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„Liebe Mitreisenden! Wir haben unser Reiseziel erreicht. Willkommen im <strong>Jahre</strong><br />
1273“, sagt Prof. Luise Präzise. Sofia strahlt über beide Ohren: „Das ging ja fix!“,<br />
freut sie sich. Jonas ist ebenso aus dem Häuschen. „Wo sind wir gelandet?“,<br />
fragt er die Erfinderin. „Wenn meine Berechnungen stimmen, und ich verrechne<br />
mich nie, dann stehen wir in der Vierrademühle“, antwortet die Professorin.<br />
Die Kinder und Bürgermeister Fred können es kaum erwarten, die Zeitmaschine<br />
zu verlassen. Doch Johannes Hühnerbein zögert: „Bevor wir rausgehen,<br />
müssen wir unsere Kleider wechseln. Sonst halten uns die Leute noch für verrückt.“<br />
Der Hausmeister der Hochschule Neubrandenburg öffnet einen Koffer.<br />
Darin sind viele bunte Klamotten. „Die Kostüme habe ich vor der Abreise im<br />
Schauspielhaus ausgeliehen.“ Der Mann denkt an alles, nickt ihm der Bürgermeister<br />
anerkennend zu. In seiner Freizeit spielt Johannes Hühnerbein in einer<br />
Theatergruppe. Daher weiß er auch, wie man sich im Mittelalter angezogen hat.<br />
Schnell findet jeder passende Kleider. Sofia fällt noch etwas ein: „Wenn jemand<br />
wissen will, woher wir kommen. Was sagen wir?“ Stimmt. „Darauf sollten<br />
wir vorbereitet sein“, murmeln die anderen und denken nach. Bürgermeister<br />
Fred erhebt die Stimme: „Wir kommen aus der Hansestadt Greifswald und besuchen<br />
Neubrandenburg. So einfach.“ Luise Präzise schaltet die Zeitmaschine<br />
in den Stand-by-Modus. Nun ist diese für Fremde unsichtbar.<br />
Endlich ist es soweit: Die Reisegemeinschaft betritt Neubrandenburg,<br />
750 <strong>Jahre</strong> zurück in der Vergangenheit. Die Luft fühlt sich wie immer an. Sauberer<br />
als sonst, findet der Bürgermeister, da die Autoabgase fehlen. Vor der Vierrademühle<br />
treffen sie auf den Müller Bernhard, der mit einer Hand voll Gemüse<br />
aus dem Garten kommt. Der Müller begrüßt die Fremden herzlich. „Ihr hättet<br />
keinen besseren Zeitpunkt für euren Besuch wählen können. Heute beginnet<br />
die Feier unseres Stadtjubiläums. Neubrandenburg wird 25.“<br />
Müller Bernhard lädt seine Gäste zu einem Rundgang ein. Nichts erinnert an<br />
die Mühlengebäude, die heute am Neubrandenburger Ring stehen. Rund um<br />
die Anlage fließt sprudelndes Wasser. Die Gebäude stehen auf einer Insel. Jonas<br />
hat eine Vermutung: „Müller Bernhard!“, spricht der Junge voller Neugierde.<br />
„Die Mühle sieht aus wie eine Festung!“ Der Müller nickt. „Gut erkannt,<br />
mein Junge. Wir sind die Futterkammer der Stadt. Mit unserem Mehl ernähren<br />
wir Neubrandenburg. Wir müssen uns schützen vor den Räuberhorden, die<br />
unsere Wälder unsicher machen. Sonst hungert die Stadt.“<br />
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