KÄNGURU April 2023
Das Stadtmagazin für Familien in Köln, Bonn und Region berichtet über: • Musik: Plädoyer zum Musizieren • Pflegefamilie – Ein Geschenk für Eltern und Kind • Interview: Von „Löwenzahn", Kinderfernsehen und Herzensthemen • Ostern: Eier nachhaltig färben • Osterferien: Angebote für Kinder und Familien • Rezept: Nuss-Striezel
Das Stadtmagazin für Familien in Köln, Bonn und Region berichtet über:
• Musik: Plädoyer zum Musizieren
• Pflegefamilie – Ein Geschenk für Eltern und Kind
• Interview: Von „Löwenzahn", Kinderfernsehen und Herzensthemen
• Ostern: Eier nachhaltig färben
• Osterferien: Angebote für Kinder und Familien
• Rezept: Nuss-Striezel
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Familienleben<br />
vor, dass sich bei normalen Pflegefamilien, wie den<br />
Taubners, besondere Herausforderungen ergeben und<br />
sie dann mehr Begleitung benötigen, als das Jugendamt<br />
selbst ermöglichen kann. Dann übernehmen dies<br />
Träger wie der LVR“, so Ellen Hebestreit.<br />
„Wir spielen nicht Familie,<br />
wir sind Familie!“<br />
Jannik lebt heute seit zehn Jahren bei Anja und Jochen<br />
und sieht sie als seine Eltern. „Wir spielen nicht Familie,<br />
wir sind Familie! Allerdings eine öffentliche“,<br />
macht Anja deutlich. „Unsere Tür steht dem Jugendamt<br />
und der Ergänzungspflege offen.“ Viele Entscheidungen<br />
werden gemeinsam getroffen, denn das Sorgerecht<br />
liegt nicht bei ihnen. „Als Pflegeeltern haben sie<br />
eine Vollmacht, die alle Belange des Alltags abdeckt.<br />
Weitere Entscheidungen werden gemeinsam mit<br />
den sorgeberechtigten Eltern oder einer:einem Vormund:in<br />
oder Ergänzungspfleger:in getroffen“, erklärt<br />
Ellen Hebestreit.<br />
Für Anja ist das manchmal eine Herausforderung.<br />
Einerseits leben sie als normale Familie, andererseits<br />
wahrt sie eine professionelle Haltung. Für die<br />
Begleitung und Unterstützung durch Jugendamt und<br />
LVR-Jugendhilfe Rheinland ist sie sehr dankbar. „Es<br />
ist entlastend zu wissen, dass wir nicht alles alleine<br />
tragen müssen und jederzeit unsere Erziehungsstellenberaterin<br />
anrufen können“, sagt sie. „Wer überlegt,<br />
ein Pflegekind aufzunehmen, sollte sich bewusst sein,<br />
dass diese Kinder nicht einfach nebenherlaufen. Sie<br />
bringen alle ihr Päckchen mit und es braucht Geduld<br />
und Kraft, sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen.“<br />
„Ihn begleiten zu dürfen, eine<br />
Familie sein zu dürfen, das ist<br />
für uns ein großes Geschenk“<br />
Jannik haben die bisherigen Jahre bei Anja und Jochen<br />
sehr gutgetan. Die klaren Strukturen und die verlässliche<br />
Bindung zu seinen Pflegeeltern ermöglichten<br />
einen großen Entwicklungsschub. „Bei den ersten Vor-<br />
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