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Wirbeltiersammlungen im Natur - Naturhistorisches Museum Bern

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vorhanden» (Theophil Studer in VB 1880–85: 37).Neben den Bemühungen, die<br />

weltweite Vogelsammlung zu vervollständigen, wurde die einhe<strong>im</strong>ische Fauna<br />

aber nicht vernachlässigt, was wiederum der Konservator bestätigt: «In der<br />

Sammlung der schweizerischen Vögel wird besonders darauf Bedacht genommen,<br />

ältere und schlechtere Exemplare durch bessere zu ersetzen.» (Theophil<br />

Studer in VB 1886–90: 26).Erstmals mit der Sammlung E.A.Göldis* gelangten<br />

1904–07 grössere Serien von Wirbeltieren ins <strong>Museum</strong>.Die Notwendigkeit, solche<br />

Serien als Belege für die intraspezifische Variabilität und die geografische<br />

Verbreitung der Arten zu sammeln, wurde von den <strong>Bern</strong>er <strong>Museum</strong>sverantwortlichen<br />

aber erst gegen die Mitte des 20.Jahrhundert erkannt.<br />

Eine verbindliche Sammlungsstrategie für die Abteilung Wirbeltiere wurde nie<br />

explizit formuliert.Ein Ansatz dazu wurde 1983 gemacht: Erwünscht war der Ausbau<br />

der bestehenden, vom <strong>Museum</strong> selbst zusammengetragenen oder diesem<br />

geschenkten Sammlungsteile.Neben der Pflege historisch bedingter Schwerpunkte<br />

– Grosssäuger Afrikas (B.und V.von Wattenwyl*, A.Theiler*, u.a.), Wirbeltiere<br />

Südamerikas (E.A. Göldi*) – wurde in erster Linie die qualitative und<br />

quantitative Verbesserung der Belege zur einhe<strong>im</strong>ischen Fauna angestrebt.Dabei<br />

wurde die Sammeltätigkeit bewusst auf die Schwerpunkte anderer schweizerischer<br />

<strong>Natur</strong>museen abgest<strong>im</strong>mt (z.B.Vögel <strong>im</strong> <strong>Natur</strong>historischen <strong>Museum</strong> Basel,<br />

Fledermäuse <strong>im</strong> Muséum d’histoire naturelle in Genf, Kleinsäuger <strong>im</strong> Bündner<br />

<strong>Natur</strong>-<strong>Museum</strong> in Chur).Dass die heute ausgewiesenen Bestandeszahlen ein<br />

dem angestrebten Ziel widersprechendes Resultat zeigen, hat unterschiedliche<br />

Gründe: Einer davon liegt darin, dass gewisse Sammlungsteile ins <strong>Museum</strong> gelangten,<br />

als <strong>Bern</strong> noch ein wichtiges Zentrum der schweizerischen Ornithologie<br />

war (d.h.bis etwa ins Todesjahr Theophil Studers*, der in Ornithologie dissertiert<br />

und später gemeinsam mit dem Genfer Victor Fatio den «Katalog der Vögel der<br />

Schweiz» initiiert hatte).Ein anderer besteht darin, dass Aufsammlungen aus<br />

dem Kanton <strong>Bern</strong>, die in Zusammenarbeit mit der Universität oder anderen kantonalen<br />

Stellen durchgeführt wurden, sinnvollerweise hier aufbewahrt werden<br />

(z.B.die Kleinsäugersammlungen W.Bauder* und J.D.Bourquin*).<br />

Der Ausbau der Sammlungen folgt seither in groben Zügen dem ab 1964 eingeschlagenen<br />

Weg.Die damals eingeleitete Konzentration der Sammeltätigkeit<br />

wurde 1983 in einem Grundsatzpapier umschrieben: Im Vordergrund stehen die<br />

Säugetiere, die einzige Wirbeltierklasse, die punktuell noch aktiv besammelt<br />

wird.Jagdbare Arten – dies sind z.Z.in erster Linie Carnivora (Raubtiere) und<br />

Artiodactyla (Paarhufer) – sind vorrangig.Einige der nachfolgend erwähnten systematischen<br />

Schwerpunkte sind <strong>im</strong> Zusammenhang mit morphologischen und<br />

ökologischen Studien entstanden (z.B. Reh Capreolus capreolus*, Gemse Rupicapra<br />

rupicapra*, Dachs Meles meles*; vgl.Lüps 1984).Die Eingänge bei den Amphibien<br />

stammen in der Regel aus faunistischen Aufnahmen und Forschungspro-<br />

18 Peter Lüps & al.

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