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MÖSERKURIER Ausgabe 04/2023

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Tierische Rekorde<br />

37<br />

Bei Olympischen Spielen und anderen internationalen, nationalen und regionalen sportlichen Wettkämpfen<br />

erwarten wir zahlreiche menschliche Rekorde - es geht es um das spektakuläre Höher, Schneller<br />

und Weiter. Aber auch in der Tierwelt haben wir es mit Rekordhaltern zu tun, mit den Größten und<br />

Kleinsten, den Schnellsten, den Giftigsten, den Ältesten und den Stärksten, die übrigens winzig klein<br />

sind. In einer neuen Artikelserie stellen wir Ihnen die Spitzenreiter verschiedener Disziplinen vor.<br />

Die Lautesten<br />

im Tierreich<br />

Teil 9<br />

Der Lärm eines Rasenmähers bringt es auf 70 dB, eine Autohupe auf 90 dB, ein Martinshorn in<br />

wenigen Metern Abstand auf 110 dB und ein startender Düsenjet auf 130 dB. Bei 160 dB wird es<br />

für das Gehör des Menschen gefährlich. Auch im Tierreich wird es gelegentlich laut.<br />

Löwe Brüllaffe Fledermaus<br />

Die größten Ruhestörer vermutet man<br />

bei brüllenden Löwen, trompetenden<br />

Elefanten oder gar bei den Brüllaffen,<br />

die ja den Lärm schon im Namen tragen.<br />

Und tatsächlich stehen Löwen und Brüllaffen<br />

mit 114 bzw. 100 Dezibel auf der<br />

Liste der lautesten Tiere. Wenn der Löwe<br />

mit Gebrüll sein Revier verteidigt, hört<br />

man das tierische Machtwort rund 9 Kilometer<br />

weit. Auch die Brüllaffen werden<br />

so laut, weil sie potenzielle Konkurrenten<br />

von ihrem Lebensraum fernhalten wollen.<br />

Die Natur hat sie dafür mit einem besonders<br />

großen Kehlkopf, einem gewölbten<br />

Zungenbein und einer speziellen Knorpelkonstruktion<br />

an der Luftröhre ausgestattet,<br />

die wie Schallverstärker wirken.<br />

Lauter als ein Düsenflugzeug sind allerdings<br />

Tiere, deren Lärmen wir gar<br />

nicht hören können: Fledermäuse orten<br />

ihre Beute, indem sie Rufe ausstoßen, die<br />

mit 140 dB gemessen werden. Wenn die<br />

Schallwellen zurückgeworfen werden,<br />

weiß die Fledermaus, wo sich die Beute<br />

befindet. Da das im Ultraschallbereich<br />

geschieht, kann das menschliche Gehör es<br />

nicht wahrnehmen.<br />

Fische gelten als stumm, aber unter Wasser<br />

ist es ziemlich laut: Das mit Abstand<br />

lauteste Tier ist der Pistolenkrebs, auch<br />

Knallkrebs genannt. Unfassbare 250 dB<br />

werden erreicht, wenn der nur 5 cm große<br />

Krebs seine Waffe zum Einsatz bringt. Eine<br />

seiner Scheren fungiert als Pistole. Geladen<br />

ist sie mit einem Wassertropfen. Wird<br />

die Schere zusammengeklappt, schießt der<br />

Wassertropfen so schnell heraus, dass er<br />

dabei verdampft. Die kleine Dampfblase<br />

platzt und es knallt. Dabei entsteht kurzfristig<br />

auch ein Lichtblitz, der mit 4.700 °C<br />

so heiß ist wie die Sonne. Man weiß von<br />

den besonderen Fähigkeiten des Knallkrebses<br />

seit dem Zweiten Weltkrieg, als<br />

Ortungsgeräte von U-Booten davon gestört<br />

wurden. In einem Glas gefangene<br />

Knallkrebse können ihr Gefängnis in Stücke<br />

schießen.<br />

Auch die Plätze zwei und drei gehen<br />

an laute Tiere im Meer: Der durch seine<br />

Größe und seine Tauchtiefe schon in Rekordbereichen<br />

aufgefallene Pottwal ortet<br />

seine Beute mittels Klickgeräuschen. Die<br />

Lautäußerungen, die auch zur Kommunikation<br />

mit Artgenossen dienen und in<br />

regionalen „Dialekten“ vorkommen, erreichen<br />

eine Lautstärke von 200 dB. Mit 188<br />

dB werden die Signale des Blauwals von<br />

Artgenossen noch 850 km entfernt wahrgenommen.<br />

Im nächsten Heft:<br />

DIE KLEINSTEN

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