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KAPITEL 2<br />
Es waren einmal zwei Prinzen<br />
Bis die Zeitreisenden im 13. Jahrhundert landen, haben wir etwas Zeit. Ich<br />
möchte euch erzählen, wie wir Eulen einst nach Neubrandenburg kamen. Mit der<br />
schönsten Stadt am Tollensesee verbindet uns nämlich alles. Meine Ur-Ur-Ur-<br />
Uhus, meine altehrwürdigen Ahnen, halfen mit geballten Krallenkräften bei der<br />
Gründung dieser Gemeinde. Ich betone es immer wieder: Ohne uns gäbe es<br />
Neubrandenburg nicht. So steht es in der „Eulenchronik“ geschrieben, dem besten<br />
Geschichtsbuch weit und breit. Noch nie hat eine Eule daraus vorgelesen.<br />
Heute werde ich die Buchdeckel öffnen und mit euch auf eine Zeitreise gehen.<br />
Es war einmal ein Graf. Der herrschte vor 800 <strong>Jahre</strong>n in der Mark Brandenburg.<br />
Das war ein stolzes Reich, da, wo heute Brandenburg ist. Der Markgraf<br />
hatte zwei Söhne. Johann und Otto waren aufgeweckte Burschen, beliebt im<br />
ganzen Hofstaat. Obwohl sie nichts als Flausen im Kopf hatten. Das Schicksal<br />
meinte es nicht gut mit den Jungs. Nach dem frühen Tod ihrer Mama starb kurz<br />
darauf auch Papa Markgraf. Für die Prinzen endete damit die Kindheit. Sie<br />
mussten schnell erwachsen werden, um ein Land zu regieren. Alle Hoffnungen<br />
lagen auf den Königskindern …<br />
Vielleicht fragt ihr euch, was hat das Leid der Royal Family mit Neubrandenburg<br />
zu tun? Woher will die olle Eule das mit den Flausen im Kopf wissen? Und<br />
was bedeutet das überhaupt? Gemach! Flausen sind kleine Streiche, alberne<br />
Ideen. Dinge, die Erwachsene für Unfug halten. Weil sie ihre Kindheit vor langer<br />
Zeit vergessen haben. Die Markgrafen-Brüder teilten sich die Staatsgeschäfte<br />
klug auf. Sie lernten schnell und wurden immer besser. Bald erlebte die Mark<br />
Brandenburg einen Aufschwung. Die Bauern hatten den<br />
Ackerbau <strong>neu</strong> erfunden.<br />
Mit der Dreifelderwirtschaft konnten sie mehr produzieren.<br />
Ur-ur-urplötzlich nahm die Bevölkerung zu. Der<br />
Fortschritt holte Fachkräfte ins Land. Das Reich wuchs<br />
und wuchs – im Norden sogar bis an die Ostseeküste. Nun<br />
schlug die Stunde der Brüder. Johann und Otto gründeten<br />
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