Denkmalpflegepreis 2023
Sonderdruck der Denkmalpflege des Kantons Bern und der Zeitschrift UMBAUEN+RENOVIEREN, Archithema Verlag
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1 Hinter den dreigeschossigen,<br />
parallel<br />
zur Gasse positionierten<br />
Baukörper mit<br />
Satteldach wurde<br />
im rückwärtigen<br />
Raum ein flach gedeckter<br />
Annex platziert.<br />
Beide Volumen<br />
sind vollständig aus<br />
Holz erbaut.<br />
2 Ausgehend vom<br />
Baubestand an der<br />
Rotfarbgasse wurden<br />
die Position, das Volumen<br />
und die Dachform<br />
des Neubaus<br />
bestimmt. Grosse<br />
Bedeutung kam auch<br />
der Gestaltung<br />
der gemeinsamen<br />
Aussenräume zu.<br />
3 Der Neubau<br />
nimmt Bezug auf das<br />
klassizis tische, lang<br />
ge zogene Wohnhaus<br />
mit Versammlungslokal,<br />
ehemals ein<br />
Teil der Werksiedlung<br />
«Rotfarb».<br />
I<br />
n der Rotfarbgasse geht es bunt zu und<br />
her: Auf dem Weg vom Städtchen zum<br />
Schulareal sind Kinder unterwegs. Sobald<br />
sich die Sonne zeigt, kommt Leben<br />
in die Gärten, und rote Farbtupfer säumen die<br />
Gasse: die Markisen eines grün gestrichenen<br />
Neubaus. Sie machen dem Namen des Quartiers<br />
alle Ehre. Die «Rotfarb» ist in Wangen<br />
ein Begriff. Obwohl seit Ende des 19. Jahrhunderts<br />
hier keine Garne und Tücher mehr<br />
gefärbt werden, ist in der Gasse der Geist des<br />
frühindustriellen Gewerbebetriebs spürbar.<br />
Die heutige gepflegte Wohnlichkeit der<br />
Rotfarbgasse ist dem Engagement von Andrea<br />
und Peter Rikli zu verdanken, die im alten Färbereigebäude<br />
zu Hause sind. Bei dessen Kauf<br />
hatte Peter Rikli erfahren, dass seine Vor fahren<br />
das Haus erbaut hatten. Er begann sich für die<br />
Geschichte der «Rotfarb» zu interessieren.<br />
« Das Eingliedern von Neubauten<br />
in den historischen Bestand<br />
ist aktuell ein wichtiges Thema<br />
in unserer Arbeit. »<br />
Adrian Stäheli, Denkmalpflege<br />
2<br />
3<br />
1<br />
Weiterentwicklung im Bestand<br />
2019 kaufte das Paar auch das vernachläs sigte<br />
ehemalige Wohnhaus der Färberfamilie<br />
Rikli mit dem Ziel, es zu renovieren und qualitätvollen<br />
Wohnraum zu schaffen. Im zugehörigen<br />
Garten sollte ein Neubau entstehen.<br />
Als erfahrener Holzbauer nahm Peter Rikli zusammen<br />
mit seiner Partnerin die Planung selbst<br />
an die Hand. «Das Eingliedern von Neu bauten<br />
in den historischen Bestand ist aktuell ein<br />
wichtiges Thema in unserer Arbeit», sagt<br />
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