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MÖSERKURIER Ausgabe 04/2023

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„Wir sortieren die Wünsche und<br />

nehmen sie in unsere Planung auf“<br />

Zwei lokale Landwirtschaftsbetriebe<br />

planen Solaranlagen rund um<br />

den Paulshof und Karolinenhof im<br />

Möseraner Ortsteil Schermen/<br />

Sachsen-Anhalt.<br />

Rund 150 Bürgerinnen und Bürger<br />

aus Möser und Schermen haben<br />

sich am Montag, den 20. März im<br />

Bürgerzentrum zur Solarplanung<br />

von zwei Landwirtschaftsbetrieben<br />

informiert. Mit Kritik und Wünschen<br />

wurde nicht gespart: Mehr Transparenz,<br />

maximale Verbesserung für<br />

den Naturschutz, eine finanzielle Beteiligung<br />

oder günstiger Solarstrom<br />

für die Anwohnerinnen und Anwohner<br />

waren besonders gefragt.<br />

„Wir stehen erst ganz am Anfang<br />

unserer Planung, nehmen das sehr<br />

ernst und wollen die Menschen in<br />

der Zukunft permanent auf dem<br />

Laufenden halten“, erklärte Hartmut<br />

Meyer, der als Geschäftsführer<br />

der lokalen Landwirtschaftsbetriebe<br />

die Anlage rund um den Paulshof<br />

und Karolinenhof initiiert hat.<br />

Geplant: Ein vorbildlicher Solarpark<br />

„Anregungen sind sämtlich willkommen.<br />

Ob Sichtschutz, die Gestaltung<br />

der Rad- und Spazierwege<br />

oder Verbesserung für Artenvielfalt<br />

und Natur vor Ort: Wir wollen hier<br />

einen in jeder Hinsicht vorbildlichen<br />

Solarpark planen“, so Meyer.<br />

Aktuell wertet die Lintas Green<br />

Energy als beauftragter Fachplaner<br />

die Wünsche und Einwände der Bürgerinnen<br />

und Bürger aus. Auf dem<br />

Bürgerforum standen dabei als<br />

konkrete Anregungen Hecken und<br />

Gehölze als Sichtschutz und Lebensraum<br />

für Tiere um die geplante<br />

Anlage herum im Mittelpunkt.<br />

Dazu kamen Vorschläge zum Anlegen<br />

von Wildwechseln und der<br />

Wunsch, die Fläche der Solaranlage<br />

mit kleinen Feuchtgebieten, Hügeln<br />

aus Lesesteinen und Todholz-Bereichen<br />

für Insekten und Reptilien<br />

ökologisch noch weiter aufzuwerten.<br />

Da die Flächen für die Solarmodule<br />

nur wenige Male im Jahr gemäht<br />

werden müssen und gegebenenfalls<br />

mit Schafen beweidet werden<br />

können, ergibt sich ohnehin eine<br />

Verbesserung für Tiere und Pflanzen<br />

gegenüber der bisherigen intensiven<br />

landwirtschaftlichen Bewirtschaftung.<br />

Viele eingeladene Bürgerinnen und<br />

Bürger nutzten die Möglichkeit, ihre<br />

Ideen in die ausgelegten, großformatigen<br />

Pläne einzutragen.<br />

Vorteile für Gemeinde und Bürger<br />

Die Planer sind bei der Gestaltung<br />

der Anlage flexibel, weil die Solaranlage<br />

nur etwa 100 der 134 Hektar<br />

Wiesen- und Ackerflächen nutzen,<br />

die laut dem gesamträumlichen Gemeindekonzept<br />

(gGK) der Gemeinde<br />

Möser für die Solarenergie ausgewiesen<br />

werden könnten.<br />

Geschäftsführer Hartmut Meyer betonte<br />

auf der Veranstaltung, dass<br />

die Gemeinde bei einer Solaranlage<br />

mit einer installierten Leistung um<br />

die 100 Megawatt rund 200.000 bis<br />

240.000 Euro an direkten Einnahmen<br />

erwarten kann. Diese Abgabe<br />

an die Gemeinde entspricht den Regelungen<br />

des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG).<br />

Dazu kommen die Gewerbesteuern,<br />

die ein landwirtschaftlicher Betrieb<br />

mit Sitz in der Gemeinde abgeben<br />

müsste. Gesetzlich ist heute auch<br />

festgeschrieben, dass 70 Prozent<br />

der Gewerbesteuer in der Standortgemeinde<br />

bleiben, falls die Betreibergesellschaft<br />

ihren Sitz nicht vor<br />

Ort hat. Die bisherige Landwirtschaft<br />

auf den Flächen sei durch<br />

Trockenheit und steigende Kosten<br />

der Bewirtschaftung dagegen kaum<br />

noch lohnend.<br />

„Wir haben auch den klaren Auftrag<br />

mitgenommen, dass die Bürgerinnen<br />

und Bürger gerne auch finanziell<br />

direkt von der Anlage<br />

profitieren möchten“, erklärt Julia<br />

Kaufmann als verantwortliche Planerin<br />

bei Lintas Green Energy. „Wir<br />

müssen nun überlegen, was man<br />

hier am besten praktisch umsetzen<br />

kann“, so Kaufmann zu den<br />

nächsten Schritten.<br />

<br />

Gut Paulshof Solarpark GmbH & Co.KG

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