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akzent Magazin Mai '23 BO

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36 SEEZUNGE

© Doris Burger

BLÜHSTREIFEN

MEHR ALS SCHÖNER SCHEIN

Der Bodensee scheint das Land der Blühstreifen zu sein, überall

leuchtet es sommers bunt am Wegesrand. Vor Feldern und entlang

der Straßen, zwischen den Obstbäumen und im Weinberg. Können

diese Blüten was? Oder sind sie reine Zierde?

VON DORIS BURGER

Bunt leuchten die Felder, zumindest

am Rand. Pinkfarbene und blaue

Blüten schwanken im Wind, darüber

ragen hoch die Sonnenblumen.

Da möchte man doch gleich vom Rad

steigen und sich das Beet genauer anschauen.

Tatsächlich, zumindest an

den Sonnenblumen herrscht reger

Insektenverkehr. Honigbienen lassen

sich entdecken, einen Stock tiefer

brummen die Hummeln. Gerade

an den kleinen und unscheinbaren

Blüten machen sie sich zu schaffen,

untersuchen akribisch jeden noch so

schmalen Kelch.

Im Herbst fahren wir wieder an

derselben Stelle entlang, erst struppig

der Rand, dann sauber untergepflügt

die ganze Blütenpracht. „Macht

das Sinn?“, fragen wir uns. Vor allem,

nachdem selbst Mitarbeitende des

NABU (Naturschutzbundes) Einwände

vorbrachten: Mehrjährig sollten

die Blühstreifen sein, um Faltern das

Überleben zu ermöglichen, die ihre Ei-

Kokons an die Stängel heften. Um bodenbrütende

Wildbienen zu schützen.

Rückzugsraum für Vögel und Niederwild

sollen die Streifen sein, dazu eine

winterliche Futterquelle durch die Samen

der verblühten Pflanzen. „Blühstreifen

werden zu Todesfallen“, titelte

gar die Stuttgarter Zeitung.

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