Vom Melkstand bis zum Roboter - AgriGate AG
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Die lanDwirtschaft<br />
Ein neuer <strong>Melkstand</strong> mit Melktechnik<br />
für 60 Kühe oder doch gleich einem<br />
Melkroboter? Warum sich Christian<br />
Litzllachner für ein Automatisches<br />
Melksystem entschieden und der<br />
Melkroboter seine Erwartungen bei<br />
weitem übertroffen hat, verrät er bei<br />
einem Betriebsbesuch.<br />
Der Laufstall und die Technik des Doppel-<br />
Vierer-Fischgrätmelkstandes mit Abnahmeautomatik<br />
und Computerfütterung<br />
haben nach gut 30 Jahren Betrieb am Reithof<br />
ihre Dienste geleistet. Im Vorjahr war<br />
es soweit. Christian Litzllachner hat den<br />
erneuerten Liegeboxenlaufstall, die zugebaute<br />
Fresshalle und den Melkroboter mit<br />
gelenktem Kuhverkehr in Betrieb genommen.<br />
Weil das System so gut funktioniert,<br />
hat er von 50 auf 66 Kühe aufgestockt.<br />
„Dass die Tiere zuverlässig und ohne<br />
Nachtreiben in die Melkbox gehen, war<br />
für mich der Knackpunkt“, erinnert sich<br />
Christian. „Als De Laval 2008 das Automatische<br />
Melksystem mit gelenktem<br />
Kuhverkehr einführte, wusste ich, das ist<br />
Betriebsspiegel<br />
Betriebsführer<br />
Ing. Christian Litzllachner (37)<br />
Familienmitglieder am Betrieb<br />
Tochter Patricia (10), Mutter Elisabeth (61)<br />
Flächenbewirtschaftung<br />
91 ha, davon 15 ha Wald und 76 ha landwirtschaftliche<br />
Nutzfläche (24,2 ha gepachtet),<br />
davon 8 ha Wechselwiese, 12 ha<br />
Silomais, 4 ha Körnermais, 6 ha Weizen,<br />
13 ha Gerste (davon 4 ha Saatgutvermehrung),<br />
33 ha Dauerwiesen 4- <strong>bis</strong> 5-mähdig<br />
Tierhaltung<br />
66 FV-Kühe, 90 weibliche Jungrinder<br />
Liegeboxenlaufstall für Kühe und Kalbinnen<br />
mit Auslauf<br />
Stalldurchschnitt: 9.000 kg<br />
Zellzahl aktuell: 70.000 <strong>bis</strong> 80.000<br />
18<br />
Melktechnik<br />
Reportage: Christian Litzllachner aus Amstetten melkt seit März 2009 mit einem Melkroboter<br />
„Er arbeitet so, wie ich mir das vorgestellt habe“<br />
das Richtige für mich.“<br />
Die Kühe müssen sich in einem schmalen<br />
Gang hintereinander anstellen, wenn<br />
sie von den Fress- zu den Liegeboxen<br />
und <strong>zum</strong> Kraftfutter in der Melkbucht<br />
möchten. Dabei passieren sie das Selektionstor.<br />
Dort überprüft der Computer,<br />
ob die Kuh noch zu melken ist. Hat sie<br />
kein Melkanrecht, lenkt er sie statt <strong>zum</strong><br />
<strong>Roboter</strong> zu den Liegeboxen. Damit stellt er<br />
sicher, dass Tiere ohne Melkanrecht nicht<br />
unnötig die Melkbucht verstellen. Der<br />
gelenkte Kuhverkehr zeigt Wirkung. „30<br />
Prozent der Zeit ruht der <strong>Roboter</strong>, obwohl<br />
er im Schnitt täglich 60 Kühe melkt“, so<br />
Christian.<br />
Nach vier Tagen eingespielt<br />
Alle Kühe, auch die älteste mit zehn<br />
Laktationen, haben die neue Technik<br />
problemlos angenommen. „Nach vier Tagen<br />
sind die Tiere von selber <strong>zum</strong> Selektionstor<br />
gegangen, das Treiben hat sie nur<br />
nervös gemacht “, denkt Christian zurück.<br />
Kalbinnen lässt er vierzehn Tage vor dem<br />
Christian Litzllachner hat den Melkroboter<br />
in den bestehenden <strong>Melkstand</strong> integriert.<br />
Der Einbau lief problemlos in fünf Melkzeiten<br />
über die Bühne. Die Kühe hat er<br />
während des Einbaus auf der gegenüberliegenden<br />
<strong>Melkstand</strong>seite mit der alten<br />
Melktechnik gemolken.<br />
Fotos: Pöchlauer-Kozel<br />
Abkalben in die Melkbucht und ihre Euter<br />
vom <strong>Roboter</strong> desinfizieren. Den Computer<br />
stellt er dafür entsprechend ein, auch<br />
nach der Geburt des ersten Kalbes. „Ich<br />
stecke den Kalbinnen anfangs das Melkzeug<br />
von Hand an. Dafür schalte ich den<br />
<strong>Roboter</strong>arm aus“, erklärt Christian. „Das<br />
mache ich solange, <strong>bis</strong> sie das Melkzeug<br />
akzeptieren, im Schnitt nach vier Tagen.“<br />
Alle Kühe melkt er nach der Geburt eine<br />
Woche lang nur abends und morgens,<br />
damit das Kalb die Milch immer frisch bekommt.<br />
Auch dafür stellt er den <strong>Roboter</strong><br />
ein. Genauso auch dann, wenn die Milch<br />
nicht in den Tank darf, wenn die Kuh