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audimax ING. Sommersemester 2023 – Karrieremagazin für Ingenieure

99 Problems! Eine Sammlung größerer und kleinerer Problemchen des Alltags. Mit Humor nehmen ist unsere Devise *** Let it flow! Wie Lieferketten unser aller Leben beeinflussen *** Powerranger: Roboter und KI in der Energiebranche *** Gib mal Wasserstoff: Wie steht's um den Stoff der Zukunft? *** I’m not a robot: Wie du Lücken im Lebenslauf vermeidest *** Warum Paris immer wieder in seinen Songs und Musikvideos auftaucht? Tim Bendzko beantwortet die Frage in Mut zu Lücke.

99 Problems! Eine Sammlung größerer und kleinerer Problemchen des Alltags. Mit Humor nehmen ist unsere Devise *** Let it flow! Wie Lieferketten unser aller Leben beeinflussen *** Powerranger: Roboter und KI in der Energiebranche *** Gib mal Wasserstoff: Wie steht's um den Stoff der Zukunft? *** I’m not a robot: Wie du Lücken im Lebenslauf vermeidest *** Warum Paris immer wieder in seinen Songs und Musikvideos auftaucht? Tim Bendzko beantwortet die Frage in Mut zu Lücke.

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BRANCHENEINBLICK<br />

Etappe 3 <strong>–</strong> Logistik<br />

Es ist schon eine lange Reise, die das Fahrrad hinter sich hat <strong>–</strong> ohne,<br />

dass bisher jemand auf dem Sattel gesessen hat. Eine letzte Etappe<br />

hat es noch vor sich. Nachdem alle Teile verschraubt, die Kette geölt<br />

und der Rahmen poliert wurde, muss das fabrikneue Bike nun zum<br />

Kunden gebracht werden. Gehen wir davon aus, dass ein Fahrradladen<br />

in der Innenstadt mit neuer Ware beliefert werden soll, können<br />

die Wege dorthin ziemlich unterschiedlich ausfallen. Manche<br />

sind schneller, andere kürzer und einige sind in einer digitalisierten<br />

Welt nicht mehr zukunftsfähig. Was es daher immer wieder<br />

braucht, sind kluge Lösungen, wie sich die Logistik an die neuen<br />

Standards der Lieferketten anpassen kann. Im schnellen Sprint folgen<br />

hier ein paar Ideen:<br />

Volta Zero testet vollelektrische Trucks<br />

Bereits 2021 bestätigten das Logistikunternehmen DB Schenker<br />

und das schwedische Automobilunternehmen Volta Truck eine intensive<br />

Zusammenarbeit. Fast 1.500 vollelektrische LKW der Serie<br />

»Volta Zero« hat DB Schenker bereits vorbestellt. Im Herbst 2022<br />

startete <strong>für</strong> den E-Truck die erste Testfahrt in Paris mit Erfolg, denn<br />

bereits im ersten Quartal dieses Jahres setzt Volta Truck 300 Bestellposten<br />

des 16-Tonnen-Fahrzeugs um. Gerade auf der letzten<br />

Meile <strong>für</strong> die Warenauslieferung in die Innenstädte sollen die LKW<br />

zum Einsatz kommen. »Wir sind zuversichtlich und konzentrieren<br />

uns darauf, unserem strategischen Ziel näher zu kommen und so<br />

die Innenstädte sauberer und sicherer zu machen«, erklärt Essa Al-<br />

Saleh, CEO des Unternehmens.<br />

Und was ist mit Drohnen?<br />

Irgendwie wirkt die Idee noch immer ziemlich futuristisch. Doch<br />

wie wahrscheinlich ist es, dass anstatt des Postboten bald eine<br />

Drohne die Lieferung vor der Tür ablegt? Natürlich gibt es eine<br />

ganze Reihe Vorteile: Die Straßen bleiben frei von sperrigen Lieferwägen,<br />

wodurch gleichzeitig die Umwelt geschützt wird. Außerdem<br />

könnten so enorm Personalkosten eingespart werden. In<br />

Deutschland gibt es noch einige rechtliche Hürden, die überwunden<br />

werden müssen, gerade was das Fliegen von Drohnen außerhalb<br />

des Piloten-Sichtfeldes betreffen. Außerdem stellt der Netzausbau<br />

noch ein Problem dar. Die Aufgabe von <strong>Ingenieure</strong>n ist es<br />

da zunächst, <strong>für</strong> eine ordentliche digitale Infrastruktur zu sorgen,<br />

in der Drohnen flächendeckend auf gutes Internet zurückgreifen<br />

können.<br />

Mit CST in den Untergrund<br />

Staus auf der Straße könnten bald <strong>für</strong> die Schweizer Logistik kein<br />

Problem mehr sein. Das Unternehmen »Cargo Sous Terrain« (CST)<br />

plant ein unterirdisches Tunnelsystem zu errichten, in dem Güter<br />

zu wichtigen Knotenpunkten voll autonom und elektrisch transportiert<br />

werden können. »<strong>audimax</strong>« sprach mit dem Leiter der<br />

Kommunikation bei CST Patrik Aellig:<br />

Herr Aellig, wie trägt CST zur Entlastung von Lieferketten bei?<br />

»CST verlagert bis zu 40 Prozent der oberirdischen schweren Gütertransporte in den Untergrund und<br />

trägt somit wesentlich zur Entlastung der oberirdischen Verkehrswege bei. Dies gelingt dank der Verbindungstunnel<br />

zwischen größeren Städten. In unserem zusammenhängenden Tunnelsystem können die Güter<br />

<strong>für</strong> die spätere Feinverteilung angeordnet werden. An der Oberfläche stellt die CST-Citylogistik die emissionsfreie<br />

Feinverteilung sicher und entlastet mit maßstabgerechten Fahrzeugen die Städte um bis zu 30<br />

Prozent des Lieferverkehrs.«<br />

Was sind die Pläne zur Weiterentwicklung von CST in den nächsten zehn Jahren?<br />

»Aktuell befindet sich CST in der Phase der Planung bis zur Baugenehmigungsreife. Wir wollen 2026 mit<br />

dem Bau der ersten Teilstrecke von Härkingen bis Zürich beginnen, damit diese im Jahr 2031 eröffnet werden<br />

kann. Parallel zum Bau der ersten Teilstrecke planen wir bereits die nächsten Etappen, damit die ganze<br />

Schweiz nördlich der Alpen ans CST-Netzwerk angeschlossen werden kann. Bereits jetzt lancieren wir erste<br />

Produkte im Markt. Unsere Citylogistik-Crew entwickelt innovative Lösungen <strong>für</strong> städtische Transporte, die<br />

wir bereits jetzt, lange vor Inbetriebnahme des Tunnels, auf den Markt bringen.«<br />

Welche Ingenieur-Fachrichtungen kommen bei der Entwicklung besonders zum Einsatz?<br />

»Da sind alle Sparten notwendig und gefordert! Es geht um Tunnelbau, Maschinenbau, Hochbau, Mechatronik,<br />

Geologie und viele mehr. Auch die Entwicklung des IT-Systems wird eine anspruchsvolle Aufgabe,<br />

die entsprechendes Know-how benötigt.«<br />

Was werden große Themen und Herausforderungen der Zukunft sein, vor denen <strong>Ingenieure</strong> bei<br />

der Entwicklung der Logistik stehen werden?<br />

»Die Begrenztheit der Verkehrswege und der Ressourcen, in Kombination mit dem fortschreitenden Klimawandel<br />

und den damit verbundenen Auswirkungen, werden nicht nur die Logistik beschäftigen. Das Sicherstellen<br />

von klimaneutralen Lieferketten und die Gewährleistung der Versorgungssicherheit sind aus meiner<br />

Sicht die entscheidenden Herausforderungen.«<br />

Welche Fähigkeiten benötigen <strong>Ingenieure</strong>, die sich <strong>für</strong> die Zukunft der Logistik einsetzen wollen?<br />

»Eine interessante Frage, denn es sind tatsächlich nicht nur technische Fertigkeiten gefragt. Es braucht<br />

Menschen, die sich <strong>für</strong> Innovation begeistern, selber die Zukunft mitgestalten und Teil eines spannenden<br />

Projekts werden wollen <strong>–</strong> mit Neugier, mit Offenheit <strong>für</strong> Neues und mit Drive.«<br />

12 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //

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