Magazin - Helvetas
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© AKMINDIA<br />
208 /12 Partnerschaft<br />
gRÜn enTSPannT<br />
Im indischen Tirupur treffen sich Mitarbeitende des Textilproduzenten Armstrong zum Yoga. In der<br />
Schweiz sorgen die Bio-Baumwoll-T-Shirts von Armstrong nicht nur bei Yogafans für Wohlbehagen.<br />
Denn die farbenfrohen Stücke sind das Produkt einer vorbildlichen glob alen Partnerschaft und<br />
schmeicheln Auge und Haut gleichermassen.<br />
Von Susanne Strässle<br />
«Sichere Stelle in einem sozial denkenden<br />
Unternehmen mit modernster Infrastruktur,<br />
gesunde Arbeitsatmosphäre,<br />
fairer Lohn und geregelte Arbeitszeit<br />
garantiert. Krankenversicherung und<br />
medizinische Check-ups inbegriff en,<br />
Schulbildung für die Kinder in fi rmeneigener<br />
Schule. Und: Yogaklassen für<br />
alle!»<br />
Das klingt nicht wie die klassische<br />
Stellenbeschreibung eines indischen Industriebetriebs.<br />
Selbst in der Schweiz<br />
könnte das Angebot manche einen Jobwechsel<br />
erwägen lassen. In Entwicklungs-<br />
und Schwellenländern können<br />
Die Näherinnen arbeiten in freundlicher<br />
Umgebung.<br />
die meisten Arbeiterinnen und Arbeiter<br />
von solchen Bedingungen leider<br />
nur träumen. In den modernen, hellen<br />
Fabrikräumlichkeiten des indischen<br />
Textilherstellers Armstrong Knitting<br />
Mills sind sie selbstverständlich. Das<br />
Familienunternehmen wurde 1969<br />
von einem Visionär gegründet. Heute<br />
ist es ein stolzer Betrieb mit 25<br />
Mio. Dollar Jahresumsatz, der<br />
von dessen Sohn Palanisam<br />
Vivekanand im gleichen Geist<br />
weitergeführt wird.<br />
Grüne Vision<br />
Eine mobile Klinik<br />
fährt wöchentlich im<br />
Caravan auf dem Gelände<br />
Wöchentlich rollt die mobile Gesundheitsklinik<br />
an.<br />
Vorbildlich und fortschrittlich: Textilhersteller Armstrong hat seine Vison von Bio und Fair<br />
verwirklicht.<br />
30<br />
FAIRER HANDEl<br />
vor, damit sich die Mitarbeitenden medizinisch<br />
betreuen lassen können. Von<br />
der mobilen Augenklinik des Unternehmens,<br />
das die Check-ups sowie für<br />
Mittellose auch Behandlungen, Brillen<br />
und Operationen fi nanziert, profi -<br />
tiert sogar die ganze Region. Jedes<br />
Jahr machen über 1’000 benachteiligte<br />
Menschen aus umliegenden<br />
Dörfern von dem Angebot Gebrauch.<br />
«Wir haben zudem<br />
mit einem Partner eine eigene<br />
Schule für die Kinder<br />
der Mitarbeitenden<br />
gegründet.» Bereits<br />
gehen über 1’400 Kinder<br />
aus ärmeren Familien<br />
hier kostenlos zur<br />
Schule. «Und wir unterstützen<br />
weitere Schulen in der<br />
Umgebung.»<br />
Nicht nur in sozialer Hinsicht<br />
engagiert sich Armstrong für Nachhaltigkeit.<br />
Der Leitspruch lautet: «Go organic»:<br />
Setz auf Bio. Armstrong arbeitet<br />
in der Färberei ausschliesslich mit umweltverträglichen<br />
Farben. Und das in einer<br />
Branche, die als eine der ärgsten Gewässerverschmutzer<br />
berüchtigt<br />
ist und wo Mitarbeitende in<br />
konventionellen Betrieben<br />
regelmässig gift igen Substanzen<br />
ausgesetzt sind.<br />
Bereits ist der grösste Teil der<br />
Baumwolle aus biologischem<br />
Anbau, bald soll ausschliesslich<br />
Bio-Baumwolle verarbeitet<br />
werden. «Weil es besser ist für<br />
den Planeten und für die Menschen»,<br />
sagt der grüne CEO<br />
und denkt dabei sowohl an seine Mitarbeitenden<br />
als auch an die Menschen, die<br />
seine Kleidungsstücke tragen werden.<br />
Teamwork global<br />
«Die Bio-Baumwolle, aus der wir<br />
die T-Shirts für <strong>Helvetas</strong> herstellen,