Technik im Weinbau - Rebe & Wein Sonderheft 5/2023

...TECHNIK IM WEINBAU...
Fahrtrichtung wählen. Die Motordrehzahl
ist belastungsorientiert,
sodass somit eine optimierte
Anpassung auf die jeweilige
Fahrsituation erfolgt.
Neben der Bedienung der
einzelnen Hydraulikfunktionen
kann mit dem Multifunktionsjoystick
die Fahrtrichtung gewählt,
der Geschwindigkeitsund
Zapfwellentempomat eingestellt
und gesteuert sowie die
Hubkraftheber bedient werden.
Dabei muss der Fahrer nicht umgreifen,
da alle Bedieneinheiten
im Eingriff zu erreichen sind.
Im Herbst 2020 stellte Fendt
seine dritte Vario-Generation
vor. Dabei handelt es sich um
eine umfassende Überarbeitung
der 200er-Baureihe, welche fünf
Modelle in einem Leistungsspektrum
von 79 bis 124 PS umfasst.
Das wohl markanteste äußere
Merkmal der neuen Vario-Generation
stellt neben der neu gestalteten
Motorhaube die modifizierte
Komfortkabine dar.
Diese baut etwas höher als die
des Vorgängermodells und sorgt
nicht zuletzt durch eine großzügig
dimensionierte Verglasung
für eine gute Rundumsicht, welche
bei den Schmalspurvarianten
zudem durch das Fehlen der B-
Säulen verbessert ist. Ferner erfüllt
die Kabine bei entsprechender
Umstellung der Kabinenluftfilterung
die Schutzkategorie 4
der EU Norm EN15695.
Von einem „Armaturenbrett“
kann bei den 200ern keine Rede
mehr sein: diese sind nämlich
serienmäßig mit einem digitalen
Dashboard ausgestattet, welches
die Überwachung der Maschine
erlaubt. Je nach Ausstattung
wird das Bedienkonzept durch
ein 12''-Touch-Terminal ergänzt,
welches sich oberhalb der
Frontscheibe gut sichtbar am
der Kabinendecke befindet. Von
hier aus lassen sich nicht nur die
Geräte überwachen und steuern
sondern vielmehr kann von intelligenten
Assistenzsystemen
profitiert werden.
Hier wäre beispielsweise die
Spurführungstechnologie Fendt
Guide, das Dokumentationstool
Fendt Task Doc und das
Vorgewendemanagement TI zu
nennen. Eine wichtige Weiterentwicklung
in Richtung Smart
Farming stellen das innovative
Bedienkonzept FendtONE, sowie
die Etablierung der ISOBUS-
Technologie dar.
Die Einführung von ISOBUS
erscheint angesichts noch fehlender
kompatibler Anbaugeräte zunächst
einmal überzogen, jedoch
haben bereits mehrere einschlägige
Hersteller von Pflanzenschutzgeräten
den Trend hin zu
ISOBUS erkannt und haben sich
an die Weiterentwicklung ihrer
Geräte gemacht.
Stehen diese kompatiblen Maschinen
einmal zur Verfügung,
wird es möglich sein, die Geräteeinstellung,
deren Überwachung
sowie notwendige Dokumentationen
über das Touch-Terminal
im Schlepper zu steuern. Somit
werden künftig keine externen
Bedienterminals der jeweiligen
Anbaugeräte benötigt, welche
beim Anbau zudem aufwendig
auf dem Schlepper installiert
werden müssen.
Ein weiteres signifikantes
Merkmal der neuen Vario-Generation
ist der neu überarbeitete
Joystick, welcher nun vom Aufbau
her den Bedienelementen
der nächst höheren Baureihen
gleicht. Die Bedienung der hydraulisch
angetriebenen Anbaugeräte
sind somit mit dem Fahrhebel
direkt kombiniert, was ein
lästiges Umgreifen bei der Arbeit
vermeidet.
Das Flaggschiff ist der 211
V/F/P, welcher mit dem dreizylinder-Motor
von Sisu eine Leistung
von 114 PS erbringt. Bei
dem Spitzenmodell kommt das
neue System DynamicPerformance
(DP) zum Einsatz. Das intelligente
System erkennt, wenn
ein höherer Leistungsbedarf erforderlich
ist und gibt nochmals
weitere 10 PS frei, sodass eine
Leitungsspitze von 124 PS erreicht
wird.
Es zeigt sich also, dass die neue
Vario-Generation in besonderem
DER TONY V
IST DER ERSTE
KONVENTIO-
NELLE STARR-
SCHLEPPER AUS
DEM HAUSE
ANTONIO
CARRARO
Daniel Regnery
Maße dem Trend hin zu immer
smarter werdenden Maschinen
gerecht wird. Dies hat allerdings
auch seinen Preis, denn der neue
Vario geht mit vergleichsweise
hohen Investitionskosten einher,
die selbst bei dem kleinsten
Modell je nach Ausstattung die
100.000-Euro-Marke (brutto)
knackt. Weiter auf Seite 14.
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