Shopping Guide der Region - März 2023

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Fotos: Adobe Stock Om Duhmstaan sei mer romgerötscht ... Vor dem Portal des Trierer Doms steht er, als hätte man ihn irgendwann dahin gerollt und einfach vergessen wegzuräumen. Kann aber nicht sein, weil schon mein Vater, Großvater und auch mein Urgroßvater ihn als Rutschbahn benutzt haben sollen (weiß die einerichtung trier-ruwer ich aus Erzählungen) und auch in meinen Kindertagen konnte ich nicht einfach so an ihm vorbei gehen, ohne mindestens ein oder zweimal runter zu rutschen: Am Trierer Domstein! Mit dessen Legende ich und viele Generationen vor mir groß wurde. Zeltinger die Einrichtung Rheinstraße 46 – 48 54292 Trier-Ruwer Anzeige Glück soll es bringen, auf dem Stein nach unten zu rutschen – weshalb er auch schon blankgeputzt und spiegelglatt von unzähligen Kinderhintern ist. Die Legende erzählt, dass die Bauleute des Trierer Doms im 4. Jahrhundert Inkognito-Besuch vom Teufel bekamen. Er fragte die Arbeiter, was auf der riesigen Baustelle denn entstehen solle. Selbige erkannten aber den Teufel und prahlten, man wolle hier das größte Wirtshaus der Welt erbauen, damit die Trierer ordentlich ihren Lastern nachgehen könnten. Es sei nur schwierig, die vier Monolithen – jeder zwölf Meter hoch – aus dem weit entfernten Odenwälder Felsenmeer an die Mosel zu schaffen und im Innern aufzustellen. Hier half der Fürst der Finsternis gerne mit seiner Zauberkraft! Aber schnell bemerkte er die Täuschung und war so wütend, dass er die Säulen in Richtung Dom warf, um ihn zu zertrümmern. Das gelang ihm aber nicht, und so schmetterte er die Säulen auf den Boden und sie zerbrachen. Um Trier soll der Teufel deshalb bis heute einen großen Bogen machen. Vielleicht ist Trier deshalb so liebenswert, weil auch teufelsfrei? Eine schöne Geschichte – aber sie entspricht leider nicht so ganz der Wahrheit. Ursprünglich waren die beiden Bruchstücke nämlich Teil einer Granitsäule, von denen es vier Stück gab. Sie stützten im 4. Jahrhundert das Dach des antiken Domes im nordöstlichen Teilbereich, waren jeweils zwölf Meter hoch, 65 Tonnen schwer und aus einem Stück gefertigt. Ein ungeheure Kraftanstrengung war nötig, um die vier Säulen aus dem Odenwald nach Trier zu bringen. Bei der ersten Zerstörung des Domes, im 4. Jahrhundert, zerbarsten die Säulen und wurden später ersetzt. Der Domstein selbst wurde im Jahr 1614 bei Renovierungsarbeiten gefunden und vor der Domfassade abgelegt. Ingrid Boucha „Deen Duhmstaan“ von Julius Friedrich Bernards (1842-1878): Om Duhmstaan sei mer romgerötscht. Et woar net emmer ginstig. De Box zeröss, de Kaap verlohr, de Kopp zerschonn, blutrinstig. Kaom eich dann haam, doa wusst eich gleich, eich braucht kaan Reed‘ ze haalen, eich braucht blus guden Dag ze soan, det anneret soot mein Ahlen, roff de Trepp schlich eich mich off den Ziewen. Doch mein Klepp die sein net ausgebliewen. 6 |
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