Datei speichern - Landesbetrieb Hessen-Forst
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4<br />
Zusammenspiel von Mensch und Maschine<br />
Ernte von Buchenstammholz mit dem Harvester<br />
In unserer aktuellen »Just-in-time-Gesellschaft«<br />
ist es besonders wichtig,<br />
kundenorientiert am Markt agieren<br />
zu können. Für einen Rohholzlieferanten<br />
gehört hierzu insbesondere<br />
bei den Massensortimenten eine<br />
ganzjährige Frischholzbereitstellung.<br />
Dies bedingt jedoch zum Beispiel bei<br />
der Buche den Einschlag im Laub, der<br />
nur mit erheblichen Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
durchgeführt werden<br />
darf. Die gemäß Arbeitsschutzgesetz<br />
bislang einzige sichere Möglichkeit<br />
ist das »Weilburger Starkholzverfahren«.<br />
Eine neue Alternative hierzu ist<br />
die harvestergestützte Stammholzernte.<br />
Verfahren<br />
Laubholz stellt aufgrund seiner inhomogenen<br />
Beschaffenheit (Krümmung,<br />
starke Steiläste, Zwiesel usw.)<br />
hohe Ansprüche an eine effiziente,<br />
effektive und sichere Holzerntetechnik.<br />
Bei dem vorgestellten Verfahren<br />
handelt es sich um ein teilmechanisiertes<br />
Verfahren zur Ernte von Buchenstammholz<br />
der Stärkeklassen 3<br />
bis 5. Als Maschine wurde die Tim-<br />
berPro TB 830 eingesetzt, da diese<br />
in der Lage ist, ein großes Aggregat<br />
wie das Logmax 9000 (bis 70<br />
cm Durchmesser) zu tragen. Durch<br />
einen endlos drehbaren Oberwagen<br />
wird dem Fahrer ein ständiger direkter<br />
Blick auf das Aggregat sowie ein<br />
Arbeitsbereich von 360° ermöglicht,<br />
womit das Unfallrisiko deutlich reduziert<br />
wird.<br />
Ablauf<br />
Die Vorbereitung und Fällung erfolgte<br />
beim Einsatz im <strong>Forst</strong>amt Melsungen<br />
durch Unternehmer. Im Rahmen<br />
der Vorarbeiten im Schlag wurden<br />
zunächst die Wurzelanläufe beigeschnitten.<br />
Ein Fallkerb mit Herzstich<br />
wurde angelegt und der zu fällende<br />
Baum wurde auf der Gegenseite<br />
gut sichtbar für den Maschinenführer<br />
markiert. Der Fällvorgang mit<br />
anschließender Abtrennung des<br />
Waldbartes und dem Vorziehen des<br />
Baumes erfolgte durch die Maschine.<br />
Hierbei waren Fälldurchmesser<br />
bis 70 cm möglich. Die Maschine<br />
übernahm auch den Trennschnitt zwischen<br />
Stamm und Krone sowie das<br />
Im Dialog, Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
Fällvorgang des Harvesters<br />
<strong>Forst</strong>wirt bei der Anlage des Fallkerbs<br />
Herausheben von Stamm und Krone<br />
zum gefahrlosen Weiterverarbeiten<br />
an der Rückegasse. Durch das Herausheben<br />
wurden insbesondere Boden<br />
und Verjüngung geschont. Die<br />
Entastung des Stammholzes und die<br />
Aufarbeitung der Kronen wurden von<br />
eigenen <strong>Forst</strong>wirten vorgenommen.<br />
Der Abstand zwischen den Rückegassen<br />
sollte bei dem Verfahren 20<br />
Meter betragen, damit sich der Harvester<br />
ausschließlich auf den Rückegassen<br />
bewegen kann. Die Vorarbeiten<br />
werden sektionsweise außerhalb<br />
des Gefährdungsbereiches des Harvesters<br />
durchgeführt.<br />
Einschränkungen<br />
Die Fällrichtung kann durch den individuellen<br />
Wuchs des Baumes nur<br />
teilweise vorgegeben werden und ist<br />
in Abhängigkeit von der Stärke auch<br />
nur bedingt manipulierbar. Bei einer<br />
Auslage von 6 Metern hat der Harvester<br />
noch eine Hubkraft von 5 Tonnen<br />
und bei 10 Metern nur noch von<br />
rund 2 Tonnen. Für die Aufarbeitung<br />
von vereinzelt vorkommendem Wertholz<br />
ist dieses Verfahren aufgrund<br />
Im Dialog 02-03/2009