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Erlbach 2012 - Sächsischer Musikrat eV

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6<br />

SPITZeNAUSBIlDUNg<br />

ZUM SPoTTPReIS?!<br />

Um auf ihre prekäre Situation aufmerksam zu<br />

machen, hatten die lehrbeauftragten der Dresdner<br />

Musikhochschule am 17. November zu einer<br />

öffentlichen Podiumsdiskussion eingeladen.<br />

einhellig stimmten die Diskutanten, darunter<br />

eva-Maria Stange (SPD), Aline Fiedler (CDU) und<br />

Nico Tippelt (FDP), der Aussage des landtagsabgeordneten<br />

gerstenberg (grüne) zu, die Arbeits-<br />

und honorarbedingungen der lehrbeauftragten<br />

seien »sittenwidrig«. Der Sprecher der Bundeskonferenz<br />

der lehrbeauftragten Friedemann<br />

Immer bezeichnete die Beschäftigungslage als<br />

»mittlerweile verantwortungslos gegenüber den<br />

lehrbeauftragten«. hochschulrektor ekkehard<br />

Klemm untermauerte diese einschätzung mit<br />

alarmierenden Zahlen: ganze 7 000 E� Brutto<br />

jährlich verdient ein lehrbeauftragter bei einer<br />

schon optimistisch angenommenen entlohnung<br />

von 25� pro Stunde und der maximal erlaubten<br />

halben Semesterwochenstundenzahl einer Vollprofessur.<br />

Weiter führte er aus, dass man bei<br />

stetig steigenden Bewerberzahlen die Zahl der<br />

Studienanfänger nicht zurück fahren könne. Andererseits<br />

seien auch keine Abstriche im lehrangebot<br />

mehr zu machen, ohne die bisher sehr<br />

hohe Qualität der Ausbildung zu gefährden.<br />

2. BUNDeSKoNFeReNZ DeR<br />

lehRBeAUFTRAgTeN AN MUSIKhoChSChUleN<br />

Am 29.|30. oktober 2011 fand in Berlin die<br />

zweite Vollversammlung der Bundeskonferenz<br />

der lehrbeauftragten an Musikhochschulen<br />

(bklm) statt, zu der Vertreter von fast allen<br />

deutschen Musikhochschulen zusammengekommen<br />

waren. Als gäste waren anwesend:<br />

Prof. Martin Ullrich (Vorsitzender der Rektorenkonferenz<br />

der deutschen Musikhochschulen)<br />

sowie Vertreter von DTKV, DoV, geW und ver.di.<br />

Die Frankfurter Resolution ist weiterhin die<br />

grundlage unserer politischen Arbeit. Die bklm<br />

erwartet von den landesregierungen eine<br />

deutliche erhöhung der hochschul-etats, ohne<br />

die die Forderungen der Frankfurter Resolution<br />

nicht umzusetzen sind. eine große Aufgabe<br />

»In der Tat, diese Zahlen sind ein Skandal«,<br />

stimmte eva-Maria Stange zu, jedoch mehr als<br />

eine gewisse Sensibilisierung für das Thema sei<br />

bei den meisten Politikern derzeit kaum zu erwarten.<br />

Der Freude darüber, dass sich die lehrbeauftragten<br />

organisiert haben und mit hochschulleitung<br />

und Politikern in einen Dialog<br />

getreten sind, wurde mit dem Verweis auf die<br />

Schuldenbremse ein Dämpfer verpasst. Friede-<br />

v.l.n.r.:■K.-H.■Gerstenberg■(Grüne),■E.-M.■Stange■(SPD),■M.■Ernst■(Moderator),■E.■Klemm■(HfM),■F.■Immer■(BKLM),■A.■Fiedler■(CDU),■■<br />

Nico■Tippelt■(FDP).■Foto:■Bettina■Preusker<br />

wird in Zukunft sein, Wege in die Politik zu<br />

suchen, zu finden und zu gehen, um die verantwortlichen<br />

Politiker mit der Problematik vertraut<br />

zu machen. länderspezifische Unterschiede<br />

der Fakten und Forderungen, wie sie<br />

sich aus der vielfältigen hochschullandschaft<br />

in Deutschland ergeben, sind vor ort in Verhandlungen<br />

mit Politikern und den zuständigen<br />

landeseinrichtungen zu berücksichtigen.<br />

Die bklm fordert feste Stellen für die Fächer,<br />

die den Kernbereich der lehre abdecken, ohne<br />

die der hochschulbetrieb nicht aufrecht zu erhalten<br />

ist und die damit eindeutig den lehrbetrieb<br />

sicherstellen. Des Weiteren appelliert die<br />

bklm an die hochschulleitungen, lehrbeauf-<br />

mann Immer konnte mit seinen Berichten aus<br />

NRW immerhin etwas Trost verbreiten. Mit seinem<br />

Aufruf, in den Fraktionen des landtages<br />

jeden Politiker vom erhalt der kulturellen Vielfalt<br />

zu überzeugen, motivierte er die lehrbeauftragten,<br />

weiter den Weg in die Politik zu gehen.<br />

Auch Rektor Klemm lud zur baldigen Fortsetzung<br />

der Diskussionen ein.<br />

Bettina Preusker<br />

tragte, die seit vielen Jahren eine hoch qualifizierte<br />

Arbeit an der hochschule geleistet haben,<br />

bei der Besetzung von neu zu schaffenden<br />

Stellen vorrangig zu berücksichtigen. lehraufträge,<br />

die auch in Zukunft erteilt werden, müssen<br />

endlich angemessen, d.h. deutlich besser als<br />

bisher vergütet werden. Die bklm fordert, die<br />

Ungerechtigkeiten, die das System »lehraufträge<br />

an Musikhochschulen« mit sich bringt, zu<br />

beheben – sowohl zwischen lehrbeauftragten<br />

und fest angestellten hochschullehrern als auch<br />

innerhalb der gruppe der lehrbeauftragten –<br />

und keine neuen Ungerechtigkeiten zu schaffen.<br />

Von Prof. Ullrich (Vorsitzender der RKM) wurde<br />

angeregt, eine empirische erhebung durchzu-

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