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Dort ist viel los. Mit lautem Rufen bieten Kaufleute ihre Waren an. In der Mitte<br />

des Platzes ist eine Bühne. Hier wird die Rede des Stadtschulzen erwartet. So<br />

nannte man früher den Bürgermeister, weiß sein Amtsnachfolger. „Wenn ich<br />

mich nicht täusche, erleben wir gleich eine Sensation“, sagt Bürgermeister Fred<br />

mit aufgeregter Stimme. Und schon tritt Herbord von Raven auf das Podest.<br />

„Ihr hochverehrten Bürgerinnen und Bürger von Neubrandenburg, teure Gäste.<br />

Gemeinsam und voller Stolz blicken wir heute auf die ersten 25 <strong>Jahre</strong> unserer<br />

schönen Gemeinde zurück.“ In seiner Rede würdigt der Stadtgründer den Aufschwung<br />

in Neubrandenburg. Er grüßt die einzelnen Handwerker. „Mein Dank<br />

gilt euch fleißigen Wollwebern. Was wären wir nur ohne euch …“ Herbord von<br />

Raven hält kurz inne. Da brüllt jemand aus dem Publikum: „Wir wären nackt!“<br />

Die Leute lachen.<br />

„Die Kaufleute der Hanse sind wie vernarrt in eure Tuche und Kleider. Wir machen<br />

damit gute Geschäfte auf den großen Märkten“, weiß der Festredner zu<br />

berichten. „Wir sollten die Chance ergreifen und mehr produzieren. Das bringt<br />

uns reichlich Geld in die Stadt … “ Wieder fällt ihm einer ins Wort. „Wir sind<br />

doch schon so viele Wollweber in unserer Straße. Für noch mehr von uns ist hier<br />

kein Platz!“ Die Menschen auf dem Marktplatz stimmen ihm zu. „Dann werden<br />

wir eben noch eine Wollweberstraße errichten“, lautet die kluge Antwort des<br />

Stadtschulzen.<br />

Als nächstes werden die Knochenhauer gelobt, so hießen mal die Schlachter<br />

und Fleischer. Danach die Hopfenanbauer. „Aus Hopfen wird Bier gebraut“,<br />

erklärt Johannes Hühnerbein den Kindern. „Neubrandenburg war berühmt für<br />

sein Bier“, schwärmt er. Zum Schluss richtet sich Herbord von Raven an seine<br />

Neubrandenburgerinnen und Neubrandenburger: „Wir sind hier schon ein<br />

bunter Haufen. Zu uns ziehen Menschen aus nah und fern. Fremde Kulturen<br />

treffen in Neubrandenburg aufeinander, und sie werden eins. Das Zusammenfinden<br />

ist unsere Stärke.“<br />

Er<strong>neu</strong>t ertönt ein Ruf. Diesmal richten sich alle Blicke zum Himmel. Es ist der<br />

stolze Schrei einer Eule. Der prächtige Vogel landet neben Herbord von Raven<br />

auf der Rampe. Dieser lächelt: „Seit 25 <strong>Jahre</strong>n leistet ihr uns treue Dienste.<br />

Einen Applaus für unsere Flugeulen!“<br />

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