (14 Egretta garzetta), 2 Reptilia<br />
from the Camargue (F), collected 1972–83.<br />
Lit.: Goltermann-Hardenberg & Isenmann 2003, Kohli 1981 PL<br />
Tschumi Pierre André (*1925)<br />
Zoologe, Gymnasiallehrer, später Ordinarius für Allgemeine Ökologie am Zoologischen<br />
Institut* der Universität <strong>Bern</strong> (bis 1988).Im Rahmen zweier Ökologie-<br />
Praktika (1971, 1973) wurden Untersuchungen an Kleinsäugern in der stadtnahen<br />
Umgebung <strong>Bern</strong>s durchgeführt.<br />
Zoologist, high-school teacher, later professor of Ecology at the Zoological Institute of the<br />
University of <strong>Bern</strong> (until 1988).In ecological laboratory courses, he supervised field<br />
studies on small mammals within the surroundings of <strong>Bern</strong> (1971, 1973) and donated the<br />
small mammals captured throughout the study to the NMBE.<br />
Total = 116 Mammalia: small mammals (116 skulls, 68 skins), mainly Apodemus sylvaticus<br />
and Clethrionomys glareolus, from the surroundings of <strong>Bern</strong> (1971–73).PS<br />
Umiker Konrad<br />
Kaufmann in Meilen ZH; keine weiteren Angaben zur Person vorhanden.Brachte<br />
von einer Reise nach Ghana <strong>im</strong> August 1946 aus Sureso und Manso (Umgebung<br />
von Asankrangwa) 111 lebende Reptilien (v.a.Schlangen) mit in die Schweiz zurück,<br />
die dann via den Tierpark Dählhölzli <strong>Bern</strong>* ans NMBE gelangten.<br />
Businessman in Meilen ZH, no biographical details known.As a result of a journey to Ghana<br />
in August 1946 (region of Asankrangwa) he brought 111 living reptiles (mainly snakes)<br />
back to the <strong>Bern</strong>ese Zoological Garden*; from there they were transfered after their death<br />
to the NMBE.<br />
Total = 121 Reptilia (spirit spec<strong>im</strong>ens), mostly from Ghana (1946). KG<br />
Vallan Denis (*1965)<br />
Zoologe, Studium an der Universität <strong>Bern</strong>.Diplom 1992. 1993–97 Durchführung<br />
verschiedener herpetologischer Studien in Madagaskar. 1999 Doktorat.Arbeitete<br />
1990 und von 1993–98 als Teilzeitassistent <strong>im</strong> NMBE.Das seiner Dissertation<br />
zugrunde liegende Sammlungsmaterial aus Madagaskar, darunter auch Typusexemplare<br />
(293 Amphibien, darunter mehrere Typusexemplare), ist <strong>im</strong> NMBE hinterlegt.<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
81
Biology studies at the University of <strong>Bern</strong>, Ph.D.in 1999, on the ecology of amphibians and<br />
reptiles in Madagascar.Deposited his reference collection , together with several type<br />
spec<strong>im</strong>ens, at the NMBE. 200 additional spec<strong>im</strong>ens, including type material, are not yet catalogued.<br />
Total = 300: 293 Amphibia (mainly Mantidactylus 176 and Boophis 82), 7 Reptilia from<br />
Madagascar (1993–97).<br />
Lit.: Vallan 1999, 2000 a,b,c KG<br />
Verein des <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong>s <strong>Bern</strong> / Friends of the <strong>Museum</strong><br />
Der Verein wurde 1928 gegründet, um die Präsentation afrikanischer Grosstiere<br />
(Expedition B.und V.von Wattenwyl) in Dioramen finanziell zu unterstützen.Er<br />
beteiligte sich in der Folge auch an den Kosten des <strong>Museum</strong>sneubaus (1932–34)<br />
und leistete bis 1946 einen jährlichen Beitrag an die Betriebskosten.In den Jahren<br />
danach wurden die verfügbaren Mittel für Sammlungsankäufe und gelegentlich<br />
zur Finanzierung anderer Aktivitäten des <strong>Museum</strong>s eingesetzt.Hunderte von<br />
Objekten wurden seither für die <strong>Wirbeltiersammlungen</strong> angekauft.Dass der Verein<br />
trotzdem in der digitalen Datenbank nicht als Donator aufgeführt ist, kommt<br />
daher, dass er jeweils nicht direkt be<strong>im</strong> Sammeln oder bei Verkaufsverhandlungen<br />
beteiligt war.Seine Geschenke werden aber be<strong>im</strong> Akquisitionsmodus mit einem<br />
speziellen Code gekennzeichnet.<br />
The society was founded in 1928 to support the display of the African mammals collected<br />
by <strong>Bern</strong>ard and Vivienne von Wattenwyl*.It also made an allowance to the construction of<br />
a new building in 1932–34 and contributed to the annual expenses until 1946.In the years<br />
after 1946 it paid the acquisition costs of several hundred spec<strong>im</strong>ens.Because the society<br />
itself has never been active in collecting of or in bargaining for its gifts, it is not listed in the<br />
database under a separate donator’s name.The single items, however, will be given a special<br />
code for the mode of acquisition.<br />
Lit.: Sauser 1978 MG<br />
Vinciguerra Lorenzo (*1965)<br />
Zoologischer Präparator, Ausbildung bei Uwe Goepel in Meilen ZH, Abschlussprüfung<br />
1987, danach als Grosstierpräparator in Namibia und Südafrika.<br />
1990–93 Leitung des Präparatoriums <strong>im</strong> NMBE, dem er seine Sammlung von<br />
hauptsächlich europäischen Kleinsäugetieren überliess.Mehrere Studienaufenthalte<br />
auf den Philippinen (Vinciguerra & Müller 1993).Sammelreise <strong>im</strong> Auftrag<br />
des NMBE in Namibia.Ende 1993 Wechsel in leitende Stellung in einem Atelier für<br />
Taxidermie von Grosssäugetieren in Tanzania.<br />
Taxidermist, trained at Uwe Goepel’s workshop in Meilen ZH.Big game taxidermist in Namibia<br />
and South Africa.From 1990 to 1993 head of the taxidermy workshop at the NMBE,<br />
afterwards head of a commercial taxidermy shop in Tanzania.Donated a considerable<br />
82 Peter Lüps & al.
number of small mammals from Switzerland and the southern adjacent countries, from the<br />
Philippines, and Namibia.<br />
Total = 768: 732 Mammalia (485 from the Philippines, 176 from Switzerland, Italy and<br />
France, 52 from Namibia), 33 Aves, 2 Reptilia, 1 Amphibia.<br />
Lit.: Vinciguerra & Müller 1993 MG<br />
Vogelwarte Sempach, Schweizerische / Swiss Ornithological Institute<br />
Die Vogelwarte in Sempach leitet traditionsgemäss die meisten tot erhaltenen<br />
Vögel an das <strong>Natur</strong>historische <strong>Museum</strong> Basel weiter.Erste Eingänge ins NMBE<br />
datieren aus dem Jahr 1931.Namentlich in den 1950er-Jahren lieferte die Vogelwarte<br />
nochmals Vögel – mehrheitlich Singvögel – nach <strong>Bern</strong>; einige davon wurden<br />
für das «He<strong>im</strong>atmuseum» präpariert.<br />
The Swiss Ornithological Institute usually forwards dead birds to the <strong>Natur</strong>al History <strong>Museum</strong><br />
Basel which maintains a focal ornithological collection for Switzerland.Spec<strong>im</strong>ens –<br />
mostly passerines – have been donated to the NMBE pr<strong>im</strong>arily in the 1950s.<br />
Total = 70 Aves, mostly from Switzerland.PL<br />
Volz Walter (1875–1907)<br />
Geboren in Wynau BE, Schulen in <strong>Bern</strong>, Technikum in Burgdorf.Kurz als Architekt<br />
tätig, anschliessend Zoologiestudium an der Universität Basel.Trat in die Königlich-Niederländische<br />
Petroleumgesellschaft als Geologe ein und ging 1899 nach<br />
Palembang auf Sumatra.Daraufhin als Assistent und Privatdozent am Zoologischen<br />
Institut der Universität <strong>Bern</strong> tätig.Fand 1907 in Liberia während einer Forschungsreise<br />
den Tod.<br />
Zoology studies at the University of Basel.Travelled as a geologist for the Royal Dutch Petroleum<br />
Company to Palembang, Sumatra, in 1899.He later worked as an assistant at the<br />
Zoological Institute of the University of <strong>Bern</strong>.Died in 1907 during an expedition in Liberia.<br />
Total = 767: 28 Mammalia, 25 Aves, 190 Reptilia, 158 Amphibia, 359 Osteichthyes,<br />
7 Chondrichthyes from Sumatra (entry 1899–1906).Several type spec<strong>im</strong>ens of amphibians<br />
and fishes.<br />
Lit.: Isenschmid 1903, Volz 1903a, Volz 1903b, Rothenbühler 1907 (Nekrolog) KG<br />
Wandeler Alexander Immanuel (*1940)<br />
Zoologe, Dr.phil.nat., 1975–89 Leiter der Schweizerischen Tollwutzentrale, seit<br />
Mitte 1989 in Kanada am An<strong>im</strong>al Diseases Research Institute in Ottawa tätig.Im<br />
Rahmen seiner Tätigkeit an der Tollwutzentrale (Tierspital <strong>Bern</strong>*) brachte er u.a.<br />
671 Füchse (Vulpes vulpes*) und 103 Dachse (Meles meles*) ins NMBE.Für seine<br />
Dissertation unter der Leitung von Prof.Walter Huber* sammelte er zusammen<br />
mit Wildhütern und Jägern Rehe (Capreolus capreolus*), v.a. <strong>im</strong> Emmental (von<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
83
406 Rehen kam der Schädel ins NMBE, Jagdinspektorat*).Mit seinem breiten Interesse<br />
förderte er zusammen mit W.Huber* und H.Sägesser* den gezielten Ausbau<br />
von Serien verschiedener Säugetierarten (u.a.über 60 Gemsschädel Rupicapra<br />
rupicapra* vom Augstmatthorn).Er vermittelte dem NMBE auch fremde<br />
Sammlungen (z.B. Mustela nivalis* aus Deutschland).Gemeinsam mit P.Lüps*<br />
verfasste er die Beiträge über Fuchs und Dachs <strong>im</strong> «Handbuch der Säugetiere Europas».<br />
Received his Ph.D.in zoology from the University of <strong>Bern</strong> (Ph.D.thesis on the fecundity in<br />
Roe Deer).He worked as an ecologist and a wildlife biologist at the Swiss Rabies Center*<br />
and became its director in 1975.In 1989 he emigrated to Canada where he works at the<br />
An<strong>im</strong>al Disease Research Institute in Ottawa.He is a key donator of mammals, principally<br />
game an<strong>im</strong>als from Switzerland (Game Department* of the Canton of <strong>Bern</strong>); he also acted<br />
as an intermediary in the acquisition of other samples of mammals.<br />
Total = 1000 Mammalia: skulls, mainly of Vulpes vulpes, Meles meles, Rupicapra rupicapra<br />
and Capreolus capreolus from Switzerland, the majority from the Canton of <strong>Bern</strong> (collected<br />
1966–73).<br />
Lit.: Lüps & Wandeler 1993, Wandeler 1975, Wandeler & Lüps 1993 PL<br />
von Wattenwyl <strong>Bern</strong>ard Perceval (1877–1924)<br />
(Goschen-) von Wattenwyl Vivienne Florence Beatrice (1900–1957)<br />
Die beiden <strong>Bern</strong>burger, Vater und Tochter von Wattenwyl, sind die bekanntesten<br />
Donatoren des NMBE, auch wenn sie mit nur 186 Objekten zahlenmässig weit<br />
hinter anderen zurückstehen. 105 Tiere (darunter 19 Löwen Panthera leo) wurden<br />
auf einer Reise 1923–24 in Ostafrika (Kenia, Uganda) gesammelt.Weitere<br />
Säugetiere waren schon 1911 und 1914–15 in Rhodesien (heute: S<strong>im</strong>babwe) erlegt<br />
worden.Einige wenige stammen aus Jagdaufenthalten in Norwegen.In der<br />
1936 eröffneten Afrika-Dioramenschau gehen insgesamt 55 Tiere auf die beiden<br />
von Wattenwyls zurück.Diese Dioramenschau best<strong>im</strong>mte die Entwicklung des<br />
<strong>Bern</strong>er <strong>Museum</strong>s in baulicher, museografischer und wissenschaftlicher Hinsicht<br />
über 60 Jahre hinweg.<br />
<strong>Bern</strong>ard von Wattenwyl, member of an old patrician <strong>Bern</strong>ese family,and his daughter Vivienne<br />
were the essential figures in regard to the development of the NMBE in the 20th century.As<br />
a result of a safari in 1923/24, they donated 105 African big game<br />
spec<strong>im</strong>ens (skins, skulls, skeletons).Of 95 mammals on display in the dioramas with<br />
African wildlife 55 are donated by the Wattenwyls.The display of these African an<strong>im</strong>als in<br />
dioramas determined the further development of the NMBE with regard to premises,<br />
exhibitions and activities during the following 60 years.<br />
Total = 196: 195 Mammalia (big game) from East Africa (Z<strong>im</strong>babwe, Kenya, Uganda, 1911–<br />
24), some from other parts of Africa and from northern Europe, 1 Aves.<br />
Lit.: Bundi 1998,VB1924–26: 15–33; Wattenwyl, V.von 1929 PL<br />
84 Peter Lüps & al.
Weis-Walthard Greti (*1915)<br />
Tochter des <strong>Bern</strong>burger Chirurgen und Urologen Dr.Hermann Walthard (Mitglied<br />
der <strong>Museum</strong>skommission und 1961 deren Präsident).Verheiratet mit dem Veterinär<br />
Jörg Weis.Pflegte und züchtete während Jahren Tiere in Gefangenschaft.Sie<br />
gilt als Pionierin der Sittichhaltung und ist eine der ersten Papageien-Züchterinnen<br />
in der Schweiz.An ihrem Wohnsitz in Gümmenen hielt sie zeitweise über 200<br />
verschiedene Volièrenvögel, darunter zahlreiche Papageienarten.<br />
Born in <strong>Bern</strong> as the daughter of the urologist Dr.Hermann Walthard (member of the<br />
NMBE’s committee and its president in 1961).Married to a veterinarian, she was not only<br />
engaged in her husband’s practice, but also passionately pursued parakeet breeding.She<br />
is regarded as one of the pioneers in breeding parakeets in Switzerland.<br />
Total = 65 Aves (40 Psittaciformes representing 30 species) held in captivity, 1957–71.<br />
Lit.: Küenzi 1965a, (Nekrolog H.Walthard) RA<br />
Widmer Michael (*1964)<br />
Zoologe, Diplom an der Universität <strong>Bern</strong>.Doktorat 1999 an der Universität Zürich.<br />
Die <strong>im</strong> Rahmen der Diplomarbeit (Leitung: Prof.Dr.U.N.Glutz von Blotzhe<strong>im</strong>) <strong>im</strong><br />
Urserental UR gesammelten Nester übergab er 1995 dem NMBE.<br />
Ornithologist (universities of <strong>Bern</strong> and Zurich).Field study on an Alpine Sylvia borin population<br />
in the central Swiss Alps; the nests collected during this study are deposited at the<br />
NMBE.<br />
Total = 114 Aves: nests (108 Sylvia borin, 6 S. atricapilla) from Urserental UR, Swiss Alps<br />
(1989–92).<br />
Lit.: Widmer 1993 PL<br />
Zehntner Leo (1864–1961)<br />
In Reigoldswil BL geboren.Studium der <strong>Natur</strong>wissenschaften an den Universitäten<br />
Basel und <strong>Bern</strong>. 1890–94 Assistent am Musée d’Histoire naturelle in Genf.Entomologe,<br />
Pionier in der Bekämpfung tierischer Schädlinge in überseeischen<br />
Plantagen (1894–97 in der Forschungsstation Pasoeroean in Ostjava, danach bis<br />
1900 an derjenigen von Kagok-Tegal in Westjava).Gründete 1901 in Salatiga, <strong>im</strong><br />
Innern Javas, eine eigene Forschungsstation. 1906 wurde er als Direktor ans<br />
Landwirtschaftliche Institut des Staates Bahia in Brasilien berufen, das er bis zu<br />
seiner endgültigen Rückkehr in seine He<strong>im</strong>at (1920) leitete.<br />
Born in Reigoldswil BL.Science studies at the universities of Basel and <strong>Bern</strong>. 1890–94<br />
assistant at the <strong>Natur</strong>al History <strong>Museum</strong> in Geneva.Entomologist, pioneer in the field<br />
of biological pest control in overseas plantations, 1894–97 at the research station in<br />
Pasoeroean, eastern Java, afterwards in Kagok-Tegal in West Java.In 1901, he founded a<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
85
esearch station in Salatiga, Central Java.In 1906, he was appointed director of the Institute<br />
of Agriculture in the province of Bahia in Brazil.In 1920 he returned to Switzerland.<br />
Total = 70: 67 Mammalia (37 Carnivora), 3 Reptilia from Java (1894–1901).<br />
Lit.: Schmassmann 1961 (Nekrolog) PS<br />
Zoologischer Garten Basel<br />
Vier Jahre nach der Gründung (1874) des Basler «Zolli» begann die Zusammenarbeit<br />
mit dem Ankauf eines Bisons und mehrerer Vögel durch das NMBE.In der Folge<br />
gelangten weitere eingegangene Tiere als Geschenk oder durch Kauf ans <strong>Museum</strong>.Bemerkenswerte<br />
Beispiele sind der Ankauf des Panzernashorn-Bullen<br />
«Gadadhar» (Rhinoceros unicornis, 1964) und von 5 Zwergflusspferden (Choeropsis<br />
liberiensis, 1960–76) aus der Basler Zuchtgruppe.<br />
The Zoological Garden of Basel was established in 1874.Four years later the acquisition of<br />
a bison marked the begin of a loose collaboration with the NMBE.The remains of an<strong>im</strong>als<br />
that had died at the zoo were either donated or sold to the NMBE.Impressive examples of<br />
the numerous acquisitions are an Indian Rhinoceros Rhinoceros unicornis in 1964 and five<br />
Pigmy Hippos Choeropsis liberiensis from the zoo’s breeding group in 1960–76.<br />
Total = 391: 191 Mammalia, 192 Aves, 7 Reptilia,1 Amphibia.<br />
Lit.: Huber 1965, Schumacher 1973,VB1871–79 RA<br />
Zoologischer Garten Rotterdam<br />
Johann Büttikofer*, langjähriger Direktor dieses Zoos, vermittelte dem NMBE<br />
während seiner Amtszeit (1897–1924) zahlreiche Tiere, die in Gefangenschaft<br />
eingegangen waren.Davon wurden 199 als Schaupräparate aufgestellt.<br />
Johann Büttikofer, director of the Rotterdam Zoo between 1897 and 1924, provided the<br />
NMBE with various dead zoo an<strong>im</strong>als.Of these 199 individuals were mounted for display.<br />
Total 270: 124 Mammalia, 97 Aves, 44 Reptilia, 5 Amphibia PS<br />
Zoologischer Garten Zürich<br />
Die aus dem Zoo Zürich stammenden Säugetiere sind weniger von der Anzahl als<br />
von ihrer Grösse her bemerkenswert (u.a. 6 Weissschwanzgnus Connochaetes<br />
gnou sowie ein Spitzmaulnashorn Diceros bicornis).Die Übernahme von Tieren in<br />
den Jahren 1961–91 war weitgehend zufällig; in der Regel waren sie für Dermoplastiken<br />
vorgesehen.<br />
Between 1961 and 1991 the NMBE occasionally acquired larger mammals from the<br />
Zoological Garden in Zurich, most of them were intended for taxidermic mounts.Among<br />
them are a Diceros bicornis and 6 Connochaetes gnou.<br />
Total = 101: 50 Mammalia, 7 Aves, 39 Reptilia, 5 Amphibia PL<br />
86 Peter Lüps & al.
7. Literatur und Archivhinweise / References<br />
Die aufgeführten Literatur- und Archivhinweise sollen dem Leser den Einstieg zu<br />
einer in der Sammlung vertretenen Tierart oder zu einem Donator erleichtern.Die<br />
Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, weder bezüglich der Arten oder<br />
grösseren systematischen Gruppen noch der Donatoren oder Sammler.Seit 1960<br />
werden sämtliche Publikationen über Arbeiten am Sammlungsgut des NMBE <strong>im</strong><br />
Jahrbuch des NMBE (Rubrik: Bericht des Direktors) aufgeführt.Die Liste umfasst<br />
sowohl Publikationen von Mitarbeitenden wie auch von externen Autoren.<br />
The following list is not intended to be complete, neither with regard to the different taxa<br />
nor to collectors and donators.It rather should be helpful in starting an inquiry on a person<br />
or an item in the collection.Since 1960 all publications about material in the NMBE collections<br />
are cited in the “Jahrbuch” of the NMBE (section: activity report).<br />
ADLER, K.(1989a): Lutz, Adolpho (1855–1940).Contributions to the History of Herpetology.Society<br />
for the study of amphibians and reptiles: 87.<br />
ADLER; K.(1989b): Lutz, Bertha (1894–1976).Contributions to the history of herpetology.<br />
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ANON.(1927): Dr.Johann Büttikofer.<strong>Bern</strong>er Woche.20.Aug.1927.<br />
ANON.(1997): Hans Herren zum 80.Geburtstag.Ornithol.Beob.94: 362.<br />
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BAUDER, W.(1982): Untersuchungen an isolierten Kleinsäugerpopulationen.Diss.Univ.<br />
<strong>Bern</strong>.<br />
BAUMANN, F.(1912): Brasilianische Batrachier des <strong>Bern</strong>er <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong>s,<br />
nebst Untersuchungen über die geographische Verbreitung der Batrachier in Brasilien.<br />
Zool.Jahrb.Syst.33: 87–172.<br />
BAUMANN, F.(1913): Reptilien und Batrachier des <strong>Bern</strong>er <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong>s<br />
aus dem Battak-Gebirge von West-Sumatra.Zool.Jahrb.Syst.34: 257–278.<br />
BAUMANN, F.(1917): Batrachier aus Süd-Amerika.Rev.Suisse Zool.25: 131–144.<br />
BAUMANN, F.(1922): Prof.Dr.Theophil Studer 1845–1922.Verh.Schweiz.<strong>Natur</strong>forsch.Ges.,<br />
103.Jahresvers.<strong>Bern</strong>.II.Teil, Anhang: 50–54.<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
87
BAUMANN, F.(1925): Über Färbung, Biologie und Verbreitung der Viper (Vipera aspis L.) in<br />
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BLOESCH, H.(1922): Publikationen von Prof.Dr.Theophil Studer.Verh.Schweiz.<strong>Natur</strong>forsch.Ges.,<br />
103.Jahresvers.<strong>Bern</strong>.II.Teil, Anhang: 54–67.<br />
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88 Peter Lüps & al.
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<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
89
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HUBER, W.(1972a): Joseph Fenykövi, 1891–1971.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 4: 80–82.<br />
HUBER, W.(1972b): Dr.Paul Henrici, 1880–1971.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 4: 83–85.<br />
HUBER, W.(1974): Biometrische Analyse der Brachycephalie be<strong>im</strong> Haushund.Ann.Biol.<br />
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HUBER, W.(1975): René Bähler, 1914–1972.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 5: 96–97.<br />
HUBER, W.(1981): C.A.W. Guggisberg, 1913–1980.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 7: 86–88.<br />
HUBER, W.(1982a): Festschrift zur 150-Jahr-Feier des <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong>s <strong>Bern</strong>.<br />
Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 8, Beiheft.<br />
HUBER, W.(1982b): Die kynologische Sammlung.In: Festschrift zur 150-Jahr-Feier des <strong>Natur</strong>historischen<br />
<strong>Museum</strong>s <strong>Bern</strong>, 102–104.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 8, Beiheft.<br />
HUBER, W.(1983): Afrika-Sammlungen <strong>im</strong> <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong> <strong>Bern</strong>.Jahrb.Geogr.<br />
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90 Peter Lüps & al.
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der <strong>Museum</strong>s and Monuments Division der UNESCO.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong><br />
2: 86–95.<br />
HUBER, W.& PILLERI, G.(1967): Sammelreise nach Südafrika zur Beschaffung von Walmaterial.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong><br />
2: 77–85.<br />
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Mitt.<strong>Natur</strong>forsch.Ges.<strong>Bern</strong> N.F.13: 1–55.<br />
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für Jagd und Wildschutz / Schweizer <strong>Museum</strong> für Wild und Jagd.Utzenstorf.<br />
KAISER, G.(1983): Kynologische Bibliographie der Schweiz.In: 100 Jahre Schweizerische<br />
Kynologische Gesellschaft 1883–1983: 63–65. Schweiz.Kynolog.Ges., <strong>Bern</strong>.<br />
KOHLI, E.(1981): Untersuchungen zum Einfluss der Nutrias (Myocastor coypus, Molina)<br />
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KÜENZI, W.(1965b): Franz Baumann, 1885–1961.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 1: 81–87.<br />
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LÜPS, P.(1981b): Nachweis der Wildkatze Felis s. silvestris Schreber, 1777 <strong>im</strong> <strong>Bern</strong>er<br />
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LÜPS, P.(1984): Die Verarbeitung neu eintreffender Wirbeltiere.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<br />
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LÜPS, P.(1987): Rudolf Friedrich von Fischer, 1896–1986. Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 9:<br />
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<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
91
LÜPS, P.(1990): Wozu besitzen Höckerschwäne Cygnus olor Höcker? Ornithol.Beob.87:<br />
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LÜPS, P.(1993a): Hans Brüllhardt, 1943–1991. Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 11: 210–212.<br />
LÜPS, P.(1993b): Tätigkeitsbericht 1990–1992. 4.Abteilung Wirbeltiere.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.<br />
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LÜPS, P.(1997): Tätigkeitsbericht 1993–1995. 4.Abteilung Wirbeltiere.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.<br />
Mus.<strong>Bern</strong> 12: 216–226.<br />
LÜPS, P.(2005a): Der Braunbär Ursus arctos – das <strong>Bern</strong>er Wappentier und sein Stellenwert<br />
<strong>im</strong> <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong>.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 14: 99–117.<br />
LÜPS, P.(2005b): Tätigkeitsbericht 1999–2001. 4. Abteilung Wirbeltiere.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.<br />
Mus.<strong>Bern</strong> 14: 192–203.<br />
LÜPS, P.& ALTHAUS, R.(1993): Hannes Sägesser, 1930–1991. Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong><br />
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LÜPS, P., GRAF, M. & KAPPELER, A. (1987): Möglichkeiten der Altersbest<strong>im</strong>mung be<strong>im</strong><br />
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LÜPS, P.& WANDELER, A.I.(1983): Metrische Untersuchungen an Füchsen (Vulpes vulpes<br />
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LÜPS, P.& WANDELER, A.I.(1993): Meles meles (Linnaeus, 1758) – Dachs.In: STUBBE, M.<br />
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MAREK, J.(1898): Das helvetisch-gallische Pferd und seine Beziehung zu den praehistorischen<br />
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MARTENS, E.VON (1880): Reinhold Hensel.Leopoldina 16: 19–21.<br />
MARTI, C.(1985): Metallnester von Stadttauben.Vögel der He<strong>im</strong>at 55: 164.<br />
MARTI, C.(1993): Quantitative Analyse der Eingänge von Greifvögeln und Eulen aus den<br />
Jahren 1973–1992 <strong>im</strong> <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong> <strong>Bern</strong>.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 11:<br />
101–116.<br />
MARTI, C.(2003): Der hundertste Band des Ornithologischen Beobachters – Anlass für einen<br />
Rückblick.Ornithol.Beob.100: 101–115.<br />
MASAREY, A.(1930): Carl Daut zum Gedächnis.Ornithol.Beob.27: 138–140.<br />
MEISNER, F.(1804): Systematisches Verzeichnis der Vögel, welche die Schweiz entweder<br />
bewohnen, oder theils zu best<strong>im</strong>mten, theils zu unbest<strong>im</strong>mten Zeiten besuchen, und<br />
sich auf der Gallerie der Bürger-Bibliothek in <strong>Bern</strong> ausgestopft befinden.Haller, <strong>Bern</strong>.<br />
MEISNER, F.(1807): Das <strong>Museum</strong> der <strong>Natur</strong>geschichte Helvetiens in <strong>Bern</strong>.Nr.1–12, 1807–<br />
20. Burgdorfer, <strong>Bern</strong>.<br />
MEISNER, F.(1824): Systematisches Verzeichnis der Vögel, welche <strong>im</strong> <strong>Museum</strong> der Stadt<br />
<strong>Bern</strong> aufgestellt sind.Jenni, <strong>Bern</strong>.(Handschriftliche Ergänzungen 1826; enthält detaillierte<br />
Angaben über die verschiedenen Ausstellungsräume).<br />
MEYER, M.(1982): Fortpflanzungsbiologie und Kraniologie des Braunbären Ursus arctos.<br />
Diplomarbeit Univ.<strong>Bern</strong>.<br />
92 Peter Lüps & al.
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N.F. 27: 36–42.<br />
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des Schädels des rezenten Alpenmurmeltieres Marmota marmota marmota<br />
(Linné, 1758) und deren Abhängigkeit von Alter und Geschlecht.Mitt.<strong>Natur</strong>forsch.Ges.<strong>Bern</strong><br />
N.F.28: 23–37.<br />
MICHEL, F.(1972): Beiträge zur Osteologie der Murmeltiere: Weitere Studien an den Schädeln<br />
des pleistozänen und rezenten Murmeltiers.Mitt.<strong>Natur</strong>forsch.Ges.<strong>Bern</strong> N.F. 29:<br />
55–62.<br />
MORGENTHALER, H.U. (1993): Emil August Göldi als Forscher und Lehrer in <strong>Bern</strong>, 1907–<br />
1917. Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 11: 185–195.<br />
NEUBERT, E.& GOSTELI, M.(2003): The molluscan species described by Robert James<br />
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NEUENSCHWANDER, A.& LÜPS, P.(1975): Zahnvariationen bei einer Mauswiesel-Population<br />
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PILLERI, G.(1964): Morphologie des Gehirnes des Southern Right Whale, Eubalaena australis<br />
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PILLERI, G.(1966): Als Hirnanatom auf dem Walfang.Symposium Ciba (Basel) 14: 57–65.<br />
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von Apodemus sylvaticus (L.) und der Parasitenpopulationen der Darmhelminthen<br />
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1926).Diss.Univ.<strong>Bern</strong>.<br />
REUTTER, B.A., HAUSSER, J. & VOGEL P. (1999): Discr<strong>im</strong>inant analysis of skull morphometric<br />
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RITTER, F.(1970): 25 Jahre Bergvogelkurse des Parus, 1941–1965. Parus: 5–9.<br />
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SÄGESSER, H.& HUBER, W.(1963): Metrische Beziehungen der Rosenstöcke zum Geweih<br />
und zur Frontalnaht be<strong>im</strong> Reh (Capreolus capreolus).Rev.suisse Zool.70: 277–286.<br />
SÄGESSER, H.& ROBIN, K.(1987): Das Dählhölzli <strong>im</strong> Spiegel seiner Tiere.Stämpfli, <strong>Bern</strong>.<br />
84 pp.<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
93
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SCHÄFER, A.(2002): Ein Sammlungskonzept der Wirbeltiersammlung des <strong>Natur</strong>historischen<br />
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SCHMASSMANN, W.(1961): Leo Zehntner 1864–1961. Nekrolog.Verh.Schweiz.<strong>Natur</strong>forsch.Ges.,<br />
141.Jahresvers.Biel.Anhang: 270–272.<br />
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mit Dr.G.A.Girtanner.Veröff.<strong>Natur</strong>hist.Mus.Wien N.F.25: 1–116.<br />
SCHOCH, W.& ULRICH-BOCHSLER, S.(1987): Die Anthropologische Sammlung des <strong>Natur</strong>historischen<br />
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9: 267–350.<br />
SCHUMACHER, E.(1974): Von Eichhörnchen Sciurus vulgaris L.verursachte Schälschäden<br />
und deren mögliche Gründe.Diplomarbeit Univ.<strong>Bern</strong>.<br />
SCHUMACHER, R.(1973): Zwergflusspferd – bedrohte Tierart? <strong>Bern</strong>er Tagblatt, 7.März<br />
1973.<br />
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STRAUSS, F.(1964): Zum Andenken an Hans Bluntschli, 1877–1962. Acta anat. 58: 1–25.<br />
STUDER, B.(1876): Nekrologe von Apotheker Pulver und Kocher.Schweiz.Wochenschr.<br />
Pharmacie Nr.46: 370–373<br />
STUDER, T.(1883): Die Thierwelt der Pfahlbauten des Bielersees.Mitt.<strong>Natur</strong>forsch.Ges.<br />
<strong>Bern</strong>: 17–115.<br />
STUDER, T.(1889): Die Forschungsreise S.M.S. «Gazelle» in den Jahren 1874 bis 1876.<br />
III.Theil.Zoologie und Geologie.Hydrographisches Amt des Reichs-Marine-Amts.<br />
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STUDER, T.(1917): Professor Dr.Emil August Göldi, 1859–1917. Verh.Schweiz.<strong>Natur</strong>forsch.Ges.,<br />
99.Jahresversamml.Zürich.Anhang: 36–59 (1918).<br />
THEILER, G.(1971): Arnold Theiler 1867–1936; his life and t<strong>im</strong>es.Publikasies van die Universiteit<br />
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(Lynx lynx) in two re-introduced populations in Switzerland.KORA Bericht Nr.13 e,<br />
34 pp.<br />
TREE, I.(1991): The Ruling Passion of John Gould.A Biography of the Bird Man.Barrie &<br />
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UHLMANN, J.(1873–81): Fauna antiqua, Enumeratio.Catalog meiner Sammlung aus der<br />
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VALLAN, D.(1999): Consequences of degradation and fragmentation of the Malagasy<br />
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VALLAN, D.(2000a): A new species of the genus Stumpffia (Amphibia: Anura: Microhylidae)<br />
from a small forest remnant of the central high plateau of Madagascar. Rev.suisse<br />
Zool. 107 : 835–841.<br />
VALLAN, D.(2000b): Influence of forest fragmentation on amphibian diversity in the nature<br />
reserve of Ambohitantely, highland Madagascar.Biol.Conservation 96: 31–43.<br />
VALLAN, D.(2000c): Effects of anthropogenic environmental changes on amphibian diversity<br />
in the rain forests of eastern Madagascar.J.Trop.Ecol.18: 725–742.<br />
94 Peter Lüps & al.
VINCIGUERRA, L.& MÜLLER, R.A.(1993): Neue Erkenntnisse über die Verbreitung des Röhrennasen-Flughunds<br />
Nyct<strong>im</strong>ene rabori Heaney & Peterson, 1984 auf den Philippinen<br />
(Mammalia: Pteropodidae).Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 11: 125–129.<br />
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554–559.<br />
VOLZ, W.(1903b): Fische von Sumatra.(Reise von Dr.Walter Volz.).Zool Jahrb.Syst.19:<br />
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VOLLENWEIDER, O.(1933): Die Albert He<strong>im</strong>-Stiftung der SKG.In: Schweizerische Kynologische<br />
Gesellschaft – Festschrift zum fünfzigsten Bestehen der Gesellschaft 1883–1933.<br />
Hrsg.: Schweiz. Kynolog. Ges. Winterthur: 127–130.<br />
WÄBER, J.H., GÜNTERT, M. & JOLLY, A. (2003): «Damit ich dem beständigen Anhalten meiner<br />
Frau endlich ein Ende mache».<strong>Bern</strong>er Z.Gesch.He<strong>im</strong>atkunde 65: 109–149.<br />
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über die ornithologische <strong>Bern</strong>er Expedition <strong>im</strong> Sommer 1956.Mitt.<strong>Natur</strong>forsch.Ges.<br />
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WANDELER, A.I. (1975): Die Fortpflanzungsleistung des Rehs (Capreolus capreolus L.) <strong>im</strong><br />
<strong>Bern</strong>er Mittelland.Jahrb.<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong> 5: 245–301.<br />
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WETZEL, M.-C. (1984): Fréquence des anomalies dentaires chez les chats harets des îles<br />
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WIDMER, M.(1993): Brutbiologie einer Gebirgspopulation der Gartengrasmücke Sylvia<br />
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WILD, M.(1693–1712): Diarium oder Journal des Sekretärs der Bibliothekskommission<br />
Marquard Wild.Manuskript, Burgerbibliothek <strong>Bern</strong>.Mss Hist.Helv.III 114<br />
WILTAFSKY, H.(1973): Die geographische Variation morphologischer Merkmale bei Sciurus<br />
vulgaris L. 1758.Diss.Univ.Köln.<br />
WILTAFSKY, H.(1976): Regionale Unterschiede in der Schädelgrösse von Sciurus vulgaris<br />
fuscoater Altum, 1876.Z.Säugetierk.41: 278–285.<br />
ZIMMERMANN, K.(1994): Johann Uhlmann (1820–1882), praktischer Arzt und praktischer<br />
Archäologe <strong>im</strong> Kanton <strong>Bern</strong>.In: Jubiläumsschrift für Susi Ulrich-Bochsler: 20 Jahre historische<br />
Anthropologie <strong>im</strong> Kanton <strong>Bern</strong>: 73–76. Basel.<br />
ZUBER, M., BLÖCHLINGER, B. & LÜPS, P. (2001): Bewirtschaftung des Steinwildes Capra i.<br />
ibex <strong>im</strong> <strong>Bern</strong>er Oberland (Schweiz): Erfahrungen aus den ersten 20 Jahren (1980–<br />
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ZUMBACH, S.(1986): Körpermasse von Steinwild Capra ibex L.aus dem <strong>Bern</strong>er Oberland<br />
(Schweiz, Abschüsse 1980–1984).<strong>Natur</strong>hist.Mus.<strong>Bern</strong>, Kl.Mitt.12.<br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
95
8. Zugang zu den Sammlungen und Entnahme von Proben /<br />
Accessing the collections and sample requests<br />
Die Sammlungen stehen <strong>im</strong> Prinzip Wissenschaftlern und fachlich qualifizierten<br />
Laien für wissenschaftliche Studien zur Verfügung; dies gilt sowohl für die Bearbeitung<br />
<strong>im</strong> <strong>Museum</strong> wie auch für die in der Regel auf drei Monate befristete Ausleihe.Unabdingbar<br />
für die Benützung ist eine vorhergehende Anmeldung, mit Angabe<br />
einer kurzen Projektskizze (Fragestellung, Methode, Einbezug der Sammlungen<br />
anderer Museen).Bei Untersuchungen an Objekten, die ausserhalb des<br />
<strong>Museum</strong>sgebäudes gelagert sind, ist eine möglichst frühzeitige Anmeldung für<br />
die Koordination von besonderer Bedeutung.Allfällig geplante reversible oder irreversible<br />
Veränderungen an den einzelnen Objekten bedürfen in jedem Fall der<br />
schriftlichen Zust<strong>im</strong>mung des Konservators.<br />
Die online-Abfrage der Datenbank ist aus Sicherheitsgründen nicht mehr<br />
möglich.Anfragen nach Sammlungsdaten sind an die zuständigen Kuratoren zu<br />
richten (s.u.). Für wissenschaftliche Zwecke werden Datenbankauszüge (in der<br />
Regel als EXCEL-Dateien) unentgeltlich zur Verfügung gestellt.<br />
Bei Untersuchungen, welche die Entnahme von Gewebeproben für molekularbiologische<br />
oder andere Zwecke vorsehen, sind die Richtlinien des NMBE zu beachten<br />
(«The Use of Spec<strong>im</strong>ens in Molecular Based Studies», 2002); diese sind<br />
unter folgender Internetadresse abrufbar:<br />
http://www.nmbe.ch/pdf/DNA_Policy_NMBE.pdf<br />
The collections and the information stored in the database are available to scientists and<br />
interested amateurs with serious scientific questions.Visitors are welcome, but also loans<br />
– although restricted to three months and to easily transportable spec<strong>im</strong>ens – are possible.A<br />
request well in advance, accompanied by a project draft (a<strong>im</strong> of the study, methods,<br />
other museum collections involved) is mandatory.For any alteration of spec<strong>im</strong>ens – be it<br />
reversible or irreversible – a written agreement of the chief curator is required.<br />
On-line search of the database is no longer possible for security reasons. Requests<br />
should be directed to the curator responsible for the vertebrate group in question (see below).For<br />
scientific purposes database extracts (usually EXCEL files) are provided free of<br />
charge.<br />
For tissue sample requests see the directives “The Use of Spec<strong>im</strong>ens in Molecular<br />
Based Studies” (2002), available under following internet address:<br />
http://www.nmbe.ch/pdf/DNA–Policy–NMBE.pdf<br />
96 Peter Lüps & al.
Kontaktadresse / Contact adresses for requests<br />
Für allgemeine Anfragen / General requests:<br />
Abteilung Wirbeltiere<br />
Dr.Peter Lüps, Konservator<br />
<strong>Natur</strong>historisches <strong>Museum</strong> der Burgergemeinde <strong>Bern</strong><br />
<strong>Bern</strong>astrasse 15, CH-3005 <strong>Bern</strong><br />
E-Mail: peter.lueps@nmbe.unibe.ch<br />
Sekretariat: Rosemarie Althaus (rosemarie.althaus@nmbe.unibe.ch)<br />
Einzelne systematische Gruppen und Fachgebiete / Specific systematic groups<br />
Niedere Wirbeltiere / Lower Vertebrates:<br />
Dr.Kurt Grossenbacher (kurt.grossenbacher@nmbe.unibe.ch)<br />
Vögel / Birds:<br />
Prof. Dr.Marcel Güntert (marcel.guentert@nmbe.unibe.ch)<br />
Säugetiere / Mammals:<br />
Dr.Paul Schmid (paul.schmid@nmbe.unibe.ch)<br />
Anthropologie, Archäozoologie und Kynologie / Anthropology, archaezoology, dogs:<br />
Dr.Marc A. Nussbaumer (marc.nussbaumer@nmbe.unibe.ch)<br />
Katalogauskünfte und Ausleihen / Collection Manager:<br />
Beatrice Blöchlinger (beatrice.bloechlinger@nmbe.unibe.ch)<br />
Adresse der Autoren / Authors’ address:<br />
<strong>Natur</strong>historisches <strong>Museum</strong> der Burgergemeinde <strong>Bern</strong><br />
<strong>Bern</strong>astrasse 15<br />
CH-3005 <strong>Bern</strong><br />
<strong>Wirbeltiersammlungen</strong> <strong>im</strong> NMBE<br />
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